DE4227552A1 - Drehmaschine nach doppelspindelbauart - Google Patents
Drehmaschine nach doppelspindelbauartInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Drehmaschine
nach Doppelspindelbauart.
Beim Bestreben verschiedenartige zerspanende Ma
schinen miteinander zu kombinieren, beispielsweise
numerisch gesteuerte Drehmaschinen, sind unterschied
lichste Bauarten miteinander vereinter zerspanender
Maschinen entstanden.
Ein Beispiel dafür ist eine Doppelspindeldrehma
schine mit vier Achsen, die die Durchführung von zwei
Bearbeitungsschritten mit einer einzigen Werkzeugmaschine
ermöglicht. Eine diesbezügliche Drehmaschine enthält
einen ersten Bearbeitungsschrittabschnitt und einen
zweiten Bearbeitungsschrittabschnitt, die bezüglich einer
Mittenebene symmetrisch zueinander angeordnet sind.
Im ersten Bearbeitungsschrittabschnitt ist ein
erster Schlitten vorgesehen, der sowohl in einer X-
Achsenrichtung als auch in einer Z-Achsenrichtung ver
schiebbar ist. Die Verschiebung erfolgt mit Hilfe einer
X-Achsenvorschubspindel und einer Z-Achsenvorschubspindel,
die rechtwinklig zueinander verlaufen. Ein erster Werk
zeugschlitten mit einem weiterschaltbaren Revolverkopf
ist auf dem Schlitten angebracht, und an dem Revolver
kopf sind Werkzeughalter vorgesehen. Zerspanende oder
Schneidwerkzeuge sind in den Werkzeughaltern montiert,
und ein Werkstück wird von einem Futter festgehalten,
das sich am einen Ende einer ersten Spindel eines ersten
Spindelkopfes befindet. Das festgehaltene Werkstück
kann nacheinander durch mehrere der montierten Schneid
werkzeuge bearbeitet werden.
Bezüglich der Mittenebene ist dem ersten Bearbei
tungsschrittabschnitt gegenüberliegend der zweite Bear
beitungsschrittabschnitt vorgesehen, dessen Aufbau im
wesentlichen mit demjenigen des ersten Bearbeitungs
schrittabschnitts übereinstimmt. Der zweite Bearbeitungs
schrittabschnitt enthält einen zweiten Spindelkopf mit
einer zweiten Spindel und einen zweiten Werkzeugschlitten.
Die Spindeln und die Werkzeugschlitten des ersten und
des zweiten Bearbeitungsschrittabschnitts arbeiten voll
kommen unabhängig voneinander.
Während der Durchführung eines üblichen Bearbei
tungszyklus wird nach Beendigung der Bearbeitung des
Werkstücks im ersten Bearbeitungsschrittabschnitt das
während der Bearbeitung vom Futter der ersten Spindel
gehaltene Werkstück zu einem zweiten Futter der zweiten
Spindel im zweiten Bearbeitungsschrittabschnitt trans
feriert. Der in horizontaler Richtung gemessene Abstand
zwischen der ersten und der zweiten Spindel liegt in
einer Größenordnung von 40 bis 50 cm, und der Werkstück
transfer kann in einem Schritt durch einen automatischen
Beschickungs- oder Spannmechanismus erfolgen, oder aber
durch einen Bediener. Auf diese Weise ist es möglich,
mit einer einzigen Werkzeugmaschine zwei Bearbeitungs
schritte sehr schnell auszuführen.
Die tatsächlich auftretenden Bearbeitungszeiten
zum Bearbeiten des Werkstücks im ersten und zweiten Bear
beitungsschrittabschnitt sind jedoch im allgemeinen ver
schieden, so daß die Zeitdauer des ersten Bearbeitungs
schritts oder die Zeitdauer des zweiten Bearbeitungs
schritts länger als die jeweils andere ist. Die längere
Bearbeitungsschrittdauer ist daher für die Bestimmung
oder Festlegung der Bearbeitungszykluszeitdauer kritisch.
Es tritt somit im ersten oder im zweiten Bearbeitungs
schrittabschnitt eine Leerlaufzeit auf, während der
keine Bearbeitung stattfindet. Dies ist ungünstig für
die Gesamtproduktivität.
