DE4223020A1 - Verfahren zur Gewinnung von Fluorwasserstoff und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Fluorwasserstoff und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von
Fluorwasserstoff aus einer fluoridhaltigen Quelle durch Ver
sprühen einer schwefelsäurehaltigen Flüssigkeit in einen
Reaktor und Leiten eines Gases gegen die durch den Reaktor
fallenden Flüssigkeitströpfchen, wobei die fluoridhaltige
Quelle Bestandteil des Gases und/oder Bestandteil der Flüs
sigkeit ist. Die Erfindung betrifft besonders ein Verfahren
zur Gewinnung von Fluorwasserstoff aus einem Siliciumtetra
fluorid enthaltenden Gas.
Fluorwasserstoff ist eine wichtige Quelle für die Herstel
lung zahlreicher organischer und anorganischer Produkte auf
Fluorbasis und auch für die Produktion von Fluor selbst.
Fluorwasserstoff als solcher dient vor allem in der glasver
arbeitenden Industrie und in der Elektronik als unverzicht
bares Mittel zum Ätzen. Meistens wird Fluorwasserstoff zu
Flußsäure in Wasser gelöst oder mit Flußsäure als Reagen
zienkomponente verwendet. Hochreines Calciumfluorid wäre nö
tig, um Fluorwasserstoff in einer besonders für Anwendungen
in der Elektronik ausreichenden Reinheit durch den Aufschluß
mit Schwefelsäure zu erzeugen. Diese Resource ist jedoch
knapp und teuer, so daß nach günstigeren Methoden der Gewin
nung von Fluorwasserstoff aus fluoridhaltigen Quellen ge
sucht werden muß. Eine Möglichkeit bietet die Verwertung
fluoridhaltiger Abgase, insbesondere solcher Abgase, die
Siliciumtetrafluorid enthalten. Abgase mit einem hohen
Fluoridgehalt entstehen beispielsweise in der Düngemittelin
dustrie bei der Herstellung von Phosphatdüngern aus Apati
ten. Der Fluoridgehalt von Gasen, die beim Ätzen von Halb
leitern als Abfallprodukt anfallen ist demgegenüber zwar
wesentlich geringer, jedoch ist die Reinheit solcher Abgase
besonders hoch, so daß daraus gewonnener Fluorwasserstoff
ohne besondere Reinigungsmaßnahmen für den selben Zweck er
neut verwendet werden kann.
Die Hydrolyse von Siliciumtetrafluorid wird von verschiede
nen, reversibel verlaufenden Reaktionen bestimmt. Die Lage
im thermodynamischen Gleichgewicht ist so, daß ein beacht
licher Teil des nach Gleichung 1 gebildeten Fluorwasserstof
fes mit Siliciumdioxid und Wasser gemäß Gleichung 2 zu Hexa
fluorokieselsäure reagiert.
SiF4+2H2O⇄4 HF + SiO2 Gleichung 1
SiO2+H2O+6HF⇄H2SiF6+3H2O Gleichung 2
SiO2+H2O+6HF⇄H2SiF6+3H2O Gleichung 2
Aus der Offenlegungsschrift DE-28 00 272 und der korrespon
dierenden Patentschrift US-4,206,189 ist ein Verfahren zur
Herstellung von Fluorwasserstoff und Siliciumdioxid aus
Siliciumtetrafluorid bekannt, bei dem man Siliciumtetra
fluorid einer Hydrolyse mit Wasser in Gegenwart von Schwe
felsäure, die im Aerosolzustand sind, unter gleichzeitiger
Trennung des in Form von Aerosol gebildeten Siliciumdioxids
und des in Form einer fluorhaltigen Schwefelsäurelösung ge
bildeten Fluorwasserstoffes, aus der man den Fluorwasser
stoff unter Erhitzen abtrennt, unterwirft. Die Methode, die
den an sich vernünftigen Gedanken verfolgt, die gemäß
Gleichung 1 entstehenden Hydrolyseprodukte abzutrennen und
eine Reaktion gemäß Gleichung 2 zu verhindern, hat einige
Nachteile. Um hohe Ausbeuten an Fluorwasserstoff zu er
reichen, müssen gewisse Reaktionsparameter unbedingt in
engen Toleranzen eingehalten werden. Beispielsweise muß der
Schwefelsäuregehalt vernünftigerweise zwischen 45 und 73 Ge
wichtsprozent, die Hydrolysetemperatur unter 60°C und das
Volumenverhältnis von Siliciumtetrafluorid zur Schwefelsäure
von 40 : 1 bis 80 : 1 betragen. Insbesondere die Einschränkung
auf hohe Siliciumtetrafluorid-Konzentrationen macht dieses
Verfahren für die Gewinnung von Fluorwasserstoff aus Sili
ciumtetrafluorid haltigen Abgasen mit niedrigem Fluorid-Ge
halt unbrauchbar. Nachteilig ist ebenso, daß der in Schwe
felsäure gelöste Fluorwasserstoff mit zusätzlichem apparati
vem und energieverbrauchendem Aufwand isoliert werden muß,
und daß ein Abscheiden und Anbacken des als Aerosol aus dem
Reaktor ausgeschleusten Siliciumdioxids in den gasführenden
Anlageteilen praktisch nicht zu verhindern ist.
