DE4207923A1 - Herstellung von granuliertem erdalkalimetallcarbonat - Google Patents
Herstellung von granuliertem erdalkalimetallcarbonatInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstel
lung von granuliertem Erdalkalimetallcarbonat, auf danach er
hältliches granuliertes Erdalkalimetallcarbonat und seine Ver
wendung in der Glasindustrie.
Erdalkalimetallcarbonat, insbesondere Bariumcarbonat und
Strontiumcarbonat, werden in der Glasindustrie, beispielsweise
bei der Herstellung von Frontscheiben für Fernsehgeräte ver
wendet. Auf diese Weise können Röntgenstrahlen aus Kathoden
röhren absorbiert werden.
Ein Verfahren zur Herstellung von sehr reinen Erdalkali
metallcarbonaten stellt die Fällung von Erdalkalimetallhydroxi
den oder Erdalkalimetallsulfiden mit Kohlendioxid oder Carbo
naten dar. Bei diesem Verfahren entstehen sehr feinteilige Pul
ver, die sich schlecht handhaben lassen. Die Granulation dieser
Pulver wurde bislang üblicherweise durch Sintern bei etwa
800°C in Drehöfen durchgeführt, die mit anorganischen Feuer
festmaterialien ausgekleidet sind, z. B. mit amorphen Silicium
dioxid, Alumosilikaten oder Schamotte. Es ist völlig unvermeid
lich, daß sich abgeplatztes Feuerfestmaterial als Verunreini
gung im Granulat wiederfindet. Diese Verunreinigungen führen
dazu, daß ein erheblicher Teil der hergestellten Bildschirme
als unbrauchbar anzusehen sind und erneut aufßgeschmolzen wer
den müssen.
Die US-A 48 88 161 beschreibt ein Verfahren, mit welchem
die Kontamination des zu granulierenden Carbonats mit Abplat
zungen aus Feuerfestmaterial, welches auf die hohe Sintertempe
ratur von 800°C zurückzuführen ist, verringert werden kann.
Bei jenem Verfahren wird zunächst eine Suspension des Carbo
nats in Wasser hergestellt und eine zur Entflockung des Carbo
nats ausreichende Menge eines Entflockungsmittels, vorzugsweise
Alkalimetallsalze oder Ammoniumsalze von Akrylsäure oder Meth
acrylsäure oder von Phosphorsäure oder Polyphosphorsäure zuge
setzt. Die verflüssigte Suspension wird dann in einem Sprüh
trockner getrocknet und das erhaltene Granulat auf 600 bis
700°C erhitzt. Die Art des Erhitzens wird als nicht kritisch
geschildert.
Es besteht die Aufgabe, ein Verfahren anzugeben, mit wel
chem granuliertes Erdalkalimetallcarbonat auf technisch ein
fache Weise hergestellt werden kann und welches absolut frei
von anorganischen Feuerfestmaterialien ist. Diese Aufgabe wird
durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von granu
liertem Calciumcarbonat, Bariumcarbonat oder Strontiumcarbonat,
ist dadurch gekennzeichnet, daß man Calciumcarbonat, Bariumcar
bonat oder Strontiumcarbonat in Anwesenheit eines Bindemittels
und gegebenenfalls Wasser zunächst granuliert, dann gegebenen
falls trocknet und gegebenenfalls einer Hochtemperaturbehand
lung unterwirft, wobei das Calciumcarbonat, Bariumcarbonat oder
Strontiumcarbonat weder beim Granulieren noch beim Trocknen
und, sofern man eine Hochtemperaturbehandlung vornimmt, auch
nicht bei der Hochtemperaturbehandlung mit anorganischen Feuer
festmaterialien in Kontakt kommt.
Die Bindemittelmenge kann in einem weiten Bereich schwan
ken. Bevorzugt ist das Bindemittel in einer Menge von 0,05 bis
5 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse, im granulierten Pro
dukt enthalten.
