-
Die
Erfindung betrifft eine Lastaufnahmevorrichtung zur Verwendung in
einem Kommissioniersystem. nach Anspruch 1.
-
Ein
Kommissioniersystem gemäß dem Stand
der Technik wird beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung
EP 1 136 395 A2 mit
dem Titel "System
zum Kommissionieren von in Regallagern befindlichen Artikeln" offenbart.
1 zeigt
ein solches Kommissioniersystem.
-
Dabei
weist das System zum Kommissionieren von in einem Regallager befindlichen
Artikeln auf: eine Mehrzahl paralleler Regalreihen 60 und 62 zum Lagern
von auf Entnahmepaletten (nicht dargestellt) und/oder in Behältern (nicht
dargestellt) befindlichen Artikeln; zwischen den Regalreihen 60 und 62 abwechselnd
gebildete Einlager-Gassen 70, von denen aus die Regalreihen 60 und 62 (wieder)
befüllt
werden können,
und Pick-Gassen 72, von denen aus Artikel zur Kommissionierung
entnommen werden können;
ein Einlager-Fahrzeug 56 in jeder Einlager-Gasse 70,
das zur Aufnahme wenigstens einer Entnahmepalette und/oder eines
Behälters
ausgebildet und entlang einer jeden Einlager-Gasse 70 zum
Einlagern der Entnahmepaletten und/oder Behälter in die Palettenregale
verfahrbar ist; ein Picker-Fahrzeug 10 in jeder Pick-Gasse 72 zum
Picken bzw. Aufnehmen der zu kommissionierenden Artikel, das entlang
jeweils einer der beiden sich gegenüberliegenden die Pick-Gasse 72 bildenden
Pick-Fronten verfahrbar ist; Pufferplätze 64, die in den
Pick-Gassen 72 zwischen den Verfahrwegen der entlang den
beiden gegenüberliegenden
Pick-Fronten verfahrbaren Picker-Fahrzeugen 10 angeordnet
sind, zum Zwischenlagern von und/oder zur Übergabe der zu kommissionierenden
Artikel von einem Picker-Fahrzeug 10 auf einer Seite der
Pick-Gasse 72 zu
einem Picker-Fahrzeug 10 auf der anderen Seite der Pick-Gasse 72; und eine
Systemsteuerung mit einem Steuerrechner. Neben der Lagerung und
Kommissionierung von Paletten erlaubt das System auch die Lagerung
und Kommissionierung von Behältern
für kleinere
Artikel.
-
Im
folgenden werden diese Kleinladungsträger auch als "KLTs" bezeichnet.
-
Im
Stand der Technik erfolgt die Lagerung von Paletten und/oder KLTs
beispielsweise in mehrstöckigen
Palettenregalen 52, wie sie exemplarisch in 2 gezeigt
werden. In ihnen können
die Paletten entweder quer oder längs von einfacher bis zu dreifacher
Tiefe gelagert werden. Für
die Kommissionierung werden die Artikel in Kommissionierkanälen 54 auf
mindestens einer Ebene bereitgestellt, wobei jeder Kommissionierkanal
bis zu drei Paletten hintereinander aufnehmen kann. Wie dargestellt,
können auch
mehrere Kommissionierebenen übereinander eingerichtet
werden. Die Einlagerung der Entnahmepaletten in einen Vorratsbereich,
wenn sie keine Artikel mehr tragen, und der Nachschub der Entnahmepaletten
in die Kommissionierkanäle
erfolgt beispielsweise mittels eines Regalbediengeräts 56 (vgl.
auch 1), das im Beispiel der 1 jeweils
zwei gegenüberliegende
benachbarte Regale bedienen kann. Die automatischen Regalbediengeräte 56 können konventioneller
Bauart sein.