Versucht man den Unterschied in der Bearbeitungs
zeit zwischen dem ersten und zweiten Bearbeitungsschritt
dadurch zu vermindern, daß eine unvernünftige Werkzeug
bestückung und unvernünftige Bearbeitungsbedingungen ver
wendet werden, leidet darunter die Bearbeitungsqualität,
insbesondere die Bearbeitungsgenauigkeit.
Aufgabe der Erfindung ist es, die oben geschilder
ten Probleme zu beseitigen und eine Drehmaschine nach
Doppelspindelbauart vorzusehen, bei der die Differenz
zwischen der ersten Bearbeitungsschrittzeitdauer und
der zweiten Bearbeitungsschrittzeitdauer möglichst ge
ring ist, so daß die Leerlaufzeit auf ein Minimun ver
ringert wird und auf diese Weise die Gesamtbearbeitungs
zyklusdauer verkürzt werden kann, um eine höhere Produk
tivität zu erzielen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist nach der Erfindung
eine Drehmaschine nach Doppelspindelbauart vorgesehen,
die enthält: einen ersten Bearbeitungsschrittabschnitt,
der einen ersten Spindelkopf mit einer ersten Spindel und
einem ersten Futter zum Festhalten eines Werkstücks und
einen ersten Werkzeugschlitten mit einer daran angebrach
ten Schneidwerkzeugvorrichtung enthält, einen zweiten
Bearbeitungsschrittabschnitt, der einen zweiten Spindel
kopf mit einer zweiten Spindel und einem zweiten Futter
zum Festhalten eines Werkstücks und einen zweiten Schlit
ten mit einer daran angebrachten Schneidwerkzeugvorrich
tung enthält, und einen dritten Werkzeugschlitten mit
einer daran angebrachten Schneidwerkzeugvorrichtung, der
zwischen dem ersten und zweiten Bearbeitungsschrittab
schnitt angeordnet ist und derart verschiebbar ist, daß
seine Schneidwerkzeugvorrichtung veranlaßt werden kann,
sich dem im ersten oder im zweiten Futter festgehaltenen
Werkstück zu nähern und es zu bearbeiten, während das
Werkstück gleichzeitig von der Schneidwerkzeugvorrichtung
des ersten oder zweiten Werkzeugschlittens bearbeitet
wird.
Nach der Erfindung ist es somit möglich, daß der
dritte Werkzeugschlitten denjenigen des ersten und zwei
ten Bearbeitungsschritts unterstützen kann, der zeitlich
länger ist, so daß während dieses längeren Bearbeitungs
schritts das Werkstück durch zwei Werkzeugschlitten
gleichzeitig bearbeitet werden kann, so daß die Zeit
differenz zwischen dem ersten und zweiten Bearbeitungs
schritt auf ein Minimum herabgesetzt wird. Im Ergebnis
erhält man damit einen kürzeren Gesamtbearbeitungszyklus,
und die Bearbeitungsproduktivität wird in einem beacht
lichen Maße gesteigert.
Die Erfindung wird an Hand von Zeichnungen bei
spielshalber erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines bevor
zugten Ausführungsbeispiels einer nach der Erfindung
ausgebildeten Drehmaschine nach Doppelspindelbauart,
Fig. 2 eine Teilansicht der Drehmaschine nach
Fig. 1 von vorne,
Fig. 3 eine Ansicht der Drehmaschine von oben,
Fig. 4 eine Teilansicht der Drehmaschine nach
Fig. 1 in einem vergrößerten Maßstab zur Erläuterung
eines gleichzeitigen Bearbeitungsvorgangs durch Schneid
werkzeuge eines ersten Werkzeugschlittens und eines
dritten Werkzeugschlittens, und
Fig. 5A und 5B Ansichten, die derjenigen nach
Fig. 4 ähnlich sind, jedoch gleichzeitige Bearbeitungs
vorgänge durch den ersten Werkzeugschlitten und einen
dritten Werkzeugschlitten bzw. durch einen zweiten Werk
zeugschlitten und den dritten Werkzeugschlitten darstellen.
