DE3717784A1 - Verfahren zur erzeugung von schwefeltrioxid aus oleum, vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens sowie verwendung des erzeugten schwefeltrioxids - Google Patents
Verfahren zur erzeugung von schwefeltrioxid aus oleum, vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens sowie verwendung des erzeugten schwefeltrioxidsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Erzeugung von Schwefeltrioxid aus Oleum
unter Anwendung von Mikrowellenenergie und insbesondere
die Durchführung eines derartigen Verfahrens im Rahmen
eines Verfahrens zur Sulfonierung oderNitrierung organi
scher Verbindungen und zur Anreicherung von Oleum, wobei
das erzeugte Schwefeltrioxid in diesen Verfahren Anwendung
findet.
Die Sulfonierung von organischen Verbindungen wird im
allgemeinen unter Verwendung von Gasmischungen aus
trockener Luft mit einem Gehalt von 3 bis 6% Schwefel
trioxid durchgeführt, die in einen Reaktor versprüht werden,
der ein wasserfreies flüssiges System enthält, das die
organische Verbindung enthält. Die erforderliche Menge
an Schwefeltrioxid in der Gasmischung hängt von der Na
tur der zu sulfonierenden organischen Einheit ab. Für einige
eher unempfindliche Verwendungen kann reines flüssiges
Schwefeltrioxid verwendet werden. Für die Sulfonierungs
industrie ist das Verhältnis der organischen Einheit zum
Schwefeltrioxid ein Parameter von kritischer Bedeutung.
Wenn daher ein Sulfonat hoher Qualität erforderlich ist,
ist es auch erforderlich, die Schwefeltrioxidkonzentration
in der Gasmischung sorgfältig zu steuern.
Bei einem bekannten System wird das bei der Sulfonierungs
reaktion verwendete Schwefeltrioxidgas an Ort und Stelle
durch Verbrennen von trockenem Schwefel in trockener Luft
erzeugt, um ein Schwefeldioxid herzustellen, das dann in
einem Mini-Schwefelsäureanlagen-Konverter in Schwefel
trioxid umgewandelt wird; das Abgas aus dem Sulfonierungs
reaktorwird einem Absorber zugeführt, um restliches Schwe
feltrioxid zu entfernen und dann an die Atmosphäre abge
lassen. Dieses System leidet jedoch an den ernsten Mängeln,
daß es kapitalintensiv ist, weil viele Teile einer teueren
und komplizierten Ausrüstung erforderlich sind, daß es
schwierig anzufahren und abzuschalten ist und daß es im
Hinblick auf den Gasdurchfluß und die Stärke des Schwefel
trioxidgases nicht sehr flexibel ist.
Es sind Alternativsysteme bekannt, die als Quelle für das
Schwefeltrioxidgas Oleum verwenden.
Bei einer derartigen Alternative wird trockene Luft durch
das Oleum hindurchgeleitet, um das Abstreifen von Schwefel
trioxid aus dem Oleum durch Massenübertragung zu erleich
tern. Ein derartiges Verfahren gestattet eine leichtere
und höhere Schwefeltrioxidabgabe als das einfache Er
hitzen des Oleums. Bei allen derartigen Systemen wird
jedoch eine Trocknung der gesamten zugeführten Luft und
eine Rauchwäsche des Abgases mit traditionellen Mitteln
durchgeführt und das Abgas anschließend an die Atmosphäre
abgegeben.
Die Säurenebelwäsche, wie sie im allgemeinen durchgeführt
wird, umfaßt die Verwendung wäßriger Lösungen alkalischer
Materialien wie Ätznatron, technischem Solvay-Soda, Kalk
und dgl. Während eine solche Vorgehensweise die Säure
nebelbildung auf für den Umweltschutz annehmbareNiveaus
absenken kann, führt sie gleichzeitig zur Erzeugung eines
feuchten sauren Gases, das nicht ohne weiteres für andere
Zwecke verwendbar ist. Abgesehen von der mangelnden Nütz
lichkeit des Abgases sind außerdem die alkalischen Wasch
materialien relativ teuer, schwierig zu steuern und führen
zur Herstellung eines flüssigen Abfallprodukts, das seiner
seits ein Problem der Abfallbeseitigung darstellt. Das
Trocknen der gesamten Luft, die dem Oleum zum Abstreifen
des Schwefeltrioxids zugeführt wird, ist unumgänglich,
um die Entstehung von Schwefelsäure in der Gasmischung aus
Schwefeltrioxid und Luft zu verhindern. In Sulfonierungs
anlagen werden üblicherweise Kieselgel oder ähnliche feste
Trocknungssysteme verwendet, wobei das Kieselgel in Fest
bettpackungen vorliegt und der Gasanschluß von einem Bett
zum anderen umgeschaltet wird. Die Regenerierung des Kiesel
gels wird durch Abstreifen mit heißer Luft bewirkt, während
das Bett von dem Gasstrom abgeschaltet ist. Derartige Trock
nungssysteme weisen ernsthafte Nachteile deshalb auf, weil
das Regenerierverfahren einen hohen Energiebedarf aufweist,
in den Trocknungskolonnen erhebliche Druckabfälle auftreten
und das kontinuierliche Umschalten von Bett zu Bett häufig
zu Leckstellen und damit zu einem nicht ausreichenden Trock
nen führt.
Bei einer Abwandlung eines derartigen Oleum-Einsatzprodukt-
Systems wird Oleum mit einem Gehalt von bis zu 37% an
freiem Schwefeltrioxid in einem Siedekessel erhitzt, um
reines Schwefeltrioxid zu erzeugen, das dann mit Luft
einem Sulfonierungsreaktor zugeführt wird. Das verbrauchte
Oleum enthält nach dem thermischen Abstreifen im allge
meinen 20 bis 25% Schwefeltrioxid und wird zur Anrei
cherung an den Lieferanten zurückgeführt. Während dieses
letztgenannte System den Umgang mit elementarem Schwefel
an Ort und Stelle und dessen Verbrennung zu Schwefel
dioxid und dessen anschließende Oxidation zu Schwefel
trioxid vermeidet, sind das Lufttrocknen und die Gas
wäsche des Abgases kompliziert und teuer. Da außerdem
nur eine relativ geringe Menge des Schwefeltrioxids aus
dem Oleum-Einsatzprodukt für die Sulfonierung verwendet
wird, ist der Durchsatz an Oleum beträchtlich.
