DE4224290C2 - Verfahren zur Herstellung einer lithiumoxidhaltigen Nickeloxid-Kathode für eine Schmelzcarbonatbrennstoffzelle - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer lithiumoxidhaltigen Nickeloxid-Kathode für eine SchmelzcarbonatbrennstoffzelleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer lithiumoxidhalti
gen Nickeloxid-Kathode für eine Brennstoffzelle mit einer lithiumcarbonathaltigen
Carbonatschmelze nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine Nickel-Kathode dieser Gattung ist aus der DE 40 30 944 A1 bekannt. Dort wird
gelehrt, die Nickel-Kathode aus Nickel-Teilchen (Carbonylnickel) herzustellen, die
mit Mischoxiden versetzt wird. Es wird also von einem physikalischen Gemisch aus
Nickel-Teilchen und Mischoxiden bzw. Magnesiumoxid, also definierten chemi
schen Verbindungen ausgegangen. Demnach liegen im Sinterkörper nach der Oxida
tion die aus dem Nickelcarbonyl gebildeten Nickeloxid-Teilchen neben den erwähn
ten Mischoxid- bzw. Magnesiumoxid-Teilchen vor.
In der EP 0 459 351 A1 wird eine Nickel-Kathode erwähnt, und es wird die Herstel
lung von Nickel-Kathoden aus Nickel-Legierungen beschrieben. Außer der Verwen
dung einer Legierung für die Nickel-Anode wird dort auch die Verwendung physika
lischer Gemische von Nickel-Teilchen und Chrom-Teilchen zur Herstellung der
Anode gelehrt.
Die EP 0 061 775 A1 offenbart die Herstellung von Kathoden unter Verwendung von
Mischoxiden aus Nickel und seltenen Erdmetallen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei guter Leitfähigkeit und Herstellbar
keit eine Nickeloxid-Kathode herzustellen, die eine wesentlich längere Lebensdauer
aufweist als die im Stand der Technik bekannten Kathoden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das im Patentanspruch 1 aufgezeigte
Verfahren gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Nickeloxid-Teilchen vor dem
Auflösen in der Lithiumcabonatschmelze dadurch geschützt, daß sie an ihrer Ober
fläche mit einer Metalloxid- oder mit einer Lithium-Metallat-Schicht bedeckt werden,
die in der Lithiumcarbonatschmelze schwer löslich ist. Durch die Verwendung von
Teilchen aus einer Nickellegierung mit einem unedleren Metall können die Nickel
oxid-Teilchen mit einer Oberflächenschicht versehen werden. Dabei wird bei der
Oxidation zunächst das unedlere Metall an der Oberfläche oxidiert und wandert durch
Thermodiffusion an die Oberfläche, um sich dort als Oxid anzureichern. Erst danach
erfolgt die Oxidation des Nickels zu Nickeloxid. Auf diese Weise wird an der Ober
fläche der Nickeloxid-Teilchen eine Schutzschicht gebildet. Durch die Schutzschicht
wird die gute Leitfähigkeit der Nickeloxid-Kathode nicht beeinträchtigt.
Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Nickellegierung
verwendet, die das unedlere Metall in einem Anteil von 0, 1 bis 50 Atom- % enthält.
Die Nickellegierungs-Teilchen weisen vorzugsweise eine Korngröße von 3 µm bis
50 µm auf.
Geeignet als unedlere Metalle sind vor allem Kobalt, Eisen, Mangan, Chrom, Vana
din, Niob, Tantal, Titan, Zirkonium, Hafnium, Scandium und Yttrium sowie die
Lanthaniden-Elemente.
Während der ersten Stufe der Oxidation, die bei erhöhter Temperatur, aber unter dem
Schmelzpunkt des Nickels und der unedleren Metalle durchgeführt wird, segregieren
die unedleren Metalle, beispielsweise Eisen oder Mangan, durch Thermodiffusion an
die Oberfläche der Teilchen und bilden dort einen Oxidfilm aus. So konnte ein Eisen
oxidfilm an der Oberfläche der Teilchen durch Auger-Spektroskopie nachgewiesen
werden.
