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Vorrichtung zum Befestigen von zu Buchstaben, Figuren o. dgl. geformten
Entladungsröhren oder aus einzelnen geradiinigen Röhren verschiedener Länge zusammensetzbaren
Buchstaben zwischen hochfrequente Ströme führenden Metallnetzen. Wenn man zwei Metallplatten
oder -netze in einigem Abstand voneinander aufstellt und jede dieser Platten mit
einem Pol eines Hochfrequenztransformators (Tesla - Spule) verbindet, so herrschen
in dem Raum zwischen den beiden Platten starke elektrische Kräfte, sobald der Strom
eingeschaltet wird. Auch ist an und für sich bekannt, daß Geißlerröhren (Entladungsröhren),
in diesen Raum gebracht, hell aufleuchten.
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Man kann nun solchen Röhren die Form von Buchstaben, Figuren usf.
geben, um die erwähnten Erscheinungen für Zwecke der Lichtreklame u. ä. zu benutzen.
Naturgemäß
wird man dabei danach streben, die betreffenden Lichtbilder
so anzuordnen, daß sie das Auge des Beschauers möglichst ungehindert treffen, und
das ist dann der Fall, wenn die energieführenden Netze mit der Richtung ihrer Flächen
in die Blickebene fallen. Dabei ergibt sich jedoch die Schwierigkeit, daß mit zunehmender
Entfernung der beiden Netze voneinander das Leuchten der Röhren abgeschwächt wird
und bei Überschreiten einer gewissen Grenze ganz aufhört, wenn den Netzen nicht
ganz bedeutend größere Energiemengen zugeführt werden, d. h. die räumlichen Ausdehnungen,
in welchen Leuchteffekte in dieser Weise noch mit Vorteil hervorgebracht werden
können, sind stark beschränkt.
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Auch ergibt sich dabei die Frage nach einer Form, Leuchtbilder in
einer für Lichtreklame u. ä. geeigneten Weise darzustellen, also eine den Erfordernissen
entsprechende Anordnung und Befestigung der Röhren zu ermöglichen, diese jedoch
so zu gestalten, daß eine leichte Auswechslung oder Umgruppierung der Röhren gewährleistet
ist, wobei die Abstände zwischen den einzelnen Buchstaben und Figuren sowie die
Ausdehnung der verschiedenen Texte usw. in möglichst weiten Grenzen regelbar sein
soll, ähnlich wie bei bereits bestehenden Einrichtungen, die den genannten Bedingungen
in der Weise entsprechen, daß sie durch ein besonderes Hilfsmittel, nämlich einzelne
Platten, auf welchen entweder je eine Buchstabenröhre sitzt oder welche zur Einregelung
bestimmter Zwischenräume dienen, durch Herausschieben nach der Seite aus einem mit
Führungen versehenen Kasten ein Auswechseln annähernd gleich großer Buchstaben usw.
ermöglichen.
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Aber nicht nur in einer bestimmten Ausdehnung der betreffenden Schrifttexte
usw. ist eine solche Anpassungsmöglichkeit erstrebenswert, sondern auch in bezug
auf die Höhe der verschiedenen Zeichen und ihre Auswechslung, Verschiebbarkeit und
Anordnung in jeder beliebigen Richtung bzw. zu jeder beliebigen Form, ohne dabei
irgendeine Rücksicht nehmen zu brauchen auf die Anordnung etwa vorhandener Elektroden
sowie ihren Anschluß an Leitorgane ohne besondere Hilfsmittel (beispielsweise zum
Einregulieren von Zwischenräumen). Je einfacher und weniger umständlich diese Neuordnungen
der Schriftbilder aus den erwähnten Buchstabenröhren sich nun vornehmen lassen,
um so mehr werden die dies bewirkenden Vorrichtungen den Anforderungen, die dem
Verwendungszweck gemäß zu stellen sind, entsprechen.
