DE4225919C1 - Dachziegel-Revolverpresse und Verfahren zum Auswechseln von Preßformen an dieser Dachziegel-Revolverpresse - Google Patents
Dachziegel-Revolverpresse und Verfahren zum Auswechseln von Preßformen an dieser Dachziegel-RevolverpresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dachziegel-Revolverpresse nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bekannte moderne Dachziegel-Revolverpressen dieser Art haben einen hohen Arbeitstakt
und eine große Produktionsgeschwindigkeit. Dies führt dazu, daß
die auf den Trommelflächen angebrachten unteren Gipsformen und
die am Pressenstempel angebrachten oberen Gipsformen in vergleichsweise
kurzer Zeit abgenutzt sind und durch neue Gipsformen
ersetzt werden müssen. Eine obere Gipsform muß beispielsweise
etwa alle zwei Stunden ausgewechselt werden. Ein solcher
Austausch der Gipsformen wird bisher im allgemeinen manuell
ausgeführt und erfordert eine vergleichsweise lange Stillstandsphase
der Revolverpresse.
In der deutschen Patentschrift 41 07 508 der Anmelderin ist
eine Einrichtung für eine Dachziegel-Revolverpresse zum automatischen
Austauschen der auf den Trommelflächen einer mehreckigen
Pressentrommel lösbar befestigten Unterformen vorgeschlagen worden.
Diese Einrichtung zum automatischen Austauschen von Unterformen
besteht im wesentlichen aus einem Endlosförderer in Form eines
Paternosters und einer Umsetzuvorrichtung für die Gipsformen, die
neben der Pressentrommel angeordnet sind. Diese Austausch-
Einrichtung bedingt allerdings einen gewissen konstruktiven
Mehraufwand bei der Herstellung der Revolverpresse.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dachziegel-Revolverpresse zu
schaffen, bei der der Austausch der Unterformen und der Oberformen
mechanisiert und zeitlich verkürzt ist, wobei die dafür vorzusehende
Austausch-Einrichtung
bei neuen und bestehenden Dachziegel-Revolverpressen leicht
realisierbar sein und dabei einen möglichst geringen zusätzlichen
Platzbedarf haben soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Dachziegel-Revolverpresse nach Patentanspruch 1 gelöst.
Verfahren zum Austauschen einer Oberform bzw. zum Austauschen von
Unterformen an dieser Dachziegel-Revolverpresse sind in den Patentansprüchen
6 bis 7 angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß sie auch durch einfache
Umbaumaßnahmen an herkömmlichen Dachziegel-Revolverpressen ohne
automatischen Formenwechsler realisierbar ist. Im wesentlichen
ist weder eine aufwendige zusätzliche Mechanik noch ein wesentlich
vergrößererter Platzbedarf erforderlich. Dagegen werden
erfindungsgemäß die Mechanik, Steuerung und Antriebe der bei
jeder derartigen Dachziegel-Revolverpresse vorhandenen Aufgabevorrichtung
für Tonbatzen und/oder Abhebevorrichtung für gepreßte
Formlinge für den Austausch von Gipsformen genutzt. Die erfindungsgemäße
Dachziegel-Revolverpresse erfordert gegenüber
bekannten Dachziegel-Revolverpressen im wesentlichen lediglich
eine Modifikation der Befestigungselemente für die Oberform am
Pressenstempel bzw. für die Unterformen an der Pressentrommel
sowie der Halteelemente der Aufgabevorrichtung und/oder der
Abhebevorrichtung. Zusätzlich ist noch eine Steuereinrichtung
vorzusehen, die den automatischen Austausch der Unterformen oder
der Oberformen durch die Aufgabevorrichtung und/oder die
Abhebevorrichtung steuert, wobei der Bewegungsablauf der
Abgabevorrichtung und der Abhebevorrichtung beim Austauschen der
Gipsformen im wesentlichen derselbe ist wie beim Auflegen von
Tonbatzen bzw.beim Abheben von gepreßten Formlingen.
