DE4210976A1

DE4210976A1 - Verfahren zum uebertragen von auf druckvorlagen befindlichen abbildungen auf stoffe

Info

Publication number: DE4210976A1
Application number: DE4210976A
Authority: DE
Inventors: Buelent Oez
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1991-10-17
Filing date: 1992-04-02
Publication date: 1993-04-22
Anticipated expiration: 2012-04-03
Also published as: DE4210976C2

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Über tragen von auf Druckvorlagen befindlichen Abbildungen auf textile Unterlagen, insbesondere auf T-Shirts.

Bekannt ist z. B. aus der DE 39 20 864 A1 ein Verfahren zu diesem Zweck, wobei auf einem beschichteten Papier eine Xerokopie hergestellt und diese auf den Stoff aufgebügelt wird.

Die Beschichtung ist dabei dreilagig, sie besteht aus einer Polyethylen(Copolymer)schicht, auf die im Siebdruck eine Härteschicht und danach wiederum im Siebdruck eine Stabili satorschicht aufgetragen ist.

Nachteilig ist an diesem Vorgehen einmal die sehr aufwendige Beschichtung durch Extrusion der Grundschicht und nach dem Aushärten durch Siebdruck jeweils der beiden unumgänglichen weiteren Lagen. Weiterhin ist an derart bedruckten Stoffen nachteilig, daß die Drucke schon nach wenigen Waschgängen verblassen. Darüber hinaus befriedigt die Druckqualität nicht.

Die vorliegende Erfindung hat sich sich daher die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zum Bedrucken von Stoffen zu schaf fen, das die geschilderten Nachteile nicht aufweist, das insbesondere mit einer einfach aufgebauten Beschichtung aus kommt, und wobei die so hergestellten Produkte eine höhere Waschbarkeit und eine höhere Farbqualität aufweisen.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt bei einem Verfahren zum Übertragen von auf Druckvorlagen, insbesondere auf Xeroko pien, befindlichen Abbildungen auf Stoffe, wobei die Druck vorlagen mit einer polymeren Verbindung beschichtet sind und die Druckvorlage durch Aufbügeln der Druckvorlage auf den Stoff aufgebracht werden, bei welchen man erfindungsgemäß Druckvorlagen mit einer Mischung aus Ethylenvinylacetat (EVA) und Paraffinwachs oder mit Silicon beschichtete Papiere verwendet, auf die eine Schicht aus Ethylenvinylace tat aufgetragen wurde.

Das mit EVA beschichtete Papier, entweder als solches auf einem siliconisierten Papier oder als Mischung mit Paraffin wachs läßt sich insbesondere als Xerokopie in sehr guter Farbqualität bedrucken und überträgt die Vorlage nahezu ver lustfrei auf die textile Unterlage. So hergestellte T-Shirts sind bei 40°C gut und oft waschbar ohne wesentlichen Quali tätsverlust.

Ein weiterer, sehr wesentlicher Vorteil des erfindungsge mäßen Verfahrens besteht in dem einschichtigen Aufbau des Papiers, wobei die Mischung aus Ethylenvinylacetat und Paraffinwachs sich sehr einfach im Breitschlitz-Extrusions verfahren auf übliche Papiere übertragen läßt.

Vorzugsweise besteht die Mischung dabei aus gleichen Teilen Ethylenvinylacetat und Paraffinwachs. Das Ethylenvinylacetat weist dabei vorteilhaft 18-28 Gew.-% Vinylacetat und 82 bis 72 Gew.-% Ethylengruppen auf.

Das Paraffinwachs soll hierfür insbesondere einen Tropfpunkt nach DIN 53 728 von 60-62°C aufweisen, um bei den für das Aufbügeln angewendeten Temperaturen von kleiner gleich 200°C eine ausreichende Viskosität zu gewährleisten.

Mit der Verwendung der erfindungsgemäßen Beschichtung ist ein weiterer wesentlicher Vorteil verbunden. Mit herkömmlich beschichteten Papieren sind für das Aufbügeln Drücke von 100 psi (7 bar) erforderlich, die aufwendige Maschinen voraussetzen. Bei der Verwendung der Mischung aus Ethylen vinylacetat mit Paraffinwachs genügen niedrigere als halb so große Drücke, die bei etwa 45 psi (3,2 bar) liegen.

Erfindungsgemäß wurde weiter gefunden, daß man die Waschbar keit der bedruckten Textilien ohne spürbaren Qualitätsver lust des Druckes wesentlich erhöhen kann, wenn man auf die so bedruckte Stoffunterlage eine Schutzschicht aus Ethylen vinylacetat mit Maleinsäureanhydrid aufbügelt, wobei auch diese Schicht über ein Transferpapier auf den Stoff aufgebü gelt wird.

Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß derartig bedruckte und versiegelte Stoffe weit öfter als 10 mal bei Temperaturen von 60°C gewaschen werden können, ohne daß Qua litätseinbußen des Drucks in Kauf genommen werden müssen.

Die Übertragungstemperatur ist dabei die gleiche wie bei der Durchführung des Druckes selbst, auch die Zeitspanne des Aufbügelns mit Hilfe einer geheizten Platte beträgt etwa 5 sec.

Bei der Schutzschicht handelt es sich um ein Terpolymer mit vorzugsweise 9-28 Gew.-% Vinylacetat, 0,5 bis 3 Gew.-% Maleinsäureanhydrid und Rest Ethylengruppen, vorzugsweise kommt ein Terpolymerisat mit 18 Gew.-% Vinylacetat und 1 Gew.-% Maleinsäureanhydrid vor.