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Darüber hinaus inüßte, da das Bereithalten vieler verschiedener, fertiger
Buchstaben usw. zu Schriftsätzen bei den wechselnden Anforderungen in bezug auf
Art, Größe und ;'<:rm derselben unwirtschaftlich, ja fast undurchführbar ist
und bei besonderen Wünschen dieser Art eben auch eine besondere Anfertigung erst
vorgenommen werden müßte, eine Methode von größtem Vorteil sein, die es dem Reklame
Veranlassenden ermöglicht, Buchstaben und Figuren belietiger Fcrm, Größe usw. j;
derzeit aus einmal vorhandenen, einander ähnlichen und durch sogenannte Massenfabrikation
herstellbaren Einzelelementen (also eine sehr weitgehende Schenia(isierung) ohne
besondere Schwierigkeiten oder Hilfsmittel selbst zusammenzusetzen.
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Die vorliegende Erfindung gestattet nun die Erreichung a11 dieser
geschilderten Ziele usw. in folgender Weise: Sie löst zunächst die Frage nach größerer
räumlicher Unbeschränktheit bei ungestörtem Sehfeld in der Weise, daß i. in der
in Frage stehenden Vorrichtung die erwähnten Netze hintereinander angeordnet und
daß a. dieselben aus so feinen Drähten gebildet sind, daß sie für das Auge des Beschauers,
dessen Blickebene jetzt senkrecht zu den Netzflächen verläuft, keinerlei Behinderung
mehr darstellen, d. h. daß die zwischen den Netzen befindlichen Röhren so erblickt
werden, als ob die Netze überhaupt nicht vorhanden wären.
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Die Frage nach einer geeigneten Form der Befestigung der Röhren für
den angestrebten Zweck findet ihre Lösung nun dadurch, daß zwischen die beiden Netze
eine zu den letzteren parallel verlaufende Befestigungsfläche in Form einer vielfach
durchlochten Platte aus zweckmäßig nicht leitendem Material oder eines porösen Stoffes,
am besten aber in Form eines nichtmetallischen Netzes eingeschoben wird. Soll diese
Befestigungsfläche gleichzeitig als Hintergrund dienen, dann wird ein dichteres
Material gewählt, sollen jedoch auch hinter der Einrichtung befindliche Gegenstände
für den Beschauer sichtbar sein, dann wird ein feinfädiges Netz gewählt.
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Durch Befestigen der Röhrenbuchstaben finit ihrer flachen Seite an
dieser so gearteten, vielfach durchlochten Befestigungsfläche werden nun weiterhin
durch entsprechende Kombinationen Schriftsätze ti. dgl., die bei Stromeinschaltung
flache Leuchtbilder ergeben, hervorgebracht. Die gleichmäßig zu verteilenden Durchlöcherungen
ermöglichen hierbei ein Anbringen der Röhren an jeder nur denkbaren Stelle der ganzen
Fläche und ebenso ihr Auswechseln ohne jedes weitere Hilfsmittel (etwa zur .:Abstandsregelung
usw.). Wie schon erwähnt, stellt ein nicht leitendes,
in den Kreuzungspunkten
der Fäden gut verknüpftes Netz die geeignetste Befestigungsfläche dar, einmal dadurch,
daß es in seinen Maschen eine sehr anpassungsfähige Aufhänge- bzw. Befestigungsmöglichkeit
für die Röhren bietet, anderseits dadurch, daß Fadenstärke, Farbe, Maschenweite
usf. ganz nach Erfordernis gewählt werden können und die erforderlichen Durchbohrungen
von vornherein in Gestalt der Maschen vorhanden sind. Man hat es dabei ganz in der
Hand, z. B. durch enge Anordnung der Maschen, einen nahezu undurchsichtigen Hintergrund
entstehen zu lassen, während bei weiten Maschen und Verwendung feiner Fäden ein
ungehinderter Durchblick gewährleistet ist. Dabei besitzt ein derartiges, straff
gespanntes Netz auch die nötige Festigkeit zum Tragen einer großen Anzahl von Röhren,
während einer von vornherein recht großflächigen Anlage in wirtschaftlicher Hinsicht,
seiner verhältnismäßigen Billigkeit wegen, nichts im `'Fege steht.
