DE3724402C2 - Verfahren zur Prüfung der Störfestigkeit von mit Filtern am Eingang ausgerüsteten elektronischen Geräten - Google Patents
Verfahren zur Prüfung der Störfestigkeit von mit Filtern am Eingang ausgerüsteten elektronischen GerätenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Ver
fahren nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.
Elektronische Geräte bzw. Schaltkreise werden häufig
an ihrem Eingang mit Filtern versehen, die hoch
frequente Störungen auf Versorgungs- und Signallei
tungen unwirksam machen sollen, indem sie die Stör
spannungen oder -ströme gegen Masse ableiten. Normaler
weise liegt die erreichte Störfestigkeit der elek
tronischen Schaltkreise in einem Frequenzbereich ober
halb der eigentlichen Arbeitsfrequenz der von außen
kommenden oder nach außen gehenden Signale.
In der Fertigung und auch später im Betrieb der Geräte
muß neben der eigentlichen Funktion des Gerätes auch
die Wirksamkeit der Filter überprüft werden. Hierbei
könnte man bekannte Verfahren zum Prüfen der Störfestig
keit, z. B. ein Verfahren nach der Norm VG 95 373 Teil 14
anwenden, bei dem induktiv oder kapazitiv auf die An
schlußleitungen des zu prüfenden Gerätes bzw. Schalt
kreises Störspannungen oder Störströme übertragen
werden und ihr Einfluß auf die Funktion des Gerätes ge
messen und beobachtet wird. Dies bedeutet, daß man das
Gerät in voller Funktion betreiben und möglicherweise
in verschiedene Betriebszustände versetzen muß, um die
Störfestigkeit auch in allen denkbaren Betriebszuständen
nachzuweisen. Dies ist besonders für einzelne Geräte, die
Bestandteile eines Systemes sind und viele Anschluß
leitungen nach außen aufweisen, ein sehr aufwendiges Ver
fahren, weil die Funktionen des Systemes nachgebildet
werden müssen. Es wäre auch denkbar, mit bekannten Meß
verfahren die Parameter solcher Filter nachzuprüfen,
die in erster Linie aus Kondensatoren und Induktivitäten be
stehen. Man stellt aber in der Regel fest, daß diese
Filterbausteine den Bauelementen des eigentlichen
elektronischen Schaltkreises bzw. Gerätes, wie z. B.
Widerständen, Kondensatoren und Halbleiterbauelementen
parallel oder in Reihe geschaltet sind, so daß ein
einwandfreier meßtechnischer Nachweis der Funktion der
Filterkomponenten ohne Eingriff in die Schaltung selbst
im allgemeinen nicht möglich ist.
Vorrichtungen zur Messung allgemeiner Filterparameter sind bekannt, wobei eine
beidseitige Zugänglichkeit der Filteranschlüsse vorausgesetzt wird, z. B. als
"Automatic Network Analyzer" (Firmenschrift - Operating and Service Manual - von
Hewlett Packard, Okt. 1969).
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die
Aufgabe der Erfindung, ein Meßverfahren anzugeben, das in sehr einfacher Weise
gestattet, die Filterfunktion elektronischer Geräte zu prüfen, wenn nur die
Filtereingänge zugänglich sind, und das Gerät selbst nicht in Betrieb genommen
werden muß.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt
gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungs
gemäßen Verfahrens sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Anhand eines in den Figuren der beiliegenden Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles sei im folgenden das
erfindungsgemäße Verfahren näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm einer Anordnung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Meßverfahrens;
und
Fig. 2a, b Signalverläufe bei intaktem und bei defektem
Filter am Eingang des Meßobjektes.
Gemäß Fig. 1 ist ein Signalgenerator 10 angeordnet, dessen
Frequenz bei konstanter Amplitude über einen weiten
Bereich durchstimmbar ist. Das von dem Signalgenerator 10
erzeugte Signal wird über einen Richtkoppler 12 einem
elektronischen Geräte 14 zugeführt, das aus einer elek
tronischen Schaltung 16 mit dem zu überprüfenden Filter 18 am Eingang
besteht.
Zwischen dem Richtkoppler 12 und dem Filter 18 befindet sich
eine Meßleitung 13, vorzugsweise als Koaxialleitung ausgeführt
mit einer definierten Eigenresonanz und Phasengeschwindigkeit.
