DE19920349A1 - Pinsel, insbesondere Nagellackpinsel - Google Patents

Abstract

Bei einem Pinsel zum Auftragen einer kosmetischen Flüssigkeit, insbesondere Nagellackpinsel, umfassend einen Stiel mit einem einseitigen Griffabschnitt, wobei an dem gegenüberliegenden Ende des Stiels wenigstens ein in axialer Richtung wegstehendes Borstenbündel angeordnet ist, ist vorgesehen, daß wenigstens zwei im proximalen Stielbereich unter Ausbildung einer Ausnehmung (6) voneinander beabstandete, sich distal hiervon berührende oder wenigstens teilweise überlappende Borstenbündel (4, 4a, 4b) vorgesehen sind.

Description

Die Erfindung richtet sich auf einen Pinsel zum Auftragen einer kosmeti­ schen Flüssigkeit, insbesondere einen Nagellackpinsel, umfassend einen Stiel mit einem endseitigen Griffabschnitt, wobei an dem gegenüberliegen­ den Ende des Stiels wenigstens ein in axialer Richtung wegstehendes Bor­ stenbündel angeordnet ist.

Herkömmliche Nagellackpinsel sind üblicherweise an der Innenseite einer Schraubverschlußkappe für den Nagellackbehälter angeordnet. Zum Lac­ kieren eines Nagels umfaßt die Benutzerin die Schraubkappe, taucht den Pinsel in den Nagellack und trägt den Nagellack Strich für Strich auf.

Dabei können sich Probleme ergeben, wenn der Lackvorrat, den der Pinsel beim Eintauchen aufnimmt, nicht ausreicht, um einen vollständigen Nagel zu lackieren. Es muß dann nämlich innerhalb einen Nagels der Auftrags­ vorgang unterbrochen werden und der Pinsel erneut eingetaucht werden. Da zunehmend von den Benutzerinnen sehr schnell trocknende Lacke ver­ langt werden, kann es zu einem mindestens partiellen Antrocknen des be­ reits lackierten Fingernagelteils kommen, so daß mit dem dann neu einge­ tauchten Pinsel kein sauberer und völlig unsichtbarer Anschluß beim Lac­ kieren des noch unlackierten Teils des Fingernagels hergestellt werden kann.

Ein weiteres Problem besteht darin, daß die Benutzerinnen den Fingernagel üblicherweise von der Nagelwurzel zum oberen Rand hin lackieren, d. h. beim Auftragsvorgang liegt der auftragende Pinsel vor dem zu lackierenden Bereich des Nagellacks, so daß der freie Blick behindert ist.

Letztlich ist es für die Benutzerin bei herkömmlichen Nagellackpinseln auch schwer, visuell zu beurteilen, ob sich noch ein hinreichender Lackvor­ rat in einem Pinsel befindet, um gegebenenfalls den nächstfolgenden gan­ zen Nagel noch zu lackieren.

Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Pinsel der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß der Nagelauftrag verein­ facht und das Lackierergebnis optimiert wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens zwei im proximalen Stielbereich voneinander beabstandete, sich distal hiervon wenigstens teilweise überlappende Borstenbündel vorgesehen sind.

Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, daß die Auftragsbreite pro Strich verbreitert wird, so daß sich innerhalb eines Nagels weniger Ansätze erge­ ben. Die Speicherkapazität für Nagellack wird erhöht, wobei auch der freie Zwischenraum im proximalen Bereich aufgrund der Kapillarwirkung als Speicherreservoir zur Verfügung steht. Gleichzeitig läßt sich der Füllzu­ stand dieses Reservoirs optisch kontrollieren und eröffnet der freie Zwi­ schenraum zwischen den wenigstens zwei Borstenbündeln einen Durch­ blick auf die zu lackierende Fläche.

Vorzugsweise ist der Stiel durch wenigstens zwei Rohrkörper gebildet, wo­ bei in jedem Rohrabschnitt ein Borstenbündel befestigt wird. Die Befesti­ gung kann in herkömmlicher Weise, z. B. durch Stanzen oder durch das Einbringen von vorgefertigten Borstenbündeln erfolgen.