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Handelt es sich gegenüber der im folgenden Abschnitt erläuterten Ausführungsart
der Erfindung um Einheiten, wie ganze Buchstaben usw., so werden dieselben nun am
besten aus einer einzigen Röhre gebogen und durch Aufnähen oder Klammern usw. an
den Maschen in der jeweils gewünschten Reihenfolge und Anordnung befestigt. Man
kann, um ein Beispiel anzuführen, bei Verwendung für Schaufensterreklame die ganze
Vorrichtung von vornherein so groß machen, daß sie die ganze Schaufensterfläche
einnimmt, also ungefähr 3X4 m. Es ist dabei ganz in das Belieben des die Reklame
Veranlassenden gestellt, das eine Mal vielleicht i bis io Text-@eilen ücereinander,
bestehend aus Röhren von vielleicht 2o cm Höhe, das andere Mal nur i his 5 Zeilen,
bestehend aus Röhren von vielleicht 50 ein Höhe, bei beliebig zu wählenden
Zwischenräumen anzuordnen. Oder es kann auf der Befestigungsfläche ein größerer
oder kleinerer Schriftkreis gebildet werden usf. Es gibt hierbei, wie ersichtlich,
unzählig viele verschiedene Anordnungsmöglichkeiten.
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Wenn man nun aus den eingangs erwähnten Gründen keine fertigen Buchstaben
und Figuren herstellen, dieselben vielmehr aus einzelnen Grundelementen zusammenfügen
möchte, so gestattet die Erfindung durch Verwendung einzelner, längerer und kürzerer,
geradliniger Röhren in der tcschriebenen Vorrichtung durch Aneinanderfügen derselben
jede gewünschte Figur, jeden beliebigen Buchstaben usf., somit also auch ganze Schriftsätze
u. dgl. herzustellen. Die kürzeren Stücke «-erden dabei zur Bildung von Bogenlinien
verwandt.
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Bisher war angenommen, daß das vordere .@:;ohl wie das hintere Drahtnetz
mit je einem Pol der Tesla-Spule verbunden wird. Es ist jedoch manchmal aus praktischen
Gründen zweckmäßiger, nur den einen Pol mit einem der beiden Netze, z. B. dem vorderen.
zu verbinden und das andere Netz zu erden, während der andere Pol der Spule mit
ihrer Primärwicklung verbunden wird. In diesem Falle empfiehlt es sich, zur Erzielung
eines guten und gleichmäßigen Leuchtens der Röhren außer der Innehaltung eines gewissen
Abstandes zwischen den beiden Metallnetzen die Röhren mit dem geerdeten Netz durch
kapazitiv wirkende Drähte, die an der Rückseite der Röhren am besten in einer Rille
eingelagert und rechtwinklig-geradlinig nach hinten abgebogen sind (Röhrenquerschnitt
Abb. i, a Röhrenwandung, b Draht) zu verbinden, wie es die Abb. 2 schematisch veranschaulicht.
So beschaffen, sind diese Drähte bei der Eigenart der Befestigungsfläche kein Hindernis
für die Röhren, im Sinne der Erfindung behandelt zu werden.
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Aber auch dann, wenn auf die Vorteile, die eine ganz oder teilweise
induktive Leuchterregung der Röhren durch flankierende Metallnetze verzichtet wird
und die Röhren durch angebrachte Elektroden, die in direkter Verbindung mit der
Stromzuleitung stehen, erregt werden sollen, ermöglicht eine Befestigungsfläche
von der erwähnten Beschaffenheit im Zusammenhang mit einer bestimmten systematischen
Elektrodenanordnung die Erreichung der erläuterten Erfindungsziele. Weil man es
nämlich in der Hand hat, die Elektroden an beliebiger Stelle der Röhren und in beliebiger
Anzahl anzubringen, da dieselben, wenn sie nur rechtwinklig-geradlinig nach hinten
verlaufen, ein Hindernis für Anbringung und Loslösung der Röhren an beliebiger Stelle
der Befestigungsfläche nicht bilden, so erhält man bei Innehaltung gewisser, allen
gleichpoligen Elektroden gemeinsamen, alle ungleichpoligen aber scheidender Bedingungen,
selbsttätig sich bildende, getrennte Elektrodenzonen bei Zusammensetzung von Schriftbildern
usw. Dadurch wiederum ist man aber einer Sonderbehandlung der einzelnen Röhren in
bezug auf den Anschluß an die Stromzuleitungen, was ihrer Handhabung im Sinne der
Erfindung störend entgegenstehen würde, enthoben.
