DE422679C - Gebogenes Dampfleitungsrohr - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
30. DEZEMBER 1925

REICHS PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 49/^

(Sch 6₇₉ig Ij₄₉P)

Alfred Schmidt in Düsseldorf.

Gebogenes Dampfleitungsrohr.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Juni 1923 ab.

Die in Dampfleitungen für hohen Druck verwendeten Rohrkrümmer müssen eine hohe Elastizität besitzen, da den Krümmern die Aufgabe zufällt, den Längsschub gerader Leitungen aufzunehmen und auszugleichen, und man gibt daher häufig zur Erhöhung der Elastizität den Wänden solcher Krümmer eine wellenförmige Gestalt. Eine wellenförmige Ausgestaltung der Rohrwände besitzt aber ίο andererseits den Nachteil, daß sich im Dampfstrom Wirbel bilden, die bei der in Betracht kommenden hohen Dampfgeschwindigkeit merkliche Druckverluste und somit einen

Mehrverbrauch von Brennstoff herbeiführen. Gegenstand der Erfindung ist ein Rohrkrümmer, bei dem die Vor- und Nachteile bei der Anordnung der Ausbuchtungen der Rohrwände in günstigster Weise gegeneinander abgewogen sind und durch den daher in jeder Hinsicht der günstigste Wirkungsgrad erzielt wird.

Die geringsten Wirbelungsverluste entstehen natürlich bei glattwandigen Rohrbogen, jedoch zeigen diese eine verhältnismäßig geringe Elastizität und müssen daher in großen Abmessungen hergestellt werden, wenn

sie einen genügenden Ausgleich für den Längsschub bilden sollen. Auch ist es ein Nachteil derartiger Rohrkrümmer, daß beim Biegen die Außenseite der Krümmung gestreckt wird und dadurch eine Schwächung der Wandstärke erleidet. Man hat bereits beobachtet, daß die Elastizität verbessert wurde, wenn man die kleinen unregelmäßigen Falten, die sich beim Biegen an der Innenseite wahllos bilden, bestehen ließ, jedoch zeigten solche Rohre, wenn die Faltenbildung erheblich genug war, um eine praktisch in Betracht kommende Vergrößerung der Elastizität zu bewirken, abgesehen von der vorerwähnten erheblichen Schwächung der Wand, ein so schlechtes Aussehen, daß es bis jetzt die Regel geblieben ist, diese sich von selbst bildenden Falten nach dem Biegen wieder zu entfernen.

Eine bessere Erhöhung der Elastizität erzielt man nach einem anderen Verfahren, nach dem an der Innenseite der Krümmung mittels eines angedrückten Preßstempels eine Anzahl von Eindrücken hergestellt werden sollte, während die Außenseite der Krümmung glatt blieb. Durch das Eindrücken der Wand der Innenseite wurde aber dabei eine erhebliche Verengung des Rohrquerschnitts hervorgebracht, und solche Rohrkrümmer verursachten daher einen starken Druckverlust.

Nach einem dritten Verfahren stellte man die Rohrkrümmer aus Wellrohr her, d. h. aus Rohr, an dem durch zonenweises Erhitzen und jedesmaliges Stauchen ringsherum laufende wellenförmige Ausbuchtungen erzeugt waren. Diese wurden beim Biegen an der Innenseite verstärkt und an der Außenseite abgeflacht. Das Ergebnis war eine hohe Elastizität, aber gleichzeitig auch ein großer Druckverlust infolge starker Wirbelungen an den vom Dampfstrom vorzugsweise beaufschlagten Ausbuchtungen der Außenseite.

Obwohl so jede Art der bisher verwendeten Rohrkrümmer ihre Nachteile hatte und sich schon lange das Bedürfnis nach Krümmern mit geringem Druckverlust geltend machte, war man in Ermangelung von etwas besserem genötigt, die Nachteile mit in Kauf zu nehmen. Der Erfindung liegt nun der-Gedanke zugrunde, einen Rohrkrümmer herzustellen, bei dem die Nachteile der bisherigen Rohrkrümmer auf ein Mindestmaß beschränkt, dagegen die Vorteile, die sich bei den früher bekannten Anordnungen fanden, gewährt sind. Dies wird nach der Erfindung durch einen Rohrkrümmer erreicht, bei dem nur die innere Seite der Krümmung in gleichmäßigen Abständen mit regelmäßigen Falten versehen ist, die nach außen gebogen sind. Rohrkrümmer mit derartigen Falten zeigen fast genau die gleiche Elastizität wie Rohrkrümmer mit rundherum laufenden Wellen, haben aber nicht den Nachteil der starken Wirbelbildung und der daraus entstehenden erheblichen Druckverluste. Sie können wegen der größeren Elastizität in erheblich kleineren Abmessungen verwendet werden als glatte Rohrkrümmer, bei denen die zufällig entstandenen Falten beseitigt sind, oder solche, an denen diese Falten belassen wurden, haben aber nicht das unschöne Aussehen der letzteren und nicht den Nachteil der geschwächten äußeren Rohrwand. Den Rohrkrümmern mit nach innen gedrückten Falten gegenüber haben sie den Vorzug, daß der Querschnitt nicht durch die Faltenbildung verringert wird.

Die Herstellung dieser Rohrkrümmer erfolgt in der Weise, daß ein gerades Eisenoder Stahlrohr, das zweckmäßig in der beim Biegen glatter Rohre üblichen Weise mit Sand gefüllt wird, an einer Stelle mit dem Schweißbrenner erhitzt und etwas gebogen wird. Die erhitzte Stelle wölbt sich dabei nach außen. In gleicher Weise wird dann das Rohr in regelmäßigen Abständen an anderen Stellen erhitzt und jedesmal etwas gebogen, bis die gewünschte ' Krümmung fertiggestellt ist. Zweckmäßig stellt man so zunächst die erste, dritte usw. Ausbiegung und dann erst die dazwischenliegenden Ausbiegungen her.

Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele derartiger Rohrkrümmer, und zwar ist

Abb. ι ein Rohrkrümmer in Ansicht,

Abb. 2 ein solcher im Schnitt,

Abb. 3 ein Lyraausgleicher.

Claims (3)

Patent-An Sprüche:

1. Gebogenes Dampf leitungsrohr mit auf der inneren Krümmungsseite angeordneten, in Größe und Abstand voneinander regelmäßig verlaufenden Falten, dadurch gekennzeichnet, daß die Falten nach außen gebogen sind.

2. Verfahren zum Biegen der Rohre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr in bekannter Weise mit Sand gefüllt und gebogen wird, wobei einzelne Stellen der Innenseite der Krümmung besonders erhitzt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die erste, dritte usw. Ausbiegung und danach die zwischenliegenden Ausbiegungen erzeugt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.