Gemäß einer besonders einfachen Ausführungsform wird das
zu granulierende Produkt in wasserfreier Form mit einem geeig
neten Bindemittel versetzt und lediglich granuliert. Geeignete
Bindemittel sind solche Bindemittel, die auch ohne Anwesenheit
von Wasser adhäsive Eigenschaften aufweisen. Die Trocknung ist
hier nicht notwendig. Gewünschtenfalls kann man das Granulat
einer Hochtemperaturbehandlung unterwerfen. Der Begriff "Hoch
temperaturbehandlung" bedeutet in der vorliegenden Erfindung
das Erhitzen auf eine Temperatur oberhalb von 300°C bis hin
zur Sintertemperatur des Granulates, vorzugsweise 500°C bis
700°C, insbesondere 500°C bis 600°C.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
granuliert man in Anwesenheit von Wasser und trocknet nach dem
Granulieren das granulierte Material. Auch hier kann sich
selbstverständlich eine Hochtemperaturbehandlung anschließen.
Die Granulierung kann nach bekannten Verfahren und in be
kannten Gerätschaften durchgeführt werden. So kann man nach Art
einer Rollgranulierung, Mischgranulierung oder kompaktierenden
Granulierung arbeiten. Gut geeignet sind beispielsweise Granu
liertrommeln, Granulierteller, Tellermischer, Sprühmischtrom
meln, Trogschneckenmischer oder Walzenpressen. Besonders gut
geeignet sind Schnellmischer, z. B. der Schnellmischer "Recycler
CB" der Firma Lüdige, Granulierteller oder Mischgranulierer,
z. B. Pflugscharmischer der Firma Lödige.
Sofern man eine Trocknung und/oder Hochtemperaturbehand
lung durchführt, kann man übliche Trockenapparate verwenden,
ausgenommen solche, die mit anorganischen Feuerfestmaterialien
ausgekleidet sind. Gut geeignet sind beispielsweise Trommel
trockner oder Wirbelschichttrockner. Sofern man sowohl eine
Trocknung als auch eine Hochtemperaturbehandlung durchführt,
trennt man diese beiden Verfahrensmaßnahmen aus verfahrens
technischen Gründen. Die Trocknung führt man vorzugsweise bei
einer Temperatur von 100°C bis 250°C durch. Natürlich kann
man Trocknung und Hochtemperaturbehandlung auch in einem
Schritt durchführen.
Gemäß einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens führt man die Granulation in Anwesenheit sowohl von
Wasser als auch eines Bindemittels durch und trocknet dann das
Granulat, verzichtet aber auf eine Hochtemperaturbehandlung.
Das anwesende Wasser kann dadurch in das zu granulierende Mate
rial eingebracht werden, daß man entweder wasserhaltiges Car
bonat und/oder wasserhaltiges Bindemittel, vorzugsweise in Form
einer Bindemittel-Lösung, verwendet. Natürlich kann man auch
von trockenen Materialien ausgehen und die gewünschte Menge
Wasser zufügen, beispielsweise durch Aufsprühen, insbesondere
in Form einer wäßrigen Lösung des Bindemittels. Der Wasserge
halt kann auch durch Vermischen von wasserhaltigen Filterkuchen
aus der Carbonatfällung und trockenem pulverförmigen oder
granuliertem Carbonat eingestellt werden.
Die Wassermenge kann je nach der verwendeten Granulier
vorrichtung schwanken. Verwendet man beispielsweise einen
Schnellmischer oder einen Mischgranulierapparat, z. B. einen
Pflugscharmischer, kann der Wassergehalt recht hoch sein und
beispielsweise bis zu 70 Gew.-% oder mehr in der Mischung be
tragen. Hier kann man beispielsweise den noch feuchten Filter
kuchen einsetzen, der bei der Carbonatfällung mit anschließen
dem Abpressen des Wassers erhalten wird. Führt man die Granu
lation nach Art der Rollgranulierung durch, sollte der Wasser
gehalt geringer sein, z. B. bis zu 10 Gew.-% betragen. Bei
spielsweise kann man die Rollgranulation so durchführen, daß
man trockenes Carbonat mit trockenem Bindemittel und Carbonat
agglomeraten als Granulationskeimen vermischt und in der Granu
liereinrichtung mit der gewünschten Menge Wasser oder Bindemit
tel-Lösung besprüht.
