DE4223050A1 - Vorrichtung zum Formschneiden vorlaufender Werkstoffbahnen - Google Patents
Vorrichtung zum Formschneiden vorlaufender WerkstoffbahnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Formschneiden
vorlaufender Werkstoffbahnen, insbesondere aus Fasermate
rialien, mit einer rotierend angetriebenen Formschneid
walze und einer rotierend angetriebenen Gegenschneidwalze,
wobei die Formschneidwalze eine Formschneidkante und die
Gegenschneidwalze eine glatte Mantelfläche aufweist, beide
Walzen mittels Drehlagern beidseitig in einem Maschinenge
stell gelagert sind und der Achsabstand der Walzen ein
stellbar ist.
Vorrichtungen dieser Art sind beispielsweise aus der DE-OS
39 24 053 bekannt. Mit derartigen Vorrichtungen können
vorlaufende Werkstoffbahnen aus Fasermaterial z. B. in Form
von Papier, Faservliesen, Textilien, aber auch Kunststoff-
oder Metallfolien und dergleichen geschnitten werden, wo
bei kurvenförmige Schnittkanten, die in sich geschlossen
sind, erzeugt werden können. Derartige Vorrichtungen wer
den insbesondere zur Herstellung von Windelhöschen, Damen
binden und Damenslipeinlagen aus Faservlies verwendet. Die
an der Formschneidwalze angeordnete Formschneidkante wird
beim Schneidvorgang auf die glatte Mantelfläche der Gegen
schneidwalze gedrückt, während die Werkstoffbahn zwischen
beiden Walzen hindurchläuft. Dies führt zu Punktberührun
gen der Formschneidkante mit der Gegenschneidwalze und
aufgrund des Anpreßdrucks, mit der die Formkante auf die
glatte Mantelfläche der Gegenschneidwalze gedrückt wird,
zum Ausbrechen von Teilen der Formschneidkante und letzt
endlich zu kurzen Standzeiten der Vorrichtung.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu ver
mitteln, die die genannten Nachteile beseitigt, indem sie
verhindert, daß Teile der Formschneidkante herausgebrochen
werden, um dadurch eine längere Standzeit der gesamten
Vorrichtung zu ermöglichen.
Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung zum
Formschneiden vorlaufender Werkstoffbahnen dadurch gelöst,
daß die Walzen in separaten, ersten und zweiten Maschi
nengestellteilen drehbar gelagert sind, die ihrerseits auf
einem gemeinsamen Maschinenuntergestellteil abgestützt
sind, daß einer dieser Maschinengestellteile zur Einstel
lung des Achsabstandes der Walzen auf einer verstellbaren
Keilführung befestigt ist und daß jeder Maschinengestell
teil für sich mit dem Maschinenuntergestellteil verspann
bar ist.
Aufgrund dieser Anordnung ist es möglich, daß der Achsab
stand der Walzen sehr genau eingestellt werden kann und
damit auch der Anpreßdruck, mit dem die Formschneidwalze
auf die Gegenschneidwalze gedrückt wird. Im Extremfall ist
sogar das Schneiden ohne Anpreßdruck möglich.
Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Aus
führungsform dient im Zusammenhang mit beiliegender
Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine geschnittene Vorderansicht einer
Vorrichtung zum Formschneiden vorlaufen
der Werkstoffbahnen;
Fig. 2 eine entlang der Linie 2-2 der Fig. 1
geschnittene Seitenansicht der Vorrich
tung und
Fig. 3 eine Seitenansicht entlang des Pfeiles A
der Fig. 1.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, umfaßt eine bevorzugte Aus
führungsform einer Vorrichtung 1 zum Formschneiden vor
laufender Werkstoffbahnen aus Fasermaterialien eine
rotierend angetriebene Formschneidwalze 2 und eine mit
ihrer Achse parallel zur Achse der Formschneidwalze 2 an
geordnete, gegenläufig angetriebene Gegenschneidwalze 3.
