DE4230467A1 - Entladevorrichtung - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entla­ den von Gegenständen von umlaufenden Transportunterlagen.

Die Japanische Offenlegungsschrift 32 415/1992 offenbart eine umlaufende Transportunterlage, die zum Entladen eines darauf befindlichen Gegenstandes nach vorne in eine Entladeposition gekippt wird. Gemäß dortiger Offenbarung wird die Transportun­ terlage, ungeachtet der Frage, ob deren Umlaufrichtung in einer horizontalen oder vertikalen Ebene liegt, nach vorne in eine Entladeposition gekippt, wodurch der Gegenstand von der Trans­ portunterlage rutscht und somit entladen wird. Statt die Trans­ portunterlage zu kippen, ist alternativ vorgesehen, ein als Transportfläche dienendes endloses Band um die Transportunter­ lage herum zu bewegen, wodurch der sich darauf befindliche Ge­ genstand gefördert und in horizontaler Richtung entladen wird.

In dem zuvor beschriebenen Stand der Technik rutscht der Gegen­ stand beim Entladen von der Transportunterlage, wenn diese ge­ kippt wird. Dabei kann der Gegenstand durch Stoß oder Schlag beschädigt werden. Aufgrund der dabei entstehenden Lärmbelästi­ gung führt dies zu Störungen am Arbeitsplatz. Wird dagegen ein Gegenstand unter Einsatz eines endlosen Bandes in horizontaler Stellung transportiert und entladen, ist eine Beschädigung der Gegenstände durch Rutschen oder Fallen ausgeschlossen und jede Lärmbelästigung wird vermieden. Dazu muß jedoch jede Transport­ unterlage zum Bewegen der Gegenstände mit einem kontinuierli­ chen Band und einem entsprechenden Antrieb ausgerüstet werden. Der Einbau einer Energieversorgung für den Antrieb eines sich bewegenden Bandes führt jedoch zu einem komplizierteren Aufbau der Transportunterlage und erhöht deren Größe und Gewicht. Dar­ überhinaus erfordert ein solcher Einbau mehr Raum zwischen den einzelnen Transportunterlagen, was wiederum zu einer Verringe­ rung der Förderkapazität führt. Folglich ist es hier erforder­ lich, eine mit Transportunterlagen versehene Förderkette be­ reitzustellen, die stark genug ist, das volle Gewicht der Transportunterlagen zu tragen.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgaben zugrunde eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten und weiterzubilden, daß die zuvor erörterten Nachteile behoben sind. Die Vorrichtung soll dabei eine einfache Konstruktion aufweisen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entladen von Gegenständen von umlaufenden Transportunterlagen, nachfolgend kurz Entlade­ vorrichtung genannt, löst die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des einzigen Patentanspruchs. Danach ist ein als Transportunterlage dienendes, eine Ladefläche bildendes endlo­ ses Band vorgesehen, das drehbar in einer nach hinten geneigten bzw. gekippten Stellung an der Förderkette befestigt ist. Ne­ ben der Förderkette und zu dieser parallel verlaufend befindet sich eine drehbare Antriebswelle. Auf der drehbaren Antriebs­ welle sind an den jeweiligen Entladepositionen Reibrollen vor­ gesehen. Ferner sind Mittel vorgesehen, die das Ende des nach hinten gekippten, endlosen Bandes nach oben gegen die Reibrolle drücken, so daß die Drehungen der Reibrolle direkt auf das end­ lose Band übertragen werden. Das Band wird dadurch in die Ent­ laderichtung bewegt, bis der sich darauf befindliche Gegenstand in horizontaler Richtung gefördert und entladen ist.

Die Förderkette arbeitet diskontinuierlich, d. h. eine Trans­ portunterlage wird kurzzeitig in der Entladestellung angehalten und das endlose Band wird an eine entsprechende Reibrolle ange­ drückt. Diese befindet sich auf einer drehangetriebene An­ triebswelle, so daß sich das Band aufgrund der kraftschlüssigen Kopplung in die Entladerichtung bewegt. Der sich auf dem Band befindliche Gegenstand wird demnach in horizontaler Richtung bewegt und entladen.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorlie­ genden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und wei­ terzubilden. Dazu ist einerseits auf den einzigen Pa­ tentanspruch, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung ei­ nes Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbil­ dungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 in perspektivischer Darstellung ein Ausführungsbei­ spiel der vorliegenden Erfindung,

Fig. 2 in einer Seitenansicht, geschnitten, die Stellung der Transportunterlage beim Fördern eines Gegenstands,

Fig. 3 in einer Seitenansicht, geschnitten, die Stellung der Transportunterlage beim Entladen eines Gegenstands und

Fig. 4 in perspektivischer Darstellung eine Transportunter­ lage.