Der nachstehend erläuterten Erfindung liegt deshalb die Auf
gabe vor, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung des Verfahrens anzugeben, mit dem Fluorwasserstoff aus
einer fluoridhaltigen Quelle in einem Verfahrensschritt ge
wonnen und ein Abscheiden von Siliciumdioxid an den Reaktor
wänden vermieden wird. Ferner soll das Verfahren die Her
stellung von Fluorwasserstoff aus Siliciumtetrafluorid als
fluoridhaltige Quelle erlauben, wobei die Konzentration an
Siliciumtetrafluorid keine einschränkende Wirkung auf die
Durchführbarkeit des Verfahrens haben soll.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß des Oberbegriffes
des Anspruch 1 gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
im Reaktor ein Temperaturgradient erzeugt wird und das Reak
torvolumen nach Maßgabe dieses Temperaturgradienten in ver
schiedene Bereiche aufgeteilt wird, in denen unterschied
liche Reaktionsvorgänge dominieren, und daß dem Reaktor kon
tinuierlich eine Fluorwasserstoff enthaltende Gasphase sowie
ein im wesentlichen aus flüssiger Schwefelsäure bestehendes
Stoffgemisch aus räumlich getrennten Auslaßöffnungen entnom
men werden.
Das Verfahren eignet sich besonders zur Herstellung von
Fluorwasserstoff durch Hydrolyse von gasförmigen Silicium
tetrafluorid. Es wird deshalb nachfolgend am Beispiel dieser
Reaktion erklärt. Dennoch wird im Verlauf der Erklärung
deutlich werden, daß auch andere fluoridhaltigen Verbindun
gen - einzeln oder im Gemisch - als Quellen zur Herstellung
von Fluorwasserstoff nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in
Frage kommen.
Erfindungsgemäß wird durch die Gestaltung der örtlichen Tem
peraturverhältnisse im Reaktor ein stationärer Zustand der
Hydrolysereaktion erreicht, der die laufende Entnahme der
Reaktionsprodukte Fluorwasserstoff und Siliciumdioxid aus
getrennten Auslaßöffnungen ermöglicht. Die an der Reaktion
außerdem beteiligten fluoridhaltigen Verbindungen Silicium
tetrafluorid und Hexafluorokieselsäure durchlaufen im Reak
tor solange einen Kreisprozeß, bis die zu den gewünschten
Produkten umgesetzt sind. Die zugesetzte Schwefelsäure dient
dazu, die an sich bekannte Thermolyse von Hexafluorokiesel
säure in Siliciumtetrafluorid und Fluorwasserstoff gemäß
Gleichung 3 zu fördern und dazu, entstandenes Siliciumdioxid
aufzunehmen und vor einer Rückreaktion mit Fluorwasserstoff
zu bewahren.
H2SiF6⇄SiF4 + 2 HF Gleichung 3
Das Siliciumtetrafluorid enthaltende Gas wird im Gegenstrom
gegen einen Kegel durch den Reaktor fallender Sprühtröpf
chen geführt, die im wesentlichen aus Schwefelsäure und Was
ser bestehen. Im Reaktor wird gleichzeitig, vorzugsweise
durch Einstrahlen von Mikrowellen, ein Temperaturgradient
erzeugt, der durch einen Anstieg der Temperatur der Sprüh
tröpfchen entlang ihrer Fallstrecke definiert ist. Es ist
bekannt, daß polare Flüssigkeiten Mikrowellenenergie absor
bieren und sich dadurch bis zum Kochpunkt aufheizen lassen.
Die Wechselwirkung zwischen in die Gasphase übergetretenen
Molekülen solcher Flüssigkeiten und Mikrowellen ist hingegen
vernachlässigbar gering. Die in den Reaktor gesprühten Flüs
sigkeitströpfchen werden aufgeheizt und verlieren auf ihrem
Weg durch den Reaktor überwiegend verdampfendes Wasser, weil
der Kochpunkt von Wasser weit unter dem von Schwefelsäure
liegt. Mit steigender Schwefelsäure-Konzentration in den
Sprühtröpfchen steigt auch deren Kochpunkt und damit die
Temperatur, auf die sie durch die Mikrowelleneinstrahlung
aufgeheizt werden.
Die Zuführung der für die Erzeugung des Temperaturgradienten
notwendigen Wärmeenergie kann zwar auch durch andere Heiz
vorrichtungen, beispielsweise durch ein System von Ring
heizungen erfolgen. Dennoch ist das Einstrahlen von Mikro
wellen bevorzugt, weil es einfach durchführbar, effektiv und
gut zu kontrollieren ist.
Es ist von Vorteil, jedoch nicht zwingend, die Mikrowellen
gezielt so in den Reaktor einzustrahlen, daß die Sprühtröpf
chen gegen ein dichter werdendes Strahlungsfeld fallen.
