DE4224858C2 - Verfahren zur Bestimmung der Prüflingsstörschwelle und Bewertung von EMV-Maßnahmen am Prüfling - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Prüflingsstörschwelle und Bewertung von EMV-Maßnahmen am PrüflingInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Prüflingsstörschwelle und Bewertung von EMV-Maßnahmen an einem Prüfling
nach dem Patentanspruch 1.
Bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung ist die EMV-
Dimensionierung von digitalen Schaltungen und digital
arbeitenden Geräten; dabei insbesondere bei der Gerätekon
struktion, der EMV-Dimensionierung an den Schnittstellen,
am Layout sowie im logischen Bereich der Geräte.
Auch für eine effektive Forschung auf dem Gebiet der EMV
ist die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
unverzichtbar.
Aus DE 38 21 709 A1 ist ein Verfahren zum Dekodieren von
Digitalsignalen bekannt, die einer mehrstufigen Bewertung
unterzogen werden, wobei die Datensignale mindestens zwei
Schwellwertentscheidungen mit unterschiedlich gelegten
Entscheidungsschwellen unterzogen werden.
Bei Verfahren und Anordnung zur Störungsunterdrückung
bei der Impulserfassung nach DE 28 27 348 A1 wird zur
Unterdrückung der eine geringere Amplitude aufweisenden
Störimpulse eine Schwelle vorgegeben, wobei die Schwelle
in Abhängigkeit des Impulsamplitudenniveaus verschoben
werden kann.
Von den bekannten Lösungen wird keine dynamische Schalt
schwelle definiert, es werden lediglich einstellbare sta
tische Schaltschwellen ohne definierte Impulszeiten bzw.
-formen vorgegeben.
Gegenstand der Patentschrift DE 37 42 397 C1 ist ein Netzanalysegerät zum Einsatz bei
elektromagnetischen Störfällen.
Mit diesem Gerät können unter Anwendung eines Zählers die Störimpulse gezählt werden.
Es ist aber lediglich möglich, die Zahl der Einzelimpulse eines Burstvorganges zu
ermitteln. Dieses Ergebnis läßt keine Aussage über die Höhe der Prüflingsstörschwelle zu.
Ein alternatives Verfahren wurde von LANGER, G.: Hochgenaue EMV-Modellierung in
Elektronik Journal 1992 Heft 11, S. 44-50 beschrieben.
Danach wird in Anwendung der üblichem, aus der Hochspannungstechnik bekannten
Verfahren zur Spannungssteigerung bis zum Durchbruch oder hier bis zum Erreichen der
Störschwelle die Generatorspannung erhöht, was die laufende Beobachtung und den
Eingriff des Prüfers erfordert. Beim Erreichen der Störschwelle wird der Vorgang vom
Prüfer abgebrochen; der aktuelle Spannungswert ist der gesuchte Meßwert.
Dieses Verfahren ist zwar für Typ- und Zertifizierungsprüfungen geeignet, aber für
entwicklungsbegleitende Prüfungen zu langwierig und zu umständlich.
Für eine EMV-gerechte Dimensionierung digitaler Geräte
bzw. Schaltungen gibt es keinen gesicherten Algorithmus.
Für digitale Schaltungen bereiten im Nanosekunden-Bereich
liegende, äußere impulsartige Störgrößen (Burst, ESD)
besondere Schwierigkeiten.
Um die EMV von Geräten insgesamt oder von speziellen
Gerätefunktionen nachzuweisen, werden deshalb Störgenera
toren eingesetzt, beispielsweise Burstgeneratoren oder
ESD-Pistolen.
Mit einem Störgenerator erfolgt über Geräteschnittstellen
oder Zuleitungen die Störstromeinspeisung.
Der Störgenerator wird in geeigneter Weise mit dem Gerät
verbunden, z. B. mit einem Koppelnetzwerk für Schnittstel
len, einer Koppelzange für Kabel und Leitungen oder mit
Konstruktionsteilen zur Einleitung von ESD-Entladungen.
