DE4228070A1 - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen IR-spektroskopischen Analyse hochviskoser Flüssigkeiten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen IR-spektroskopischen Analyse hochviskoser Flüssigkeiten

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Analyse hochviskoser Stoffgemische nach dem Prinzip der abgeschwächten Totalreflexion (ATR). Dabei wird ein infraroter Lichtstrahl an gegenüberliegenden Flächen eines Kristalls hin und her reflektiert, der mit dem in einem Meßkanal strömenden Stoffgemisch in Kontakt steht. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Die Technik der abgeschwächten Totalreflexion (ATR), die auch unter der Bezeichnung "mehrfache innere Reflexion" (MIR) bekannt ist, wird seit vielen Jahren zu Analysezwecken verwendet. Sie basiert auf dem Effekt, daß ein infraroter Lichtstrahl, der unter bestimmten Winkeln durch eine Kristallfläche in den Kristall eintritt, innerhalb dieses Kristalls mehrfach hin und her reflektiert wird und erst am anderen Ende wieder austreten kann. Die Reflexion wird dabei durch Totalreflexion bewirkt; d. h. die Außenflächen des Kristalls grenzen an ein optisch dünneres Medium an. Obwohl der Lichtstrahl den Kristall bei den Vielfachreflexionen nicht verläßt, tritt in der Grenzschicht an der Kristalloberfläche eine inhomogene optische Welle in das angrenzende optisch dünnere Medium ein, deren Amplitude expo­ nentiell abklingt. Findet im optisch dünneren Medium Absorption statt, so wird der Lichtstrahl bei jeder Reflexion um einen Bruchteil geschwächt. Das am anderen Ende des Kristalls austretende Licht kann daher, wie das Licht im Falle der konventionellen Spektroskopie durch eine Transmissionszelle in einem Spektro­ meter analysiert werden. Der Meßeffekt beruht also bei der abgeschwächten Total­ reflexion darauf, daß das zu untersuchende Stoffgemisch als optisch dünneres Medium an der Kristalloberfläche vorbeigeleitet wird und das am anderen Ende des Kristalls austretende Licht (Meßlicht) mit Hilfe eines Spektrometers analysiert wird. Einzelheiten über dieses Verfahren sind beispielsweise aus dem Buch von N.J. Harrick, Internal Reflection Spectroscopy, Interscience Publishers John Wiley & Sons, New York, London, Sidney, 1967, bekannt. Weiterhin wird in dem deutschen Patent DE-31 32 163 eine nach dem ATR-Prinzip arbeitende Multireflexionszelle zur kontinuierlichen Untersuchung chemischer Reaktionen in der flüssigen Phase beschrieben, die bis zu einem Druck von maximal 180 bar eingesetzt werden kann. Bei der online-Analyse oder Qualitätsprüfung, z. B. von Polymerisaten oder Compounds, die durch eine relativ hohe Viskosität ausgezeichnet sind, können jedoch höhere Drücke auftreten, wenn diese hochviskosen Produkte mittels Zahnradpumpen durch Bypassleitungen mit geringem Querschnitt geführt oder mittels eines Schneckenextruders gefördert werden. Dabei sind Drücke bis 400 bar keine Seltenheit. So wird z. B. in der Zeitschrift Kunststoffe 81 (1991), 5 Seite 424-427, beschrieben, daß für Analysezwecke in diesen Druckbereichen herkömmliche Infrarottransmissionszellen mit Fenstern aus Zinkselenit (ZnSe) oder - bei besonders hohen Drücken - auch Diamantfenster verwendet werden. Erhebliche Schwierigkeiten treten auf, wenn hochviskose Produkte (10-1-1 Pas) durch den schmalen Spalt zwischen den Fenstern einer Transmissionszelle gepreßt werden sollen. Meßküvetten mit derart geringen Schichtdicken werden relativ häufig dann verwendet, wenn Spektren in Wellenlängenbereichen aufgenommen werden sollen, in denen eine starke Absorption stattfindet. Würde man in solchen Fällen mit größeren Schichtdicken arbeiten, könnten zwar die strömungstechnischen Probleme verringert werden; dafür könnten aber die betreffenden Absorptionslinien wegen der Kleinheit der Meßsignale nicht mehr für eine quantitative Stoffanalyse herangezogen werden.