Durch diese Maßnahme läßt sich der Temperaturgradient ausge
prägter gestalten. Nach Maßgabe des erzeugten Temperaturgra
dienten wird das Reaktorvolumen in verschiedene Bereiche
aufgeteilt, in denen unterschiedliche Reaktionsvorgänge
dominieren.
Am niedrigsten ist die Temperatur im Bereich der Sprühdüse,
durch die das im weiteren als Ätzsäure bezeichnete,
im wesentlichen Wasser und Schwefelsäure beinhaltende Flüs
sigkeitsgemisch in den Reaktor versprüht wird. Dieser Be
reich im Reaktor wird fortan als Waschzone bezeichnet, weil
als dominierender Vorgang die Aufnahme von aus den unteren,
heißeren Bereichen des Reaktors aufsteigenden Fluorwasser
stoff und Resten unumgesetzten Siliciumtetrafluorids als
Hexafluorokieselsäure in die Flüssigkeitströpfchen stattfin
det. Bei den vorherrschenden Temperaturen reagieren Fluor
wasserstoff und Siliciumtetrafluorid in Umkehrung zur
Thermolyse gemäß Gleichung 3 bereits an der Phasengrenze der
Sprühtröpfchen zu Hexafluorokieselsäure. Aufsteigende Gasbe
standteile, wie beispielsweise überschüssiger Wasserdampf
und Fluorwasserstoff, die nicht in dieser Zone ausgewaschen
werden, verlassen als Hydrolysegas den Reaktor durch eine im
Reaktordeckel vorgesehene Auslaßöffnung. Dagegen bildet die
wasser- und fluorwasserstoffreiche Waschzone für Silicium
tetrafluorid eine unüberwindbare Barriere.
In dem sich an die Waschzone anschließenden Bereich im Reak
tor herrschen optimale Temperatur- und Konzentrationsver
hältnisse für die Hydrolyse von Siliciumtetrafluorid und
Hexafluorokieselsäure vor. Dieser Bereich wird deshalb als
Hydrolysezone bezeichnet. Das unterhalb dieses Bereiches in
den Reaktor eingespeiste, Siliciumtetrafluorid enthaltende
Gas, im weiteren Ätzgas genannt, steigt in die Hydrolysezone
auf. Siliciumtetrafluorid wird in der Hydrolysezone größten
teils von den Flüssigkeitströpfchen aufgenommen. Aus der
Reaktion mit Wasser resultieren Fluorwasserstoff, Silicium
dioxid, und Hexafluorokieselsäure, wobei letztere teilweise
ebenfalls zu Siliciumdioxid und Fluorwasserstoff hydroly
siert wird. Die Hydrolyse wird in der Hydrolysezone dadurch
unterstützt, daß aus dem heißeren, darunterliegenden Bereich
des Reaktors Wasserdampf aufsteigt, an den Tröpfchen konden
siert und deren Wassergehalt erhöht. Gleichzeitig sind die
Temperaturen in der Hydrolysezone bereits so hoch, daß in
den Flüssigkeitströpfchen gelöster Fluorwasserstoff in be
trächtlichen Ausmaßen in die Gasphase übergeht und zusammen
mit überschüssigem Wasserdampf zur Waschzone aufsteigt. Das
bei der Hydrolyse gebildete Siliciumdioxid verbleibt in Form
von gelartigen Partikeln in den Flüssigkeitströpfchen und
fällt schließlich in den nächsten Reaktorbereich.
Der heißeste Bereich im Reaktor, den die Sprühtröpfchen
durchqueren bevor sie sich als Sumpf im Reaktorboden sam
meln, wird als Ausheizzone bezeichnet. In diesem Bereich
wird das Ätzgas in den Reaktor eingeleitet und im Gegenstrom
gegen die fallenden Sprühtröpfchen geführt. Der dominierende
Vorgang in diesem Bereich ist das nahezu vollständige ther
mische Ausgasen von Siliciumtetrafluorid und Fluorwasser
stoff aus den Tröpfchen und eine beträchtliche Entwässerung
der Tröpfchen durch ausdampfendes Wasser. Gelöste Hexa
fluorokieselsäure wird gemäß Gleichung 3 in Fluorwasserstoff
und Siliciumtetrafluorid und gemäß Gleichung 4 in Silicium
tetrafluorid und Wasser thermolysiert und entweicht in Form
der gasförmigen Thermolyseprodukte.
2 H2SiF6 + SiO2⇄3 SiF4+2 H2O Gleichung 4
Gleichzeitig beginnt durch die starke Erwärmung und die Ab
nahme des Wassergehaltes in den Tröpfchen das gelartige
Siliciumdioxid zu altern und in wasserärmere, kristalline
Silikatformen überzugehen.
Die Ausgasung von fluoridhaltigen Bestandteilen und von Was
ser und die Kristallisation des Siliciumdioxids vervollstän
digen sich im Sumpf des Reaktors. Diese Vorgänge werden vor
teilhafterweise dadurch gefördert, daß der Sumpf zusätzlich,
beispielsweise über eine Widerstandsheizung, beheizt wird.