Von dem elektronischen Gerät 14 reflektierte Signale werden über
den Richtkoppler 12 einem Meßempfänger 20 zugeführt.
Die Komponenten 10, 12 und 20 sind ebenfalls über Leitungen, vor
zugsweise Koaxialleitungen miteinander verbunden, deren Wellen
widerstand entsprechend angepaßt ist, um durch die Anschlußlei
tungen bedingte Reflexionen zu vermeiden.
Aus Fig. 2a ist erkennbar, daß bei vorhandenem und intaktem Filter
am Eingang des elektronischen Gerätes das von dem Signalgenerator
10 gesendete und über den Richtkoppler 12 dem elektronischen
Gerät 14 zugeleitete Signal über einem weiten Bereich der durch
stimmbaren Frequenz nur eine geringe konstante Dämpfung erfährt,
während bei einer durch die Länge der Leitung zwischen Richtkoppler
12 und Filter 18 vorgegebenen charakteristischen Frequenz eine
schmalbandige Dämpfungserhöhung infolge Resonanzabsorption auftritt.
Dieser Dämpfungsverlauf hinsichtlich der reflektierten Welle wird
über den Richtkoppler 12 vom Meßempfänger 20 erfaßt. Dieser kann
das empfangene reflektierte Signal mit dem für ein intakter Filter
typischen Dämpfungsverlauf abspeichern und bei abweichenden Signal
verläufen ein Fehlersignal anzeigen.
Sollte das Filter am Eingang der elektronischen Schaltung unwirksam
sein, so treten im unteren Teil des durchstimmbaren Frequenzbereiches
weitere Resonanzabsorptionen d. h. erhöhte Dämpfungen auf, weil
nunmehr das ankommende elektrische Signal am Filter nur noch eine
geringe Reflexion erfährt, in die nachgeschaltete elektronische
Schaltung eindringt und von dort frequenzabhängig reflektiert wird.
Infolge der zusätzlichen Leitungslängen innerhalb der elektronischen
Schaltung werden die zusätzlichen Resonanzabsorptionen und somit die
zusätzlichen Dämpfungserhöhungen im unteren Teil des Frequenzbereiches
beobachtet.
Aus diesen zusätzlichen Dämpfungserhöhungen kann eindeutig auf ein
defektes Filter am Eingang der elektronischen Schaltung geschlossen
werden.
Fig. 2b zeigt einen derartigen Verlauf der reflektierten Spannung.
Ein Vergleich mit Fig. 2a läßt eindeutig erkennen, daß im unteren
Frequenzbereich Signale aus der elektronischen Schaltung reflektiert
werden und eine Filterwirkung nicht vorhanden ist.
Die aus Fig. 2a bekannte Reflexion, bedingt durch die Leitung 13,
tritt ebenfalls in Fig. 2b auf.
Claims (5)
1. Verfahren zur Prüfung der Störfestigkeit von mit Filtern am Eingang
ausgerüsteten elektronischen Geräten, wobei dieser Eingang mit Signalen von
einer durchstimmbaren Frequenz über einen Richtkoppler und eine Meßleitung
beaufschlagt wird und die reflektierten Signale einem Meßempfänger zugeführt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die charakteristische Frequenz der
Meßleitung, die durch deren elektrische Länge vorgegeben ist, vorab bestimmt
wird, und bei der Prüfung der elektronischen Geräte Dämpfungserhöhungen der
reflektierten Signale unterhalb der charakteristischen Frequenz ausgewertet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Laufzeitmessung des reflektierten Signales.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, gekenn
zeichnet durch eine Speicherung des erwarteten
Signalverlaufes, Vergleich des bei der Messung empfangenen
Signalverlaufes mit dem erwarteten Signalverlauf und Anzeige
eines Fehlers beim Auftreten einer Abweichung.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, gekenn
zeichnet durch eine Differentiation oder Inte
gration des empfangenen Signalverlaufes, Vergleich des
differenzierten oder integrierten Signalverlaufes mit einem
Schwellwert und Verstärkung der den Schwellwert übersteigenden
Signalkomponenten.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekenn
zeichnet durch die Verwendung eines Multiplexers
zwischen der Leitung (13) und dem Filtereingang des elektronischen
Gerätes (14) zur automatischen Prüfung mehrpoliger Ein/Ausgänge
des Gerätes (14).
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