Dagegen liegt bei der ATR-Technik die effektiv durchstrahlte Schichtdicke pro Reflexionsstelle in der Größenordnung der Wellenlänge der verwendeten IR-Strahlung. Unabhängig davon kann der Querschnitt des an den Kristall angrenzenden Meßkanals, durch den das zu untersuchende Stoffgemisch strömt, relativ groß gewählt werden, so daß keine strömungstechnischen Probleme (zu hoher Strömungswiderstand) auftreten. Die ATR-Technik ermöglicht also die Untersuchung von charakteristischen Hauptabsorptionslinien des zu analysierenden Produkts bzw. Stoffgemischs, ohne daß der Meßeffekt durch starke Absorption beeinträchtigt wird. Damit wird eine quantitative Stoffanalyse, z. B. die Untersuchung der Zusammensetzung von Polymerblends, ermöglicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das auf der ATR-Technik beruhende Analysenverfahren weiter zu entwickeln, um hochviskose Flüssigkeiten wie z. B. Polymerschmelzen bei hohem Druck und hohen Temperaturen zu untersuchen und solche Untersuchungen auch zur online-Kontrolle und Überwachung von Produktionsprozessen nutzbar zu machen.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer ATR-Meßzelle, bei der ein infraroter Lichtstrahl an gegenüberliegenden Flächen eines Kristalls hin und her reflektiert wird, der mit dem im Meßkanal strömenden Stoffgemisch in Kontakt steht, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Stoffgemisch in mindestens zwei Ströme auf­ geteilt wird, die mit einander entgegengerichteten Strömungskomponenten durch den an lediglich einer Fläche des Kristalls angrenzenden Meßkanal geleitet werden, während der infrarote Lichtstrahl an der dieser Fläche gegenüberliegenden Seite spiegelnd reflektiert wird.
Das neue Verfahren ermöglicht es, den empfindlichen ATR-Kristall in einem druckfesten Rahmen unterzubringen. Somit lassen sich auch Stoffgemische analysieren, die unter Drücken zwischen 10 bis 500 bar stehen. Im Unterschied zu herkömmlichen ATR-Techniken wird bei dem neuen Verfahren Wert darauf gelegt, daß die zugeführte Meßflüssigkeit sich gleichmäßig über die Kristalloberfläche verteilt und nach beiden Seiten mit annähernd gleicher Strömungsgeschwindigkeit abströmt. Der Stoffstrom teilt sich also an der Mündung der Zuführung im Meßkanal in zwei entgegengesetzt gerichtete Ströme. Dies hat den Vorteil, daß der Stoffstrom keinen bzw. nur einen geringen Impuls parallel zur Oberfläche auf den Kristall überträgt, während der Impuls senkrecht auf die Fläche durch eine druckfeste Halterung aufgefangen werden kann.
Analog zu bei hohen Drücken arbeitenden IR-Transmissionsspektrometern kann die Produktzu- bzw. -abführung mit Hilfe von Extrudern erfolgen. Der sich im Extruder aufbauende hohe Druck gestattet bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch bei hochviskosen Stoffen die Aufrechterhaltung der Stoffströme entlang der ATR-Kristallfläche und dient somit der Verhinderung unerwünschter Ablagerungen. Diese Ablagerungen können insbesondere bei Polymerschmelzen ein Problem darstellen. Um das Auftreten von Ablagerungen möglichst zu vermeiden, ist es vorteilhaft, den ATR-Kristall auf einer Temperatur zu halten, die höher ist als die Temperatur des zu analysierenden Stoffgemisches. Eine Temperaturkontrolle des Kristalles erhöht zusätzlich die Meßgenauigkeit des Verfahrens.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist eine Halterung für den ATR-Kristall und Leitungen für die Zu- und Abführung des zu untersuchenden Stoffgemisches auf, die mit dem an den Kristall angrenzenden Meßkanal verbunden sind. Erfindungsgemäß sind eine Zuleitung und zwei Ableitungen vorgesehen, wobei die Zuleitung zwischen den beiden Ableitungen angeordnet ist. Dies hat zur Folge, daß sich das zugeführte Stoffgemisch an der Mündung der Zuführungsleitung im Meßkanal in zwei auseinanderströmende Teilströme verzweigt. Ein weiteres Kennzeichen besteht darin, daß die dem Meßkanal gegenüberliegende rückseitige Kristallfäche verspiegelt ist oder daß unmittelbar hinter dieser Kristallfläche eine Spiegelfläche angeordnet ist.