Ein dominierender Faktor, der die Menge des Schwefeltri
oxids bestimmt, das durch Erhitzen des Oleums abgestreift
werden kann, ist die Korrosion der Wärmeaustauscher. Mit
der Abnahme der Schwefeltrioxidkonzentration in dem Oleum
und der Annäherung an 100%ige Schwefelsäure steigt der
Siedepunkt des Oleums an, was zu einem schnellen Ansteigen
der Korrosionsgeschwindigkeiten führt. Die Korrosionseigen
schaften der Materialen müssen dabei mit ihrer Eignung als
Wärmeaustauschermaterialen in Übereinstimmung gebracht
werden. Gegenwärtig führen die Techniken, die zur Vermin
derung der Korrosionsgeschwindigkeiten erforderlich sind,
gleichzeitig zu einer Verminderung der Wärmeaustauscher-
Wirksamkeit, was wiederum zu größeren Wärmeaustauscher-
Kontaktflächen und höheren Kosten führt. Ein Hauptnachteil
des Abstreifens eines Oleum-Einsatzproduktes mit Luft
liegt in der Schwierigkeit, in der gasförmigen Mischung
eine konstante Schwefeltrioxidkonzentration aufrechtzu
erhalten. Das wird durch die Tatsache verkompliziert, daß
die Abstreifgeschwindigkeit unter anderem von der Stärke
des Oleums, von der Durchflußgeschwindigkeit der Luft und
der Temperatur des Abstreifkessels abhängt. Die Menge an
Schwefeltrioxid in der Gasmischung ist jedoch, wie bereits
erwähnt wurde, wichtig für die Herstellung eines quali
tativ hochwertigen Sulfonats.
Die Nitrierung organischer Materialien zur Herstellung von
Explosivstoffen und Farbstoffen und anderen chemischen
Zwischenprodukten stellt eine übliche Praxis dar. Häufig
werden derartige Nitrierungen in einer Mischung aus Sal
peter- und Schwefelsäuren durchgeführt, wobei es in Ab
hängigkeit von der Natur der zu nitrierenden Substanz
manchmal erforderlich ist, hochkonzentrierte Säuren zu
verwenden. So erfordert beispielsweise die Herstellung
von Trinitrotoluol aus Dinitrotoluol die Verwendung von
nahezu wasserfreien Bedingungen bei erhöhten Temperaturen.
In anderen Fällen ist die Verminderung der verbrauchten
Säure auf ein Minimum, die eine möglicherweise gefähr
liche teuere Behandlung vor ihrer Ableitung oder Zurück
führung erfordert, von ökonomischer Bedeutung. Das gilt
besonders bei der Herstellung von explosiven Nitratestern
wie Nitroglycerin und Nitroglycol. Andere Nitrierungen
wie beispielsweise die von N-Methylimidazol, einem phar
mazeutischen Zwischenprodukt, können in wasserhaltigen
Säuremischungen nicht durchgeführt werden, ohne daß
es zu Ausbeuteverlusten infolge einer Ringöffnung und von
Oxidations-Nebenreaktionen kommt, bei denen unter Bildung
von Nebenprodukten große Mengen wertvoller Materialien
verbraucht werden können. Diese Nebenprodukte können ihrer
seits die restliche Salpetersäure exotherm verbrauchen,
was zu einem gefährlichen "Durchgehen" führen kann.
Bei allen oben erwähnten Fällen wird bei der Nitrierungs
reaktion selbst Wasser erzeugt. Die Säure wird schließlich
verbraucht oder inaktiviert infolge der Wassermengen, die
sich in ihr auf Grund der Nitrierungsreaktionen und der
Oxidation ansammeln. Es ist daher vorteilhaft, so wenig
wie möglich externes Wasser zuzusetzen. Die Verwendung
von Schwefelsäure mit einer maximalen oder Azeotropstärke
von 98% als Teil des Nitrierungs-Einsatzprodukts stellt
eine Maßnahme zur Verminderung des externen Wassergehalts
dar. Diese Wassermenge kann durch Verwendung von Oleum mit
einer Stärke von bis zu 65% weiter vermindert werden. Der
letzte Schritt in dieser Richtung besteht in der Verwendung
von Schwefeltrioxid als Ausgangsmaterial. Obwohl flüssiges
Schwefeltrioxid in Nitrierungsreaktionen verwendet wurde,
führt es wegen der gutbekannten und möglicherweise heftigen
Phasenveränderungen, zu denen es bei der Lagerung von
flüssigem Schwefeltrioxid kommen kann, zu schwerwiegenden
technischen Problemen. Bei vielen Nitrierungen wird im
wesentlichen wasserfreie Salpetersäure benötigt. Ein der
artiges Produkt ist jedoch nicht im Handel erhältlich. Weil
sie ein starkes oleophiles Oxidationsmittel ist, ist sie
in der Handhabung gefährlich, und sie ist schwierig und
teuer in der Herstellung. Herkömmliche Anlagen, die ein
derartiges Material an Ort und Stelle erzeugen, verwenden
Schwefelsäure als ein Mittel, um das Salpetersäure-Wasser-
Azeotrop (68%) zu brechen. Die verdünnte Schwefelsäure
wird dann zur Verstärkung geschickt oder einer Schwefel
säure-Konzentriervorrichtung zugeführt. Eine Zurück
führung verschmutzter Schwefelsäure zu einer fernliegen
de Schwefeltrioxidanlage oder, alternativ dazu, zunehmende
Kapital- und Betriebskosten für eine Konzentriervorrich
tung können vermieden werden.