Die Erfindung ist im folgenden anhand eines bevorzugten, in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels mit weiteren
Einzelheiten näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der Dachziegel-
Revolverpresse nach der Erfindung beim Austausch
einer Unterform,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht der Dachziegel-
Revolverpresse nach der Erfindung beim Austausch
einer Oberform,
Fig. 3 eine schematische Stirnansicht der erfindungsgemäßen
Dachziegel-Revolverpresse mit befestigten
Unter- und Oberformen,
Fig. 4 eine schematische Stirnansicht der erfindunggsgemäßen
Dachziegel-Revolverpresse mit gelösten
Oberformen und
Fig. 5 eine Skizze zur Erläuterung der Befestigung einer
Unterform an der Pressentrommel.
Fig. 1 zeigt eine Sechskant-Trommel 10, die sich schrittweise um
eine Trommelachse 11 dreht, und einen vertikal auf- und abbewegbaren
Pressenstempel 12 einer Dachziegel-Revolverpresse nach der
Erfindung. Auf den sechs Trommelflächen sind jeweils zwei
nebeneinander liegende Unterformen 13 mit motorisch, hydraulisch
oder pneumatisch betätigbaren Drehriegeln 14 befestigt. Die
Drehriegel 14 sind über hierfür vorgesehene Vorsprünge der
Unterformen 13 drehbar. Zwei den Unterformen 13 zugeordnete
Oberformen 15 sind auf gleiche Weise mit hydraulisch oder
pneumatisch betätigbaren Drehriegeln 16 lösbar an der unteren
Pressenstempelstirn befestigt. Eine derartige Dachziegel-
Revolverpresse mit mehreren Gipsformen auf einer Trommelfläche
bezeichnet man als Mehrfelder-Presse. Neben der Trommel 10 ist
ein Endlosförderer 17 aufgestellt, der bei
Betrieb der Dachziegelpresse die gepreßten Formlinge auf einem
Förderband abtransportiert. Eine Umsetz-Vorrichtung 18 weist
einen um eine Achse 20 schwenkbaren und ausfahrbaren Schwenkarm 19 auf,
der eine Grundplatte 21 mit daran angebrachten hydraulisch oder
pneumatisch betätigbaren Drehriegeln 22 trägt. Der ausfahrbare
Arm kann von einer ersten Position A vertikal über dem Endlosförderer
17 in Form eines endlos umlaufenden Bandes in eine zweite
Position B zu einer Trommelfläche der Sechskant-Trommel 10
geschwenkt werden, wie in Fig. 1 gezeigt.
Bei "Normalbetrieb" der Dachziegel-Revolverpresse, d. h. beim
Pressen von Formlingen, halten die Drehriegel 22 der Grundplatte
21 einen Saugkopf, der einen gepreßten Formling von der Unterform
unter Einsatz von Unterdruck aufnehmen und auf dem Endlosförderer
17 absetzen kann.
Die in Fig. 2 gezeigte Dachziegel-Revolverpresse entspricht im
wesentlichen der in Fig. 1 dargestellten Presse, wobei gleiche
Bestandteile mit denselben Bezugszeichen bezeichnet sind.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Dachziegel-Revolverpresse sind die
an der Pressenstempelstirn vorgesehenen Drehriegel 16 geöffnet
und die beiden Oberformen 15 vom Pressenstempel 12 gelöst, so daß
sie auf den Unterformen 13 einer Trommelfläche aufliegen.
Der ausfahrbare Schwenkarm 19, die Pressentrommel 10 und die
Drehriegel 14, 16 und 22 sind mit nicht gezeigten Antrieben und
einer Steuereinrichtung zu deren Betätigung und Steuerung
gekoppelt.
Fig. 3 und 4 zeigen Stirnansichten der erfindungsgemäßen Dachziegel-
Revolverpresse mit der Sechskant-Trommel 10, dem oberen
Pressenstempel 12, den Unterformen 13 und den Oberformen 15. Die
Bezugszeichen von Fig. 3 und 4 entsprechen denen von Fig. 1 und
2. Der Unterschied zwischen den beiden Darstellungen besteht
lediglich darin, daß bei Fig. 3 die Oberformen 15 am oberen
Pressenstempel 12 befestigt sind, während sie bei Fig. 4 auf den
Unterformen 13 aufliegen.