-
Es
ist aber auch denkbar, daß in
einem Kommissioniersystem mit mehrstöckigen Palettenregalen von
der Vorderseite aus gepickt, d. h. kommissioniert wird und von der
Rückseite
mittels eines herkömmlichen
Gabelstaplers anstatt des Regalbediengeräts 56 die Vorratsschächte 54 be-
bzw. nachgefüllt
werden.
-
Von
der vorderen Palette wird kommissioniert, die hinteren Paletten
stehen als Vorrat bereit. Sobald die vordere Palette abgeräumt ist,
wird die Palette vom Picker entnommen und die Nachschubpalette(n)
rollt/rollen bspw. automatisch über
die in 2 gezeigten Schwerkraftrollenbahnen 55 der Kommissionierkanäle 54 nach
vorn.
-
Die
Schwerkraftrollenbahnen sind leicht gegenüber der Horizontalen geneigt.
Die Schwerkraftrollenbahn fällt
in Richtung Picker-Front ab, so daß auf ihnen positionierte Paletten
bzw. KLTs automatisch und selbständig
nach vorne rutschen, wenn eine Palette oder ein KLT aus dem Vorratsschacht entnommen
wird.
-
Im
nachfolgenden soll die Nachfüllung
eines Palettenregalsystems mit einem Regalfahrzeug gemäß dem Stand
der Technik erklärt
werden.
-
Ist
einer der Vorratsschächte 54 des
Kommissionierregalsystems leer (geräumt), d. h. im Schacht befindet
sich keine Palette bzw. kein KLT mehr, um in einem abzuarbeitenden
Kommissioniervorgang verbraucht zu werden, dann werden in der Regel
aus einem Lagerbereich (nicht dargestellt), der außerhalb
eines Kommissionierbereichs liegt und in dem die benötigten Artikel
gelagert sind, Paletten oder KLTs durch ein Regalbediengerät 56 abgeholt und
anschließend
an den aufzufüllenden
Vorratsschacht 54 geliefert. Dabei wird eine Ladefläche des Regalbediengeräts 56,
auf der sich der zu transportierende Gegenstand befindet, mittels
einer Hydraulikeinrichtung so in Richtung des Vorratsschacht geneigt,
daß der
Gegenstand über
auf der Ladefläche befindliche
Rollen durch die Schwerkraft oder durch einen Schieber, der am Regalbediengerät angebracht
ist, in den Vorratsschacht 54 befördert wird.
-
Ist
kein Regalbediengerät 56 vorgesehen, um
die Vorratsschächte 54 zu
beladen, kann bspw. auch ein herkömmlicher Gabelstapler benutzt
werden. Der Gabelstapler befüllt
die Vorratsschächte von
der Seite der Einlager-Gassen 70. Im Nachfolgenden wird
der Nachfüllvorgang
mit einem Gabelstapler detailliert beschrieben werden, vom Abholen des
Gegenstands aus dem Lagerbereich bis zur Lieferung an und zur endgültigen Einlagerung
im Vorratsschacht.
-
Im
Lagerbereich angekommen, wird eine Gabel der herkömmlichen
Lastaufnahmeeinrichtung des Gabelstaplers unter dem zu transportierenden Gegenstand
(Palette oder KLT) in Position gebracht, um im Anschluß daran
durch ein Hubwerk, das die Lastaufnahmevorrichtung anheben und absenken kann,
angehoben zu werden. Der Einfachheit halber wird nachfolgend der
Transport einer Palette erklärt werden.
Diese Ausführungen
gelten aber auch für KLTs,
wobei dann umfangreichere Details beachtet werden müßten, die
aber im normalen Verständnis des
Fachmanns liegen, wie z. B., daß der
KLT sowohl im Lagerbereich als auch im Vorratsschacht so zu lagern
sein muß,
daß die
Gabel unter den KLT ein- und ausgefahren werden kann.