Zur Ermittlung der Störfestigkeit wird die Generatorspan
nung stetig oder schrittweise erhöht bis das Gerät eine
unzulässige Fehlfunktion zeigt. Die Generatorspannungshö
he, bei der die Fehlfunktion auftritt, ist ein Maß für die
EMV des Gerätes.
Anstelle von Störgeneratoren, die leitungsgebunden Störim
pulse erzeugen, sind auch elektromagnetische Strahlungs
quellen verwendbar.
Solche elektromagnetischen Strahlungsquellen können z. B.
Antennen oder TEM-Zellen sein.
Eine Verbesserung dieser Situation bringt der Einsatz von
EMV-Sensoren. Die in der Schaltung wirkenden beeinflussen
den Größen, können durch den Sensor direkt am Ort der
Beeinflussung, des physikalischen Geschehens festgestellt
werden.
Die Höhe der Generatorspannung, bei der die äquivalente
Schaltschwelle des Sensors überschritten wird, ist ein Maß
für die Verträglichkeit einer bestimmten EMV-Konfiguration.
Der unzuverlässige Weg des Verträglichkeitsnachweises über
die Gerätefehlfunktion wird damit umgangen.
Bei diesem Verfahren ist die Existenz der logischen
Gerätefunktion nicht erforderlich. Das bedeutet, daß die
EMV-Dimensionierung vor oder parallel zur Schaltungs- oder
Geräteentwicklung, also vor der Erstellung eines ersten
Musters, an einem EMV-Modell durchgeführt werden kann.
Nachteilig ist bei diesem Verfahren ist u. a. die Anschaf
fung hochwertiger teurer Störgeneratoren. Außerdem ist das
Verfahren zur Störschwellenermittlung relativ umständlich.
Nach jedem Dimensionierungsschritt muß die Störspannung
heruntergefahren und von neuem an den Punkt der neuen
Störschwelle hochgeregelt werden. Ein sofortiges Ablesen
einer Verträglichkeitsänderung ist nicht möglich.
Die bekannten Störgeneratoren arbeiten mit einer definier
ten Störimpulsbreite (Stirnzeit, Rückenhalbwertzeit) und
variabler Amplitude. Die definierte, feste Impulsbreite
schränkt die Anwendbarkeit bei der EMV-Dimensionierung
ein.
Für die EMV-Dimensionierung sind deshalb speziell zuge
schnittene Verfahren erforderlich. Teure, regelbare und
genaue Störgeneratoren der üblichen Bauweise eignen sich
wenig. Außerdem ist das Meßverfahren zu langwierig.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der
Erfindung, mit einem speziell auf den Problembereich der Erfin
dung zugeschnittenen Meßverfahren die Höhe der Prüflingsstörschwelle zu ermitteln und
zu jeder Verände
rung von EMV-Maßnahmen sofort die Verträglichkeitsänderung
zu erfassen.
Es soll also eine am zu prüfenden Gerät entstandene
Verträglichkeitsänderung sofort als Meßwert angezeigt
werden.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Patent
anspruch 1 angegeben. Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die erfindungsgemäß gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß das Prüfobjekt mit einer Störimpulsfolge beaufschlagt wird, deren Einzelim
pulse pro Zeiteinheit bzw. Generatorzyklus definierte Anfor
derungen erfüllen. Nach diesen definierten Anforderungen
- - werden Zahl und Verteilung der Impulse variiert,
- - wird eine bestimmte Impulsfolge vorgegeben,
- - werden definierte Höhen und Breiten der Störimpulse eingestellt,
- - wird ein definierter Anstieg der Einzelimpulse bzw. eine definierte Form der Hüllkurve einer Impulsfolge vorgegeben,
- - werden die Störimpulse bzw. Störimpulsfolgen mit einer bestimmten Polarität vorgegeben.
Mit den von einem Störgenerator kontinuierlich oder in
Zyklen erzeugten Störimpulsen wird die zu prüfende Schal
tung beaufschlagt. Die Zahl der Überschreitungen der Prüflingsstör
schwelle pro Zeiteinheit wird von einem Zähler als Zahlen
wert angezeigt, wobei dieser Zahlenwert ein direktes Maß
für die EMV ist.
