DE4226764A1 - Drosselspule - Google Patents
DrosselspuleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Drosselspule mit bezüg
lich der Drossellängsachse hochkant gestellten, unter sich
gleichartigen Flachstäben, die an den Ecken elektrisch ver
bunden sind, und wobei zwischen übereinanderliegenden Win
dungen Isoliermaterial vorgesehen ist.
Um eine ausreichende Zeitkonstante zu erreichen, werden bei
Gleichstrom-Lichtbogenofenanlagen ein oder zwei Drosseln im
Gleichstromkreis eingesetzt. Type Daten für solche Drosseln
sind Induktivitäten um 100 µH, die für Dauerströme bis 50 kA
und mehr ausgelegt sein müssen. Bei schweren Flickerverhält
nissen und hohen Ofenleistungen werden Drosseln mit Indukti
vitäten bis 700 µH und mehr für Nennströme um 110 kA benö
tigt. Damit die Stromwärmeverluste noch vertretbar sind, sind
hierzu Kupferleiter großen Querschnitts erforderlich, so daß
eine Drossel der letztgenannten Art auf ein Kupfergewicht um
75 Tonnen kommt. Es besteht daher ein großes Bedürfnis
Drosseln dieser Größe wirtschaftlich herzustellen.
Bei der Herstellung von eckigen Spulen, die aus hochkant ge
stellten Stäben gewickelt werden, wird das Biegen der Stäbe
bei zunehmender Breite immer schwieriger, und die Stäbe wer
den an der Biegungsstelle einer bedeutenden Materialbean
spruchung unterzogen, die zu wesentlichen Querschnitts
verringerungen führt.
Bei dem aus der DE-PS 5 08 183 bekannten Verfahren zur Her
stellung von eckigen Spulen für elektrische Maschinen aus
hochkant gestellten Flachstäben werden die Stäbe schräg unter
dem halben Eckenwinkel geschnitten und dann unter dem vollen
Winkel stumpf aneinandergelötet oder geschweißt. Zur Entla
stung der Verbindungsstelle wird der schräge Schnitt durch
die Stäbe schwalbenschwanzförmig ausgeführt.
Bei einem anderen Verfahren (CH-PS 512 848) wird auf das Ver
löten oder Verschweißen der Stoßstellen an den Ecken ver
zichtet, indem die Flachstäbe an ihren Enden durch Fein
stanzen oder Feinschneiden mit je einer eine blanke Schnitt
fläche aufweisenden Verbindungsstelle versieht und darauf
die einzelnen Abschnitte durch Ineinanderpressen der Ver
bindungsstellen elektrisch und mechanisch miteinander ver
bindet.
Gemeinsames Merkmal beider bekannter Techniken ist die Schaf
fung einer mechanischen und elektrischen Verbindung zwischen
fortlaufenden Stäben bzw. Platten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drosselspule
zu schaffen, die einfach und wirtschaftlich herzustellen ist.
Insbesondere soll dabei ein Minimum an Bearbeitung der ein
zelnen Flachstäbe notwendig sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jede
Spulenwindung aus einem ganzzahligen Vielfachen von vorzugs
weise unter sich gleichartigen Flachstäben besteht, die je
weils an den Ecken an Kontaktflächen überlappend und großflächig
aufeinanderliegen, daß zwischen zwei benachbarten
Windungen an den Ecken Isolierplatten und/oder -schichten mit
einer Größe, die annähernd der Kontaktfläche entspricht,
vorgesehen sind, und daß der Zusammenhalt des so gebildeten
Stapels ausschließlich mittels einer Spannvorrichtung mit
Spannelementen erfolgt, welche die Flachstäbe nicht an
schneiden oder durchsetzen.
Der Vorteil der Erfindung ist insbesondere darin zu sehen,
daß die Flachstäbe ohne Materialverluste von Bandmaterial
abgelängt werden können. Abgesehen von der Beseitigung von
Stanz- oder Schneidgrat ist keine weitere Bearbeitung not
wendig. Gleiches gilt für die Isolierplatten zur Windungs
isolation. Auch an die Kontaktflächen werden keine großen
Anforderungen gestellt. Es genügt, den fertigen Plattenstapel
zusammenzupressen. Durch die großflächige Kontaktierung an
den Überlappungsstellen ergeben sich niedrige Stromdichten
(typisch 0,05 A/mm2). Die Drossel kann - sofern notwendig
oder vorteilhaft - direkt auf der Baustelle zusammengebaut
werden, da keine komplizierten Schweiß- oder Lötarbeiten
durchgeführt werden müssen.