Die Vorgehensweise ist dabei so, daß man zunächst die gewünschte Abbildung durch Druck oder Xerokopie auf das erste Papier überträgt, daß die Ethylenvinylacetat- und gegebenenfalls Paraffinbestandteile enthält. Sodann wird das so bedruckte Papier mit der Seite der bedruckten Beschich tung auf den Stoff (das T-Shirt) gelegt und unter Erwärmung auf etwa 160 bis 200°C aufgeweicht und mit den Textilfasern verbunden und nach kurzer Zeit das freie Papier abgezogen. Das Papier kann im Falle der Verwendung einer Mischung von EVA mit Paraffinwachs mit niedrigem Paraffinanteil oder bei völligem Fehlen des Paraffins zusätzlich eine Trennschicht aus Wachs oder vorzugsweise Silicon aufweisen, die Schicht läßt sich jedoch von den normalerweise in Frage kommenden Papieren leicht und vollständig ablösen.

Nach dem erfolgten Druck wird, falls gewünscht, die Schutz schicht in gleicher Weise auf den Druck aufgetragen, wobei man das die Schutzschicht tragende Papier auf die Größe des bedruckten Feldes zurechtschneidet.

Eine weitere wesentliche Verbesserung der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß man die beiden auf die Stoff unterlage aufzubringenden Schichten von einem gemeinsamen Trägerpapier überträgt. Dabei ist das Trägerpapier zunächst mit der EVA bzw. Mischung aus EVA und Paraffinwachs und in einem zweiten Arbeitsgang mit dem EVA-Maleinsäureanhydrid- Terpolymer beschichtet. Auf diese Weise kann auf einen zwei ten, getrennt auszuführenden Arbeitsgang, d. h. die Beschich tung des Druckes auf der Stoffunterlage mit dem Terpolymer, verzichtet werden, die Schichten lassen sich einwandfrei nacheinander auf das Trägerpapier auftragen und von diesem wieder abziehen. Derart bedruckte Stoffe sind bei 60° viel fach ohne Qualitätsverlust des Druckes waschbar.

Dabei ist zwar die Reihenfolge der Schichten bezüglich des zu bedruckenden Stoffes umgekehrt zu dem vorbeschriebenen Zweiblattsystem, beim Aufbügeln fließen die Substanzen je doch ineinander und das Papier läßt sich nach dem Bedrucken leicht abziehen, die hohe Druckqualität sowie die gute Waschbarkeit bleiben erhalten. Bei niedrigem Paraffinanteil bzw. dessen Fehlen kann das Papier selbst - wie auch im Falle der ausschließlichen Verwendung von Ethylenvinylacetat - mit einer Siliconbeschichtung (Transferpapier) versehen sein, um das leichte Abziehen des Papiers nach dem Druck zu gewährleisten.

Claims

1. Verfahren zum tibertragen von auf Druckvorlagen, insbe sondere auf Xerokopien, befindlichen Abbildungen auf Stoffe, wobei die Druckvorlagen mit einer polymeren Verbindung beschichtet sind und die Druckvorlage durch Aufbügeln auf den Stoff aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorlage entweder aus sili conisiertem Papier besteht, das mit Ethylenvinylacetat beschichtet ist, oder daß die Druckvorlage mit einer Mischung aus Ethylenvinylacetat und Paraffinwachs be schichtet ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung aus etwa 50 Gew.-% Ethylenvinylacetat und 50 Gew.-% Paraffinwachs besteht.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, daß das Ethylenvinylacetat 18-28 Gew.-% Vinylace tatgruppen enthält.

4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Paraffinwachs einen Tropfpunkt nach DIN 53 728 von 60-62°C aufweist.

5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem Aufbügeln der Druckvorlage von einem Transferpapier eine Schicht, bestehend aus einem Terpolymer aus Ethylenvinylacetat mit Maleinsäureanhydrid auf den bedruckten Stoff über trägt.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Terpolymer 9-28 Gew.-% Vinylacetat und 0,5 bis 3 Gew.-% Maleinsäureanhydrid Rest Ethylengruppen ent hält.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Terpolymer 18 Gew.-% Vinylacetat und 1 Gew.-% Maleinsäureanhydrid enthält.

8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als Druckvorlagen und Transferpapier Papiere verwendet, die im Breitschlitz extrusionsverfahren beschichtet sind.

9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier eine erste Schicht aus EVA bzw. Ethylenvinylacetat und Paraffin wachs und eine zweite darüber angeordnete Schicht aus Ethylenvinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Terpolymer auf weist, wobei das Papier auch siliconisiert sein kann.

10. Papier zum Übertragen von Drucken, insbesondere Xeroko pien auf Textilen, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Beschichtung aus EVA bzw. einer Mischung von Ethylen vinylacetat, vorzugsweise mit 18 bis 28 Gew.-% Vinyl acetatanteil und Paraffinwachs, vorzugsweise mit einem Tropfpunkt nach DIN 53 728 von 60-62°C aufweist, wobei die Bestandteile insbesondere ein Mischungsverhältnis von etwa 1:1 aufweisen.

11. Transferpapier zum Beschichten von bedruckten Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Beschichtung aus einem Terpolymer aus Ethylenvinylacetat mit Maleinsäu reanhydrid aufweist, wobei das Polymerisat vorzugsweise 9-28 Gew.-% Vinylacetat und 0,5-3 Gew.-% Maleinsäure anhydridgruppen enthält.

12. Papier nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß es eine erste Schicht aus Ethylenvinylacetat und Paraffinwachs und eine zweite darüber angeordnete Schicht aus Ethylenvinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Ter polymer aufweist.