DE4220101A1 - Zweifrequenz-Sendevorrichtung mit Tonfrequenz-Modulationsphasung für eine Instrumentenlandeanlage - Google Patents
Zweifrequenz-Sendevorrichtung mit Tonfrequenz-Modulationsphasung für eine InstrumentenlandeanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zweifrequenz-Sendevorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1, wie sie in einer ILS-Landeanlage,
vor allem zur Durchführung von sogenannten Kategorie III-Landungen
eingesetzt wird.
Zweifrequenz-Instrumentenlandeanlagen sind beispielsweise in dem
Fachbuch "Funksysteme für Ortung und Navigation, herausgegeben von
E. Kramar, erschienen 1973 im Verlag Berliner Union GmbH, Stuttgart
und Verlag W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz,
insbesondere in Abschnitt 5.9.2, S. 196 ff, beschrieben.
Eine Zweifrequenz-Instrumentenlandeanlage besteht danach bodenseitig
aus einer Landekurs-Sendevorrichtung zum Heranführen eines
Flugzeuges an einen Flughafen und zur genauen azimutalen Führung
beim Landevorgang, einer Gleitweg-Sendevorrichtung zur
Vertikalführung des Flugzeuges bis zum Aufsetzen auf der Landebahn
und zwei Einflugzeichensendern zur Übermittlung einer groben
Abstandsinformation. Hierbei besteht zumindest die
Landekurs-Sendevorrichtung aus zwei getrennten, mit geringem Versatz
ihrer Trägerfrequenzen arbeitenden Sendern (Zweifrequenz-System).
Vielfach ist auch die Gleitweg-Sendevorrichtung als ein solches
Zweifrequenz-System ausgebildet.
Nach den Vorschriften der International Civil Aviation Organization
(ICAO) strahlt bei einer Zweifrequenz-Landekurssendevorrichtung
einer der Landekurssender im Bereich bis zu ±350 beiderseits der
(verlängerten) Landebahn-Mittelinie ein in seiner Mindestfeldstärke
vorgegebenes sogenanntes "Rundumsignal" (Clearance), der andere in
Richtung der Landebahn-Mittellinie ein scharf gebündeltes Kurssignal
(Course) ab. Beide Signale sind in ihrer Trägerfrequenz geringfügig
gegeneinander versetzt und mit je zwei Tonfrequenzen (90 Hz, 150 Hz)
moduliert. Die zur Modulation verwendeten Tonfrequenzen sind für
Rundumsignal und Kurssignal gleich und für gewöhnlich in Phase. Der
Modulationsgrad ist für beide Tonfrequenzen zunächst gleich. Die zur
Abstrahlung verwendeten Antennen sind jedoch so ausgelegt, daß die
zu beiden Seiten der Mittellinie entstehenden Strahlungsfelder die
eine bzw. die andere Modulationsfrequenz in höherem Maß enthalten,
so daß entlang der Mittellinie und ihrer Verlängerung eine senkrecht
im Raum stehende Ebene gebildet wird, entlang derer die
Modulationsanteile beider Tonfrequenzen gleich und ihre Differenz
damit Null wird. Zu beiden Seiten dieser Ebene kann in einem
Empfänger durch Vergleich der Modulationsanteile ein Kriterium (DDM
= Difference of Depth of Modulation) gewonnen werden, das angibt,
auf welcher Seite der Ebene sich der Empfänger befindet und das in
einem kleinen Winkelbereich nahe dieser Ebene zusätzlich die Winkel
entfernung zu dieser Ebene angibt.
Der geringfügige Unterschied zwischen den Trägerfrequenzen des
Rundumsignals und des Kurssignals bewirkt im Empfänger, daß das
jeweils stärker einfallende Signal das schwächer einfallende Signal
überproportional unterdrückt, den sogenannten Capture-Effekt. Das
Feldstärkenverhältnis zwischen Rundumsignal und Kurssignal wird als
"Capture-Ratio" bezeichnet und darf nach den derzeit gültigen
ICAO-Vorschriften entlang der Landebahn-Mittelline den Wert von 10
dB nicht unterschreiten.
