DE4214043A1 - Verfahren fuer die bauindustrie zur vermeidung von kapillarer wasserwanderung zwischen mauerwerk und putzsystem - Google Patents
Verfahren fuer die bauindustrie zur vermeidung von kapillarer wasserwanderung zwischen mauerwerk und putzsystemInfo
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- E04F—FINISHING WORK ON BUILDINGS, e.g. STAIRS, FLOORS
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- E04F13/02—Coverings or linings, e.g. for walls or ceilings of plastic materials hardening after applying, e.g. plaster
- E04F13/04—Bases for plaster
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- E04B1/00—Constructions in general; Structures which are not restricted either to walls, e.g. partitions, or floors or ceilings or roofs
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vermei
dung von kapillarer Wasserwanderung zwischen einem feucht/
nassen, und/oder salzhaltigem Mauerwerk und Putzsystem;
dabei werden das Mauerwerk und das Putzsystem durch ein
Gewebe oder Vlies voneinander getrennt.
Folien verschiedenster stofflicher Zusammensetzung werden
im Baugewerbe verwendet, um Mauerwerke vor Eindringung von
Luft-Feuchtigkeit und Wasser zu schützen und damit deren
schadhaften Auswirkungen zu vermeiden.
Es sind aber auch Putztechniken bekannt (Merkblatt 1-85
und Merkblatt 2-2-91 (Entwurf) WTA Wissenschaftlich-
Technischer Arbeitskreis für Denkmalpflege und Bauwerksa
nierung eV., DIN 18 550), bei denen der Putz aufgrund
seiner stofflichen Zusammensetzung und Gefügebeschaffen
heit (hydrophobierter Kapillar- und Porenraum) den kapil
laren Wassertransport aus dem Bauteilinneren, z. B. Mau
erwerk, in Richtung Oberfläche so beeinflußt, daß in der
Regel die Putzoberfläche des Mauerwerkes trocken bleibt
und keine Folgeschäden entstehen. Die Folgeschäden durch
Wasser können gesundheitsschädliche Verschimmelungen oder
Ablagerungen von wasserlöslichen Salzen sein, welche Mau
erwerk und Putz zerstören.
Die Wirksamkeit eines solchen Putzsystems ist nur dann ge
geben, wenn zum Zeitpunkt der Putzarbeit und unmittelbar
danach die Mauerwerksfeuchtigkeit so niedrig ist, daß der
Putz rascher austrocknet, als aus dem Mauerwerk Feuchtig
keit (Wasser) in den neuen Putz nachströmen kann. Nur dann
kann sich die notwendige Gefügehydrophobierung einstellen.
Um dies zu gewährleisten, sind am Mauerwerk oft zusätz
liche, umfangreiche und kostenträchtige bauliche Begleit
maßnahmen zwingend erforderlich; z. B. horizontale Wasser
sperren durch Injektion chemischer Stoffen, und/oder
Einbau von Metallblechen, sowie Erstellung von Sicker
leitungen. Je nach baulicher Gegebenheit können solche
Maßnahmen entweder aus technischen und/oder Kostengründen
nicht durchgeführt werden.
Kann eine notwendige Absenkung der Mauerwerksfeuchtigkeit
nicht erfolgen, so füllen sich die Poren des neuen Putzes
wiederum mit Wasser. Meist enthält das zu verputzende alte
Mauerwerk wasserlösliche Salze. Diese werden dann zwangs
läufig durch das Anmachwasser des neuen Putzes aktiviert.
Die Salze wandern dann ebenfalls mit dem Anmachwasser in
das Kapillar- und Porengefüge des neuen Putzes. Eine wirk
same Kapillar-Inaktivität des Putzgefüges kann sich dann
wegen der Kapillar- und Porenraumbelegung durch diese
wasserlösliche Salze nicht ausbilden.
Erneute Schäden, wie oben beschrieben, sind dann unver
meidbar. Diesen Nachteil will die Erfindung vermeiden.
Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe durch die Verwendung eines kapil
larinaktiven Gewebes oder Vlieses.
Auf das vorbereitete, eventuell normal verputzte Mauerwerk
wird das Gewebe/Vlies befestigt. Dann wird ein Putzträger
montiert zur Aufnahme der nächsten Putzschicht.
Flüssige Mauerwerksfeuchtigkeit in irgendwelcher Menge
kann das Gewebe/Vlies kapillar nicht überwinden; sie ver
bleibt im Mauerwerk. Das Anmachwasser des neuen Putzes
kann durch das Gewebe/Vlies ebenfalls kapillarmäßig nicht
an das Mauerwerk gelangen. Somit wird sicher verhindert,
daß Mauerwerksfeuchtigkeit mit wasserlöslichen Salzen in
das neue Putzgefüge einwandert. Das Putzgefüge kann unge
stört austrocknen und seine Kapillar-Inaktivität aufbauen.
Meist kann sogar dann auf eine zusätzliche, kostenmäßig
sehr teure, spezielle Putzschicht verzichtet werden.
Von ausschlaggebender Wichtigkeit und Voraussetzung für
die Wirksamkeit dieses Verfahrens ist, daß das Gewebe/
Vlies die Wasserdampf-Diffusion in keiner Weise behindert.