Als Bindemittel sind insbesondere wasserlösliche organi
sche polymere oder oligomere Verbindungen geeignet. Gut geeig
net sind beispielsweise natürliche wasserlösliche Polymere,
beispielsweise oligomere oder polymere Saccharide wie Stärke,
aufgekochte native Kartoffelstärke, Dextrin (z. B. Produkt
Avedex 58-MD-14 der Firma AVEBE), kaltlösliche Kartoffelstärke
(beispielsweise das Produkt Paselli WA-4), kaltlösliche Weizen
stärke (Produkt Cremocine B). Gut geeignet sind auch modifi
zierte natürliche Polymere wie Carboxymethylzellulose, z. B.
Tylose H20, Tylose C30 oder Tylose MH50 von der Firma Hoechst.
Synthetische Polymere wie Polyvinylalkohol, z. B. Mowiol 4-88
oder Natriumpolyacrylat, z. B. Sokalan PA20, sind ebenfalls
brauchbar. Kieselsäureester oder Wasserglas sind ebenfalls ge
eignet.
Das Bindemittel kann wie gesagt in einer Menge von 0,05
bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse, im zu granulieren
den Produkt vorhanden sein. Bevorzugt ist das Bindemittel in
einer Menge von 1 bis 5 Gew.-%, insbesondere 1,5 bis 3 Gew.-%,
bezogen auf die Trockenmasse, in der zu granulierenden Mischung
enthalten, wenn auf die Hochtemperaturbehandlung verzichtet
wird.
Gemäß einer anderen bevorzugten Variante der vorliegenden
Erfindung granuliert man in Anwesenheit von Wasser und Binde
mittel, führt dann eine Trocknung durch und unterwirft das
Material zusätzlich einer Hochtemperaturbehandlung. Die Binde
mittelmenge kann 0,05 bis 3 Gew.-%, bezogen auf die Trocken
masse, betragen. Vorzugsweise liegt die Bindemittelmenge im
unteren Bereich, beispielsweise im Bereich von 0,05 bis
0,9 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse. Besonders gute Er
gebnisse wurden mit Bindemittelgehalten im Bereich von 0,3 bis
0,9 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse, erhalten.
Viele wasserlösliche anorganische oder organische Verbin
dungen können als Bindemittel eingesetzt werden. Gut geeignet
sind beispielsweise Alkalyhydroxide (bzw. deren Laugen), was
serlösliche Silikate, insbesondere Wasserglas, Kieselsäure
ester, natürliche oder synthetische organische Oligomere oder
Polymere wie Dextrin, Natriumpolyacrylat, z. B. die Handels
produkte Sokalan PA20, PA25 oder PA30, oder Polyvinalylkohol,
z. B. Moviol 4-88 der Firma Hoechst. Sehr gut geeignet sind
Kombinationen von Alkalymetallhydroxiden (bzw. deren Laugen)
und Natriumpolyacrylat. Vorzugsweise sind dann 0,1 bis
0,3 Gew.-% Na2O in Form von NaOH und 0,3 bis 0,6 Gew.-%
Natriumpolyacrylat, jeweils bezogen auf die Trockenmasse, im
zu granulierenden Material enthalten.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Granulieren und ge
gebenenfalls Trocknen und/oder eine Temperaturbehandlung er
hältliche granulierte Calciumcarbonat, Bariumcarbonat oder
Strontiumcarbonat, welches frei von anorganischen Feuerfest
materialien ist und einen Bindemittelgehalt von 0,05 bis
5 Gew.-% aufweist. Bevorzugte Bindemittel sind Alkalilaugen,
Wasserglas, Kieselsäureester, Stärke, native Kartoffelstärke,
Dextrin, kaltlösliche Kartoffelstärke, kaltlösliche Weizen
stärke, Polyvinylalkohol, Natriumpolyacrylat, Natriumpoly
methacrylat oder deren Gemische, und insbesondere Kombinationen
von Alkalymetallhydroxid und Natriumpolyacrylat. Die Partikel
größe liegt vorzugsweise unterhalb 1 mm.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet die Herstellung
von Erdalkalimetallcarbonaten, insbesondere Bariumcarbonat und
Strontiumcarbonat, auf technisch einfache Weise. Es wird ein
Produkt mit geringem Streubereich der Partikelgröße erhalten,
wobei der durchschnittliche Teilchendurchmesser auf einfache
Weise kontrolliert eingestellt werden kann. Das Schüttverhal
ten der erfindungsgemäßen Granulate, die eine genügende Härte
aufweisen, ist sehr gut.