-
Nachdem
der Gegenstand auf die Gabel genommen ist, wird der Gabelstapler
zum Regal mit dem aufzufüllenden
Vorratsschacht gefahren. Je nach Höhe bzw. Ebene des zu befüllenden
Vorratsschachts wird die Gabel durch das Hubwerk und eine Mastvorrichtung,
an der die Ladeaufnahmevorrichtung angebracht ist, in der Höhe verstellt,
so daß die Palette
durch den Gabelstapler in den zu befüllenden Schacht eingefahren
werden kann, indem die Gabel samt Gegenstand vor dem Vorratsschacht
so positioniert wird, daß der
Gabelstapler nur noch eine Gabellänge geradlinig nach vorn gefahren
werden muß. Anschließend wird
die Gabel so weit abgesenkt, daß die
Unterseite der Palette auf dem Boden des Vorratsschachts aufsetzt
und sich zwischen dem Schachtboden und der Unterseite der Palette
befindet.
-
Der
Gabelstapler wird dann parallel zur Längs- bzw. Querachse der Palette – je nachdem
wie der zu befüllende
Schacht die Paletten aufnimmt – rückwärts vom
Palettenregal weggefahren, um die Gabel aus dem Vorratsschacht herauszubewegen. Nach
der Rückwärtsbewegung
steht der Gabelstapler wieder für
einen weiteren Einlagerungsvorgang zur Verfügung.
-
Das
Einlagern der Palette mit einem herkömmlichen Gabelstapler ist bei
Verwendung von Schwerkraftrollenbahnen im Vorratsschacht nicht möglich, da
durch die Neigung der Bahn die Palette nicht flächenhaft, sondern nur punktuell
abgestellt werden kann, so daß das
Herausfahren der Gabel und gleichzeitiges Verbleiben der Palette
im Vorratsschacht nicht möglich
ist.
-
Noch
schwieriger gestaltet es sich, wenn nur KLTs in eine Vorratsschacht
eingelagert werden sollen. Am Vorratsschachtboden muß für jeden
Zinken der Gabel eine Vertiefung vorgesehen sein, damit die Gabel
inkl. dem KLT in den Schacht eingefahren werden kann. Dies erfordert
eine noch größere Präzision beim
Ein- und somit auch beim Ausfahren des gesamten Gabelstaplers als
bei Paletten.
-
Weiter
ist der Einlagerungsvorgang zeitaufwendig und erfordert eine hohe
Präzision
beim Ein- und Ausparken des Gabelstaplers, insbesondere da die Vorratsschächte in
den Kommissionierregalsystemen so dimensioniert sind, daß möglichst
viele Vorratsschächte
in ein Regal passen, d. h. zum Einlagern einer Palette oder eines
KLTs besteht nur wenig Raum, um den Gabelstapler ein- und auszufahren.
-
Aus
der Offenlegungsschrift
DE
4031883 A1 ist eine Lastaufnahmevorrichtung bekannt, die
einen heb- und senkbaren Hubtisch mit einer Teleskopgabel zum Anheben,
Bewegen und Absetzen von Paletten, Behältern und dergleichen aufweist.
Der Hubtisch weist einen antreibbaren Stetigförderer auf, mit dessen Hilfe
die Paletten, Behälter
oder dergleichen auf Übergabeplätze abgegeben
oder von dort angenommen werden können. Je ein Stetigförderer ist
jeweils außerhalb
der Teleskopgabeln gegenüber
dem Hubtisch höhenbeweglich
angeordnet.
-
Aus
der Offenlegungsschrift
DE
4111523 A1 ist eine Lastaufnahmevorrichtung bekannt, bei
der eine Teleskophubgabel auf beide Seiten eines Flurförderfahrzeuges
verschiebbar ist, so daß eine
beidseitige Lastaufnahme in beliebiger Höhe und/oder von ebenerdig gelagerten
Paletten und dergleichen realisierbar ist. Je ein Stetigförderer ist
außerhalb
einer Teleskopgabel angeordnet.