Wird die Störschwelle des Prüflings durch Manipulierung,
z. B. im Sinne einer EMV-gerechten Dimensionierung verrin
gert so erhöht sich dieser Zahlenwert und umgekehrt.
Damit ist jederzeit und sofort eine exakte Bewertung der
EMV einer speziellen Schaltung möglich, was eine angepaßte
Entwicklung und Dimensionierung ermöglicht.
Die Ausmessung der äußeren Prüflingsstörschwelle kann durch
Variation der Störimpulsbreite bei jeweils steigender
Amplitudenhöhe der Generatorspannung über eine bestimmte
Zahl von Meßpunkten erfolgen. Dabei wird für jeden
Meßpunkt die Amplitude bis zum Erreichen der Prüflingsstörschwelle
erhöht. Nachfolgend wird der Vorgang mit einer anderen
Stör-Impulsbreite wiederholt, bis alle für die Aufnahme
der Meßkurve erforderlichen Impulsbreiten durchfahren
sind.
Es können alle Arten von Störgeneratoren verwendet werden,
die Störimpulse im Nanosekunden-Bereich erzeugen. Mit
einem Burstgenerator sind genaue Untersuchungen möglich.
Eine kostengünstige Alternative ist der Killerkreis.
Weitere Merkmale der Erfindung können den Patentansprüchen
entnommen werden.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des
allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch
beschrieben, auf die im übrigen bezüglich der Offenbarung
aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird.
Es zeigen:
Fig. 1: zwei zeitliche Störamplitudenfolgen;
in Fig. 1.1 ungeordnet und in Fig. 1.2 geordnet,
Fig. 2: die aus Fig. 1 resultierende Häufigkeitsvertei
lung der Störamplituden,
Fig. 3: eine Meßanordnung mit Frequenzzähler
Fig. 4: die Darstellung des Zusammenhangs von Stör
schwellen und Zählergebnis,
Fig. 5: eine Störimpulsamplitudenentwicklung nach
einer Sinusfunktion,
Fig. 6: eine alternierende Störimpulsamplituden
entwicklung,
Fig. 7: Verlauf von Störimpulsbreite und Amplitude
zur Ausmessung der äußeren Störschwelle,
Fig. 8: einen Killerkreis als Störgenerator in
kapazitiv getrennter Ausführung.
Nach der in Fig. 1 dargestellten Meßstrategie erzeugt der
Störgenerator 1 kontinuierlich oder in Zyklen Störimpulse
konstanter Breite und mit unterschiedlicher Amplitude.
Die Häufigkeitsverteilung der Amplitude ist im
betrachtetem Zeitabschnitt angenähert homogen. Zwischen
einem Größtwert und einem Kleinstwert treten alle
Amplitudenwerte etwa gleich wahrscheinlich auf, s. Fig. 2.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein
spezieller Störgenerator 1 zusammen mit einer speziellen
Meßanordnung nach Fig. 3 erforderlich. Der Störgenerator
muß kontinuierlich Burstimpulse liefern, deren Amplituden
unterschiedliche Höhe besitzen. Die Wahrscheinlichkeit
des Auftretens verschiedener Störimpulsamplituden muß
möglichst gleichmäßig verteilt sein. Praktisch wird das
bei einem speziellen Störgenerator zwischen einem kleinst-
und einem größtmöglichen Amplitudenwert mehr oder weniger
gleichmäßig realisierbar sein.
Die Meßanordnung nach Fig. 3 besteht neben dem Störgenera
tor 1 und dem Prüfling 2 aus einem EMV-Sensor 6, der über
einen Lichtwellenleiter 4 mit einem Empfänger 3 und einem
Zählerfrequenzmesser 5 gekoppelt ist.
Pro Zeiteinheit überschreiten diejenigen Störimpulse die
Störschwelle U1, U2, U3 des Prüflings 2, die größer sind
als die Störschwelle, s. Fig. 4.