Die erfindungsgemäßen Granulate können für solche Zwecke
eingesetzt werden, in welchen Erdalkalimetallcarbonate üb
licherweise verwendet werden. Aufgrund ihrer vorteilhaften
Eigenschaften, insbesondere weil sie frei von anorganischen
Feuerfestmaterialien sind, eignen sie sich besonders zur An
wendung in der Glasindustrie, insbesondere bei der Herstellung
von Frontscheiben für Bildschirme.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter er
läutert, ohne sie in ihrem Umfang einzuschränken.
Herstellung von granuliertem Strontiumcarbonat in einem
Schnellmischer.
Gefälltes Strontiumcarbonat in Form eines feuchten Filter
kuchens, das unmittelbar aus der Strontiumcarbonatfällung
stammte und einen Wassergehalt zwischen 35 und 45 Gew.-% auf
wies, wurde in einem Schnellmischer mit feinteiligem, wasser
freiem Strontiumcarbonat aus einer vorherigen Granulatherstel
lung und Natronlauge und Natriumpolyacrylat, Sokalan PA20,
vermischt, wobei die Mengen so eingeregelt wurden, daß der
Wassergehalt auf etwa 4 bis 5 Gew.-%, der Gehalt an Na2O auf
0,2 Gew.-% und der Gehalt an Sokalan auf 0,5 Gew.-%, die bei
den letzteren Angaben bezogen auf die Trockenmasse, eingestellt
wurde. Das den Schnellmischer verlassende Gut wurde in einem
Fließbetttrockner getrocknet. Der Fließbetttrockner war mit
Wärmetauschereinrichtungen versehen, die auf 200°C temperiert
wurden. Das den Fließbetttrockner verlassende Gut hatte eine
Austrittstemperatur von etwa 85 bis 90°C. Das getrocknete Gut
wurde dann einer Hochtemperaturbehandlung unterworfen, die
ebenfalls in einem Fließbetttrockner durchgeführt wurde. Hier
wurde das Granulat mit auf 750°C erhitzten Brenngasen kontak
tiert. Seine Austrittstemperatur betrug 625 bis 680°C. Es
wurde dann abgekühlt und das Granulat mit dem gewünschten
Partikeldurchmesser abgesiebt. Grobanteile wurden zerkleinert
und erneut gesiebt, Feinanteile wurden in einem später durch
geführten Mischverfahren als Trockengut dem Schnellmischer
zugesetzt. Der Partikeldurchmesser des abgesiebten Strontium-
Granulates lag im Bereich von 0,2 bis 0,8 mm.
Herstellung von granuliertem Strontiumcarbonat in einer Wal
zenpresse mit Hochtemperaturbehandlung.
Eingesetzt wurde trockenes, feinteiliges Strontiumcarbonat. Als
Bindemittel wurde eine Kombination von Natriumpolyacrylat und
Natriumhydroxid in Form einer wäßrigen Lösung eingesetzt. Die
Natronlauge wurde in einer solchen Menge eingesetzt, daß
0,2 Gew.-% Na2O in Form von Natronlauge im zu granulierenden
Material vorhanden waren. Das Natriumpolyacrylat (Handelspro
dukt "Sokalan" PA20®, Firma BASF) wurde in einer solchen Menge
zugesetzt, daß 0,5 Gew.-% Natriumpolyacrylat im zu granulieren
den Material vorhanden waren. Das Material wurde mit der Binde
mittel-Lösung versetzt, getrocknet und dann in einer Walzen
presse durch Pressagglomeration granuliert. Anschließend wurde
das Granulat auf 600°C erhitzt (Trocknung und Hochtemperatur
behandlung wurden hier unmittelbar nacheinander durchgeführt).
Es wurde ein hartes Granulat erhalten.
Herstellung von granuliertem Bariumcarbonat mit Hochtemperatur
behandlung.
Beispiel 2 wurde analog unter Verwendung von pulverförmigem,
feinteiligem Bariumcarbonat wiederholt. Das Ergebnis war analog
dem in Beispiel 2 erhaltenen Ergebnis.