-
Es
ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lastaufnahmevorrichtung
für ein
Regalfahrzeug zu schaffen, mit dem sowohl Paletten als auch KLTs
transportiert und an Vorratsschächte
eines Regalkommissioniersystems geliefert werden können.
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch den unabhängigen Anspruch definiert.
Bevorzugte Ausführungsformen
werden in den abhängigen
Ansprüchen beschrieben.
-
Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird eine Lastaufnahmevorrichtung zur Verwendung
in einem Kommissioniersystem, mit mindestens zwei Zinken, die an
einem Hubwerk angebracht sind, geschaffen, wobei beidseitig parallel
zur Längsachse
jedes der Zinken ein mit einem Antrieb verbundenes Förderkettenpaar
mit zwei endlos umlaufenden Förderketten
vorgesehen ist, jedes Förderkettenpaar
jeweils mit einem eigenen Hubwerk verbunden ist zum Anheben oder
Absenken der Förderkettenpaare
separat voneinander und jedes der Förderkettenpaare einzeln antreibbar
ist.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
jede Kette eines Förderkettenpaars
durch den Antrieb synchron zur jeweils anderen Kette des Paars vorwärts und
rückwärts betreibbar,
um einen auf dem Förderkettenpaar
aufgenommenen Gegenstand, insbesondere eine Palette oder einen Kleinladungsträger, gegenüber dem
Zinken zu bewegen.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Zinken ein Teleskopzinken, der für ein- oder mehrfachtiefe Palettenlagerung
in Längs- oder
Querrichtung geeignet ist, und die Länge des Teleskopzinken entlang
seiner Längsachse
durch Aus- oder Einfahren von mindestens einer Teleskopzinkenverlängerung
veränderbar
ist.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Lastaufnahmevorrichtung zusätzlich ein Abfrageeinrichtung
auf, womit die Position eines aufgenommenen Gegenstands relativ
zum Zinken erfaßbar
ist.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Lastaufnahmevorrichtung zusätzlich Zentriereinrichtungen
auf, womit die Position eines aufgenommenen Gegenstands relativ
zum Zinken korrigierbar ist.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Lastaufnahmevorrichtung an einem Regalfahrzeug des Kommissioniersystems
mit Regalen angebracht, um Gegenstände, insbesondere Paletten
und/oder Kleinladungsträger,
in die Regale einzulagern.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist das Regalfahrzeug auf: einen oder zwei Masten mit einem Notsteuerstand
oder Bedienerstand; ein Fahrwerk; ein Hubwerk für die Zinken; und ein Bremssystem.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Lastaufnahmevorrichtung anstatt der Ketten des Förderkettenpaars
Riemen auf.
-
Weitere
Ausführungsformen
und Vorteile kann der Fachmann der nachfolgenden Beschreibung der
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
entnehmen. In den beigefügten Zeichnungen
zeigen:
-
1 ein
schematisches Regalkommissioniersystem gemäß dem Stand der Technik in
Draufsicht;
-
2 einen
Querschnitt senkrecht zur Draufsicht der 1, der mehrstöckige Kommissionsregale
und zugehörige
Einlager- Gassen
und Pick-Gassen gemäß dem Stand
der Technik darstellt;
-
3 eine
Draufsicht auf eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mit quer zu den Zinken aufgenommener
Palette;
-
4 eine
Seitenansicht der 3 von vorn auf die Zinken der
erfindungsgemäßen Lastaufnahmevorrichtung;
-
5 eine
Draufsicht auf die Ausführungsform
der 3 mit aufgenommen Kleinlastträgern;
-
6 eine
Seitenansicht der 5;
-
7A bis 7C einen
schematischen Einlagerungsvorgang mit einer erfindungsgemäßen Lastaufnahmevorrichtung;
und
-
8 eine
Detailansicht der in den 7A–C dargestellten
Lastaufnahmevorrichtung.
