DE4221499A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Transportieren von Werkstücken - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Transportieren von WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transportieren von
flach-runden, insbesondere ringförmigen Werkstücken, bei der
die Werkstücke zu mehreren übereinander auf einer Palette
angeordnet sind und die Palette eine erste, flach geneigte
Auflagefläche für die flache Seite der Werkstücke sowie eine
zweite, steil geneigte Auflagefläche für den runden Umfang der
Werkstücke aufweist und die zweite Auflagefläche mit einen Winkel
miteinander einschließenden Abschnitten zum Zentrieren der
Werkstücke über deren runden Umfang versehen ist, und ferner
eine Transportvorrichtung zum Verfahren der Palette zwischen
Stationen für eine Behandlung der Werkstücke vorgesehen ist.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Transportieren
von flach-runden, insbesondere ringförmigen Werkstücken, bei
dem die Werkstücke zu mehreren übereinander auf einer Palette
angeordnet werden und die Palette die Werkstücke mittels einer
ersten, flach geneigten Auflagefläche für die flache Seite der
Werkstücke sowie einer zweiten, steil geneigten Auflagefläche
für den runden Umfang der Werkstücke hält und mittels der zweiten
Auflagefläche, die mit einen Winkel miteinander einschließenden
Abschnitten versehen ist, die Werkstücke über deren runden Umfang
zentriert, und ferner die Palette mittels einer Transportvor
richtung zwischen Stationen für eine Behandlung der Werkstücke
verfahren wird.
Eine Vorrichtung und ein Verfahren der vorstehend genannten
Art sind bekannt.
Bei der Wärmebehandlung von relativ kleinen Werkstücken stellt
sich das Problem, daß die räumliche Kapazität der einzelnen
Behandlungsstationen, beispielsweise eines Ofens, einer Härte
maschine, einer Waschmaschine und dgl., optimal ausgenutzt werden
muß. Es sind daher mannigfaltige Vorrichtungen und Verfahren
bekannt, um derartige Werkstücke auf Paletten zu stapeln und
mit den Paletten durch die verschiedenen Stationen der Wärmebe
handlungsanlage zu transportieren.
Bei flach-runden Werkstücken, beispielsweise bei Synchronringen,
Schiebemuffen oder Schaltmuffen von Kraftfahrzeuggetrieben stellt
sich das zusätzliche Problem, daß die Werkstücke zum Be- und
Entladen der Palette gehandhabt werden müssen. Dies geschieht
bei derartigen Werkstücken üblicherweise durch Innengreifer,
bei denen zwei oder mehr Greiferbacken in den Innenraum des
ringförmigen Werkstückes axial verfahren werden, um sich dann
radial aufzuspreizen und das Werkstück auf diese Weise zu
ergreifen. Es ist leicht einzusehen, daß zu diesem Zweck eine
relativ genaue Positionierung der Werkstücke erforderlich ist,
damit es mit automatisierbaren Handhabungssystemen möglich ist,
derartige Werkstücke vollautomatisch zu be- und entladen.
Bekannte Vorrichtungen und Verfahren der eingangs genannten
Art sehen nun beispielsweise vor, die ringförmigen Werkstücke
stapelweise, d. h. in Mengen zwischen drei und sechs Werkstücken
übereinander auf einer Palette anzuordnen, bei der die Werkstücke
geneigt gelagert sind und in Neigungsrichtung durch zwei
Abschnitte einer steilen Anlagefläche gehalten und zentriert
werden, weil diese Abschnitte einen Winkel miteinander ein
schließen. Diese bekannte Vorgehensweise hat den Vorteil, daß
die Werkstücke einerseits gestapelt und andererseits gegen
Verrutschen gesichert gehalten sind. Nachteilig ist dabei jedoch,
daß die Werkstücke in dieser geneigten Stellung nicht oder nur
mit entsprechend hohem Aufwand gehandhabt werden können, weil
die Werkstücke für das Durchlaufen der verschiedenen Behandlungs
stationen von der Palette abgenommen und mittels des beschriebe
nen Handhabungssystems transportiert werden müssen.