Nachstehend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer nach der Erfindung ausgebildeten Drehmaschine nach
Doppelspindelbauart, nachstehend auch Doppelspindeldreh
maschine genannt, im einzelnen beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht der Dop
pelspindeldrehmaschine 1, bei der es sich vorzugsweise
um eine numerisch gesteuerte Maschine handelt. Die
Doppelspindeldrehmaschine 1 weist unter Bezugnahme auf
die Darstellung nach Fig. 1 auf ihrer linken Seite einen
ersten Bearbeitungsschrittabschnitt 2A und auf ihrer
rechten Seite einen zweiten Bearbeitungsschrittabschnitt
2B auf.
Wie es auch in Fig. 2 dargestellt ist, bei der es
sich um eine Teilansicht der Doppelspindeldrehmaschine
1 von vorne handelt, enthält der erste Bearbeitungs
schrittabschnitt 2A einen ersten Werkzeugschlitten 3
und einen ersten Spindelkopf 4, während der zweite
Bearbeitungsschrittabschnitt 2B einen zweiten Spindel
kopf 5 und einen zweiten Werkzeugschlitten 6 aufweist.
Aus Fig. 3, bei der es sich um eine teilweise geschnit
tene Ansicht der Doppelspindeldrehmaschine 1 von oben
handelt, kann man erkennen, daß der erste Spindelkopf 4
eine erste Spindel 4a mit einem ersten Futter 20, und
der zweite Spindelkopf 5 eine zweite Spindel 5a mit
einem zweiten Futter 22 hat. Ein dritter Werkzeug
schlitten 7 ist zwischen dem ersten und zweiten Bear
beitungsschrittabschnitt 2A und 2B angeordnet. Der
dritte Werkzeugschlitten 7 ist in einer Richtung B-C
verschiebbar gelagert, wie es aus Fig. 2 ersichtlich
ist, so daß er mit jedem der beiden Bearbeitungsschrit
te in den Abschnitten 2A und 2B zusammenarbeiten kann.
Alle oben erwähnten Baueinheiten sind auf einem Maschi
nenbett 8 so montiert, daß sich die Achsen dieser Bau
einheiten im wesentlichen auf der gleichen Höhe befin
den.
Die oben genannten Baueinheiten sollen nachstehend
im einzelnen beschrieben werden. Der erste Werkzeug
maschinenschlitten 3 hat einen Revolverkopf 3a, der um
eine Horizontalachse drehbar ist und beispielsweise
acht Stationen aufweist, an denen Werkzeuge 16, bei
spielsweise Dreh-, Plandreh-, Bohr- und andere Bearbei
tungswerkzeuge, mit Hilfe entsprechender Halter an den
betreffenden Flächen der Stationen fest montiert werden
können. Um eine Störung zwischen den montierten Werk
zeugen zu vermeiden, ist der Arbeitsdurchmesser des
Werkzeugschlittens 3 größer als ein diesbezüglich vor
bestimmter Wert, und auch die Höhenlage des Werkzeug
schlittens 3 ist so festgelegt, daß eine Störung mit
dem Maschinenbett 8 vermieden wird.
Wie es aus Fig. 2 hervorgeht, bei der es sich um
eine Ansicht der Doppelspindeldrehmaschine nach Fig. 1
von vorne handelt, wobei einige Teile in der zeichneri
schen Darstellung weggelassen sind, ist der erste Werk
zeugschlitten 3 an einem Schlittengleiter 10 angebracht,
der in einer X-Achsenrichtung (Fig. 2 und 3) verschieb
bar ist. Der Schlittengleiter 10 ist seinerseits auf
einem Sattel- oder Bettschlitten 9 vorgesehen, der in
einer Z-Achsenrichtung (Fig. 3) verschiebbar ist.
Die Gleitführungsoberflächen des Bettschlittens 9
und des Werkzeugschlittengleiters 10 haben quadratische
Führungen 11 (Fig. 2), so daß der Bettschlitten 9 und
der Schlittengleiter 10 von den quadratischen Führungen
11 geführt werden, wenn sie dazu veranlaßt werden, in
ihren vorbestimmten Achsenrichtungen in vorbestimmte
Positionen geschoben zu werden, und zwar durch die
Drehung von Vorschubspindeln 12 und 13, die rechtwinklig
zueinander verlaufen. Die Vorschubspindeln 12 und 13
sind jeweils mit einem entsprechenden Servomotor 14 bzw.