Der Capture-Effekt erlaubt, die Abstrahlung des Kurssignals auf
einen engen, hindernisfreien Winkelbereich zu beiden Seiten der
Mittellinie zu beschränken und die abgestrahlte Feldstärke so weit
zu erhöhen, daß Störsignale, die z. B. durch Reflexion des
Rundumsignals an beiderseits der Landebahn befindlichen Hindernissen
entstehen können, unterdrückt werden. In der Praxis wird die
Leistungserhöhung des Kurssignalssenders aber durch die
Sendertechnik und durch das Erfordernis, Störungen der
ILS-Landeanlagen anderer Flugplätze infolge von Überreichweiten zu
vermeiden, begrenzt.
Infolge der Indienststellung größerer Flugzeuge und der Größe von
für solche Flugzeuge zu bauenden Hangars einerseits und infolge
häufig herrschenden Flächenmangels, der die Flughafenplaner zwingt,
Bauwerke näher an der Landebahn zu plazieren, andererseits, kann
heute auch bei Zweifrequenz-ILS-Anlagen nicht mehr ausgeschlossen
werden, daß die von der ICAO für Kategorie III vorgegebenen
Sollwerte auf der Landebahn nicht eingehalten werden können und ein
möglicherweise wichtiger Flughafen für Kategorie III-Landungen nicht
zugelassen werden kann.
Störungen durch Reflexionen können prinzipiell auch entlang des
Gleitweges auftreten. Werden Zweifrequenz-Sendevorrichtungen zur
Gleitwegvorgabe eingesetzt, kann auch hier z. B. durch Reflexionen
des in den breiteren Winkelbereich unterhalb einer den Gleitweg
enthaltenen Elevationsebene abgestrahlten Signals an großen, am
Boden befindlichen natürlichen oder künstlichen Hindernissen das zur
Ausnutzung des Capture-Effekts erforderliche Feldstärkenverhältnis
(Capture Ratio) so weit herabgesetzt werden, daß eine sichere
Vorgabe des Gleitweges durch zu große Störungen des DDM-Kriteriums
in Frage gestellt ist.
Um die Unterdrückung reflektierter Signale zu verbessern, ist z. B.
in der GB-PS 1-062 551, 5.2, rechte Spalte, Z.91 ff für eine
Landekurs-Sendevorrichtung vorgeschlagen, zur Modulation benutzte
gleiche Tonfrequenzen (90 Hz und 150 Hz) von Rundumsignal und
Kurssignal zueinander in Quadratur zu setzen, d. h. ihre Phase um
jeweils 90° gegeneinander zu verschieben.
Eine derartige Phasenverschiebung von jeweils +90° oder auch -90°
würde jedoch den Vorschriften der ICAO zuwiderlaufen, die, um eine
ungestörte Funktion von beliebigen Empfängertypen zu gewährleisten,
den gemeinsamen Durchgang beider Modulationsfrequenzen in gleicher
Richtung durch Null fordern.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte
Zweifrequenz-Sendevorrichtung anzugeben, die auch gegen starke
reflexionsbedingte Störungen unempfindlich ist und die die
einschlägigen Vorschriften erfüllt.
Eine Vorrichtung, die die Aufgabe der Erfindung löst, ist durch die
im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale beschrieben.
Durch die unterschiedliche Phasenverschiebung der
Modulationsfrequenzen, entsprechend der Phasenverschiebung einer
gemeinsamen Grundfrequenz, wird bei Vornahme in einer
Landekurs-Sendevorrichtung eine Unterdrückung von reflektierten
Rundumsignalen im Bereich der Landebahn-Mittellinie, bei Vornahme in
einer Gleitweg-Sendevorrichtung eine entsprechende Unterdrückung von
Reflexionen des bodennah in den breiteren Winkelbereich
abgestrahlten Gleitwegsignals entlang des Gleitweges erreicht, die
jeweils zusätzlich zum Capture-Effekt wirkt.
Gemäß Anspruch 2 ist die Phasenverschiebung z. B. durch Messung des
Störeinflusses eines derart mit phasenverschobenen
Tonfrequenzsignalen modulierten Sendesignals bei gleichzeitiger
Veränderung der Phasenverschiebung optimierbar.