Zur Schaffung eines weiteren Lackreservoirs kann vorgesehen sein, daß der wenigstens abschnittsweise innen hohle Stiel wenigstens eine seitliche Ausnehmung aufweist durch die beim Eintauchen kosmetische Flüssigkeit, insbesondere Nagellack, in den Innenbereich des Stiel eindringen kann und von dort weiter zu den Borstenbündeln.

Die distalen Enden der Borstenbündel können durch eine gemeinsame Schnittlinie beschnitten sein, welche insbesondere senkrecht zur gemein­ samen Längsachse, schräg zur gemeinsamen Längsachse oder annähernd kreisabschnittförmig hierzu verläuft.

Alternativ kann vorgesehen sein, daß jedes Borstenbündel individuell be­ schnitten ist wobei hierdurch eine Längenabstufung realisierbar oder auch zwei nebeneinander liegende Spitzen.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungs­ beispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Pinsels mit zwei Borstenbündeln,

Fig. 2 einen schematischen Schnitt durch den Stiel bei der Ausführungs­ form nach Fig. 1,

Fig. 3 eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform,

Fig. 4 und 5 schematische Schnitte durch den Stiel bei zwei möglichen Va­ rianten der Ausführungsform nach Fig. 3,

Fig. 6 eine Ausführungsform mit Reservoir im Pinselstiel und

Fig. 7 bis 9 verschiedene Schnittkonfigurationen für die Borstenbündel. Ein in der Zeichnung dargestellter Nagellackpinsel umfaßt einen Grifibe­ reich 2, an dem er üblicherweise mit einer Schraubkappe verbunden ist, wobei am hiervon abgewandten Ende 3 Borstenbündel 4 durch Stanzen in dem innen hohlen Stiel 1 befestigt sind.

Im distalen Bereich 5, also dort, wo die Borstenbündel 4 am Stiel 1 befe­ stigt sind, ist der Durchmesser der Borstenbündel 4 vergleichsweise klein und zwischen den Borstenbündeln 4 wird eine freie Ausnehmung 6 ausge­ bildet welche einerseits einen Durchblick eröffnet und andererseits als Re­ servoir für Nagellack dienen kann, dessen Füllzustand die Benutzerin visu­ ell wahrnimmt.

In dem in Fig. 6 gezeigten Ausführungsbeispiel ist zusätzlich im Stiel 1 noch eine Ausnehmung 7 ausgebildet, durch die ebenfalls Nagellack ein­ dringen und über den innen hohlen Stiel 1 zu den Borstenbündeln 4 gelan­ gen kann.

Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform etwa entsprechend der Fig. 6, wobei der Stiel 1 aus zwei sich schneidenden Rohrkörpern 8, 9 gebildet wird.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 wird der Stiel 1 durch zwei (vgl. Fig. 5) oder drei (vgl. Fig. 4) sich lediglich berührende, aber voneinander ge­ trennte Rohrkörper 10, 11 bzw. 12, 13, 14 gebildet.

Bei den Ausführungsformen nach Fig. 1, 3 und 6 sind die Borstenbündel 4 einheitlich senkrecht zur Längsachse 15 des Stiels 1 mit einem geraden Schnitt 16 beschnitten.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist ein einheitlicher, kreisabschnitt­ förmiger Schnitt 17 und bei der Ausführungsform nach Fig. 8 ein gerader, einheitlicher, schräg zur Längsachse 15 verlaufender Schnitt 18 vorgese­ hen.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 ist jedes Borstenbündel 4a bzw. 4b individuell mit einem Schnitt 19 bzw. 20 unter Ausbildung unterschiedlich langer Borstenbündel 4a, 4b beschnitten.

Darüber hinaus kann vorgesehen sein, was in der Zeichnung nicht darge­ stellt ist, daß jedes individuell beschnittene Borstenbündel 4a, 4b bei­ spielsweise dreieckförmig angespitzt beschnitten ist.