-
Im
Nachfolgenden wird eine Lastaufnahmevorrichtung (nachfolgend als "LAV" bezeichnet) beschrieben
werden, die an ein Regalfahrzeug (nachfolgend als "RFZ" bezeichnet) angebracht
werden kann, um Paletten und/oder KLTs in Vorratsschächte eines
Regalkommissioniersystems einzuführen.
Dabei werden in den Figuren gleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen
bezeichnet. In Kommissioniersystemen für auf Paletten gelagerte Artikel
werden zusätzlich
zu den Palettenartikeln Artikel in Behältern oder Tablaren, sprich
in KLTs, für
die Kommissionierung bereitgestellt.
-
3 zeigt
eine Draufsicht auf einen Teil einer erfindungsgemäßen Lastaufnahmevorrichtung. Die
LAV weist im Ausführungsbeispiel
der 3 zwei Zinken 3 auf, die für eine einfachtiefe
Palettenlagerung in Längs-
oder Querrichtung geeignet sind. Des weiteren weist die LAV zwei
Förderkettenpaare 4 auf, die
parallel zur Längsachse
der Zinken 3 angeordnet sind und jeweils zwei endlos umlaufende
Förderketten
aufweisen. Im Ausführungsbeispiel
der 3 sind die beiden Ketten 4a und 4b jeweils
links und rechts von einem Zinken 3 an einem Hubwerk 5 (nicht
dargestellt) für
die Zinken angebracht. Ferner ist in 3 eine Palette 6 quer
auf den Zinken 3 abgestellt.
-
4 zeigt
eine Seitenansicht der 3 von vorn auf die Zinken 3.
In dieser Ansicht ist auch das gemeinsames Hubwerk 5 für beide
Kettenpaare 4 dargestellt. Es ist aber nicht zwingend erforderlich, daß das Hubwerk 5 für beide
Kettenpaare 4 zuständig
ist. In einer alternativen Ausführung
kann jedes Kettenpaar 4 ein eigenes Hubwerk 5 aufweisen,
um die Kettenpaare separat voneinander gegenüber dem zugehörigen Zinken 3 anheben
und absenken zu können.
-
Mit
dem Hubwerk 5 lassen sich die Förderkettenpaare 4 gegenüber den
Zinken 3 anheben oder absenken. Dies hat zur Folge, daß, wenn
beispielsweise eine Palette 6 auf den Zinken 3 abgestellt
ist, beim Anheben der zuvor abgesenkten Förderkettenpaare 4 die
Palette 6 gegenüber
den Zinken 3 angehoben wird, so daß die Palette 6 auf
den Förderkettenpaaren 4,
nicht aber mehr auf den Zinken 3 steht. Um eine Palette
zu heben, sind mindestens zwei Zinken 3, d. h. auch zwei
Förderkettenpaare 4 erforderlich.
Anders verhält
es sich bei KLTs. Für
diese kann auch ein einziger Zinken 3 mit zugehörigem Förderkettenpaar 4 ausreichen.
-
Die 5 und 6 sind
fast gleich zu den 3 und 4. Sie unterscheiden
sich von den 3 und 4 dadurch,
daß anstatt
einer Palette 6 vier KLTs 1 (auf jeder Gabel zwei
KLTs 1) auf die erfindungsgemäße LAV aufgenommen sind. Es
können
aber auch mehr oder weniger KLTs 1, bspw. nur einer, aufgenommen
werden. Ferner ist in 6 die LAV 2 schematisch
durch ein Rechteck mit abgerundeten Ecken angedeutet, an die das
Hubwerk 5 für die
Kettenpaare 4 und die Zinken 3 angebracht sind.
-
In
der Regel weist die erfindungsgemäße LAV 2 – ähnlich wie
ein Gabelstapler – lediglich
zwei Zinken 3 auf. Dies hat den Vorteil, daß mit der
erfindungsgemäßen zweizinkigen
LAV 2 sowohl Paletten 6 als auch KLTs 1 transportiert
werden können.