Oleum findet in der Industrie wichtige Anwendungen bei
(a) der Sulfonierung organischer Verbindungen (i) entweder
durch direkten Kontakt des Oleums mit der organischen Ver
bindung oder (ii) als Quelle von Schwefeltrioxiddampf für
die Sulfonierungsreaktion, sowie (b) der Oxidation von or
ganischen Verbindungen, z. B. bei der Herstellung von Re
sorcin.
Die üblichsten industriellen Oleum-Sorten sind 10%iges
Oleum (10% Schwefeltrioxid in 100%iger Schwefelsäure),
25%iges, 37-bis 40%iges und 65%iges Oleum. Oleum einer
Stärke von bis zu 25% Schwefeltrioxid wird im allgemeinen
dadurch hergestellt, daß man konzentrierter Schwefelsäure
saure Gasmischungen zuführt, die 7 bis 14 Vol.-% Schwefel
trioxid enthalten, das aus Anlagen zur Schwefelverbrennung
oder aus Erdölaufbereitungsanlagen stammt. Es ist im all
gemeinen schwieriger, ein 37%iges Oleum direkt aus der
artigen Schwefeltrioxidquellen herzustellen, es sei denn,
eine Konzentration von ≧14% Schwefeltrioxid ist ver
fügbar. Das ist jedoch trotzdem das Verfahren, nach dem
37%iges Oleum hergestellt wird.
65%iges Oleum kann aus derartigen relativ verdünnten
Schwefeltrioxid-Gasmischungen nicht hergestellt werden,
ohne daß man anschließend die Schwefeltrioxidkonzentra
tion noch erhöht. Eine derartige Erhöhung erfordert zu
sätzliche Anlagen-, Kapital- und Betriebs- und Wartungs
kosten. 65%iges Oleum wird daher im allgemeinen dadurch
hergestellt, daß man in 37%iges Oleum einen Schwefeltri
oxiddampf einleitet, der durch thermisches Abstreifen von
37%igem Oleum oder durch Verdampfen von flüssigem Schwefel
trioxid erzeugt wurde. Flüssiges Schwefeltrioxid ist je
doch im Hinblick auf Handhabung, Transport und Lagerung
eine sehr gefährliche Chemikalie, weshalb die Erzeugung
von Schwefeltrioxiddampf an Ort und Stelle aus einer an
deren Quelle als flüssigem Schwefeltrioxid stark bevorzugt
wird.
Wie oben erwähnt wurde, bildet die Korrosion der Wärme
austauscher einen Hauptnachteil bei dem thermischen Ab
streifen von Oleum zur Erzeugung von Schwefeltrioxiddampf.
Verfahren, die die einfache Erzeugung großer Mengen an
Schwefeltrioxiddampf aus Oleum ermöglichen und zu einem
verbrauchten Oleum mit einer Schwefeltrioxidkonzentration
von <20%, insbesondere von 5 bis 10% Schwefeltrioxid,
führen, bieten auf Grund der verminderten Korrosionspro
bleme somit wirtschaftliche Vorteile.
Es ist eine Grundaufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
einfaches System für die Sulfonierung von organischen Ver
bindungen oder die Verstärkung von Oleum zu schaffen, bei
dem als Quelle für ein Schwefeltrioxidgas Oleum eingesetzt
wird und das eine hochgradige Entfernung von Schwefeltri
oxid aus dem Oleum-Einsatzprodukt ermöglicht und daher
Einsparungen im Bereich der Energie- und Korrosionskosten
ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Schwefeltrioxid nach einem Verfahren gemäß den Patentan
sprüchen 1 bis 6 erzeugt und für die Sulfonierung orga
nischer Verbindungen und die Verstärkung von Oleum ver
wendet wird. Die Vorrichtung gemäß den Patentansprüchen 7
bis 9 ermöglicht eine Durchführung dieses erfindungsge
mäßen Verfahrens.
Eine für die Erhitzung von Materialien zur Verfügung
stehende Energiequelle ist die durch Bestrahlung mit
Mikrowellen erzeugte Wärme. Mikrowellenenergie im 800 bis
3000 MHz-Bereich wurde in großem Umfange zum Kochen und
Wiedererhitzen von Nahrungsmitteln in Mikrowellenherden
verwendet. In Nordamerika werden zu diesem Zweck vor allem
Frequenzen von etwa 915 und etwa 2450 MHz verwendet, ob
wohl auch andere Frequenzen, insbesondere 5850 MHz und
18 800 MHz zur Verfügung stehen. In Westeuropa wird allge
mein eine Frequenz von 896 MHz verwendet, und in Japan
werden im allgemeinen 100 bis 450 KHz oder 40 bis 50 MHz
verwendet. Ein Beispiel für die industrielle Verwendung
einer Mikrowellenbestrahlung ist in der GB-PS 15 67 129
(Foster Wheeler Energy Corporation) beschrieben. In diesem
Patent wird die Mikrowellenstrahlung dazu verwendet, ad
sorbiertes Schwefeldioxid von Kohle, Koks oder Holzkohle
dadurch zu desorbieren, daß man die Kohlematerialien einer
Bestrahlung mit einer Frequenz aussetzt, die ausreicht,
einen Lichtbogen zu erzeugen, wodurch ein Teil der Kohle
oxidiert und dadurch die Temperatur der Kohle erhöht wird.
Ungeachtet der erfolgreichen Verwendung der Mikrowellen
strahlung für Nahrungsmittel hat jedoch der Ruf, daß die
Mikrowellenausrüstung schlecht an eine Erfüllung der Be
dürfnisse der chemischen Verfahrenstechnik angepaßt ist,
deren Anwendung auf diesem Gebiet schwer behindert. Zu
sätzlich leidet die Mikrowellentechnologie im allgemeinen
daran, als unannehmbar teuer zu gelten.
