DE4209886A1 - Absorptionsspektrum-korrekturverfahren und damit arbeitendes spektrometer - Google Patents
Absorptionsspektrum-korrekturverfahren und damit arbeitendes spektrometerInfo
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- G01N21/59—Transmissivity
Description
Die Erfindung betrifft ein Absorptionsspektrum-Korrekturver
fahren, mit dem es möglich ist, die Wellenform des Absorp
tionsspektrums eines Objekts korrekt zu erhalten, wobei Licht
von einer Oberfläche des Objekts in das Innere des Objekts
eingestrahlt wird und Licht, das beim Durchgang durch das
Innere des Objekts gestreut und reflektiert wurde, an wenig
stens einer Stelle an der Oberfläche des Objekts empfangen
wird; ferner bezieht sich die Erfindung auf ein dieses Ver
fahren anwendendes Spektrometer für ein lichtstreuendes Ob
jekt.
Bei der konventionellen Durchführung einer quantitativen Ana
lyse eines Objekts nach einem absorptiometrischen Verfahren
kann, wenn das zu messende Objekt eine Flüssigkeit oder ein
Gas ist, der Transmissionsgrad von Licht gemessen werden,
weil Licht durch das Objekt geht. Wenn jedoch ein lichtun
durchlässiges Objekt gemessen wird, geht nicht ausreichend
Licht durch das Objekt, so daß das zu messende Objekt vorher
zerschnitten oder zerbrochen wird, bevor es einer Messung
seines Absorptionsspektrums unterworfen wird.
Das vorgenannte Verfahren kann jedoch nicht zu Messungen an
einem lebenden Körper verwendet werden. Es wurde daher be
reits ein Verfahren vorgeschlagen, um Licht auf eine Oberflä
che eines Objekts zu richten und an einer anderen Stelle auf
der gleichen Oberfläche des Objekts reflektiertes Licht zu
empfangen, um bestimmte Berechnungen auf der Basis von Daten
des empfangenen Lichts auszuführen und somit Informationen
aus dem Objektinneren zu erhalten bzw. zu messen (siehe
z. B. Amtsblatt bezüglich der JP-Patentveröffentlichung
11 614/1986(B)).
Bei dem vorgenannten Verfahren wird Licht zu einem Meßpunkt
eines lebenden Körpers mittels einer lichtemittierenden Ein
richtung geleitet, und Licht, das beim Durchtritt durch den
lebenden Körper gestreut oder darin reflektiert wurde, wird
aufgenommen, so daß eine kontinuierliche Messung an den inne
ren Organen, die sich in ihren richtigen Lagen in dem leben
den Körper befinden, durchgeführt werden kann, ohne daß ir
gendein Teil der Meßvorrichtung eingeführt oder der lebende
Körper verletzt wird.
Normalerweise ist jedoch das Meßobjekt kein lichtdurchlässi
ger Körper, sondern ein sogenanntes lichtstreuendes Objekt,
das Licht reflektiert oder streut (siehe Fig. 9). Bei einem
lichtstreuenden Objekt wiederholen sich Reflexion und Bre
chung von Licht vielfach in dem lichtstreuenden Objekt, auch
wenn die Entfernung zwischen dem Lichteintrittspunkt A und
dem Lichtaustrittspunkt B unveränderlich ist.
Wenn daher Messungen durchgeführt werden, wobei Licht auf die
Oberfläche eines lichtstreuenden Objekts der vorgenannten Art
auftrifft, resultiert das Phänomen einer verbreiterten Wel
lenform des Absorptionsspektrums aufgrund der Verteilung
einer erheblichen optischen Weglänge. Fig. 10 ist ein Dia
gramm, das das genannte Phänomen zeigt, wobei der Peak der
Wellenform b des Absorptionsspektrums, die an einer Oberflä
che des Objekts gemessen ist, gegenüber der inhärenten spek
tralen Wellenform a, die durch Messen des in Scheiben zer
schnittenen Objekts erhalten ist, geschwächt ist.