Vorzugsweise mündet die Zuleitung für das Stoffgemisch am Ort der auf der Kristalloberfläche senkrecht stehenden Mittelachse in den Meßkanal ein, der sich symmetrisch zur Mittelachse nach beiden Seiten erstreckt.
Vorteilhaft ist dabei die Länge des Meßkanals kürzer als die Kristallänge. Dies wird durch eine auf dem Kristall angeordnete Abdeckplatte erreicht. Das zuströmende Stoffgemisch teilt sich unmittelbar nach dem Eintritt in den Meßkanal in zwei einander entgegengesetzte Strömungskomponenten, die aufgrund der mit Hilfe der Abdeckplatte festgelegten Längenbegrenzung des Meßkanals die Kristalloberfläche verlassen, bevor der Rand des Kristalls erreicht wird. Durch diese Art der Anströmung wird zwar die zur Analyse ausnutzbare Fläche des ATR-Kristalls verkleinert; jedoch wird am Rand der gegenüberliegenden Fläche außerhalb des Meßkanals Platz für ein Eintrittsfenster zur Einkopplung der beleuchtenden IR-Strahlung und ein Austrittsfenster für die Auskopplung des Meßlichts geschaffen ohne die Druckfestigkeit der gesamten Apparatur in stärkerem Maße zu beeinflussen. Wird der Lichtstrahl auf diese Weise ein- und ausgekoppelt, so kann es von Vorteil sein, auch die Seitenflächen und gegebenenfalls auch die Randfläche, die nicht mit dem Stoffgemisch in Kontakt kommt, reflektierend auszurüsten.
Eine weitere konstruktiv vorteilhafte Maßnahme besteht darin, daß die Halterung für den ATR-Kristall aus einem Rahmen besteht, der in dem feststehenden Gehäuse schubladenartig verschiebbar ist. Auf diese Weise kann der Kristall für Reinigungszwecke oder zwecks Austausch einfach und zeitsparend aus- bzw. wieder eingebaut werden. Auch die Aufnahme des sogenannten Untergrundspektrums, d. h. ohne Substanz im Meßkanal (Kristall nicht benetzt), kann auf diese Weise vereinfacht werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht der Meßzelle
Fig. 2 ein vereinfachtes Schnittbild A-B (Frontansicht) gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 ein mit Hilfe der Meßzelle gemäß Fig. 1-2 gemessenes ATR-Spektrum einer Polyamid-6-Schmelze.
Bei der Meßzelle gemäß Fig. 1 und 2 besteht die Halterung für den ATR-Kristall 1 aus einem Rahmen 2, der zwischen einem Gehäuseunterteil 3 und Gehäuseoberteil 4 angeordnet ist. Die beiden Gehäuseteile 3 und 4 werden mittels der Verschraubung 5 zusammengehalten. Der Rahmen 2 kann nach Art einer Schublade in den Zwischen­ raum zwischen den beiden Gehäuseteilen eingeführt bzw. herausgenommen werden. Auf diese Weise ist ein leichter Austausch oder auch eine Reinigung des ATR- Kristalls 1 möglich.