Die Formschneidwalze 2 ist zur Vermeidung von seitlichen
Schwingungen als massive, kompakte Welle ausgebildet mit
einem zentralen Bereich, auf dem eine vorstehende Form
schneidkante 4 ausgebildet ist, und mit beidseits der
Formschneidwalze 4 angeordneten Wellenabschnitten 2a und
2b. Der zentrale Bereich der Mantelfläche weist einen
größeren Durchmesser auf als die Wellenabschnitte 2a und
2b. Die Formschneidkante 4 kann kurvenförmig und in sich
geschlossen sein. Der Formschneidkante 4 gegenüberliegend
weist die ebenfalls als massive Welle ausgebildete Gegen
schneidwalze eine glatte, beispielsweise polierte Mantel
fläche 6 auf. Der Durchmesser der Mantelfläche 6 ist
größer als der Durchmesser der sich beidseits der Mantel
fläche 6 anschließenden Wellenabschnitte 3a und 3b. Um die
Gegenschneidwalze 3 zur Vermeidung von Schwingungen mög
lichst stabil auszubilden, ist die Gegenschneidwalze 3
beidseits der Mantelfläche 6 konisch ausgebildet, wobei
sich der Durchmesser der Welle vom Wert der Mantelfläche 6
stetig mit zunehmendem Abstand von der Mantelfläche 6 ver
kleinert, bis er schließlich den Wert des Durchmessers der
beiden Wellenabschnitte 3a, 3b annimmt. Die Wellenab
schnitte 3a, 3b der Gegenschneidwalze sind jeweils mit
möglichst kleinem Abstand von der Mantelfläche 6 in Dreh
lagern 7 abgestützt, die in einem ersten Maschinenge
stellteil 8 befestigt sind. Die Formschneidwalze ist
mittels ihrer Wellenabschnitte 2a, 2b in Drehlagern 9
abgestützt, die jeweils möglichst dicht benachbart zur
Formschneidkante 4 in einem zweiten Maschinengestellteil
11 angeordnet sind.
Wie insbesondere aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, weisen die
Drehlager 7 und 9 einen Durchmesser auf, der nahezu dem
Durchmesser der Gegenschneidwalze 3 bzw. der Formschneid
walze 2 entspricht. Dies ermöglicht eine sichere Lagerung
der Formschneidwalze 2 und der Gegenschneidwalze 3 und
eine Vermeidung von Schwingungen.
Die Drehlager 7 und 9 sind durch eine nicht dargestellte,
an sich bekannte Kühleinrichtung regelbar kühlbar, so daß
eine Wärmeausdehnung der Drehlager 7 und 9 sowie eine
Wärmeausdehnung der Schneidwalzen 2, 3 und eine damit
verbundene störende Lageveränderung der Formschneidkante 4
der Formschneidwalze 2 in bezug auf die Mantelfläche 6 der
Gegenschneidwalze 3 während des Betriebs der Vorrichtung 1
vermieden wird. Zu demselben Zweck können darüber hinaus
auch die Walzen 2, 3 selbst durch die Kühleinrichtung
regelbar gekühlt werden.
Das erste Maschinengestellteil 8 ist brückenförmig ausge
bildet und fest mit einem Maschinenuntergestellteil 12
verspannt. Die Verspannung kann durch Schrauben 10 (Fig.
2) eingestellt werden, die von unten durch das Maschinen
untergestellteil 12 hindurchragen und in ein im ersten
Maschinengestellteil 8 angeordnetes Gewinde eingreifen.
Das zweite Maschinengestellteil 11 ist auf einer die
Gegenschneidwalze 3 überfangenden Brücke 13 abgestützt,
die ihrerseits verschiebbar auf einer Keilführg 14
aufruht. Die Keilführung 14 ist auf dem Maschinenunter
gestellteil 12 abgestützt. Die Brücke 13 besteht bei der
vorliegenden Ausführungsform aus zwei - vorzugsweise mit
einander verbundenen - Teilen, von denen jeweils ein Teil
einen Wellenabschnitt 3a, 3b der Gegenschneidwalze 3 mit
Spiel überfängt.
Die Keilführung 14 umfaßt einen ersten keilförmigen Teil
16, der auf dem Maschinenuntergestellteil 12 horizontal
verschiebbar ist, und einen zweiten keilförmigen Teil 17,
der mit seiner abgeschrägten Fläche auf der abgeschrägten
Fläche des ersten keilförmigen Teils 16 aufliegt. Auf
einer der abgeschrägten Fläche gegenüberliegenden, im
wesentlichen horizontalen Fläche des keilförmigen Teils 17
ruht die Brücke 13 auf.
