DE4207540C2 - Entspannungsgerät zur Geburtsvorbereitung - Google Patents
Entspannungsgerät zur GeburtsvorbereitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Entspannungsgerät zur Geburts
vorbereitung. Ein solches Entspannungsgerät soll insbe
sondere in den Phasen vor der Geburt zu einer Massage und
Entspannung der Beckenbodenmuskulatur und somit zu einer
besseren Verarbeitung der Dehnungsschmerzen im Beckenboden
bereich dienen.
Als Entspannungsgeräte dieser Art sind bisher mit Luft
gefüllte Bälle bekannt, auf die sich die Gebärende hinsetzt
und durch kreisende Bewegung des Beckens eine Massagewir
kung erhält.
Trotz dieser Massagewirkung wird jedoch beim Aufsetzen auf
den Ball der Beckenboden in vertikaler Richtung nach oben
komprimiert. Geburtsmechanisch ist jedoch gerade eine
Entspannung in waagerechter Richtung, d. h. vom Beckenboden
nach außen und damit nach unten wünschenswert. In dieser
Beziehung wird durch die bisher in Form von Bällen
bekannten Entspannungsgeräte das Gegenteil bewirkt.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil der bisher verwendeten
Bälle besteht darin, daß die Gebärende darauf eine
instabile und somit unsichere Sitzposition einnimmt. Es
besteht die Gefahr, daß die Gebärende bei Durchführung der
kreisenden Bewegung vom Ball abrutscht oder mit diesem
umkippt, was insbesondere in der Preßphase zu Risiken
führen kann.
Durch den Ball wird weiterhin der Zugang zur Vagina für
Untersuchungen in den Phasen vor der Geburt versperrt. Eine
zur Überwachung des Kindes angebrachte Elektrode kann
verrutschen und somit die Übertragung der Überwachungs
signale gestört werden.
Aus der DE 30 17 871 A1 ist ein als Gymnastikgerät
dienender Sitz bekannt geworden, der aus einem gewölbten
Unterteil besteht und auf der Oberseite mit einer Sitzfläche
ausgestattet ist, die aus zwei keilartigen Beckenstützen
besteht. Diese Beckenstützen fallen in Richtung zur
Mitte der Sitzfläche ab und schließen einen Winkel von 15°
ein.
Ein derartiger Sitz kann zur Korrektur von Haltungsschäden
verwendet werden, in dem eine Person, welche sich auf
diesem Sitz niederläßt, zu einer korrekten Sitzposition
veranlaßt wird. Durch das gewölbte Unterteil kann die Lage
des Beckens verändert werden, so daß eine Ermüdung der
Rückenmuskulatur vorgebeugt werden kann.
Für die Verwendung als Entspannungsgerät zur Geburtsvorbereitung
ist dieser Sitz jedoch nicht geeignet, da eine
Entspannung der Beckenbodenmuskulatur, insbesondere eine
sanfte Traktion der Glutealmuskulatur, nicht erreicht
werden kann. Außerdem wird der Zugang zur Vagina für
Untersuchungs- und Kontrollzwecke versperrt.
Ein anderes Gymnastikgerät ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE-GM 77 12 129.0 bekannt geworden, welches die Form
eines Wälzkörpers aufweist. Dieser Wälzkörper besteht aus
einem geschlossenen Hohlkörper aus flexiblem Material, der
eine Teilfüllung aus gasförmigem, flüssigem, breiartigem
oder körnigem Material aufweist.
Durch diese Ausgestaltung wird eine gute Anpassung an den
jeweiligen Körper bzw. Körperteil mit einer großen Auflagefläche
erreicht, wenn sich eine Person auf dem Gymnastikgerät
niederläßt und Bewegungsübungen ausführt.
