DE4211066A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung rotationssymmetrischer teile aus metall - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung rotationssymmetrischer teile aus metallInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Herstellung rotationssymmetrischer Teile
aus gieß-, form- bzw. umformbaren Werkstoffen, insbe
sondere Metallen, gemäß dem Oberbegriff des Anspru
ches 1.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden rotations
symmetrische Teile aus den genannten Werkstoffen her
gestellt, wobei in aller Regel die Teile aus Eisen
werkstoffen den Vorzug genießen. Beim derartigen Ver
fahren läßt sich der fertige Ring nicht unmittelbar
aus dem Ausgangsmaterial herstellen. Die Herstellung
des Fertigrings erfolgt vielmehr gemäß dem erfin
dungsgemäßen Verfahren auf einem Ringwalzwerk, auf
dem ein Walzringrohling umgeformt wird. Dieser Walz
ringrohling setzt voraus, daß das Ausgangsmaterial in
eine feste Form überführt wird. Dies erfolgt gemäß
der Erfindung durch Gießen.
Für Ringwalzwerke sind annähernd rotationssymmetri
sche Walzringrohlinge erforderlich, die das Ansetzen
der Walzen und gegebenenfalls eines Walzdornes ermög
lichen. Daher hat der Walzringrohling eine offene
Mitte. Der Walzringrohling muß ferner unter Berück
sichtigung unvermeidlicher Materialverluste u. a.
durch Verzunderung eine Masse aufweisen, die der des
Fertigringes entspricht, weil auf dem Ringwalzwerk
lediglich die Form des Walzringrohlings in die des
Fertigrings umgeformt wird.
Das Ringwalzen führt zu hülsenartigen oder ringförmi
gen Fertigringen, die teilweise außen und innen pro
filiert sein können. Ein Beispiel für derartige Teile
sind Zahnräder, welche einen von den Nabenansätzen
eingeschlossenen Flansch in einer Baueinheit verwirk
lichen, aus dem später der Zahnenkranz ausgearbeitet
wird. Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße
Verfahren für derartige Massenherstellungen.
Die Erfindung geht von einem vorbekannten Verfahren
aus, bei dem im Falle metallischer Werkstoffe das
Ausgangsmaterial durch Gießen von Brammen in eine
feste Form überführt wird. Bei diesem Verfahren wird
der Walzringrohling durch Umformen eines von dem Vor
material abgetrennten Rohlings gewonnen. Das Umformen
des Rohlings erfolgt auf Hämmern oder Schmiedepres
sen, jedoch wegen der beschriebenen Mindestanforde
rung, welche an die Form des Walzringrohlings
gestellt werden müssen, größtenteils in mehreren
Arbeitsgängen. Da man davon ausgeht, daß bei diesem
Verfahren die Wirtschaftlichkeit des Umformens des
Rohteiles in den Fertigring vom Einsatz minimierter
Verformungskräfte beim Schmieden abhängt, wird der
Walzringrohling mit dem kleinstmöglichen Innendurch
messer hergestellt, der sich aus den Walzen ergibt,
die in dem Ringwalzwerk den Rohling aufweiten. Im
Normalfall wird das Rohteil zunächst durch Stauchen
gebreitet, sodann vorgelocht und schließlich durchge
locht. Beim Durchlochen wird die Mitte des aus dem
Rohteil gewonnenen Werkstückes als Butzen ausge
stanzt, der im Normalfall als erheblicher Material
verlust gilt. Dabei entsteht bereits durch das Stau
chen aus der Querschnittsform des Formteiles eine
Außenbombierung des späteren Walzringrohlings, die
durch das Ringwalzwerk wieder beseitigt werden muß.
