DE4207915C2 - Thermistorelement mit inneren Elektroden - Google Patents
Thermistorelement mit inneren ElektrodenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Thermistorelement gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1. Sie betrifft insbesondere ein Thermistor
element, das als chipförmiges Bauelement für die Ober
flächenmontage verwendbar ist (SMD) und sich durch geringe Toleranzen im
Widerstandswert und im B-Wert auszeichnet.
Ein Beispiel eines Thermistorelements mit negativem Temperaturkoeffizien
ten (NTC), das bisher als SMD-Bauelement eingesetzt wird, ist in Fig. 2 ge
zeigt. Das NTC-Thermistorelement 1 weist einen einzelnen plattenförmigen
Thermistorkörper 2 auf, an dessen beiden Endflächen Elektroden 3 und 4
angebracht sind. Als Thermistorkörper 2 wird ein gesinterter Keramikkörper
verwendet, den man erhält, indem man einen gesinterten Keramikblock in
Scheiben schneidet und die Scheiben auf eine vorgegebene Größe zuschnei
det.
Das oben beschriebene Thermistorelement 1 wird bisher auf folgende Weise
hergestellt. Keramikpulver zur Bildung des Thermistorkörpers 2 wird zu
nächst kalziniert, und das kalzinierte Rohmaterial wird mit einem Bindemit
tel vermischt. Das Gemisch wird granuliert, und das granulierte Rohmaterial
wird zu einem Formteil vorgegebener Größe geformt. Das Formteil wird ge
sintert und in Richtung seiner Dicke in Scheiben geschnitten, so daß man
Keramikscheiben (Wafer) erhält, deren Dicke derjenigen des Bauelements
entspricht. Die Keramikscheiben werden bei Temperaturen von 900 bis
1100°C getempert, mit Hilfe einer Kreuzschnitt-Säge auf vorgegebene Größe
geschnitten, trommelpoliert und schließlich mit den äußeren Elektroden 3
und 4 an beiden Endflächen versehen. Die äußeren Elektroden 3 und 4 wer
den gebildet, indem man Leitpaste wie etwa Silberleitpaste aufträgt und die
Anordnung bei einer bestimmten Temperatur für etwa 10 Minuten brennt.
Die in der oben beschriebenen Weise hergestellten herkömmlichen NTC-
Thermistorelemente sind bisher noch nicht in weitem Umfang eingesetzt
worden. Der Grund besteht darin, daß die Streuung oder Toleranz der Wider
standswerte der so hergestellten Thermistorelemente 1 verhältnismäßig
groß ist. Die Toleranz liegt in der Größenordnung von 10%. Auch die Tole
ranz des B-Wertes ist mit etwa 1 bis 2% sehr hoch. Es ist deshalb wünschens
wert, die Toleranzen im Widerstandswert und im B-Wert zu verringern.
Tabelle 1
Bei dem in Fig. 2 gezeigten NTC-Thermistorelement 1 wird der Wider
standswert eingestellt, indem man die Dicke des Keramikkörpers 2 verän
dert. Wenn der Widerstandswert des Thermistorelements von einem ge
wünschten Sollwert abweicht, so wird der Widerstandswert korrigiert durch
Verringern der Dicke des Thermistorkörpers 2, speziell durch Verringern
der Dicke der oben genannten Keramikscheiben durch Polieren oder durch
Ändern der Dicke der Scheiben, in die der ursprüngliche gesinterte Kera
mikblock geschnitten wird. Aus diesem Grund ergeben sich beträchtliche
Dickenabweichungen zwischen verschiedenen Herstellungschargen, und die
Thermistorelemente weisen zwangsläufig starke Dickenabweichungen auf,
obgleich sie denselben Widerstandswert besitzen. Es ergeben sich somit u. a.
Thermistorelemente mit relativ kleiner Dicke, die den Nachteil haben, daß
sie im praktischen Einsatz leicht zerbrochen werden oder Risse bekommen.