Als Basis für die vorliegende Erfindung haben wir nunmehr
festgestellt, daß auf einfache Weise ein konstanter Strom
von Schwefeltrioxiddampf aus einem schwefeltrioxidreichen
Oleum erhalten werden kann, wenn man dieses unter kontrol
lierten Bedingungen einer Bestrahlung mit Mikrowellen aus
setzt. Das erhaltene verbrauchte Oleum ist auf einfache
Weise für eine Umwandlung in Schwefelsäure einer Stärke
von ca. 98% verfügbar, z. B. durch Umsetzung mit feuchter
Luft, wenn das gewünscht wird.
Die Herstellung von Schwefeltrioxiddampf direkt aus Oleum
in Abwesenheit eines Spülgases wie beispielsweise Luft er
laubt eine genauere Steuerung der Konzentration des Schwe
feltrioxids in der Luft, mit der es nachfolgend gegebenen
falls kombiniert wird. Alternativ dazu kann der Schwefel
trioxiddampf in unverdünnter Form einem chemischen Reaktor
oder einem Oleumabsorber zugeführt werden. Auf diese Weise
kann eine genauere Steuerung des Verhältnisses Schwefel
trioxid/organische Verbindung erhalten werden. Wenn eine
Schwefeltrioxid-Luft-Mischung gewünscht wird, kann die
gewünschte Konzentration auf einfache Weise erreicht und
gesteuert werden, und zwar einfach durch Verwendung von
Durchflußmessern.
Als Vorteil wurde auch festgestellt, daß in dem Strom aus
Schwefeltrioxiddampf nur eine minimale Menge an Schwefel
säure vorhanden ist - die tatsächliche Menge hängt dabei
u. a. von der Stärke des Oleums, der Temperatur und der
Verweilzeit ab. Bei einer Temperatur von 235,6°C betragen
z. B. die Gleichgewichts-Partialdrücke von SO3 : H2SO4 :
H2O über einer 5%igen Oleumlösung 710 : 49,8 : 0,2 mmHg.
Für die meisten Anwendungen sind daher keine teueren hoch
wirksamen Vorrichtungen zur Entfernung von Säurenebeln er
forderlich.
Die vorliegende Erfindung schafft somit unter ihrem
breitesten Aspekt ein Verfahren zur Erzeugung von Schwefel
trioxid, bei dem man ein schwefeltrioxidreiches Oleum-
Einsatzprodukt einer für die Erzeugung von Schwefeltrioxid
dampf und verbrauchtem Oleum ausreichende Zeit einer Mikro
wellenenergie aussetzt und den erzeugten Schwefeltrioxid
dampf isoliert und das verbrauchte Oleum sammelt.
Die Erzeugung von Schwefeltrioxid aus dem Oleum-Einsatz
produkt durch Bestrahlung mit Mikrowellen kann entweder
in einem ansatzweisen Verfahren oder, vorzugsweise, in
einem kontinuierlichen Verfahren erfolgen. Eine diskonti
nuierliche Anlage sieht im allgemeinen die Verwendung eines
Reaktionskessels oder -behälters mit dem Oleum-Einsatz
produkt vor, der während der Bestrahlung innerhalb des
Mikrowellenofens angeordnet ist, sowie gegebenenfalls
weitere Einrichtungen wie ein Vakuumsystem zur Entfernung
des Schwefeltrioxids, das als Dampf erzeugt wird. Wenn
das Oleum-Einsatzprodukt im gewünschten Ausmaß an Schwefel
trioxid verarmt ist, wird das verbrauchte Oleum aus dem
Kessel entfernt. Die für die gewünschte Verarmung erfor
derliche Zeit hängt von Parametern wie der Konzentration
des Oleum-Einsatzprodukts, der Endstärke des Oleums und
der Wellenlänge der verwendeten Mikrowellenstrahlung ab.
Derartige Parameter können vom Durchschnittsfachmann leicht
bestimmt werden.
Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das
Oleum-Einsatzprodukt kontinuierlich in eine Vorrichtung
zur Erzeugung eines Mikrowellenfeldes eingeführt, in der
es beim Durchströmen der Vorrichtung einer Mikrowellen
strahlung ausgesetzt wird. Das verbrauchte Oleum verläßt
die Vorrichtung als Flüssigkeit, während das Schwefeltri
oxid sie als Dampf verläßt.
Somit wird gemäß der vorliegenden Erfindung auch ein Ver
fahren geschaffen, bei dem man das schwefeltrioxidreiche
Oleum-Einsatzprodukt kontinuierlich durch eine Vorrichtung
zur Erzeugung eines Mikrowellenfeldes hindurchleitet, in
der das Oleum der Mikrowellenenergie ausgesetzt wird, und
daß man den Schwefeltrioxiddampf und das verbrauchte Oleum
sammelt.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung beruht auf
der Verwendung von Mikrowellenenergie. Wie eingangs er
wähnt, ist die technische Entwicklung derzeit darin befan
gen, einen Ausgleich zwischen korrosionsfesten Konstruk
tionsmaterialen und den erforderlichen Wärmeübertragungs
koeffizienten finden zu müssen, wobei die letztgenannten
die Anlagengröße bestimmen. Die Verwendung von Konstruk
tionsmaterialen, die Mikrowellen ohne Wechselwirkung hin
durchlassen, wie beispielsweise Quarz, und die derzeit
nur eine sehr begrenzte Verwendung finden können, ist für
die vorliegende Erfindung außerordentlich vorteilhaft.
Derartige Materialien sind im allgemeinen gegenüber dem
höchstkorrodierenden Oleum extrem beständig, trotzdem
unsichtbar und wechselwirken nicht mit dem Mikrowellen
feld. Das ermöglicht eine Ausnutzung des Mikrowellenfeldes
mit einem Wirkungsgrad von mehr als 90%.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Mikrowellenstrah
lung in dem erfindungsgemäßen Verfahren besteht darin,
daß Oleum die elektromagnetische Energie gleichmäßig ab
sorbiert, wenn es sich in dem Behälter befindet oder durch
die Vorrichtung strömt, z. B. in einem Quarzkessel oder
durch ein Quarzrohr im Inneren der Mikrowellenfeld-Heiz
vorrichtung, und nicht nur an der Oberfläche des Behälters.