Durch den erfindungsgemäßen Aufbau ergeben sich zwangsläufig
Distanzen zwischen in Spulenachsrichtung benachbarten Lei
tern, welche eine effektive Kühlung ermöglichen.
Der Querschnitt der Drossel kann praktisch beliebig gestaltet
werden. Vorzugsweise hat diese jedoch den Querschnitt eines
regelmäßigen Vielecks, weil nur dann alle Flachstäbe unter
sich gleichartige gleichmäßige Trapeze mit dem selben
Basiswinkel α und identischer Geometrie sind. Dabei gilt die
leicht herleitbare Beziehung für den Basiswinkel
α = [180°(n-2)]/n,
wobei n die Anzahl der Ecken des Vielecks bedeutet. Die Iso lierplatten und auch die Kontaktflächen weisen dementspre chend rautenförmigen Querschnitt auf, mit gegenüberliegenden Winkeln α bzw. 180°-α.
α = [180°(n-2)]/n,
wobei n die Anzahl der Ecken des Vielecks bedeutet. Die Iso lierplatten und auch die Kontaktflächen weisen dementspre chend rautenförmigen Querschnitt auf, mit gegenüberliegenden Winkeln α bzw. 180°-α.
Eine besonders einfache und wirtschaftlich herstellbare Dros
selspule, die als die besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung angesehen wird, hat quadratischen Querschnitt
und weist pro Windung zwei parallelgeschaltete Flachstäbe
quadrupel auf. Bei einer derartigen Drossel sind Kröpfungen
und/oder speziell angepaßte Isolierplatten entbehrlich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie die damit erzielba
ren Vorteile werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
schematisch dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer
Drosselspule großer Leistung, wobei jede Windung
aus vier paarweise parallelgeschalteten Flachstäben
besteht in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die oberste Windung einer
Drossel mit quadratischem Querschnitt;
Fig. 3 einen teilweisen Längsschnitt durch die in eine
Spannvorrichtung eingespannte Drossel nach Fig. 2
längs deren Linie AA;
Fig. 4 eine Draufsicht auf die oberste Windung einer
Drossel mit dem Querschnitt eines gleichseitigen
Dreiecks;
Fig. 5 eine Draufsicht auf die oberste Windung einer
Drossel mit dem Querschnitt eines regelmäßigen
Sechsecks.
Die in Fig. 1 dargestellte Drosselspule weist quadratischen
Querschnitt auf. Sie ist aus unter sich gleichartigen paral
lel zueinander verlaufenden Kupferplatten oder Flachstäben 1
aufgebaut. Lediglich das eingangsseitige Plattenpaar 1e und
das ausgangsseitige Plattenpaar 1a hat eine größere Länge
als die übrigen Platten. Die über die Peripherie hinaus
ragenden Plattenenden dienen als Stromanschlüsse.
Jede Spulenwindung besteht aus insgesamt vier Paar Platten,
die jeweils an den Ecken auf Kontaktflächen überlappend und
großflächig aufeinanderliegen, wodurch sich quasi eine Par
allelschaltung von zwei ineinandergewickelten Spulen ergibt.
Jeweils zwischen zwei benachbarten (aufeinanderliegenden)
Windungen sind an den Ecken Isolierplatten 2 mit einer Geo
metrie, die annähernd der aufeinanderliegenden Flächen, der
Kontaktfläche, entspricht, vorgesehen. Diese Isolierplatten
sind in der Zeichnung übertrieben dick eingezeichnet. Sie be
stehen beispielsweise aus glasfaserverstärktem Kunststoff,
Glimmer, Glasgewebe, dicken Folien aus Polyimid oder einer
Kombination aus den genannten Materialien, wobei eine Dicke
von 3 mm als ausreichend angesehen wird, da die Drossel kei
nen hohen Spannungsbeanspruchungen ausgesetzt ist.