Es sind andererseits auch Vorrichtungen und Verfahren bekannt,
bei denen die genannten Werkstücke auf Paletten gestapelt werden,
die lediglich horizontale Auflageflächen aufweisen. Bei der
artigen Paletten sind daher die Werkstücke für die genannte
Handhabung optimal ausgerichtet, nachteilig ist indes, daß die
Werkstücke während des Transportierens, aber auch auf einem
bewegten Drehtisch eines Rundherdofens leicht verrutschen können,
so daß eine Handhabung mittels eines automatisierten Handhabungs
systems nicht mehr möglich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
und ein Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend
weiterzubilden, daß die Werkstücke einerseits während des
Transportes sicher und zentriert gehalten werden, andererseits
aber auch ein leichtes Ergreifen der Werkzeuge mittels eines
automatisierbaren Handhabungssystems möglich ist.
Gemäß der eingangs genannten Vorrichtung wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Transportvorrichtung
Kippmittel umfaßt, die ein Kippen der Palette um eine Achse
bewirken, die im wesentlichen parallel zur ersten Auflagefläche
und im wesentlichen senkrecht zur Winkelhalbierenden des Winkels
verläuft.
Gemäß dem eingangs genannten Verfahren wird die der Erfindung
zugrundeliegende Aufgabe dadurch gelöst, daß die Palette um
eine Achse gekippt wird, die im wesentlichen parallel zur ersten
Auflagefläche und im wesentlichen senkrecht zur Winkelhalbieren
den des Winkels verläuft.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise
vollkommen gelöst.
Die Erfindung verwendet nämlich einen Kunstgriff, in dem zwar
einerseits die bewährte herkömmliche Anordnung mit schräg
lagernden und gleichzeitig zentrierenden Auflageflächen verwendet
wird, andererseits wird das Problem der für eine automatisierte
Handhabung "falschen" Ausrichtung der Werkstücke elegant dadurch
gelöst, daß die Paletten gekippt werden, so daß die Werkstücke
für ein Be- oder Entladen in eine Ausrichtung gebracht werden
können, beispielsweise eine horizontale Ausrichtung, in der
die Werkstücke in einfacher Weise mit herkömmlichen Handhabungs
einrichtungen ergriffen und gehandhabt werden können.
Der zusätzliche Aufwand ist dabei gegenüber herkömmlichen
Vorrichtung minimal, da lediglich die Kippmittel vorgesehen
werden müssen, um die Paletten in der beschriebenen Weise zu
verkippen. Dem steht andererseits die Tatsache gegenüber, daß
konventionelle Handhabungseinrichtungen eingesetzt werden können,
was beim Stand der Technik nicht möglich war.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung verkippen
die Kippmittel die erste Auflagefläche in einer ersten Arbeits
stellung in eine horizontale Lage.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Werkstücke dann eine
Position einnehmen, in der sie mit herkömmlichen automatisier
baren Handhabungseinrichtungen optimal ergriffen werden können.
Es ist daher weiter erfindungsgemäß zweckmäßig, wenn in dieser
ersten Arbeitsstellung ein Förderer zum Be- oder Entladen der
Werkstücke auf der Palette aktiviert wird, um die Palette zu
be- oder entladen.
Weiterhin ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die Kippmittel
in einer zweiten Arbeitsstellung die erste Auflagefläche in
eine gegenüber der flachen Ausgangsstellung steilere Lage
verkippen.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Werkstücke, die in einer
horizontalen Ausrichtung beladen wurden, zunächst zwangsweise
zentriert werden, indem sie in eine gegenüber ihrer Normal
stellung steilere Lage verkippt werden, damit sämtliche Werk
stücke, auch mittlere oder untere Werkstücke eines Werkstück
stapels gegen die zentrierende Anlage rutschen.
Aus diesem Grunde ist erfindungsgemäß bevorzugt, die zweite
Arbeitsstellung kurzzeitig nach dem Beladen der Palette ein
zunehmen.
