DE4216618C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßeinrichtung zur
Ermittlung des Abstandes der Stützwalzeneinbaustücke eines
Quarto-Walzgerüstes als Regelgröße für die Walzspaltregelung,
mit in den unteren und oberen Stützwalzeneinbaustücken der
beiden Ständer des Walzgerüstes symmetrisch zur
Walzenachsenebene eingebauten, auswechselbaren Gehäusen
für Meßgeber und Wegmeßgeräte, wobei die Gehäuse der
Meßgeber doppeltwirkende, in Hubzylindern laufende Hubkolben
zum Aus- und Einfahren der Meßgeber in die Meß- und die
Ruhestellung aufnehmen, an jedem Hubkolben eine als
Anschlagglied wirkende Kolbenstange angeordnet ist und die
Meßgeber einen festgelegten Leerhub gegenüber der
Kolbenstange haben, der Hub der Kolbenstange beim Ausfahren
eines Meßgebers aus dem in einem unteren oder oberen
Stützwalzeneinbaustück untergebrachten Meßgebergehäuse in
die Meßstellung für das in einem oberen oder unteren
Stützwalzeneinbaustück angeordnete Wegmeßgerät durch den
durch ein oberes oder unteres Stützwalzeneinbaustück
gebildeten Anschlag begrenzt ist und in die Gehäuse der
Meßgeber eine Axialbewegung der Meßgeber beim Ein- und
Ausfahren derselben zulassende Spannhülsen zum Halten
der Meßgeber in der Meßstellung eingebaut sind.
Bei einer derartigen Meßeinrichtung nach der
DE 24 39 580 C3 sind die in den unteren
Stützwalzeneinbaustücken untergebrachten Meßgeber für die
in den oberen Stützwalzeneinbaustücken angeordneten
Wegmeßgeräte als Meßbolzen ausgebildet. Jedem Meßbolzen
ist ein doppeltwirkender Hubkolben zugeordnet, der in
einem parallel zum Meßbolzen in dem Meßgebergehäuse
eingebauten Hubzylinder läuft und an dessen unterer
Kolbenfläche eine Kolbenstange angebracht ist, die
zum Aus- und Einfahren des Meßbolzens in die Meß- bzw.
Ruheposition mit diesem über eine Mitnehmerbrücke verbunden
ist, wobei der Hub des Meßbolzens beim Ausfahren aus dem
Meßgebergehäuse durch eine an der oberen Kolbenfläche des
Hubkolbens angeordnete, als Anschlagglied wirkende
Kolbenstange begrenzt ist, die gegen einen Anschlag im
oberen Stützwalzeneinbaustück fährt.
Die Nachteile dieser bekannten Meßeinrichtung sind in
dem von den Meßgebern beanspruchten verhältnismäßig großen
Einbauraum und den teuren Herstellungskosten zu sehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Meßeinrichtung zu entwickeln, die sich gegenüber der
gattungsgemäßen Meßeinrichtung durch eine vereinfachte
Konstruktion, einen geringeren Platzbedarf sowie niedrigere
Herstellungskosten auszeichnet.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine
Meßeinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte
Weiterbildungen der Meßeinrichtung.
Die erfindungsgemäße Meßeinrichtung stellt eine
einfache und zweckmäßige Lösung der gestellten Aufgabe dar.
Eine durch die DE-PS 12 85 431 bekannte, als Induktions-
Meßlehre arbeitende Meßeinrichtung zur Ermittlung des
Abstandes der Stützwalzeneinbaustücke eines Quarto-Walzgerüstes
als Regelgröße für die Walzspaltregelung weist ein
Teleskoprohr aus zwei im oberen und unteren
Stützwalzeneinbaustück gelenkig befestigten Rohrteilen auf,
die den Abstand zwischen den Einbaustücken überbrücken.
Der eine Rohrteil des Teleskoprohres trägt den Spulensatz
eines Differential-Transformators und in dem anderen
Rohrteil ist ein längs der Transformatorspulen beweglicher
Eisenkern eingebaut, der durch eine motorisch angetriebene
Verstellvorrichtung unabhängig von der veränderlichen Länge
des Teleskoprohres relativ zu den Transformatorspulen und
über den maximalen Anstellweg der Walzen verstellbar ist.
Beim Walzen bewirkt jede Walzspaltänderung eine gegenseitige
Verschiebung der beiden Teleskoprohrteile sowie eine Änderung
der Nullstellung des Eisenkerns, wodurch ein Steuersignal
in der Sekundärspule des Transformators zur Betätigung
der Walzenstellvorrichtung erzeugt wird.