Quadratische Platten 3, die z. B. aus dem Leitermaterial, ei
nem anderen Metall oder auch aus Isoliermaterial bestehen
können, dienen zur Schaffung einer einheitlichen Höhe der
Drossel an allen vier Ecken bzw. zur Distanzierung der ein
gangsseitigen und ausgangsseitigen Plattenpaare.
Der Zusammenhalt des so gebildeten Stapels erfolgt ausschließlich
mittels einfachen Spannelementen, welche die
Flachstäbe 1 bzw. Kupferplatten nicht anschneiden oder durch
setzen.
Aus der schematischen Draufsicht auf einer Drossel gemäß
Fig. 2 und dem teilweisen Längsschnitt durch eine Ecke der
Drossel gemäß Fig. 3 ist grob vereinfacht der Aufbau einer
solchen Spannvorrichtung zu erkennen. Diese besteht aus einer
Bodenplatte 4 und einem kreuzförmigen Joch 5 und beide ver
bindende Zugstangen 6 mit Muttern 7. Isolierende Zwischenla
gen 8 aus glasfaserverstärktem Kunststoff zwischen dem Plat
tenstapel und der Bodenplatte 4 bzw. dem Joch 5 dienen zur
elektrischen Isolierung der Drossel.
Weil die Drossel im Betrieb großen magnetischen Kräften aus
gesetzt ist, kann es vorteilhaft sein, in die Distanzen zwi
schen zwei übereinanderliegenden Leitern Distanzstücke 9
(Fig. 1) aus Isoliermaterial einzulegen.
Eine Drossel mit der Induktivität von 400 µH und einem Nenn
strom von 400 kA besteht aus 20 mm dicken Kupferplatten von
3500 mm Länge und 1000 mm Breite mit 15 Windungen. Dazu wer
den 8×15=120 derartiger Platten benötigt. Der gesamte Lei
terquerschnitt beträgt dann 40 000 mm2, was eine Stromdichte
von 2,5 A/mm2 ergibt.
Die Stromdichte in den Kontaktflächen ist dabei vergleichs
weise gering und beträgt 0,05 A/mm3, da an jeder Ecke sich
die Kupferplatten um 2mal 1 m2 überlappen.
Ohne den durch die Erfindung abgesteckten Rahmen zu verlas
sen, sind eine Reihe von Abwandlungen möglich.
So können die Querschnitte der Drossel praktisch jeden Viel
eckquerschnitt annehmen, wobei regelmäßige Vielecke vorzu
ziehen sind, weil kein Verschnitt entsteht. Generell haben
die Kupferplatten die Form eines gleichseitigen Trapezes mit
dem Basiswinkel α, wobei für diesen Basiswinkel gilt:
α = [180°(n-2)]/n,
worin n die Anzahl der Ecken des regelmäßigen Vielecks be deutet.
α = [180°(n-2)]/n,
worin n die Anzahl der Ecken des regelmäßigen Vielecks be deutet.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 wurde eine Drossel mit
quadratischem Querschnitt gewählt. Selbstverständlich kann
die Drossel auch beliebigen Rechteckquerschnitt aufweisen.
Auch andere Querschnittsformen sind möglich, wie die schema
tischen Querschnitte durch eine Drossel mit Dreiecksquer
schnitt in Fig. 4 und durch eine Drossel mit Sechseckquer
schnitt in Fig. 5 zeigen.
In Fig. 4 und 5 ist ferner veranschaulicht, daß bei anderen
Formen als Rechteckform die Kupferplatten 1 nicht notwendig
trapezförmig mit einem Basiswinkel α < 90° sein müssen. Nimmt
man dreieckförmige Vorsprünge 10 (in Fig. 4 und 5 strichliert
eingezeichnet) an den Ecken in Kauf, können auch bei solchen
Konfigurationen Kupferplatten mit Rechteckquerschnitt ver
wendet werden. Bei einer solchen Anordnung kann man dann auch
vom regelmäßigen Vieleck abweichen und kommt trotzdem mit
unter sich gleichartigen Kupferplatten aus.