Bei einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weist die Palette eine Unterseite auf und die Kippmittel sind
als Hubeinrichtungen ausgebildet, die exzentrisch zur Achse
an der Unterseite angreifen.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der Kippvorgang in besonders
einfacher Weise ausgeführt wird. Ferner ergibt sich der Vorteil,
daß die Anordnung der Hubeinrichtungen unterhalb der Palette
raumsparend ist und die Handhabungseinrichtungen oberhalb der
Palette nicht beeinträchtigt werden.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung dieser Variante wird die
Palette von der Unterseite mittels eines gabelförmigen Armes
der Transportvorrichtung gehalten, der lose in Ausnehmungen
der Unterseite greift und die Hubeinrichtung greift wahlweise
seitlich außerhalb der Ausnehmungen an der Unterseite an.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine gesonderte Drehlagerung
für die Palette entbehrlich wird, weil die Palette lediglich
an jeweils der einen oder der anderen Seite angehoben werden
muß, während sie auf der jeweils gegenüberliegenden Seite lose
und drehbar von unten gehaltert bleibt.
Obwohl sich die Erfindung bei vielen Behandlungs- oder Hand
habungseinrichtungen von Werkstücken einsetzen läßt, so ist
doch der Einsatzfall bevorzugt, bei dem die Werkstücke einer
Wärmebehandlung unterworfen werden und die Werkstücke von bzw.
zu einer Werkstückaufgabe bzw. Werkstückabgabe transportiert
werden müssen, und auf ihrem Wege durch die Anlage verschiedene
Wärmebehandlungsstationen durchlaufen, beispielsweise einen
Ofen, eine Härtemaschine, ein Abschreckbad, eine Waschmaschine
und dgl. mehr. Insbesondere eignet sich die Erfindung für
Anwendungsfälle, bei denen ringförmige Teile von Kraftfahrzeug
getrieben wärmebehandelt werden, insbesondere Synchronringe,
Schiebemuffen, Schaltmuffen, Losräder und dgl . .
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der
beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisierte Draufsicht auf eine Wärmebehand
lungsanlage, die u. a. eine erfindungsgemäße Vor
richtung umfaßt und für die Ausführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens geeignet ist;
Fig. 2 eine Seitenansicht, teilweise aufgebrochen, eines
Gestells für die Halterung mehrerer Werkstückpaletten;
Fig. 3 eine schematisierte Draufsicht auf eine Werkstück
palette;
Fig. 4 drei Phasenbilder zur Erläuterung der Funktionsweise
bis 6 der Erfindung.
In Fig. 1 ist mit 10 insgesamt schematisch eine Wärmebehandlungs
anlage dargestellt. Die Wärmebehandlungsanlage 10 umfaßt einen
Drehherdofen 11 mit einem Drehherd 12. Auf dem Drehherd 12 sind
mehrere Paletten 13 zu erkennen, die strahlenförmig auf dem
Drehherd 12 angeordnet sind. Auf den Paletten 13 befinden sich
wiederum jeweils mehrere Werkstücke 14. Der Drehherd 12 ist
um eine Achse 15 drehbar, wie mit einem Pfeil 16 angedeutet.
Mit 20 ist eine Härtemaschine bezeichnet, in der die Werkstücke
14 nach Durchlaufen einer Wärmebehandlung im Drehherdofen 11
gehärtet werden. Die Härtemaschine 20 umfaßt eine Fördereinrich
tung 21, um die Werkstücke 14 in Richtung eines Pfeils 22
befördern zu können. Am Ausgang der Härtemaschine 20 befindet
sich eine Übergabeeinrichtung 23, um die Werkstücke 14 einer
Waschmaschine 30 zu übergeben. An die Waschmaschine 30 können
sich noch weitere Behandlungsstationen anschließen.
Es versteht sich dabei, daß die genannten Behandlungsstationen
nur beispielhaft zu verstehen sind und die Erfindung daher
lediglich aus Gründen der Anschaulichkeit an diesen Beispielen
erläutert wird.