Die Zahl der Überschreitungen der Störschwelle pro Zeit
einheit ist bei homogener Amplitudenverteilung konstant
und wird von einem Zähler 5 als Zahlenwert pro Zeiteinheit
angezeigt.
Dieser Zahlenwert ist ein Maß für die EMV. In Fig. 4 sind
zu den eingetragenen Störschwellen U1, U2, U3 die
zugehörigen Impulszahlen am Zahlfrequenzmesser 5 mit n =
12, n = 6, n = 1 angegeben.
Wenn die Störschwelle des Prüflings 2 durch Manipulierung,
beispielsweise in Ausführung der EMV-Dimensionierung ver
ringert wird, erhöht sich der Zahlenwert und umgekehrt.
Je nachdem welche Höhe die Störschwelle hat, wird pro
Zeitintervall eins bestimmte Impulszahl vom Sensor 6
registriert und an den Empfänger 3 weitergeleitet. Wenn
der Empfänger 3 auf den Eingang eines Zählfrequenzmessers
5 aufgesteckt wird, s. Fig. 3, ist die Impulszahl pro
Zeiteinheit (z. B. 1 sec) sofort ablesbar, s. Fig. 4.
Wenn die Störschwelle niedrig liegt, wird eine große, wenn
sie hoch liegt, eine kleine Impulszahl registriert. Bei
diesem Verfahren ist die Impulszahl pro Zeiteinheit ein
Wert für die Verträglichkeit des Prüflings 2. Eine durch
Manipulieren am Prüfling entstandene Verträglichkeitsände
rung kann sofort nach einer kurzen Meßzeit am Frequenzzäh
ler 5 abgelesen werden.
Nach der bereits erläuterten ersten Verfahrensvariante
weist die zeitliche Störimpulsamplitudenfolge eine
statistische Verteilung auf, s. Fig. 1.1.
Sie wirkt über eine ausreichend lange Zeit und führt
damit zu einer homogenen Impulszahl, d. h. jede Störimpuls
höhe ist dann etwa gleich oft vorhanden, s. Fig. 2.
Der Frequenzzähler 5 muß eine genügend große Meßzeit
besitzen, so daß auch wirklich bei einer möglichst
homogenen Verteilung gemessen wird. Oder umgekehrt, der
Störgenerator 1 muß genügend schnell Impulse produzieren
damit die Meßzeit klein genug gehalten werden kann.
Die Zahl der Störschwellenüberschreitungen hängt auch bei
dieser Variante von der Höhe der Störschwelle und der
Meßzeit ab.
Die Höhe der Störschwelle ist umgekehrt proportional der
gezählten Impulszahl.
Die EMV-Meßgröße ist damit die Impulszahl.
Nach der zweiten Verfahrensvariante gemäß Fig. 1.2 ist die
zeitliche Veränderung der Störimpulsamplitude des Genera
tors eine stetige Funktion.
Die Amplitude der Störimpulse ändert sich monoton in
kleinen Sprüngen nach dieser stetigen Funktion.
Die zeitliche Änderung folgt damit einer bestimmten
Funktion, z. B. einer linearen Funktion (Fig. 1.2) oder
einer Sinus-Funktion nach Fig. 5.
Die Meßzeit muß mit dem Generatorzyklus synchronisiert
sein oder aber ausreichend groß gegenüber dem
Generatorzyklus sein.
Bei einer dritten Verfahrensvariante nach Fig. 6 können
die Amplitudenfolgen nach Variante 1 (Fig. 6.1) und
Variante 2 (Fig. 6.2) für beide Spannungspolaritäten
alternierend verwendet werden.
Fig. 7 zeigt eine weitere Verfahrensvariante, mit der
durch Variation der Störimpulsbreite T bei jeweils
steigender Amplitudenhöhe der Generatorspannung für eine
bestimmte Zahl von Meßpunkten die Ausmessung der äußeren
Störschwelle erfolgen kann.
Nach Fig. 7 wird für zwei Impulsbreiten T1 und T2 die
Amplitude der Generatorspannung U bis zum Erreichen der
Störschwelle erhöht.