Die Fig. 1 bis 4 zeigen ein Ausführungsbeispiel der vorliegen­ den Erfindung, wobei eine Vielzahl von Führungsstangen 2 in ge­ eigneten Abständen an einer in einer vertikalen Ebene kontinu­ ierlich umlaufenden Förderkette 1 vorgesehen ist. Von einem Ende einer jeden Führungsstange 2 erstrecken sich von einer Halteplatte 3 aus zwei Haltestangen 4. Die Haltestangen 4 tra­ gen einen angelenkten, nach hinten gekippten Rahmen 5. Bei dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel befinden sich die Hal­ tepunkte 4′ der Haltestangen 4 in der Nähe des vorderen Endes bzw. jenes Endes des Rahmens 5, an dem entladen wird. Die Hal­ testangen 4 und der Rahmen 5 weisen in den Fig. nicht gezeigte Anschläge auf, welche die Kippbewegung des Rahmens 5 nach hin­ ten beschränken und gegenseitig zur Anlage kommen.

Am Vorder- und Hinterende eines jeden Rahmens 5 sind drehbar gelagerte Riemenscheiben 6 und 7 mit kleinem Durchmesser vorge­ sehen. Zwischen diesen beiden Riemenscheiben 6 und 7 erstreckt sich ein endloses, als Transportfläche dienendes Band 8.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind neben und parallel zu den ge­ rade verlaufenden Abschnitten der endlosen Kette 1 drehbar ge­ lagerte Antriebswellen 9 vorgesehen. Jede dieser drehbaren An­ triebswellen 9 wird über eine Kraftübertragungskette 10 von ei­ nem Motor M angetrieben. An den drehbaren Antriebswellen 9 sind an den jeweiligen Entladepositionen Reibrollen 11 vorgesehen.

Direkt unterhalb jeder Reibrolle 11 ist eine Schubvorrichtung 12 vorgesehen, die über ein Sortiersignal gesteuert wird. Mit dieser Schubvorrichtung 12 wird das hintere Ende des Rahmens durch ein Schiebeteil 13 aus Metall nach oben gedrückt, so daß der Rahmen 5 von seiner nach hinten geneigten Position in eine vorwärts geneigte Position wechselt. Gleichzeitig wird damit zwischen dem kontinuierlichen Band 8 und der Reibrolle 11 eine kraftschlüssige Verbindung hergestellt.

Die Drehbewegung der Reibrolle 11 wird so auf das kontinuierli­ che Band 8 übertragen. Dieses wiederum dreht sich in Richtung der in Fig. 3 dargestellten Pfeile, um den Gegenstand in die Entladeposition zu bringen. Damit der zu entladende Gegenstand während des Fördervorgangs oder des horizontalen Bewegens nicht nach hinten oder zur Seite fällt, kann auf der Transportunter­ lage eine Stützplatte 14 vorgesehen sein.

Da in erfindungsgemäßer Weise vorgesehen ist, daß die Trans­ portunterlage nach hinten gekippt wird, besteht keine Gefahr, daß ein zu entladender Gegenstand während der Förderbewegung in die Entladeposition von der Transportunterlage herabfällt. Dar­ überhinaus befindet sich die Transportunterlage beim Bewegen des Gegenstands in einer fast horizontalen Stellung und das endlose, als Transportunterlage dienende Band bewegt sich, wo­ durch der darauf befindliche Gegenstand sicher an die Entlade­ position herangeführt wird. So können selbst Gegenstände, deren Oberflächen einen großen Reibungskoeffizienten aufweisen und die somit nur schwerlich durch einfaches Vorwärtskippen der Transportunterlage bewegt werden können, auf einfache Weise entladen werden. Darüberhinaus könne auch rollende oder rut­ schende Gegenstände geräuscharm befördert werden, ohne durch Rollen bzw. Verrutschen herunterzufallen. Es besteht also keine Gefahr, daß der Gegenstand durch Schlag oder Stoß beschädigt wird, oder daß es dadurch zu Lärmbelästigungen kommt. Da zum Bewegen des Gegenstands die Transportunterlage durch einfaches Aufwärtsdrücken ihres Endteils automatisch angetrieben wird, ohne daß eine besondere Energiequelle vorgesehen werden muß, sind auch Größe und Gewicht der Transportunterlage verringert. Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet also viele praktische Vorteile. So können zum Beispiel die Förderkapazität und das Sortieren dadurch effizienter gestaltet werden, daß man die An­ zahl der an der Förderkette angebrachten Transportunterlagen erhöht.

Claims (1)

1. Vorrichtung zum Entladen von Gegenständen von umlaufenden Transportunterlagen, deren Rahmen (5) schwenkbar gelagert, durch Haltestangen (4) in einer nach hinten geneigten Stellung gehalten und in geeigneten Abständen an einer umlaufenden För­ derkette (1) angebracht sind, gekennzeichnet durch
   ein eine Transportfläche bildendes endloses Band (8), welches um den Rahmen (5) der Transportunterlage bewegbar ist,
   eine parallel zu der Förderkette (1) angeordnete, drehan­ getriebene Antriebswelle (9),
   an der Antriebswelle (9) an jeweiligen Entladepositionen befestigte Reibrollen (11), und
   eine unter der Reibrolle (11) vorgesehene Schubeinrich­ tung (12), die das hintere Ende des endlosen Bandes (8) an die Reibrolle (11) drückt.