Der Sumpf besteht im wesentlichen aus einer Suspension von
kristallinem Siliciumdioxid in nahezu fluoridfreier, hoch
konzentrierter Schwefelsäure, die im folgenden als Hydro
lysesäure bezeichnet wird. Die Hydrolysesäure wird über ein
Ablaufrohr im Reaktorboden kontinuierlich entnommen.
Ein Teil der Sprühtröpfchen schlägt sich während der Durch
querung des Reaktors an der Reaktorinnenwand nieder und bil
det einen Fallfilm aus, der senkrecht in die Richtung des
Reaktorbodens abläuft. Dabei wird der Reaktor laufend von
sich eventuell an der Innenwand abscheidenden Feststoffteil
chen gereinigt. Da der Fallfilm von der Mikrowellenstrahlung
höchstens bis zum Kochpunkt aufheizbar ist, steigt die Tem
peratur der Reaktorinnenwand nicht über diesen Punkt hinaus.
Die thermische Zersetzung von Schwefelsäure oder ein An
backen der gebildeten Siliciumdioxidpartikel an der Reaktor
innenwand sind ausgeschlossen. Hingegen sind solche Effekte
bei konventioneller, direkter Beheizung des Reaktormantels
nicht so leicht zu vermeiden.
Der Temperaturgradient im Reaktor wird deshalb vorzugsweise
durch Einstrahlen von Mikrowellen erzeugt. Dies kann bei
spielsweise durch die geeignete räumliche Anordnung eines
oder mehrerer Mikrowellensender um den Reaktor geschehen. Es
ist von besonderem Vorteil, jedoch nicht zwingend, die
Mikrowellen senkrecht zur Längsachse des Reaktors einzu
strahlen und die Mikrowellensender so anzuordnen, daß die
Sprühtröpfchen gegen ein dichter werdendes Strahlungsfeld
fallen. Die eingestrahlte Leistung wird in Abhängigkeit der
Reaktorgröße gewählt. Mikrowellen mit einer Frequenz von 0,8
bis 3,0 GHz, vorzugsweise 2,45 GHz sind besonders geeignet.
Vorteilhafterweise wird durch das Einstrahlen der Mikrowel
len ein Temperaturgradient im Reaktor erzeugt, daß bei sta
tionären Betriebsbedingungen die Temperatur der Sprühtröpf
chen entlang ihrer Fallstrecke Waschzone-Hydrolysezone-Aus
heizzone von ca. 20 bis 40°C auf ca. 300°C ansteigt. Die
Ätzsäure wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 20 bis
40°C in den Reaktor gesprüht. Die Waschzone erstreckt sich
über den Bereich, in dem die Temperatur der sich dort befin
denden Sprühtröpfchen ca. 100°C nicht übersteigt. Vorteil
hafterweise nimmt die Waschzone den fünften bis dritten Teil
des Reaktorvolumens ein. In der Hydrolysezone, die sich vor
zugsweise über 1/3 bis 3/5 des Reaktorvolumens erstreckt,
werden die Sprühtröpfchen von ca. 100°C auf ca. 180 bis 200°C
weiter aufgeheizt. Der der Hydrolysezone folgende Reak
torbereich bis zum Sumpf ist die Ausheizzone mit einer Aus
dehnung von vorteilhafterweise 1/5 bis 1/3 des Reaktorvolu
mens. Beim Durchqueren der Ausheizzone steigt die Temperatur
der Sprühtröpfchen weiter von ca. 200°C bis auf ca. 300°C
an. Der flüssige Sumpf, den die sich im Reaktorboden sam
melnden Sprühtröpfchen bilden, wird in einer bevorzugten
Verfahrensvariante mit Hilfe einer zusätzlichen Heizvorrich
tung auf einer Temperatur von ca. 300 bis ca. 350°C gehal
ten. Selbstverständlich sind die angegebenen Zahlenwerte als
Richtwerte zu verstehen, da die einzelnen Bereiche, in denen
unterschiedliche Reaktionsvorgänge dominieren, ineinander
übergehen und eine scharfe Abgrenzung deshalb nicht sinnvoll
ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit besonderem Vorteil
zur Gewinnung von Fluorwasserstoff aus Abgasen, die beim
Ätzen von Halbleiteroberflächen entstehen, verwendet. Die
Konzentration an Siliciumtetrafluorid in derartigen Gasen
ist kleiner als 5 vol% und damit vergleichsweise gering. Den
Hauptbestandteil bildet Luft als Trägergas mit 92 bis 97
vol%, daneben finden sich noch bis zu 2 vol% Stickoxide und
Spuren von Fluorwasserstoff. Selbstverständlich ist das Ver
fahren auch mit Ätzgasen, beispielsweise die durch den Auf
schluß von Apatit erhältlichen, durchführbar, die wesentlich
höhere Konzentrationen an Siliciumtetrafluorid aufweisen. Im
Prinzip kann auch reines Siliciumtetrafluorid als Ätzgas
verwendet werden oder ein Ätzgas, welches vollkommen frei
von Siliciumtetrafluorid ist und als fluoridhaltige Kompo
nente Fluorwasserstoff enthält. Im letzteren Fall reduziert
sich das erfindungsgemäße Verfahren auf die Aufreinigung von
Fluorwasserstoff.