Fig. 5 zeigt eine Skizze zur Erläuterung der Befestigung einer
Unterform an der Pressentrommel. Der Drehriegel 14 ist in seinem
Zylinder 23 so geführt, daß er über einen unteren Vorsprung 13′
der Unterform 13 drehbar und gleichzeitig vertikal auf- und ab
verschiebbar ist. Positionierstifte 24 stehen von der Oberfläche
der Trommelfläche der Sechskant-Trommel 10 ab und sind in
entsprechende Positionierbohrungen 25 in den Unterformen 13
einbringbar, um diese beim Austausch der Unterformen 13 bei
gelösten Drehriegeln 14 auf den Trommelflächen in ihrer Position
zu halten.
Zur Erläuterung des Verfahrens zum Austauschen von Unterformen
und/oder Oberformen an der Dachziegelpresse gelten die folgenden
Definitionen:
Ausgangsposition:
Die auszutauschende oder die neue Gipsform liegt auf der obersten horizontalen Trommelfläche.
Die auszutauschende oder die neue Gipsform liegt auf der obersten horizontalen Trommelfläche.
Auflegeposition:
Die Lage der Trommelfläche, bei der im Normalbetrieb Tonbatzen aufgelegt werden (C).
Die Lage der Trommelfläche, bei der im Normalbetrieb Tonbatzen aufgelegt werden (C).
Abhebeposition:
Die Lage der Trommelfläche, bei der im Normalbetrieb gepreßte Formlinge abgehoben werden (B).
Die Lage der Trommelfläche, bei der im Normalbetrieb gepreßte Formlinge abgehoben werden (B).
Aufsetzposition:
Die Lage der Trommelfläche, bei der neue Formen aufgesetzt werden (B) oder (C).
Die Lage der Trommelfläche, bei der neue Formen aufgesetzt werden (B) oder (C).
Abnahmeposition:
Die Lage der Trommelfläche, bei der alte Formen abgenommen werden (B) oder (C).
Die Lage der Trommelfläche, bei der alte Formen abgenommen werden (B) oder (C).
Das Verfahren zum Austauschen einer Unterform oder einer Oberform
an der Dachziegel-Revolverpresse nach der Erfindung ist im
folgenden beschrieben:
Bei dem beschriebenen, in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Dachziegel-Revolverpresse
sind die Abhebevorrichtung für gepreßte Formlinge sowie die
Befestigung der unteren Gipsformen und der oberen Gipsformen so
modifiziert, daß die Abhebevorrichtung die Gipsformen aufnehmen
und absetzen kann, wobei die Formen selbst automatisch lösbar und
befestigbar sind. Eine entsprechende Steuereinrichtung ist
vorgesehen, die das Lösen der Gipsformen, das Drehen der
Revolverpresse und das Aufnehmen der Gipsformen durch die
Abhebevorrichtung sowie das Aufsetzen neuer Gipsformen durch
diese Vorrichtungen steuert.
Vor dem Austauschen einer Preßform senkt sich der Arm 19 auf den
Endlosförderer 17 ab (Position A), werden die Drehriegel 22
automatisch geöffnet und kann die Saugplatte zum Aufnehmen der
Formlinge auf dem Förderer 17 abgelegt werden. Selbstverständlich
kann die Saugplatte auch an einer anderen geeigneten Stelle
abgesetzt werden. Ferner müssen an einer geeigneten Stelle
beispielsweise auf dem Förderband 17 oder einem Bereitstelltisch,
neue Gipsformen bereitgehalten werden, die dann bei Bedarf in
eine Aufnahmeposition gebracht werden.
Es muß nun zwischen dem Austausch der oberen Gipsformen (Oberformen)
und dem Austausch der unteren Gipsform (Unterform)
unterschieden werden.
