DE4224788A1 - Reinigungsbürste - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Reinigungsbürste, insbesondere für sanitäre Anlagen, mit integrierter Zu­ führung eines Reinigungs- und/oder Desinfektionsmit­ tels.

Es sind in diesem Zusammenhang Reinigungsschwämme be­ kannt, bei denen seitlich an eine der Schwammoberflä­ chen eine durchbrochene flache Halterung aufgeklebt ist, an die sich ein schräg abgewinkeltes, hohles Kunststoffrohr als Aufnahmebehälter für eine Spülflüs­ sigkeit und mit einer kleinen Öffnung zum Schwamm hin einklipsbar anschließen läßt. Damit ist es zwar mög­ lich, daß stets eine gewisse geringe Menge Spülmittel in den eigentlichen Schwamm austritt. Eine gleichmäßige Verteilung des Spülmittels innerhalb des Schwammes und damit eine gleichmäßige Benetzung der Reinigungsfläche ist damit jedoch nicht gewährleistet.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vor­ liegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Reini­ gungsbürste mit diskreten Borsten so auszugestalten und weiterzuentwickeln, daß mit einer integrierten Zufüh­ rung des Reinigungsmittels gezielt dieses Reinigungs­ mittel in den von den Borsten bestrichenen Bereich der zu reinigenden Anlage zugeführt werden kann und stets eine ausreichende Menge Reinigungsmittel zur Verfügung steht.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgese­ hen, daß die Reinigungsbürste einen hohlen Stiel mit einem Aufnahmebereich für das Reinigungsmittel aufweist und daß im ebenfalls hohl ausgebildeten Bürstenbereich in die Stielwandung Hohlborsten eingesetzt sind, deren Hohlkanal mit dem Stielinnenraum in Verbindung steht.

Damit kann also ein im hohlen Stiel gespeichertes Rei­ nigungs- und/oder Desinfektionsmittel gezielt im Bür­ stenbereich an die einzelnen Borsten abgegeben werden und tritt durch jede Borste unmittelbar nach außen in den zu reinigenden Bereich aus.

Zweckmäßig ist es dabei, wenn die Stielwandung im Bür­ stenbereich die Wandung durchsetzende Bohrungen mit ei­ nem sich nach außen vergrößernden Durchmessersprung aufweist, derart, daß in den äußeren Bohrungsbereich größeren Durchmessers die Hohlborsten eingesetzt sind und daß der innere Bohrungsbereich kleineren Durchmes­ sers mit dem Borsten-Hohlkanal fluchtet.

Ferner ist es zweckmäßig, wenn der hohle Bürstenstiel im Bürstenbereich radial nach außen erweitert ist und am oberen Ende einen Schraubverschluß aufweist.

Darüberhinaus kann die Reinigungsbürste im hohlen Stiel unterhalb des Aufnahmebereichs für das Reinigungsmittel eine zumindest partiell freigebbare Absperreinrichtung aufweisen.

Diese Absperreinrichtung kann dabei aus einem flachen Schieber bestehen, der in einer den Stiel seitlich durchdringenden und die Hohlraumwandung partiell an­ schneidende schlitzförmige Nut geführt ist.

Es ist aber auch möglich, daß in den Hohlstiel ein fle­ xibler, nach unten zumindest teilweise offener Kunst­ stoffbehälter eingesetzt ist, dessen unterer, die Aus­ lauföffnung aufweisender Bereich durch den seitlichen Schieber auslauf sicher zusammenpreßbar ist.

Eine weitere Möglichkeit zur gezielten Abgabe des Rei­ nigungsmittels besteht darin, daß der Hohlstiel zumin­ dest im oberen Bereich als elastisch zusammenpreßbares Kunststoffrohr mit einer sich bei Druck vergrößernden Austrittsöffnung am unteren Ende ausgebildet ist.

Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Funktionsweise eines Ausführungsbeispiels nach der Er­ findung näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Reinigungsbür­ ste,

Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt entsprechend dem Bereich A nach Fig. 1 und

Fig. 3 die ebene Projektion eines Querschnittes durch den Bürstenstiel im Bereich der schie­ berartigen Absperrung.

Wie man aus Fig. 1 ersieht, weist die Reinigungsbürste einen hohlen Stiel 1 mit einem Schraubverschluß 2 am oberen Ende und einem erweiterten geschlossenen Bereich 3 am unteren Ende auf. In diesem erweiterten, eigentli­ chen Bürstenbereich 3 sind in die Außenwandung 8 - wie man das insbesondere aus der vergrößerten Darstellung des Bereiches A nach Fig. 2 erkennt - von außen her Sacklochbohrungen 4 über etwa 3/4 der Wandstärke ein­ gebracht, während der übrige Wandbereich von einer Boh­ rung 5 geringeren Durchmessers durchsetzt ist. In diese Sacklochbohrungen 4 sind nunmehr Hohlborsten 6 einge­ setzt, deren Hohlkanal 7 mit der dünneren Bohrung 5 fluchtet.

Wenn nun über die abnehmbare Kappe 2 in den innenlie­ genden Hohlraum 10 des Bürstenstiels 1 eine Reinigungs- oder Desinfektionslösung oder ein entsprechendes, nach Austritt auf schäumendes Material eingefüllt ist, kann dies dann unmittelbar über die Bohrungen 5 und die Hohlkanäle 7 in den Hohlborsten 6 nach außen austreten und damit an den Borstenspitzen unmittelbar den zu rei­ nigenden Bereichen der sanitären Anlagen zugeführt wer­ den.

