DE4222803A1 - Kugelgelenklagereinheit mit mehrschichtiger gleitbuechse und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Kugelgelenklagereinheit mit mehrschichtiger gleitbuechse und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lagereinheit mit einer kugeligen
Gleitfläche und deren Herstellung. Insbesondere betrifft die
Erfindung eine schmiermittelfreie Kugelgelenklagereinheit,
die sich für verschiedene Verbindungsmechanismen bei
Übertragungs- und Steueranlagen von Automobilen und dergleichen
einsetzen läßt.
Kugelgelenklager sind aus dem Stand der Technik bekannt,
beispielhaft wird verwiesen auf die japanische Patentver-
Öffentlichung Nr. 51-42 569, und die beiliegenden Fig.
8 und 9.
Wie aus Fig. 8 hervorgeht, enthält eine Kugelgelenklager
einheit typischerweise ein Innenteil 50 mit einer kugeligen
Außenumfangsfläche, einem Außenteil 51 mit einer kugeligen
Innenumfangsfläche, die mit Abstand der kugeligen Außenumfangs
fläche des Innenteils 50 gegenüberliegt, und eine Büchse oder
selbstschmierende dünne Platte 52, die zwischen dem Innen-
und dem Außenteil 50 und 51 liegt. Die Büchse 52 besteht
typischerweise aus einem eine geringe Reibung aufweisenden
Hochpolymer-Material, beispielsweise einem Kunstharz der
Fluorfamilie. Die Büchse ist fest an dem Außenteil 51
befestigt, um einen schmiermittelfreien Gleitkontakt an
der Grenzschicht zwischen dem Innenteil 50 und der Büchse
52 zu schaffen.
Bei der Herstellung der in Fig. 8 gezeigten Lagereinheit
wird gemäß Fig. 9 ein Innenteil 50 mit einer Büchse 52
aus einem eine geringe Reibung aufweisenden Hochpolymer-
Material auf seiner äußeren Umfangsfläche im Inneren eines
Formhohlraums 53 angeordnet, dessen Form der Außenkontur
des Außenteils 51 entspricht, wobei das Innenteil einen
Formkern bildet. Dann wird im schmelzflüssigen Zustand
eine bei niedriger Temperatur schmelzende Legierung in
den Hohlraum gegossen, um das Außenteil 51 zu schmieden.
Die so eingegossene Legierung wird dann zur Verfestigung
abgekühlt, so daß die Büchse 52 fest an dem so gebildeten
Außenteil 51 haftet. Wenn die in den Hohlraum eingefüllte
Legierung zur Verfestigung abgekühlt wird, schrumpft die
Legierung innerhalb des Formhohlraums etwas, so daß die
Büchse 52 an dem Innenteil 50 zusammengedrückt wird, was
verhindert, daß das Innenteil 50 sich frei relativ zu dem
Außenteil 51 bewegen kann. Nach dem Schmieden wird gemäß
Fig. 10 deshalb eine äußere Kraft aufgebaut, um das
Außenteil 51 in axialer Richtung zusammenzupressen, so
daß das Außenteil 51 geringfügig verformt und dadurch eine
vorbestimmte schmale Lücke zwischen dem Innenteil 50 und
der Büchse 52 geschaffen wird. Wegen dieser Lücke kann sich
das Innenteil relativ zu dem Außenteil 51 schwenkend bewegen,
wobei die Büchse 52 fest an dem Außenteil 51 befestigt ist.
Allerdings hat das herkömmliche Kugelgelenklager mit dem
oben beschriebenen Aufbau eine Reihe von Nachteilen.
Bei dem Schmiedevorgang wird die Büchse 42 teilweise ange
schmolzen, so daß sie fest an der Innenfläche des Außen
rings 51 haftet. Da allerdings das Außenteil 51 aus einem
Metall besteht, während die Büchse 52 aus einem Kunstharz
besteht, ist die Kopplung zwischen diesen beiden Elementen
naturgemäß schwach, so daß die Büchse 52 die Neigung hat,
sich im Betrieb von dem Außenring 52 zu trennen, speziell
dann, wenn Scherkräfte auf die Teile einwirken. Als
Ergebnis verschiebt sich die Büchse 52 nach und nach in
ihrer Lage, so daß der Außenring 51 in direkte Berührung
mit dem Innenteil 50 gelangt, was zu einem erhöhten
Gleitwiderstand und zu einem erhöhten Verschleiß der
Gleitfläche an zumindest einem von dem Innenteil 50 und
dem Außenteil 51 führen kann, wodurch wiederum ein
unerwünschtes Spiel der Gleitbewegung entsteht.