Diese bekannte Meßeinrichtung, die eine Beschädigungsgefahr
beim Stützwalzenumbau, bei dem die Teleskoprohrteile
auseinandergefahren und ggf. abgebaut werden müssen, in sich
birgt, vermag keinerlei Anregungen zum Auffinden der Lehre
des Patentanspruches 1 zu vermitteln.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von Zeichnungen
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die schematische Ansicht eines Quarto-
Walzgerüstes mit der erfindungsgemäßen
Meßeinrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II der Fig. 1 bei
Ruhestellung der Meßeinrichtung mit
eingefahrenen Meßgebern in vergrößerter
Darstellung und
Fig. 3 einen Schnitt entsprechend Fig. 2 bei Betrieb
der Meßeinrichtung.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Quarto-
Walzgerüst 1 mit zwei Ständern 2, deren Fenster 3 ein
oberes und ein unteres Arbeitswalzeneinbaustück 4, 5
zur Lagerung einer oberen und einer unteren Arbeitswalze
6, 7 sowie ein oberes und ein unteres Stützwalzeneinbaustück
8, 9 zur Lagerung einer oberen und einer unteren Stützwalze
10, 11 aufnehmen.
Die Meßeinrichtung, mit der der Abstand 12 der
Stützwalzeneinbaustücke 8, 9 als Regelgröße für die Regelung
des Walzspaltes 13 ermittelt wird, weist als Hauptbauteile
zwei in den unteren Stützwalzeneinbaustücken 9 der beiden
Ständer 2 des Quarto-Walzgerüstes 1 symmetrisch zur
Walzenachsenebene 14-14 eingebaute, auswechselbare Gehäuse
15 mit aus- und einfahrbaren, den Abstand 12 zwischen den
Stützwalzeneinbaustücken 8, 9 überbrückenden Gebern 16
für zwei Wegmeßgeräte 17 auf, die in auswechselbaren
Gehäusen 18 in den oberen Stützwalzeneinbaustücken 8
untergebracht sind.
Die Gehäuse 15 der Meßgeber 16 nehmen jeweils einen
Hubzylinder 19 mit einem doppeltwirkenden Hubkolben 20
auf, an dessen dem oberen Stützwalzeneinbaustück 8 zugewandter
Kolbenseite 21 eine Kolbenstange 22 angebracht ist. Auf die
Kolbenstange 22 ist eine als Meßgeber 16 wirkende
Zylinderhülse 23 aufgeschoben, die gegenüber der Kammer 24
des Hubzylinders 19 durch einen Dichtring 25 abgedichtet
ist. Die Zylinderhülse 23 weist an ihrem dem oberen
Stützwalzeneinbaustück 8 zugewandten Ende einen Ringflansch 26
als Kontaktgeber für das im oberen Stützwalzeneinbaustück 8
untergebrachte Wegmeßgerät 17 auf.
In das Gehäuse 15 jedes Meßgebers 16 sind koaxial
zur Achse 27-27 des Hubzylinders 19 zwei entgegengesetzt
zueinander gerichtete, mechanische Spannhülsen 28 mit
Federbeinen 29 eingebaut, deren Einspannkraft derart
bemessen ist, daß der als Zylinderhülse 23 ausgebildete
Meßgeber 16 für das Wegmeßgerät 17 sicher in der
Meßstellung 16′ gehalten und ein Aus- und Einfahren
desselben aus dem und in das Gehäuse 15 möglich ist. Die
Spannhülsen 28 sind vorzugsweise aus Buntmetall hergestellt.
Der die Spannhülsen 28 aufnehmende, über dem
Hubzylinder 19 gelegene Zylinderraum 30 der Gehäuse 15
der Meßgeber 16 ist durch einen Deckel 31 verschlossen,
der durch einen Dichtring 32 gegenüber dem Gehäuse 15 und
durch einen Dichtring 33 gegenüber der Zylinderhülse 23
abgedichtet ist.
Am freien, dem oberen Stützwalzeneinbaustück 8
zugewandten Ende der Kolbenstange 22 des Hubkolbens 20
der Meßgeber 16 ist eine Scheibe 34 befestigt, die beim
Ausfahren der Zylinderhülse 23 in die Meßstellung 16′
des Meßgebers 16 als Anschlagglied gegenüber dem oberen
Stützwalzeneinbaustück 8 und beim Einfahren der Zylinderhülse
23 in die Ruhestellung des Meßgebers 16 als Mitnehmer für
die Zylinderhülse 23 dient.