Insgesamt umfaßt die Wärmebehandlungsanlage 10 damit eine
Längsachse 32 und eine Querachse 33. Die Längsachse 32 geht
durch die Drehachse 15 des Drehherdofens 11 und schneidet diese
unter einem rechten Winkel. Die Querachse 33 definiert die
Förderrichtung durch die Härtemaschine 20 und in die Wasch
maschine 30. Die Querachse 33 steht auf der Längsachse 32 im
rechten Winkel, es sind jedoch auch andere Anordnungen denkbar.
In Verlängerung der Querachse 33 über die Längsachse 32 hinaus
befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite von Härtemaschine
20 und Waschmaschine 30 ein Drehmagazin 40 zum Aufgeben der
Werkstücke 14. Das Drehmagazin 40 verfügt über einen Drehteller
41, der um eine Achse 42 drehbar ist, wie mit einem Pfeil 43
angedeutet. Ein Pfeil 44 symbolisiert, daß Werkstücke von einer
externen Transporteinrichtung in Richtung der Querachse 33 (oder
in anderer Richtung) auf den Drehteller 41 des Drehmagazins
40 aufgegeben werden können.
Im dargestellten Beispielsfall werden bearbeitete metallische
Werkstücke 14 aufgegeben, die in diesem Zustand noch als
"Grünlinge" bezeichnet werden. Diese Grünlinge sollen an
schließend den Drehherdofen 11, dann die Härtemaschine 20 und
schließlich die Waschmaschine 30 durchlaufen.
Um die diversen Übergabevorgänge zwischen dem Drehmagazin 40,
dem Drehherdofen 11 und der Härtemaschine 20 abwickeln zu können,
sind ein Manipulator 50 sowie ein Querförderer 60 vorgesehen.
Der Manipulator 50 ist in Richtung der Längsachse 32 bewegbar.
Hierzu umfaßt er eine Betätigungseinheit 51 und einen verfahr
baren Arm 52. Pfeile 53 deuten an, daß der Arm 52 in Richtung
der Längsachse 32 verschiebbar ist. Ferner ist eine Kippbewegung
um die Längsachse 32 möglich, wie mit einem Pfeil 54 angedeutet.
Darauf wird weiter unten noch im einzelnen eingegangen werden.
Der nur äußerst schematisch dargestellte Querförderer 60 wirkt
hingegen in Richtung der Querachse 33, wie mit einem Pfeil 61
dargestellt.
Zum Betrieb der Wärmebehandlungsanlage 10 werden zunächst
Werkstücke einzeln oder palettenweise in Richtung des Pfeiles
44 auf den Drehteller 41 des Drehmagazins 40 gegeben und dort
zwischengespeichert. Durch Verdrehen des Drehtellers 41 gelangen
nun Werkstücke 14 oder die Werkstücke 14 auf einer Palette 13 in
eine Übergabeposition neben dem Manipulator 50. Mittels des
Querförderers 60 werden nun die Werkstücke 14 entweder einzeln
auf eine Platte 13, die auf dem Arm 52 angeordnet ist, übertragen
oder es wird eine komplette Platte 13 mit darauf angeordneten
Werkstücken 14 mittels des Querförderers 60 übergeben.
In beiden Fällen befindet sich nunmehr eine mit Werkstücken
14 beladene Palette 13 auf dem Arm 52. Der Arm 52 wird nun in
Richtung des Pfeiles 53 in Fig. 1 nach oben entlang der Längs
achse 32 verfahren und zwar in den Drehherdofen 11 hinein. Der
Drehherd 12 wird zu diesem Zwecke an einem bestimmten Umfangs
platz angehalten, so daß der Arm 52 die mit Werkstücken 14
beladene Palette 13 dort ablegen kann.
Nach einer vorbestimmten Behandlungszeit im Drehherdofen 11
entnimmt der Manipulator 50 mit dem Arm 52 wieder die Palette
13 mit den darauf befindlichen Werkstücken 14 und fährt in Fig.