Da weiterhin die Büchse 52 lediglich aus Kunstharzmaterial
besteht, ist ihre Widerstandsfähigkeit gegen Kompression
naturgemäß gering, mit der Folge, daß, wenn eine relativ
starke Kompressionskraft von Seiten des Innenrings 50 auf
die Büchse 52 ausgeübt wird, eine Beschädigung der Büchse
52 die Folge sein kann. Es gibt also eine Grenze bei der
Lastaufnahmefähigkeit der Büchse 52. Da außerdem ein
Harzmaterial der Fluorfamilie zur Bildung der Büchse 52
verwendet wird, bei dem es sich um ein Material mit relativ
geringer Wärmeleitfähigkeit handelt, kann die Büchse 52 von
sich aus nicht wesentlich zur Ableitung der Wärme beitragen,
die durch die Reibung zwischen dem Innenteil 50 und der
Büchse 52 entsteht. Damit werden die Gleitflächen möglicher
weise überhitzt, im schlimmsten Fall klemmen sie sich durch
Festbrennen.
Drittens ist es beim Ausbilden des äußeren Teils 51 durch
Schmieden wichtig, Maßnahmen zu treffen, um ein Entweichen
schmelzflüssigen Metalls und ein In-Berührung-Gelangen
des schmelzflüssigen Metalls mit dem Innenteil 50 zu
verhindern. Dies deshalb, weil, wenn etwas schmelzflüssiges
Metall an die Grenzschicht zwischen Innenring 50 und Büchse
52 gelangt, und das schmelzflüssige Metall aushärtet, in
unerwünschter Weise Metall zwischen dem Innenteil 50 und
der Büchse 52 vorhanden ist, welches einen unerwünschten
Verschleiß der Gleitfläche des Innenteils 50 hervorruft.
Außerdem kann die Büchse 52 beschädigt werden, was die
Leistungsfähigkeit der Lagereinheit beeinträchtigt.
Viertens wird gemäß Fig. 10 bei dem herkömmlichen Her
stellungsverfahren nach dem Schmieden des Außenteils 51
eine externe Kraft auf das Außenteil 51 in axialer Richtung
nach Schmiedevorgang aufgebracht, um die erwähnte kleine
Lücke an der Grenzschicht zwischen Innenteil 50 und der
Büchse 52 zu schaffen. Bei der herkömmlichen Verfahrens
weise wird das Außenteil 51 im Querschnitt bogenförmig
verformt, so daß die erhaltene Lücke in der Mitte des
Außenrings 51 am größten und an jeder Kante 51a des
Innenteils 50 am kleinsten ist. Im Ergebnis wird der
Gleitwiderstand der Gleitfläche des Innenteils 50 ungleich
mäßig, was eine glatte Bewegung des Innenteils 50 verhindern
kann. Da außerdem die Lücke nicht gleichförmig ist, gelangt
möglicherweise die Büchse 52 nur an den Kanten 51a mit dem
Innenring 50 in Berührung, wenn die Anordnung belastet wird,
wobei der Kontakt zwischen dem Innenteil 50 und der
Büchse 52 lokal begrenzt wird, mit der Folge, daß an
diesen Kanten 51a ein erhöhter Verschleiß stattfindet.
Um dieser Situation gerecht zu werden, muß die Lücke
relativ groß ausgebildet sein, was aber den Nachteil
hat, daß das Lager keine großen Aufschlagkräfte aufzu
nehmen vermag und ein relativ großes Spiel vorhanden
ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine verbesserte
Kugelgelenklagereinheit und ein Verfahren zu deren Her
stellung anzugeben, wobei die Gelenklagereinheit sich durch
hohe Unversehrtheit, ruhige Betriebsweise und lange Lebens
dauer auszeichnet. Durch das erfindungsgemäße verbesserte
Herstellungsverfahren für eine Kugelgelenklagereinheit
soll eine einfache Realisierung möglich sein.
Hierzu schafft die vorliegende Erfindung eine Kugelgelenk
lagereinheit, die folgende Merkmale aufweist: Ein Innenteil
mit einer ersten kugeligen Oberfläche; ein Außenteil mit
einer zweiten kugeligen Oberfläche, die der ersten kugeligen
Oberfläche mit Abstand gegenüberliegt, und eine Büchse, die
fest an der zweiten kugeligen Fläche des Außenteils ange
bracht ist, wobei die Büchse eine Außenschicht aus einem
ersten Material, welches fest an der zweiten kugeligen
Fläche angebracht ist, und eine Innenschicht aus einem
zweiten, von dem ersten Material verschiedenen Material
aufweist, wobei das zweite Material in Gleitkontakt mit
der ersten kugeligen Oberfläche des Innenteils steht.