In Abwandlung und Weiterbildung der vorstehend beschriebenen Ausfüh­ rungsformen sind noch folgende Gestaltungsmöglichkeiten denkbar:
Die Borstenbündel bzw. die die Borstenbündel tragenden Stielabschnitte können außen von einer Hülse umgeben sein, wobei der Abstand zwischen der freien Stirnseite der Hülse und dem Fußpunkt der Borstenbündel zwi­ schen 0 mm und 30 mm liegen kann und der Abstand zwischen der freien Stirnseite und dem freien Ende der Borstenbündel zwischen 0 mm und 60 mm.

Die Formen des Stiels können stark variieren, insbesondere kann sich die Ausnehmung 6 zwischen den Borstenbündeln 4 in den Stiel hinein fortset­ zen und zwar in Form einer rechteckigen, schwalbenschwanzförmigen, V- förmigen, V-förmig-abgestumpften, runden, ovalen oder oval hinterschnit­ tenen Konfiguration. Es kann auch jedem Borstenbündel 4 ein einzelner, runder oder flacher Stiel zugeordnet sein.

Die Borstenbündel 4 können über die bereits beschriebenen Schnitt-Kon­ figurationen hinaus so beschnitten sein, daß sich in der Aufsicht eine 8- förmige Konfiguration, eine kreisförmige oder ovale Konfiguration ergibt. In der Seitenansicht sind unterschiedliche Abrundungsstufen denkbar, ins­ besondere eine symmetrische oder asymmetrische domförmige Gestaltung.

Für die Wahl des Besatzmaterials gibt es ebenfalls verschiedene Möglich­ keiten: Ein bevorzugtes Material ist Tynex PA 6.12, 6.10 oder 6,6. Der Durchmesser kann bei 2,0 bis 8,0 mils liegen, wobei auch ein Borstenbe­ satz mit Borsten unterschiedlichen Durchmessers denkbar ist.

Der Borstenquerschnitt kann rund-voll, rund-hohl oder mit einer kapillaren Rille und unrundem Querschnitt ausgebildet sein.

Weiterhin kommt als Fasermaterial Polyacryl, 20 bis 120 denier, in Be­ tracht. Auch hier sind wieder die vorstehend genannten Querschnitte denk­ bar.

Ein weiteres Fasermaterial ist Polyester mit den vorstehend genannten Querschnitten. Letztlich kommen noch Naturfasern, z. B. Ziegenhaar oder Mischungen in Betracht.

Die Fasern als solche können mit einem spitzen Winkel α von 160° bis 5° nachträglich angespitzt werden, wobei sich der angespitzte Bereich über eine Strecke von 0,5 mm bis 5 mm erstrecken kann, wenn ein stumpfer Winkel gewählt wird und über einen Bereich bis zu 30 mm bei einem spit­ zen Winkel. Alternativ ist es auch möglich, die Spitzen abzurunden.

Claims (5)

1. Pinsel zum Auftragen einer kosmetischen Flüssigkeit, insbesondere Na­ gellackpinsel, umfassend einen Stiel mit einem einseitigen Griffabschnitt, wobei an dem gegenüberliegenden Ende des Stiel wenigstens ein in axialer Richtung wegstehendes Borstenbündel angeordnet ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß wenigstens zwei im proximalen Stielbereich unter Ausbil­ dung einer Ausnehmung (6) voneinander beabstandete, sich distal hiervon berührende oder wenigstens teilweise überlappende Borstenbündel (4, 4a, 4b) vorgesehen sind.

2. Pinsel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stiel (1) durch wenigstens zwei Rohrkörper (8, 9, 10, 11, 12, 13, 14) gebildet ist, wobei in jedem Rohrkörper ein Borstenbündel (4, 4a, 4b) befestigt ist.

3. Pinsel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens abschnittsweise innen hohle Stiel (1) wenigstens eine seitliche Ausneh­ mung (7) aufweist.

4. Pinsel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die distalen En­ den (5) der Borstenbündel (4) durch eine gemeinsame Schnittlinie (Längsachse 15) beschnitten sind, welche insbesondere senkrecht zur ge­ meinsamen Längsachse (16), schräg zur gemeinsamen Längsachse (18) oder annähernd kreisabschnittförmig (17) zur gemeinsamen Längsachse (15) verläuft.

5. Pinsel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Borsten­ bündel (4a, 4b) individuell beschnitten ist.