DE4224836C1 - Blocklagerfoerderzeug fuer zu transportierende paletten in einem palettenlager - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Blocklagerförderzeug für zu transportierende Paletten in einem Palettenlager mit zwei übereinander angeordneten, unabhängig voneinander vertikal verfahrbaren Lastaufnahmemitteln.

Bei Blocklagern kann auf die einzelnen Lagerteile, mit Ausnahme der obersten, nicht einzeln zugegriffen werden, da die Lagerteile im Lagerstapel unmittelbar aufeinanderstehen.

Zur Entnahme eines Lagerteils, z. B. einer Palette, unten aus einem Stapel gibt es verschiedene Möglichkeiten. So kann man den oberen Teilstapel mit einem Förderzeug abheben und an anderer Stelle absetzen, um dann mit demselben Förderzeug das gewünschte Lagerteil vom Reststapel abzunehmen und gegebenenfalls den oberen Teilstapel auf den Reststapel zurücksetzen (vgl. DE-PS 10 01 645).

Weiterhin ist es möglich, zwei horizontal vor- und zurückverfahrbare Lastaufnahmemittel an einem Fördermittel nebeneinander vorzusehen, wobei mit dem einen Lastaufnahmemittel der obere Teilstapel angehoben wird und mit dem anderen Lastaufnahmemittel nach einem seitlichen Verfahren des Fördermittels das gewünschte Lagerteil aufnehmbar ist, um nach nochmaligem Verfahren des Fördermittels in Gegenrichtung den oberen Teilstapel auf dem Reststapel abzusetzen. Diese Arbeitsweise ist aus dem DE-GM 77 08 142 bekannt, das aber ein Regallager- und kein Blocklager­ förderzeug zeigt.

Es ist auch möglich, zwei gegeneinander horizontal nicht bewegliche Lastaufnahmemittel an einem Förderzeug übereinander unabhängig voneinander vertikal verfahrbar anzuordnen, wobei mit dem oberen Lastaufnahmemittel der obere Teilstapel angehoben und mit dem unteren Lastaufnahmemittel das gewünschte Lagerteil aufgenommen wird. Dabei verbleibt beim Verfahren des gewünschten Lagerteils zum Absetzplatz der obere Teilstapel auf dem oberen Lastaufnahmemittel, und dieser obere Teilstapel kann anschließend zum Reststapel zurückgeführt werden (vgl. DE-PS 10 01 645).

Eine weitere Lösung zum Herausnehmen eines gewünschten Lagerteils aus einem Stapel besteht gemäß US-PS 31 87 917 darin, daß zwei übereinander angeordnete, unabhängig voneinander vertikal verfahrbare Lastaufnahmemittel auch unabhängig gegeneinander horizontal vor- und zurückverfahrbar sind, und zwar mit und gegenüber dem Förderzeug. Dann kann durch Fahrbewegung mit dem oberen vor- und zurückverfahrbaren Lastaufnahmemittel das gewünschte Lagerteil angehoben und zurückbewegt und anschließend der obere Teilstapel mit dem oberen Lastaufnahmemittel wieder auf den Reststapel abgesenkt werden, wobei keine Zwischenfahrten des Förderzeugs selbst erforderlich sind.

Die Verwendung von Schwenkschubgabeln ist für Regal-Lager- Förderzeuge durch die DE 37 31 847 C2 bekannt.

Es ist ferner durch die DE 30 46 027 C2 ein Hubstapler bekannt mit einem über einem Lastträger an einem gemeinsamen frontseitigen Hubgerüst angeordneten, separat steuerbaren, höhenbeweglichen Zusatz-Lastträger, der eine Last-Ausnahmevorrichtung trägt, deren Aktionsbereich zumindest einseitig über die Stapler-Kontur hinausreicht. Dabei ist vorgesehen, daß der zumindest einseitig über die Stapler-Kontur hinausreichende Aktionsbereich durch einen quer zur Längsebene des Staplers ausschiebbaren Tragarm bewirkt wird, der die Last-Aufnahmevorrichtung trägt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Blocklagerförderzeug der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß eine Entnahme einer Palette aus einem Palettenstapel in engen Lagergängen eines Blocklagers mit geringen Spielzeiten automatisch möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

Die weitere Ausbildung des Erfindungsgegenstands geht aus den Unteransprüchen hervor.

Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß keine Zwischenfahrten des Förderzeugs bei der Entnahme eines gewünschten Lagerteils aus dem Stapel erforderlich sind. Somit ist eine kurze Spielzeit für diese Entnahme möglich und daher dieser Vorgang auch einfacher automatisierbar. Ein weiterer Vorteil ist, daß durch den Einsatz von Schwenkschubgabeln die Gangbreite des Lagers minimal gehalten werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung in einer Figur dargestellt und wird nachstehend beschrieben.

Die Zeichnung zeigt ein automatisches Blocklagerförderzeug in perspektivischer Ansicht. Dargestellt ist die Phase des Palettenentnahmevorgangs, in der die obere Palette für die Entnahme der mittleren Palette des Palettenstapels angehoben wird.

Ein nach dem Hubgabelprinzip arbeitendes fahrerloses automatisches Blocklagerförderzeug verfährt seitlich parallel in zumindestens einer in Blockform, vorzugsweise in längsgerichteter Lagerzeile angeordneter Palettenreihe. Die Führung des Blocklagerförderzeugs erfolgt entweder mechanisch, z. B. durch Abstandsrollen, durch induktive Lenkung, durch Lasersteuerung, wie sie z. B. auch an Bewegungsmaschinen Verwendung findet, oder durch andere bekannte elektronische Steuerungsmittel.

Beim Einlagern der Paletten wird die Absetzzinkenhöhe in Verbindung mit dem Standort der Paletten für die spätere Entnahme aus dem Lager in einem sogen. "Lageradressen-Positionier-System" gespeichert, aus dem beim Entnehmen der Paletten durch das Blocklagerförderzeug die erforderlichen Informationen abgerufen werden. Hat das automatische Blocklagerförderzeug die programmierte Position vor dem Palettenstapel eingenommen, dann werden Stabilisierungsklauen 3 in die oder unter die Zwischenräume der Palettenreihe (n) positioniert und arretiert. Damit ist das Blocklagerförderzeug ausreichend gegen eine Kippbewegung gesichert.

Soll nun z. B. die mittlere Palette eines Palettenstapels entnommen werden, dann hebt zuerst die obere Schwenkschubgabel 1 die obere Palette an. Dann kann die untere Schwenkschubgabel 2 die mittlere Palette anheben und sie auf ein Förderband 4 zum Weitertransport absetzen.

Claims (6)

1. Blocklagerförderzeug für zu transportierende Paletten in einem Palettenlager mit zwei übereinander angeordneten, unabhängig voneinander vertikal verfahrbaren Lastaufnahmemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Lastaufnahmemittel als Schwenkschubgabeln (1, 2) ausgebildet sind, wobei für den automatischen Betrieb des Blocklagerförderzeugs an sich bekannte elektronische Steuerungsmittel vorgesehen sind.

2. Blocklagerförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronischen Steuerungsmittel für den automatischen Betrieb des Blocklagerförderzeugs so ausgebildet sind, daß beim Einlagern der Paletten die Absetzzinkenhöhe in Verbindung mit dem Standort der Paletten im Lager gespeichert wird.

3. Blocklagerförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein von mehr als je zwei Zinken an den Schwenkschubgabeln (1, 2) die äußeren Zinken gegenüber dem Höhenniveau der inneren Zinken anhebbar sind.

4. Blocklagerförderzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinken untereinander seitlich bewegbar angeordnet sind.

5. Blocklagerförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Seiten des Förderzeugs, in die oder unter die Zwischenräume der Palettenreihe eingreifend, je eine Stabilisierungsklaue (3) mit mindestens einem Arm schwenkbar angeordnet ist.

6. Blocklagerförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkschubgabeln (1, 2) mit je einer Kippvorrichtung ausgerüstet sind, die die beim Schieben oder Drehen der Paletten auf die Ladung einwirkenden Kräfte kompensiert.