DE4217854A1 - Ofen zum Vergasen von Abfällen, insbesondere Stäube aus Verbrennungsanlagen, Asbest oder dergleichen Abfällen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Ofen zum Verglasen von Ab­ fällen, insbesondere Stäuben aus Verbrennungsanlagen, Asbest oder dergleichen Abfälle, mit einem ein Schmelz­ bad enthaltenden Becken, einer darüber angeordneten Decke, einer Beschickungseinrichtung für das Gemenge bzw. zu schmelzende Gut und von oben in das Schmelzbad ragenden Elektroden.

Ein derartiger Ofen ist z. B. in der europäischen Patent­ anmeldung 83 102 513.5 beschrieben. Er weist den Nach­ teil auf, sich weitgehend an die Technologie der übli­ chen Glasschmelzöfen anzulehnen, die aus hochwertigem und damit sehr aufwendigem Feuerfest-Material bestehen. Sie brauchen weiterhin einen Stahlmantel, der außen ge­ kühlt wird und wodurch die notwendigen Energiekosten für den Betrieb des Ofens sehr hoch werden.

Die bekannten Öfen weisen darüberhinaus einen massiven Oberbau auf, der eine komplizierte Einlegevorrichtung trägt. Die Gesamtanlagen sind entsprechend aufwendig, so daß die Kosten des Gesamtverfahrens für das Verglasen von Abfällen sehr stark durch die Investitionskosten ei­ ner solchen Anlage mitbestimmt werden und gegenüber ei­ ner Deponierung als hoch zu gelten haben.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein einfaches und mit geringem Aufwand herzustellendes Schmelzaggregat bzw. einen entsprechenden Schmelzofen zu schaffen, wel­ cher mit geringen Kosten aufgebaut und auch mit geringen Kosten versetzt werden kann. Der Ofen soll weiterhin ge­ ringe Energiekosten und geringste Wartungskosten aufwei­ sen.

Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Aggregat dadurch gelöst, daß das Becken in den Erdboden eingelas­ sen ist. Vorteilhaft können mindestens die Wände des Beckens aus einer Schutzschicht bestehen.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsge­ mäßen Ofens sind in den Unteransprüchen angegeben.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung beschrieben, die schematisch ei­ nen Querschnitt durch den Ofen wiedergibt.

Gemäß der Figur besteht der Ofen aus einem auf einem da­ zu geeigneten Gelände ausgehobenen Becken. Dieses Becken wird an den Seitenwänden und im unteren waagerechten Teil mit einer Schutzschicht 2 aus Feuerbeton ausgeklei­ det. Anstelle von Feuerbeton kann an dieser Stelle auch schwer schmelzendes Naturgestein, wie Granit oder der­ gleichen, eingesetzt werden.

Ist eine solche Schutzschicht aus geologischen Gründen nicht erforderlich, so kann das Becken auch nur von ei­ nem Fundament für die Aufbauten umgeben sein.

Als Dach weist das Becken eine einfache Stahlblechhaube 5 auf, wobei ein Feuerbetonstreifen 2a oder ein Funda­ ment am Beckenrand die Auflage bildet.

In der Mitte der Stahlhaube ist ein Außenrohr 6 ange­ bracht, in welchem ein Eingaberohr 7 eingesetzt ist, wel­ ches durch eine Verstellstange 8 im Zentrum der Rohre in der Höhe verstellbar ist. In das Eingaberohr 7 mündet ei­ ne Förderschnecke 9, mit welcher das einzuschmelzende Gut aus einem Bunker 10 in den Ofen gefördert wird.

Die Haube 5 besitzt darüberhinaus einen Abgasstutzen 11, welche zu einer nicht gezeigten Rauchgasreinigungsanlage führt. Außerdem weist sie konzentrisch um den Mittel­ punkt angeordnete, im Winkel verstellbare Elektroden­ durchführungen 12 auf, durch welche Elektroden 13 in die Schmelze 14 eingeführt werden. Die Elektroden werden in üblicher Weise von einem Ofentransformator gespeist und können bei Bedarf verlängert und nachgeschoben werden.

Das Gemenge wird über die Schnecke 9 in das Innenrohr 6 eingeführt und das untere Eingaberohr 7 wird in der Höhe so eingestellt, daß der natürliche Böschungswinkel des Materials zu einer vollständigen Bedeckung des Glasbades innerhalb des Schmelzofens führt. Durch Höherstellen des Eingaberohres 7 kann dann die Dicke der Gemengeschicht vergrößert und damit die Temperatur des Abgases redu­ ziert werden.

Um bei einer Störung, welche zu einem Durchschmelzen der Gemengedecke 18 führen könnte, keine zu hohe Temperatur an der Haube 5 zu bekommen, ist am oberen Ende der Haube eine Ringleitung 19 installiert, welche mit Düsen be­ stückt ist, so daß im Bedarfsfall die Haube von oben mit Wasser gekühlt werden kann. Die Wassermenge kann dabei so bemessen werden, daß das Wasser verdampft, bevor es auf dem unteren Teil in der Haube ankommt und die Tempe­ ratur des Metalls knapp über 100°C gehalten werden kann.

Während des Betriebs des Ofens kann u. U. die Feuerfest- Auskleidung 2 mit der Zeit leck werden. Spätestens in der kühlen Umgebung des Beckens wird die Schmelze jedoch erstarren und selbst abdichten, so daß dann keine weite­ re Erosion des Bodens mehr zu erwarten ist. Damit sind Reparaturarbeiten nicht durchzuführen.

Ersichtlicherweise sind die Investitions- und die Repara­ turkosten einer solchen Anlage erheblich niedriger als bei den bisher bekannten Öfen. Darüberhinaus kann die relativ leichte Haube mit der Gemengezuführung nach der Füllung des Beckens mit Glas sehr schnell abgebaut und an einer anderen Stelle wieder aufgebaut werden, so daß insbesondere die Anlage bei Bodenreinigungsanlagen dem Fortschritt der Arbeit folgen kann.

Claims (8)

1. Ofen zum Verglasen von Abfällen, insbesondere Stäu­ ben aus Verbrennungsanlagen, Asbest oder dergleichen Abfälle, mit einem ein Schmelzbad enthaltend ein Becken, einer darüber angeordneten Decke, einer Be­ schickungseinrichtung für das Gemenge bzw. zu schmel­ zende Gut und von oben in das Schmelzbad ragenden Elektroden, dadurch gekennzeichnet, daß das Becken in den Erdboden eingelassen ist.

2. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Wände des Beckens aus einer Schutz­ schicht (2) bestehen.

3. Ofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Decke aus einer Stahlblechhaube (5) be­ steht.

4. Ofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Becken von einem Fundament für die Stahlblechhau­ be (5) umgeben ist.

5. Ofen nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß er zur Einstellung einer die Stahlblechhaube (5) kühlhaltenden Gemengedecke (18) in Form eines Schütt­ kegels ein höhenverstellbares zentrales Eingaberohr (7) für das Gemenge aufweist.

6. Ofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Eingaberohr (7) an einem Innenrohr (6) telesko­ pierend angebracht ist, das mit der Stahlblechhaube (5) verbunden ist.

7. Ofen nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß eine über einen Abgasstutzen (11) an die Stahlblechhaube (5) angeschlossene Abgasrei­ nigung vorhanden ist.

8. Ofen nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß auf der Oberfläche der Stahlblech­ haube (5) eine Ringleitung (19) zur Notkühlung der Stahlblechhaube (5) angeordnet ist.