Die Wärmeentwicklung erfolgt extrem rasch und wird nahezu
momentan durch die zugeführte Leistung gesteuert. Da die
Energieübertragung durch Strahlung und nicht durch einen
Kontakt von Oberfläche zu Oberfläche erfolgt, wird die
erreichbare Temperatur primär durch die Geschwindigkeit
der Schwefeltrioxidfreisetzung aus dem verarbeiteten
Oleum begrenzt.
Nicht alle Materialien absorbieren eine Mikrowellenstrah
lung. Einige Materialen, wie beispielsweise Metalle, re
flektieren Mikrowellen, während andere, wie beispiels
weise Papier, Glas und viele Kunststoffe, die Wellen ohne
Wechselwirkung durchlassen. Daher stellt bei dem Verfahren
und der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung je
des beliebige Material, das eine Mikrowellenstrahlung ohne
Wechselwirkung durchläßt und nicht von Oleum angegriffen
wird, ein wünschenswertes Konstruktionsmaterial dar, wobei
Glas oder Quarz Beispiele für bevorzugte Materialien sind.
Daß Glasbehälter oder mit Glas ausgekleidete Behälter
gemäß der vorliegenden Erfindung sehr vorteilhaft sind,
ist dem Stand der Technik bei der Erzeugung von Schwefel
trioxid aus Oleum gegenüberzustellen, wo Glas wegen des
thermischen Schocks nicht verwendet wird, zu dem es bei
einem Erhitzen durch Oberflächenkontakt kommen kann, und
weil es außerdem einen schlechten Wärmeübertragungs
koeffizienten aufweist. Im Rahmen des vorliegenden Ver
fahrens spielen derartige Nachteile keine Rolle. Da
vielmehr Glas sehr viel korrosionsbeständiger ist als
Eisen, insbesondere bei erhöhten Temperaturen, bietet
Glas zusätzliche Vorteile.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung der Mikrowellen
strahlung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt darin,
daß die Energiekosten vorteilhaft beurteilt werden können.
Bei der überwiegenden Anzahl der Verfahrensweisen des
Standes der Technik wird zur Erhöhung der Temperatur des
Oleums auf die gewünschte Temperatur unter Erleichterung
der Erzeugung von Schwefeltrioxiddampf Dampf verbraucht,
gleichgültig, ob Spülluft verwendet wird oder nicht, die
selbst eine Vorerhitzung benötigt. Bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren führt die Kopplung von Wirkungsgraden
bei der Nutzung des Mikrowellenfeldes von mehr als 90%
mit einem 75%igen Wirkungsgrad bei der Umwandlung der
elektrischen Netzleistung in Mikrowellenenergie zu vor
teilhaften Energieeinsparungen.
Die obigen Verfahren können unter Verwendung einer Aus
rüstung durchgeführt werden, die denjenigen ähnlich ist,
wie sie kommerziell in der Lebensmittelindustrie zur
Mikrowellenbeheizung verwendet werden. Eine derartige Aus
rüstung ist dem Fachmann gutbekannt. Sie wäre lediglich
an Besonderheiten der Oleum-Verarbeitung und an die Vo
lumina der entwickelten Dämpfe anzupassen.
Demgemäß wird durch die vorliegende Erfindung auch eine
Vorrichtung zur Erzeugung von Schwefeltrioxid aus einem
Oleum-Einsatzprodukt geschaffen, die eine Behälterein
richtung für das Oleum-Einsatzprodukt, eine Mikrowellen
einrichtung zur Bestrahlung des Oleum-Einsatzprodukts in
dem Behälter mit Mikrowellenenergie für einen zur Erzeu
gung von Schwefeltrioxiddampf ausreichenden Zeitraum,
in dem gleichzeitig das Oleum-Einsatzprodukt im gewünsch
ten Ausmaß an Schwefeltrioxid verarmt, eine Einrichtung
zur Entfernung des Schwefeltrioxiddampfes und eine Ein
richtung zum Sammeln des verbrauchten Oleums umfaßt.
Die "Behälter-Einrichtung" kann ein Reaktionskessel oder
-gefäß oder, vorzugsweise, ein Rohrreaktor sein, die inner
halb einer Mikrowellenfeld-Heizvorrichtung angeordnet sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird durch die
vorliegende Erfindung somit eine Vorrichtung der eben
beschriebenen Art geschaffen, bei der die Behältereinrich
tung einen Rohrreaktor aufweist, der innerhalb einer Mikro
wellenfeld-Heizvorrichtung angeordnet ist.
Dem Oleum-Einsatzprodukt kann das Schwefeltrioxid bis zu
jedem gewünschten Grad entzogen werden. Im allgemeinen
werden in den verbrauchten Oleum Gehalte von 5% freiem
Schwefeltrioxid erreicht, was es ermöglicht, die zu trans
portierenden, zu verwendenden und erneut anzureichernden
Mengen an schwefeltrioxidreichem Oleum zu vermindern,
was gegenüber den herkömmlichen Verfahren des Standes der
Technik zu beträchtlichen Einsparungen bei den Transport
kosten führt.
Die Herstellung einer, sagen wir, 98%igen Schwefelsäure aus
dem verbrauchten Oleum ist unter Vermarktungsgesichts
punkten höchst erwünscht und stellt somit einen auf der
vorliegenden Erfindung beruhenden Vorteil dar. Während
die Absatzmärkte für 20%iges Oleum, das Abfallprodukt der
derzeitigen Techniken, gering sind, ist 98%ige Schwefel
säure eine Säure von kommerzieller Bedeutung, die in Ver
fahren wie in der Erdölalkylierung, der Sulfonierung und
der Flußsäureherstellung verwendet wird.