Herstellung von granuliertem Strontiumcarbonat mit Polyvinyl
alkohol als Bindemittel.
Beispiel 2 wurde analog wiederholt. Diesmal wurde jedoch eine
Kombination von Natronlauge und Polyvinylalkohol (Handelspro
dukt Mowiol 4-88®, Firma Hoechst) verwendet.
Bei einem unmittelbaren Vergleich erwiesen sich die gemäß Bei
spiel 2 unter Verwendung von Polyacrylat hergestellten Grana
lien als härter.
Herstellung von granuliertem Strontiumcarbonat auf einem Granu
lierteller
- a) Herstellung von Keimen:
Aus pulverförmigem Strontiumcarbonat, Natronlauge und Soka lan PA20 sowie etwas Wasser wurden Kugeln mit einem Durch messer von 10 bis 30 mm auf dem Granulierteller gebildet und dann zerkleinert. Das zerkleinerte Material ließ man über Nacht trocknen. Anschließend wurde das Material auf Parti kel von etwa 0,8 mm Durchmesser zerkleinert. - b) Durchführung der Aufbaugranulation:
Die gemäß a) gebildeten Keime wurden auf den Drehteller ge geben und feinteiliges Strontiumcarbonat und Wasser, welches Natronlauge und Sokalan PA20 enthielt, im Gewichtsverhält nis von 5,4:1 auf den Drehteller langsam aufgegeben. Sobald das kugelförmige Granulat den gewünschten Durchmesser, in diesem Fall etwa 1 mm, erreichte, wurde die Fraktion mit einem Partikeldurchmesser von 0,4 bis 1,0 mm als Produkt fraktion abgezogen. Überkorn mit einem Durchmesser < 1 mm wurde nach Zerkleinerung, Unterkorn mit einem Durchmesser < 0,4 mm wieder als Keimbildner eingesetzt.
Die Produktfraktion wurde anschließend bei 150°C im Troc
kenschrank getrocknet. Sie bestand zu 99,2 Gew.-% aus
Strontiumcarbonat, zu 0,5 Gew.-% aus Sokalan PA20 und
0,3 Gew.-% Na2O.
Das Produkt wurde anschließend einer Hochtemperaturbehand
lung bei 600°C unterworfen. Es wurde ein hartes kugelför
miges Granulat erhalten.
Herstellung von granuliertem Strontiumcarbonat ohne Hochtempe
raturbehandlung.
Die Granulation erfolgte in einem Intensivmischer der Firma
Eirich. Trockenes Strontiumcarbonat wurde vorgelegt. Dem
trockenen Strontiumcarbonat wurde feuchtes Carbonat in Form
eines wasserhaltigen Filterkuchens zugegeben, wie er bei der
Strontiumcarbonat-Fällung anfällt. Der Wassergehalt betrug 35
bis 45 Gew.-%. Das resultierende Strontiumcarbonat mit
12 Gew.-% Wasser wurde in einem Schnellmischer mit aufgekoch
ter, nativer Kartoffelstärke-Lösung versetzt, so daß der Gehalt
an Kartoffelstärke, bezogen auf die Trockenmasse, 2 Gew.-% be
trug. Das den Schnellmischer verlassende Produkt wurde dann
bei einer Temperatur von 150°C getrocknet.
Es wurde ein hartes Granulat erhalten.
Beispiel 6 wurde unter Verwendung folgender Bindemittel wieder
holt:
I. Dextrin, Handelsprodukt Avedex 58-MD-14, Firma AVEBE,
II. Kaltlösliche Kartoffelstärke, Produkt Paselli WA-4,
III. Kaltlösliche Weizenstärke, Produkt Cremocine B,
IV. Carboxymethylzellulose Tylose H20,
V. Tylose C30, Firma Hoechst,
VI. Stärke p.a . .
I. Dextrin, Handelsprodukt Avedex 58-MD-14, Firma AVEBE,
II. Kaltlösliche Kartoffelstärke, Produkt Paselli WA-4,
III. Kaltlösliche Weizenstärke, Produkt Cremocine B,
IV. Carboxymethylzellulose Tylose H20,
V. Tylose C30, Firma Hoechst,
VI. Stärke p.a . .
Besonders harte Granulate wurden unter Verwendung von Stärke
p.a. und nativer Kartoffelstärke erhalten. Die übrigen Binde
mittel lieferten ebenfalls verhältnismäßig harte Granulate.