Die Zahl der für den Meßvorgang vorzusehenden Störimpuls
breiten T wird von der gewünschten Zahl der Meßpunkte und
der Dimensionierung des Störgenerators bestimmt.
Nachfolgend noch einige Erläuterungen zur Meßanordnung
gemäß Fig. 3.
Ein EMV-Geräte- oder Schaltungsmodell 2 ist als Prüfling
über seine Koppelorte mit einem Störgenerator 1 verbunden.
Im Modell ist der EMV-Sensor 6 adaptiert.
Das Schaltungsmodell stellt eine EMV-Nachbildung der
Geräteschaltung dar. Die wichtigsten Bestandteile sind die
auf eine Trägerplatte aufgebrachte Massefläche, die Ver
sorgungsleiterzüge und die Koppelorte. Die Trägerplatte
besteht in ihrer einfachsten Form aus beschichtetem Lei
terplattenmaterial. Die Konturen der Masse- und Versor
gungsleiterzüge können geätzt oder ausgeschnitten sein.
Für orientierende Experimente genügt es, nur die Schal
tungsmasse angenähert nachzubilden, z. B. in stark verein
fachter Form als rechteckige Kupferfläche.
Im allgemeinen sind mindestens zwei Koppelorte sinnvoll,
einer über den der Störstrom einfließt und einer über den
er ausfließt. Ein Koppelort kann eine Schnittstelle sein,
oder z. B. eine parasitäre Kopplung zur Umgebung. Es ist
meist nicht sinnvoll, Schnittstellennachbildungen zu
verwenden, da die originalen Bauelemente wie Übertrager,
Relais und Optokoppler einfacher zu handhaben sind. Wenn
jedoch viele Schnittstellenbauelemente parallel geschaltet
werden müssen, ist es besser deren parasitären Kapazitäten
mit einer Ersatzkapazität nachzubilden.
Um den Einfluß von Modellveränderungen auf die Verträg
lichkeit zu studieren, werden schrittweise Maßnahmen geän
dert. Die zu jeder Veränderung ermittelte Höhe der Stör
schwelle ermöglicht einen Vergleich der Maßnahmen. Auf
Grund der gesammelten Erfahrungen läßt sich das Modell
zielgerichtet in optimierender Weise verbessern.
Ein kostengünstige Alternative für die technische Ausfüh
rung eines Störgenerators ist der Killerkreis. Fig. 8
zeigt einen Killerkreis in kapazitiv getrennter Ausfüh
rung.
Er wird mit Wechsel- bzw. Gleichspannung beispielsweise
über einen Trenntrafo betrieben; dargestellt ist eine
selbstgetaktete Anordnung.
Ein solcher Killerkreis zur Erzeugung von Störimpulsen ist
ausreichend, um einen Überblick über die Wirksamkeit von
EMV-Maßnahmen zu erreichen.
Die Wirksamkeit der erzeugten Störimpulse steht in propor
tionaler Abhängigkeit zur Speisespannung. Wenn für den
Killerkreis ein Relais 7 mit 220 V Nennspannung und ca. 2 W
Spulenleistung verwendet wird, erzeugt die Anordnung ex
trem wirksame Störimpulse.
Die Größe der Kondensatoren Ck beträgt beispielsweise 1
bis 100 nF.
Zur Erzeugung einer bestimmten Impulsfolge und -formung
kann das Relais 7 durch ein weiteres Relais oder
geeignete bekannte Schaltmittel gesteuert werden.
Vorteilhaft bei diesem Verfahren ist die zügige Durchführ
barkeit von Verträglichkeitsänderungen und die Verwendbar
keit kostengünstiger Killerkreise als Störgeneratoren.