Mit Bezug auf Fig. 2 ist im folgenden der Austausch der Oberformen
beschrieben. Beim Austauschen der Oberformen 15 senkt sich
der Pressenstempel 12, an dem die Oberformen mit den pneumatisch
oder hydraulisch betätigbaren Drehriegeln 16 befestigt sind, auf
die darunterliegenden Unterformen 13 auf der obersten horizontalen
Trommelfläche ab (Ausgangslage). Die Drehriegel 16 werden
gelöst, so daß die Oberformen 15 bei der nachfolgenden Aufwärtsbewegung
des Pressenstempels 12 auf den Unterformen 13 liegen
bleiben. Zusätzlich zu den seitlich bei den Unterformen 13 an der
Trommelfläche vorgesehenen Positionierstiften 24 können weitere
Stifte vorgesehen sein, um die lose auf den Unterformen 13
liegenden Oberformen 15 in ihrer Position zu halten, so daß sie
nicht seitlich verrutschen oder abrutschen können. Die Pressentrommel
10 wird nun gedreht, so daß die Trommelfläche mit den
gelösten Oberformen 15 in die Abnahmeposition B zu liegen kommt,
welche beim dargestellten Beispiel der Abhebeposition entspricht.
Der Arm 19, von dem zuvor die Saugplatte gelöst wurde, schwenkt
nun in Richtung zur Pressentrommel 10 (in der Zeichnung Fig. 2
nach rechts) und setzt auf der Oberseite der Oberformen 15 auf.
Die Drehriegel 22 greifen über die hierfür vorgesehenen Vorsprünge
der Oberformen 15 und fixieren die Oberformen auf der
Grundplatte 21. Der Schwenkarm 19 fährt hoch, hebt dabei die
Oberformen leicht an und schwenkt in seine Lage horizontal über
dem Endlosförderer 17 bzw. dem Bereitstelltisch (Position A)
zurück. Darauf senkt sich der Arm 19 auf den Förderer 17 bzw.
Bereitstelltisch ab, werden die Drehriegel 22 geöffnet und die
Unterformen 15 auf dem Förderer bzw. Bereitstelltisch abgesetzt.
Der Endlosförderer 17 z. B. wird nun weiterbewegt, wobei er die
alten Gipsformen abtransportiert und neue Gipsformen in die
Position A horizontal unter dem Arm 19 führt. Daran schließt ein
zur beschriebenen Abnahme der alten Oberformen 15 im wesentlichen
umgekehrter Verfahrensablauf an.
Der Arm 19 senkt sich auf die neuen Gipsformen 15 ab, die
Drehriegel greifen über die Vorsprünge der Formen und fixieren
diese an der Grundplatte 21 des Schwenkarmes 19. Der Arm fährt
hoch, schwenkt von der Position A in die Position B und setzt die
neuen Formen auf den Unterformen 13 ab. Die Drehriegel 22 werden
gelöst, wobei die Oberformen durch die Positionierstifte gehalten
werden, und die Pressentrommel 10 dreht zurück in ihre Ausgangslage,
so daß die Trommelfläche mit den neuen Oberformen 15 in der
obersten horizontalen Position zu liegen kommt. Der Pressenstempel
12 senkt sich auf die neuen Oberformen 15 ab, die
Drehriegel 16 des Pressenstempels greifen über die Vorsprünge an
den Oberformen und fixieren dadurch die Oberformen 15 am Pressenstempel
12. Der Pressenstempel bewegt sich wieder nach oben, und
der Austauschvorgang ist damit beendet.
Beim Austausch der Unterformen (Fig. 1) werden die an den
Trommelflächen vorgesehenen Drehriegel 14 zum Befestigen der
Unterformen 13 in der Abhebeposition B gelöst. Die gelösten
Unterformen, die durch die Positionierstifte 24 noch in ihrer
Lage auf der Trommelfläche gehalten sind, werden ähnlich wie beim
oben beschriebenen Austausch der Oberformen von dem Schwenkarm
19 von der Trommelfläche abgenommen und auf dem Endlosförderer 17
bzw. dem Bereitstelltisch 17 abgesetzt. Darauf wird die nächste
Unterform in die Abhebeposition B gedreht. Dieser Vorgang wird
so oft wiederholt, bis alle Unterformen 13 von der Pressentrommel
10 abgenommen sind.