Sortimente von NTC-Thermistorelementen mit einer Folge von unterschied
lichen Widerstandswerten werden hergestellt, indem man verschiedene Ma
terialsorten verwendet. Wenn man eine einheitliche Dicke der Thermistore
lemente des gesamten Sortiments anstrebt, so besteht das Problem, daß mit
einer bestimmten Materialsorte nur ein ganz bestimmter Widerstandswert
erzielt werden kann. Man benötigt deshalb eine große Vielzahl unterschiedli
cher Materialsorten. Um dies zu vermeiden, werden Sortimente von NTC-
Thermistorelementen mit definierten, jeweils unterschiedlichen Widerstand
werten aus einer einzigen Materialsorte hergestellt, und der Widerstandswert
wird durch die Dicke des Elements bestimmt. Aus diesem Grund treten bei
den NTC-Thermistorelementen eines solchen Sortiments sehr unterschiedli
che Dicken im Bereich von 0,5 bis 1,3 mm auf.
Ein weiterer Nachteil des herkömmlichen NTC-Thermistorelements 1 be
steht darin, daß sich die Kenndaten sehr leicht im Laufe der Zeit ändern
können und daß das Bauelement eine unzureichende Lebensdauer aufweist,
da die äußeren Elektroden 3 und 4 an den Oberflächen freiliegen.
Darüber hinaus wird die Streuung der Widerstandswerte der herkömmlichen
NTC-Thermistorelemente 1 bei der Herstellung merklich durch Streuungen
in der Größe der Thermistorkörper 2 und im Abstand zwischen den äußeren
Elektroden beeinflußt. Bei der Herstellung ist deshalb eine hohe Präzision er
forderlich, damit man Widerstandselemente mit den gewünschten Wider
standswerten erhält. Die oben beschriebenen Nachteile bestehen nicht nur
bei NTC-Thermistorelementen, sondern auch bei Thermistorelementen mit
positivem Temperaturkoeffizienten (PTC).
Aus DE-OS 23 21 478 und US Statutory Invention Registration Reg. Nr. H415
sind Thermistoren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, die je
weils mehrere Paare innerer Elektroden aufweisen. Die inneren Elektroden
jedes Paares sind parallel versetzt zueinander und einander überlappend im
Inneren des gesinterten Thermistorkörpers angeordnet und jeweils mit ei
ner der beiden äußeren Elektroden an den gegenüberliegenden Außenflä
chen des Thermistorkörpers verbunden. Der Widerstandswert wird hier
durch die Anzahl der Elektrodenpaare und durch den Abstand dieser Elek
troden in der Richtung der Dicke des Thermistorkörpers bestimmt. Bei die
sen Thermistoren ist somit der Widerstandswert von mehreren Parametern,
unter anderem auch von der Dicke der Keramikschicht zwischen den über
lappenden inneren Elektroden abhängig, so daß herstellungsbedingte Streu
ungen der Widerstandswerte nur schwer zu vermeiden sind und es verhält
nismäßig schwierig und aufwendig ist, Thermistorelemente mit unterschied
lichen Widerstandswerten herzustellen und dabei eine einheitliche Dicke der
Bauelemente aufrechtzuerhalten.
Aus US 4 786 888 ist ein Thermistorelement mit nur einem einzigen Paar in
nerer Elektroden bekannt. Die inneren Elektroden sind hier gegenüberlie
gend zueinander angeordnet und in Richtung der Dicke des Thermistorele
ments zueinander beabstandet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Thermistorelement zu schaf
fen, bei dem unterschiedliche Widerstandswerte mit engen Toleranzen ein
gestellt werden können, ohne daß die Dicke oder die Materialzusammenset
zung des Bauelements geändert werden muß.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Thermis
torelement nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 die ersten und zweiten
inneren Elektroden einander nicht überlappen, sondern mit ihren freien
Enden - in Richtung parallel zur Erstreckungsrichtung der inneren Elektro
den gesehen - zueinander beabstandet sind.
Der Widerstandswert des erfindungsgemäßen Thermistorelements wird da
durch festgelegt, daß man den Abstand zwischen den einander gegenüberlie
genden Enden der inneren Elektroden geeignet wählt. Auf diese Weise kön
nen unterschiedliche Widerstandswerte eingestellt werden, ohne daß die
Dicke oder die Materialzusammensetzung des Bauelements geändert werden
muß.
Darüber hinaus gestattet die Beeinflussung des Widerstandswertes über den
Elektrodenabstand eine äußerst präzise Einstellung des Widerstandswertes.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Bevorzugt liegen die Kanten der inneren Elektroden mit Ausnahme der mit
den äußeren Elektroden verbundenen Kanten im Inneren des Thermistor
körpers. Hierdurch wird eine Veränderung des Widerstandswertes durch
Umgebungseinflüsse vermieden und somit die Lebensdauer des Bauelements
erhöht.
