DE4208563A1 - Einrichtung zum schneiden von verpackungsmaterial - Google Patents
Einrichtung zum schneiden von verpackungsmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Schneiden
von Verpackungsmaterial, insbesondere Schneideinrich
tung zum Ausschneiden von Verpackungseinheiten aus ei
ner bandförmigen Folie, die eine Vielzahl von das
Verpackungsgut aufnehmenden Einformungen aufweist und
mit einer das Verpackungsgut abdeckenden Abdeckfolie
verbunden ist.
Für das Verpacken von Lebensmitteln oder Non-Food-Waren
werden häufig Verpackungsmaschinen verwendet, die auch
Form-, Füll- und Siegelmaschinen genannt werden. In
diesen Form-, Füll- und Siegelmaschinen werden in eine
verformbare Folie Aufnahmemulden für das aufzunehmende
Verpackungsgut eingeformt. In diese Aufnahmemulden wird
anschließend das Verpackungsgut eingefüllt und von oben
mit einer Abdeckfolie abgedeckt, die im Randbereich der
Mulden mit der verformten Folie verschweißt wird. Im
Anschluß an den Schweißvorgang wird in einer Stanzein
richtung die Verpackungseinheit, bestehend aus dem
Verpackungsgut der verformten Folie und der damit ver
schweißten Abdeckfolie ausgeschnitten und zur weiteren
Verwendung abtransportiert.
Eine Schwachstelle bei derartigen Verpackungsmaschinen
ist oft die Stanzeinrichtung. So ist insbesondere das
Ausstanzen von Ecken schwierig, für die besonders abge
rundete Eckwerkzeuge benötigt werden. Außerdem bedürfen
die Stanzeinrichtungen und Werkzeuge einer sehr genauen
Fertigung und sind dementsprechend teuer. Auch der
Werkzeugverschleiß ist außerordentlich groß. Ein weite
rer Nachteil besteht darin, daß für jede Verpackungs
form gesonderte Stanzwerkzeuge und -matrizen bereitge
halten werden müssen. Schließlich kommen in der neue
sten Zeit in zunehmendem Maße Verpackungsfolien zum
Einsatz, die sich schlecht stanzen lassen. Dabei han
delt es sich beispielsweise um Folien aus Polypropylen,
die mikrowellenfest sind und zur Verpackung von Lebens
mitteln verwendet werden, die in der Verpackung im Mi
krowellenherd erwärmt werden sollen. Schlecht stanzbar
sind auch Polyethylenfolien, die neuerdings wegen ihrer
besseren Umweltverträglichkeit verstärkt zum Einsatz
kommen. Beim Ausschneiden von Verpackungen aus Polypro
pylenfolie hält das Stanzwerkzeug etwa 8 Mio. Schnitte.
Bei Polypropylenfolien liegt die Standzeit der Werkzeu
ge sogar nur bei etwa 2,5 Mio. Schnitten.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil der vorbekannten
Stanzeinrichtung besteht darin, daß beispielsweise beim
Zuschnitt von mit Fertiggerichten oder anderen Nah
rungsmitteln gefüllten Verpackungseinheiten umfangrei
che Reinigungsarbeiten notwendig sind, falls die Stanz
werkzeuge eine Verpackungseinheit beschädigen und der
Inhalt aus der Verpackungseinheit herausgequetscht
wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einer Schneideinrich
tung der eingangs genannten Art den baulichen Aufwand
zu verringern, ohne die Funktionstüchtigkeit zu beein
trächtigen. Insbesondere sollen die zum Ausschneiden
verwendeten Werkzeuge eine längere Standzeit haben und
auch schwierige Werkstoffe problemlos aus schneiden kön
nen. Schließlich sollen die bei Fehlfunktion eines
Schneidwerkzeuges auftretenden Verunreinigungen und
Schäden im Bereich der Schneideinrichtung möglichst
klein gehalten werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor,
daß die Schneideinrichtung der eingangs genannten Art
mit mindestens einer als Schneidwerkzeug dienenden
Hochdruck-Wasserstrahldüse versehen ist, die in einem
Hydro-Schneidkopf angeordnet ist, der mittels einer
zweiachsigen Koordinatenführung entsprechend der Form
der auszuschneidenden Verpackungseinheit mit geringem
Abstand entlang der Schneidlinie über die Folie führbar
ist.