Diese Tatsache hat ferner zu dem Problem geführt, daß bei der
Durchführung einer Analyse der Komponenten des Objekts unter
Anwendung der gemessenen Lichttransmissionsdaten auf der
Basis einer geschwächten Wellenform des Absorptionsspektrums
der vorgenannten Art keine korrekten Daten erhalten werden.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines
Absorptionsspektrum-Korrekturverfahrens sowie eines mit dem
Verfahren arbeitenden Spektrometers zum Messen eines licht
streuenden Objekts, wobei das Verfahren und die Vorrichtung
in der Lage sind, Daten einer Kurve ähnlich der inhärenten
Absorptionsspektrum-Wellenform des Objekts dadurch zu erhal
ten, daß eine Absorptionsspektrum-Wellenform, die ohne Zer
störung oder Bearbeitung des lichtstreuenden Objekts zum
Zweck der Messung von inneren Daten des Objekts gemessen
wurde, dadurch korrigiert wird, daß Licht auf einen Lichtein
trittspunkt an einer Oberfläche des Objekts gerichtet wird
und Licht, das durch das Innere des Objekts gegangen ist, an
einem Lichtaustrittspunkt des Objekts aufgenommen wird, um
auf der Grundlage von Daten des empfangenen Lichts eine Ana
lyse des Absorptionsspektrums durchzuführen.
Zur Lösung der genannten Aufgabe umfaßt ein Absorptions-spek
trum-Korrekturverfahren gemäß der Erfindung die folgenden
Schritte: Detektieren der Intensität I von an einem Licht
empfangspunkt empfangenem Licht jeder Wellenlänge λ, Erhalten
der prozentualen Absorption %ABS (λ.) unter Annahme der Stan
dardlichtintensität als Io in folgender Weise:
%ABS (λ) = (Io - I)/Io
und Erhalten des Werts S(λ) unter Verwendung einer Konstanten
n in folgender Weise:
S(λ) = exp [n · %ABS (λ)]
oder Erhalten des Werts S(λ) unter Verwendung einer Mehrfach
konstanten ni (i=1, 2, . . .) in folgender Weise:
S(λ) = Σexp [ni · %ABS (λ)],
wobei die spektrale Wellenform der inhärenten prozentualen
Absorption des Objekts durch den obigen Wert S(λ) ausgedrückt
ist.
Das Spektrometer gemäß der Erfindung, das mit dem obigen Ab
sorptionsspektrum-Korrekturverfahren arbeitet, weist folgen
des auf: eine Lichtemissionseinrichtung zum Richten von Licht
auf einen Lichteintrittspunkt an einer Oberfläche eines Ob
jekts, eine Lichtempfangseinrichtung zum Empfang von Licht,
das durch das Innere des Objekts gegangen ist, an einem
Lichtaustrittspunkt des Objekts, eine Recheneinrichtung zum
Berechnen - durch Detektieren der Intensität von Licht jeder
Wellenlänge, das an dem Lichtaustrittspunkt empfangen wird,
unter Annahme der Standardlichtintensität mit Io - der pro
zentualen Absorption %ABS in folgender Weise:
%ABS (λ) = (Io - I)/Io
und eine Recheneinrichtung zum Berechnen der spektralen Wel
lenform S(λ) unter Anwendung einer Konstanten n gemäß der
folgenden Gleichung:
S(λ) = exp [n · %ABS (λ)]
oder eine Recheneinrichtung zum Berechnen der spektralen Wel
lenform S(λ) unter Anwendung einer Mehrfachkonstanten ni
(i=1, 2, . . .) gemäß der folgenden Gleichung:
S(λ) = Σexp [ni · %ABS (λ)],
wobei die spektrale Wellenform der inhärenten prozentualen
Absorption des Objekts nach Maßgabe des berechneten Resultats
der spektralen Wellenform S(λ) erhalten werden kann.
Bei diesem Absorptionsspektrum-Korrekturverfahren und diesem
Spektrometer wird die prozentuale Absorption %ABS einer Probe
aus den optischen Meßdaten der Probe berechnet, und es wird
eine Konstante n oder eine Mehrfachkonstante ni (i=1, 2, . . .)
aufgestellt, um die spektrale Wellenform S(λ) wie folgt zu
berechnen:
S(λ) = exp [n · %ABS (λ)]
oder die spektrale Wellenform S(λ) wie folgt zu berechnen:
S(λ) = Σexp [ni · %ABS (λ)].
Die spektrale Wellenform S(λ) gleicht der spektralen Wellen
form der inhärenten prozentualen Absorption des lichtstreuen
den Objekts.
Daher kann also mittels der spektralen Wellenform S(λ) eine
korrekte Spektralanalyse des Objekts durchgeführt werden.