Der erste keilförmige Teil 16 ist mit einer Verstellein
richtung 18 versehen. Die Verstelleinrichtung 18 umfaßt
ein Handrad 19, das an einem Ende einer Welle 20 befestigt
ist. Am anderen, der Keilführung 14 zugewandten Ende der
Welle 20 ist auf dieser ein Gewinde 21 vorgesehen. Die
Welle 20 ist drehbar in einem Halter 22 gehalten, der
seinerseits auf dem Maschinenuntergestellteil 12 befestigt
ist.
Im ersten keilförmigen Teil 16 ist auf der der Verstell
einrichtung 18 zugewandten Seite eine Gewindebohrung 23
angeordnet, welche zu dem Gewinde 21 der Welle 20 paßt.
Durch Drehen am Handrad 19 wird das Gewinde 21 in die
Gewindebohrung 23 hinein- oder aus ihr herausgeschraubt.
Da das Handrad 19, die Welle und das Gewinde 21 durch den
Halter 22 stationär und unverschieblich auf dem Maschinen
untergestellteil 12 gehalten sind, der erste keilförmige
Teil 16 hingegen auf dem Maschinenuntergestellteil 12
horizontal verschieblich ist, bewegt sich beim Drehen des
Handrades 19 dabei der keilförmige Teil 16 der Keilführung
14 auf dem Maschinenuntergestellteil 12 horizontal - in
Fig. 1 nach links bzw. nach rechts. Dabei gleitet die ab
geschrägte Fläche des ersten keilförmigen Teils 16 an der
abgeschrägten Fläche des zweiten keilförmigen Teils 17,
wodurch der zweite keilförmige Teil 17 innerhalb des
ersten Maschinengestellteils 8 vertikal, d. h. nach oben
oder nach unten, verschoben wird.
Mit dem zweiten keilförmigen Teil 17 verschiebt sich auch
die auf ihm aufruhende Brücke 13 und das auf der Brücke 13
fest angeordnete zweite Maschinengestellteil 11. Dadurch
lädt sich der Achsabstand der Formschneidwalze 2 in bezug
auf die ortsfeste Achse der Gegenschneidwalze 3 sehr genau
einstellen.
Um weiterhin elastische Durchbiegungen und damit Schwin
gungen der beiden Walzen 2, 3 zu vermeiden, die die
Schnittqualität erheblich beeinträchtigen, ist eine Spann
einrichtung 24 vorgesehen. Die Spanneinrichtung 24 umfaßt
ein über Stützen 25 (Fig. 2) mit dem Maschinenunterge
stellteil 12 verbundenes Joch 26. Gewindebohrungen im Joch
26 nehmen zwei Schrauben 27 auf, die mit den Drehlagern 9
im Maschinengestellteil 11 fluchten. Die Schrauben 27
weisen an ihrem unteren Ende kreisscheibenförmige Flansche
28 auf, sie werden durch Kontermuttern 29 gegen Selbst
lösen gesichert. Die kreisscheibenförmigen Flansche 28 der
Schrauben 27 drücken auf Druckbalken 31, die ihrerseits
wiederum auf dem zweiten Maschinengestellteil 11 auflie
gen, vgl. Fig. 2. Durch Drehen der Schrauben 27 drücken
deren kreisscheibenförmige Flansche 28 auf die Druckbalken
31 und diese auf das zweite Maschinengestellteil 11, wo
durch eine präzise einstellbare Verspannung des zweiten
Maschinengestellteils 11 mit der Keilführung 14 und damit
mit dem Maschinenuntergestellteil 12 bewirkt wird.
Um den durch die Spanneinrichtung 24 auf die Druckbalken
31, das zweite Maschinengestellteil 11 und die Brücke 13
ausgeübten Druck sowohl um die Drehlager 9 im zweiten
Maschinengestellteil 11 als auch um konische Bohrungen in
der Brücke 13, durch die die beidseits ihrer Mantelfläche
6 konisch ausgebildete Gegenschneidwalze 3 hindurchgeführt
ist, umzuleiten, sind in den Druckbalken 31 und im zweiten
Maschinengestellteil 11 mit den Drehlagern 9 im Maschinen
gestellteil 11 bzw. mit den Bohrungen in der Brücke 13
fluchtend Spalte 50 bzw. 51 angeordnet. Die Spalte 50 bzw.
51 ermöglichen eine elastische Durchbiegung der Druckbal
ken 31 bzw. des zweiten Maschinengestellteils 11 und ver
hindert dadurch die direkte Übertragung des Druckes auf
die Drehlager bzw. die Bohrungen.