Claims (13)
1. Verfahren zur Bestimmung der Prüflingsstörschwelle und
Bewertung von EMV-Maßnahmen an einem Prüfling in der Weise
ablaufend, daß
- a) zur Beaufschlagung des Prüflings ein spezieller Stör größengenerator eine Störimpulsfolge erzeugt, deren Ein zelimpulse mittels unterschiedlicher Parameter, wie Ampli tude, Impulsbreite, Stirnzeit, Rückenzeit eine unter schiedliche Störfähigkeit aufweisen, und diese Einzel impulse zwischen einem Kleinstwert und einem Größtwert möglichst viele Zwischenwerte pro Zeiteinheit nach einer bestimmten Zeitfunktion der Hüllkurve kontinuierlich oder in Zyklen durchlaufen,
- b) ab einem bestimmten Wert der Störfähigkeit der Störim pulse die Prüflingsstörschwelle überschritten wird, wobei die Prüflingsstörschwelle von einem EMV-Sensor ge bildet wird, und alle Überschreitungen pro Zeiteinheit an einen Zähler als Auswerteeinrichtung übermittelt werden.
- c) aus der Zahl der Überschreitungen pro Zeiteinheit in Verbindung mit der Zeitfunktion der Störfähigkeit mit den Parametern Amplitude, Impulsbreite, Stirnzeit, Rückenzeit die Prüflingsstörschwelle ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der Störfähig
keit der Einzelimpulse bei konstanter Amplitude durch
Verändern der Störimpulsbreite insgesamt oder gesondert
durch Verstellen der Stirnzeit oder der Rückenzeit
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der Störfähig
keit der Einzelimpulse bei konstanter Störimpulsbreite,
Stirnzeit und Rückenzeit durch eine Veränderung der Ampli
tude erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der Störfähig
keit der Einzelimpulse in Kombination der Parameter Ampli
tude, Impulsbreite, Stirnzeit und Rückenzeit erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitfunktion der Hüllkurve
der Störfähigkeit der Einzelimpulse einer beliebigen
mathematischen Funktion folgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die mathematische Funktion
eine statistische Funktion ist und daß der durch sie
beschriebene Parameter der Störfähigkeit zwischen einem
Kleinstwert und einem Größtwert eine möglichst konstante
Häufigkeitsverteilung besitzt.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die mathematische Funktion
eine lineare Funktion ist und daß der durch sie beschrie
bene Parameter der Störfähigkeit zwischen einem Kleinst
wert und einem Größtwert liegt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polarität der Einzel
impulse oder Impulsgruppen pro Zeiteinheit wechselt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zur statistisch
verteilten Störimpulsamplitude die Störimpulsbreite ein
stellbar ist, was durch Einstellen der Breite insgesamt
oder gesondert durch Einstellen der Stirnzeit und der
Rückenzeit erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Störimpulsbreite zwischen
einer kleinsten und einer größten Impulsbreite eine zumin
dest annähernd homogene statische Verteilung aufweist, so
daß nacheinander statistisch verteilt verschiedene Impuls
breiten mit unterschiedlichen Impulshöhen kombiniert ge
testet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Störimpulsbreite nach
jedem Generatorzyklus um einen kleinen Schritt verändert
wird, so daß nacheinander verschiedene Impulsbreiten mit
unterschiedlichen Impulshöhen kombiniert getestet werden.
12. Verfahren nach Anspruch 9 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausmessung der Prüflings
störschwelle durch Variation der Störimpulsbreite bei
jeweils steigender Amplitudenhöhe über eine bestimmte
Zahl von Meßpunkten erfolgt, wobei für jeden Meßpunkt
die Amplitude bis zum Erreichen der Störschwelle erhöht
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der Impuls
breiten nach einer bestimmten Funktion erfolgt, so daß
nach mehreren Generatorzyklen alle durch die Funktion
bestimmten Impulsbreiten durchlaufen sind.
Priority Applications (2)
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DE9218996U DE9218996U1 (de) | 1992-07-28 | 1992-07-28 | Anordnung zur Bestimmung der Prüflingsstörschwelle und Bewertung von EMV-Maßnahmen am Prüfling |
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Publications (2)
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DE4224858A1 DE4224858A1 (de) | 1994-02-03 |
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DE19924224858 Expired - Fee Related DE4224858C2 (de) | 1992-07-28 | 1992-07-28 | Verfahren zur Bestimmung der Prüflingsstörschwelle und Bewertung von EMV-Maßnahmen am Prüfling |
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