Gemäß dem Absorptionsspektrum-Korrekturverfahren und dem
Spektrometer nach der Erfindung wird die prozentuale Absorp
tion %ABS einer Probe aus den optischem Meßdaten der Probe
berechnet, und es wird entweder eine Konstante n oder eine
Mehrfachkonstante ni (i=1, 2, . . .) vorgegeben, um die spektrale
Wellenform S(λ) wie folgt zu berechnen:
S (λ) = exp [n · %ABS (λ)]
oder die spektrale Wellenform S(λ) wie folgt zu berechnen:
S(λ) = Σexp (ni · %ABS (λ)],
um dadurch den Erhalt einer spektralen Wellenform zu ermögli
chen, die der spektralen Wellenform der inhärenten prozen
tualen Absorption des lichtstreuenden Objekts nahezu gleich
ist.
Wenn also eine Spektralanalyse eines lichtstreuenden Objekts
mittels der spektralen Wellenform S(λ) durchgeführt wird,
können die Komponenten des Objekts mit hoher Reproduzierbar
keit und Zuverlässigkeit analysiert werden, ohne daß das Ob
jekt zerschnitten oder zerkleinert werden muß.
Insbesondere, wenn eine Mehrfachkonstante ni (i=1, 2, . . .) vor
gegeben ist, um die spektrale Wellenform S(λ) wie folgt
S(λ) = Σexp [ni · %ABS (λ)]
zu berechnen, kann eine spektrale Wellenform erhalten werden,
die der spektralen Wellenform der inhärenten prozentualen Ab
sorption des lichtstreuenden Objekts am nächsten kommt.
Die Erfindung wird nachstehend, auch hinsichtlich weiterer
Merkmale und Vorteile, anhand der Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Spektrometers
für ein lichtstreuendes Objekt gemäß einem Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 einen Schnitt durch den Meßpunkt eines lebenden
Körpers;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Spektrometers,
das bei einem Versuch zur Korrektur des Absorp
tionsspektrums verwendet wird;
Fig. 4 eine vergrößerte Ansicht eines Teils des Beins
einer Ratte, auf das Licht gerichtet wird;
Fig. 5 ein Diagramm eines Transmissions-Koeffizienten αT
und eines Diffusions-Koeffizienten αD, die durch
einen Versuch erhalten wurden;
Fig. 6 ein Diagramm der prozentualen Absorption %ABST des
Durchgangslichts und der prozentualen Absorption
%ABSD des Streulichts;
Fig. 7 ein Diagramm, in dem die prozentuale Absorption
%ABST des Durchgangslichts und die prozentuale Ab
sorption %ABSD des Streulichts auf den Peak von
758 nm eingestellt sind;
Fig. 8 ein Diagramm, in dem die prozentuale Absorption
%ABSD des Streulichts mit Hilfe von Korrekturglei
chungen (1), (2) und (3) korrigiert ist;
Fig. 9 eine schematische Darstellung des inneren Zustands
eines lichtstreuenden Objekts, wobei Licht reflek
tiert und gestreut wird; und
Fig. 10 ein Diagramm, in dem eine Wellenform b des Absorp
tionsspektrums, die durch Messung unter Lichtein
fall auf die Oberfläche des lichtstreuenden Objekts
von Fig. 9 erhalten ist, mit der inhärenten Wellen
form a des Absorptionsspektrums des Objekts vergli
chen wird.
Fig. 1 dient der Erläuterung eines Ausführungsbeispiels.
Zuerst werden ein Lichtemissionsende 3 eines Lichtwellenlei
ters 2 und ein Lichtempfangsende 4 eines Lichtwellenleiters 5
zum Empfang von Licht, das von dem Lichtemissionsende aufge
bracht und in einem lebenden Körper gestreut wird, jeweils
nahe an einen Lichteintrittspunkt A und einen Lichtaustritts
punkt B auf einer Oberfläche des lebenden Körpers gebracht.
Zwischen dem Lichtaustrittspunkt B und dem Lichteintritts
punkt A besteht ein bestimmter Abstand, so daß die Intensität
des in das Lichtempfangsende 4 einzuspeisenden Lichts aus
reicht und der Einfluß von Licht, das entlang der Oberfläche
des lebenden Körpergewebes übertragen wird, vernachlässigt
werden kann.