Die 98%ige Schwefelsäure kann aus dem verbrauchten Oleum
auf einfache Weise dadurch erhalten werden, daß man durch
dieses Luft hindurchleitet und dabei gleichzeitig eine Ver
sorgung mit getrockneter Luft sicherstellt, die anschließend
unter kontrollierten Bedingungen mit dem Schwefeltrioxid
dampf für die Verwendung bei der Sulfonierungsreaktion
gemischt werden kann.
Gemäß einer alternativen Ausführung kann dann, wenn die
Schwefeltrioxidkonzentration in der Schwefeltrioxid-Luft-
Mischung für die Sulfonierung nicht so sorgfältig kon
trolliert werden muß, trockene Luft bei gleichzeitiger
Mikrowellenbestrahlung durch das Oleum-Einsatzprodukt hin
durchgeleitet werden. Eine derartige Luftspülung ist dabei
beim Vorlegen eines Oleum-Einsatzprodukts verminderter
Stärke besser anwendbar, da in einem solchen Falle der
Spielraum zur Erhöhung der Oleumtemperaturen zu Kompen
sationszwecken erheblich höher ist.
Demgemäß umfaßt die vorliegende Erfindung auch ein Ver
fahren der bereits beschriebenen Art, das als weiteren
Schritt das Hindurchleiten trockener Luft durch das
schwefeltrioxidreiche Oleum-Einsatzprodukt umfaßt, um
eine Schwefeltrioxid-Luft-Mischung zu erzeugen, und die
Schwefeltrioxid-Luft-Mischung und das verbrauchte Oleum
werden gesammelt.
Die Mikrowellenenergie wird vorzugsweise mit einer der
Frequenzen von 915, 2450, 5850 oder 18 000 MHz zugeführt.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
durch eine Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Erzeugung von Schwefeltrioxiddampf im Rahmen kom
plexerer Verfahren diese zu verbessern, und zwar ins
besondere Verfahren zur Sulfonierung von organischen
Verbindungen oder zur Anreicherung von Oleum.
Demgemäß umfaßt die vorliegende Erfindung auch ein Ver
fahren zur Sulfonierung einer organischen Verbindung,
bei dem der Schwefeltrioxiddampf wie bereits beschrieben
erzeugt wird und bei dem dieser Dampf anschließend in
einen Sulfonierungsreaktor eingeleitet wird, der die zu
sulfonierende organische Verbindung enthält, wonach das
sulfonierte organische Produkt isoliert wird.
Die Reaktionsbedingungen zur Durchführung der Sulfonierung
der organischen Verbindung und die zur Gewinnung des
sulfonierten Produkts erforderlichen Isolierstufen gehören
zum Grundwissen des Durchschnittsfachmanns und hängen ab
von der jeweiligen zu sulfonierenden organischen Verbin
dung und dem gebildeten Produkt.
Die vorliegende Erfindung erweist sich bei der Herstellung
von sulfonierten Benzolen und Naphthalinen sowie insbe
sondern von sulfonierten langkettigen aliphatischen Kohlen
wasserstoffen für eine Verwendung in der Waschmittelin
dustrie als außerordentlich nützlich.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ermöglicht die vor
liegende Erfindung auch die Schaffung eines Verfahrens
zur Anreicherung von Oleum, bei dem nach dem bereits be
schriebenen Verfahren ein Schwefeltrioxiddampf erzeugt
wird und dann in einen Verstärkungskessel eingeleitet
wird, der das Oleum enthält, um dieses zu verstärken,
wonach das gewünschte verstärkte Oleum einer gewünschten
Konzentration isoliert wird.
Dieses erfindungsgemäße Verstärkungs- oder Anreicherungs
verfahren ist für die Herstellung von 65%igem Oleum außer
ordentlich wertvoll. Es ist ohne weiteres zu erkennen,
daß irgendein weniger konzentriertes Oleum bis zu einer
Konzentration von 65% angereichert werden kann. Das Ver
fahren ist dann von besonderem Wert, wenn aus einem rela
tiv verdünnten Verhüttungsgas ein 20- bis 25%iges Oleum
hergestellt wird, das dann mit einem Schwefeltrioxiddampf,
der durch Mikrowellenbestrahlung erzeugt wurde, auf das
37% bis 40% oder 65%-Niveau angereichert wird. Das
Ausmaß, zu dem das Schwefeltrioxid-Oleum-Einsatzprodukt
bei der Erzeugung des Schwefeltrioxiddampfes abgereichert
wird, kann vom Durchschnittsfachmann auf der Basis der
zu erzielenden Einsparungen bestimmt werden, die einer
seits durch die Erzeugung der Maximalmenge an Schwefel
trioxid pro Einheitsvolumen Oleum und andererseits
durch die bei einer derartigen Erzeugung erreichten Oleum
temperaturen bestimmt werden. Es dürfte ohne weiteres an
zuerkennen sein, daß die gegenwärtig geltende Begrenzung
auf ein 20%iges Oleum bei Verfahren der vorliegenden Art
ohne weiteres bis zu einem sagen wir 5%igen Oleum abge
senkt werden kann, ohne ein unannehmbares Korrosionsrisiko
einzugehen. Da das erfindungsgemäße Verfahren nicht den
Beschränkungen des Standes der Technik unterliegt, ermög
licht es eine vorteilhafte Anreicherung von Oleum mit einer
Schwefeltrioxid-Anfangskonzentration im Bereich von 20 bis
40% auf eine End-Schwefeltrioxidkonzentration im Bereich
von 37 bis 65%, wobei ein Oleum mit einer Schwefeltri
oxidkonzentration im Bereich von 20 bis 40% verwendet
wird.