Die Ätzsäure wird vorteilhafterweise so gewählt, daß der An
teil an Schwefelsäure 40 bis 80 w% und der von Wasser 20 bis
60 w% beträgt. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist, als Ätzgas das oben er
wähnte, beim Ätzen von Halbleiteroberflächen entstehende Ab
gas und als Ätzsäure eine Säure einzusetzen, die zum Ätzen
von Halbleiteroberflächen benutzt worden ist. Solche Säuren
enthalten typischerweise neben 60 bis 70 w% Schwefelsäure
und 20 bis 25 w% Wasser auch Anteile an Salpetersäure,
Stickoxiden, Fluorwasserstoff und Hexafluorokieselsäure.
Führt man das verfahrensgemäß entstehende Hydrolysegas und
die durch Filtration von Kieselsäure befreite Hydrolysesäure
zusammen, so erhält man eine regenerierte Säure zum Ätzen
von Halbleiteroberflächen zurück. Das erfindungsgemäße Ver
fahren ermöglicht einen kostengünstigen und umweltfreund
lichen Stoffkreislauf, wenn es auf die beschriebene Weise
mit dem Ätzen von Halbleiteroberflächen gekoppelt wird.
Durch die noch im Reaktor erfolgende Kristallisation des
Siliciumdioxids bereitet die Filtration der Hydrolysesäure
keine Schwierigkeiten, so daß es zweckmäßig ist, die Hydro
lysesäure zu filtrieren. Der Schwefelsäuregehalt in der
Hydrolysesäure beträgt 85 bis 95 w%, der Anteil an Silicium
dioxid liegt in Abhängigkeit der zugeführten fluoridhaltigen
Siliciumverbindungen von < 1 bis 6 w% und der Wasseranteil
ist deutlich unter 10 w%. Je nach verwendetem Ätzgas und
verwendeter Ätzsäure finden sich in der Hydrolysesäure noch
Stickoxide, Fluorwasserstoff und Hexafluorokieselsäure in
Mengen von jeweils unter 0,1 w% und Salpetersäure bis zu 1
w%. Das Filtrat kann, entsprechend aufbereitet, erneut als
Ätzsäure dem Reaktor zugeführt, oder wie oben beschrieben,
zur Herstellung regenerierter Säure zum Ätzen von Halb
leiteroberflächen verbraucht werden.
In einer weiteren Verfahrensvariante wird ein "Ätzgas" ver
wendet, das lediglich aus Luft oder Inertgas besteht und
deshalb günstiger als Trägergas bezeichnet wird. Als Ätz
säure wird in diesem Fall zweckmäßigerweise eine Mischung
aus Hexafluorokieselsäure, Schwefelsäure und Wasser in den
Reaktor eingesprüht. In der Ausheizzone des Reaktors kommt
es dann zur Thermolyse der Hexafluorokieselsäure in Fluor
wasserstoff und Siliciumtetrafluorid, die dann in der be
reits beschriebenen Weise am weiteren Stoffumsatz teilneh
men. Gleichermaßen können auch Calciumfluorid und/oder
Fluorwasserstoff als fluoridhaltige Verbindungen der Ätz
säure zugesetzt sein.
Alle genannten fluoridhaltigen Verbindungen können einzeln
oder in Kombinationen als Quellen für die erfindungsgemäße
Herstellung von Fluorwasserstoff eingesetzt werden (bei
spielsweise ein Fluorwasserstoff und/oder Siliciumtetrafluo
rid enthaltendes Ätzgas zusammen mit einer Hexafluorokiesel
säure und/oder Calciumfluorid enthaltenden Ätzsäure).
Das erfindungsgemäße Verfahren wird auch anhand der folgen
den Beschreibung einer Vorrichtung zu seiner Durchführung
deutlich. Die Figur zeigt einen Längsschnitt durch die be
sonders bevorzugte Ausführungsform eines geeigneten Reak
tors.
Der Reaktor besteht vorzugsweise aus einer, nach oben und
unten geschlossenen, senkrecht stehenden hohlen Röhre 1 ohne
Einbauten. Das Material der Reaktorinnenwände muß gegen die
mit ihm in Berührung kommenden Chemikalien bei den im Ver
fahren erreicht werdenden Temperaturen resistent sein.
