DE4212102A1 - Computergestuetztes fernsprechanwendungssystem - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein computergestütztes Fern
sprechanwendungssystem und bezieht sich auf das wachsende
Feld zahlreicher kommerzieller Anwendungssysteme, bei
denen Computer in Verbindung mit Telefonen benutzt
werden. Dieses Anwendungsgebiet wird allgemein mit dem
Begriff CSTA = Computer Supported Telephony Applications
bezeichnet. Die computergestützten Fernsprechanwendungs
systeme, kurz CSIA, erfordern die Fähigkeit eines Host-
Computers, PABX-Fernsprechmerkmale durch eine speziali
sierte Befehlsverbindung zu steuern (PABX steht für
Private Automatic Branch Exchange = Wählnebenstellen
anlage).
Ein Beispiel für einen wichtigen Anwendungsbereich
von CSTA besteht im sogenannten Telemarketing, bei dem
eine Verkaufsperson ausgewählte Kunden anwählt oder auf
Kunden antwortet, die bereits kontaktiert worden sind.
Ein solches System sieht die Integration zwischen
Datenverarbeitung, Fernsprechverkehr und (falls gewünscht)
Sprachverarbeitung vor. Das System ist so programmiert,
daß es potentielle, zu kontaktierende Kunden entsprechend
einem vorbestimmten Kriterium aus einer Datenbasis se
lektiert. Die Kunden werden mittels einer CSTA-Verbindung
automatisch angewählt und mit dem Agenten verbunden, der
auf seinem Bildschirm eine Darstellung der Kundendetails
gemeinsam mit einer geeigneten schriftlichen Eintragung
oder Notiz von erforderlichen Aktionen erhält. Jeder
Kontakt wird auf normale Weise verarbeitet, wobei rele
vante Information hinsichtlich der laufenden Kunden
bedürfnisse einschließlich der Daten für den nächsten
Ruf im System protokolliert werden. Besetzte oder auf
andere Weise "verfehlte" Kontakte werden für einen
späteren Rückruf protokolliert. Ankommende Kunden können
automatisch identifiziert und wie oben den geeigneten
Kundenservice-Agenten zugeleitet werden.
In diesem System umfaßt jeder Benutzer eine Neben
stelle, die mit der PABX (Wählnebenstellenanlage) zu
sätzlich einem Computeranschluß verbunden ist, der an
einen Host-Computer angeschlossen ist. Der Host- oder
Verarbeitungscomputer wird an die PABX über eine CSTA-
Verbindung angeschlossen, über die Befehle ausgesendet
und Nachrichten empfangen werden. Zusätzlich kann eine
Sprachausgabeeinheit VRU (A Voice Response Unit) dazu
verwendet werden, eine Sprachsynthese, eine DTMF-
Erkennung (Dialing Tone Multi Frequency = DTMF), d. h.
Mehrfrequenzwahlerkennung, und eine Ruftonerfassung
vorzusehen.
Bisher war der gebräuchliche Weg der Implementie
rung von CSTA, die interne Software der PABX jeweils so
zu erweitern, daß die erforderliche Funktionsfähigkeit
bereitstand. Jedoch kann dieses Verfahren sehr arbeits
intensiv sein, da moderne PABX′s ein ausgedehntes und
kompliziertes Softwaresystem aufweisen, wodurch große
und zeitaufwendige Modifikationen zu treffen waren. Der
Prozeß wurde durch die Notwendigkeit, wechselseitige
Randlungen zwischen CSTA und anderen von der PABX
vorgesehenen Diensten in Betracht zu ziehen, kompli
ziert.
Die vorliegende Erfindung hat zur Aufgabe, ein
CSTA-System vorzusehen, in dem die PABX-Software im
eigentlichen unverändert bleibt, welches jedoch viele
der meist angestrebten Merkmale eines vollständigen
CSTA-Systems liefern kann.
Gemäß einem erfindungsgemäßen Aspekt wird eine
Schaltung zur Verwendung in der CSTA angegeben, wobei
erfindungsgemäß ein Interface zur Verbindung mit einem
Hostprozessor, ein zweites Interface zur Verbindung
mit dem Netzanschluß oder Netzinterface einer digitalen
Fernsprechvermittlungsanlage und ein Gesprächs- oder
Vermittlungsprozessor vorgesehen sind, der Gespräche
oder Anrufe aus dem Protokoll des Hostprozessors in
das Protokoll des Netzinterfaces der Vermittlungs
anlage umsetzt.