Derartige Messungen haben die in Anspruch 3 angegebenen
Phasenverschiebungen als Werte minimalen Störeinflusses ergeben.
Im Anspruch 4 angegebene Werte weisen gegenüber den anderen in
Anspruch 3 angegebenen Werten zusätzlich den Vorteil auf, daß dort
der Einfluß von Abweichungen vom vorgegebenen optimalen
Phasenverschiebungswinkel am geringsten ist.
Anspruch 5 betrifft eine zur schnellen Anpassung an unterschiedliche
Störsituationen geeignete Sendevorrichtung.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand zweier Figuren am Beispiel
einer Landekurs-Sendevorrichtung eingehend beschrieben werden.
Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm für einen Test-Meßaufbau.
Fig. 2 zeigt die Wiedergabe eines typischen Meßergebnisses.
In Fig. 1 ist schematisch das Ende einer Landebahn RW mit einer auf
der Landebahn-Mittellinie CL plazierten Test-Empfangsantenne TA
dargestellt. Die Test-Empfangsantenne ist mit einem Test-Empfänger
TE und einem diesem nachgeschalteten Ausgabegerät PL verbunden. Ein
Stück vom Landebahnende abgesetzt ist eine Antenne LA für die
Landekurssender einer Zweifrequenz-Instrumentenlandeanlage
dargestellt, die hier - abweichend von der üblichen Art der Speisung
- von zwei getrennten Sendevorrichtungen S1, S2 gespeist wird, wobei
die eine Sendevorrichtung das Kurssignal K, die andere
Sendevorrichtung das Rundumsignal R liefert.
Die Antennenstrahlrichtung KR für das scharf gebündelte Kurssignal
verläuft in Richtung der Landebahn-Mittellinie. Das Rundumsignal
(Clearance) wird in einen breiteren Winkel (z. B. 35° zu beiden
Seiten der Landebahn-Mittellinie) abgestrahlt und ein Teil der
Energie wird entsprechend einem in der Figur eingezeichneten
Rundumsignal-Richtungspfeil RR an einem in der Nähe der Landebahn
befindlichen Hangar H in Richtung zur Landebahn-Mittellinie hin
reflektiert.
Ein Teil des Rundumsignals wird ebenfalls direkt in die Richtung KR
gestrahlt. Infolge eines bei Zweifrequenz-Instrumentenlandeanlagen
vorhandenen geringfügigen Unterschiedes der Trägerfrequenzen des
Kurssenders und des Rundumsenders und infolge der entlang der
Landebahn-Mittellinie höheren Feldstärke des Kurssenders gegenüber
der des Rundumsenders wird hier im Normalfalle der sogenannte
Capture-Effekt wirksam, der eine nahezu vollständige Unterdrückung
des Rundumsignals durch das Kurssignal bewirkt.
Es hat sich nun aber gezeigt, daß in Extremfällen - z. B. bei
Reflexionen des Rundumsignals an großen, aus Metall errichteten
Gebäuden oder großen, in Landebahnnähe abgestellten Flugzeugen
- Überlagerungen von direkt abgestrahlten und reflektierten Anteilen
des Rundumsignals auftreten können, die das ansonsten
vorschriftsmäßige "Capture ratio", das Feldstärkenverhältnis von
Rundumsignal zu Kurssignal in diesen Überlagerungsbereichen so weit
verschlechtern, daß die Unterdrückung des Rundumsignals durch den
Capture-Effekt nicht ausreicht, um die Vorgabe eines stabilen
Landekurses entlang der Landebahn-Mittellinie zu garantieren. Es
kommt vielmehr zu Störungen des Kurssignals durch das Rundumsignal,
die eine Schwächung oder Verstärkung der einen Signalkomponente des
Kurssignals gegenüber der anderen und somit nach Demodulation eine
Veränderung des Modulationsgrades der einen Tonfrequenz gegenüber
dem der anderen Tonfrequenz (DDM-Störung) herbeiführen. Anstelle
eines geraden, stabilen Landekurses wird den Flugzeugen damit eine
gestörte Kurslinie übermittelt, die eine Landung bei schlechten
Sichtverhältnissen entsprechend den ICAO-Vorschriften nicht zuläßt.