15 antriebsmäßig verbunden, deren Drehrichtung und Dreh
zahl in Abhängigkeit von Befehlssignalen einer Steuer
einheit (nicht gezeigt) so festgelegt bzw. gesteuert
werden, daß der Schlittengleiter 10 in eine vorbestimmte
Position gebracht werden kann. Daher kann ein Schneidwerk
zeug 16, das bei einer Station am Revolverkopf 3a des
Werkzeugschlittens 3 fest montiert ist, in der X- und/
oder Z-Achsenrichtung bewegt werden, und zwar zum Zweck
der Bearbeitung eines Werkstücks, das im ersten Futter 20
am einen Ende der ersten Spindel 4a fest eingespannt ist
und mit Hilfe eines ersten Spindelmotors (nicht gezeigt)
gedreht wird, der über übliche Drehkraftübertragungs
vorrichtungen (nicht gezeigt), beispielsweise ein Zahn
radgetriebe, mit der ersten Spindel verbunden ist.
Der dritte Werkzeugschlitten 7 ist im wesentlichen
in der Mitte des Betts 8 vorgesehen und dort an einem
Schlittengleiter 21 fest angebracht, der mit Hilfe einer
X-Achsenvorschubspindel (nicht gezeigt) in der Darstellung
nach Fig. 3 von links nach rechts bzw. von rechts nach
links zwischen dem ersten Spindelkopf 4 und dem zweiten
Spindelkopf 5 verschoben werden kann. Die X-Achsenvor
schubspindel für den Schlittengleiter 21 ist zum Dreh
antrieb mit einem Servomotor (nicht gezeigt) verbunden.
Der Schlittengleiter 21 ist verschiebbar auf einem
Sattel- oder Bettschlitten 24 vorgesehen, der selbst
in der Z-Achsenrichtung verschiebbar ist. Der Werkzeug
schlitten 7 ist vorzugsweise bezüglich des Durchmessers
kleiner als der erste Werkzeugschlitten 3 und kann in
der X-Achsenrichtung und in der Z-Achsenrichtung ver
schoben werden, so daß ein Werkstück bearbeitet werden
kann, das im Futter 20 der ersten Spindel 4 oder im
Futter 22 der zweiten Spindel 5 fest gehaltert ist. Die
Bearbeitung erfolgt beispielsweise mit Hilfe eines
Schneidwerkzeugs 17, das an einem dritten Revolverkopf 7a
des Werkzeugschlittens 7 montiert ist. Der Werkzeugschlit
ten 7 kann um eine vorbestimmte Strecke in der Z-Achsen
richtung verschoben werden, und zwar mit Hilfe eines
Servomotors 23, der zum Drehantrieb einer Z-Achsenvor
schubspindel dient.
Durch die Bereitstellung des dritten Werkzeug
schlittens 3 in der oben beschriebenen Weise kann,
wenn der erste und der zweite Bearbeitungsschritt be
stimmt oder festgelegt sind, der dritte Werkzeugschlit
ten 7 bestimmt oder festgelegt werden, um entweder beim
ersten Bearbeitungsschritt oder beim zweiten Bearbei
tungsschritt teilzunehmen. Auf diese Weise ist es mög
lich, die Zeitdauer eines vollständigen Bearbeitungs
zyklus zu verkürzen.
Der zweite Spindelkopf 5 und der zweite Werkzeug
schlitten 6 sind bezüglich ihres Aufbaus dem ersten
Spindelkopf 4 und dem ersten Werkzeugschlitten 3 ähn
lich, und diese Baueinheiten sind bezüglich des dazwi
schengeschalteten dritten Werkzeugschlittens 7 symme
trisch angeordnet, wie es aus Fig. 1 bis 3 hervorgeht.
Der zweite Werkzeugschlitten 6 hat einen Z-Achsenservo
motor 30, eine Z-Achsenvorschubspindel 31, einen X-
Achsenservomotor 32, eine X-Achsenvorschubspindel 33,
einen Werkzeugschlittengleiter 34 und einen Sattel-
oder Bettschlitten 35. Ferner hat der zweite Werkzeug
schlitten 6 einen Revolverkopf 6a, an dem eine Reihe
Werkzeuge 18 fest montiert sind. Beim zweiten Bearbei-
tungsschrittabschnitt 2A wird der zweite Werkzeug
schlitten 6 bei der Darstellung nach Fig. 1 nach links
bewegt (in der X-Achsenrichtung), um ein Werkstück zu
bearbeiten, das im zweiten Futter 22 des zweiten Spindel
kopfes 5 eingespannt ist.