Gemäß einem zweiten erfindungsgemäßen Aspekt wird
ein CSTA-Dienst für zumindest einen Bediener vorgesehen,
wobei dieses System einen Hostcomputer, eine digitale
Fernsprechanlage und eine Schaltung umfaßt, die den
Hostcomputer mit der Netzinterfaceanlage verbindet,
wobei im Betrieb dieses Dienstsystems diese Schaltung
als eine weitere digitale Fernsprechanlage erscheint
und die Schaltung im Betrieb das vom Hostcomputer ver
wendete Protokoll in das Netzprotokoll der Fernsprech
anlage umsetzt, mit der sie verbunden ist.
Um die Erfindung näher zu erläutern, werden im
folgenden ein Ausführungsbeispiel aus dem Stand der
Technik sowie ein Ausführungsbeispiel für ein CSTA-
System gemäß der Erfindung an Rand der Zeichnungen er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines PABX-Netzes;
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines bekannten
CSTA-Systems;
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines CSTA-Systems
gemäß der Erfindung;
Fig. 4 ein Blockschaltbild eines Teils des
Systems aus Fig. 3 und
Fig. 5 ein Blockschaltbild, das einen Teil aus
Fig. 3 in detaillierterer Weise darstellt.
Die Fig. 1 der Zeichnungen zeigt ein dienstinte
griertes Digitalnetz (ISDN), das mehrere Wählneben
stellenanlagen PABX′s umfaßt, die über eine Leitung 2
miteinander verbunden sind. Das Netzwerk umfaßt in der
Darstellung fünf PABX′s, jedoch ist diese Zahl nur
beispielhaft. Die PABX′s besitzen eine Vielfalt von
Interfacen bzw. Anschlüssen und eines der leistungs
fähigsten von diesen ist ein Netzsignalisier- oder
Zeichengabeport oder -anschluß (NETWORK SIGNALLING PORT).
Dieses sieht die Fähigkeit von PABX-Einrich
tungen vor, über ein Netz für die Benutzer transparent
verwendet zu werden. Das Ergebnis hiervon ist, daß
das Netz so funktioniert, als wäre es eine einzige
PABX. Die Fig. 1 zeigt eine zwischen zwei Teilnehmern
A und B auf unterschiedlichen PABX′s aufgebaute Ver
bindung, wobei die Verbindungswege mit 3 und 4 ange
deutet sind und durch ein Transit-PABX hindurchgehen.
In der Fig. 2 ist ein bekanntes CSTA-System dar
gestellt. Es sind Benutzerstationen 5 dargestellt,
wobei jede einen nur angedeuteten Tisch 6, eine Tele
fonsprechgarnitur 7 und einen Computeranschluß 8
aufweist.
Jede Sprechgarnitur 7 ist mit einem PABX 9 ver
bunden und jeder Anschluß 8 ist an einen Hostcomputer 10
angeschlossen. Die PABX 9 ist an das öffentliche Fern
sprechnetz PSTN angeschlossen und eine Sprachausgabe
einheit VRU 11 ist mit der PABX 9 und dem Hostcomputer 10
verbunden, wobei letzterer über eine CSTA-Leitung 12
mit der PABX 9 verbunden ist. Über diese Verbindung
können Befehle vom Computer 10 an die PABX 9 gesendet
werden und Nachrichten übertragen werden. Die Sprach
ausgabeeinheit 11 kann dazu verwendet werden, eine
Sprachsynthese, eine DTMF-Erkennung und eine Rufton
erfassungseinrichtung vorzusehen.
Die Wirkungsweise des in Fig. 2 gezeigten Systems
wird möglich, weil die interne Software des PABX über
die für einen normalen, für den Nicht-CSTA-Betrieb
erforderlichen Aufwand hinaus erweitert ist. Wie
jedoch bereits erwähnt, umfassen moderne PABX-Anlagen
ein ausgedehntes und kompliziertes Softwaresystem, so
daß jedwede Modifikationen kosten- und zeitaufwendig
sind. Ein solcher Prozeß wird auch noch dadurch kom
plexer, daß es notwendig ist, die wechselseitigen Hand
lungen zwischen CSTA und anderen vom PABX vorgesehenen
Diensten zu berücksichtigen.