Herstellung von granuliertem Strontiumcarbonat mit 0,5 Gew.-%
Carboxymethylcellulose als Bindemittel, ohne Hochtemperaturbe
handlung.
Beispiel 6, IV wurde wiederholt. Diesmal wurde eine Tylose-H-
20-Lösung in einer Menge eingesetzt, daß 0,5 Gew.-% Tylose H20,
berechnet auf die Trockenmasse, als Bindemittel enthalten war.
Es wurden wiederum harte, gut schüttfähige Granulate erhalten.
Herstellung von granuliertem Strontiumcarbonat mit Wasserglas,
ohne Hochtemperaturbehandlung.
Beispiel 6 wurde wiederholt. Diesmal wurde eine Natriumsilikat
lösung (Wasserglas) in einer Menge zugesetzt, daß 5 Gew.-%
Natriumsilikat, bezogen auf die Trockenmasse, als Bindemittel
enthalten war. Es wurden auch bei diesem Versuch harte, gut
schüttfähige Granulate erhalten.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von granuliertem Calciumcar
bonat, Bariumcarbonat oder Strontiumcarbonat, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Calciumcarbonat, Bariumcarbonat oder Stron
tiumcarbonat in Anwesenheit eines Bindemittels und gegebenen
falls Wasser zunächst granuliert, dann gegebenenfalls trocknet
und gegebenenfalls einer Hochtemperaturbehandlung unterwirft,
wobei das Calciumcarbonat, Bariumcarbonat oder Strontiumcarbo
nat weder beim Granulieren noch beim Trocknen und, sofern man
kalziniert, auch nicht bei der Hochtemperaturbehandlung mit
anorganischen Feuerfestmaterialien in Kontakt kommt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bindemittel in einer Menge von 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf die Trockenmasse, im granulierten Produkt enthalten ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß man Calciumcarbonat, Bariumcarbonat oder Strontium
carbonat zunächst granuliert und dann gegebenenfalls trocknet,
aber nicht einer Hochtemperaturbehandlung unterwirft.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß man die Granulation in einem Schnell
mischer, einem Granuliermischer oder auf einem Granulierteller
durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Anwesenheit von Wasser granuliert und dann trocknet.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß man die Trocknung und gegebenenfalls
Hochtemperaturbehandlung in einem Trommeltrockner oder einem
Wirbelschichttrockner durchführt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Trocknung bei einer Temperatur von 100°C bis 250°C
durchführt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man Bariumcarbonat oder Strontium
carbonat granuliert.
9. Granuliertes Caliumcarbonat, Bariumcarbonat oder
Strontiumcarbonat, frei von anorganischen Feuerfestmaterialien
mit einem Bindemittelgehalt von 0,05 bis 5 Gew.-%, erhältlich
durch Granulieren und Trocknen.
10. Granulat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
als Bindemittel Alkalihydroxid oder Alkalilauge, Wasserglas,
Kieselsäureester, Stärke, native Kartoffelstärke, Dextrin,
kaltlösliche Kartoffel- oder Weizenstärke, Polyvinylalkohol,
Natriumpolyacrylat, Natriumpolymethacrylat, oder deren Ge
mische, vorzugsweise Kombinationen von Alkalihydroxid oder
Alkalilauge mit Natriumpolyacrylat enthalten ist.
11. Verfahren zur Herstellung von Glas, dadurch gekenn
zeichnet, daß man granuliertes Bariumcarbonat oder Strontium
carbonat, erhalten nach einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 8,
verwendet.
Priority Applications (6)
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KR1019930002601A KR100329312B1 (ko) | 1992-03-13 | 1993-02-24 | 과립형태의탄산알카리토금속의제조방법 |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=6453912
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4207923A Withdrawn DE4207923A1 (de) | 1992-03-13 | 1992-03-13 | Herstellung von granuliertem erdalkalimetallcarbonat |
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JP (1) | JPH0648731A (de) |
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