Als nächstes soll die Arbeitsweise der Doppelspindel
drehmaschine mit dem obigen Aufbau beschrieben werden.
Der erste Werkzeugschlitten 3, der auf dem Schlitten
gleiter 10 angebracht ist, wird in der X-Achsenrichtung
verschoben, wie es durch einen eingezeichneten Pfeil A
angedeutet ist, wenn der Servomotor 14 eingeschaltet
wird. Das am Werkzeugschlitten 3 befestigte Schneidwerk
zeug nähert sich dann dem Werkstück, das im Futter 20
des ersten Spindelkopfes 4 fest eingespannt ist und sich
zusammen mit dem Futter dreht. Dadurch wird das Werk
stück durch das Werkzeug bearbeitet. Die Bewegung in
der Z-Achsenrichtung des ersten Werkzeugschlittens 3
wird durch Drehung der Vorschubspindel 13 bewirkt, die
vom Motor 15 im Bedarfsfall angetrieben wird.
Falls der dritte Werkzeugschlitten 7 zusammen mit
dem ersten Werkzeugschlitten 3 im ersten Bearbeitungs
schrittabschnitt 2A verwendet werden soll, wird der
Werkzeugschlitten 7 in der X-Achsenrichtung verschoben,
wie es durch einen eingezeichneten Pfeil B angedeutet
ist. Die Verschiebung erfolgt mit Hilfe eines Servo
motors (nicht gezeigt) derart, daß sich der Werkzeug
schlitten 7 dem Werkstück nähert, das im Futter 20
des ersten Spindelkopfes 4 fest eingespannt ist. Die
Schlittenverschiebungen erfolgen dabei in einer solchen
Weise, daß die beiden Schneidwerkzeuge, die im ersten
und im dritten Revolverkopf 3a und 7a der Werkzeug
schlitten 3 und 7 montiert sind, gleichzeitig das
Werkstück bearbeiten.
Wie bereits oben erwähnt, ist der zweite Werkzeug
schlitten 6 bezüglich des ersten Werkzeugschlittens 3
symmetrisch angeordnet, und er hat im wesentlichen den
gleichen Aufbau wie der Werkzeugschlitten 3. Ein ge
wünschter Betrieb des zweiten Werkzeugschlittens 6
erfolgt durch Drehung der Vorschubspindel 31, die mit
dem Servomotor 30 gekuppelt ist, und der Vorschub
spindel 33, die mit dem Servomotor 32 gekuppelt ist.
Falls der dritte Werkzeugschlitten 7 im zweiten
Bearbeitungsschrittabschnitt 28 verwendet werden soll,
wird der Werkzeugschlitten 7 in der X-Achsenrichtung
bewegt, und zwar in Richtung eines eingezeichneten
Pfeils C. Der Bewegungsantrieb erfolgt mit Hilfe des
zugehörigen Servomotors (nicht gezeigt) in einer solchen
Weise, daß eines der Schneidwerkzeuge 17, die am Werk
zeugschlitten 7 montiert sind, in Berührung mit dem
Werkstück gebracht wird, das im Futter 22 des zweiten
Spindelkopfes 5 fest eingespannt ist. Somit wird das
Werkstück von einem der Schneidwerkzeuge 18, die am
zweiten Werkzeugschlitten 6 montiert sind, und einem
der Werkzeuge 17, die am Werkzeugschlitten 7 montiert
sind, gleichzeitig bearbeitet.
Bei der Ausführung dieser Bearbeitungsvorgänge
können die Werkzeugschlitten 3, 6 und 7 unabhängig von
einander verschoben werden. Es wird daher zwischen der
Bearbeitungsschrittzeitdauer im ersten Bearbeitungs
schrittabschnitt 2A und im zweiten Bearbeitungsschritt
abschnitt 2B ein Vergleich vorgenommen und festge
stellt, welcher Bearbeitungsschritt länger dauert.