Zur Erleichterung eines besseren Verständnisses der vor
liegenden Erfindung werden nachfolgend anhand von Aus
führungsbeispielen verschiedene vorteilhafte Ausführungs
formen der Erfindung noch näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bevorzugten
Anlage für die Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens und für die Verwendung des er
zeugten Schwefeltrioxids bei der Sulfonierung
einer organischen Verbindung; und
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer alternativen
Ausführungsform der Vorrichtung und des Verfah
rens gemäß der vorliegenden Erfindung.
Fig. 1 zeigt einen Quarz-Rohrreaktor (2,5 cm Außendurch
messer) 1, der im Inneren einer Mikrowellen-Heizvorrich
tung 2 angeordnet ist, die mit einem handelsüblichen
Mikrowellengenerator 3 verbunden ist.
Der Generator 3 weist ferner einen Gleitschrauben-Ab
stimmknopf 4 auf, um die reflektierte Leistung minimal
zu halten, Richtkoppler 5 und 6, um die Vorwärtsleistung
und die reflektierte Leistung zu koppeln, und einen Zir
kulator 7, um zu verhindern, daß die reflektierte Leistung
die Mikrowellen-Leistungsquelle 8 erreicht. Jedes der ge
nannten Teile bildet ein Teil eines Hohlleiters 9. Der
Hohlleiter endet in der Heizvorrichtung mit einer Kurz
schlußplatte 10.
Die Mikrowellen-Heizvorrichtung ist so ausgestaltet, daß
sie in wirksamer Weise das Mikrowellenfeld auf den Reaktor
1 überträgt. Die Abmessungen des Hohlleiters sind so ge
wählt, daß sie eine stehende Welle aufrechterhalten und
können von den einschlägigen Fachleuten leicht bestimmt
werden. Bei der gezeigten Ausführungsform sind die Ab
messungen des WR340-Hohlleiters von einer Länge von 15 cm
mal einer Breite von 8,5 cm mal einer Tiefe von 4,2 cm
so gewählt, daß sie eine stehende Welle von 2450 MHz auf
rechterhalten und eine Koppelzone von etwa 30 cm gebildet
wird.
Der Reaktor 1 weist einen Oleum-Einlaß 11 und einen Auslaß
12 für das verbrauchte Oleum auf. Der Auslaß 12 ist mit
einer oberen Leitung 13 und einer unteren Leitung 14 ver
bunden. Die Leitung 13 führt zu einem Aufbewahrungstank
15 für den Schwefeltrioxiddampf, der seinerseits eine mit
einem Durchflußmesser 17 für das Schwefeltrioxid versehene
Ausgangsleitung 16 aufweist. Die Leitung 14 für das ver
brauchte Oleum ist mit einem Kühler 18 versehen und führt
zu einem Lufttrockner 19 mit einer Lufteinlaßleitung 20
und einer Luftauslaßleitung 21. Die Auslaßleitung 21 führt
zu einem Trockenluft-Speichertank 22 mit einer Ausgangs
leitung 23, die zu der Leitung 16 führt und mit einem
Durchflußmesser 24 für die Luft versehen ist. Der Luft
trockner 19 weist eine Auslaßleitung 25 für verbrauchtes
Oleum auf, die mit einem Kühler 26 und einem Wassereinlaß
27 versehen ist.
Die Leitung 16 führt zum Sulfonierungsreaktor 28, der mit
einem Einlaß 29 für die organische Verbindung, einem Aus
laß 30 und einem Trockenluftauslaß 31 versehen ist, der
zu einer Säule 32 zur Entfernung der organischen Verbin
dung und dann zur Luft-Ausgangsleitung 21 führt.
Im Betrieb wird ein schwefeltrioxidreiches Oleum-Einsatz
produkt (37,5% SO3) durch den Quarzreaktor 1 mit einer
Tiefe von 1 cm eingespeist, und die Mikrowellenkopplung
aus dem 1 kW - 2450 MHz - Magnetron wird im Hinblick auf
einen maximalen Wirkungsgrad optimiert. Die Kopplung des
Mikrowellenfeldes mit dem Oleum-Einsatzprodukt führt dann,
wenn sowohl die Energieübertragung auf das Oleum und die
Oleumtemperatur ausreichend hoch sind, zu einem Strom von
Schwefeltrioxiddampf, der durch die Leitung 13 austritt,
und zu einem Strom an verbrauchtem Oleum, der durch die
Leitung 14 austritt. Die Menge der Schwefelsäure in dem
Schwefeltrioxidstrom ist minimal und hängt von der Kon
zentration im Oleum-Einsatzprodukt und im verbrauchten
Oleum ab.
Das Schwefeltrioxid wird in einem Haltetank 15 gespeichert
und unter kontrollierten Bedingungen durch die Leitung
16 unter Überwachung durch den Durchflußmesser 17 abge
geben. Das verbrauchte Oleum wird im Kühler 18 gekühlt
und durch den Trockner 19 geleitet und dann mit einer ab
gemessenen Wassermenge vermischt, um ein Schwefelsäure
produkt (98%ig) herzustellen. Luft, die aus der Leitung
20 in den Trockner 19 eintritt, wird getrocknet und durch
Leitung 21 in den Speichertank 22 überführt, damit sie
anschließend kontrolliert dem Schwefeltrioxiddampf in
Leitung 16 zugemischt werden kann. Die erhaltene Schwefel
trioxid-Luft-Mischung wird in den Sulfonierungsreaktor 28
eingesprüht. Die verbrauchte Gasmischung kann in die Lei
tung 21 zurückgeführt werden, nachdem in der Säule 32 alle
Reste organischen Materials entfernt wurden. Die Natur
der Abtrennsäule 32 hängt dabei von der Natur des zu ent
fernenden organischen Materials ab. Im Falle eines aro
matischen organischen Materials kann die Säule aus einem
Aktivkohlebett bestehen. Aktiviertes Kieselgel und Alumi
niumoxid sind Beispiele für weitere Materialien für die
Entfernung organischer Verunreinigungen.