Das zu analysierende Stoffgemisch wird durch einen Meßkanal 6 zwischen der Oberseite des ATR-Kristalls 1 und der Unterseite des Gehäuseoberteils 4 gepumpt. Die Zuführung des Stoffgemischs erfolgt dabei in Höhe der Mittelachse 7 durch die zentral in den Meßkanal 6 einmündende Zuleitung 8. An der Mündung erfolgt eine symmetrische Aufteilung des zugeführten Probenstroms in die beiden Strömungspfade 9 und 10 im Meßkanal 6. Die beiden entgegengesetzt fließenden Teilströme werden dann durch die ebenfalls im Gehäuseoberteil 4 angeordneten Bohrungen und Auslässe 11 und 12 (Ableitungen) abgeführt. Die Ableitungen 11 und 12 sind ebenfalls symmetrisch zur Mittelachse 7 angeordnet. Der Meßkanal 6 erstreckt sich nicht über die gesamte Länge des ATR-Kristalls 1, sondern wird auf beiden Seiten symmetrisch durch eine Abdeckplatte 13 begrenzt. Zwischen der Abdeckplatte 13 und der Oberfläche des ATR-Kristalls 1 sowie zwischen der Abdeckplatte 13 und dem Gehäuseoberteil 4 können zusätzlich Dichtungsfolien, z. B. aus Polyimid, eingebaut werden.
Die Unterseite, d. h. die dem Meßkanal 6 gegenüberliegende Fläche des ATR-Kristalls 1, ist verspiegelt. Alternativ kann aber auch die Bodenfläche des Rahmens 2 verspiegelt sein. Das zur Messung verwendete IR-Licht wird durch ein Fenster 14 im Gehäuseunterteil 3 in den ATR-Kristall 1 eingekoppelt und nach Vielfachreflexion im ATR-Kristall 1 an der gegenüberliegenden Seite der Meßzelle durch das Fenster 15 im Gehäuseunterteil 3 ausgekoppelt. Die beiden Fenster befinden sich im Bereich der Abdeckplatte 13, d. h. außerhalb des Meßkanals 6. Auf diese Weise ist eine sehr hohe Druckbeständigkeit der Meßzelle gewährleistet. Zusätzlich können auch die beiden Seitenflächen an den Längsseiten des ATR-Kristalls 1 sowie die unter der Abdeckplatte 13 liegenden Flächen verspiegelt werden. Der durch das Fenster 14 eintretende infrarote Lichtstrahl 16 wird im ATR-Kristall 1 vielfach hin und her reflektiert und verläßt danach die Meßzelle wieder durch das Austrittsfenster 15. Bei der Totalreflexion des Lichtstrahls 16 an der Grenzfläche zwischen dem ATR-Kristall 1 und dem Meßkanal 6 wird dem Lichtstrahl aufgrund der Wechselwirkung mit der zu analysierenden Substanz Energie entzogen, so daß die Intensität des Meßlichts gegenüber dem eintretenden IR-Lichtstrahl (Beleuchtungsstrahl) geschwächt ist. Diese Absorption kann dann mit einem konventionellen Infrarotspektrometer, z. B. einem Fourier-Transform-IR- Spektrometer gemessen werden.
Die Strömungspfade 9 und 10 im Meßkanal 6 sowie die Zu- und Ableitungen 8, 11, 12 sind totraumfrei ausgebildet (Vermeidung von scharfen Kanten und Winkeln!), um Ablagerungen der hochviskosen Stoffgemische im Meßkanal 6 zu verhindern. Falls es dennoch in besonderen Fällen zu solchen Ablagerungen kommt, kann der Rahmen 2 mit der Abdeckplatte 13 und dem ATR-Kristall 1 aufgrund der schubladenartigen Konstruktion relativ einfach aus der Meßzelle entfernt werden, um den Kristall zu reinigen.
Für den Hochtemperaturbetrieb der Meßzelle sind im Gehäuseoberteil und -unterteil Heizelemente 17 eingebaut, die mit einem Thermostaten in Verbindung stehen. Der Kristall 1 wird dabei zweckmäßig auf einer Temperatur gehalten, die der des Stoffgemisches entspricht oder darüber liegt. Auf diese Weise können Ablage­ rungsprozesse vermieden werden, die durch einen Abkühlungsprozeß der durch den Meßkanal 6 fließenden Substanz verursacht werden. Für die Hochtemperatur­ messungen sollte ein ATR-Kristall aus einem Halbleitermaterial mit ausreichend großer Bandlücke verwendet werden, da andernfalls durch freie Ladungsträger im ATR-Kristall die Infrarot-Strahlung stark absorbiert wird. Bei niedrigeren Temperaturen wird üblicherweise ein Zinkselenidkristall (ZnSe) verwendet.
