DE4230861C2 - Verfahren zum Mischen von Medien mit unterschiedlichem spezifischen Gewicht - Google Patents
Verfahren zum Mischen von Medien mit unterschiedlichem spezifischen GewichtInfo
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- B01F—MIXING, e.g. DISSOLVING, EMULSIFYING OR DISPERSING
- B01F29/00—Mixers with rotating receptacles
- B01F29/30—Mixing the contents of individual packages or containers, e.g. by rotating tins or bottles
- B01F29/32—Containers specially adapted for coupling to rotating frames or the like; Coupling means therefor
- B01F29/321—Containers specially adapted for coupling to rotating frames or the like; Coupling means therefor of test-tubes or the like
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Mischen von Medien
durch Rotation, wobei die Medien ein unterschiedliches
spezifisches Gewicht aufweisen und in einem länglichen,
geschlossenen Gefäß so abgefüllt sind, daß ein
genügend großer Leerraum zum Mischen der Probe verbleibt.
Das Durchmischen von leichte und schwere Teile enthaltenden
Proben, wie das Durchmischen von Suspensionen, die
Resuspendierung von Blutzellen oder das Mischen von Blut und
Antikoagulantien nach der Blutentnahme, die in geringer Menge
in länglichen Gefäßen wie Reagenzröhren und -flaschen mit einem
kleinen Durchmesser oder Küvetten abgefüllt sind, ist besonders
problematisch. Eine schonende und ausreichend gründliche
Durchmischung ist mit bekannten Mischern, wie solchen, die das
Gefäß um eine Querachse kippen oder bei denen das Gefäß um eine
horizontal gelegte Längsachse rotiert, häufig nur schwer zu
erreichen. Das liegt daran, daß immer geringere
Flüssigkeitsmengen benötigt und damit entsprechend engere Gefäße
eingesetzt werden. Die Schwerkraft reicht daher bei Kippmischern
nicht mehr aus, um ein Vorbeifließen der Luft an der Flüssigkeit
zu gewährleisten. Je nach dem Durchmesser und dem Material des
Gefäßes sowie der Oberflächenspannung der Flüssigkeit, wird
das oft nicht einmal beim Überkopfstehen des Gefäßes erreicht.
Es werden daher Mischer eingesetzt, die eine kontinuierliche
Kippbewegung bei gleichzeitiger Rotationsbewegung der Proben
ermöglichen, so daß sich höhere Kräfte als das Eigengewicht
der Flüssigkeit einstellen, die das Vorbeifließen der Luft an
der Flüssigkeit und damit die Mischung der Medien erlauben.
Nachteilig ist bei den bekannten Mischern der ungesteuerte
Vorgang, d. h. die Probenröhrchen können zu jeder Zeit aus dem
bzw. vom Mischer entnommen werden, so daß eine kontrollierte
Mischung nicht möglich ist.
Für Gefäße anderer Art, nämlich einseitig offene Mischküvetten,
die zudem nur eine sehr geringe, begrenzte Füllhöhe besitzen,
ist es aus DE 27 10 889 B2 bekannt, das Mischen mittels einer
schrittweise fortlaufenden Drehbewegung der Mischküvette um
ihre Längsachse durchzuführen. Die sich aufgrund des
schrittweisen Betriebs ergebenden Impulse sollen den Inhalt
der Mischküvette zur Mischung in Bewegung bringen und die
eingebrachten Komponenten an den Innenwandteilen der Küvette
unterschiedlich beschleunigen. Die Nachteile der Mischküvette
sind eine besondere Formgebung und/oder zusätzliche, das Mischen
fördernd beeinflussende Einbauten, um das Mischungsergebnis
der sich um ihre Längsachse drehenden Mischküvette zu verbessern.
Zur guten Durchmischung werden zusätzliche konstruktive Maßnahmen
somit als unumgänglich angesehen, und akzeptiert. Dabei können
unkontrollierte Strömungen entstehen, die eine homogene Mischung
nicht gewährleisten.