Die Schneideinrichtung gemäß der Erfindung arbeitet im
Gegensatz zu den herkömmlichen Stanzeinrichtungen wei
testgehend berührungsfrei. Als Schneidwerkzeug wird ein
unter Höchstdruck aus einer Hochdruck-Wasserstrahldüse
austretender Wasserstrahl verwendet, der auch schwierig
zu schneidende Verpackungsfolien schnell und problemlos
durchschneiden kann, und zwar auch im Bereich von Ecken
oder Winkeln, wo die nach dem Stande der Technik übli
chen Stanzvorrichtungen besondere Schwierigkeiten ma
chen. Der bauliche Aufwand ist wesentlich geringer, als
bei den herkömmlichen Stanzeinrichtungen, weil bei
spielsweise bis zu zehn Hochdruck-Wasserstrahldüsen von
einer Hochdruck-Pumpe her versorgt werden können. Im
Gegensatz zu den herkömmlichen Stanzeinrichtungen brau
chen nur geringe Massen bewegt zu werden, so daß der
Energieverbrauch um bis zu 80 % geringer ist. Die
verwendete zweiachsige Koordinatenführung für den
Schneidkopf macht es möglich, die Form der auszuschnei
denden Verpackungseinheiten zu ändern, ohne ein anderes
Werkzeug verwenden zu müssen. Außerdem haben die für
die Erzeugung des Hochdruck-Wasserstrahles erforder
lichen Düsen eine wesentlich längere Standzeit, als die
nach dem Stand der Technik üblichen Stanzwerkzeuge.
Von besonderem Vorteil ist, daß im Falle einer Fehl
funktion der Schneideinrichtung lediglich die Gefahr
besteht, daß der Hochdruck-Wasserstrahl das in einer
Verpackungseinheit befindliche Verpackungsgut durch
trennt und beschädigt. Auf jeden Fall wird das Verpack
ungsgut nicht wie bei den herkömmlichen Stanzen aus
der Verpackungseinheit herausgequetscht, was bei den
herkömmlich verwendeten Stanzeinrichtungen immer sehr
aufwendige Reinigungsarbeiten nach sich zieht.
Die Schneideinrichtung gemäß der Erfindung arbeitet
verhältnismäßig schnell. Die Schnittgeschwindigkeit
beträgt beispielsweise 70 m pro Minute. Diese Geschwin
digkeit reicht normalerweise aus, die bei den herkömm
lichen Form-, Füll- und Siegelmaschinen üblichen Takt
zeiten einzuhalten. Falls schnellere Taktzeiten erfor
derlich sind, kann der Schneidkopf mehrere, parallel
gerichtete Schneiddüsen aufweisen, die gleichzeitig
mehrere nebeneinander befindliche Verpackungseinheiten
aus schneiden.
Die zweiachsige Koordinatensteuerung ist zweckmäßig
computergesteuert ausgeführt. Hierdurch ist es möglich,
die Schneideinrichtung durch einfache Umprogrammierung
auf andere Verpackungsformen einzustellen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 schematisch in Draufsicht eine
Schneideinrichtung gemäß der Er
findung, die in eine Form-, Füll-
und Siegelmaschine integriert ist;
Fig. 2 eine Seitenansicht zu Fig. 1.
Die in der Zeichnung dargestellte Form-, Füll- und Sie
gelmaschine weist in bekannter Weise eine Formstation
1, eine Siegelstation 2 und eine Schneideinrichtung
3 auf. An die Schneideinrichtung 3 schliefen sich eine
Ausdrückstation 4 und ein Transportband 5 für den Ab
transport der fertig ausgeschnittenen Verpackungsein
heiten an. Neben oder in unmittelbarer Nähe der
Schneideinrichtung 3 ist eine CNC-Steuerung 6 für die
Steuerung des in der Schneideinrichtung 3 eingesetzten
Schneidkopfes 3.1 vorgesehen.
In der Formstation 1 werden in eine von einer Rolle
abgezogene Folie 1.1 Einformungen 1.2 eingeformt, die
mit einem hier nicht näher definierten und dargestell
ten Verpackungsgut angefüllt werden.