Dabei kann es sich bei den Zinken 3 auch um Teleskopzinken
zum Ein- und Ausfahren handeln, die getrennt voneinander verfahrbar
sein können.
Bei mehr als zwei Zinken können
sowohl Paletten 6 als auch KLTs 1 transportiert
werden. So können
bspw. mit einer vierzinkigen LAV 2 zwei Europaletten gleichzeitig
nebeneinander und mit einer dreizinkigen können eine Palette 6 von
zwei der drei Zinken und gleichzeitig ein oder mehrere KLTs vom
dritten Zinken aufgenommen werden.
-
Um
eine mehrfachtiefe Palettenlagerung gewährleisten zu können, bzw.
um mehr als eine Palette gleichzeitig hintereinander transportieren
zu können,
werden teleskopartige Zinken vorgesehen (nicht dargestellt). Ein
teleskopartiger Zinken läßt sich – ähnlich wie
ein Teleskop – in
seiner Länge
durch Ein- bzw. Ausfahren von Teleskopelementen verlängern oder
verkürzen.
Unabhängig
von der Anzahl der verwendeten Zinken kann jeder Teleskopzinken
separat in seiner Länge
verstellbar sein, um eine gewünschte Anzahl
von Paletten bzw. KLTs hintereinander aufnehmen zu können.
-
Die
Beschreibung wird sich exemplarisch jedoch nur mit der einfachtiefen
Lagerung auseinandersetzen. Dem Fachmann wird es aufgrund dieser Beschreibung
ein Leichtes sein, die anhand der einfachtiefen Lagerung geschilderte
Vorgehensweise auf die mehrfachtiefe Lagerung anzuwenden, wenn er
für die
Zinken Teleskopzinken benutzt.
-
Zurückkehrend
zum oben bereits beschriebenen Ausgangsfall: ein Vorratsschacht
eines Regalkommissioniersystems ist leer und eine Palette und/oder
ein KLT muß/müssen nachgefüllt werden. Ein
RFZ, an das die erfindungsgemäße LAV angebracht
ist, wird aus dem Lagerbereich einen vorbestimmten Gegenstand (Palette
und/oder KLT) holen und zum leeren Vorratsschacht fahren. Der Gegenstand
kann beim Aufladen im Lagerbereich mit den Zinken analog zur im
Stand der Technik beschriebenen Vorgehensweise aufgeladen werden.
-
Anschließend fährt das
RFZ zum zu befüllenden
Vorratsschacht und wird mit der Längsachse der Zinken ungefähr senkrecht
zur Front des Regals vor dem leeren Vorratsschacht positioniert.
Die Kettenförderpaare 4 deren
Ketten 4a und 4b jeweils links und rechts vom
Zinken 3 angeordnet sind (vgl. 3 und 5)
werden mit dem Hubwerk 5 (vgl. 4) gegenüber dem
Zinken 3 angehoben. Dadurch werden die auf den Zinken befindlichen
Gegenstände
auf die Förderkettenpaare 4 gehoben.
Jede Kette 4a und 4b eines Förderkettenpaars 4 ist
mit einem Antrieb (nicht dargestellt) verbunden, durch den die endlos umlaufenden
Ketten 4a und 4b angetrieben werden können. Stehen
bspw. zwei KLTs 1 auf einem Kettenpaar 4, können die
Ketten 4a und 4b synchron bewegt werden, so dass
die KLTs in Richtung des leeren Vorratsschachts bewegt werden. Die
KLTs werden über
das in Richtung des Regals weisende Ende des Förderkettenpaars 4 gefördert, so
dass sie, wenn ihr Schwerpunkt über
das Ende hinausragt, durch die Schwerkraft nach vorn unten fallen.
Dabei ist natürlich
darauf zu achten, dass das Kettenpaar nicht all zu weit von der
Regalfront entfernt ist, damit der KLT oder die Palette nicht von
der LAV ins Leere fällt.