Wenn mit anderen Worten der Abstand zwischen dem Lichtaus
trittspunkt B und dem Lichteintrittspunkt A zu groß ist, ver
ringert sich die Intensität des von dem Lichtemissionsende 3
zu dem Lichtempfangsende 4 eingegebenen Lichts, was in einer
Verschlechterung des Rauschabstands bei der Messung resul
tiert. Wenn dagegen der Abstand zwischen dem Lichtaustritts
punkt B und dem Lichteintrittspunkt A zu klein ist, tritt von
dem Lichtemissionsende 3 aufgebrachtes Licht direkt durch die
Oberfläche des lebenden Körpergewebes in das Lichtempfangs
ende 4 ein, was in einer relativen Schwächung des Meßsignals
resultiert.
Um den eventuellen Einfluß von reflektiertem Licht zu besei
tigen, ist es erwünscht, daß die Richtwirkung sowohl des
Lichtemissionsendes 3 als auch des Lichtempfangsendes 4 so
schmal wie möglich ist. Wenn jedoch die Richtwirkung jedes
Ende zu schmal ist, tritt nahezu das gesamte von dem Licht
emissionsende 3 aufgebrachte Licht in das Innere des lebenden
Körpers ein, was zur Folge hat, daß die das Lichtempfangsende
4 erreichende Lichtmenge kaum ausreicht.
Das Lichtemissionsende 3 ist über den Lichtwellenleiter 2 mit
einem monochromatischen Meßgerät 1 verbunden, während das
Lichtempfangsende 4 über den Lichtwellenleiter 5 mit einem
Fotodetektor 6 verbunden ist. Der Fotodetektor 6 bildet ein
Ausgangssignal für eine Datenverarbeitungsschaltung bzw. eine
Recheneinrichtung 7 und eine Spektralanzeigeeinheit 8.
Im einzelnen umfaßt das monochromatische Meßgerät 1 eine
Quelle für weißes Licht, ein Prisma oder ein Beugungsgitter,
um Licht mit einer gewünschten Wellenlänge zu liefern. Das
Lichtemissionsende 3 hat ein Konvergenzelement (z. B. eine
Linse), um aus dem Lichtwellenleiter austretendes Licht zu
leiten. Das Lichtempfangsende 4 besitzt ebenfalls ein Konver
genzelement. In den Fotodetektor 6 ist ein die Lichtintensi
tät detektierendes Element, wie z. B. ein Fototransistor ein
gebaut.
Es ist zu beachten, daß zwar das Konvergenzelement für das
Licht bei dem obigen Ausführungsbeispiel dem lebenden Körper
gewebe mit einem Zwischenraum gegenübersteht (Fig. 2), aber
das Konvergenzelement kann auch mit dem lebenden Körpergewebe
in Kontakt gebracht werden.
Aus dem Lichtemissionsende 3 austretendes monochromatisches
Licht tritt in das Innere des lebenden Körpers ein. Ein Teil
des Lichts pflanzt sich in dem lebenden Körper fort (Fig. 2)
und erreicht schließlich den Lichtaustrittspunkt B. Im ein
zelnen geht ein Teil des Lichts, das aus dem Lichtemissions
ende 3 austritt und an dem Lichtempfangsende 4 als detektier
bares Licht empfangen wird, durch das Innere des lebenden
Körpers unter Streuung und Divergenz. Der Bereich, durch den
Licht unter Streuung geht, ist in Fig. 2 schraffiert darge
stellt. In dem Bereich, durch den Licht gestreut wird, ist
eine Bahn mit P bezeichnet, durch die ein größter Teil des
Lichts geht, d. h. der Mittelpunkt der Energieverteilung des
Lichtflusses oder der Ort von gemittelten Punkten von Licht,
das sich unter Streuung fortpflanzt (die Bahn des erheblich
gestreuten Lichts wird nachstehend kurz als "Streulichtbahn"
bezeichnet).
Aus dem Lichtemissionsende 3 austretendes und von dem Licht
empfangsende 4 empfangenes Licht enthält Informationen des
Inneren des lebenden Körpers zwischen dem Lichteintrittspunkt
A und dem Lichtaustrittspunkt B.