Um diese Probleme zu lösen, wird das erfindungs
gemäße CSTA-System der Fig. 3 vorgeschlagen, das das
unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschriebene PABX-Netz
interface verwendet.
In Fig. 3 weist ein Bediener oder Benutzer A eine
nicht dargestellte Sprechgarnitur auf, die direkt mit
einer PABX 13 verbunden ist, und umfaßt ferner einen
Computeranschluß 14, der mit einem Hostcomputer 15 ver
bunden ist. Der Anschluß 14 kann ein geeignet ausgelegter
P.C. sein. Selbstverständlich können weitere Stationen,
die aus einer Sprechgarnitur und einem Anschluß bestehen,
entsprechend den Erfordernissen und der Verarbeitungs
kapazität des Hostcomputers 5 vorgesehen sein. Der
letztere ist mit etwas verbunden, das in dieser Anmeldung
als CSTA Gateway-Schaltung 16 (Verbindungsrechnerschal
tung) über eine Leitung 17 verbunden, während die Gate
way-Schaltung 16 mit dem Netzinterface des PABX 13 über
eine 30-Kanal-2Mbit-PCM-Leitung verbunden ist. Wie
bereits erklärt, ist dieses Interface in sämtlichen
vernetzten PABX′s vorhanden, so daß, falls die Gateway-
Schaltung 16 das Netzsignalisierprotokoll in ihren
Kommunikationen mit dem PABX 13 verwendet, die Schaltung
dem PABX 13 so erscheint, als wäre sie eine weitere
PABX im Netz.
Die Fig. 4 zeigt, wie ein Teilnehmer A mit einem
anderen Teilnehmer B unter Verwendung der Gateway-
Schaltung 16 verbunden werden kann. In diesem Beispiel
- 1) wird A von der Gateway-Schaltung 16 unter Verwendung der Verbindungsleitung 18 gerufen.
- 2) wird, wenn A antwortet, B von der Gateway- Schaltung 16 unter Verwendung der Freileitung 19 gerufen.
- 3) werden, wenn B antwortet, A und B innerhalb der Gateway-Schaltung 16 unter Verwendung einer Konfe renz/Vermittlungsfunktion zusammengeschaltet.
Zwei Merkmale gehen aus diesem hervor.
Zunächst müssen, um die beiden Teilnehmer mit
einander zu verbinden, zwei Verbindungsleitungen, eine
für jeden Teilnehmer, mit der Gateway-Schaltung ver
bunden werden. Zweitens ist die GatewaySchaltung voll
ständig für die Host-PABX 13 transparent, die einfach
zwei separate Verbindungsrufe sieht.
Die Fig. 5 der Zeichnungen zeigt die Gateway
Schaltung 16 als eine Serie von funktionalen Blöcken
in detaillierterer Weise. Aus dieser Figur geht hervor,
daß die Gateway-Schaltung 16 über 2 Mbit PCM-Leitungen
mit der PABX 13 verbunden ist und eine DPNSS-Schicht 20
(von Digital Private Network Signalling System) auf
weist, die erforderlich ist, um die 2-Mbit-PCM-Lei
tungen abzuschließen und Zeitschlitzsignalisierinforma
tion zur Zusammenfügung von HDLC-Blöcken (HDLC =
High Level Data Link Control) im Schaltungsblock 21
zu extrahieren. In diesem Ausführungsbeispiel wird die
Zeitschlitzsignalisierinformation im Zeitschlitz 16
geführt.
Die Netzsignalisierschicht 1, 20 sieht ferner
Sprachabtastdaten für eine Vermittlungsfunktion 22 vor.