Nach dieser Feststellung wird der dritte Werkzeug
schlitten 7 entweder zum ersten oder zum zweiten Bear
beitungsschrittabschnitt bewegt, und zwar in Abhängigkeit
davon, wo der längere Bearbeitungsschritt ausgeführt
wird, um bei dem längeren Bearbeitungsschritt teilzu
nehmen. Das Ergebnis davon ist, daß die Differenz zwischen
der ersten Bearbeitungsschrittzeitdauer und der
zweiten Bearbeitungsschrittzeitdauer vermindert wird.
Als nächstes sollen unter Bezugnahme auf Fig. 4
und 5 einige Beispiele für Bearbeitungsvorgänge be
schrieben werden, die unter Verwendung des dritten
Werkzeugschlittens 7 durchgeführt werden.
Fig. 4 zeigt einen Schnittvorgang an einer Außen
fläche eines Werkstücks W, das im Futter 20, bei dem
es sich vorzugsweise um ein hydraulisches Futter han
delt, des ersten Spindelkopfes 4 eingespannt ist,
wobei die Bearbeitung gleichzeitig durch den ersten
Werkzeugschlitten 3 und den dritten Werkzeugschlitten 7
erfolgt.
Bei dem betrachteten Beispiel ist das Werkstück W
zylinderförmig und hat einen Außendurchmesser, der
geringfügig größer als derjenige des bearbeiteten Ab
schnitts des Werkstücks ist. Das Werkstück W ist in dem
hydraulischen Futter 20 fest eingespannt, und die
zylindrische Oberfläche des Werkstücks W wird von einem
Schneidwerkzeug 40, das am ersten Werkzeugschlitten 3
montiert ist, um eine Schneidtiefe t abgedreht und
gleichzeitig mit Hilfe eines Schneidwerkzeugs 41, das
am dritten Werkzeugschlitten 7 montiert ist, um eine
gleiche Schnittiefe t abgedreht. Im Vergleich zu einem
Schneidvorgang, bei dem lediglich der erste Werkzeug
schlitten 3 eingesetzt wird, wird hier, wenn beide
Schneidwerkzeuge gleichzeitig verwendet werden, die
Schneidbearbeitungsdauer um beispielsweise 30% ver
mindert, beispielsweise von 81 auf 58 s, wodurch die
Differenz zwischen der Schneidbearbeitungsdauer im
ersten Bearbeitungsschrittabschnitt 2A und im zweiten
Bearbeitungsschrittabschnitt 2B mit einer Schneiddauer
von beispielsweise 51 s, von 30 s auf 7 s vermindert
wird. Dies bedeutet im Ergebnis, daß der Bearbeitungs
zyklus mit der Doppelspindeldrehmaschine 1 von 81 s
auf 58 s vermindert wird.
Fig. 5A und 5B zeigen ein Beispiel eines Schneid
vorgangs an einem Ritzel.
Fig. 5A veranschaulicht einen Bohrvorgang an
einem Werkstück W, das im hydraulischen Futter 20
eingespannt ist. Ein am ersten Werkzeugschlitten 3
montiertes Schneidwerkzeug 42 führt den Bohrvorgang aus,
während gleichzeitig mit Hilfe eines Schneidwerkzeugs
43, das am dritten Werkzeugschlitten 7 montiert ist,
ein Plandrehvorgang am Werkstück W stattfindet. Da
die Bearbeitungsvorgänge von den Schneidwerkzeugen 42
und 43 gleichzeitig ausgeführt werden, kann die
Schnittzeitdauer beispielsweise um 49 s vermindert
werden, und zwar im Vergleich zu der Schnittzeitdauer,
die auftreten würde, wenn lediglich das Schneidwerkzeug
42 des ersten Werkzeugschlittens 3 verwendet werden
würde. Bei einem nachfolgenden Bearbeitungsschritt er
folgt ein Oberflächenschnitt am Werkstück W und das
Plandrehen am anderen Ende gleichzeitig unter Verwen
dung der Schneidwerkzeuge 43 und 44, die am zweiten
Werkzeugschlitten 6 bzw. am dritten Werkzeugschlitten 7
montiert sind, wobei das Werkstück W im Futter 22 fest
eingespannt ist, bei dem es sich vorzugsweise ebenfalls
um ein hydraulisches Futter handelt. Im Ergebnis kann
der Unterschied in der Schnittzeitdauer im ersten Bear
beitungsschrittabschnitt 2A und im zweiten Bearbei
tungsschnittabschnitt 28 auf lediglich 1 s herabgesetzt
werden, und die Gesamtbearbeitungszeit kann beispiels
weise um etwa 15% vermindert werden.