Der Fotodetektor 6 detektiert Licht, das aus dem Lichtemis
sionsende 3 austritt und am Lichtempfangsende 4 empfangen
wird, und erzeugt ein Eingangssignal für die Recheneinrich
tung 7. Diese empfängt das Intensitätssignal von aus dem Meß
gerät 1 emittiertem monochromatischem Licht als Standard und
führt vorgeschriebene Berechnungen aus, die auf der Differenz
zwischen den beiden vorgenannten detektierten Signalen basie
ren, um eine Absorptionsspektrum-Information zu erhalten, die
den inneren Zustand des lebenden Körpers zwischen den Punkten
A und B wiedergibt. Nachstehend werden die Berechnungen im
einzelnen beschrieben.
Unter der Annahme, daß die Intensität des vom Fotodetektor 6
bei der jeweiligen Wellenlänge detektierten Lichts I und die
Intensität des Standardlichts Io ist, wird die prozentuale
Absorption %ABS wie folgt erhalten:
%ABS = (Io-I)/Io,
wobei %ABS eine Funktion der Wellenlänge (λ) ist.
Unter Anwendung eines geeigneten Werts (einer positiven reel
len Zahl) wird die folgende Berechnung durchgeführt:
S(λ) = exp [n · %ABS (λ)]
oder es wird unter Anwendung von geeigneten Konstanten n1 und
n2 (positive reelle Zahlen) die folgende Berechnung durchge
führt:
S(λ) = exp [n₁ · %ABS (λ)] + exp [n₂ · %ABS (λ)],
wobei die Werte n1 und n2 von der Wellenlänge λ unabhängige
Zahlen sind.
Der so berechnete Wert S(λ) entspricht angenähert einer
Kurve, die erhalten wird, indem das inhärente Absorptions
spektrum in Form der prozentualen Absorption ausgedrückt
wird. Daher kann das inhärente Absorptionsspektrum des Ob
jekts auf der Basis des Werts S(λ) erhalten werden. Insbeson
dere, wenn das Objekt ein Vielkomponentensystem ist (ein
System, das eine Vielzahl von Komponenten hat, die verschie
dene Spektren aufweisen wie beispielsweise Blut mit Hb und
HbO2), kann eine Vielkomponenten-Spektralanalyse korrekt
durchgeführt werden.
Nachstehend werden die Ergebnisse eines Versuchs beschrieben.
Fig. 3 zeigt ein Versuchsgerät zum Messen des Oberschenkel
muskels einer Ratte.
Eine lebende Ratte 14 wird in einen Behälter 22 gesetzt, und
ein Hinterbein der Ratte 14 wird von einer Halterung 15 fi
xiert. Der fixierte Zustand des Hinterbeins der Ratte 14 ist
in Fig. 4 gezeigt. Das Hinterbein der Ratte 14 wird durch
einen Ring 15a geführt, der am vordersten Endteil der Halte
rung 15 vorgesehen ist. In den Ring 15a werden ferner die
vordersten Endteile eines Lichtwellenleiters 13a für ein
fallendes Licht, eines Lichtwellenleiters 13b für Durchgangs
licht und eines Lichtwellenleiters 13c für Streulicht einge
setzt.
Das Vorderende des Lichtwellenleiters 13b für Durchgangslicht
und das Vorderende des Lichtwellenleiters 13c für Streulicht
bilden einen Winkel von 30° zueinander. Der Lichtwellenleiter
13a für einfallendes Licht führt von einer I2-Lampe, die an
eine Stromversorgung 11 angeschlossen ist, emittiertes Licht,
während der Lichtwellenleiter 13b für Durchgangslicht Licht
aufnimmt, das durch das Hinterbein der Ratte 14 gegangen ist.
In der nachstehenden Beschreibung des Experiments wird von
dem Lichtwellenleiter 13b aufgenommenes Licht als das
"Durchgangslicht" und von dem Lichtwellenleiter 13c aufgenom
menes Licht als das "Streulicht" bezeichnet. Das Durchgangs
licht ist solches Licht, das in der gleichen Richtung wie
derjenigen des einfallenden Lichts nach Durchgang durch das
Hinterbein der Ratte 14 als durchgelassenes und in dem Hin
terbein reflektiertes Licht austritt.