Infolge der großen Auflagefläche kann jedoch eine gezielte
Beeinflussung der Beckenbodenmuskulatur, insbesondere in
waagerechter Richtung, zur Geburtsvorbereitung nicht erreicht
werden. Außerdem ist der Zugang zur Vagina versperrt
und die zur Überwachung des Kindes angebrachten Elektroden
können sich lösen oder führen zumindest zu einer Behinderung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur Vermeidung
der oben genannten Nachteile ein Entspannungsgerät zur
Geburtsvorbereitung zu entwickeln, womit eine Entspannung
der Beckenbodenmuskulatur insbesondere in waagerechter
Richtung gewährleistet ist, eine stabile Sitzposition
erreicht wird und der Zugang zur Vagina für Untersuchungen
und Kontrollen offengehalten wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Entspannungsgerät aus zwei im wesentlichen gleich ge
stalteten ballon- oder ringförmigen elastischen Körpern
besteht, die im wesentlichen rotationssymmetrisch bezüglich
einer Achse ausgebildet sind, die die Verbindungslinie
zwischen den beiden Körpern bildet und in Gebrauchslage
horizontal verläuft, wobei die Körper so angeordnet und
miteinander verbunden sind, daß sie bei Auflage auf einer
Bodenfläche in ihrem oberen Bereich durch einen sich nach
unten verengenden Spalt voneinander getrennt sind und an
ihrer Oberseite eine Sitzfläche für eine sich auf beide
Körper niederlassende Person bilden.
Aufgrund des Spaltes zwischen den beiden Körpern wird durch
Bewegung des Beckens der auf den beiden Körpern sitzenden
Gebärenden eine Entspannung der Beckenbodenmuskulatur in
waagerechter Richtung, wie sie geburtsmechanisch erwünscht
ist, erreicht. Der trichterförmige Spalt bewirkt zusammen
mit der sich über die Oberseite der beiden Körper
erstreckenden breiten Sitzfläche eine sanfte waagerechte
Traktion der Glutealmuskulatur und damit einen zielgerich
teten Einsatz der Kräfte in vertikaler Richtung. Damit ist
ein autogenes Training der in Anspruch genommenen Becken
bodenmuskulatur möglich. Rhythmische Bewegungen auf den
beiden ballonförmigen Körpern führen zu einer besseren
Verarbeitung der Dehnungsschmerzen im Beckenbodenbereich
während der Preßphase.
Die beiden miteinander verbundenen ballonförmigen Körper
schaffen eine stabile und sichere Sitzposition für die
Gebärende. Ein seitliches Abrutschen vom Entspannungsgerät
oder Umkippen desselben wird vermieden. Durch Vor- und
Zurückrollen ist ein rythmischer Bewegungsablauf möglich,
der die Massage- und Entspannungswirkung erhöht.
Aufgrund des zwischen den beiden Körpern angeordneten
trichterförmigen Spaltes bleibt der Zugang zur Vagina für
Untersuchungen und Kontrollen frei. Elektroden zur Über
wachung des Kindes können ungehindert angebracht und
entfernt werden. Die Überwachungssignale werden ungestört
übertragen. Weiterhin können Flüssigkeiten, wie Frucht
wasser oder Blut ungehindert abfließen.
In einer Weiterbildung der Erfindung können die beiden
Körper im wesentlichen spiegelsymmetrisch bezüglich der zur
Symmetrieachse senkrechten Mittelebene ausgebildet sein.
Diese Gestaltung ist nicht nur herstellungstechnisch
zweckmäßig sondern erlaubt darüber hinaus auch weitere
rhythmische Bewegungen insbesondere in Richtung der Ver
bindungslinie.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weisen die beiden
Körper im wesentlichen die Gestalt eines Rings mit
kreisförmigem oder ovalem Querschnitt auf. Die beiden
Körper können jedoch auch in jeder anderen geeigneten
Gestalt ausgebildet sein, z. B. in der Gestalt einer in
Richtung der Symmetrieachse gequetschten Kugel oder zweier
an ihrer Peripherie miteinander verbundenen Kugelkalotten.
Bei den erwähnten Ausführungen fällt der Spalt zwischen den
beiden Körpern relativ steil und tief ab, so daß die oben
genannten Vorteile der Erfindung optimal verwirklicht
werden.