Die Erfinder haben nun herausgefunden, daß mit einer Verschiebung
der Phase der zur Modulation des Rundumsignalsenders verwendeten
Tonfrequenzsignale gegenüber den jeweils gleichen, zur Modulation
des Kurssenders verwendeten Tonfrequenzsignalen solche Störungen der
Kurslinie stark reduziert werden können. Die Phasenverschiebung muß
dabei aber für jede Tonfrequenz (90 Hz und 150 Hz) unterschiedlich
sein und demselben Phasenwinkel einer gemeinsamen Grundfrequenz (30 Hz)
der beiden Tonfrequenzen entsprechen. Beispielsweise entspricht eine
Phasenverschiebung der 30-Hz-Grundfrequenz von 18° für ein System
mit Tonfrequenzen von 90 Hz und 150 Hz einer Phasenverschiebung der
90-Hz-Tonfrequenz um 54° und einer Phasenverschiebung der
150-Hz-Tonfrequenz um 90°.
In Fig. 2 sind für eine solche Zweifrequenz-Instrumentenlandeanlage
an einer Stelle der Landebahn-Mittellinie meßbare Verzerrungen des
Landekurses (DDM-Störungen WDDM) in Abhängigkeit der
Phasenverschiebung b30 der 30-Hz-Grundfrequenz für ein
Feldstärkeverhältnis (Capture-Ratio) von 10 dB und einen
DDM-Grundwert von 200 mA für das Rundumsignal wiedergegeben. Zur
Einstellung der für die 90-Hz- und 150-Hz-Tonfrequenzen
erforderlichen Phasenverschiebungen wurden in den beiden
Sendevorrichtungen S1, S2 vorhandene, digital arbeitende Modulatoren
in an sich bekannter Weise immer so angesteuert, daß sich für die
beiden Tonfrequenzen die der gerade gewünschten Phasenverschiebung
der Grundfrequenz entsprechenden Phasenverschiebungen (3 X b30 und
5 X b30) ergaben. Selbstverständlich lassen sich
Phasenverschiebungen der beiden Tonfrequenzen auch bei Verwendung
nur einer Sendevorrichtung erzeugen. Es muß dazu nur die in den
heute verfügbaren, ohne Phasenverschiebung arbeitenden
Sendevorrichtungen bestehende starre Kopplung zwischen den zur
Modulation des Rundumsignals und des Kurssignals verwendeten,
gleichen Tonfrequenzsignalen aufgegeben werden und beide
Tonfrequenzsignale müssen getrennt mit der gewünschten
Phasenverschiebung bereitgestellt werden.
In Fig. 2 ist deutlich zu sehen, daß die DDM-Störungen (Meßkurve M)
je nach Phasenverschiebung der Grundfrequenz unterschiedliche Werte
und mehrfach auch den Wert Null annehmen. Dabei liegen Nullstellen
der Meßkurve z. B. bei etwa ±18, ±50, ±90, ±130, ±163 Grad.
Wie sich gezeigt hat, hängt die Lage dieser Nullstellen auch davon
ab, auf welcher Seite von der Landebahn-Mittellinie sich die
Hindernisse, an denen die störenden Reflexionen entstehen, befinden,
ob sie, wie in dem der Meßkurve der Fig. 2 zugrundeliegenden Fall,
auf der Seite liegen, auf der die 150 Hz-Modulation überwiegt, oder
auf der Seite, auf der die 90 Hz-Modulation überwiegt. Für den
zuletzt genannten Fall liegen Nullstellen - abweichend von Fig. 2 -
bei Phasenverschiebungen der Grundfrequenz von ±32°, ±90° und ±150°.
An diesen Nullstellen verringern sich durch Reflexionen des
Rundumsignals hervorgerufene DDM-Störungen selbst im Extremfall auf
Werte, die weit unter den für sogenannte Kategorie III-Landungen von
der ICAO vorgeschriebenen Grenzwerten (±5 mA auf der Landebahn)
liegen.