Für den Thermistorkörper wird bevorzugt ein monolithischer gesinterter
Körper verwendet, den man durch Laminieren von mehreren keramischen
Grünschichten zusammen mit Materialien für die ersten und zweiten inneren
Elektroden und durch anschließendes gemeinsames Brennen der Anordnung
erhält.
Wenn der gesinterte Körper in dieser Weise durch Zusammenlaminieren von
keramischen Grünschichten und Elektrodenmaterial hergestellt wird, so
können Streuungen im Durchmesser der Keramikpartikel und in der Vertei
lung der Poren verringert werden, und die Fläche der Poren des gesinterten
Körpers läßt sich ebenfalls verringern. Speziell wenn dünne keramische
Grünschichten laminiert werden und der so erhaltene Schichtkörper zu
einem Körper mit der Dicke des Bauelements gesintert wird, können die
Streuungen im Durchmesser der Keramikpartikel und in der Verteilung der
Poren verringert werden, und man erhält einen gesinterten Körper mit grö
ßerer Dichte als beim Sintern eines dicken Blockes, der anschließend in
Scheiben geschnitten wird. Da außerdem bei dem erfindungsgemäßen Ther
mistorelement der Widerstandswert durch den Abstand zwischen den Enden
der inneren Elektroden bestimmt wird, läßt sich der störende Einfluß von
Toleranzen in der Größe des Thermistorkörpers oder in der Dicke der Kera
mikschichten weitgehend vermeiden. Insgesamt ist es somit möglich, bei
dem Widerstandswert und dem B-Wert der Thermistorelemente enge Tole
ranzen einzuhalten.
Da die inneren Enden der ersten und zweiten inneren Elektroden sich in
einem bestimmten Abstand gegenüberliegen und der Widerstandswert des
Thermistorelements durch Änderung dieses Abstands eingestellt wird, kann
der Widerstandswert der Thermistorelemente variiert werden, ohne daß die
Dicke der Elemente geändert werden muß. Auf diese Weise kann ein Sorti
ment von Thermistorelementen mit unterschiedlichen Widerstandswerten
hergestellt werden, bei dem sämtliche Elemente dieselbe Form aufweisen.
Hieraus ergeben sich entscheidende Vorteile bei der Handhabung der Ther
mistor-Bauelemente und bei der automatischen Bestückung von Schaltungen
mit solchen Bauelementen.
Bei herkömmlichen Thermistorelementen wurde der Widerstandswert durch
Verändern der Dicke eingestellt. Die Thermistorelemente hatten deshalb
Dicken im Bereich von 0,5 bis 1,25 mm. Die Thermistorelemente mit den
geringeren Dicken konnten beispielsweise bei der Montage auf einem Sub
strat leicht zerbrechen. Außerdem ließ sich in einigen Fällen keine konstante
Festigkeit der Thermistorelemente in einem Biegetest erreichen. Da demge
genüber bei dem erfindungsgemäßen Thermistorelement die Dicke konstant
gehalten werden kann, läßt sich auch eine einheitliche Festigkeit der Bauele
mente gegenüber Biegebeanspruchungen erreichen, so daß Schäden wie ein
Zerbrechen der Bauelemente und dergleichen bei der Montage vermieden
werden.
Die Beeinflussung des Widerstandswertes über den Abstand der inneren
Elektroden gestattet darüber hinaus eine einfache Massenherstellung von
Thermistorelementen mit den gewünschten Widerstandswerten.
Die inneren Elektroden können mit äußerster Präzision hergestellt werden,
indem Leitpaste im Druckverfahren aufgebracht wird. Auf diese Weise läßt
sich bei der Herstellung der Elektrodenabstand und damit der Widerstands
wert des Bauelements äußerst präzise festlegen.
Da die Widerstandswerte einfach durch Verändern des Abstands zwischen
den inneren Elektroden in einem weiten Bereich variiert werden können,
lassen sich Thermistorelemente mit einer großen Bandbreite von Wider
standswerten mit einer verhältnismäßig kleinen Anzahl unterschiedlicher
Materialsorten herstellen, so daß Materialkosten gespart werden können.