Darauf werden nacheinander die leeren Trommelflächen in eine Aufsetzposition
B, die im ausgeführten Beispiel gleich der Abhebeposition
ist, gebracht, werden neue Unterformen 13 durch den
Schwenkarm 19 vom Förderer 17 aufgenommen und auf die Trommelfläche
in der Aufsetzposition aufgelegt. Die neuen Unterformen
13 werden auf der entsprechenden Fläche positioniert und durch
die Positionierstifte in ihrer Lage gehalten. Die Drehriegel
schließen sich und fixieren so die Unterformen 13 auf der
entsprechenden Trommelfläche. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt,
bis alle Trommelflächen mit neuen Unterformen 13
bestückt sind.
Mit Bezug auf Fig. 1 und 2 wurde eine Möglichkeit des
Austausches von Gipsformen nach der Erfindung beschrieben. Für
das Abnehmen und Aufsetzen von Gipsformen 13 von 15 von der und
auf die Pressentrommel sind jedoch im wesentlichen drei bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung vorgesehen.
- (I) Nur die Abhebevorrichtung zum Abheben gepreßter Formlinge ist, wie bereits ausführlich beschrieben, zum Aufnehmen und Absetzen von Gipsformen ausgelegt.
- (IIa) Alternativ kann auch nur die Auflegevorrichtung für Tonbatzen zum Aufnehmen und Absetzen von Gipsformen ausgelegt sein. In diesem Fall weist die Auflegevorrichtung für Tonbatzen (nicht gezeigt), wie mit Bezug auf die Abhebevorrichtung beschrieben, einen Schwenkarm eine Grundplatte und Drehriegel zum Halten eines Aufgabekopfs für Tonbatzen auf. Vor einem Auswechselvorgang legt die Auflegevorrichtung diesen Aufgabekopf an einer geeigneten Stelle ab. Das Aufnehmen und Absetzen von alten Gipsformen erfolgt nun grundsätzlich so wie mit Bezug auf die Abhebevorrichtung beschrieben, wobei bei dieser Ausgestaltung die Abnahmeposition und die Aufsetzposition mit der Auflegeposition für Tonbatzen zusammenfallen (Position C in Fig. 1), die in der Regel der gezeigten Abhebeposition für gepreßte Formlinge (B) gegenüberliegt. Entsprechend muß dann auch die Drehrichtung der Sechskant-Trommel 10 angepaßt werden. Ferner ist eine zusätzliche Fördereinrichtung zum Abführen alter Gipsformen und Zuführen neuer Gipsformen oder ein Bereitstelltisch vorzusehen.
- (IIb) Wenn anstelle der Auflegevorrichtung eine Tonbatzenauflaufvorrichtung vorhanden ist, kann an dieser Stelle direkt eine Formenwechselvorrichtung installiert werden. Dies hatte dann noch den Vorteil, daß das zusätzliche Ablegen des Aufgabekopfes entfällt und der Formenwechsler somit direkt einsatzfähig ist.
Die beiden beschriebenen Ausgestaltungen der Erfindung sind
insofern vorteilhaft, als sie mit nur geringem konstruktiven
Mehraufwand im Vergleich zu den bekannten Dachziegel-Revolverpressen
hergestellt werden können. Lediglich die Abhebevorrichtung
oder die Auflegevorrichtung muß die beschriebene
Grundplatte mit Drehriegeln zum Halten des Saugkopfs bzw. des
Aufgabekopfs auf der Grundplatte und zum Greifen der Gipfsformen
aufweisen. In der Regel wird die Konstruktion des Schwenkarmes
19 an sich nicht von der bekannter derartiger Vorrichtungen
abweichen müssen. Jedoch muß bei diesen beiden Ausgestaltungen
der Erfindung die Pressentrommel 10 für den Austausch von
Gipsformen vorwärts (Drehrichtung bei Normalbetrieb) und
rückwärts (zum Normalbetrieb entgegengesetzte Drehrichtung)
drehbar sein. Außerdem muß berücksichtigt werden, daß die an der
Trommel befindlichen Spannvorrichtungen sich mit der Trommel
drehen, für ihre pneumatische Betätigung somit an der Trommel
Kupplungsstücke vorzusehen sind, die bei jedem Stillstand der
Trommel mit Kupplungsstücken einer außerhalb der Trommel
befindlichen, feststehenden pneumatischen Betätigungseinrichtung
in Verbindung treten.