Vorzugsweise besitzt die Außenschicht der Büchse eine
unregelmäßige Oberfläche, so daß die Büchse teilweise
in dem Außenteil verankert ist. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist das erste Material ein Metall, und das
zweite Material ist ein Harz, beispielsweise ein Harz aus
der Fluorfamilie. Vorzugsweise ist das zweite Material ein
Stoffmaterial aus Harzfilamenten.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren
zum Herstellen einer Kugelgelenklagereinheit geschaffen,
welches folgende Schritte umfaßt: Schaffen einer ersten
Schicht aus einem ersten Material; festes Anbringen einer
zweiten Schicht aus einem zweiten Material an der ersten
Schicht, um eine mehrschichtige Büchse zu erhalten; Anbringen
der Büchse an einer ersten kugeligen Oberfläche eines Innen
teils, wobei die erste Schicht in Berührung mit dem Innen
teil steht; Anordnen des Innenteils mit der Büchse innerhalb
eines Hohlraums; Eingießen eines schmelzflüssigen Metalls in
den Hohlraum, um ein Außenteil einstückig mit der zweiten
Schicht der Büchse zu bilden; und, nach Entfernen einer
Kombination aus Innenteil, Außenteil und Büchse aus dem
Hohlraum nach Verfestigung des schmelzflüssigen Metalls,
Aufbringen einer äußeren Kraft auf das Außenteil, um einen
Spalt zwischen dem Innenteil und der ersten Schicht zu
erhalten, derart, daß das Innenteil sich relativ zu
dem Außenteil und der Büchse bewegen kann, während es in
Gleitkontakt mit der ersten Schicht steht.
Vorzugsweise ist die zweite Schicht mit einer unregelmäßigen
Oberfläche an ihrer Außenseite versehen, so daß die zweite
Schicht physikalisch mit dem Außenteil integriert wird,
wenn das Außenteil durch Schmieden gebildet wird. Das
erste Material enthält vorzugsweise ein Harzmaterial
niedriger Reibung, beispielsweise ein Harz der Fluorfamilie.
Am meisten bevorzugt ist ein Stoffmaterial aus Harzfilamenten.
Das Zweitmaterial ist vorzugsweise ein Metall.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Kugelgelenklager
einheit gemäß einer Ausführungsform der Erfindung im
Querschnitt;
Fig. 2 eine schematische, perspektivische Darstellung
der Lagereinheit nach Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Darstellung, die den Schritt
zum Pressen einer Innenschicht aus einem Stoff
auf Filamentbasis gegen eine Außenschicht aus
Metall zum Bilden einer mehrschichtigen Büchse
während eines Herstellungsprozesses für eine
Kugelgelenklagereinheit gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeigt;
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Schritts zum
Pressen der durch den Schritt nach Fig. 3 er
haltenen mehrschichtigen Büchse auf eine kugelige
Außenumfangsfläche eines Innenteils, wenn Preßformen
sich bei der bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens in ihren zurückgezogenen
Stellungen befinden;
Fig. 5 eine schematische Darstellung des Pressens der nach
dem Schritt gemäß Fig. 3 gebildeten mehrschichtigen
Büchse auf das Innenteil, wenn die Preßformteile
sich in ihrer vorgerückten Stellung befinden;
Fig. 6 eine schematische Darstellung des Bildens eines
Außenteils durch Schmieden mit einer Kombination
aus dem Innenteil und der mehrschichtigen Büchse,
die in einem Hohlraum angeordnet sind;
Fig. 7 eine schematische Darstellung des Aufbringens einer
externen Kraft auf das Außenteil, um so einen Spalt
an der Gleitfläche in der Lagereinheit zu schaffen,
nachdem der Formungsschritt gemäß der Erfindung aus
geführt worden ist;
Fig. 8 eine schematische Querschnittdarstellung einer
herkömmlichen Kugelgelenklagereinheit;
Fig. 9 eine schematische Darstellung eines Schritts zum
Bilden eines Außenteils der in Fig. 8 gezeigten
Lagereinheit gemäß einem herkömmlichen Herstellungs
verfahren; und
Fig. 10 eine schematische Darstellung des Aufbringens einer
externen Kraft auf das Außenteil nach dem Formvorgang
nach Fig. 9, um einen Spalt an einer Gleitfläche zu
erzeugen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen schematisch eine entsprechend
einer Ausführungsform der Erfindung ausgebildete Kugel
gelenklagereinheit. Wie aus der Zeichnung hervorgeht,
enthält die vorliegende Kugelgelenklagereinheit ein Innen
teil 1, welches etwa die Form eines Rings und eine
kugelig geformte Außenfläche hat. Das Innenteil 1 besitzt
außerdem ein Durchgangsloch 4 mit einer gewünschten Quer
schnittsform, so daß irgendein gewünschtes Element mit
dem Innenteil 1 koppelbar ist, indem es in das Durchgangs
loch 4 eingeführt wird. Die Lagereinheit enthält ferner
eine mehrschichtige Büchse 2 und ein Außenteil 3, welches
ebenfalls bei dieser Ausführungsform die Form eines Rings
hat. Das Außenteil 3 ist mit einer kugelig geformten
inneren Umfangsfläche versehen, die mit Abstand der kugeligen
Außenumfangsfläche des Innenrings 1 gegenüberliegt, wenn die
Anordnung gemäß Fig. 1 zusammengebaut ist. Die mehrschichtige
Büchse 2 ist fest an der kugelig geformten Innenumfangsfläche
des Außenteils 3 angebracht, so daß die am weitesten innen
liegende Oberfläche der mehrschichtigen Büchse 3 ebenfalls
kugelige Form hat und in Gleitkontakt mit der kugeligen
Außenumfangsfläche des Innenrings 1 steht.