Auch die durch das oben beschriebene Herstellungsverfahren erzielbare Ein
heitlichkeit der Durchmesser der Keramikpartikel und der Porenverteilung
und die größere Dichte des Thermistorkörpers trägt zur Verringerung der
Toleranzen des Widerstandswertes und des B-Wertes bei.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Thermistorelement gemäß einem er
sten Ausführungsbeispiel;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines bekannten Thermistor
elements;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Thermistorelements gemäß
der Erfindung;
Fig. 4 einen horizontalen Schnitt durch das Thermistorelement;
Fig. 5 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen dem Widerstands
wert und dem Abstand der inneren Elektroden wiedergibt.
Fig. 6 ein Widerstandsdiagramm für unterschiedliche Überdeckungsbreiten
der äußeren Elektroden;
Fig. 7 ein Diagramm der Ergebnisse von Hochtemperatur- und Feuch
tigkeits-Dauertests;
Fig. 8A einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel mit mehreren Paa
ren innerer Elektroden;
Fig. 8B einen Schnitt durch ein Thermistorelement gemäß einem wei
teren Ausführungsbeispiel;
Fig. 9 einen schematischen Grundriß einer abgewandelten Elektro
dengestaltung;
Fig. 10 einen Grundriß gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
Fig. 11 einen Grundriß eines Ausführungsbeispiels, bei dem eine innere
Elektrode in mehrere Teilelektroden unterteilt ist; und
Fig. 12 einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel, bei dem die inne
ren Elektroden in zueinander versetzten Ebenen liegen.
In Fig. 1, 3 und 4 ist ein Ausführungsbeispiel eines Thermistorelements
gemäß der Erfindung gezeigt. Als Beispiel soll angenommen werden, daß es
sich um ein NTC-Thermistorelement handelt.
Das Thermistorelement 11 weist erste und zweite äußere Elektroden 13 und
14 auf den beiden Endflächen 12a und 12b eines Thermistorkörpers 12 auf.
Eine erste innere Elektrode 15 und eine zweite innere Elektrode 16 sind so
angeordnet, daß sie in derselben Höhe, d. h., in einer gemeinsamen Ebene, in
dem Thermistorkörper 12 liegen. Die erste innere Elektrode 15 ist mit der
ersten äußeren Elektrode 13 und die zweite innere Elektrode 16 mit der
zweiten äußeren Elektrode 14 verbunden. Die freien Enden 15a und 16a der
ersten und zweiten inneren Elektroden 15 und 16 liegen einander in einem
bestimmten Abstand gegenüber.
Bei dieser Anordnung der inneren Elektroden 15, 16 läßt sich der Wider
standswert des Thermistorelements 11 variieren, indem man den Abstand
zwischen den Enden 15a und 16a der inneren Elektroden variiert. Durch ge
eignete Wahl des Abstands zwischen den Enden 15a und 16a läßt sich somit
der Widerstandswert des Thermistorelements festlegen, ohne daß die Dicke
des Thermistorelements geändert werden muß. Bei dem beschriebenen Aus
führungsbeispiel kann deshalb der Widerstandswert des NTC-
Thermistorelements 11 nach Wunsch gewählt werden, und gleichzeitig si
chergestellt werden, daß das Bauelement eine ausreichende mechanische
Stabilität aufweist, so daß Schäden wie Brüche oder Risse des Thermistor
körpers 11 beim Trommelpolieren und bei der Montage vermieden werden.
Andererseits ermöglicht es die Beeinflussung des Widerstandswertes durch
den Abstand zwischen den Enden 15a und 16a der inneren Elektroden, die
Dicke des Bauelements bei ungeändertem Widerstandswert zu erhöhen, oder
ein Sortiment von Thermistorelementen mit einheitlicher Dicke zu schaffen,
die eine Folge unterschiedlicher Widerstandswerte aufweisen.
Der Thermistorkörper 12 mit den eingebetteten ersten und zweiten inneren
Elektroden 15 und 16 wird vorzugsweise hergestellt, indem man mehrere
keramische Grünschichten und Materialien für die ersten und zweiten inne
ren Elektroden übereinanderlaminiert und anschließend gemeinsam brennt,
wie weiter unten noch näher erläutert werden wird. In diesem Fall sind die
Abweichungen im Durchmesser der Keramikpartikel und in der Porenvertei
lung kleiner, und das Thermistorelement 12 wird insgesamt dichter als bei
Elementen, die in herkömmlicher Weise aus Scheiben eines gesinterten
Blockes hergestellt werden. Bei der vorgeschlagenen Herstellungsweise ist es
deshalb möglich, die Streuungen des Widerstandswertes und des B-Wertes zu
verringern.