Vorausgesetzt also das RFZ ist nah genug am Regal positioniert,
fallen die sich auf den sich bewegenden Förderkettenpaaren befindlichen
Gegenstände
in die vorgegebenen Vorratsschächte.
-
In
den 7A bis 7C ist
ein Einlagerungsvorgang von KLTs in einen Vorratsschacht schematisch
verdeutlicht.
-
In
der Seitenansicht der 7A befindet sich ein RFZ mit
der erfindungsgemäßen LAV
mittig zwischen zwei vierstöckigen
Lagerregalen. Dabei handelt es sich bei dem RFZ um ein einmastiges
Fahrzeug. Man erkennt eine der endlos umlaufenden Förderketten
des Paares 4. Auf der LAV befinden sich zwei KLTs 1,
die in den untersten Vorratsschacht des rechten Lagerreagls eingelagert
werden sollen. Der zu befüllende
Vorratsschacht ist mit vier übereinander
angeordneten Schwerkraftrollenbahnen ausgestattet, wobei die oberste
Bahn befüllt
werden soll. Die Richtung, in die die KLTs gefördert werden sollen, d. h.
in der 7A nach rechts, ist durch einen
Pfeil angedeutet.
-
Der
nächsten 7B kann
man entnehmen, dass der rechte KLT bereits durch das Kettenförderpaar 4 in
den Vorratsschacht befördert
wurde, indem man Ketten im Uhrzeigersinn rotieren ließ. Der zweite KLT
ist noch nicht vollständig
in den Vorratsschacht eingefahren.
-
In
der 7C ist auch der zweite KLT durch die angetriebenen
Förderketten
vollständig
von der LAV abtransportiert und über
die Schwerkraftrollenbahn in den Vorratsschacht gelangt.
-
Die 8 stellt
die erfingungsgemäße LAV der 7A–C noch
einmal schematisch im Detail dar. Man erkennt das endlos umlaufende
Förderkettenpaar 4 in
der Seitenansicht.
-
Bei
mehrfachtiefer Hintereinanderbeladung der Zinken, wozu Teleskopzinken
von Nöten
sind, kann das Einlagern dadurch erfolgen, dass der ausgefahrene
Teil der Teleskopzinken (mit Hilfe des RFZ) in den leeren Vorratsschacht
eingefahren wird und dann der ausgefahrene Teil der Teleskopzinken eingezogen
wird. Der auf den Zinken befindliche Gegenstand stößt an den
hinter ihm stehenden Gegenstand an, wodurch bei weiterem Einziehen
der Zinken der vorne stehende Gegenstand unweigerlich von den Zinken
rutscht. Um den Gegenstand nicht zu beschädigen, können auch Rollen in den Auflageflächen der
Teleskopzinken vorgesehen sein. Sind die Teleskopzinken eingefahren,
kann der letzte auf den Zinken befindliche Gegenstand auf die oben
bereits beschriebene Art und Weise mit Hilfe der Förderketten
in den Vorratsschacht eingelagert werden.
-
Bei
Vorratsschächten
mit Schwerkraftrollenbahnen rutschen die Gegenstände auf Rollen der Bahn bis
ans untere Ende der Bahn, vorausgesetzt sie werden vom oberen Ende
aus beladen. Ist keine Schwerkraftrollenbahn im Vorratsschacht vorgesehen,
dann sollten Rollen im Boden des Schachts vorgesehen sein, damit
der Gegenstand in diesen geladen werden kann. In diesem Fall kippt
der Gegenstand vom Förderkettenpaar 4 nach
vorn und durch den weiter andauernden Antrieb der Ketten wird der Gegenstand
weiter in den Schacht geschoben.