Demzufolge wird eine Gleitfläche an der Grenzschicht zwischen
dem Innenteil 1 und der mehrschichtigen Büchse 2 gebildet,
da letztere fest an dem Außenteil 3 angebracht ist. Wenn
bei diesem Aufbau das Außenteil 3 ortsfest gehalten wird,
kann das Innenteil 1 gegenüber dem Außenteil 3 verschwenkt
werden und auch eine Drehbewegung vollziehen. Beispiels
weise kann das Außenteil 3 an einem Ende einer (nicht
gezeigten) Verbindung vorgesehen werden, wobei eine
(nicht gezeigte) Drehwelle in das Innenteil 1 eingesetzt
und an diesem fixiert wird. In diesem Fall kann die Drehwelle
nicht nur eine Drehbewegung relativ zu dem Außenteil 3
vollziehen, sondern kann auch relativ zu dem Außenteil
3 verschwenkt werden.
In Übereinstimmung mit einem wichtigen Merkmal der vor
liegenden Erfindung enthält die mehrschichtige Büchse 2
eine Innenschicht 2a und eine Außenschicht 2b bei der
dargestellten Ausführungsform. Die mehrschichtige Büchse
2 kann auch bei Bedarf drei oder noch mehr Schichten enthalten.
Vorzugsweise besteht die Innenschicht 2a aus einem ersten
Material, während die Außenschicht 2b aus einem zweiten,
von dem ersten Material verschiedenen Material besteht.
Das erste Material ist so gewählt, daß es einen guten Gleit
kontakt mit dem Innenteil 1 macht, während das zweite
Material so gewählt wird, daß es eine feste mechanische
Verbindung zwischen der Büchse 2 und dem Außenteil 3
gewährleistet.
Die Innenschicht 2a besitzt eine äußere Gleitfläche, die
kugelig geformt ist und in Gleitkontakt mit der kugelig
geformten Innengleitfläche des Innenrings 1 steht. Um
die bestmögliche Leistung als Gleitlagereinheit zu
schaffen, muß die Innenschicht 2a so aufgebaut sein, daß
sie zumindest einen niedrigen Reibungskoeffizienten,
eine hohe Verschleißfestigkeit und hohe Wärmewiderstands
fähigkeit besitzt. Vorzugsweise besitzt die Innenschicht
2a außerdem die Fähigkeit, einer relativ hohen Belastung
standzuhalten, und vorzugsweise besitzt sie eine hohe
Wärmeleitfähigkeit und einen geringen Wärmeausdehnungs
koeffizienten. Um die oben angegebenen Bedingungen zu
erfüllen, besteht die Innenschicht 2a vorzugsweise aus
einem Flachstück aus einem Harzmaterial. Das Harzmaterial
ist vorzugsweise ein Harzmaterial der Fluorfamilie,
beispielsweise Polyethylentetrafluorid (PTEF). Im dargestellten
Ausführungsbeispiel wird TEFLON (Handelsbezeichnung der
Mitsui-Dupont Floro Chemical K. K. in Japan) verwendet. In
einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Innenschicht
2a aus einem Blatt aus Webstoff mit Polyester oder Glasfasern
und den TEFLON-Fasern. Damit besteht die Innenschicht 2a
vorzugsweise aus einem Faser-Blattmaterial auf Webstoff-
Grundlage.
