DE4223652A1 - Verfahren und Anordnung für eine Signaldetektion - Google Patents
Verfahren und Anordnung für eine SignaldetektionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung für
eine Signaldetektion, insbesondere in der Navigation, die
ein Entscheidungskriterium für eine gesicherte, automatische
Bestimmung von Peilwinkeln liefert.
Bei einem solchen Verfahren werden im allgemeinen aus den
Peilkomponenten Ux = A · sin α und Uy = A · cos α zweier
Peilkanäle x und y (α = Peilwinkel) nach der Umsetzung aus
der hochfrequenten in die zwischenfrequente Lage n Meßproben
Uxi = Ai · sin αi und Uyi = Ai · cosα i (i = 1 bis n; αi =
Momentanpeilwinkel) entnommen und digitalisiert. Dazu werden
die Meßproben von n-Peilkomponenten zunächst von ihren
Amplituden befreit, d. h. normiert (xi, yi), und darauf wird
ein Mittelwert nach folgenden Gleichungen berechnet:
Mittelwert der normierten xi-Komponenten:
Mittelwert der normierten yi-Komponenten:
Der Mittelwert des Peilwinkels ergibt sich daraus zu:
Der aus dieser Mittelwertbildung abgeleitete Peilwinkel
ist bei einer gleichmäßigen Verteilung der Momentanpeilwin
kel, z. B. bei nichtkorrelierten Signalen wie Empfängerrau
schen, vollkommen unbestimmt, d. h. es ergeben sich in diesem
Fall Peilwinkel, die gleichmäßig zwischen 0° und 360° ver
teilt sind.
Zur eindeutigen automatischen Auswertung eines Peilsignals
ist es daher erforderlich, daß zunächst festgestellt wird,
ob es sich bei dem empfangenen Signal, das im allgemeinen
ein Signalgemisch aus Nachrichten- und Störsignal bzw.
Rauschsignal ist, um ein "peilwürdiges" Signal oder ledig
lich um ein Störsignal handelt.
Es ist ein Verfahren (Squelch-Verfahren) bekannt, das ledig
lich die Amplitude eines demodulierten Empfangssignals mit
einer unteren Grenze, beispielsweise mit dem Eigenrauschen
des Empfängers, vergleicht. Dieses Verfahren ist jedoch un
zuverlässig, da als Nachrichten- oder Peilsignal jedes
Signal ausgewiesen wird, dessen Amplitude die oben genannte
Grenze überschreitet. Irrelevante Signale können somit die
automatische Auswerteprozedur für die Peilwinkelermittlung
verfälschen und unbrauchbare Peilergebnisse liefern.
Bekannt sind auch Verfahren zur Detektion von Signalen, die
auf der Korrelationsanalyse beruhen (DE-A-32 11 104,
DE-B-22 33 976). Diese Verfahren analysieren, wie prinzi
piell auch das oben genannte Squelch-Verfahren, das vom
Empfänger demodulierte NF-Signal. Sie untersuchen ein
empfangenes Signal nach dem Vorhandensein einer Information.
Dabei wird weißes Rauschen oder auf das Empfangsband ein
geengtes Rauschen, aber auch ein periodisches Signal, bei
spielsweise ein Dauerton oder ein Gemisch solcher Dauertöne,
als nicht vorhandene Information ausgewiesen. Damit würden
Signale, die mit einem Dauerton moduliert sind und durchaus
"peilwürdig" sein können, unterdrückt werden.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Anordnung für eine Signaldetektion zur
Verfügung zu stellen, die ein Entscheidungskriterium für
eine gesicherte, automatische Bestimmung von Peilwinkeln
liefern und verhindern, daß irrelevante Signale eine Peil
winkelbestimmung verfälschen.
Bei der Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von folgen
den Grundgedanken aus.