Bei einer aus der US 37 78 033 bekannten Vorrichtung zum
Mischen von im Dentalbereich benötigten Stoffen ist eine auf
einer vertikalen Haupt-Drehachse rotierend angeordnete Halterung
für ein die zu mischenden Stoffe aufnehmendes Gefäß vorgesehen.
Das Gefäß lagert auf einer in der Halterung vorgesehenen
Neben-Drehachse, die unter einem die Haupt-Drehachse schneidenden
Winkel verläuft, so daß sich das Gefäß in einer Schräglage
befindet und mit seinem oberen Ende der Haupt-Drehachse zugewandt
ist. Um ein gutes Durchmischen zu erreichen, werden sowohl die
Haupt-Drehachse als auch die Neben-Drehachse angetrieben,
und zwar in entgegengesetzter Drehrichtung. Diese Ausführung
ist mit einem großen antriebstechnischen Aufwand verbunden und
erfordert zudem einen hohen Energieeinsatz.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
schaffen, das es ohne die genannten Nachteile erlaubt, in den
eingangs genannten, länglichen Probengefäßen enthaltene,
verschieden schwere Medien schnell, schonend und gründlich zu
mischen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein oder
mehrere Gefäße mit ihren unteren Gefäßenden auf einem kleineren
Radius als mit ihren oberen Gefäßenden um eine Drehachse in
Intervallen rotieren.
Der Erfindung liegt die durch zahlreiche Versuche bestätigte
Erkenntnis zugrunde, daß sich aufgrund der Schräglage des Gefäßes
bzw. der Gefäße und des Drehens in Intervallen ein synergetischer
Effekt von Zentrifugalbeschleunigung und Schwerkraft einstellt,
der es ohne die genannten Nachteile der bekannten Mischer
erlaubt, die Medien bzw. Substanzen homogen, ohne Schaumbildung
schonend und gründlich zu mischen. Das bzw. die Gefäße drehen
sich dabei nicht um ihre Längsachse, sondern sind in mit der
Drehachse verbundenen Aufnahmen angeordnet und rotieren zusammen
mit der zentralen, angetriebenen Drehachse.
Von besonderem Vorteil ist die Erfindung für das Mischen von
Blut, das-sich in länglichen Röhrchen befindet. Die beim Mischen
entstehende Fliehkraft bewirkt in Kombination mit der Schräglage
des Röhrchens hier ein Hochwandern der schweren Bestandteile
des Blutes (z. B. Erythrocyten) bis zum oberen Gefäßende. In
den intervallmäßigen Rotationspausen gleitet das Medium (Blut)
an den Innenwandteilen des Gefäßes herab. Dabei fallen die
schweren Erythrocyten aufgrund ihrer größeren Dichte schneller
in Richtung unteres Gefäßende als die flüssigen Substanzen und
führen somit in kurzer Zeit zu einer homogenen Mischung.
Die in dem zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Mischer eingesetzten Gefäße - von denen aus
Symmetriegründen vorzugsweise mindestens zwei bzw. eine gerade
Anzahl vorhanden sein sollte, die dann um die bezogen auf die
Gefäße gemeinsame, zentrische Drehachse, d. h. mit dieser zusammen
rotierend angeordnet sind - lassen sich sogleich in der
gewünschten Schräglage in die entsprechenden Aufnahmen des
Mischers einbringen. Alternativ läßt sich die Aufnahme so
ausbilden, daß die Röhrchen senkrecht in den Mischer eingestellt
werden und erst mit dem Drehbeginn aufgrund der Zentrifugalkräfte
in die Schräglage kippen. Die Aufnahme kann weiterhin so
beschaffen sein, daß die Röhrchen bei geringer oder nicht
vorhandener Zentrifugalkraft eine senkrechte Position einnehmen,
z. B. mittels einer in der Aufnahme angeordneten, das obere
Gefäßende beaufschlagenden Druckfeder.
Welches das obere und welches das untere Gefäßende ist, ergibt
sich hierbei unter Bezugnahme auf den Mischer, wobei dem
Mischerfuß selbstverständlich stets das untere Gefäßende
zugewandt ist.