Bei einer dritten bevorzugten Ausgestaltung (III) der Dachziegel-
Revolverpresse sind sowohl die Abhebevorrichtung zum Abheben von
gepreßten Formlingen als auch die Auflegevorrichtung zum Auflegen
von Tonbatzen auf die beschriebene Weise für den Austausch von
Preßformen 13 und 15 ausgelegt, bzw. es ist dann, wenn eine
Tonbatzenauflaufvorrichtung vorhanden ist, eine zusätzliche
Formenwechselvorrichtung vorgesehen. Beide Vorrichtungen weisen
einen Schwenkarm, eine Grundplatte und Drehriegel zum Halten des
Saugkopfs bzw. des Auflegekopfs sowie zum Greifen von Gipsformen
auf. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung kann ein Austausch
von Gipsformen auch dann erfolgen, wenn die Pressentrommel nur
in eine Richtung, die die Drehrichtung bei normalem Betrieb sein
kann, dreht.
Im folgenden ist der Betrieb dieser dritten Ausgestaltung der
Erfindung beschrieben. Vor dem Austauschen der Gipsformen werden
der Saugkopf der Abhebevorrichtung und der Batzen-Aufgabekopf der
Auflegevorrichtung an geeigneten Stellen abgelegt, von denen sie
nach dem Austausch wieder aufgenommen werden können. Bei der
beschriebenen Ausgestaltung IIb kann auf das Ablegen bzw.
Aufnehmen des Batzen-Aufgabekopfs verzichtet werden.
Zum Austauschen von Oberformen 15 werden diese auf die beschriebene
Art vom Pressenstempel gelöst und auf den Unterformen
13 abgelegt, die sich in der Ausgangsposition befinden. Gleichzeitig
werden neue Oberformen durch den Schwenkarm der Auflegevorrichtung
vom Förderer oder einer anderen geeigneten Stelle mit
den Drehriegeln aufgenommen, über die Unterformen in die Auflegeposition
geführt und dort auf die entsprechende Trommelfläche
aufgesetzt. Die Pressentrommel wird jetzt so gedreht, daß die
Trommelfläche mit den neuen Oberformen aus der Auflegeposition
in die horizontale obere Lage (Ausgangsposition) kommt und die
Trommelfläche mit den verbrauchten Oberformen in die Abhebeposition
zu liegen kommt. Auf beschriebene Weise wird nun die neue
Oberform vom Pressenstempel aufgenommen und daran befestigt und
die alte Oberform vom Schwenkarm der Abhebevorrichtung mit den
Drehriegeln der Trommelfläche abgehoben, von der Pressentrommel
weggeschwenkt und an einer geeigneten Stelle, zum Beispiel auf
dem Endlosförderer, abgesetzt.
Zum Austauschen von verbrauchten Unterformen werden nacheinander
die die Unterformen auf den Trommelflächen haltenden Drehriegel
in der Abhebeposition gelöst und die gelösten Unterformen vom
Schwenkarm der Abhebevorrichtung aufgenommen und an einer
geeigneten Stelle, beispielsweise dem Förderband für gepreßte
Formlinge, abgesetzt. Darauf wird die nächste Unterform in die
Abhebeposition gedreht. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt,
bis alle Unterformen entfernt sind. Wenn zum ersten Mal eine frei
gewordene Trommelfläche in die Auflegeposition kommt, wird auf
diese Trommelfläche das erste neue Paar Unterformen vom Schwenkarm
der Auflegevorrichtung lose aufgesetzt und mit Positionierstiften
auf der Trommelfläche gehalten. Die neu aufgenommene Form
liegt so lange mit Positionsstiften fixiert lose auf der Trommelfläche,
bis diese in die Abhebeposition gedreht wird, um dort
gespannt zu werden. Die freigewordenen Trommelflächen werden nun
nacheinander in diese der Auflegeposition entsprechende Lage
gebracht, in der neue Unterformen vom Schwenkarm der Auflegevorrichtung
auf der entsprechenden Trommelfläche positioniert
werden, bis alle Trommelflächen mit neuen Unterformen bestückt
und in der Abhebeposition gespannt sind.