Darüber hinaus darf zumindest die Reaktorinnenwand-Mikrowel
lenstrahlung nicht oder nur schwach absorbieren und muß
flüssigkeits- und gasdicht sein. Ein Material, das diese
Forderung erfüllt, ist beispielsweise Polytetrafluorethylen
(PTFE). Es ist möglich, den Reaktor vollständig aus PTFE zu
konstruieren oder beispielsweise die Innenfläche eines ge
schlossenen, mikrowellenreflektierenden Stahlzylinders mit
PTFE auszukleiden. Reaktordeckel 2 und Reaktorboden 3 be
sitzen zweckmäßigerweise eine konische Form, wodurch das
Hydrolysegas auf den im Deckel vorgesehenen Gasauslaß 4 ge
richtet wird und für die Hydrolysesäure ein trichterförmiger
Ablauf im Reaktorboden geschaffen wird. Im Reaktordeckel be
findet sich auch die, bevorzugt aus PTFE und Saphir gefer
tigte, Sprühdüse 5 mit der die Ätzsäure kegelförmig in den
Reaktor versprüht wird. Der Öffnungswinkel des Sprühkegels
beträgt 30 bis 120°, bevorzugt 45 bis 60°. Die Sprühdüse
zerstäubt die Ätzsäure zu Flüssigkeitströpfchen mit Durch
messern von vorzugsweise 50 bis 250 µm, wodurch eine große
Kontaktfläche für die Hydrolysereaktion gewährleistet wird.
Um jederzeit während des Betriebes Einfluß auf die Tempera
tur der Reaktorinnenwand nehmen zu können, ist es günstig,
Mittel zur Temperierung des Reaktors vorzusehen. Besonders
geeignet ist beispielsweise ein um die Reaktorwand gelegter
Temperiermantel 6, der mit Paraffinöl oder Luft als Tempe
riermedium betrieben wird. Die Temperiereinrichtung muß so
dimensioniert sein, daß damit sichergestellt werden kann,
daß sich die Reaktorinnenwand nicht über 210°C aufheizt.
Andernfalls würde eine aus PTFE bestehende Reaktorinnenwand
im Bereich der Ausheizzone und des Reaktorsumpfes von den
heißen und korrosiven Reaktionsteilnehmern zerstört. Es ist
auch zweckmäßig, an mehreren Stellen die Temperatur der
Reaktorinnenwand und gegebenenfalls auch die Temperatur in
den sich ausbildenden Zonen innerhalb des Reaktors durch ge
eignete Meßfühler laufend zu kontrollieren.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Reak
torboden 3 über eine eigene Heizeinrichtung 7, beispiels
weise eine elektrische Widerstandsheizung, durch direkten
Wärmeübergang auf Temperaturen bis 350°C beheizbar. Selbst
verständlich muß in diesem Fall zumindest die Innenwand des
Reaktorbodens aus einem Material bestehen, das gegen die
heiße Hydrolysesäure im Reaktorsumpf inert ist. Ein dafür
besonders geeignetes Material ist Carbonfasergewebe (CFC),
das durch Laminierung mit Graphitfolie geglättet ist. Dieser
Materialverbund reflektiert den größten Teil der auftreffen
den Mikrowellenstrahlung und wird hierbei - auch unter den
ungünstigen Bedingungen hoher Feldstärken - nicht über 200°C
aufgeheizt. Es ist bei dieser Materialwahl besonders vor
teilhaft, durch Anlegen einer geeigneten elektrischen Span
nung an den Reaktorboden, diesen selbst als die erforder
liche Widerstandsheizung fungieren zu lassen.
Für die kontinuierliche Entnahme der Hydrolysesäure aus dem
Reaktorsumpf ist ein außerhalb des Reaktors gekühltes, krüm
mungsfreies Ablaufrohr 8 vorgesehen, wobei die Kühlung im
Wärmetausch mit Ätzsäure und/oder mit Wasser oder Paraffinöl
als Kühlmedium erfolgen kann. Eine außerhalb des Reaktors
angebrachte Füllstands-Meßeinrichtung, beispielsweise eine
radioaktive Strahlungsquelle 9a zum Durchstrahlen des Reak
torbodens mit einem geeigneten Detektor 9b zur Erfassung der
Meßstrahlung, steuert eine hinter dem Wärmetauscher 10 am
Ablaufrohr angebrachte Förderpumpe 11 derart, daß der Flüs
sigkeitsspiegel im Reaktorsumpf bestimmte Niveaugrenzen
nicht über- oder unterschreitet. Damit ist ein Austreten von
Gas über das Ablaufrohr ausgeschlossen und eine ausreichende
Verweilzeit der Hydrolysesäure im Reaktorsumpf gewähr
leistet.
Das Ätzgas wird über eine Zuführungsleitung 12 entweder
durch den Reaktorboden oder seitlich in Höhe der Ausheizzone
in den Reaktor eingespeist. Im ersten Fall ragt das Einlei
tungsrohr über den flüssigen Sumpf hinaus in die Ausheiz
zone. Es ist von Vorteil, als Werkstoff für die Zuführungs
leitung Korund oder Saphir vorzusehen. Sämtliche anderen zum
Reaktor führenden Ver- und Entsorgungsleitungen sind zweck
mäßigerweise aus einem Werkstoff gefertigt, der gegen die
geförderten Stoffe inert ist, und durch einen Stahlmantel
abgeschirmt, der Mikrowellen reflektiert.