Eine Protokollhandhabungsschicht ist im Block 23 dar
gestellt. Diese ist eine Schicht 3 Funktion, die sämt
liche Netzsignalisiernachrichtenpaarung und -gültig
keitskontrolle umfaßt und unter der Steuerung eines
Gateway-Gesprächsprozessorblocks 24 steht. Dieser
Block 24 ist für die gesamte Gateway-Schaltung zentral
und empfängt gültig gemachte Telefonanfragen von einem
Protokollhandhaber 25. Der Protokollhandhaber 25 liefert
das Interface zwischen der Gateway-Schaltung und dem
Hostcomputer. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist
das Protokoll zwischen Hostcomputer und Gateway eine
ACL (Applications Connectivity Link). Dies ist ein
etabliertes Protokoll, jedoch gibt es durchaus andere
und die Auswahl des speziellen Computer/Gateway-Inter
face-Protokolls ist nicht für die grundlegende Natur der
vorliegenden Erfindung relevant. Der PABX-Hostprotokoll-
Randhaber 25 leitet gültiggemachte Befehle vom Host
computer zum Gesprächsprozessorblock 24. Die Über
wachung der Benutzeraktionen ist ein wichtiger Teil
dieses Prozesses. Um die Überwachungsfunktion CIL
(von Call Information Logging) durchzuführen, werden
ferner Daten gesammelt. Dies wird unter Verwendung
eines V24 seriellen Interfaceblocks 27 erzielt, der
die rohen, unbearbeiteten Daten zum PABX-CIL-Protokoll
handhaber 26 leitet, der die Daten verarbeitet, bevor
sie zur Gateway-Gesprächsverarbeitung 24 geleitet
werden. Der Gateway MMI (von Man/Machine Interface)-
Block 28 gestattet es dem Benutzer des CSTA-Systems,
über die Gatewaytastatur und -schirme mit dem Gateway
einen Interfaceaustausch zu haben, so daß die Konfi
gurationen geändert werden können und Diagnoseinforma
tion gegeben werden kann. Die Gateway-Schaltung umfaßt
einen Systemscheduler 29, so daß vielfältige Gateway
ausgaben effektiv gesteuert werden können, um sicher
zustellen, daß die Systemleistung optimiert wird.
Wie aus dem Vorangegangenen hervorgeht, besteht
der wesentliche Kern des beschriebenen CSTA-Systems
in der Fähigkeit des Hostcomputers, PABX-Fernsprech
einrichtungen zu steuern, zwei oder mehr Teilnehmer
über das Netzinterface der assoziierten PABX zu
verbinden oder abzutrennen, ohne daß hierbei die Not
wendigkeit besteht, wesentliche Änderungen in der
PABX-Software vorzunehmen. Dies wird erzielt, indem
die Netzinterface der PABX so verwendet werden, daß
das CSTA-System effektiv "transparent" für das PABX
ist.
Claims (2)
1. Schaltung zur Verwendung in computergestützten
Fernsprechanwendungen (CSTA) und aufweisend ein Inter
face zur Verbindung mit einem Hostprozessor (15),
ein zweites Interface zur Verbindung mit dem Netzinter
face einer digitalen Fernsprechvermittlungsanlage (PABX)
und einen Gesprächsprozessor (16, 24) zum Umsetzen von
Gesprächsverbindungen aus dem Protokoll des Hostprozessors
in das Protoll des Netzinterfaces der Vermittlungsanlage.
2. Einen CSTA-Dienst vorsehende Einrichtung für zu
mindest einen Bediener, verwendend einen Hostcomputer (15),
eine digitale Fernsprechanlage (PABX) und eine Schal
tung (16), die den Hostcomputer mit der Netzinterface
anlage verbindet, wobei im Betrieb des Dienstes die
Schaltung als eine weitere digitale Fernsprechanlage
erscheint und die Schaltung im Betrieb das vom Host
computer benutzte Protokoll in das Netzprotokoll der
Fernsprechanlage umsetzt, an die sie angeschlossen ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SIEMENS GEC COMMUNICATIONS SYSTEMS LTD., BRACKNELL |
|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: REICHEL, W., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 60322 FRANKFUR |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SIEMENS PLC, BRACKNELL, BERKSHIRE, GB |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Representative=s name: 2K PATENTANWAELTE BLASBERG KEWITZ & REICHEL, PARTN |
|
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Representative=s name: FRITZSCHE, T., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., |
|
R071 | Expiry of right | ||
R071 | Expiry of right |