1 in Richtung des Pfeils 53 nach unten entlang der Längsachse
32, bis die in Fig. 1 dargestellte Position des Manipulators
50 wieder erreicht ist.
In dieser Position wird wiederum der Querförderer 60 aktiv,
um nunmehr die Werkstücke 14 einzeln von der Palette 13 auf
dem Arm 52 abzunehmen und nach links auf die Fördereinrichtung
21 der Härtemaschine 20 zu setzen. Dort laufen die nunmehr
vereinzelten Werkstücke 14 durch die Härtemaschine 20 und werden
entsprechend gehärtet. Nach Durchlaufen der Härtemaschine 20
gelangen die Werkstücke 14 auf die Übergabeeinrichtung 23, von
dort in die Waschmaschine 30 und von dort ggf. zu weiteren
Behandlungs- und Ausgabeeinrichtungen.
Bei dieser Vorgehensweise stellt sich ein Problem in der Weise
ein, daß die Werkstücke 14 auf den Paletten 13 zwar einerseits
horizontal ausgerichtet sein sollen, damit die Greifer des
Ouerförderers 60 die Werkstücke 14 ergreifen können, andererseits
soll aber gewährleistet sein, daß die Werkstücke 14 auf den
Paletten 13 bei den diversen Übergabevorgängen auf dem Arm 52
und auf dem Drehherdofen 12 nicht verrutschen und damit ihre
definierte Lage nicht ändern. Diese definierte Lage wird
benötigt, damit der Querförderer 60 vollautomatisch arbeiten
kann.
Dies gilt insbesondere dann, wenn die Werkstücke 14 ringförmige
Werkstücke sind, also beispielsweise Synchronringe, Schiebemuf
fen, Schaltmuffen, Losräder oder ähnliche Teile von Kraftfahr
zeuggetrieben. Bei derartigen ringförmigen Werkstücken ist es
nämlich üblich, eine Handhabungseinheit, also beispielsweise
den Querförderer 60, so auszulegen, daß die Handhabungseinheit
mit zwei backenartigen Greifern in den Innenraum des Ringes
greift und die Backen dann radial nach außen verfährt, so daß
das ringförmige Werkstück an seinem Umfang gehalten wird. Dies
setzt jedoch voraus, daß die ringförmigen Werkstücke 14 sich
in einer definierten Ausgangsposition befinden.
In Fig. 2 ist die Anordnung im Inneren des Drehherdofens 11
dargestellt. Auf dem abgebrochen dargestellten Drehherd 11
befindet sich ein Palettengestell 70, das in mehreren Etagen
übereinander mit Absätzen 71 versehen ist, die wiederum horizon
tale Freiräume 72 zwischen sich freilassen. Die Paletten 73
sind so ausgeführt, daß sie seitlich auf den Absätzen 71 ruhen
und im übrigen mit ihrer Unterseite über den Freiräumen 72 frei
liegen. An ihrer Unterseite sind die Paletten 13 mit zwei
Ausnehmungen 75 versehen, die in Seitenansicht vorzugsweise
kreisabschnittförmig ausgebildet sind.
Die Paletten 13 weisen einen ersten, im wesentlichen flachen
Halteabschnitt 76 auf, der an seiner Oberseite durch eine
geringfügig schräg verlaufende erste Auflagefläche 77 begrenzt
ist. An dem in Fig. 2 rechten Rand sind die Paletten 13 hingegen
in einem zweiten, im wesentlichen vertikalen Halteabschnitt
78 versehen, der links in Fig. 2 eine steile zweite Auflagefläche
79 aufweist, die vorzugsweise senkrecht zur ersten Auflagefläche
77 verläuft.