Das oben beschriebene Herstellungsverfahren ist jedoch nicht zwingend. Bei
spielsweise kann der Thermistorkörper 12 auch dadurch hergestellt werden,
daß zwei gesinterte Keramikkörper durch die ersten und zweiten inneren
Elektroden 15 und 16 miteinander verbunden werden.
Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Kanten der inne
ren Elektroden 15 und 16 mit Ausnahme der Kanten, die mit den äußeren
Elektroden 13 und 14 verbunden sind, vollständig in den Thermistorkörper
12 eingebettet, wie in Fig. 4 gezeigt ist. Folglich sind die inneren Elektro
den 15 und 16 keinen äußeren Umgebungseinflüssen ausgesetzt, so daß sie
eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Umgebungseinflüssen
und eine entsprechend lange Lebensdauer aufweisen. Wenn jedoch eine be
sondere Unempfindlichkeit gegenüber Umgebungseinflüssen nicht erforder
lich ist, können die Kanten der ersten und zweiten inneren Elektroden 15
und 16 auch an der Außenfläche des Thermistorkörpers 12 freiliegen.
Nachfolgend sollen spezielle Versuchsbeispiele dargestellt werden.
Als Rohmaterial werden Mn3O4, NiO und Co3O4 in einem Gewichtsverhält
nis von 45 : 25 : 30 gemischt. Dieses Rohmaterial wird bei einer Temperatur
von 1000°C zwei Stunden lang kalziniert und dann in einer Pulvermühle ge
mahlen.
10 bis 20 Gewichtsprozent Polyvinylalkohol als organisches Bindemittel, 0,5
Gewichtsprozent Glyzerin als Plastifizierer und 1,0 Gewichtsprozent eines Di
spersionsmittels auf Polyvinylbasis werden zu dem kalzinierten und gemahle
nen Rohmaterial hinzugegeben und 16 Stunden lang gemischt. Die Mischung
wird durch ein 250 mesh-Sieb passiert, um grobe Körner zu entfernen, und
wird in einen Schlamm verwandelt, der zur Bildung einer dünnen Schicht
oder eines Blattes geeignet ist. Der Schlamm wird in einem Ausstreichverfah
ren zu einer keramischen Grünschicht mit einer Dicke von 50 µm geformt.
Die Grünschicht wird auf eine vorgegebene Größe geschnitten, und Leitpaste
zur Bildung der inneren Elektroden 15 und 16 gemäß Fig. 4 wird auf die
Oberfläche einer der durch das Ausschneiden erhaltenen keramischen Grün
schichten aufgedruckt. Mehrere Grünschichten werden über und unter der
mit der Leitpaste versehenen Grünschicht übereinandergelegt, so daß man
einen Schichtkörper mit einer Gesamtdicke von 1550 µm erhält. Der
Schichtkörper wird sodann in Richtung seiner Dicke gepreßt und in eine
Vielzahl laminierter Chips in der Form rechteckiger Platten mit Abmessun
gen von 2,4 × 1,5 mm zerschnitten. Die Chips werden bei einer Temperatur
von 1200°C zwei Stunden lang gesintert und anschließend trommelpoliert.
Auf diese Weise erhält man Thermistorkörper 12 der in Fig. 1 gezeigten Art
mit Abmessungen von zweimal 1,25 × 1,0 mm. Auf die beiden Endflächen des
Thermistorkörpers 12 werden Silberleitpasten aufgetragen und bei einer
Temperatur von 850°C 10 Minuten lang gebrannt, wodurch die ersten und
zweiten äußeren Elektroden 13 und 14 gebildet werden und somit das NTC-
Thermistorelement 11 fertiggestellt wird.
Nach dem oben beschriebenen Verfahren werden fünf Sorten von NTC-Ther
mistorelementen hergestellt, wobei eine Leitpaste aus einem Material mit
einem spezifischen Widerstand ρ25 = 500 Ω cm derart aufgedruckt wird, daß
der Abstand zwischen den inneren Enden 15a und 16a der durch diese Leit
paste gebildeten inneren Elektroden 15 und 16 nach dem Sintern 0,3 mm,
0,4 mm, 0,5 mm und 1,4 mm beträgt.
Bei den fünf Sorten der in der oben beschriebenen Weise hergestellten NTC-
Thermistorelemente mit den Abmessungen 2,0 × 1,25 × 1,0 mm wurden die
Widerstandswerte und die B-Werte bei einer Temperatur von 25°C gemessen.