Die beschriebene Fertigung des Walzringrohlings aus
dem Vormaterial ist energetisch und materialbezogen
außerordentlich aufwendig, weil sie an dem erwärmten
Rohteil durchgeführt werden muß, wobei u. U. in jeder
Stufe des Umformens eine zusätzliche Zwischen
erwärmung erforderlich werden kann und die bereits
genannten Materialverluste durch Verzunderung, sowie
durch Ausstanzen des Butzens verfahrensbedingt auf
treten. Diese in einer oder mehreren Schmiedemaschi
nen durchgeführten Arbeitsschritte lassen sich nur in
Ausnahmefällen in einem direkten fortlaufenden Prozeß
mit dem nachgeschalteten Ringwalzwerk als Fließprozeß
realisieren. Trifft diese Ausnahme nicht zu, so sind
weitere Energieaufwände für das Vorwärmen der Walz
ringrohlinge für den Walzprozeß notwendig.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht deshalb einen
anderen Weg, dessen Grundgedanken im Anspruch 1 wie
dergegeben sind. Weitere Merkmale der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Dadurch, daß erfindungsgemäß die zur Herstellung des
Walzringrohlinges verwendete Masse des Ausgangsmate
rials der Masse des Walzringrohlings im wesentlichen
entspricht, entfällt der Verlust durch das Ausstanzen
des Butzens. Indem man ferner bei der Herstellung des
Walzringrohlings auf dem Weg von dem flüssigen
Ausgangsmaterial bis zum festen Walzringrohling die
Ringmitte freihält, wird praktisch das gesamte Aus
gangsmaterial in den Ringkörper des Walzringrohlings
eingearbeitet und die Herstellung des Ringkörpers
ohne das Vorlochen und Durchlochen vorgenommen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß
es den mit den für die Ausarbeitung der Walzring
rohlingsmitte in mehreren Arbeitsschritten verbundene
Material- und Energieaufwand gezielt vermeidet. Es
schont die Umwelt, weil die Anzahl der Umformvorgänge
reduziert ist. Es ist deshalb nicht nur wirtschaft
licher, sondern läßt sich u. U. auch auf einer
Maschine durchführen, die man einem Ringwalzwerk
bedarfweise zuordnen kann, wodurch bei geeigneter
Taktfolge und Ausnutzung der für das Umformen des
Rohteiles erforderlichen Anwärmung sogar ein Großteil
Wärmeenergie eingespart werden kann, welche bislang
für die Vorbereitung der Walzringrohlinge auf den
Ringwalzprozeß benötigt wird. In jedem Fall ergibt
sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine wesent
liche Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Herstel
lung von rotationssymmetrischen Teilen.
Wenn dann von den Merkmalen des Anspruches 2 Gebrauch
gemacht wird, kann man die Endform des Walzring
rohlings nicht nur in einem Arbeitsschritt, nämlich
in einer Dauerform durch Schwerkraftguß oder Strang
guß herstellen, sondern auch die Form des Walzring
rohlinges der Form des Fertigringes weitgehend annä
hern, so daß man Umformenergien auf dem Ringwalzwerk
einspart.
Eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens, deren Grundgedanke im Anspruch 3 wieder
gegeben ist, ermöglicht im wesentlichen die gleichen
Vorteile, wobei der Walzringrohling allerdings durch
Bewegung der Form gewonnen wird. Hierfür kommt
gegebenenfalls das Schleudergießen nach Anspruch 4 in
Betracht.
Auch bei diesen Verfahren kann man ebenfalls die
Querschnittsform des Walzringrohlinges der des
Fertigringes annähern. Das geschieht mit den Merk
malen des Anspruches 5 durch entsprechende Profilie
rung der formenden Flächen drehender Kokillen.
Im einzelnen kann der dynamische Guß mit beweglicher
Form nach dem Anspruch 6 ermöglicht werden. Dabei
haben die drehenden Kokillen einen dünnen Ein
gußspalt, der sich günstig auf den Gießprozeß aus
wirkt und ein Dünnband verhältnismäßig schnell
erstarren läßt. Auch die Gefahr eines Durchbruches
des flüssigen Metalls wird verhindert. Durch ver
schiedene Gießspaltbreiten lassen sich unter
schiedlich dicke Walzringrohlinge erzeugen, so daß
auch auf diesem Wege und nicht nur durch die Anzahl
der Aufgüsse jeweils auf einen vollen Umfang des
Dünnbandes der Walzringrohling der Dicke des jeweilig
gewünschten Fertigringes angepaßt werden kann.
Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsge
mäßen Verfahrens, die Gegenstand des Anspruches 7
ist, wird der Walzringrohling im Dickbandverfahren
gegossen und kontinuierlich gebogen, wodurch das Auf
wickeln entfällt, das beim Dünnbandverfahren nach
Anspruch 6 erforderlich ist. Dabei läßt sich auch der
Ringdurchmesser dem des Fertigringes weitgehend
anpassen. Der gegossene und gebogene Ring läuft nach
einer vollen Umdrehung der Walzkokille mit seinem
Anfang in den Gießsumpf ein und verschmilzt dort mit
dem Ende.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann allerdings bei
der Herstellung des Walzringrohlinges den Umweg über
ein Vormaterial gehen. Eine erste Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens dieser Art ist im
Anspruch 8 wiedergegeben. Hierbei wird das Ausgangs
material durch Gießen in einer Stranggußform in die
feste Form überführt, wobei dann der Strang unmittel
bar danach durch Walzen in die Ringform gebracht und
mit der erforderlichen Masse der Walzringrohlinge
unmittelbar vom Vormaterial abgetrennt wird. Das
geschieht in einem kontinuierlichen Verfahren, das
sich besonders leicht auf den anschließenden
Ringwalzprozeß einstellen läßt.
Eine zweite Ausführungsform dieses Verfahrens hat die
Merkmale des Anspruches 9 gegeben. Hierbei weist das
Vormaterial auch die Form eines Bandes auf, aus dem
der Ringkörper des Walzringrohlinges durch Wickeln
aufgebaut wird. Dabei werden jedoch die Wickellagen
radial aufgebaut, bevor sie in der Hitze des Stranges
durch Walzdruck warmverschweißt werden. Dieses Ver
fahren eignet sich am besten für Walzringrohlinge,
die axial geringe Abmessungen haben.
Wenn das nicht der Fall ist, d. h. in axialer Rich
tung ausgedehnte Rohlinge, z. B. Hülsen, etwa
Lagerhülsen vorliegen, empfiehlt sich die Ausfüh
rungsform nach Anspruch 10, weil hierbei der Ringkör
per in axialen Lagen aufgebaut wird und deshalb die
Anzahl der Lagen die axiale Länge des Walzring
rohlings bestimmt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich allerdings
auch mit einem Vormaterial durchführen, das die Form
eines Stabes aufweist. Dies ist Gegenstand des
Anspruches 12, wobei man das Fügen der Enden des Rin
ges durch Verschweißen, z. B. Stumpfschweißen bewir
ken kann.
Im folgenden werden zum besseren Verständnis der
Erfindung Ausführungsformen von Vorrichtungen näher
erläutert, mit denen das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt werden kann.
Es zeigen
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung eine
Vorrichtung gemäß einer ersten Aus
führungsform,
Fig. 2 in perspektivischer Darstellung und im
Schnitt eine zweite Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 3 in zwei übereinander dargestellten Phasen
eine andere Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 4 die Anordnung einer Verbundanlage gemäß
der Erfindung unter Verwendung der Aus
führungsform nach Fig. 3,
Fig. 5 eine weitere Vorrichtung gemäß der
Erfindung,
Fig. 6 eine andere Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 7 eine Vorrichtung gemäß der Erfindung,
die mit einem Vormaterial arbeitet,
Fig. 8 eine entsprechende Vorrichtung gemäß der
Erfindung in abgeänderter Ausführungsform,
Fig. 8a eine Darstellung eines z. T. aufgewickel
ten profilierten Stahlbandes in teilweise
geschnittener Darstellung,
Fig. 9 eine weitere Vorrichtung gemäß der
Erfindung,
Fig. 10 eine in der Fig. 9 entsprechende Vorrich
tung in abgeänderter Ausführung,
Fig. 11 die Vorform eines mit einer der Vorrich
tungen nach Fig. 9 oder Fig. 10 herge
stellten Walzringrohlings,
Fig. 12 den fertigen Walzringrohling und
Fig. 13 eine weiter abgeänderte Ausführungsform
der Erfindung.
Gemäß der Darstellung der Fig. 1 wird zur Herstellung
eines rotationssymmetrischen Teils aus Metall das
Ausgangsmaterial in eine feste Form durch Gießen im
hand- oder maschinengeformten Standguß gebracht.
Hierbei wird ein Walzringrohling in Form eines
Ringkörpers mit offener Mitte hergestellt, der später
auf einem Ringwalzwerk in einen Fertigring umgeformt
wird.
Die Herstellung des Walzringrohlings verwendet die
gesamte Masse des Ausgangsmaterials, die der Masse
des Fertigrings im wesentlichen entspricht. Das
geschieht in der Vorrichtung nach Fig. 1 in einer
Dauerform (1), deren Formraum ringförmig ist, so daß
die Ringmitte (2) freibleibt. Die Dauerform hat einen
oder mehrere Eingüsse (3 bzw. 4), wobei die Eingüsse
(5 bzw. 6) als Steiger für das Gießmetall verwendet
werden können.
Erst bei Erstarren des Gießmetalls wird das Gußteil
entformt, welches als Walzringrohling verwendet wird.
Während in der Ausführungsform nach Fig. 1 das Aus
gangsmaterial im statischen Guß in der Dauerform (1)
in die endgültige Form des Walzringrohlings überführt
wird, geschieht dies bei der Ausführungsform nach
Fig. 2 im dynamischen Guß durch eine rotierende
Dauerform (7), deren Rotationsrichtung um die Symme
trieachse (8) der Dauerform durch den Pfeil (9)
wiedergegeben ist. Der Formraum wird von einer zylin
derischen Wand (10) und einer Stirnwand (11) sowie
dem Boden (12) der Dauerform (7) gebildet. Gemäß dem
Ausführungsbeispiel ist das Profil des Formraumes
(12′) im wesentlichen rechteckig, so daß das Fertig
teil (14) diese Querschnittsform annimmt. Ein profi
lierter Querschnitt ist herstellbar. Das geschleu
derte Teil dient als Walzringrohling, der auf einem
Ringwalzwerk weiter bearbeitet wird.
Bei diesem Verfahren wird das Gießmetall durch die
Öffnung (15) in der Stirnwand (11) in die Form einge
bracht und durch die Rotation der Dauerform (7) so
lange nach außen getrieben, bis es im Formraum (12)
erstarrt. Danach kann die Stirnwand (11) abgenommen
und der fertige Walzringrohling entformt werden.
Eine abgeänderte Ausführungsform des in Fig. 1 grund
sätzlich wiedergegebenen Verfahrens ist in der Fig. 3
in zwei übereinander gezeichneten Phasen wiedergege
ben. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der
nach Fig. 3 durch ein einguß- und steigerloses Gießen
in einer Ringkokille (16). Hierbei wird im statischen
Guß der Walzringrohling hergestellt. Dazu hat die
Kokille (16) einen ringförmigen Formraum (17). Dieser
wird mit einem Deckel (18) verschlossen, der einen
trichterförmigen Einguß (19) aufweist, in den das
Ausgangsmaterial mit Hilfe einer Gießpfanne (20)
eingebracht wird. Der Raum zwischen dem Deckel und
der Ringkokille wird mit Inertgas ausgefüllt, welches
über einen Stutzen (21) mit leichtem Überdruck einge
leitet wird.
Sobald der Werkstoff im Formraum (17) erstarrt ist,
wird die Ringkokille, wie durch den Pfeil darge
stellt, gedreht und das Fertigteil (22) entformt. Das
Fertigteil hat einen trapezförmigen Querschnitt und
eine freie Ringmitte (23), deren Querschnittslinien
entsprechend der Trapezform konvergieren. Dies
erleichtert die Entformung.
Das Fertigteil (24) kann als solches als Walzringroh
ling verwendet werden. Gegebenenfalls kann es aber
auch vor dem Fertigwalzen oberflächenbehandelt wer
den.
Die Zweckmäßigkeit dieser und aller weiteren darge
stellten Ausführungsformen erfindungsgemäßer Vorrich
tungen ergibt sich aus der Darstellung der Fig. 4,
welche am Beispiel der Ausführungsform nach Fig. 3
die Vorteile einer Verbundanlage gemäß der Erfindung
erkennen läßt. Hierbei ist dem schematisch bei (25)
dargestellten Ringwalzwerk ein Karussell (26) vorge
schaltet, welches gemäß dem dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel vier Ringkokillen (27-30) trägt. Diese
sind in gleichen Abständen auf einem Teilkreis des
drehenden Teiles (31) des Karussells (26) angeordnet
und um gestrichelt dargestellte Achsen kippbar.
Im Betrieb wird die Kokille (27) mit dem flüssigen
Werkstoff gefüllt, worauf das Karussell um 1/4 Kreis
in Richtung des Pfeiles (31′) gedreht wird, so daß
die Kokille (29) die Position der Kokille (28) ein
nimmt, deren Walzringrohling durch Kippen entformt
und in Richtung des Pfeiles (32) dem Ringwalzwerk
(25) zugeführt ist. Die Kokille (28) gelangt dadurch
in die Gießstation, die vorher die Kokille (27) ein
genommen hat. Durch taktweises Drehen des Karussells
(26) jeweils um 1/4 Kreis können die Formkörper nach
jeder Drehung gegossen, zur Erstarrung gebracht und
entformt werden. Dadurch ist eine kontinuierliche
Auslastung des Ringwalzwerkes (25) möglich.
In der Ausführungsform der Fig. 5 wird dagegen ein
dynamischer Guß des Walzringrohlings (32′) erzielt.
Hierbei wird mit einer Gießpfanne (33) das flüssige
Ausgangsmaterial (34) in den dünnen, aber relativ
dazu breiten Spalt zwischen zwei Kokillenwalzen (35,
36) eingegossen. Die Winkelgeschwindigkeit der in
Richtung der eingetragenen Pfeile umlaufenden Kokil
lenwalzen (35, 36) ist so gewählt, daß die Schmelze
in Form eines dünnen Bandes (37) erstarrt. Es wickelt
sich gemäß dem Ausführungsbeispiel um die Kokillen
walze (36), wobei der Gießspalt durch radiale Bewe
gung in Richtung des eingetragenen Doppelpfeiles der
Kokillenwalze (35) trotz einlaufender Bandlagen kon
stant gehalten wird, sowie die radiale Dicke (38) des
Ringes zunimmt. Das Gießband wird kontinuierlich auf
das Vorlaufband aufgegossen. Sobald die gewünschte
radiale Dicke erreicht ist, wird der Gießprozeß an
der dargestellten Vorrichtung abgebrochen und z. B.
auf einer Parallelstation aufgenommen, die entspre
chend der Fig. 4 auf einem Karussell angeordnet sein
oder durch Parallelverschiebung von Walzkokillen oder
der Vergießeinrichtung realisiert werden kann.
Der Walzringrohling (32′) wird dann entformt und
gegebenenfalls nach einer Vorbehandlung dem Ringwalz
werk zugeführt.
Durch verschiedene Breiten des Gießspaltes und
radiale Abstände der Kokillenwalzen (35, 36) lassen
sich verschiedene radiale Dicken der Rohlingsmassen
für ein großes Fertigringabmessungsspektrum und durch
parallele Gießstationen auch eine hohe Ausnutzung der
Vergießeinrichtung sowie des Ringwalzwerkes errei
chen.
Von der Ausführungsform nach Fig. 5 unterscheidet
sich die Ausführungsform nach Fig. 6 dadurch, daß der
Gießspalt (39) zwischen den beiden Kokillenwalzen
(40, 41), wie in der Pfeildarstellung unten rechts in
Fig. 6 gezeichnet eine Form aufweist, die dem Ring
querschnitt in allen Dimensionen entspricht. Der
Gießspalt hat gemäß dem Ausführungsbeispiel eine
runde Querschnittsform (42) und damit die Form eines
Rundstabes. Der nach der üblichen Angußmethode
erzeugte Strang wird mittels Biege- und Führungswal
zen, von denen einige mit (43) bezeichnet sind, so
gesteuert, daß bei seiner Unterbrechung ausreichende
Schmelze zum Verschmelzen beider Enden vorliegt und
die Kokillenwalzen gegebenenfalls mit notwendiger
Korrektur ihres Achsabstandes einen gewissen Werk
stoffüberschuß verteilen. Dadurch werden die Enden
gefügt.
Der Ringdurchmesser und damit seine Masse läßt sich
bei gleichem Querschnitt über das Biege- und Füh
rungssystem stufenlos verändern und dem Fertigring
anpassen.
Bei der Darstellung der Fig. 7 wird ebenfalls von
einem Strangguß ausgegangen. Der flüssige Werkstoff
gelangt in eine gekühlte Kokille (44), in der es
kontinuierlich zu einem Band (45) erstarrt, welches
über eine Führungswalze (46) in eine Biegevorrichtung
(47) gelangt. Zwischen drei Biegewalzen (48-50) wird
das bandartige Vormaterial um die Bandkante (51)
gebogen und mit Hilfe eines Druckwalzenpaares (52,
53) kontinuierlich durch Aufwalzen mit dem Material
vorlauf verschweißt, um eine vorgegebene Masse (54)
zu erreichen.
Während in Fig. 7 die Bandbreite der radialen Ring
dicke entspricht und der Ringkörper des Walzring
rohlings beim Biegen des Bandes um seine Längskante
(51) in axialen Lagen aufgebaut wird, zeigt die Fig.
8 eine Abänderung dieses Verfahrens. Hierbei ent
spricht die Bandbreite des Vormaterials (55) der
axialen Ringdicke des Walzringrohlings und der Walz
ringrohling (56) wird mit radialen Wickellagen aufge
baut, die ebenso wie in der Ausführungsform nach Fig.
7 in der Hitze des Stranges durch Walzung warmver
schweißt werden, wobei nach Erreichen der vorgese
henen Masse des Fertigringes der Wickel vom Vormate
rial abgetrennt und als Walzringrohling weiterverwen
det wird.
Statt der Verwendung eines Bandes (45) mit rechtecki
gem Querschnitt kann auch ein profiliertes Band (45′)
zur Anwendung kommen, wie dies aus Fig. 8a ersicht
lich ist. Die Erzeugung des Profils kann durch eine
bekannte, nicht näher dargestellte Einrichtung erfol
gen. Darüberhinaus kann das profilierte Band (45′),
z. B. nach der Aufwicklung Hohlräume (70) bilden,
wenn mit Hilfe der betreffenden Druckwalzen (52, 53)
nur partiell die Kalt- oder Warmverschweißung vorge
nommen wird. Zur partiellen Verbindung bzw. Ver
schweißung weisen die Druckwalzen ein dem Profil des
Bandes (45′) entsprechend angepaßtes Profil auf. Im
dargestellten Fall ist die Druckwalze (53) mit einem
umlaufenden Wulst (71) und die Druckwalze (52) mit
einer passenden umlaufenden Ausnehmung (72) versehen.
Die in den Fig. 9 und 10 wiedergegebenen Vorrichtun
gen dienen ebenfalls zur Herstellung eines Vormateri
als, jedoch in diesem Falle in Form eines Stabes
(57), der in der Gießform (58) aus dem flüssigen
Werkstoff fortlaufend hergestellt wird. In der
Ausführungsform nach Fig. 9 wird der voll-zylindri
sche Stab (57) den Biegewalzen (59-61) zugeführt und
zu einer Zylinderspirale (63) umgeformt. Vor den Bie
gewalzen (59, 60) kann das Vormaterial (57) tech
nologisch auf den Ringwalzprozeß durch Entzunderung,
Wärmebehandlung oder dergleichen vorbereitet werden.
Aus der Spirale (63) werden Wendeln (62) abgetrennt,
was taktweise geschehen kann. Sie werden in die Ring
ebene gebogen, wobei die Enden zusammengebracht wer
den. Diese werden wie bei (64) dargestellt mitein
ander verschweißt.
Durch Wahl des Wendeldurchmessers und der Quer
schnittsfläche der Gießkokille (58) läßt sich die
Masse und damit die Größe des Ringrohlings in beiden
Grenzen anpassen, wobei instationäre Übergangslängen
über ein Weichen- und Trennsystem wieder der Schmelze
zugeführt werden können.
Die Ausführungsform nach Fig. 10 unterscheidet sich
nur durch die Form der Gießkokille (65) von der Aus
führung nach Fig. 9. Der Ausguß der Gießkokille (65)
ist so gewählt, daß die Spirale bereits durch die
Gießkokille räumlich geformt wird, die Walzen (59-61)
der Ausführungsform nach Fig. 9 also entfallen kön
nen. Die Ausführungsform nach Fig. 13 verwendet eine
Gießkokille (65), welche einen Ringstrangguß (66) als
Vormaterial zur Herstellung eines Walzringrohlings
(67) liefert. Der Walzringrohling entsteht durch
Abtrennen bei (68) unmittelbar aus dem Ringstrangguß.
Alle Vorrichtungen können in einer Anlage benutzt
werden, deren grundsätzlicher Aufbau der nach Fig. 4
entspricht.
Claims (24)
1. Verfahren zur Herstellung rotationssymmetrischer
Teile aus gieß-, form- bzw. umformbaren Werkstof
fen, insbesondere Metall, bei dem das Ausgangs
material durch Gießen in eine feste Form überführt
und zur Herstellung eines Walzringrohlings in Form
eines Ringkörpers mit offener Mitte dient, der auf
einem Ringwalzwerk in einen Fertigring umgeformt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Herstel
lung des Walzringrohlings verwendete Masse des
Ausgangsmaterials der Masse des Fertigrings im
wesentlichen entspricht, indem bei der Herstellung
des Walzringrohlings auf dem Weg von dem flüssigen
Ausgangsmaterial bis zum festen Walzringrohling
die Ringmitte freigehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangsmaterial im statischen Guß in
einer Dauerform in die endgültige Form des Walz
ringrohlings überführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangsmaterial im kontinuierlichen Guß
in einer Durchlaufkokille unter Einbeziehung eines
Trennverfahrens in die Form des Walzringrohlinges
überführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzringrohling im Schleuderguß herge
stellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, da
durch gekennzeichnet, daß beim kontinuierlichen
Guß mit Hilfe der formenden Flächen drehender
Kokillenwalzen der Walzringrohling profiliert
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzringrohling durch kontinuierliches
Dünnbandaufgießen auf eine drehende Kokillewalze
in radialer Richtung von innen nach außen aufge
baut wird.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzringrohling mittels eines sich drehen
den Kokillenwalzenpaares durch kontinuierliches
Dickbandgießen in einer vollen Umdrehung des
Kokillenwalzenpaares erzeugt und mit dem Anfang
gießtechnisch verbunden wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Form, in die das
Ausgangsmaterial überführt wird, im Strang gegos
sen wird, welcher in wenigstens einer Dimension
des Ringkörpers der betreffenden Abmessung des
Walzringrohlings entspricht und als Vormaterial
dient, aus dem die Ringform durch Umformen vor dem
Abtrennen der für den Walzringrohling benötigten
Masse gewonnen wird, worauf die Enden der abge
trennten Masse in den Ring gefügt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vormaterial die Form eines Bandes auf
weist, dessen Breite der axialen Ringdicke ent
spricht und aus dem der Ringkörper des Walz
ringrohlings durch Aufwickeln mit gleichzeitigem
Walzpreßschweißen des Bandes in radialen Wickel
lagen aufgebaut wird, die in der Hitze des Stran
ges warmverschweißt werden, wobei nach Erreichen
der vorbestimmten Masse des Fertigringes der
Wickel von dem Vormaterial abgetrennt und gegebe
nenfalls auf einer Parallelstation weitergeführt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vormaterial die Form eines Bandes auf
weist, dessen Breite der radialen Ringdicke ent
spricht und aus dem der Ringkörper des Walzring
rohlings durch Biegen des Bandes um seine seiner
Längskanten und Wickeln in axialen Lagen aufgebaut
wird, die in der Hitze des Stranges warmver
schweißt werden, wobei nach Erreichen der Masse
des Fertigringes der Wickel von dem Vormaterial
abgetrennt wird und gegebenenfalls auf einer
Parallelstation weitergeführt wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das vorzugsweise als Band ausgebildete Vormaterial
mit einem Profil versehen wird und die Verbindung,
insbesondere Verschweißung, nur partiell erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vormaterial die Form eines Stabes auf
weist, durch den der Ringkörper des Walzring
rohlings durch Herstellen einer Zylinderwendel,
von der eine dem Ringkörper entsprechende Teil
länge abgetrennt und diese in die ebene Ringform
überführt und durch Einfügen ihrer Enden der Ring
geschlossen wird, hergestellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vormaterial die Form eines Ringstrang
gusses aufweist, von dem der Ringkörper des Walz
ringrohlings abgetrennt wird.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß ein Gießkarussell (26) einem Ringwalzwerk (25)
vorgeschaltet ist und auf dem Gießkarussell
die Walzringrohlinge gegossen, zum Erstarren
gebracht und dem Ringwalzwerk (25) zugeführt wer
den.
15. Vorrichtung insbesondere nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß auf dem Gießkarussell (26)
wenigstens eine Standgußkokille (1) angebracht
ist.
16. Vorrichtung insbesondere nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die auf dem Gießkarussell (26)
angeordneten Formen Schleudergußkokillen (7) sind.
17. Vorrichtung insbesondere nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß als Gießformen einguß- und
steigerlose Ringkokillen (16) dienen.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch
Verschlußdeckel (18) der Formräume der Ringkokil
len (16) mit einem Einguß (19) und einem Stutzen
(21) zur Zuführung von Inertgas.
19. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch
eine Stranggußanlage (44, 46) mit nachgeschalteter
Biegevorrichtung (48-50) zur Verarbeitung eines
bandförmigen Vormaterials (45, 55) zu Wickeln mit
warmverschweißten Wickellagen, die als Walzring
rohlinge dienen.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich
net, daß bei mit Profil versehenem Band Druckwal
zen (52, 53) vorgesehen sind, die dem Profil des
Bands derart angepaßt sind, daß Hohlräume im ver
schweißten, aufgewickelten Band verbleiben.
21. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch
eine Stranggußanlage (58) zur Herstellung eines
vollzylinderischen Rundstranges in Form einer
zylindrischen Wendel und einer nachgeschalteten
Trennvorrichtung zur Gewinnung von Wendellängen,
die auf einer Biegevorrichtung in offene Ringe
umgeformt werden, die nach Verschweißen ihrer
Enden als Walzringrohlinge (62) dienen.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, gekennzeichnet durch
Biegewalzen (59, 60, 61) zur Herstellung der
zylindrischen Stranggußwendel.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21, gekennzeichnet durch
eine Stranggußkokille (64) mit räumlich gekrümmtem
Ausguß zur Herstellung einer Stranggußwendel.
24. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch
eine Ringstranggußkokille (65) mit nachgeschalte
ter Trennvorrichtung zur Gewinnung der Walzring
rohlinge in Form von Abschnitten des Ringstranges
(66).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924211066 DE4211066A1 (de) | 1991-06-10 | 1992-04-03 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung rotationssymmetrischer teile aus metall |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4119060 | 1991-06-10 | ||
DE19924211066 DE4211066A1 (de) | 1991-06-10 | 1992-04-03 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung rotationssymmetrischer teile aus metall |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4211066A1 true DE4211066A1 (de) | 1992-12-17 |
Family
ID=25904402
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924211066 Ceased DE4211066A1 (de) | 1991-06-10 | 1992-04-03 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung rotationssymmetrischer teile aus metall |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4211066A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1525291B2 (de) * | 1964-01-10 | 1976-09-16 | The Torrington Co., Torrington, Conn. (V.SI.A.) | Verfahren und vorrichtung zum kaltwalzen von profilierten lagerringen |
-
1992
- 1992-04-03 DE DE19924211066 patent/DE4211066A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1525291B2 (de) * | 1964-01-10 | 1976-09-16 | The Torrington Co., Torrington, Conn. (V.SI.A.) | Verfahren und vorrichtung zum kaltwalzen von profilierten lagerringen |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
DE-Z: Blech Rohre Profile, 34, 1987, 12, 824-825 * |
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