Zweckmäßig ist es dabei, wenn unterhalb des Aufnahmebe­ reiches 10 im hohlen Stiel 1 eine partiell freigebbare Absperreinrichtung für das Reinigungsmittel vorgesehen ist.

Dies kann - wie man aus dem Längsschnitt nach Fig. 1 und dem Querschnitt nach Fig. 3 ersieht - dadurch er­ folgen, daß in die Wandung 1 der Bürste eine seitlich offene schlitzförmige Nut 11 eingeschnitten ist, die sich auch als schmale Rille 12 über den Wandungsbereich des Hohlraumes 10 erstreckt. In diese schlitzförmige Nut 11 kann dann ein flacher Schieber 13 eingeschoben werden, der bei vollständigem Einschub bis in die Rille 12 den oberen Aufnahmebereich 10 vollständig absperrt. Bei einem mehr oder weniger starken Zurückziehen des Schiebers 13 wird dann der Durchfluß nach unten freige­ geben, so daß die Reinigungsflüssigkeit nach unten in die einzelnen Hohlborsten strömen kann.

Eine weitere nicht näher dargestellte Möglichkeit einer Absperrung kann darin bestehen, daß in den oberen Be­ reich 10 des Hohlstieles 1 ein flexibler Kunststoffbe­ hälter eingesetzt ist, der nach unten offen ist und der dann durch den seitlichen Schieber 13 in geeigneter Weise so zusammengepreßt werden kann, daß ein Auslaufen verhindert wird.

Schließlich wäre es aber auch noch möglich, den oberen Bereich des Hohlstieles 1 als elastisch zusammenpreßba­ res und gegebenenfalls durchsichtiges Kunststoffrohr mit einer sich bei Druck vergrößernden unteren Aus­ trittsöffnung auszugestalten, so daß bei einem Zusam­ menpressen dieses Stielbereiches die Reinigungsflüssig­ keit nach unten herausgedrückt wird, so daß sie dann zu den Hohlborsten gelangen kann.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Hohlborsten 6 einzeln in entsprechende Bohrungen 4 des Bürstenstieles 1 bzw. 3 eingesetzt und dort verklebt. Statt dessen ist es aber auch möglich, diese Reinigungs­ bürste mit Stiel und den Hohlborsten einstückig als Spritzgußteil aus Kunststoff zu fertigen, wobei bei entsprechender Materialwahl der Stiel wegen seiner grö­ ßeren Wandstärke relativ steif ist, während die sehr dünnen Borsten dann flexibel ausgebildet sind.

Mit der beschriebenen Ausgestaltung einer solchen Rei­ nigungsbürste ist es also auf einfache Weise möglich, Reinigung und Spülmittel unmittelbar an die Borsten­ spitzen zu bringen, so daß damit eine intensive und ge­ zielte Reinigung von Sanitärartikeln möglich ist.

Claims (10)

1. Reinigungsbürste, insbesondere für sanitäre Anla­ gen, mit integrierter Zuführung eines Reinigungs­ und/oder Desinfektionsmittels, dadurch gekennzeich­ net, daß die Reinigungsbürste einen hohlen Stiel (1) mit einem Aufnahmebereich (10) für das Reini­ gungsmittel aufweist und daß im ebenfalls hohl aus­ gebildeten Bürstenbereich (3) in die Stielwandung (8) Hohlborsten (6) eingesetzt sind, deren Hohlka­ nal (7) mit dem Stielinnenraum (3) in Verbindung stehen.

2. Reinigungsbürste nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die die Stielwandung (8) im Bürsten­ bereich durchsetzenden Bohrungen (4, 5) einen sich nach außen vergrößernden Durchmessersprung aufwei­ sen, derart, daß in dem äußeren Bohrungsbereich (4) größeren Durchmessers die Hohlborsten (6) ein­ gesetzt sind und daß der innere Bohrungsbereich (5) kleineren Durchmessers mit dem Borsten-Hohlkanal (7) fluchtet.

3. Reinigungsbürste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der hohle Bürstenstiel (1) im Bürstenbereich (3) radial nach außen erweitert ist.

4. Reinigungsbürste nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Bürstenstiel (1) am oberen Ende einen Schraubverschluß (2) aufweist.

5. Reinigungsbürste nach einem oder mehreren der An­ sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im hohlen Stiel (1) unterhalb des Aufnahmebereiches (10) für das Reinigungsmittel eine zumindest parti­ ell freigebbare Absperreinrichtung (13) vorgesehen ist.

6. Reinigungsbürste nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Absperreinrichtung aus einem fla­ chen Schieber (13) besteht, der in einer den Stiel (1) seitlich durchdringenden und die Hohlraumwan­ dung parziell anschneidenden schlitzförmigen Nut (11, 12) geführt ist.

7. Reinigungsbürste nach Anspruch 5 und 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß in den Hohlstiel (1) ein fle­ xibler nach unten zumindest teilweise offener Kunststoffbehälter eingesetzt ist, dessen unterer, die Auslauföffnung aufweisender Bereich durch den seitlichen Schieber (13) auslaufsicher zusammen­ preßbar ist.

8. Reinigungsbürste nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Hohlstiel (1) zumindest im oberen Bereich als elastisch zusammenpreßbares Kunststoff­ rohr mit einer sich bei Druck vergrößernden Aus­ trittsöffnung am unteren Ende ausgebildet ist.

9. Reinigungsbürste nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Kunststoffrohr aus durchsichtigem Material besteht.

10. Reinigungsbürste nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Bürste mit Stiel (1) und Hohlborsten (6) einstückig als Spritzgußteil aus Kunststoff gefertigt ist.