Aus Fig. 2 ist auch ersichtlich, daß bei Phasenverschiebungen
entsprechend 18° und 163° der 30-Hz-Grundfrequenz und Hindernissen
auf der 150-Hz-Seite der Landebahn-Mittellinie die Meßkurve flacher
durch Null geht als an den anderen Nullstellen. Abweichungen von der
eingestellten Phasenverschiebung, wie sie z. B. aufgrund von
geringfügigen Störungen des Synchronlaufs und der Toleranzen der
Modulatoren auftreten können, führen an diesen Stellen zu einem
geringeren Anstieg von DDM-Störungen als an Stellen, an denen die
Meßkurve sehr steil die Nullinie kreuzt (z. B. b30 = 90°). Bei
Hindernissen auf der 90 Hz-Seite werden - in der Figur nicht
dargestellt - bei 32° und 150° optimal flache Nulldurchgänge
beobachtet.
Eine Phasenverschiebung entsprechend einem der oben angegebenen,
Störungs-Nullstellen wiedergebenden Winkel der Grundfrequenz
erübrigt viele der heute zur Störungsunterdrückung möglichen, meist
teuren oder mit anderweitigen Nachteilen verbundenen Maßnahmen und
hat eine ganze Reihe zusätzlicher Vorteile:
So kann auf eine Verringerung der Sendeleistung zur Erhöhung des Capture Ratios oder auf eine Herabsetzung der Differenz (DDM) der Modulationsgrade für das Rundumsignal immer verzichtet werden. Sogar eine Erhöhung des DDM-Mindestwertes für das Rundumsignal ist möglich, ohne daß die Gefahr von nicht tolerierbaren DDM-Störungen des Kurssignals entlang der Landebahn steigt.
So kann auf eine Verringerung der Sendeleistung zur Erhöhung des Capture Ratios oder auf eine Herabsetzung der Differenz (DDM) der Modulationsgrade für das Rundumsignal immer verzichtet werden. Sogar eine Erhöhung des DDM-Mindestwertes für das Rundumsignal ist möglich, ohne daß die Gefahr von nicht tolerierbaren DDM-Störungen des Kurssignals entlang der Landebahn steigt.
Eine besondere, an die örtlichen Gegebenheiten angepaßte
Ausgestaltung der Sendeantennen kann unterbleiben. Es wird durch die
mögliche höhere Sendeleistung des Rundumsignals auch eine bessere
Reichweite des Rundumsignals in durch die Reflexionen im Fernfeld
entstehenden Interferenzminima erzielt. DDM-Störungen
(DDM-Einbrüche) werden auch im Fernfeld des Rundumsignalsenders
durch die mögliche Erhöhung der DDM des Rundumsignals gedämpft.
Da sich starke Störer (große, das Rundumsignal reflektierende
Hindernisse) selten zu beiden Seiten der Landebahn-Mittellinie
befinden, gelingt eine optimale Störunterdrückung durch Einstellung
einer Phasenverschiebung, die z. B. ±18° Phasenverschiebung der 30
Hz-Grundfrequenz entspricht, bei von der 150-Hz-Seite her
einfallenden Störungen und einer z. B. ±150° der 30 Hz-Grundfrequenz
entsprechenden Phasenverschiebung bei von der 90-Hz-Seite her
einfallenden Störungen. Phasenverschiebungen von ±50° und ±163° der
30 Hz-Grundfrequenz für Störungen von der 150 Hz-Seite und von ±32°
für Störungen von der 90 Hz-Seite sind zwar zur Unterdrückung von
Störungen im Bereich der Landebahn ebenfalls wirksam, sie bereiten
jedoch im Übergangsbereich zwischen Kurssignal und Rundumsignal
Probleme, die sie gegenüber den o. g. Phasenverschiebungen weniger
geeignet machen.
Sollten sich ausnahmsweise zu beiden Seiten der Landebahn-
Mittellinie starke Störer befinden, so kann durch eine
Phasenverschiebung, die ±90° Phasenverschiebung der 30 Hz-
Grundfrequenz entspricht, eine zwar nicht optimale, jedoch auf
Reflexionen von beiden Störern gleich gut wirksame, ausreichende
Störunterdrückung erreicht werden.