Andererseits enthält die Außenschicht 2b ein Material,
welches eine hohe mechanische Festigkeit zwischen der
Innenschicht 2a und dem Außenteil 3 und/oder eine hohe
Wärmeleitfähigkeit gewährleistet, damit die durch die
Gleitbewegung zwischen dem Innenring 1 und der Innen
schicht 2a erzeugte Wärme wirksam abgeleitet wird. Zu
diesem Zweck besteht die äußere Schicht 2b vorzugsweise
aus einem Metall, beispielsweise einer Kupferlegierung
mit hoher Wärmeleitfähigkeit. Die Innenschicht 2a ist
fest an der Außenschicht 2b klebend oder mittels einer
anderen geeigneten Methode angebracht. In der bevorzugten
Ausführungsform ist die Außenschicht 2b mit einer unregel
mäßigen Oberfläche zumindest in einem Teil ihrer äußeren
Umfangsfläche versehen. Die unregelmäßige Oberfläche
kann definiert werden als jegliche Abweichung in radialer
Richtung von einer kugeligen Oberfläche. Beispielsweise
können mehrere sich radial erstreckende Vorsprünge an
der äußeren Umfangsfläche der Außenschicht 2b vorgesehen
sein, oder aber, alternativ, können Nuten in der äußeren
Umfangsfläche der Außenschicht 2b ausgebildet sein, zum
Beispiel durch Rändeln oder Pressen. Die Schaffung einer
solchen unregelmäßigen Struktur in der äußeren Umfangs
fläche der Außenschicht 2b ist zum Teil deshalb vorteil
haft, weil diese Struktur einen starken Ankereffekt
bezüglich des Außenteils 3 hat, wodurch ein starker
mechanischer Halt zwischen der Büchse 2 und dem Außen
teil 3 erhalten wird. Da insbesondere die Büchse 2 von
dem Innenteil 1 eine Drehkraft erfährt, wenn das Innen
teil 1 eine Schwenkbewegung macht, ist eine solche un
regelmäßige Struktur besonders vorteilhaft, um zu ver
hindern, daß sich die Büchse 2 relativ zu dem Außenteil
3 dreht. Es sei angemerkt, daß eine solche unregelmäßige
Struktur auch an der Grenzschicht zwischen der Innen- und
der Außenschicht 2a, 2b vorgesehen sein kann, falls
erwünscht.
Anhand der Fig. 3 bis 7 soll nun ein Verfahren zum
Herstellen einer Kugelgelenklagereinheit gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung beschrieben werden.
Zunächst wird das Innenteil 1 vorzugsweise aus einem
Metall-Werkstück hergestellt, beispielsweise durch zer
spanende Bearbeitung. Das heißt: Ein Metall-Werkstück
wird bearbeitet, um das Innenteil 1 mit einer kugeligen
Außenumfangsfläche 1a und dem Durchgangsloch 4 zu erhalten.
Nach der Bearbeitung wird das Innenteil 1 vorzugsweise einer
Wärmebehandlung oder einer Abschreckung sowie einem Fein
schliff unterzogen. Dann wird die kugelige Außenumfangs
fläche 1a durch Läppen endbearbeitet.
Anschließend wird ein Metallblechstück zu einem Zylinder
geformt, der einen vorbestimmten Durchmesser aufweist.
Anschließend wird der Zylinder zu einem Ring gewünschter
Breite geschnitten, welcher die Außenschicht 2b der Büchse
2 bildet. In einer Ausführungsform wird die Außenumfangs
fläche eines solchen Metallrings gerändelt, um eine nach
oben und nach unten wechselnde unregelmäßige Struktur zu
erhalten. In einer Ausführungsform kann eine solche un
regelmäßige Struktur an der äußeren Umfangsfläche des
Metallrings oder der Außenschicht 2b vorgesehen werden,
wenn die Büchse 2 auf das Innenteil 2 gepreßt wird, was
unten noch näher erläutert wird. Anschließend wird ein
Streifen aus gewebten Fasern, vorzugsweise gewebt aus
Polyester- oder Glasfasern, sowie TEFLON-Fäden, mit einem
Klebstoff unter Aufbringen von Wärme gegen die innere
Umfangsfläche des so gebildeten Metallrings 2b gepreßt.
Damit ist der Streifen aus gewebten Fasern mit der Metall
ring-Außenschicht 2b kombiniert und bildet eine Innen
schicht 2a. Dadurch wird die zweischichtige Büchse 2
erhalten.