Die Einrichtung eines Temperaturgradienten im Reaktor er
folgt über das Einkoppeln von Mikrowellen. Zu diesem Zweck
sind ein oder mehrere Mikrowellensender über einen oder meh
rere an sich bekannte Wellenleiter bis zum mikrowellendurch
lässigen Teil der Reaktorwand geführt und mit dem Reaktor
verbunden. Die Verbindungsstelle eines Wellenleiters 13 zum
Reaktor ist mit einem gegen die Einwirkung von Chemikalien
inerten Dichtungsring und einem die Mikrowelle abschirmenden
Ring aus einem Metallgeflecht versehen. Bei der Verwendung
mehrerer Wellenleiter sind die Verbindungsstellen über die
Länge des zylinderförmigen Reaktors gleichmäßig verteilt
oder nach einem bestimmten Muster angeordnet, vorzugsweise
so, daß die Sprühtröpfchen gegen ein dichter werdendes
Strahlungsfeld fallen. Selbstverständlich kann dies auch er
zielt werden, indem man die Strahlung mit örtlich unter
schiedlicher Intensität einkoppelt. Ebenso ist die Kombina
tion von inhomogener Verteilung der Verbindungsstellen und
Variation der Strahlungsintensität möglich. In einer bevor
zugten Anordnung sind die Verbindungsstellen im mittleren
und unteren Teil der Reaktorwand untereinander und mit
gleichen Abständen zueinander angebracht, wobei zusätzlich
jeder Wellenleiter mit dem nächstfolgenden einen Winkel von
90° einschließt. Die von der Mikrowellenheizung abzugebende
Leistung muß durch Versuche in Abhängigkeit der Baugröße des
Reaktors ermittelt werden. Vier Mikrowellensender mit einer
Frequenz von 2,45 GHz und je 1,2 kW Leistungsaufnahme erwei
sen sich zum Betrieb eines Reaktors mit einem Durchmesser
von 180 mm und einer Länge von 1500 mm als ausreichend.
Der besondere Vorteil des beschrieben Verfahrens und der
Vorrichtung zu seiner Durchführung ist, daß die Gewinnung
von Fluorwasserstoff durch Hydrolyse von Siliciumtetra
fluorid als fluoridhaltiger Quelle unabhängig von der Kon
zentration des eingesetzten Siliciumtetrafluorids in einem
Reaktionsschritt und in einem Reaktor bei hohen Ausbeuten
möglich ist. Die als weiteres Hydrolyseprodukt entstehende
Kieselsäure kann sich durch die erfindungsgemäße Reaktions
führung nicht an heißen Reaktorteilen niederschlagen und
dort festbacken und ist durch problemloses Filtrieren iso
lierbar. Ferner ermöglicht das Verfahren auch Fluorwasser
stoff zu reinigen und Fluorwasserstoff aus Hexafluorokiesel
säure oder Calciumfluorid herzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand eines
Beispiels dargestellt.
Wässerige Schwefelsäure (50 w% H2SO4) wurde durch eine Voll
kegeldüse mit einer Rate von 190 bis 220 ml/min in einen
Reaktor mit den Merkmalen, wie sie vorstehend beschrieben
sind, versprüht. Der Reaktor, bestehend aus einem Stahlrohr
von 250 mm Durchmesser und 1000 mm Länge mit einem Inlet aus
Polytetrafluorethylen, war mit einem konischen Deckel aus
PTFE und einem konischen, elektrisch beheizbaren Bodenteil
aus geglättetem Carbonfasergewebe flüssigkeits- und gasdicht
geschlossen. Vier Mikrowellensender mit einer Frequenz von
2,45 GHz und einer Leistungsabgabe von jeweils 1 kW
waren über vier Wellenleiter mit dem mittleren und unteren
Teil der Reaktorwand verbunden. Von der sich im unteren
Reaktorbereich ausbildenden Ausheizzone wurde als Ätzgas den
erzeugten Sprühtröpfchen ein Gasgemisch aus 90 vol% Stick
stoff und 10 vol% Siliciumtetrafluorid mit einer Rate von 1
l/s im Gegenstrom zugeführt. Der sich im Reaktorboden aus
bildende Sumpf aus Hydrolysesäure wurde auf einer Temperatur
von 300°C gehalten. Über ein im Bodenteil integriertes Ab
laufrohr wurde eine problemlos filtrierbare, Siliciumdioxid
in feinkörniger Form enthaltende Hydrolysesäure kontinuier
lich entnommen. Der Restgehalt an Fluorwasserstoff im Fil
trat war geringer als 0,02 w%. Das den Reaktor über eine
Auslaßöffnung im Deckel verlassende Hydrolysegas war frei
von Siliciumtetrafluorid, Hexafluorokieselsäure und Sili
ciumdioxid. Der Umsatz bezogen auf Gleichung 1 betrug 83%.