Die Folie 1.1 mit den gefüllten Einformungen 1.2 wird
anschließend als Band in die nachgeordnete Siegelsta
tion 2 gefördert. In der Siegelstation 2 wird eine
Abdeckfolie 2.1 auf die Folie 1.1 aufgelegt und mit
dieser im Umfangsbereich der Einformungen 1.2 ver
schweigt. Die zugeschweißten und mit dem Verpackungsgut
gefüllten Einformungen sind hier mit dem Bezugszeichen
2.2 bezeichnet. Sie sind hier noch Bestandteil eines
aus der Folie 1.1 und der Abdeckfolie 2.1 bestehenden
Verbundbandes. Eine vor der Siegeleinrichtung 2 an
geordnete Schutzscheibe 2.3 verhindert das Eingreifen
von Bedienungspersonal in den laufenden Verpackungsvor
gang.
In der der Siegelstation 2 nachgeordneten Schneidein
richtung 3 werden mit Hilfe eines Schneidkopfes 3.1 die
fertigen Verpackungseinheiten 3.2 aus dem durchlaufen
den Verbundband herausgeschnitten. Auch die Schneidein
richtung 3 ist durch eine Schutzscheibe 3.3 gegen Ein
griffe von außen abgeschirmt.
Der Schneidkopf 3.1 weist eine Hochdruck-Wasserstrahl
düse 3.4 auf, die von einer Hochdruck-Wasserpumpe 3.5
über eine Hochdruckleitung 3.6 mit Druckwasser von bis
zu 4000 bar versorgt wird. Die Hochdruck-Wasserstrahl
düse 3.4 hat eine Düsenbohrung von etwa 0,1 mm Durch
messer und besteht aus einem sehr harten Diamantwerk
stoff. Der Wasserverbrauch beträgt etwa 0,1 l pro Minu
te. Der Hydro-Schneidkopf 3.1 ist an einer zweiachsigen
Koordinatenführung 3.7 befestigt, welche die Hochdruck-
Wasserdüse 3.4 entsprechend der Form der auszuschnei
denden Verpackungseinheit mit geringem Abstand entlang
der Schneidelinie über das Verbundband führt. Dabei
wird das Verbundband nur von dem sehr feinen und mes
serscharfen Wasserstrahl berührt und geschnitten, wobei
es möglich ist, auch sehr feine Rundungen und Winkel
exakt und sauber auszuschneiden.
Der Hydro-Schneidkopf 3.1 kann im Bedarfsfall mit meh
reren parallel zueinander angeordneten Hochdruck-Was
serstrahldüsen 3.4 versehen sein, so daß es möglich
ist, mehrere Verpackungseinheiten gleichzeitig aus
zuschneiden. Die zweiachsige Koordinatenführung, deren
Bewegungsmöglichkeiten in Fig. 1 durch Doppelpfeile
angedeutet sind, ist mittels der CNC-Steuerung 6 nume
risch gesteuert (compuergesteuert), so daß es durch
eine einfache Auswechslung des Programms möglich ist,
unterschiedlich geformte Verpackungseinheiten zu
schneiden.
In der sich anschließenden Ausdrückstation 4 werden die
ausgeschnitten Verpackungseinheiten aus dem Verbundband
herausgedrückt. Anschließend werden sie über das Trans
portband 5 abgefördert.
Claims (3)
1. Einrichtung zum Schneiden von Verpackungsmate
rial, insbesondere Schneideinrichtung zum Ausschneiden
von Verpackungseinheiten aus einer bandförmigen Folie,
die eine Vielzahl von das Verpackungsgut aufnehmenden
Einformungen aufweist und mit einer das Verpackungsgut
abdeckenden Abdeckfolie verbunden ist,
gekennzeichnet durch
mindestens eine als Schneidwerkzeug dienende Hochdruck-
Wasserstrahldüse (3.4), die in einem Hydro-Schneidkopf
(3.1) angeordnet ist, der mittels einer zweiachsigen
Koordinatenführung (3.7) entsprechend der Form der
auszuschneidenden Verpackungseinheiten (3.3) mit gerin
gem Abstand entlang der Schneidlinie über die Folie
führbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schneidkopf (3.1) mehrere parallel
gerichtete Hochdruck-Wasserstrahldüsen (3.4) aufweist.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, da
durch gekennzeichnet, daß die zweiachsige Koordinaten
führung (3.7) computergesteuert ist.
Priority Applications (1)
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1992
- 1992-03-18 DE DE19924208563 patent/DE4208563A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: GEA FINNAH GMBH, 48683 AHAUS, DE |
|
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: MONSTADT, WILFRIED, 44869 BOCHUM, DE |
|
8141 | Disposal/no request for examination |