Die Zylinderhülse 23 der Meßgeber 16 ist über einen
bestimmten Leerhub 35 zwischen der Scheibe 34 am Ende der
Kolbenstange 22 und dem Hubkolben 20 auf der Kolbenstange 22
verschiebbar.
Der Maximalhub 36 des Hubkolbens 20 der Meßgeber 16
wird durch den Nennabstand 12 der Stützwalzeneinbaustücke
8, 9 bei Verwendung von Arbeitswalzen 6, 7 und Stützwalzen
10, 11 mit maximalen Durchmessern zuzüglich der Eintauchtiefen
37, 38 der Kolbenstange 22 in das obere und untere
Stützwalzeneinbaustück 8, 9 bestimmt. Die Eintauchtiefen 39, 40
der Zylinderhülse 23 der Meßgeber 16 in das obere und untere
Stützwalzeneinbaustück 8, 9 sind mindestens gleich dem
negativen Meßbereich des im oberen Stützwalzeneinbaustück 8
untergebrachten Wegmeßgerätes 17 und betragen vorzugsweise
das 1 bis 2,5fache des Gesamtmeßbereiches des Wegmeßgerätes.
Die Meßeinrichtung arbeitet wie folgt:
Beim Einbauen neuer oder überholter Arbeits- und/oder
Stützwalzen 6, 7; 10, 11 werden die Arbeitswalzen parallel
aufeinanderliegend ggf. mit den Stützwalzen in das
Walzgerüst 1 eingefahren, und die Stützwalzeneinbaustücke
8, 9 werden mit den Ständern 2 über Ständerlaschen verriegelt.
Durch das gegenseitige Auflegen ggf. überarbeiteter Walzen
wird der Abschliff ausgeglichen. Nunmehr wird die
Meßeinrichtung in Betrieb genommen,wobei die Zylinderhülsen
23 der vier Meßgeber 16 eines Walzgerüstes 1 nach
Überwindung des Leerhubes 35 von den Hubkolben 20 in
Pfeilrichtung a aus den Meßgebergehäusen 15 in die Meßstellung
16′ der Meßgeber 16 ausgefahren werden, in der der Ringflansch
26 der Zylinderhülsen 23 mit dem federnd gelagerten Geber 41
des zugeordneten Wegmeßgerätes 17 im oberen
Stützwalzeneinbaustück 8 in Berührung gelangt. In der
Meßposition 16′ der Meßgeber 16 werden die Wegmeßgeräte 17
auf ihre Nullage tariert, so daß diese in ihrem Meßbereich
arbeiten können. Mittels der Meßeinrichtung wird anschließend
über einen nicht näher beschriebenen Regelkreis sowie
hydraulische Stelleinrichtungen der Walzspalt 13 durch
eine entsprechende Einstellung des Stützwalzenachsabstandes
42 sowie des Arbeitswalzenachsabstandes 43 auf einen Sollwert
eingestellt, und dieser Sollwert des Walzspaltes 13 wird
während des gesamten Walzvorganges durch die Meßeinrichtung
über den Regelkreis sowie Stelleinrichtungen konstant
gehalten. Beim Walzen werden dynamische Veränderungen des
Walzspaltes 13 infolge von Bandstärkenänderungen in
Verstellungen des Stützwalzenachsabstandes 42 umgesetzt,
die wiederum zu einer Verstellung des von der Meßeinrichtung
überwachten Abstandes 12 zwischen den Stützwalzeneinbaustücken
8, 9 führen. Durch die Wegmeßgeräte 17 werden Abweichungen
des Walzspaltes 13 vom Sollwert sofort dem Regelkreis
übermittelt, der über Stelleinrichtungen den Sollwert des
Stützwalzenachsabstandes 42 wieder einstellt. Die
Walzendurchbiegungen werden durch zusätzliche, nicht näher
erläuterte Regeleinrichtungen ausgeregelt.