Dann wird gemäß Fig. 3 eine Aluminiumstange 5, deren
Durchmesser geringfügig kleiner ist als der Innendurch
messer der so erhaltenen zweischichtigen Büchse 2, in
die ringförmige Büchse 2 eingeführt. Mit dem in die
ringförmige Büchse 2 eingeführten Stab 5 wird Wärme
zumindest auf die Stange 5 aufgebracht, so daß diese
sich aufgrund von Wärmeausdehnung erweitert. Als Ergebnis
wird die aus dem gewebten Kunstharz-Faser-Streifen be
stehende Innenschicht 2a gegen die Metallring-Außen
schicht 2b gepreßt, so daß die Innenschicht 2a fest
an der Außenschicht 2b haftet. Dann wird der Stab 5 ab
gekühlt, so daß er auf seinen ursprünglichen Durchmesser
zurückschrumpft und er leicht aus der ringförmigen
Büchse 2 herausgezogen werden kann. Die so geformte
ringförmige Büchse 2 sollte einen Innendurchmesser besitzen,
der mindestens gleich oder geringfügig größer ist als der
Außendurchmesser der äußeren Umfangsfläche 1a des Innen
teils 1.
Dann wird gemäß Fig. 4 die so erhaltene ringförmige
Büchse 2 auf das Innenteil 1 aufgepaßt, wie durch die
gestrichelte Linie angedeutet ist, und das Innenteil 1
mit der Büchse 2 wird in eine vorbestimmte Position
zwischen einem Paar linker und rechter Preßformhälften
6 und 7 gebracht, von denen jede eine gekrümmte Andrück
fläche aufweist. Wie zuvor erwähnt, kann bei einer Ausführungs
form jede der so gekrümmten Andrückflächen mit einer un
regelmäßigen Oberfläche versehen sein, beispielsweise
Vorsprünge aufweisen, um auf diese Weise eine unregel
mäßige Struktur in der äußeren Umfangsfläche der Außen
schicht 2a der Büchse 2 zu bilden, wenn diese gepreßt
wird. Dann werden gemäß den in Fig. 4 eingezeichneten
Pfeilen die linke und die rechte Formhälfte 6 und 7 gegen
einander bewegt, bis sie aus der in Fig. 4 gezeigten
zurückgezogenen Stellung in eine in Fig. 5 gezeigte
vorgerückte Stellung gelangen. Hierdurch wird die ring
förmige Büchse 2 gegen die äußere Umfangsfläche 1a des
Innenrings 1 gepreßt, so daß die Büchse 2 kugelige Form
erhält, entsprechend der Kugelform der äußeren Umfangs
fläche 1a des Innenrings 1. Als Ergebnis kommt die
innere Umfangsfläche der Büchse 2 praktisch in ihrer
Gesamtheit in Berührung mit der äußeren Umfangsfläche
1a des Innenrings 1.
Dann wird der Innenring 1 zusammen mit der Büchse 2 aus
den Preßformhälften 6 und 7 entnommen, indem die Form
hälften 6 und 7 in ihre zurückgezogene Stellung gefahren
werden. Anschließend wird der Innenring zusammen mit der
Büchse 2 in eine vorbestimmte Lage im Inneren eines
Formhohlraums 9 einer Druckgußform 8 gebracht, die ebenfalls
ein Paar getrennter Formhälften besitzt. Der Formhohlraum
9 entspricht in seiner Gestalt im wesentlichen dem Außen
teil 3. Ein Kanal 10 erstreckt sich von der Außenseite
der Form 8 zu dem Hohlraum 9. In den Hohlraum 9 über den
Kanal 10 eingegossenes schmelzflüssiges Metall definiert
das Außenteil 3. Vorzugsweise wird Zink (mit einem Schmelz
punkt von etwa 420°C), Aluminium (mit einem Schmelzpunkt
von etwa 660°C) oder dergleichen verwendet.
Wenn schmelzflüssiges Metall in den Hohlraum 9 eingegossen
wird und das Material zur Bildung des Außenteils 3 ver
festigt wird, erhält man eine strenge mechanische Kopplung
zwischen der Außenschicht 2b und dem Außenteil 3, da das
geschmolzene Metall in jegliche unregelmäßige Struktur an
der äußeren Umfangsfläche der Außenschicht 2b gelangen kann,
um so einen Verankerungseffekt zu bewirken. Da in diesem
Stadium die Innenschicht 2a haftend und in enger Berührung
mit der Außenschicht 2b steht und die Innenschicht 2a außerdem
in engem Kontakt mit der äußeren Umfangsfläche 1a des Innen
rings 1 steht, gibt es keine Möglichkeit für das schmelz
flüssige Metall, um die Kanten der Außenschicht 2b herum
in Richtung auf den Innenring 1 zu kriechen.