Statt der beschriebenen Spannvorrichtung 24 kann bei
spielsweise auch eine an sich bekannte hydraulische
Spannvorrichtung verwendet werden.
Die Drehlager 7, 9 sind auf an sich bekannte, nicht näher
dargestellte Weise vorgespannt.
Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, werden die Walzen
2, 3 durch einen Riemenantrieb 34 angetrieben. Der Riemen
antrieb 34 umfaßt im wesentlichen eine mit der Form
schneidwalze 2 verbundene Riemenscheibe 35, eine mit der
Gegenschneidwalze verbundene Riemenscheibe 36, eine Um
lenkrolle 37 und eine Spannrolle 38, die an einem schwenk
baren Hebel 39 zur Einstellung der Spannung des Antriebs
riemens 40 gelagert ist. Die Verstellung des Hebels 39 er
folgt durch ein doppelt wirkendes Kolben-Zylinder-Aggregat
30.
Der Antriebsriemen 40 ist über die Riemenscheibe 35, die
Riemenscheibe 36, die Umlenkrolle 37 und die Spannrolle 38
derart geführt, daß die Gegenschneidwalze 3 sich in bezug
auf die Formschneidwalze 2 in umgekehrter Richtung dreht.
Darüber hinaus ist der Antrieb durch entsprechende Bemes
sung der Durchmesser der Scheiben 35, 36 so ausgelegt, daß
die Gegenschneidwalze 3 asynchron zur Formschneidwalze 2
angetrieben wird, so daß die Umdrehungszahl der Gegen
schneidwalze 3 ein wenig geringer ist als die der Form
schneidwalze 2. Auf diese Weise läßt sich eine gleich
mäßige Abnutzung der empfindlichen, meist polierten glat
ten Mantelfläche der Gegenschneidwalze 3 erzielen und da
mit deren Standzeit erhöhen.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Formschneiden vorlaufender Werkstoff
bahnen, insbesondere aus Fasermaterialien, mit einer
rotierend angetriebenen Formschneidwalze und einer
rotierend angetriebenen Gegenschneidwalze, wobei die
Formschneidwalze eine Formschneidkante und die Gegen
schneidwalze eine glatte Mantelfläche aufweist, beide
Walzen mittels Drehlagern beidseitig in einem Maschi
nengestell gelagert sind und der Achsabstand der Wal
zen einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen (2, 3) in separaten, ersten und zweiten
Maschinengestellteilen (8, 11) drehbar gelagert sind,
die ihrerseits auf einem gemeinsamen Maschinenunter
gestell (12) abgestützt sind, daß einer dieser Maschi
nengestellteile (11) zur Einstellung des Achsabstandes
der Walzen (2, 3) auf einer verstellbaren Keilführung
(14) befestigt ist, und daß jeder Maschinengestellteil
(8, 11) für sich mit dem Maschinenuntergestell (12)
verspannbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Maschinengestellteil (8) ständig fest
mit dem Maschinenuntergestellteil (12) verspannt ist,
daß der zweite Maschinengestellteil (11) auf einer die
Gegenschneidwalze (3) frei überfangenden Brücke (13)
abgestützt ist, die ihrerseits auf der Keilführung
(14) aufruht, und daß der zweite Maschinengestellteil
(11) über eine Spanneinrichtung (24), die auf einem
die Walzen (2, 3) überfangenden gestellfesten Joch
(26) angeordnet ist, mit der Keilführung (14) und dem
Maschinenuntergestellteil (12) verspannbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehlager (7, 9) der beiden Walzen (2, 3)
vorgespannt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Keilführung (14) einen ersten Teil (16) um
faßt, der durch eine Verstelleinrichtung (18) auf dem
Maschinenuntergestellteil (12) horizontal verschiebbar
ist, sowie einen zweiten, auf dem ersten aufruhenden
Teil (17) , der das zweite Maschinengestellteil (11)
trägt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehlager (7, 9) zur Vermeidung von Schwingun
gen der Walzen (2, 3) jeweils möglichst nahe beieinan
der angeordnet sind und einen möglichst großen Durch
messer aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehlager (7, 9) zur Vermeidung von Wärmeaus
dehnungen regelbar kühlbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen (2, 3) zur Vermeidung von Wärmeausdeh
nungen regelbar kühlbar sind.
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