Der Austauschzeitpunkt kann entsprechend unmittelbarer Beobachtung
folgen, aber auch selbsttätig ermittelt werden. So
können beispielsweise auf Erfahrung beruhende Zeitvorgaben für
den Austausch angegeben werden. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, ein Zählwerk vorzusehen, das den Austausch von Oberformen
und Unterformen nach der Anzahl der Preßvorgänge vorgibt.
Die Erfindung kann selbstverständlich nicht nur bei der dargestellten
Revolverpresse mit sechs, jeweils zwei Unterformen
tragenden Trommelflächen und einem zwei Oberformen tragenden
Pressenstempel angewendet werden, sondern eignet sich auch für
Einfelder-Pressen und Mehrfelder-Pressen mit jeweils zwei oder
mehr Preßformen.
Claims (13)
1. Dachziegel-Revolverpresse mit mehreren auf den Trommelflächen
einer mehreckigen Pressentrommel (10) lösbar
befestigten Unterformen (13), mindestens einer an einem über der
Pressentrommel (10) angeordneten, vertikal verschiebbaren
Pressenstempel (12) lösbar befestigten Oberform (15), einer bzw. einem
benachbart der Pressentrommel (10) angeordneten Fördervorrichtung (17)
oder Bereitstelltisch, einer Aufgabevorrichtung (18) mit
einem Auflegekopf zum Auflegen von Tonbatzen auf die Unterformen
und einer Abhebevorrichtung mit einem Saugkopf zum Abheben von
gepreßten Formlingen von den Unterformen (13) und Ablegen der
Formlinge auf der Fördervorrichtung bzw. dem Bereitstelltisch, wobei die Aufgabevorrichtung
und/oder die Abhebevorrichtung lösbare Halteelemente (22) zum
Greifen und Halten des Auflegekopfs bzw. des Saugkopfs aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterformen (13) und die Oberform (15) durch pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Klemmvorrichtungen (14, 16) an den Trommelflächen bzw. dem Pressenstempel befestigbar sind,
die lösbaren Halteelemente (22) der Aufgabevorrichtung und/oder der Abhebevorrichtung als Greif- und Halteelemente für Unterformen (13) oder Oberform (15) ausgebildet sind, wobei die Unterformen (13) und die Oberform (15) mit den Halteelementen zusammenwirkende Gegenstücke aufweisen, und
eine Steuereinrichtung zum Steuern eines automatischen Austausches der Unterformen (13) oder der Oberform (15) durch die Aufgabevorrichtung und/oder die Abhebevorrichtung vorgesehen ist.
die Unterformen (13) und die Oberform (15) durch pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Klemmvorrichtungen (14, 16) an den Trommelflächen bzw. dem Pressenstempel befestigbar sind,
die lösbaren Halteelemente (22) der Aufgabevorrichtung und/oder der Abhebevorrichtung als Greif- und Halteelemente für Unterformen (13) oder Oberform (15) ausgebildet sind, wobei die Unterformen (13) und die Oberform (15) mit den Halteelementen zusammenwirkende Gegenstücke aufweisen, und
eine Steuereinrichtung zum Steuern eines automatischen Austausches der Unterformen (13) oder der Oberform (15) durch die Aufgabevorrichtung und/oder die Abhebevorrichtung vorgesehen ist.
2. Dachziegel-Revolverpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die lösbaren Halteelemente (22) der Aufgabevorrichtung
und/oder der Abhebevorrichtung als pneumatisch oder
hydraulisch betätigbare Drehriegel ausgebildet sind.