Anschließend wird nach ausreichender Befestigung des
schmelzflüssigen Metalls die Form 8 geöffnet, und das
Produkt wird der Form 8 entnommen. Danach wird gemäß
Fig. 7 eine externe Kraft radial und nach innen gerichtet
auf das Außenteil 3 aufgebracht, wie es in Fig. 7 durch
Pfeile angedeutet ist, so daß die sandwichartig zwischen
dem inneren und äußeren Metallteil 1 und 3 gehaltene und
fest an dem Außenteil 3 befestigte Büchse 2 veranlaßt wird,
sich in Seitenrichtung entlang der kugeligen Außenumfangs
fläche 1a des Innenteils 1 zu strecken, was wiederum zu
einem schmalen gleichförmigen Spalt S zwischen der Büchse
2 und dem Innenteil 1 führt. Dann wird das Außenteil 3
endbearbeitet, um unerwünschte Grad oder dergleichen zu
beseitigen und so die Herstellung abzuschließen.
Da bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
eine unregelmäßige Struktur oder eine Erhöhungen und
Vertiefungen aufweisende Struktur 2bn an der äußeren Umfangs
fläche der Metallring-Außenschicht 2b vorhanden ist, wie am
besten aus Fig. 3 zu ersehen ist, kann an der Grenzfläche
zwischen der Außenschicht 2b und dem Außenteil 3 eine
starke körperliche Kopplung oder Verankerungsstruktur ge
bildet werden. In der in Fig. 3 gezeigten Struktur ist
die unregelmäßige Struktur 2bn in Form mehrerer sich radial
erstreckender Vorsprünge dargestellt. Allerdings kann
die unregelmäßige Struktur 2bn auch in irgendeiner
anderen gewünschten Weise gebildet werden, zum Beispiel
durch Nuten, die entlang der äußeren Umfangsfläche der
Außenschicht 2b verlaufen. In letzterem Fall sollten die
Nuten vorzugsweise einen Abschnitt umfassen, der sich
zumindest teilweise in eine andere Richtung als die
Umfangsrichtung erstreckt.
Erfindungsgemäß dient die Metallring-Außenschicht 2b auch
zum Verhindern, daß irgendwelches schmelzflüssiges Metall
um ihre Kanten herumkriecht und in Berührung mit der
Innenschicht 2a gelangt, wenn das flüssige Metall in den
Hohlraum 9 eingegossen wird, in welchem das Innenteil 1
zusammen mit der Büchse 2 angeordnet ist. Es gibt also
keine Möglichkeit, daß die Innenschicht 2a des Webstücks
aus Kunstharzfasern durch heißes flüssiges Metall während
der Herstellung beschädigt wird oder sich in seiner Lage
verschiebt. Da weiterhin die Büchse 2 stark an dem Außen
teil 3 haftet, ist es unwahrscheinlich, daß die Büchse 2
sich in ihrer Lage verschiebt oder sich von dem Außenteil
3 trennt. Dies gilt auch dann, wenn eine Scherkraft auf
die Grenzfläche zwischen der Büchse 2 und dem Außenteil 3
einwirkt.
Da die Metallring-Außenschicht 2b eine hervorragende Wärme
leitfähigkeit aufweist, kann jegliche Wärme, die an der
Gleitfläche zwischen dem Innenring 1 und der Büchse 2
entsteht, rasch in das Außenteil 3 abgeleitet werden.
Daher wird die Gleitfläche wirksam gekühlt und auch dann
auf einer vorbestimmten Temperatur gehalten, wenn die Lager
einheit über einen längeren Zeitraum im Dauerbetrieb ein
gesetzt wird. Da außerdem gemäß der Erfindung eine externe
Kraft auf das Außenteil 3 ausgeübt wird, welche radial
nach innen gerichtet ist, damit die Innenschicht 2a in
Seitenrichtung gestreckt wird, um einen vorbestimmten Spalt
S an der Gleitfläche zwischen dem Innenteil 1 und der Büchse
2 zu bilden, wird der sich einstellende Spalt S über die
gesamte Gleitfläche hinweg mit einer gleichförmigen Stärke
ausgebildet. Damit kann man den Spalt S auf einen minimalen
Wert einstellen, was eine glatte Betriebsweise gewährleistet.
Weiterhin ist es unwahrscheinlich, daß die Büchse 2 einem
besonderen Verschleiß unterliegt. Da die Erfindung eine
enge Toleranz gestattet, läßt sich die Lagereinheit mit
sehr hoher Genauigkeit fertigen.
