DE4216000A1 - Vorrichtung zum synchronen Überschichten von Flüssigkeiten in Gradientengefäßreihen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum synchronen Über­ schichten von Flüssigkeiten in Gradientengefäßreihen, bei der in Verbindung mit einer an sich bekannten Schlauchpumpe und unter Einsatz von Schläuchen und Kapillarrohren gleichzeitig mehrere, bis zu sechzehn Gradientengefäße, überschichtend gefüllt, die angereicherten Mikrosubstanzfraktionen synchron abgesaugt und gepoolt werden können. Die Erfindung findet vor allem bei der Percoll-Dichtegradientenzentrifugation zum Sexen von Spermien und Trennen von Zellen aus biologischen Medien in Instituten und Forschungseinrichtungen der Human- und Veterinärmedizin sowie der pharmazeutischen und chemischen Industrie Anwendung.

Mikrosubstanzen mit geringsten Unterschieden im spezifischen Ge­ wicht lassen sich effektiv und schonend durch eine Dichtegradien­ tenzentrifugation trennen. Hierzu ist erforderlich, daß Gradien­ tenflüssigkeiten mit abgestuften Dichten, die in Zentrifugenglä­ sern überschichtet sind, verwendet werden. Auf die oberste Gra­ dientenschicht wird das Trenngut aufgetragen. Durch Zentrifugie­ ren verteilen sich die Mikrosubstanzen in die entsprechenden Gra­ dientenbereiche. Die Percoll-Dichtegradientenzentrifugation setzt sich aus einer Vielzahl methodischer Einzelschritte zusam­ men und erlaubt deshalb unter Anwendung der empfohlenen Methoden­ technologie nur eine diskontinuierliche Arbeitsweise. Das Über­ schichten der zehn Gradientenflüssigkeiten, die Entnahme der an­ gereicherten Mikrosubstanzfraktionen, das Absaugen der Waschflüs­ sigkeiten und das Vorbereiten zur erneuten Gradiententrennung, erfolgt mit jedem Gradientengefäß einzeln. Diese Methodentechno­ logie ist zeitaufwendig, umständlich und durch die Einzelpipet­ tierungen jedes Gradienten mit individuellen Einflüssen behaf­ tet. Eine Reproduzierbarkeit des Trenneffektes und eine Erhöhung der prozentualen Reinheit der angereicherten Mikrosubstanzfrak­ tionen ist fragwürdig.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dar­ gestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 die Vorderansicht in Gebrauchslage,

Fig. 2 die Seitenansicht nach Fig. 1 Nach Fig. 1 sind auf einer Grundplatte 1 zwei Führungsbolzen 2 im sicheren Standbereich fest montiert. In der Mitte der Grund­ platte 1 ist ein Arretierbolzen 3 mit Vertiefungen im oberen Be­ reich angebracht. Ein Haltebügel 4 mit Befestigungsschrauben 6 ist in den Führungsbolzen 2 und Arretierungsbolzen 3 verschieb­ bar angeordnet. Zwischen den Führungsbolzen 2 und vor dem Arre­ tierungsbolzen 3 sind die Gradientengefäße 8, vorzugsweise sech­ zehn Stück, in einem auswechselbaren, durch zwei Klemmen 11 gesi­ cherten Gradientengefäßgestell 9 ein- oder mehrreihig angeord­ net. Die Kapillarrohre 7 werden im Kapillarrohrhalter 5 mit Befe­ stigungsschrauben 6 in einheitlicher Höhe zu den Gradientengefä­ ßen festgeschraubt. Die abgewinkelten Enden der Kapillarrohre 7 sind mit den Schläuchen der Schlauchpumpe, nicht näher darge­ stellt, verbunden.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum synchronen Überschichten von Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Dichten in Gradientengefäßreihen dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung aus Grundplatte (1), zwei seitlich im sicheren Standbereich angeordneten Führungsbolzen (2) und einem mittig angeordneten Arretierbolzen (3), einem durch den Arretierbolzen (3) höhenverstellbaren Haltebügel (4) mit schwenkbarem Kapillarrohrhalter (5) besteht und daß zwischen den Führungsbolzen (2) und Arretierbolzen (3) in einem Gradien­ tengefäßgestell (9) mehrere, beispielsweise bis zu sechzehn Gra­ dientengefäße (8) angeordnet sind, in die mittels der im Kapil­ larrohrhalter (5) befestigten Kapillarrohre (7), die über nicht näher dargestellte Schläuche mit der Schlauchpumpe verbunden sind, eingeführt sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltebügel (4) am Arretierbolzen (3) in entsprechender Arbeits­ höhe durch elektrischen, pneumatischen oder mechanischen Antrieb veränderbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kapillarrohrhalter (5) im Haltebügel (4) schwenkbar gela­ gert, durch zwei Befestigungsschrauben (6) arretierbar sind, über zwei ausgefräßte Nuten (10) auswechselbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufrechterhaltung konstanter Temperaturen von 2 bis 39°C die Vorrichtung mit dem Gradientengefäßgestell (9) in einem temperierbaren Behältnis steht.