Bei der Signaldetektion werden die normierten Peilkomponen
ten xi, yi herangezogen, um daraus ein Entscheidungskrite
rium für die Peilwinkelbestimmung abzuleiten. Mit den nor
mierten Peilkomponenten läßt sich ein Summenvektor wie folgt
bilden:
oder der Betrag
Bei der Darstellung der normierten Peilkomponenten xi, yi in
einem kartesischen Koordinatensystem erscheint der Summen
vektor als momentane Peilung des empfangenen Signals und
entspricht, angezeigt auf einer Braun′schen Röhre, dem mo
mentanen Peilbild. In einem weiteren Schritt wird der Sum
menvektor auf die maximal mögliche Länge Lmax (im allge
meinen der Radius der Anzeige) normiert. Der normierte Be
trag des Summenvektors Q = LΣ/Lmax liefert dabei eine Aus
sage über die Qualität der Peilung und kann Werte zwischen 0
und 1 annehmen (Qualitätszahl). Als Entscheidungskriterium
für die Bestimmung des Peilwinkels kann nunmehr diese Quali
tätszahl herangezogen werden, indem eine untere Schwelle
Qmin festgelegt wird. Wird diese untere Schwelle über
schritten, so ist ein "peilwürdiges" Signal vorhanden, und
die oben beschriebene Bestimmung des Mittelwertes des Peil
winkels kann als unverfälschte Mittelwertberechnung betrach
tet und gegebenenfalls einer Ortungsberechnung zugeführt
werden.
Der Vorteil dieser Signaldetektion liegt darin, daß die
Peilwinkelbestimmung von der Modulation eines empfangenen
Signals unabhängig ist, da das Peilsignal selbst und nicht
das durch Demodulation gewonnenen NF-Signal ausgewertet
wird. Ein weiterer Vorteil gegenüber bekannten Signaldetek
tionen besteht darin, daß durch die Bildung eines normierten
Summenvektors eine Qualitätsaussage über das empfangene
Signal gemacht werden kann, die dem bekannten Gütekriterium
für Peilsignale entspricht. So kann die Peilgüte in Form
einer Qualitätszahl oder Anzeige beispielsweise linear oder
logarithmisch angegeben werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine graphische Darstellung des Summenvektors eines
ungestört empfangenen Signals,
Fig. 2 eine graphische Darstellung des Summenvektors unter
halb der Grenzempfindlichkeit des Empfängers,
Fig. 3 eine graphische Darstellung des Summenvektors
empfangenen Signals mit einem Rauschanteil und
Fig. 4 eine Anordnung zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens.
Zunächst werden zwei Extremfälle dargestellt, nämlich das
Peilergebnis eines ungestört empfangenen Signals, dessen
Amplitude weit über dem Empfängerrauschen (Grenzempfindlich
keit) liegt (Fig. 1) und das Peilergebnis, das sich ergibt,
wenn kein Nutzsignal vorhanden ist bzw. das Nutzsignal unter
der Grenzempfindlichkeit des Empfängers liegt (Fig. 2). Bei
diesem Beispiel ist die Anzahl der Meßproben n = 7 und die
Aufteilung des Koordinatensystems linear. Die Bestimmung des
Quadranten und damit die seitenrichtige Peilanzeige erfolgt
in bekannter Weise unabhängig von diesem Verfahren und
braucht deshalb nicht weiter berücksichtigt zu werden.
Für jede Meßprobe i werden die Komponenten xi und yi ermit
telt und daraus wie oben angegeben, der Summenvektor ge
bildet.
Für den ungestörten idealen Fall nach Fig. 1 ergibt die Auf
summierung der sieben, in gleiche Richtung weisenden Vekto
ren einen Summenvektor mit maximaler Länge. Die Güte der
Peilung wird durch die Qualitätszahl
Q = 7/7 = 1
bestimmt.
Der Summenvektor in Fig. 2 wird wie bei Fig. 1 ermittelt. Da
die einzelnen Vektoren entsprechend den momentanen Peilungen
keine Vorzugsrichtung besitzen, kann der berechnete Summen
vektor nicht größer als der Radius des kleinsten Kreises
werden. Die Qualitätszahl nimmt in diesem Fall höchstens den
Wert
Q = 1/7 = 0,14
an.
Als untere Schwelle Qmin könnte beispielsweise dieser Wert
(oder etwas darüber) festgelegt werden.