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Die näheren Einzelheiten der Beleuchtungsanordnung werden nachstehend
an Hand einer Zeichnung erläutert.
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Die Abb. i zeigt die Form einer Glasröhre a mit eingekittetem Draht
b, während die Abb. 2 eine ?#,7-Buchstabenröhre a und d_r,#n Einsetzung zwischen
zwei Metallnetze ii, o nebst Einhängung in ein Befestigungsnetz m darstellt.
Die
Abb. 3 bis 5 zeigen nun eine für den praktischen Gebrauch geeignete Ausführungsart
der Erfindung, und zwar unter Voraussetzung der Einschaltung der flankierenden Netze
n, o an je einem Pol einer Hochfrequenzspule.
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Abb. 4. ist dabei ein Schnitt der Abb. 3 nach Linie A-B, während Abb.
5 eine Vergrößerung eines Teils von Abb.4 darstellt zwecks Verdeutlichung dieses
Teils.
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Bei Abb. 3 ist die Andeutung der hintereinanderliegenden Netze fortgelassen.
Da die einzelnen Fäden der Metallnetze n, o nur Durchmesser von Bruchteilen eines
Millimeters besitzen, können sie bei dem Maßstabe der Zeichnung auch nicht im richtigen
Verhältnis wiedergegeben werden.
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In der Ausfräsung eines äußeren Rahmens e sitzt verdeckt durch letzteren
ein zweiter flacher Rahmen g, welcher an seiner Vorderseite ein aufgespanntes Metallnetz
n trägt und durch Riegel i fest in den äußeren Rahmen e eingepreßt werden kann.
Lösbar ist derselbe zu dem Zwecke eingerichtet, die Netze za, o leicht aufspannen
zu können. Auf diesem Rahmen g sitzt ein weiterer Rahmen fz, welcher auf seiner
Vorderseite die Befestigungsfläche m und auf seiner Rückseite (Abb. 4) das Metallnetz
o trägt. Dabei ist der Rahmen h durch Zapfen l und Riegel k
fest, aber
ebenfalls leicht lösbar mit g verbunden.
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Soll nun ein Schriftsatz o. dgl. zusammengestellt «-erden, so wird
der Rahmen lt. ge-
löst und die einzelnen Lettern an der Befestigungsfläche
an befestigt. In den meisten Fällen genügt dabei ihr einfaches Einhängen
vermittels der kurz nach hinten umgebogenen, zugeschmolzenen Röhrenenden (bei Vorhandensein
von Drähten dienen diese gleichzeitig als Befestigungsmittel) in die Maschen oder
die Durchbohrungen der Befestigungsfläche in (bzw. des hinteren Metallnetzes o),
wodurch bereits genügend Stabilität gewährleistet ist. Darüber hinaus können sie
aber auch noch durch Klammern, Häkchen oder durch Aufnähen befestigt werden.
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Die Abb.3 zeigt als Beispiel die Anordnung einer Anzahl Buchstaben
a (ohne Elektroden) zu einem Schriftsatz.
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Der verwendete Wechsel- bzw. Hochfrequenzstrom durchfließt das mit
den Drahtenden verbundene Primärnetz o, wodurch das Ganze zu einer Sammelelektrode
für die Röhren a wird. Seinem Bestreben zur Erde abzufließen steht entgegen die
Isolierung des Netzes o sowie die Leitungsfähigkeit der Befestigungsfläche in. Da
ihm ein direktes Abfließen bzw. Überspringen in das vordere (sekundäre) Netz n der
Form und an und für sich ebenfalls nicht leitenden Eigenschaft der Röhren, der Lage
und Führung der Röhrendrähte b wegen sowie der ganzen Anlage der Vorrichtung nach
versperrt ist, wählt er den noch am wenigsten Widerstand leistenden Weg in der Querrichtung
durch die Röhren a und die Gasfüllung hindurch, letztere dabei zum Leuchten bringend.