Claims (17)
1. Verfahren zur Gewinnung von Fluorwasserstoff aus einer
fluoridhaltigen Quelle durch Versprühen einer schwefel
säurehaltigen Flüssigkeit in einen Reaktor und Leiten
eines Gases gegen die durch den Reaktor fallenden Flüs
sigkeitströpfchen, wobei die fluoridhaltige Quelle Be
standteil des Gases und/oder Bestandteil der Flüssigkeit
ist, dadurch gekennzeichnet, daß
im Reaktor ein Temperaturgradient erzeugt wird und das
Reaktorvolumen nach Maßgabe dieses Temperaturgradienten
in verschiedene Bereiche aufgeteilt wird, in denen
unterschiedliche Reaktionsvorgänge dominieren, und daß
dem Reaktor kontinuierlich eine Fluorwasserstoff ent
haltende Gasphase sowie ein im wesentlichen aus flüs
siger Schwefelsäure bestehendes Stoffgemisch aus räum
lich getrennten Auslaßöffnungen entnommen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Temperaturgradient durch Einstrahlen von Mikrowellen
erzeugt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß
die fluorhaltige Quelle Bestandteil des Gases ist und
aus Siliciumtetrafluorid und/oder Fluorwasserstoff be
steht.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die fluoridhaltige Quelle
Bestandteil der schwefelsäurehaltigen Flüssigkeit ist
und aus Hexafluorokieselsäure und/oder Calciumfluorid
und/oder Fluorwasserstoff besteht.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß
Mikrowellen so in den Reaktor eingestrahlt werden, daß
die in den Reaktor gesprühten Tröpfchen gegen ein
dichter werdendes Strahlungsfeld fallen.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tröpfchen entlang ihrer Fallstrecke durch den Reak
tor von 20 bis 40°C auf ca. 300°C aufgeheizt werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß
der im Reaktorboden von den Tröpfchen gebildete Sumpf
durch direkten Wärmeübergang erhitzt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Reaktor eine Suspension von Siliciumdioxid in was
serarmer Schwefelsäure in Abhängigkeit des Füllstandes
der Suspension entnommen wird.
9. Vorrichtung zur Gewinnung von Fluorwasserstoff in Gegen
wart von Schwefelsäure, gekennzeichnet durch
eine geschlossene hohle Röhre mit einem Deckel und einem
Boden, eine Düse zum Versprühen von Flüssigkeiten in die
Röhre, eine Öffnung zum Zuleiten von Gasen im Gegenstrom
zu den versprühten Flüssigkeitströpfchen, räumlich ge
trennte Öffnungen für die kontinuierliche Entnahme von
einem fluorwasserstoffhaltigem Gas und einer schwefel
säurehaltigen Flüssigkeit aus der Röhre und Mitteln zur
Einstrahlung von Mikrowellen in die Röhre.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine
Heizvorrichtung zum Beheizen des Bodens der Röhre.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 9 oder 10, gekennzeich
net durch Mittel zur Temperierung der Röhre.
12. Vorrichtung nach einem oder mehrerer der Ansprüche 9 bis
11, gekennzeichnet durch
eine den Füllstand der Röhre mit Flüssigkeit anzeigenden
Meßeinrichtung.
13. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Herstel
lung regenerierter Säuren zum Ätzen von Halbleiterober
flächen.
14. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Reinigung
von Fluorwasserstoff.
15. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Gewinnung
von Fluorwasserstoff aus Hexafluorkieselsäure.
16. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Gewinnung
von Fluorwasserstoff aus Calciumfluorid.
17. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Gewinnung
von Fluorwasserstoff aus Siliciumtetrafluorid.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924223020 DE4223020A1 (de) | 1992-07-13 | 1992-07-13 | Verfahren zur Gewinnung von Fluorwasserstoff und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924223020 DE4223020A1 (de) | 1992-07-13 | 1992-07-13 | Verfahren zur Gewinnung von Fluorwasserstoff und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4223020A1 true DE4223020A1 (de) | 1994-01-20 |
Family
ID=6463102
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924223020 Withdrawn DE4223020A1 (de) | 1992-07-13 | 1992-07-13 | Verfahren zur Gewinnung von Fluorwasserstoff und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4223020A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2717105A1 (fr) * | 1994-03-11 | 1995-09-15 | Knapp Gunter | Réacteur sous pression pouvant être chauffé par micro-ondes. |
GB2331526A (en) * | 1997-11-19 | 1999-05-26 | Inst Francais Du Petrole | A method of deacidifying a gas with a high content of acidic gases |
CN112047349A (zh) * | 2020-08-18 | 2020-12-08 | 黄冈师范学院 | 一种氟硅酸一步热解制备气相SiO2并回收HF的方法 |
CN113233422A (zh) * | 2021-06-02 | 2021-08-10 | 四川大学 | 一种SiF4与HF混合气体的分离方法及系统 |
CN114735653A (zh) * | 2022-03-31 | 2022-07-12 | 贵州省化工研究院 | 一种以四氟化硅为原料离心分离制备氟化氢方法及装置 |
-
1992
- 1992-07-13 DE DE19924223020 patent/DE4223020A1/de not_active Withdrawn
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GB2331526B (en) * | 1997-11-19 | 2001-09-12 | Inst Francais Du Petrole | A method of deacidifying a gas with a high content of acid gases |
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CN114735653B (zh) * | 2022-03-31 | 2023-08-01 | 贵州省化工研究院 | 一种以四氟化硅为原料离心分离制备氟化氢方法及装置 |
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