Die Oxidation der unedleren Metalle an der Oberfläche der durch Sintern miteinander
verbundenen Teilchen erfolgt in
einer Atmosphäre mit einem Sauerstoffpartialdruck, der
größer ist als der Zersetzungsdruck der sich auszubil
denden Oxidschicht aus den unedleren Metallen, aber
kleiner als der Zersetzungsdruck des Nickeloxids. Dieser
Sauerstoffpartialdruck kann leicht empirisch bestimmt,
aber auch rechnerisch ermittelt werden.
Als oxidierendes Gas kann z. B. Kohlendioxid oder ein
anderes Gas verwendet werden, das im Gleichgewicht mit
einem geringen Anteil Sauerstoff steht, beispielsweise
Kohlendioxid in einem Inertgas, wie Stickstoff.
Durch den so gebildeten dünnen Oxidfilm aus dem unedleren
Metall wird die Festigkeit und die Handhabbarkeit des
Sinterkörpers nicht beeinträchtigt.
In der zweiten Stufe wird dann das Nickel oxidiert,
das von der Schale aus dem Oxid des unedleren Metalls
umschlossen wird. Diese Oxidation kann beispielsweise in
der Brennstoffzelle bei der üblichen Betriebstemperatur
durchgeführt werden. Dabei bleibt die Schale aus dem Oxid
des unedleren Metalls erhalten. Zugleich wird der Kern
nach der Oxidation zu Nickeloxid durch Eindiffundieren
des Lithiumoxids aus der Lithiumcarbonatschmelze mit
Lithiumoxid dotiert, und die Oxide aus dem unedleren
Metall an der Oberfläche werden, soweit sie unlösliche
Lithiummetallate bilden, durch Reaktion mit dem
Lithiumcarbonat der Schmelze in unlösliche
Lithiummetallate umgewandelt.
Damit entsteht eine durch die unlösliche Lithiummetallat-
Schicht an der Oberfläche vor dem Auflösen durch die
Carbonatschmelze geschützte Lithiumoxid-dotierte
Nickeloxidkathode.
Es ist nicht notwendig, die Oxidation des unedleren
Metalls an der Oberfläche in einem gesonderten Schritt in
einer schwach oxidierenden Atmosphäre durchzuführen.
Vielmehr kann die Oxidation des unedleren Metalls an der
Oberfläche ebenfalls in der Brennstoffzelle durchgeführt
werden, bevor das Nickel zu Nickeloxid oxidiert wird.
Ferner kann die Dotierung des Nickeloxides mit
Lithiumoxid auch in anderer Weise als durch
Eindiffundieren aus der lithiumcarbonathaltigen Schmelze
erfolgen, beispielsweise dadurch, daß der Sinterkörper
nach der Oxidation des unedleren Metalls an der
Oberfläche der Nickelteilchen in einem gesonderten
Schritt mit Lithiumhydroxid oder einem Lithiumsalz
imprägniert wird oder daß von einer Nickelbasislegierung
ausgegangen wird, die neben dem unedleren Metall auch
noch Lithium als Legierungskomponente enthält.
Zwar weist die erfindungsgemäß hergestellte Kathode durch
das Oxid des unedleren Metalls bzw. das Lithiummetallat
einen Passivfilm auf, der die elektrochemischen
Eigenschaften der Kathode bestimmt. Durch die hohe
Temperatur der Schmelzcarbonatbrennstoffzelle von im
allgemeinen zwischen 600 und 700°C kommt der
Elektrokatalyse aber keine entscheidende Bedeutung mehr
zu.
In der Zeichnung ist schematisch eine Schmelzcarbonat-
Brennstoffzelle im Schnitt dargestellt.