Die Ergebnisse, zusammen mit den jeweils zugehörigen Streuungen oder Va
rianzen, sind in Tabelle 2 angegeben und in Fig. 5 graphisch dargestellt.
Tabelle 2
Wie sich aus den Ergebnissen in Tabelle 2 und Fig. 5 ablesen läßt, ist der
Widerstandswert umso größer, je größer der Abstand zwischen den inneren
Enden 15a und 16a der inneren Elektroden ist. Der B-Wert ändert sich je
doch nicht wesentlich, und die Abweichungen der Widerstandswerte und B-
Werte voneinander sind relativ klein und stabil. Es zeigt sich somit, daß NTC-
Thermistorelemente mit unterschiedlichen Widerstandswerten aber mit ein
heitlichem Außendurchmesser hergestellt werden können, indem man den
Abstand zwischen den inneren Elektroden 15 und 16 variiert.
Es wurden dann mehrere NTC-Thermistorelemente mit einem Abstand von
0,3 mm zwischen den Enden 15a und 16a der inneren Elektroden herge
stellt, und bei diesen Thermistorelementen wurde die in Fig. 1 gezeigte
Überdeckungsbreite "a" der äußeren Elektroden 13 und 14 mit den Seiten
flächen des Thermistorkörpers 12 variiert. Die Ergebnisse von Widerstands
messungen an diesen Thermistorelementen sind in Fig. 6 und in Tabelle 3
wiedergegeben. Zum Vergleich wurde ein herkömmliches NTC-Thermistore
lement 1 mit den Abmessungen 2,0 × 1,25 × 1,0 mm gemäß Tabelle 1 herge
stellt, und die Änderung des Widerstandswertes in Abhängigkeit von der Än
derung der Überdeckungsbereite der äußeren Elektroden wurde gemessen.
Die Ergebnisse dieser Messungen sind ebenfalls in Fig. 6 veranschaulicht.
Tabelle 3
Wie aus Fig. 6 und Tabelle 3 hervorgeht, tritt bei den NTC-Thermistorele
menten gemäß der Erfindung auch bei Änderungen der Überdeckungsbreite
der äußeren Elektroden kaum eine Änderung des Widerstandswertes auf. Bei
dem herkömmlichen Thermistorelement führt dagegen die Änderung der
Überdeckungsbreite zu beträchtlichen Änderungen des Widerstandswertes.
Bei dem Thermistorelement gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
der Erfindung läßt sich somit ein gewünschter Widerstandswert erhalten,
ohne daß die Überdeckungsbreite "a" der äußeren Elektroden als Einflußgrö
ße berücksichtigt werden muß.
Weiterhin wurden die NTC-Thermistorelemente gemäß dem oben beschrie
benen Ausführungsbeispiel der Erfindung im Hinblick auf ihre Lebensdauer
getestet. Hierzu wurde ein Hochtemperatur-Dauertest ausgeführt, bei dem
das Thermistorelement einer Temperatur von 120°C ausgesetzt war, sowie
ein Feuchtigkeits-Dauertest, bei dem das Thermistorelement für lange Zeit in
einer Umgebung mit einer Temperatur von 80°C und einem relativen Feuch
tigkeitsgehalt von 65% belassen wurde. Zur Bewertung der Lebensdauer der
Thermistorelemente wurde die Änderung des Widerstandswertes in Abhän
gigkeit von der Dauer der Behandlung gemessen. Entsprechende Vergleich
smessungen wurden mit dem herkömmlichen Thermistorelement gemäß
Fig. 2 ausgeführt. Die Ergebnisse sind in Fig. 7 dargestellt.
Es ist erkennbar, daß bei den Thermistorelementen gemäß der Erfindung
nur eine sehr geringe Änderung des Widerstandswertes auftritt und die
Streuung der Widerstandswerte sowohl in dem Hochtemperatur-Dauertest als
auch in dem Feuchtigkeits-Dauertest selbst nach 1000 Stunden noch klein
und stabil ist. Bei dem herkömmlichen Thermistorelement ist die zeitliche
Änderung der Widerstandswerte dagegen signifikant größer, und die Streu
ung der Widerstandswerte nimmt mit zunehmender Behandlungsdauer deut
lich zu.