Das Absorptionsspektrum von durchgelassenem Licht kann als
die gleiche Form wie das inhärente Absorptionsspektrum des
Objekts aufweisend angenommen werden. Das Streulicht ist
Licht, das in einer Richtung austritt, die von derjenigen des
einfallenden Lichts verschieden ist, nachdem es das Hinter
bein der Ratte 14 unter Reflexion und Brechung in dem Hinter
bein durchsetzt hat. Das Absorptionsspektrum von reflektier
tem Licht wird im Vergleich mit dem inhärenten Absorptions
spektrum des Objekts geschwächt und abgeflacht. Vermutlich
ist dies darauf zurückzuführen, daß die oben erwähnte erheb
liche Streulichtbahn gekrümmt ist und hinter dem Licht grö
ßere Anteile von reflektierten Streulichtkomponenten vorhan
den sind.
Durchgangslicht von dem Lichtwellenleiter 13b für Durchgangs
licht und Streulicht von dem Lichtwellenleiter 13c werden von
einem optischen Schalter (nicht gezeigt) so ausgewählt, daß
sie einfallendes Licht sind, das über einen Spalt 17 und
einen Reflektor 18 auf ein Beugungsgitter 19 fällt. Streu
licht vom Beugungsgitter 19 wird von einem eindimensionalen
Bildwandler oder Bildsensor 20 empfangen.
Wenn in dem vorstehenden Meßsystem Licht von der I2-Lampe auf
das Hinterbein der Ratte 14 gerichtet wird, breitet sich das
Licht in vielen Richtungen im Inneren des Hinterbeins aus,
und ein Teil des Lichts wird von dem Lichtwellenleiter 13b
für Durchgangslicht und dem Lichtwellenleiter 13c für Streu
licht aufgenommen. Durchgangslicht oder Streulicht wird von
dem Beugungsgitter 19 getrennt, und eine dem Intensitäts-
Absorptionsspektrum entsprechende Abbildung wird auf die
Lichtempfangsfläche des eindimensionalen Bildwandlers 20
fokussiert. Elektrische Ladungen, die proportional zu der
Brennpunktsintensität an der Lichtempfangsfläche akkumuliert
werden, werden in ein zeitserielles Bildsignal über eine
Signalübertragungselektrode umgewandelt und einem Prozessor
21 zugeführt, in dem die folgende Signalverarbeitung durchge
führt wird.
Zuerst werden bei jeder Wellenlänge die Transmissionsintensi
tät T und die Diffusionsintensität D von Objektlicht, das
durch den Lichtwellenleiter 13b für Durchgangslicht und den
Lichtwellenleiter 13c für Streulicht geleitet wird, gemessen.
Danach wird in den Ring 15a anstelle des Hinterbeins der
Ratte 14 ein Testrohr eingesetzt, das Joghurt als ein Bei
spiel eines lichtstreuenden Objekts enthält, und die Trans
missionsintensität T und die Streuintensität D von Stan
dardlicht, das durch den Lichtwellenleiter 13b für Durch
gangslicht und den Lichtwellenleiter 13c für Streulicht geht,
werden gemessen.
Dann werden der Transmissions-Koeffizient αT und der Diffu
sions-Koeffizient αD wie folgt berechnet:
αT = log(T₀/T)
αD = log(D₀/D).
αD = log(D₀/D).
Ferner wird die prozentuale Absorption %ABST Durchgangs
licht wie folgt erhalten:
%ABST = (T₀ - T)/T₀,
und die prozentuale Absorption %ABST von Streulicht wird wie
folgt erhalten:
%ABSD = (D₀ - D)/D₀.
Außerdem wird die prozentuale Absorption %ABSD von Streulicht
durch Subtraktion bei der Standard-Wellenlänge von 758 nm
standardisiert, um einen standardisierten Wert n-%ABSD zu er
halten, und der standardisierte Wert n-%ABSD wird einer Kor
rektur unterzogen gemäß den folgenden Gleichungen:
SDn1 = exp [1,927 · n-%ABSD] (1)
SDn2 = exp [0,827 · n-%ABSD] (2)
oder gemäß der folgenden Gleichung:
SDn1, n2 = exp [1,927 · n-%ABSD]
+ exp [0,827 · n-%ABSD] 3).
+ exp [0,827 · n-%ABSD] 3).
Berechnungsergebnisse der vorstehenden Gleichungen sind
in Tabelle 1 angegeben.
Fig. 5 ist ein Diagramm des Transmissions-Koeffizienten αT
und des Diffusions-Koeffizienten αD, die der Tabelle 1 ent
nommen sind. Gemäß Fig. 5 hat die Wellenform des Diffusions-
Koeffizienten αD einen niedrigen Peak und einen flach-erhabe
nen Teil gegenüber der Wellenform des Transmissions-Koeffi
zienten αT.