-
Die
erfindungsgemäße LAV kann
auch nur einen einzigen Zinken mit zugehörigem Förderkettenpaar aufweisen, wodurch
ausschließlich
KLTs transportiert werden. Dies hat den Vorteil, daß man eine
noch größere Anzahl
von unterschiedlichen Artikeln in einem Kommissioniersystem mit
gleichbleibender geometrischen Größe unterbringen kann. Die KLTs
können
bspw. so dimensioniert werden, dass zwei KLTs nebeneinander, anstatt
einer Palette, in einen Vorratsschacht passen.
-
Es
gibt aber noch weitere Vorteile der oben beschriebenen Vorgehensweise
gegenüber
der bekannten Weise. Eine erfindungsgemäße LAV mit mindestens zwei
Zinken und Kettenförderpaaren
ermöglicht
es, sowohl Paletten als auch KLTs mit ein und demselben Fahrzeug
in einem Kommssioniersystem der eingangs beschriebenen Art zu transportieren.
Dadurch, daß die
Förderkettenpaare
einzeln angetrieben und an- und abgesenkt werden können, kann
man auch zwei verschiedene Vorratsschächte, die aber horizontal nebeneinander
liegen müssen, mit
KLTs beladen, in dem das RFZ um eine halbe Vorratsschachtbreite
nach links oder rechts versetzt an die Regalfront herangefahren
wird. Mit einer geeigneten Wahl der Vorratsschachtanordnung im Regal lassen
sich so mit einem RFZ – das
sowohl Paletten als auch KLTs transportieren kann – Gegenstände schnell
und einfach in die Schächte
laden. Die Fahrwege der RFZ lassen sich verkürzen und die Anzahl der notwendigen
Einlagerungsfahrten reduziert sich.
-
Ein
Vorwärts-
und Rückwärtsfahren
des RFZ beim Einlagern ist nicht erforderlich. Die Gegenstände werden
durch die Ketten selbstständig
in den vorbestimmten Vorratsschacht befördert. Auch das herkömmliche
Absenken der Zinken, wenn sie sich erst einmal in einem zu befüllenden
Vorratsschacht befinden, ist nicht mehr erforderlich, um den Gegenstand abzusetzen.
-
Die
Beladung von Vorratsschächten
mit Schwerkraftrollbahnen ist möglich.
Genauso können aber
auch Schächte
mit horizontal angeordneten Böden
beladen werden, wenn die Böden
mit Rollen versehen sind.
-
Die
Funktionalität
einer herkömmlichen
LAV ohne höhenverstellbare
Kettenförderpaare
bleibt erhalten, da die Kettenpaare gegenüber den Zinken absenkbar sind.
Anstatt eines Kettenpaars können auch
Riemenpaare oder sonstige Mittel benutzt werden, die zum Endlosumlauf
entlang der Zinken ausgelegt sind.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist nicht das Förderkettenpaar
mit dem Hubwerk verbunden, sondern die Zinken sind mit einem Hubwerk
verbunden, um die Zinken relativ zum Förderkettenpaar anzuheben oder
abzusenken. Das gleiche gilt natürlich
auch für
den Fall, daß nur
ein einzelner Zinken mit zugehörigem
Förderkettenpaar vorgesehen
ist.
-
Ferner
können
an der erfindungsgemäßen LAV
zusätzlich
Zentrier- und/oder
Abfrageeinrichtungen vorgesehen sein, damit die Position eines Gegenstands
auf den Zinken bestimmbar und korrigierbar ist. Dies verhindert,
dass ein Gegenstand vom Zinken fällt,
weil er aus dem Gleichgewicht geraten ist.
-
Die
Grundausstattung eines RFZs besteht aus Standardkomponenten, die
in Standardlogistiksystemen laufen. Dies sind unter anderem: Ein-
und Zwei-Mastgeräte mit Notsteuerstand
oder Bedienstand, Fahrwerk und Hubwerk für die LAV, Fahrgassen mit Fahrschienen
und ein Bremssystem für
das RFZ.