Aus der Draufsicht auf eine Palette 13 gemäß Fig. 3 wird
deutlich, daß der zweite Halteabschnitt 78 zwei angewinkelte
Abschnitte 80 und einen flachen Abschnitt 81 aufweist, so daß
ein Zentrier-Anschlag für den runden Umfang 82 der Werkstücke
14 entsteht. Wichtig sind dabei vor allem die abgewinkelten
Abschnitte 80, die einen Winkel γ miteinander einschließen und
eine Winkelhalbierende 95 haben. Der flache Abschnitt 81 braucht
nicht ausgeführt zu sein.
Auf den Paletten 13 sind jeweils mehrere ringförmige Werkstücke
übereinander gestapelt, wie mit 14a, 14b . . . 14n in Fig. 2
angedeutet ist.
In Fig. 2 ist ferner zu erkennen, daß der Hubarm 52 an seinem
vorderen Ende gabelförmig ausgebildet ist, wobei die beiden
Gabeln von unten in die Ausnehmungen 75 eingreifen. Auf diese
Weise können die Paletten 13 nach Art eines Gabelstaplers mittels
des Manipulators 50 bzw. seines Armes 52 verfahren und auf den
Absätzen 71 des Palettengestells 70 abgesetzt bzw. wieder
entnommen werden.
Aus Fig. 2 erkennt man, daß die Werkstücke 14 in einer geneigten
Stellung gelagert sind, wobei der Neigungswinkel zur Horizon
talen, das ist der Winkel, den die erste Auflagefläche 77 mit
der Horizontalen einschließt, in Fig. 2 mit α bezeichnet ist.
Der Winkel α kann 10 bis 30° betragen.
In dieser leicht geneigten Lagerung liegen die Werkstücke 14
in zentrierter Position rechts an der zweiten Auflagefläche
79 an und sind auf diese Weise verhältnismäßig gut gegen
Verrutschen gesichert, auch dann, wenn die Paletten 13 mittels
des Manipulators 50 oder des Drehherdes 12 bewegt werden.
Allerdings ist diese geneigte Lagerung der Werkstücke 14
ungünstig für einen Angriff des Querförderers 60.
In den Fig. 4 bis 6 sind nun Phasenbilder dargestellt, um die
erfindungsgemäße Funktion der Vorrichtung zu erläutern.
Fig. 4 zeigt nochmals die Ausgangsposition bzw. Ruheposition,
in der die Werkstücke 14 auf der ersten Auflagefläche 77 unter
einem Winkel α zur Horizontalen gelagert sind.
Mittels einer ersten Hubeinrichtung 90, die am rechten unteren
Rand der Palette 13 angreift, kann nun gemäß Fig. 5 die Palette
13 gekippt werden. Diese Kippbewegung verläuft näherungsweise
um die Längsachse 32, wie in Fig. 5 nochmals mittels des Pfeiles
54 dargestellt ist. Da die Winkelhalbierede 95 in der ersten
Auflagefläche 77 liegt, verläuft die Längsachse 32 senkrecht
zur Winkelhalbierenden 95. Die Kippbewegung erfolgt daher um
eine Achse, die zur Winkelhalbierenden 95 zumindest näherungs
weise senkrecht verläuft.
Bei dieser Kippbewegung bleibt die linke Gabel des Armes 52
in formschlüssigem Eingriff in der zugehörigen Ausnehmung 75,
so daß die Palette 13 nicht vom Arm 52 abrutschen kann.
Durch geeignete Einstellung der ersten Hubeinrichtung 90 kann
der Verkippwinkel gerade gleich dem Winkel α eingestellt werden
und zwar in der Darstellung von Fig. 5 in Gegenuhrzeigerrichtung.
Dies hat zur Folge, daß sich die erste Auflagefläche 77 nunmehr
in der Horizontalen befindet.
Der Querförderer 60 kann nun, wie in Fig. 5 schematisch angedeu
tet, mit zwei Greifbacken von oben in den Innenraum der ringför
migen Werkstücke 14 greifen, also nach unten verfahren, um sich
dann radial nach außen zu bewegen und das oberste Werkstück
14 oder mehrere Werkstücke gemeinsam zu ergreifen. Dies ist
deswegen möglich, weil sich die Werkstücke 14 nunmehr in einer
für solche Zwecke optimalen Referenzposition befinden.