Das Diagramm von Fig. 6 zeigt die prozentuale Absorption
%ABST von Durchgangslicht und die prozentuale Absorption
%ABSD, die der Tabelle 1 entnommen sind.
Das Diagramm von Fig. 7 zeigt Darstellungen von n-%ABST und
n-%ABSD, die durch Standardisieren der prozentualen Absorp
tion %ABST von Durchgangslicht bzw. der prozentualen Absorp
tion %ABSD von Streulicht erhalten sind, wobei die Werte bei
der Wellenlänge von 758 nm auf Null eingestellt sind.
In dem Diagramm von Fig. 8 ist die prozentuale Absorption
%ABSD von Streulicht mit den Korrekturgleichungen (1), (2)
und (3) korrigiert. Es ist zu beachten, daß die prozentuale
Absorption standardisiert ist, wobei der Wert bei der Wellen
länge von 758 nm auf Null eingestellt ist. Gemäß Fig. 8 hat
SDn2 eine Wellenform, die derjenigen der prozentualen Absorp
tion n-%ABSD von standardisiertem Streulicht gleicht. SDn1
hat jedoch eine Wellenform, die derjenigen der prozentualen
Absorption n-%ABST von standardisiertem Durchgangslicht
gleicht, und SDn1,n2 hat eine Wellenform, die derjenigen der
prozentualen Absorption n-%ABST am nächsten kommt.
Mit anderen Worten, es wird also das Absorptionsspektrum von
Streulicht an einer Schwächung oder Abflachung durch die Kor
rektur mit den einfachen Korrekturgleichungen (1), (2) und
(3) gehindert, so daß seine Wellenform näher an derjenigen
des inhärenten Absorptionsspektrums von Durchgangslicht
liegt. Daher kann die spektrale Wellenform einer Probe des
gleichen Typs automatisch mit Hilfe der korrigierten spektra
len Wellenformen SDn1, SDn2 und SDn1,n2 korrigiert werden.
Außerdem kann der Inhalt jeder Komponente eines Vielkomponen
ten-Objekts aus den korrigierten spektralen Wellenformen er
halten werden.
Es ist zu beachten, daß die Erfindung nicht auf das obige
Ausführungsbeispiel beschränkt ist. Beispielsweise ist zwar
bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ein lebender Körper
das Meßobjekt, aber es kann jedes andere Objekt zur Messung
gewählt werden, solange das Objekt Licht streut. Beispiels
weise kann ein Nahrungsmittel-Objekt wie Gelee, Obst,
Fleisch, Fisch und Schalentiere oder ein pflanzliches Objekt
wie Samen oder Setzlinge der Messung unterzogen werden. Fer
ner ist zu beachten, daß im Rahmen der Erfindung zahlreiche
Modifikationen möglich sind. Zur Korrektur werden bei der
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zwar numerische
Exponentialgleichungen verwendet, aber zahlreiche numerische
Gleichungen, wie z. B. nach Taylor entwickelte Polynome kön
nen mit der gleichen Auswirkung als Korrekturgleichungen
herangezogen werden.
Claims (4)
1. Absorptionsspektrum-Korrekturverfahren für ein Verfahren,
bei dem Licht auf einen Lichteintrittspunkt (A) an einer
Oberfläche eines Objekts aufgebracht und Licht, das durch
das Innere des Objekts gegangen ist, an einem Lichtaus
trittspunkt (B) des Objekts empfangen wird zur Durchfüh
rung einer Absorptionsspektrum-Analyse auf der Basis von
Daten des empfangenen Lichts, um interne Informationen
des Objekts zu messen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Korrekturverfahren die folgenden Schritte auf
weist:
- - Detektieren der Intensität I(λ) von an dem Lichtaus trittspunkt (B) empfangenem Licht jeder Wellenlänge, um die prozentuale Absorption %ABS (λ) zu erhalten, wobei die Intensität des Standardlichts mit Io(λ) angenommen ist, nach Maßgabe der folgenden Gleichung: %ABS (λ) = {Io (λ) - I (λ)}/Io (λ)
- - und Berechnen der spektralen Wellenform S(λ) unter Ver wendung einer Konstanten n nach Maßgabe der folgenden Gleichung: S(λ) = exp [n · %ABS (λ)],um die spektrale Wellenform der inhärenten prozentualen Absorption des Objekts entsprechend dem berechneten Resultat der spektralen Wellenform S(λ) zu reproduzie ren.