Weil bei Rechteck - und damit auch quadratischen Querschnit
ten - mit der beschriebenen Leiterführung an jeder Ecke bei
der Überlappung die Höhe um eine Plattendicke zunimmt, er
reichen die Platten 1 bei der nächsten Windung genau die
richtige Höhe ohne irgendeine Anpassung oder Bearbeitung.
Wählt man eine Leiterführung mit drei parallelen Platten,
muß die Drossel sechseckig ausgelegt werden, bei vier paral
len Platten achteckig usw. Allgemein gilt, daß bei einer
Drossel mit dem Querschnitt eines n-Ecks (n geradzahlig und
n<4) jeweils pro Windung n/2 Flachstäbe parallelgeschaltet
sind.
Verzichtet man auf diesen "automatischen" Höhenausgleich und
verwendet nur einen Leiterstrang pro Windung, so ergeben sich
leichte Kröpfungen in Längsrichtung der Platten 1, die mög
licherweise eine Verstärkung der Isolierplatten 2 erforder
lich machen können. Eine Beeinträchtigung der Betriebs
sicherheit ist jedoch aufgrund der Duktilität des Leiter
materials Kupfer nicht zu befürchten.
Bezeichnungsliste
1 Kupferplatten
2 Isolierplatten oder -schichten
3 quadratische Platten
4 Bodenplatte
5 Joch
6 Zugstangen
7 Muttern
8 isolierende Zwischenlagen
9 Distanzstücke aus Isoliermaterial
10 dreieckförmige Vorsprünge
2 Isolierplatten oder -schichten
3 quadratische Platten
4 Bodenplatte
5 Joch
6 Zugstangen
7 Muttern
8 isolierende Zwischenlagen
9 Distanzstücke aus Isoliermaterial
10 dreieckförmige Vorsprünge
Claims (4)
1. Drosselspule mit mit bezüglich der Drossellängsachse
hochkant gestellten unter sich gleichartigen Flachstäben
(1), die an den Ecken elektrisch verbunden sind, und wo
bei zwischen übereinanderliegenden Windungen Isolierma
terial (2) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
jede Spulenwindung aus einem ganzzahligen Vielfachen von
vorzugsweise unter sich gleichartigen Flachstäben (1)
besteht, die jeweils an den Ecken auf Kontaktflächen
überlappend und großflächig aufeinanderliegen, daß
zwischen zwei benachbarten Windungen an den Ecken Iso
lierplatten und/oder Isolierschichten (2) mit einer
Größe, die annähernd der Kontaktfläche entspricht, vor
gesehen sind, und daß der Zusammenhalt des so gebilde
ten Stapels ausschließlich mittels einer Spannvorrich
tung (4, 5, 6) mit Spannelementen erfolgt, welche die
Flachstäbe nicht anschneiden oder durchsetzen.
2. Drosselspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Drosselspule mit dem Querschnitt eines
regelmäßigen n-Ecks die Flachstäbe (1) den Querschnitt
eines gleichmäßigen Trapezes mit einem Basiswinkel
α = [180°(n-2)]/n,
aufweisen, wobei n die Anzahl der Ecken des Vielecks be deutet, und die Isolierplatten bzw. Isolierschichten (2) und auch die Kontaktflächen rautenförmigen Querschnitt aufweisen, deren gegenüberliegende Winkel α bzw. 180°-α groß sind.
α = [180°(n-2)]/n,
aufweisen, wobei n die Anzahl der Ecken des Vielecks be deutet, und die Isolierplatten bzw. Isolierschichten (2) und auch die Kontaktflächen rautenförmigen Querschnitt aufweisen, deren gegenüberliegende Winkel α bzw. 180°-α groß sind.
3. Drosselspule nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Drosseln mit Rechteckquerschnitt je
weils pro Windung zwei Flachstäbe (1) parallelgeschaltet
sind.
4. Drosselspule nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einer Drossel mit dem Querschnitt ei
nes n-Ecks mit n geradzahlig und n<4, jeweils pro Win
dung n/2 Flachstäbe parallelgeschaltet sind.
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- 1993-07-23 EP EP93111781A patent/EP0583644B1/de not_active Expired - Lifetime
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