Auf die selbe Weise kann die Palette 13 in der Darstellung der
Fig. 5 nach der Abnahme der "alten" Werkstücke 14 mit neuen,
noch unbehandelten Werkstücken beladen werden.
Um sicherzustellen, daß die Werkstücke 14 nach dem Beladen
sämtlich sauber zentriert sind, wird nun gemäß Fig. 6 eine
gegenläufige Kippbewegung vorgenommen. Zu diesem Zwecke ist
eine zweite Hubeinrichtung 91 vorgesehen, die am linken unteren
Rand der Palette 13 angreift und die Palette 13 dort hoch hebt.
Der sich einstellende Kippvorgang entspricht vollkommen demjeni
gen der Fig. 5, mit der Abweichung, daß die Kippbewegung nunmehr
in Uhrzeigerrichtung erfolgt und sich die Palette 13 auf der
rechten Gabel des Armes 52 abstützt.
Diese zweite Kippbewegung wird um einen verhältnismäßig großen
Winkel β zur Horizontalen durchgeführt, der größer ist als der
Winkel α gemäß Fig. 4. Der Winkel β beträgt beispielsweise
zwischen 40 und 60°.
Durch diese zweite Kippbewegung werden die Werkstücke 14 sauber
auf der zweiten Auflagefläche 79 zentriert, auch wenn sie zuvor
bei der Ablage mittels des Querförderers 60 geringfügig gegen
einander verschoben wurden.
Nach diesem Zentriervorgang gemäß Fig. 6 wird die zweite
Hubeinrichtung 91 wieder deaktiviert, so daß die Palette 13
wiederum die Grundstellung gemäß Fig. 4 einnimmt. Aus dieser
Grundstellung heraus kann die Palette 13 in den Drehherdofen
11 verfahren werden.
Insgesamt wird auf diese Weise erreicht, daß die Werkstücke
14 einerseits während der verschiedenen Transportvorgänge gegen
Verschiebungen gesichert sind andererseits können die Werkstücke
14 zum Handhaben mittels einer automatisierten Handhabungsein
richtung in eine dafür optimale, nämlich horizontale Referenz
position gebracht werden.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Transportieren von flach-runden, ins
besondere ringförmigen Werkstücken (14), bei der die
Werkstücke (14) zu mehreren übereinander auf einer Palette
(13) angeordnet sind und die Palette (13) eine erste, flach
geneigte Auflagefläche (77) für die flache Seite der
Werkstücke (14) sowie eine zweite, steil geneigte Auflage
fläche (79) für den runden Umfang (82) der Werkstücke (14)
aufweist und die zweite Auflagefläche (79) mit einen Winkel
(γ) miteinander einschließenden Abschnitten (80) zum
Zentrieren der Werkstücke (14) über deren runden Umfang
(82) versehen ist, und ferner eine Transportvorrichtung
(50 bis 52, 60, 90, 91) zum Verfahren der Palette (13)
zwischen Stationen (11, 20, 40) für eine Behandlung der
Werkstücke (14) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportvorrichtung (50 bis 52, 60, 90, 91)
Kippmittel (90, 91) umfaßt, die ein Kippen der Palette
(13) um eine Achse (32) bewirken, die im wesentlichen
parallel zur ersten Auflagefläche (77) und im wesentlichen
senkrecht zur Winkelhalbierenden (95) des Winkels (γ)
verläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kippmittel (90, 91) in einer ersten Arbeitsstellung
die erste Auflagefläche (77) in eine horizontale Lage
verkippen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in der ersten Arbeitsstellung ein Förderer zum Be- oder
Entladen der Werkstücke (14) auf der Palette (13) aktiviert
wird.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippmittel (90, 91)
in einer zweiten Arbeitsstellung die erste Auflagefläche
(77) in eine gegenüber der flachen Ausgangsstellung steilere
Lage verkippen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Arbeitsstellung kurzzeitig nach dem Beladen
der Palette (13) mit Werkstücken (14) eingenommen wird.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Palette (13) eine
Unterseite (74) aufweist, und daß die Kippmittel als
Hubeinrichtungen (90, 91) ausgebildet sind, die exzentrisch
zur Achse (32) an der Unterseite (74) angreifen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Palette (13) von der Unterseite (74) mittels eines
gabelförmigen Armes (52) der Transportvorrichtung (50 bis
52, 60, 90, 91) gehalten wird, der lose in Ausnehmungen
(75) der Unterseite (74) greift, und daß die Hubeinrichtung
(90, 91) wahlweise seitlich außerhalb der Ausnehmungen
(75) an der Unterseite (74) angreift.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß sie Teil einer Wärmebehand
lungsanlage (10) mit einem Ofen (11) und mindestens mit
einer Werkstückaufgabe (40 bis 42) ist.