Es wurden dann NTC-Thermistorelemente mit der gleichen Größe wie bei
den oben beschriebenen Beispielen hergestellt, bei denen jedoch das die in
neren Elektroden 15 und 16 bildende leitfähige Material gemäß Tabelle 4 va
riiert wurde. Der Abstand zwischen den inneren Enden der inneren Elektro
den betrug 0,3 mm. Die Widerstandswerte und B-Werte bei einer Temperatur
von 25°C sowie die zugehörigen Streuungen der Widerstandswerte und B-
Werte sind für die verschiedenen Thermistorelemente in Tabelle 4 darge
stellt.
Tabelle 4
Wie aus Tabelle 4 hervorgeht, können auch bei Verwendung unterschiedli
cher Materialien für die inneren Elektroden NTC-Thermistorelemente her
gestellt werden, bei denen die Streuungen der Widerstandswerte und der B-
Werte ähnlich klein sind wie bei den Ergebnissen in Tabelle 2 und die eine
ähnlich hohe Zuverlässigkeit aufweisen.
Fig. 8A und 8B zeigen NTC-Thermistorelemente 21 und 31, die jeweils
mehrere Paare innerer Elektroden aufweisen. Für diese Thermistorelemente
sowie für das in Fig. 1 gezeigte Thermistorelement mit nur einem einzigen
Elektrodenpaar wurden die Widerstandswerte bei 25°C und die Streuungen
der Widerstandswerte gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 dargestellt.
Tabelle 5
Wie Tabelle 5 zeigt, ist die Streuung der Widerstandswerte auch dann sehr
klein, wenn mehrere über die Dicke des Bauelements verteilte Paare innerer
Elektroden vorgesehen sind.
Bei dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel weisen die inneren Elek
troden 15 und 16 jeweils den gleichen rechteckfömigen Grundriß auf. Fig.
9 zeigt dagegen ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Grundriß der inneren
Elektroden 15 und 16 nicht rechteckförmig, sondern U-förmig ist, so daß
Lücken 15b und 16b in den Elektroden gebildet werden. Fig. 10 zeigt ein
Ausführungsbeispiel, bei dem sich die inneren Elektroden 15 und 16 in ihrer
Breite unterscheiden. Auch die Längen der inneren Elektroden 15 und 16
können voneinander verschieden sein.
Weiterhin zeigt Fig. 11 ein Ausführungsbeispiel, bei dem eine der inneren
Elektroden 15 in eine Vielzahl von Teilelektroden 151 bis 153 unterteilt ist.
Gemäß Fig. 12 sind die ersten und zweiten inneren Elektroden 15 und 16
in verschiedenen Ebenen angeordnet.
Die oben am Beispiel von NTC-Thermistorelementen erläuterten Merkmale
und Maßnahmen lassen sich entsprechend auf PTC-Thermistorelemente
übertragen.
Claims (7)
1. Thermistorelement (11; 21; 31) mit einem Thermistorkörper (12), einer
ersten und einer zweiten äußeren Elektrode (13, 14), die an entgegengesetz
ten äußeren Oberflächen des Thermistorkörpers ausgebildet sind, und we
nigstens einem inneren Elektrodenpaar bestehend aus einer ersten inneren
Elektrode (15) und einer zweiten inneren Elektrode (16), die jeweils mit ei
ner der äußeren Elektroden (13, 14) verbunden sind und sich in das Innere
des Thermistorkörpers (12) erstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß die
ersten und zweiten inneren Elektroden einander nicht überlappen, sondern
mit ihren freien Enden (15a, 16a) - in Richtung parallel zur Erstreckungs
richtung der inneren Elektroden gesehen - zueinander beabstandet sind.
2. Thermistorelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanten der inneren Elektroden (15, 16) mit Ausnahme der mit den äußeren
Elektroden (13, 14) verbundenen Kanten im Inneren des Thermistorkörpers
(12) liegen.
3. Thermistorelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Paare innerer Elektroden (15, 16) in dem
Thermistorkörper (12) ausgebildet sind.
4. Thermistorelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten inneren Elektroden (15, 16) ei
nes Paares in derselben Ebene liegen.
5. Thermistorelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ersten und zweiten inneren Elektroden (15, 16) desselben
Paares in zueinander versetzten Ebenen liegen.
6. Thermistorelement nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es einen negativen Temperaturkoeffizienten aufweist.
7. Thermistorelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß es einen positiven Temperaturkoeffizienten aufweist.
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