2. Absorptionsspektrum-Korrekturverfahren für ein Verfahren,
bei dem Licht auf einen Lichteintrittspunkt (A) an einer
Oberfläche eines Objekts aufgebracht und Licht, das durch
das Innere des Objekts gegangen ist, an einem Lichtaus
trittspunkt (B) des Objekts empfangen wird zur Durchfüh
rung einer Absorptionsspektrum-Analyse auf der Basis von
Daten des empfangenen Lichts, um interne Informationen
des Objekts zu messen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Korrekturverfahren die folgenden Schritte auf
weist:
- - Detektieren der Intensität I(λ) von an dem Lichtaus trittspunkt (B) empfangenem Licht jeder Wellenlänge, um die prozentuale Absorption %ABS (λ) zu erhalten, wobei die Intensität des Standardlichts mit Io(λ) angenommen ist, nach Maßgabe der folgenden Gleichung: %ABS (λ) = {Io (λ) - I (λ)}/Io
- - und Berechnen der spektralen Wellenform S(λ) unter An wendung einer Mehrfachkonstanten ni (i=1, 2, . . .) nach Maßgabe der folgenden Gleichung: S(λ) = Σexp [ni · %ABS (λ)],um die spektrale Wellenform der inhärenten Absorption des Objekts entsprechend dem berechneten Resultat der spektralen Wellenform S(λ) zu reproduzieren.
3. Spektrometer mit Absorptionsspektrum-Korrekturmöglich
keit, wobei das Spektrometer folgendes aufweist:
- - eine Lichtaufbringeinrichtung (1) zum Aufbringen von Licht auf einen Lichteintrittspunkt (A) an einer Ober fläche eines Objekts,
- - eine Lichtempfangseinrichtung (6) zum Empfang von Licht, das durch das Innere des Objekts gegangen ist, an einem Lichtaustrittspunkt (B) des Objekts,
- - eine Recheneinrichtung (7), um durch Detektieren der Intensität I(λ) von an dem Lichtaustrittspunkt (B) empfangenem Licht jeder Wellenlänge die prozentuale Absorption %ABS zu berechnen, wobei die Intensität des Standardlichts mit Io(λ) angenommen ist, und zwar nach Maßgabe der folgenden Gleichung: %ABS (λ) = {Io (λ) - I (λ)}/Io (λ),
- - und eine weitere Recheneinrichtung (7), um die spek trale Wellenform unter Anwendung einer gegebenen Kon stanten n nach Maßgabe der folgenden Gleichung zu be rechnen: S(λ) = exp [n · %ABS (λ)],um dadurch die spektrale Wellenform der inhärenten pro zentualen Absorption des Objekts entsprechend dem be rechneten Resultat der spektralen Wellenform S(λ) zu erhalten.
4. Spektrometer mit Absorptionsspektrum-Korrekturmöglich
keit, wobei das Spektrometer aufweist:
- - eine Lichtaufbringeinrichtung (1) zum Aufbringen von Licht auf einen Lichteintrittspunkt (A) an einer Ober fläche eines Objekts,
- - eine Lichtempfangseinrichtung (6) zum Empfang von Licht, das durch das Innere des Objekts gegangen ist, an einem Lichtaustrittspunkt (B) des Objekts,
- - eine Recheneinrichtung (7), um durch Detektieren der Intensität I(λ) von an dem Lichtaustrittspunkt (B) empfangenem Licht jeder Wellenlänge die prozentuale Ab sorption %ABS zu berechnen, wobei die Intensität des Standardlichts mit Io(λ) angenommen ist, und zwar nach Maßgabe der folgenden Gleichung: %ABS (λ) = {Io (λ) - I (λ)}/Io (λ)
- - und eine weitere Recheneinrichtung (7), um die spek trale Wellenform unter Anwendung einer gegebenen Mehr fachkonstanten ni (i=1, 2, . . .) nach Maßgabe der folgen den Gleichung zu berechnen: S(λ) = Σexp [ni · %ABS (λ)],um dadurch die spektrale Wellenform der inhärenten pro zentualen Absorption des Objekts entsprechend dem be rechneten Resultat der spektralen Wellenform S(λ) zu erhalten.
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