Zusätzlich zum dritten Werkzeugschlitten 7 kann am
Schlittengleiter 21 eine Zusatzeinrichtung angebracht
sein.
Wenn es sich bei dieser Zusatzeinrichtung beispiels
weise um eine automatische Spann- oder Beschickungs
vorrichtung handelt, kann der Transfer des Werkstücks
vom ersten Bearbeitungsschrittabschnitt zum zweiten
Bearbeitungsschrittabschnitt automatisiert werden, und
hierbei kann die Ausrichtung des Werkstücks umgekehrt
werden. Zusätzlich kann ein Reitstock für ein längli
ches Werkstück und eine Werkstückanlage am Schlitten
gleiter 21 montiert sein, so daß ein Werkstück sicher
und fest in einer Position gehalten werden kann.
Claims (5)
1. Drehmaschine nach Doppelspindelbauart, enthaltend:
einen ersten Bearbeitungsschrittabschnitt (2A), der
einen ersten Spindelkopf (4) mit einer ersten Spindel
(4a) und einem ersten Futter (20) zum Festhalten eines
Werkstücks und einen ersten Werkzeugschlitten (3) mit
einer daran angebrachten Schneidwerkzeugvorrichtung
enthält, und einen zweiten Bearbeitungsschrittabschnitt
(2B), der einen zweiten Spindelkopf (5) mit einer zweiten
Spindel (5a) und einem Futter (22) zum Festhalten eines
Werkstücks und einen zweiten Werkzeugschlitten (6) mit
einer daran angebrachten Schneidwerkzeugvorrichtung
enthält,
gekennzeichnet durch
einen dritten Werkzeugschlitten (7) mit einer Schneid
werkzeugvorrichtung, der zwischen dem ersten Bearbei
tungsschrittabschnitt (2A) und dem zweiten Bearbeitungs
schrittabschnitt (2B) derart verschiebbar angeordnet ist,
daß seine Schneidwerkzeugvorrichtung sich dem im ersten
Futter (20) oder im zweiten Futter (22) festgehaltenen
Werkstück nähern und es bearbeiten kann, während das
Werkstück gleichzeitig von der Schneidwerkzeugvorrich
tung des ersten oder zweiten Werkzeugschlittens (3 oder 6)
bearbeitet wird.
2. Drehmaschine nach Doppelspindelbauart nach Anspruch 1,
bei der der erste und der zweite Spindelkopf (4, 5) par
allel zueinander angeordnet sind und der dritte Werkzeug
schlitten (7) zwischen diesen beiden Spindelköpfen (4, 5)
parallel dazu vorgesehen ist und bei der der erste und
zweite Werkzeugschlitten (3, 4) bezüglich des ersten
und zweiten Spindelkopfes auf den einander gegenüberlie
genden Seiten des dritten Werkzeugschlittens (7) ange
ordnet sind.
3. Drehmaschine nach Doppelspindelbauart nach
Anspruch 1 oder 2, bei der der erste und der zweite
Werkzeugschlitten (3, 6) einen ersten bzw. zweiten
Revolverkopf (3a, 3b) zum Montieren der Schneidwerk
zeugvorrichtung haben.
4. Drehmaschine nach Doppelspindelbauart nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, bei der der dritte Werkzeug
schlitten (7) einen Revolverkopf (7a) zum Montieren
der Schneidwerkzeugvorrichtung hat.
5. Drehmaschine nach Doppelspindelbauart nach Anspruch 2,
bei der der dritte Werkzeugschlitten (7) einen Schlitten
gleiter (21) hat, der in einer Richtung verschoben werden
kann, die hin zum ersten oder zweiten Spindelkopf (4, 5)
oder davon wegführt, und in einer Richtung verschoben
werden kann, die parallel zum ersten und zweiten Spindel
kopf (4, 5) verläuft.
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- 1992-08-28 IT ITMI922031A patent/IT1256353B/it active IP Right Grant
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |