DE4208023C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung rotationssymmetrischer Teile aus Metall - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung rotationssymmetrischer Teile aus MetallInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
rotationssymmetrischer Teile aus gieß-, form- bzw.
umformbaren Werkstoffen, insbesondere Metall, gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1. Außerdem betrifft
die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung die
ses Verfahrens.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden rota
tionssymmetrische Teile aus gieß-, form- bzw. umform
baren Werkstoffen hergestellt, wobei in aller Regel
die Teile aus metallischen Werkstoffen den Vorzug ge
nießen. Aus diesem Ausgangsmaterial wird erfin
dungsgemäß ein Walzringrohling hergestellt, dessen
Masse unter Berücksichtigung technologisch bedingter
Materialverluste der des fertig gewalzten Ringes ent
spricht. Die Herstellung des Walzringrohlings be
zweckt, ein für Ringwalzwerke verarbeitbares Werk
stück zu schaffen. Ringwalzwerke verlangen annähernd
rotationssymmetrische Walzringrohlinge mit offener
Mitte, welche das Ansetzen der Walzen und des Walz
dorns ermöglichen. Das Ringwalzen führt zu Fertig
ringen mit unterschiedlicher axialer Länge, die bis
zu hülsenartigen Fertigteilen reichen und außerdem
wenigstens teilweise außen und/oder innen profiliert
sind. Ein Beispiel für außen-profilierte Ringe sind
Zahnräder, welche einen von Nabenansätzen einge
schlossenen Flansch in einer Baueinheit verwirk
lichen, aus dem später der Zahnkranz ausgearbeitet
wird. Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße
Verfahren für eine derartige Massenherstellung.
Ein vorbekanntes Verfahren geht von einer Bramme oder
einem Stangenmaterial aus, welches außen quadratisch
oder zylinderisch ist. Die Walzringrohlinge werden
hierbei durch Umformen eines von dem Vormaterial ab
getrennten Rohlings gewonnen. Das geschieht auf Häm
mern oder Schmiedepressen in größtenteils mehreren
Arbeitsgängen wegen der beschriebenen Mindestanfor
derungen, welche an die Form des Walzringrohlings ge
stellt werden müssen. Dabei geht man davon aus, daß
die Wirtschaftlichkeit des Umformens des Rohlings in
den Walzringrohling vom Einsatz minimierter Umfor
mungskräfte abhängt. Deshalb wird der Walzringrohling
mit dem kleinstmöglichen Innendurchmesser herge
stellt, der sich seinerseits aus den Walzen ergibt,
die in dem Ringwalzwerk den Walzringrohling durch
Aufweiten umformen. Im Normalfall wird das Rohteil
deshalb zunächst durch Stauchen gebreitet, sodann
vorgelocht und schließlich durchgelocht. Beim Durch
lochen wird die Mitte des aus dem Rohteil gewonnenen
Werkstückes als Butzen ausgestanzt, der im Normalfall
als Materialverlust gilt. Dabei entsteht bereits
durch das Stauchen aus der Zylinderform des Formteils
eine Außenbombierung des späteren Walzringrohlings,
die durch das Ringwalzwerk wieder beseitigt werden
muß.
Die vorstehend beschriebene Fertigung des Walzring
rohlings aus dem Vormaterial ist außerordentlich auf
wendig, weil sie an dem erwähnten Rohling durchge
führt werden muß. Außerdem werden in jeder Stufe des
Umformens zusätzliche Zwischenerwärmungen erforder
lich. Materialverluste treten durch Verzunderung und
durch das Ausstanzen des Butzens auf. Diese in einer
oder mehreren Schmiedemaschinen durchgeführten Ar
beitsschritte lassen sich nur in Ausnahmefällen in
einem direkten fortlaufenden Prozeß mit dem nachge
schalteten Ringwalzwerk als Fließprozeß realisieren.
Trifft diese Ausnahme nicht zu, so sind weitere Ener
gieaufwände für das Vorwärmen der Walzringrohlinge
für den Walzprozeß notwendig.
Es ist bereits bekannt (EP-PS 198 607) einen hohl
zylindrischen Metallgegenstand durch wiederholtes
Niederschlagen von Metall durch einen Sprühstrahl auf
einen axial beweglichen und rotierenden Dorn herzu
stellen. Bei einem ähnlichen, ebenfalls vorbekannten
Verfahren (EP-PS 198 613) wird die Abkühlungsge
schwindigkeit des aufgesprühten Metalls geregelt, wo
bei die Führungsgröße der Regelung die Temperatur,
die Größe und Menge der Metallpartikel ist. Während
man mit diesem Verfahren praktisch auf Hohlkörper mit
glatten Oberflächen beschränkt ist, können nach einem
anderen vorbekannten Verfahren auch hohle Metallkör
per hergestellt werden, die eine von der Zylinderform
abweichende Oberfläche haben (EP-PS 305 142). Dabei
muß aber zunächst ein Kern, z. B. durch Gießen herge
stellt werden, der die Kontur des fertigen Erzeugnis
ses aufweist. Auf diesen Kern wird dann Spritzmetall
aufgesprüht, das den Kern ummantelt und auf diese
Weise die endgültige Kontur des Fertigerzeugnisses
ergibt.
Die Erfindung geht von einem anderen vorbekannten
Stand der Technik aus (GB-PS 1 599 392). Dabei wird
auf einem rotierenden und axial beweglichen Träger
ein rohrförmiger Rohling durch Aufspritzen oder Auf
sprühen von Metall hergestellt. Dieser Rohling wird
durch Schmieden, Ziehen oder spanabhebende Bearbei
tung bzw. auf andere Weise in die endgültige Form des
Fertigerzeugnisses überführt, das dadurch seinen ge
nauen Querschnitt erhält, der der eines Rohres, eines
Flansches, Ringes oder Zapfenendes entspricht.
Die Erfindung geht demgegenüber einen anderen Weg,
dessen Grundgedanke im Anspruch 1 wiedergegeben ist.
Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind Ge
genstand der Unteransprüche.
Die Erfindung erspart das für den Ringwalzprozeß er
forderliche Halbzeug in Form der eingangs beschriebe
nen Brammen oder Stangen durch Verwendung des um
seine Achse rotierenden, z. B. nicht metallisch be
netzbaren Trägers und des darauf aufgespritzten bzw.
gesprühten Metalls. Dadurch entsteht bereits bei der
Umwandlung des Ausgangsmaterials der für den an
schließenden Ringwalzprozeß erforderliche Ringkörper
und damit der fertige Walzrohling. Da man diesen von
seinem Innenmantel nach außen aufbaut, können diese
in beliebigen Maßen im Walzrohling untergebracht wer
den. Unabhängig davon treten keine Materialverluste
durch den bislang anfallenden Butzen auf. Die Her
stellung des Rohlings läßt sich einem Ringwalzwerk
unmittelbar vorschalten, so daß jedenfalls ein Teil
des Energieaufwandes überflüssig wird, der mit dem
Vorwärmen des Walzrohlings für den Ringwalzprozeß
verbunden ist.
Da man erfindungsgemäß den Walzrohling auf seinem
Außenmantel mit einer Profilierung versieht, die
durch die rechnergestützte Spritz- und/oder Sprüh
düsensteuerung dadurch hergestellt wird, daß die
Masse des jeweils aufgetragenen Materials entspre
chend der Profilierung während des Aufspritzens ge
steuert wird, läßt sich bereits im Walzrohling ein
Teil der bislang auf dem Ringwalzwerk vorzunehmenden
Umformvorgänge vorwegnehmen und dadurch der Ringwalz
prozeß beschleunigen und rationalisieren. Je kom
plexer die Profilierung des Walzrohlings vorgenommen
werden soll, desto genauer muß die Steuerung der
Spritzdüsen erfolgen, was durch den Prozeßrechner mit
geeigneter technologischer Überwachung erreicht
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß
es Material und Energie spart. Es schont die Umwelt,
weil die Gewinnung des Walzrohlinges nicht mit Um
formmaschinen durchgeführt werden muß, die hohe In
vestitionskosten erfordern, viel Energie verbrauchen
und Erschütterungen, Lärm und Staub entwickeln. Das
neue Verfahren läßt sich nicht nur wirtschaftlicher,
sondern auch auf einer Maschine durchführen, die man
einem Ringwalzwerk bedarfsweise zuordnet, wodurch bei
geeigneter Taktfolge weitere Energieaufwände einge
spart werden können. In jedem Fall ergibt sich bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren eine wesentliche
Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Herstellung von
rotationssymmetrischen Teilen auf Ringwalzwerken.
Im allgemeinen wird man wegen des Abstreifvorganges,
der sich an die Fertigstellung des Walzringrohlings
auf dem rotierenden Träger anschließt, anstreben, das
Abstreifen des Walzringrohlings auch ohne Manipula
tionen an dem Träger vorzunehmen. Das ermöglichen die
Merkmale des Anspruches 2. Hierbei wirkt die z. B. me
tallisch nicht benetzbare Oberfläche des Trägers mit
der Innenform des Walzringrohlings in der Weise zu
sammen, daß sich dieser nach Beendigung des Spritz
vorganges von dem Träger in wenigstens einer Richtung
abstreifen läßt. Dabei kann man den Walzrohling innen
zylindrisch bis konisch herstellen, was Gegenstand
des Anspruches 3 ist. Möglich ist aber auch eine hül
senförmige Gestaltung des Walzringrohlings nach An
spruch 4.
Im einzelnen läßt sich die Erfindung mit einer Vor
richtung verwirklichen, die in der Zeichnung bei
spielhaft schematisch, d. h. unter Fortlassung aller
für das Verständnis der Erfindung nicht erforderli
chen Einzelheiten dargestellt ist.
Verdüsbarer Werkstoff, z. B. Metall in pulver-,
draht- oder stangenförmiger Ausgangsform wird über
zwei Spritzdüsen (2, 3) im flüssigen Zustand (4, 5)
auf einen Träger in beliebiger Verteilung und Dicke
aufgebracht. Der Träger (1) ist walzenförmig, weist
jedoch an einer Seite bei (7) einen größeren Durch
messer als auf der gegenüberliegenden Seite bei (6)
auf. Der Mantel (8) der Walze verläuft daher konisch.
Die Oberfläche (19) der Walze ist z. B. mit dem Me
tall (4, 5) nicht benetzbar. Daher ist bis zur Erzeu
gung eines ersten geschlossenen Ringes eine
Stützeinrichtung (13, 14) erforderlich, die gegebe
nenfalls mit umläuft.
Die Spritzdüsen (2, 3) sind rechnergesteuert. Sie er
zeugen daher einen z. B. Metallauftrag, der über die
axiale Länge des mit (9) bezeichneten Rohlings auf
der Innenseite (10) entsprechend der Konizität der
Walze (1) seinerseits konisch, außen aber profiliert
ist. Die Profilierung besteht im Beispiel aus zwei
Ringwülsten (11, 12), ist aber an sich frei wählbar.
Im übrigen ist die axiale Länge des Rohlings (9) so
groß, daß sich der Rohling als Hülse bezeichnen läßt.
Im Betrieb dreht sich die Walze normalerweise ent
sprechend der Richtung des Pfeiles (18). Axiale bzw.
in Umfangsrichtung wirkende Pendelbewegungen in Rich
tung der Doppelpfeile (16 bzw. 17) sind möglich.
Hierbei wird dann die Rotationsbewegung des Trägers
während des Spritzvorgangs von den Axial- und/oder
Umfangsbewegungen überlagert. Gleichzeitig oder
statt dessen sind aber auch Axial- und/oder Umfangsbe
wegungen der Düsen (2, 3) entlang der Mittelachse des
Trägers (1) bzw. auf diese zu und von dieser weg mög
lich. Die Düsenbewegungen können schrittweise, parti
ell oder kontinuierlich und auch pendelnd sein. Die
Bewegungen der Düsen (2, 3) und des Trägers (1) kön
nen so gesteuert werden, daß sie gleichzeitig, ab
wechselnd oder nur Düsen oder Trägerbewegungen erfol
gen. Infolge der Steuerung der beiden Düsen (2, 3)
wird die Masse des jeweils aufgetragenen Materials
entsprechend der vorgesehenen Profilierung (11, 12)
während des Aufspritzens gesteuert. Sobald die erfor
derliche Masse erreicht ist, wird der Austritt des
Metalls bei (4, 5) aus den Düsen (2, 3) unterbrochen
und kurz darauf der Rohling (9) über die Stirnseite
(6) der Walze entsprechend der Pfeilrichtung (15)
abgestreift.
Die beschriebene Vorrichtung kann einem Ringwalzwerk
vorgeschaltet sein. Der abgestreifte Rohling (9)
dient dann als Walzringrohling, aus dem ein Fertig
ring auf dem Ringwalzwerk umgeformt wird.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung rotationssymmetrischer
Teile aus gieß-, form- bzw. umformbaren Werkstof
fen, insbesondere Metall, bei dem aus dem Aus
gangsmaterial ein Walzringrohling hergestellt
wird, der auf einem Ringwalzwerk in einen Fertig
ring, insbesondere ein Zahnrad, umgeformt wird,
wobei das Ausgangsmaterial unter Vermeidung eines
Halbzeuge auf den Zylindermantel eines um seine
Achse rotierenden z. B. metallisch nicht benetz
baren Trägers mit wenigstens einer Spritz- und/oder
Sprühdüse aufgetragen und der fertige
Rohling von dem Träger abgestreift und als Walz
ringrohling verwendet wird, wobei der Walzringroh
ling auf seinem Außenmantel eine Profilierung auf
weist, die über eine prozeßrechnergesteuerte
Steuerung der wenigstens einen Spritz- und/oder
Sprühdüse entsprechend der Mantelstärke der
Profilierung derart hergestellt wird, daß die
Masse des jeweils aufgetragenen Materials entspre
chend der Profilierung während des Aufspritzens
gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzringrohling innen glatt und außen pro
filiert hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzringrohling innen zylindrisch bis ko
nisch hergestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzringrohling hülsenförmig hergestellt
wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch
einen walzenförmigen, vorzugsweise in einer axia
len Richtung auch konischen Träger (1) mit wenig
stens einer darauf gerichteten Spritz- und/oder
Sprühdüse (2, 3) und einem Antrieb, der im Zusam
menwirken mit einer Steuerung der wenigstens einen
Spritz- und/oder Sprühdüse (2, 3) den Träger (1)
rotieren läßt, wobei dem Träger (1) und/oder der
wenigstens einen Düse (2, 3) ein Prozeßrechner zur
Steuerung zugeordnet ist und die Vorrichtung einem
Ringwalzwerk vorgeschaltet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Träger (1) schrittweise, pendelnd
oder kontinuierlich während des Spritz- und/oder
Sprühvorganges der wenigstens einen Düse (2, 3)
rotiert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die wenigstens eine Düse (2, 3)
schrittweise, partiell, pendelnd oder kontinu
ierlich entlang dem Träger (1) bewegbar ausgebil
det ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Stützeinrichtung (13, 14) für den ersten ge
schlossenen Ring im Bereich des Mantels (8) des
Trägers (1) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stützeinrichtung (13, 14) mit
dem Träger (1) umläuft.
Priority Applications (1)
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DE4208023C2 true DE4208023C2 (de) | 1994-04-07 |
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DE4208023A Expired - Fee Related DE4208023C2 (de) | 1991-06-10 | 1992-03-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung rotationssymmetrischer Teile aus Metall |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Families Citing this family (1)
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1992
- 1992-03-13 DE DE4208023A patent/DE4208023C2/de not_active Expired - Fee Related
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