Wie sich herausgestellt hat, läßt sich mit einem nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren betriebenen Mischer, der
gegebenenfalls auch mit einem Analysengerät kombiniert werden
kann, eine befriedigende Durchmischung schon nach drei oder
vier Zyklen mit einer Gesamt-Mischdauer von nicht mehr als etwa
12 sek. erreichen. Bei jedem Zyklus wird der Mischer mit z. B.
einer Beschleunigungsphase von 1 sek., einer Laufzeit mit der
Höchstdrehzahl von 1 sek. und einer Pause von 1 sek. betrieben;
die Auslaufzeit beträgt etwa 1 sek.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung näher erläutert ist. Der in der
Zeichnung in Vorderansicht dargestellte Intervallmischer 1
besitzt einen Standfuß 2 mit einer Rückwand 3. Im Standfuß 2
ist ein Motor 4 angeordnet, der eine einerseits in dem Fuß 2
und andererseits in dem abgewinkelten Steg 5 des
Rückenteiles 3 gelagerte Drehachse 6 in Intervallen antreibt.
Die Drehachse 6 weist an ihrem oberen Ende eine Drehscheibe
7 und an ihrem unteren Ende, oberhalb des Standfußes 2 einen
Aufnahmerotor 8 auf. In den Aufnahmerotor 8 ist mit einer
Schräglage ein an seinem oberen Ende durch einen Verschluß 10
verschlossenes Probengefäß 11 eingesetzt, und zwar so, daß das
obere Gefäßende in der Drehscheibe 7 anliegt. Der Winkel 9
zwischen der Gefäßachse und der Drehachse beträgt etwa 7,5°. Soll
der Inhalt lediglich eines Probengefäßes 11 durchmischt werden,
empfiehlt es sich, zur Symmetrie ein Ausgleichsgewicht, z. B.
in Form eines Gefäßes, vorzusehen oder den Standfuß 2 des
Intervallmischers 1 entsprechend zu dimensionieren.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, die Aufnahmen für das bzw.
die Probengefäße 11 so auszubilden, daß sich die unteren
Gefäßenden zeitweilig auf einem kleineren und zeitweilig auf
einem größeren Radius als die oberen Gefäßenden (vgl. den
Verschluß 10) befinden. Damit wird auch bei der umgekehrten
Wanderung der Medien - z. B. Blut von oben nach unten und Luft
von unten nach oben - eine höhere Kraft als die Schwerkraft
ausgeübt, was die Mischung insbesondere auch in sehr engen
Gefäßen gewährleistet.
In jedem Fall wird die in kürzester Zeit durchzuführende
gründliche, schonende Durchmischung der Medien bzw. Substanzen
stets dadurch erreicht, daß die sich während des Drehens
einstellende Zentrifugalbeschleunigung ein durch die Schräglage
des Gefäßes begünstigtes Hochwandern der schweren, im unteren
Gefäßende angesammelten Substanz an den Innenwandteilen bis
zum oberen Ende (Verschluß 10) des Probengefäßes 11 hin
bewirkt, während die Schwerkraft in den intervallmäßigen
Rotationspausen und bei sich verringernder Drehzahl für ein
Herabgleiten der schweren Substanz an den Innenwandteilen des
Probengefäßes in Richtung zum Gefäßboden hin sorgt, so daß die
leichten und schweren Substanzen stetig, von Beginn des
Mischvorgangs an gut durchmischt werden.
Claims (1)
- Verfahren zum Mischen von Medien durch Rotation, wobei die Medien ein unterschiedliches spezifisches Gewicht aufweisen und in einem länglichen, geschlossenen Gefäß so abgefüllt sind, daß ein genügend großer Leerraum zum Mischen der Probe verbleibt, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Gefäße mit ihren unteren Gefäßenden auf einem kleineren Radius als mit ihren oberen Gefäßenden um eine Drehachse in Intervallen rotieren.
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