9. Verfahren zum Transportieren von flach-runden, insbesondere
ringförmige Werkstücken (14), bei der die Werkstücke (14)
zu mehreren übereinander auf einer Palette (13) angeordnet
werden und die Palette (13) die Werkstücke (14) mittels
einer ersten, flach geneigten Auflagefläche (77) für die
flache Seite der Werkstücke (14) sowie einer zweiten, steil
geneigten Auflagefläche (79) für den runden Umfang (82)
der Werkstücke (14) hält und mittels der zweiten Auflage
fläche (79), die mit einen Winkel (γ) miteinander ein
schließenden Abschnitten (80) versehen ist, die Werkstücke
(14) über deren runden Umfang (82) zentriert, und ferner
die Palette (13) mittels einer Transportvorrichtung (50
bis 52, 60, 90, 91) zwischen Stationen (11, 20, 40) für
eine Behandlung der Werkstücke (14) verfahren wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Palette (13) um eine Achse (32)
gekippt wird, die im wesentlichen parallel zur ersten
Auflagefläche (77) und im wesentlichen senkrecht zur
Winkelhalbierenden (95) des Winkels (γ) verläuft.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Auflagefläche (77) in einer ersten Arbeitsstellung
in eine horizontale Lage verkippt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Palette (13) in der ersten Arbeitsstellung be- oder
entladen wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Auflagefläche
(77) in einer zweiten Arbeitsstellung in eine gegenüber
der flachen Ausgangsstellung steilere Lage verkippt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Arbeitsstellung kurzzeitig nach dem Beladen
der Palette (13) eingenommen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924221499 DE4221499C2 (de) | 1992-07-02 | 1992-07-02 | Vorrichtung und Verfahren zum Transportieren von Werkstücken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924221499 DE4221499C2 (de) | 1992-07-02 | 1992-07-02 | Vorrichtung und Verfahren zum Transportieren von Werkstücken |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4221499A1 true DE4221499A1 (de) | 1994-01-05 |
DE4221499C2 DE4221499C2 (de) | 1995-06-01 |
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ID=6462184
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924221499 Expired - Fee Related DE4221499C2 (de) | 1992-07-02 | 1992-07-02 | Vorrichtung und Verfahren zum Transportieren von Werkstücken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4221499C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007013782B3 (de) * | 2007-03-22 | 2008-09-25 | Pierburg Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer Klappenvorrichtung für Verbrennungskraftmaschinen sowie derartige Klappenvorrichtung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3516229A1 (de) * | 1985-01-29 | 1986-07-31 | Francesco San Macario Varese Canziani | Wagen fuer eine sortiervorrichtung |
-
1992
- 1992-07-02 DE DE19924221499 patent/DE4221499C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3516229A1 (de) * | 1985-01-29 | 1986-07-31 | Francesco San Macario Varese Canziani | Wagen fuer eine sortiervorrichtung |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007013782B3 (de) * | 2007-03-22 | 2008-09-25 | Pierburg Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer Klappenvorrichtung für Verbrennungskraftmaschinen sowie derartige Klappenvorrichtung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4221499C2 (de) | 1995-06-01 |
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