Fig. 3 zeigt ein nach diesem Verfahren und unter Verwendung der erfindungsge­ mäßen Meßzelle gemessenes ATR-Spektrum einer Polyamid-6-Schmelze. Es wurde ein ZnSe-ATR-Kristall verwendet (Reflexionswinkel 45°, Länge 80 mm, Breite 10 mm, Dicke 3 mm). Die Aufnahme der Spektren erfolgte mit einem Fourier- Transform-IR-Spektrometer. Das Spektrum wurde bei einer Schmelzetemperatur von 280°C in der Zuleitung zur Meßzelle und einer Temperatur der Meßvorrichtung (gemessen unterhalb des ATR-Kristalles) von 300°C aufgenommen.
Zuvor wurde das Untergrundspektrum bei einer Temperatur von 300°C ohne Probe im Meßkanal (ATR-Kristall nicht benetzt) registriert. Hierzu wurde der Kristall mit einem in den verschiebbaren Rahmen eingelegten Blech so abgedeckt, daß zwischen Abdeckblech und ATR-Kristall ein Luftspalt verblieb. Nach Aufnahme des Untergrundspektrums wurde das Abdeckblech entfernt und die Meßzelle mittels eines Einwellenextruders mit einem kontinuierlichen Schmelzestrom bei einem Schmelzedruck von ca. 2 bar mit einer Fördermenge von ca. 1 kg/h beaufschlagt.

Claims (9)

1. Verfahren zur kontinuierlichen Analyse hochviskoser Stoffgemische nach dem Prinzip der abgeschwächten Totalreflexion (ATR), bei dem ein infra­ roter Lichtstrahl an gegenüberliegenden Flächen eines Kristalles (1) hin und her reflektiert wird, der mit dem in einem Meßkanal (6) strömenden Stoffge­ misch in Kontakt steht, dadurch gekennzeichnet, daß das Stoffgemisch in mindestens zwei Ströme aufgeteilt wird, die mit einander entgegenge­ richteten Strömungskomponenten durch den an lediglich einer Fläche des Kristalls (1) angrenzenden Meßkanal (6) geleitet werden, und daß der infrarote Lichtstrahl an der dieser Fläche gegenüberliegenden Seite spiegelnd reflektiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Kristalls (1) auf einem höheren Wert gehalten wird, als die Temperatur des zu analysierenden Stoffgemisches.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1-2, mit einer Halterung für den ATR-Kristall und Leitungen für die Zu- und Abführung des zu untersuchenden Stoffgemisches zu bzw. aus einem an den Kristall angrenzenden Meßkanal, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zuleitung (8) und zwei Ableitungen (11, 12) vorgesehen sind und die Zuleitung (8) zwischen den beiden Ableitungen (11, 12) angeordnet ist, so daß sich das zugeführte Stoffgemisch an der Mündung der Zuführungsleitung (8) im Meßkanal (6) in zwei auseinanderströmende Teilströme verzweigt und daß die dem Meßkanal (6) gegenüberliegende rückseitige Kristallfläche verspiegelt ist oder daß unmittelbar hinter dieser Kristallfläche eine Spiegelfläche angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung (8) am Ort der auf der Kristalloberfläche senkrecht stehenden Mittelachse (7) in den Meßkanal (6) einmündet, der sich symmetrisch zu beiden Seiten der Mittelachse (7) erstreckt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Meßkanal (6) nur über einen Teil der Kristalloberfläche erstreckt und die Länge des Meßkanals durch eine auf dem Kristall (1) angeordnete Abdeck­ platte (13) begrenzt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung für den ATR-Kristall (1) aus einem Rahmen (2) besteht, der in einem feststehenden Gehäuse (3, 4) schubladenartig verschiebbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüber der rückseitigen Kristallfläche außerhalb des Meßkanals (6) im Gehäuse (3) ein Eintrittsfenster (14) für die Einkopplung der beleuchteten IR-Strahlung und ein Austrittsfenster (15) für die Auskopplung des Meßlichts angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiten­ flächen des Kristalls ebenfalls verspiegelt sind oder hinter diesen Seiten­ flächen zusätzliche Spiegelflächen angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Ge­ häuse (3, 4) Heizelemente (17) zur Thermostatisierung des Kristalles (1) eingebaut sind.
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