Fig. 3 zeigt eine verrauschte Peilung oberhalb der Grenz
empfindlichkeit. Die Aufsummierung der Komponenten xi, yi
bzw. der Einzelvektoren zum Summenvektor ergibt, je nach dem
Signal-/Rauschverhältnis, eine Qualitätszahl zwischen 0,14
und 1. Im gewählten Beispiel ist die Qualitätszahl 0,74. Der
Summenvektor hat einen Betrag von 5,15, der aus den Kompo
nenten Σ yi = 2,5 und Σ xi = 4,5 gemäß Gleichungen (4) oder (5)
gebildet wird. Daraus ergibt sich
Q = 5,15/7 = 0,74.
Fig. 4 stellt eine mögliche Anordnung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens dar. Die Peilkomponenten Ux und
Uy zweier Peilkanäle 1 und 2 werden in ihre normierten Kom
ponenten xi und yi umgesetzt. Liegen die Peilkomponenten
nicht in kartesischer Form vor, so lassen sich die normier
ten Peilkomponenten auch durch Koordinatentransformation in
der Koordinatentransformationseinrichtung 3 aus der polaren
Form gewinnen. In einem Summierer 4 wird aus den normierten
Peilkomponenten ein Summenvektor gebildet, der auf eine
bestimmte Länge Lmax in einem Normierer 5 normiert wird. Der
sich daraus ergebende normierte Wert stellt die Qualitäts
zahl Q dar. Diese wird in einem Komparator 6 mit einem vor
gegebenen Wert Qmin verglichen. Das Resultat des Vergleichs
liefert eine Aussage, ob die gleichzeitig durchgeführte
automatische Peilwinkelbestimmung als gesichert und unver
fälscht angesehen werden kann oder ob sie unbrauchbar ist.
Durch eine geeignete Anzeige, z. B. mittels einer Braun′schen
Röhre, wie in den Fig. 1 bis 3 dargestellt, können der
gemittelte Peilwinkel und die Qualitätszahl gleichzeitig op
tisch wahrgenommen werden, nämlich der gemittelte Peilwinkel
als Richtung des Zeigers und die Qualitätszahl als Länge des
Zeigers.
Claims (5)
1. Verfahren für eine Signaldetektion, insbesondere für die
Auswertung von Peilsignalen in der Navigation, und zur
Ableitung eines Entscheidungskriteriums für eine gesi
cherte, automatische Peilwinkelbestimmung, mit den
Schritten:
- a) Ermitteln und Normieren der Peilkomponenten hin sichtlich ihrer Amplitude als normierte Peilkompo nenten (xi und yi),
- b) Bilden eines Summenvektors () aus den normierten Peilkomponenten (xi, yi),
- c) Normieren des Summenvektors () mit Bezug auf einen Maximalwert zu einer Qualitätszahl (Q), und
- d) Vergleichen der Qualitätszahl (Q) mit einer vorgege benen Zahl (Qmin), die die untere Grenze der gesi cherten, automatischen Peilwinkelbestimmung dar stellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die normierten Peilkomponenten (xi und yi) in Peilkanä
len (1 und 2) aus in kartesischer Form vorliegenden
Peilkomponenten (Ux und Uy) gewonnen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die normierten Peilkomponenten (xi und yi) durch Koordi
natentransformation aus in polarer Form vorliegenden
Peilkomponenten gewonnen werden.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 3 mit Peilkanälen (1, 2), gegebenenfalls
einer Koordinatentransformationseinrichtung (3) einem
Summierer (4), einem Normierer (5) und einem Komparator
(6).
5. Anordnung nach Anspruch 4 mit einer Anzeigeeinrichtung
zur graphischen Darstellung des Summenvektors.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924223652 DE4223652C2 (de) | 1992-07-17 | 1992-07-17 | Verfahren und Anordnung für die Auswertung von Peilsignalen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924223652 DE4223652C2 (de) | 1992-07-17 | 1992-07-17 | Verfahren und Anordnung für die Auswertung von Peilsignalen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4223652A1 true DE4223652A1 (de) | 1994-01-20 |
DE4223652C2 DE4223652C2 (de) | 1997-01-16 |
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ID=6463516
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924223652 Expired - Lifetime DE4223652C2 (de) | 1992-07-17 | 1992-07-17 | Verfahren und Anordnung für die Auswertung von Peilsignalen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4223652C2 (de) |
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