Bei einer Modifikation des oben beschriebenen Verfahrens
kann Luft aus der Leitung 21 durch das Oleum-Einsatzpro
dukt im Rohr 1 geleitet werden, während das Einsatzprodukt
bestrahlt wird. Die erhaltene Gasmischung aus Leitung 13
wird in einem solchen Fall direkt dem Sulfonierungsreaktor
28 zugeleitet.
Die obige Ausführungsform beschreibt ein kontinuierliches
Verfahren für die Erzeugung von Schwefeltrioxid. Die exak
ten Bedingungen für die Durchführung des obigen kontinuier
lichen Verfahrens hängen von Faktoren wie der Konzentration
des Oleum-Einsatzproduktes, des verbrauchten Oleums, der
Oleum-Durchflußgeschwindigkeit und der Wellenlänge der
verwendeten Mikrowellenstrahlung ab und können vom Fach
mann leicht bestimmt werden.
Fig. 2 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Ver
fahrens und einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Er
findung für den Fall eines nichtkontinuierlichen oder an
satzweisen Verfahrens. Sie zeigt eine handelsübliche
Litton-Mikrowellenherd-Kammer 41, die so modifiziert wurde,
daß sie einen gläsernen Destillationskolben 42 aufnehmen
kann, der mit einem Wärmeaustauscher 43 verbunden ist. Bei
diesem Verfahren enthält der Glasbehälter 42 ein Schwefel
trioxid reiches Oleum 44, das mit einer Mikrowellenenergie
(2450 MHz) bestrahlt wird, die ausreicht, einen Strom
Schwefeltrioxiddampf zu erzeugen, der mit Hilfe des Wärme
austauschers 43 gekühlt werden kann, dann der Speicherung
zugeführt und anschließend verwendet wird. Das gebildete
verbrauchte Oleum wird anschließend aus dem Kolben 42 ent
fernt.
Es ist für den Fachmann leicht zu erkennen, daß die oben
beschriebenen speziellen Vorrichtungen und Verfahren leicht
so modifiziert werden können, daß sie für die Nitrierung
einer organischen Verbindung oder die Anreicherung von
Oleum verwendet werden können. In jedem dieser Fälle wird
der Sulfonierungsreaktor 28 entweder durch einen Nitrierungs
reaktor oder einen Anreicherungskessel ersetzt, der Oleum
enthält.
Claims (9)
1. Verfahren zur Erzeugung von Schwefeltrioxid aus Oleum,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein an Schwefeltrioxid
reiches Oleum-Einsatzprodukt einen ausreichenden Zeitraum
einer Mikrowellenenergie aussetzt, um einen Schwefeltri
oxiddampf und verbrauchtes Oleum zu erzeugen,
den Schwefeltrioxiddampf abtrennt und
das verbrauchte Oleum sammelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Einsatzprodukt aus an Schwefeltrioxid reichem Oleum
kontinuierlich in ein Mikrowellenfeld einführt, in dem
das Oleum-Einsatzprodukt der Mikrowellenenergie ausgesetzt
wird, und daß man den Schwefeltrioxiddampf und das ver
brauchte Oleum sammelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß man das erzeugte Schwefeltrioxid einem Sulfonie
rungsreaktor zuführt, der eine zu sulfonierende organische
Verbindung enthält, um eine Sulfonierung zu bewirken, und
das sulfonierte organische Produkt isoliert.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man den Schwefeltrioxiddampf vor seiner Einführung in den
Sulfonierungsreaktor mit Luft mischt.
5. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß man während der Einwirkung der
Mikrowellenenergie auf das an Schwefeltrioxid reiche Oleum
zusätzlich trockene Luft durch dieses hindurchleitet, um
eine Schwefeltrioxid-Luft-Mischung herzustellen, und daß
man die Schwefeltrioxid-Luft-Mischung und das verbrauchte
Oleum sammelt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß man den erzeugten Schwefeltrioxiddampf einem
Anreicherungsbehälter zuführt, der ein zu verstärkendes
Oleum enthält, um eine Anreicherung des Schwefeltrioxids
in dem Oleum zu bewirken, und daß man ein verstärktes
Oleum der gewünschten Konzentration isoliert.
7. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Erzeugung von Schwefel
trioxid aus einem an Schwefeltrioxid reichen Oleum-Ein
satzprodukt mit
einer Einrichtung zur Aufnahme des Oleum-Einsatzprodukts, einer Einrichtung zur Erzeugung von Mikrowellenenergie und zum Behandeln des Oleum-Einsatzproduktes in der Behälter einrichtung mit der Mikrowellenenergie für einen Zeitraum, der für eine Erzeugung von Schwefeltrioxiddampf und ver brauchtem Oleum ausreicht, einer Einrichtung zum Sammeln des Schwefeltrioxiddampfes und einer Einrichtung zum Sammeln des verbrauchten Oleums.
einer Einrichtung zur Aufnahme des Oleum-Einsatzprodukts, einer Einrichtung zur Erzeugung von Mikrowellenenergie und zum Behandeln des Oleum-Einsatzproduktes in der Behälter einrichtung mit der Mikrowellenenergie für einen Zeitraum, der für eine Erzeugung von Schwefeltrioxiddampf und ver brauchtem Oleum ausreicht, einer Einrichtung zum Sammeln des Schwefeltrioxiddampfes und einer Einrichtung zum Sammeln des verbrauchten Oleums.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behältereinrichtung ein Rohrreaktor aus Glas oder
Quarz ist, der innerhalb einer Einrichtung zur Erzeugung
eines Mikrowellenfeldes angeordnet ist, und daß außerdem
eine Einrichtung für die kontinuierliche Zuführung des
Oleum-Einsatzprodukts in den Rohrreaktor vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß sie zusätzlich eine Einrichtung zum Durchleiten
von Luft durch das Oleum-Einsatzprodukt, so daß eine
Schwefeltrioxid-Luft-Gasmischung hergestellt wird, sowie
eine Einrichtung zum Sammeln dieser Gasmischung aufweist.
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