Nach dem Ausfahren der Zylinderhülse 23 jedes
Meßgebers 16 in dessen Meßposition 16′, in der der Meßgeber
durch die Spannhülsen 28 gehalten wird, wird der Hubkolben
20 entlastet und durch eine hydraulische Verriegelung in
Schwimmstellung gehalten, wobei die hydraulische Verriegelung
durch Druckbegrenzungsventile, vorgespannte Rückschlagventile
oder dgl. Einrichtungen gebildet wird, die mit dem Hubzylinder
19 des Hubkolbens 20 in Verbindung stehen. Die hydraulische
Verriegelung ist derart ausgelegt, daß ein Abwärtshub des
Hubkolbens 20 in Pfeilrichtung b bei Annäherung der
Stützwalzeneinbaustücke 8, 9 möglich ist, wobei der mit
dem Abwärtshub des Hubkolbens 20 verbundene Leerhub 35 der
Kolbenstange 22 gegenüber der Zylinderhülse 23 des Meßgebers
16 verhindert, daß der Meßgeber durch den Hubkolben 20 aus
seiner Meßposition 16′ bewegt wird. Wird das Walzwerk außer
Betrieb genommen, so kann die Zylinderhülse 23 jedes
Meßgebers 16 durch den Hubkolben 20 in Pfeilrichtung b in
die Ruhestellung in das Meßgebergehäuse 15 im unteren
Stützwalzeneinbaustück 9 eingefahren werden.
In Abänderung des beschriebenen Ausführungsbeispiels
kann die Meßeinrichtung mit hydraulischen Spannhülsen zum
Halten der Zylinderhülsen 23 in der Meßposition 16′ der
Meßgeber 16 ausgerüstet werden.
Claims (4)
1. Meßeinrichtung zur Ermittlung des Abstandes der
Stützwalzeneinbaustücke eines Quarto-Walzgerüstes als
Regelgröße für die Walzspaltregelung, mit in den unteren und
oberen Stützwalzeneinbaustücken der beiden Ständer des
Walzgerüstes symmetrisch zur Walzenachsenebene eingebauten,
auswechselbaren Gehäusen für Meßgeber und Wegmeßgeräte, wobei
die Gehäuse der Meßgeber doppeltwirkende, in Hubzylindern
laufende Hubkolben zum Aus- und Einfahren der Meßgeber in die
Meß- und in die Ruhestellung aufnehmen, an jedem Hubkolben
eine als Anschlagglied wirkende Kolbenstange angeordnet
ist und die Meßgeber einen festgelegten Leerhub gegenüber
der Kolbenstange haben, der Hub der Kolbenstange beim
Ausfahren eines Meßgebers aus dem in einem unteren oder
oberen Stützwalzeneinbaustück untergebrachten Meßgebergehäuse
in die Meßstellung für das in einem oberen oder unteren
Stützwalzeneinbaustück angeordnete Wegmeßgerät durch den
durch ein oberes oder unteres Stützwalzeneinbaustück
gebildeten Anschlag begrenzt ist und in die Gehäuse der
Meßgeber eine Axialbewegung der Meßgeber beim Ein- und
Ausfahren derselben zulassende Spannhülsen zum Halten der
Meßgeber in der Meßstellung eingebaut sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßgeber (16) als Zylinderhülsen (23)
ausgebildet sind, die auf die Kolbenstangen (22) der
Hubkolben (20) aufgeschoben, gegenüber der Kammer (24) der
Hubzylinder (19) auf den Kolbenstangen (22) abgedichtet und
über einen bestimmten Leerhub (35) auf den Kolbenstangen (22)
verschiebbar sind und daß mindestens eine Spannhülse (28)
für jede die Meßgeberfunktion ausübende Zylinderhülse (23)
koaxial zur Achse (27-27) des Hubzylinders (19) im Gehäuse
(15) der Meßgeber (16) eingebaut ist.
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine am freien, dem oberen Stützwalzeneinbaustück (8)
zugewandten Ende der Kolbenstangen (22) der Hubkolben (20)
angeordnete Scheibe (34), die beim Ausfahren einer als
Meßgeber (16) wirkenden Zylinderhülse (23) als Anschlagglied
gegenüber dem oberen Stützwalzeneinbaustück (8) und beim
Einfahren des Meßgebers (16) als Mitnehmer für die
Zylinderhülse (23) dient.
3. Meßeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zylinderhülsen (23) an ihrem dem oberen
Stützwalzeneinbaustück (8) zugewandten Ende einen Ringflansch
(26) als Kontaktgeber für das im oberen Stützwalzeneinbaustück
(8) untergebrachte Wegmeßgerät (17) aufweisen.
4. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch zwei entgegengesetzt zueinander im
Gehäuse (15) der Meßgeber (16) eingebaute mechanische
Spannhülsen (28) mit Federbeinen (29) zum Fixieren des
Meßgebers (16) in der Meßstellung (16′).
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