Danach weist die Brennstoffzelle eine plattenförmige
poröse Anode 1, z. B. aus Nickel, und eine plattenförmige
poröse Kathode 2 auf, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt worden ist. Zwischen Anode 1 und
Kathode 2 ist der Elektrolyt 3 aus einer lithiumcarbonat
haltigen Carbonatschmelze, z. B. Lithiumcarbonat und
Kaliumcarbonat, in einer Matrix angeordnet. Die Zufuhr
des Brenngases, beispielsweise Wasserstoff oder Methan,
erfolgt in Kanälen 4 an der Außenseite der porösen Anode
1, die durch ein gewelltes Blech 5 gebildet werden, und
die Zufuhr des oxidierenden Gases, z. B. ein Sauer
stoff/Kohlendioxid-Gemisch, in Kanälen 6 an der
Außenseite der porösen Kathode 2, die durch ein gewelltes
Blech 7 gebildet sind. Die Bleche 5 und 7 stehen jeweils
mit einer Stromabführung 8 bzw. 9 in Kontakt.
Das nachstehende Beispiel dient der weiteren Erläuterung
der Erfindung.
Es wird eine Nickelbasis-Legierung verwendet, die
18 Atom-% Eisen enthält. Zwei Pulver dieser Legierung mit
einer mittleren Korngröße von 3 µm bzw. 10 µm werden
miteinander vermischt, und das Gemisch, das mit einem
flüssigen Bindemittel angeteigt ist, wird zu einer Folie
mit einer Schichtdicke von ca. 1 mm ausgestrichen. Die
Folie wird 1 h bei 900°C in einer Stickstoffatmosphäre,
die 5 Vol.-% Wasserstoff enthält, gesintert. Der
plattenförmige Sinterkörper, der eine hohe Festigkeit
aufweist und damit gut handhabbar ist, wird in einer
ersten Stufe oxidiert, um das Eisen an der Oberfläche der
miteinander verbundenen Nickelteilchen in Eisenoxid zu
überführen. Die Oxidation wird dazu in einer mit
Stickstoff verdünnten Kohlendioxidatmosphäre durchge
führt. Die gesinterte Platte, die auch nach dieser ersten
Oxidation noch fest und gut handhabbar ist, wird dann in
eine Brennstoffzelle mit einem lithiumcarbonathaltigen
Alkalicarbonat-Elektrolyten als Kathode eingebaut, um das
Nickel zu Nickeloxid zu oxidieren und mit Lithiumoxid zu
dotieren.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer lithiumoxid-haltigen Nickeloxid-Kathode für
eine Brennstoffzelle mit einer lithiumcarbonathaltigen Carbonatschmelze als
Elektrolyt durch Sintern von nickelhaltigen Teilchen zu einem Sinterkörper
und Oxidation des Sinterkörpers unter Bildung von Nickeloxid, dadurch ge
kennzeichnet, daß als nickelhaltige Teilchen solche aus einer Nickellegie
rung verwendet werden, wobei deren Legierungskomponente wenigstens ein
Metall aus der Gruppe IIIa bis Va, VIIa und VIII des Periodensystems ist,
das unedler ist als Nickel und das bei der Oxidation des Sinterkörpers ein in
dem Elektrolyt schwer lösliches Oxid oder Lithium-Metallat bildet, wobei bei
der Oxidation des Sinterkörpers in einer ersten Stufe aus dem unedleren Me
tall eine Metalloxid-Schicht an der Oberfläche der miteinander verbundenen
Nickellegierungsteilchen gebildet wird und in einer zweiten Stufe die Oxida
tion des Nickels in den mit der Metalloxidschicht bedeckten Nickellegierungs-
Teilchen erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Nickellegie
rung verwendet wird, die das unedlere Metall in einem Anteil von 0,1 bis 50
Atom-% enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das unedlere
Metall aus der Gruppe Kobalt, Eisen, Mangan, Vanadin, Niob, Tantal, Titan,
Zirkonium, Hafnium, Scandium und Yttrium sowie aus den Lanthaniden aus
gewählt wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nickellegierungs-Teilchen eine Korngröße von zwischen 3 µm und
50 µm aufweisen.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oxidation des unedleren Metalls in einer Atmosphäre mit einem Sau
erstoffpartialdruck erfolgt, der größer ist als der Zersetzungsdruck der sich
ausbildenden Oxidschicht aus dem unedleren Metall, aber kleiner als der
Zersetzungsdruck des Nickeloxids.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oxidation des Nickels in der Brennstoffzelle erfolgt.
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