3. Dachziegel-Revolverpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit den Drehriegeln (22) zusammenwirkenden
Gegenstücke als seitlich an den Unterformen (13) bzw.
der Oberform (15) angebrachte Vorsprünge oder mit Vertiefungen
ausgebildet sind, über welche die Drehriegel (22) drehbar sind.
4. Dachziegel-Revolverpresse nach einem der vorangehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch seitlich benachbart jeder
Unterform (13) auf den Trommelflächen angeordnete Paßstifte (24)
zum Halten einer gelösten Unterform (13) in einer vorgegebenen
Position auf der Trommelfläche.
5. Dachziegel-Revolverpresse nach Anspruch 4, gekennzeichnet
durch Paßstifte zum Halten einer gelösten, auf einer
Unterform (13) liegenden Oberform (15) in einer vorgegebenen
Position.
6. Verfahren zum automatischen Austauschen einer Oberform an
einer Dachziegel-Revolverpresse nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
- a) druckloses Absenken des Pressenstempels (12) mit der Oberform (15) auf die darunterliegende Unterform (13) auf der obersten, horizontalen Trommelfläche (Ausgangslage)),
- b) Lösen der Oberform (15) vom Pressenstempel (12),
- c) Anheben des Pressenstempels (12),
- d) Drehen der Pressentrommel (10), so daß die auf der Unterform (13) liegende Oberform (15) in eine Abnahmeposition zu liegen kommt,
- e) Abnehmen der Oberform (15) von der Unterform (13),
- f) Aufsetzen einer neuen Oberform (15) auf eine Unterform (13) in einer Aufsetzposition,
- g) Drehen der Pressentrommel (10), so daß die auf der Unterform (13) liegende neue Oberform (15) in die Ausgangslage geführt wird,
- h) Absenken des Pressenstempels (12) auf die neue Oberform (15) und
- i) Befestigen der neuen Oberform (15) am Pressenstempel (12).
7. Verfahren zum automatischen Austauschen von Unterformen an
einer Dachziegel-Revolverpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
- a′) Lösen der Befestigung einer auszutauschenden Unterform (13),
- b′) Drehen der Pressentrommel (10), so daß die Trommelfläche mit der gelösten Unterform (13) in eine Abnahmeposition zu liegen kommt,
- c′) Abnehmen der gelösten Unterform (13),
- d′) Wiederholen der Schritte a′) bis c′), bis alle Unterformen (13) abgenommen sind,
- e′) Drehen der Pressentrommel (10), so daß eine freie Trommelfläche in eine Aufsetzposition zu liegen kommt,
- f′) Aufsetzen einer neuen Unterform (13) auf die freie Trommelfläche in der Aufsetzposition,
- g′) Befestigen der neuen Unterform (13) an der Trommelfläche,
- h′) Wiederholen der Schritte e′) bis g′), bis alle Trommelflächen mit neuen Unterformen (13) bestückt sind.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die auszutauschende Ober- oder Unterform auf
der Fördervorrichtung (17) bzw. dem Bereitstelltisch abgelegt wird
und die neue Ober- oder Unterform von der Fördervorrichtung (17) bzw. dem
Bereitstelltisch aufgenommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schritte a′) und b′) und die Schritte g′) und e′)
jeweils im wesentlichen gleichzeitig ausgeführt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abnahmeposition und die Aufsetzposition
identisch sind.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abnahmeposition und die Aufsetzposition der Abhebeposition für die
Formlinge entsprechen.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abnahmeposition und die Aufsetzposition der Auflegeposition
für die Tonbatzen entsprechen.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abnahmeposition der Abhebeposition für die
Formlinge und die Aufsetzposition der Auflegeposition
für die Tonbatzen entspricht.
Priority Applications (1)
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DE19924225919 DE4225919C1 (de) | 1992-08-05 | 1992-08-05 | Dachziegel-Revolverpresse und Verfahren zum Auswechseln von Preßformen an dieser Dachziegel-Revolverpresse |
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ID=6464914
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