Die beobachteten, DDM-Störungsminima (Nullstellen in Fig. 2)
liefernden Phasenverschiebungswerte der gemeinsamen Grundfrequenz
gelten für den Fall, daß eine exakte Synchronisation zwischen den
beiden Modulationsfrequenzen besteht. Bereits durch geringfügige
Ungenauigkeiten des Synchronlaufes können sich die optimalen
Phasenverschiebungswerte um einige Grad nach oben oder unten
verändern. Auch die Intensität des einfallenden Störsignals
beeinflußt die Lage der optimalen Phasenverschiebungswerte in
geringem Maße.
Vorzugsweise wird die Sendevorrichtung nach der Erfindung so
ausgestaltet, daß neben einer Einstellung ohne Phasenverschiebung
vorbereitete Phasenverschiebungen wählbar sind, die einer
Phasenverschiebung der gemeinsamen 30 Hz-Grundfrequenz von 18°, 90°
und 150° entsprechen.
Claims (5)
1. Zweifrequenz-Sendevorrichtung für eine einen Anflugpfad für
landende Flugzeuge vorgebende Instrumentenlandeanlage mit zwei mit
geringem Versatz ihrer Trägerfrequenzen arbeitenden Sendern (S1,
S2), die über eine Antennenanordnung (LA) mit je zwei
unterschiedlichen, miteinander synchronisierten, den Sendern jeweils
phasenverschoben zugeführten Tonfrequenzsignalen (90 Hz, 150 Hz)
amplitudenmodulierte Hochfrequenzenergie entgegen der Anflugrichtung
in zwei unterschiedlich breite, zu beiden Seiten einer den
Anflugpfad enthaltenden Ebene befindliche Winkelbereiche abstrahlen,
derart, daß im engeren Winkelbereich die Feldstärke des einen
Senders (S1), im übrigen, breiteren Winkelbereich die Feldstärke des
anderen Senders (S2) überwiegt und die mit den einzelnen
Tonfrequenzsignalen modulierten Sendesignale beider Sender zu beiden
Seiten der Ebene mit unterschiedlichem, von der Abstrahlrichtung
abhängigem und in Richtung auf die Ebene zu abnehmendem
Modulationsgrad moduliert empfangen werden, wobei jeweils auf einer
Seite der Ebene der Modulationsgrad der ersten Tonfrequenz (90 Hz),
auf der anderen Seite der Ebene der Modulationsgrad der zweiten
Tonfrequenz (150 Hz) überwiegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Phasenverschiebung zwischen den zur Modulation der von den
Sendern abgestrahlten Sendesignale (K, R) jeweils verwendeten
gleichfrequenten Tonfrequenzsignalen für beide Tonfrequenzen
unterschiedlich ist und einer vorgegebenen Phasenverschiebung
(b30) einer den beiden verschiedenen Tonfrequenzen (90 Hz, 150 Hz)
gemeinsamen Grundfrequenz (30 Hz) entspricht.
2. Zweifrequenz-Sendevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die vorgegebene Phasenverschiebung der
gemeinsamen Grundfrequenz derart gewählt ist, daß der Einfluß des
mit den phasenverschobenen Tonfrequenzsignalen modulierten
Sendesignals auf die Differenz (DDM) der für beide Tonfrequenzen
gemessenen Modulationsgrade des mit den in ihrer Phasenlage
belassenen Tonfrequenzsignalen modulierten Sendesignals minimal ist.
3. Zweifrequenz-Sendevorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die vorgegebene Phasenverschiebung der
gemeinsamen Grundfrequenz zur Reduzierung von Störsignalen, die von
der Seite her, auf der die Modulation der ersten Tonfrequenz (90 Hz)
überwiegt, einfallen ±90° oder ±150°, und zur Reduzierung von
Störungen, die von der Seite her, auf der die zweite Tonfrequenz
(150 Hz) überwiegt, ±18°, ±90° oder ±130° beträgt.
4. Zweifrequenz-Sendevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die vorgegebene Phasenverschiebung der
gemeinsamen Grundfrequenz ±18° oder ±150° beträgt.
5. Zweifrequenz-Sendevorrichtung nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den Sendern mehrere,
jeweils paarweise einer vorgegebenen Phasenverschiebung der
gemeinsamen Grundfrequenz (30 Hz) entsprechende Phasenverschiebungen
der ersten und der zweiten Tonfrequenz voreingestellt und auswählbar
sind.
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