Obschon die oben beschriebene Lagereinheit ein ringförmiges
Außenteil 3 enthält, muß das Außenteil 3 nicht in Form eines
Rings ausgebildet sein. Es kann statt dessen auch irgendein
Strukturelement sein, zum Beispiel ein Zapfenende oder
dergleichen. Der Gesamtaufbau des Außenteils 3 ist also
nicht auf einen Ring beschränkt.
Claims (11)
1. Kugelgelenk-Gleitlagereinheit, umfassend:
- - ein Innenteil (1) mit einer ersten kugeligen Oberfläche,
- - ein Außenteil (3) mit einer zweiten kugeligen Oberfläche, die der ersten kugeligen Oberfläche mit Abstand gegenüberliegt, und
- - eine fest an der zweiten kugeligen Oberfläche des Außenteils (3) angebrachte Büchse (2) mit einer Außenschicht (2b) aus einem ersten Material, die fest an der zweiten kugeligen Fläche angebracht ist, und einer Innenschicht (2a) aus einem zweiten, von dem ersten verschiedenen Material, die in Gleitkontakt mit der ersten kugeligen Oberfläche des Innen teils (1) steht.
2. Einheit nach Anspruch 1,
bei der zwischen der ersten kugeligen Oberfläche des
Innenteils (1) und der Innenschicht (2a) der Büchse (2)
ein vorbestimmter Spalt (S) vorgesehen ist.
3. Einheit nach Anspruch 1 und 2,
bei der die Außenschicht (2b) eine unregelmäßige Struktur
(2bn) an einer Grenzfläche mit dem Außenteil (3) aufweist,
wobei die unregelmäßige Struktur eine Abweichung von einer
Kugelform ist, um so eine körperliche Kopplung zwischen der
Außenschicht (2b) der Büchse (2) und dem Außenteil (3) zu
schaffen.
4. Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei der das erste Material ein Metall und das zweite Material
ein Harzmaterial aufweist.
5. Einheit nach Anspruch 4,
bei der das Harzmaterial ein Flachmaterial aus gewebten
Fasern ist, von denen zumindest einige aus einem Harz
bestehen.
6. Einheit nach Anspruch 5,
bei der die Fasern mindestens eine der Faserarten Polyester
fasern, Glasfasern und Fluorharz-Fasern umfaßt.
7. Verfahren zum Herstellen einer Kugelgelenk-Gleitlager
einheit, umfassend die Schritte:
- - Schaffen einer ersten Schicht eines ersten Materials,
- - festes Anbringen einer zweiten Schicht eines zweiten Materials an der ersten Schicht, um eine Mehrschicht- Büchse (2) zu bilden,
- - Anordnen der Büchse (2) auf einer ersten kugeligen Oberfläche eines Innenteils (1) und Anpressen der Büchse (2) gegen die erste kugelige Oberfläche, um auf diese Weise die erste Schicht in enge Berührung mit der ersten kugeligen Oberfläche des Innenteils zu bringen,
- - Anordnen des Innenteils mit der Büchse in einem Form hohlraum,
- - Eingießen von schmelzflüssigem Metall in den Formhohl raum (9), um einstückig mit der zweiten Schicht der Büchse (2) ein Außenteil (3) zu formen,
- - und - nach Entnahme der Kombination aus dem Innen teil, dem Außenteil und der Büchse aus dem Formhohlraum nach Verfestigung des schmelzflüssigen Metalls - Ausüben einer äußeren Kraft auf das Außenteil (3), um zwischen dem Innenteil und der ersten Schicht einen Spalt zu bilden, derart, daß das Innenteil sich relativ zu dem Außenteil und der Büchse bewegen kann, während eine Gleitberührung mit der ersten Schicht erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
bei der die zweite Schicht eine unregelmäßige Struktur
in ihrer äußeren Umfangsfläche aufweist.
9. Verfahren nach Anspruch 7 und 8,
bei dem eine unregelmäßige Struktur in Form einer Ab
weichung von einer kugeligen Oberfläche auf der äußeren
Umfangsfläche der zweiten Schicht (2bn) geschaffen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
bei dem die Schaffung einer unregelmäßigen Struktur
dann erfolgt, wenn die Büchse gegen die erste Umfangs
fläche des Innenteils (1) gepreßt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
bei dem die äußere Kraft radial nach innen gerichtet auf
das Außenteil (3) ausgeübt wird, so daß zumindest die
Innenschicht der Büchse in Seitenrichtung gestreckt wird.
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