Dadurch wird der Mauerwerksfeuchtigkeit die Möglichkeit
gegeben, durch Diffusion über die neue, großflächige und
trockene Putzschicht zu entweichen.
Die Verdunstungszone liegt im angrenzenden Teil Mauer
werks-Oberfläche zum Gewebe/Vlies. Das Gewebe/Vlies liegt
nicht hohlraumfrei an der Mauerwerks-Oberfläche auf.
In diesen Hohlraum kann sich das wasserlösliche Salz
bei der Wasserverdunstung schadlos ablagern.
Es ist aber eine größere Wirksamkeit gegeben, als im oben
zitierten WTA-Merkblatt als Wirkprinzip eines Putzsystems
beschrieben wird. Denn das erfindungsgemäße Verfahren kann
weitaus größere Mauerwerksfeuchtigkeiten und ungünstiges
Umgebungsklima zum Zeitpunkt der Putzausführung ohne Fol
geschäden ignorieren, als dies mit einem anderen Putzsys
tem ohne die genannten baulichen Begleitmaßnahmen denkbar
ist.
Wird anstelle des Gewebes/Vlieses eine Folie u. ä. verwen
det, welche die Wasserdampfdiffusion in einem ausreichen
den Maße nicht gewährleisten, steigt die Mauerwerksfeuch
tigkeit an. Durch die Kapillarität des Mauerwerkgefüges
vergrößert sich flächenmäßig die Mauerwerksdurchnässung;
die Folgeschäden nehmen zu.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Arbeits
ausführung näher beschrieben. Fig. 1 zeigt einen Mauer
werksquerschnitt bestehend aus Natursteinen (1) und Mau
ermörtel (2) mit einer kapillar-verbindenen Putzschicht
(3).
Fig. 2 zeigt den gleichen Mauerwerksquerschnitt mit an
montiertem, kapillar-inaktivem Gewebe/Vlies (4), welches
die wasserführenden Kapillaren zwischen Mauerwerk (1)
(verputzt oder unverputzt) und der obersten Putzschicht
(3) unterbricht; sowie den Putzträger (5) zwecks Halterung
der obersten Putzschicht (3).
In Fig. 3 wird dargestellt, daß je nach Maßhaltigkeit des
Mauerwerkes vorgängig des Verfahrens das Mauerwerk (1) mit
einem Putz (6) ausegalisiert werden kann.
Claims (2)
1. Verfahren für die Bauindustrie zur Vermeidung von
kapillarer Wasserwanderung zwischen Mauerwerk und Putz
system, dadurch gekennzeichnet, daß ein diffusionsfähiges,
aber kapillar-inaktives Gewebe und/oder Vlies zwischen
Mauerwerk und Putzsystem zur Anwendung kommt.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern des Gewebes
und/oder des Vlieses aus anorganischem und/oder orga
nischem Material bestehen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillar-Inaktivität des Gewebes/Vlieses bedingt sein kann durch die Verwendung von homogen-hydrophoben Fasern,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillar-Inaktivität des Gewebes/Vlieses bedingt sein kann durch eine äußere chemische Hydrophobierung der verwendeten Fasern,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillar-Inaktivität des Gewebes/Vlieses bedingt sein kann durch die Zusammenset zung, Struktur und Schichtdicke der Fasern, des Gewebes oder des Vlieses,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillar-Inaktivität des Gewebes/Vlieses bedingt sein kann durch Einlagerungen von hydrophoben Feststoffsubstanzen in die Struktur der Fa sern, des Gewebes oder des Vlieses,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe/Vlies mehrlagig zusammengesetzt sein kann,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe oder das Vlies einen Wasserdampf-Diffusionswiderstand µ×s 0,15 m aufweist.
dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillar-Inaktivität des Gewebes/Vlieses bedingt sein kann durch die Verwendung von homogen-hydrophoben Fasern,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillar-Inaktivität des Gewebes/Vlieses bedingt sein kann durch eine äußere chemische Hydrophobierung der verwendeten Fasern,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillar-Inaktivität des Gewebes/Vlieses bedingt sein kann durch die Zusammenset zung, Struktur und Schichtdicke der Fasern, des Gewebes oder des Vlieses,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillar-Inaktivität des Gewebes/Vlieses bedingt sein kann durch Einlagerungen von hydrophoben Feststoffsubstanzen in die Struktur der Fa sern, des Gewebes oder des Vlieses,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe/Vlies mehrlagig zusammengesetzt sein kann,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe oder das Vlies einen Wasserdampf-Diffusionswiderstand µ×s 0,15 m aufweist.
Priority Applications (1)
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DE19924214043 DE4214043A1 (de) | 1992-04-29 | 1992-04-29 | Verfahren fuer die bauindustrie zur vermeidung von kapillarer wasserwanderung zwischen mauerwerk und putzsystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924214043 DE4214043A1 (de) | 1992-04-29 | 1992-04-29 | Verfahren fuer die bauindustrie zur vermeidung von kapillarer wasserwanderung zwischen mauerwerk und putzsystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4214043A1 true DE4214043A1 (de) | 1992-09-10 |
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ID=6457714
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924214043 Withdrawn DE4214043A1 (de) | 1992-04-29 | 1992-04-29 | Verfahren fuer die bauindustrie zur vermeidung von kapillarer wasserwanderung zwischen mauerwerk und putzsystem |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4214043A1 (de) |
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