Zumindest im Bereich des Spaltes können die beiden Körper
ringförmige Abstufungen oder Rippen aufweisen. Die Abstu
fungen bzw. Rippen dienen zur Verstärkung der Körper im
Bereich des Spaltes und verhindern eine zu starke Traktion
der Körper in waagerechter Richtung beim Aufsitzen der
Gebärenden. Vorzugsweise erstrecken sich die ringförmigen
Abstufungen oder Rippen über die gegenüberliegenden Hälften
der Körper.
Als Material der beiden Körper kann jedes geeignete
Material gewählt werden, das genügend elastisch zur
Durchführung von Bewegungen und weich zur Bildung einer
entspannten Sitzposition ist. Die beiden Körper können
insbesondere hohl sein und eine Füllung aus Luft, Wasser,
einem Gel, oder schaumartigen oder anderen geeigneten
Materialien aufweisen.
In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die
beiden Körper durch eine Achse miteinander verbunden, die
durch Durchgangsöffnungen in den beiden Körpern geführt
ist. Die Achse kann an ihren beiden Enden Befestigungs
mittel zur Anlage an die beiden voneinander abgewandten
Seiten der Körper unter Preßdruck aufweisen. Es kann sich
dabei um eine starre oder flexible Achse handeln.
In einer besonderen Ausbildung weist die Achse an ihren
beiden Enden ein Gewinde auf. Die Befestigungsmittel können
dann eine Mutter und ein zwischen dem jeweiligen Körper und
der Mutter formschlüssig angeordnetes Halteteil umfassen.
Die Muttern werden dann so auf das Gewindeende der Achsen
aufgeschraubt, daß alle Teile unter Preßdruck aneinander
anliegen.
In einer bevorzugten Ausbildung weist das Halteteil an
seiner vom jeweiligen Körper abgewandten Stirnseite einen
ringförmigen Flansch auf, der als Griff ausgebildet ist. In
anderen Ausführungen kann ein Griff auch an den voneinander
abgewandten Seiten der Körper angeordnet oder in die
betreffenden Seiten der Körper eingelassen sein.
Daneben schließt die Erfindung auch alle anderen geeigneten
Verbindungen zwischen den beiden Körpern ein. Insbesondere
können die beiden Körper durch Verschweißen miteinander
verbunden sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorderansicht eines Entspannungsgerätes,
Fig. 2 eine Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten
Entspannungsgerätes und
Fig. 3 einen Schnitt durch das in Fig. 1 dargestellte
Entspannungsgerät.
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, besteht das Entspannungs
gerät aus zwei gleichgestalteten ringförmigen Körpern 1 und
2 mit kreisförmigem Querschnitt. Die beiden Körper 1 und 2
sind durch eine Achse 3, deren Durchmesser etwa dem
Innendurchmesser der beiden ringförmigen Körper 1 und 2
entspricht, miteinander verbunden.
Zwischen den beiden ringförmigen Körpern 1 und 2 ist ein
Zwischenring 4 kleinerer Abmessungen angeordnet. Der
Zwischenring 4 hält die beiden Körper 1 und 2 in einem
gewissen Abstand voneinander, so daß sie in ihrem oberen
und ebenfalls unteren Bereich durch einen sich nach unten
verengenden Spalt 5 voneinander getrennt sind. Die Körper 1
und 2 und der Zwischenring 4 sind so bemessen, daß die
Oberseite der Anordnung eine Sitzfläche für eine Person
bildet. Der Spalt 5 zwischen den beiden Körpern 1 und 2
ermöglicht bei Bewegung des Beckens der auf den beiden
Körpern 1 und 2 sitzenden Person eine Entspannung der
Beckenbodenmuskulatur in waagerechter Richtung, wie sie
geburtsmechanisch erwünscht ist.
Die Achse 3 weist an ihren beiden Enden Befestigungsmittel
zur Anlage an die beiden voneinander abgewandten Seiten der
Körper 1 und 2 unter Preßdruck auf.
Wie insbesondere in Fig. 3 gezeigt ist, ist die Achse 3 an
ihren beiden Enden mit einem Gewinde 6 versehen. Die
Befestigungsmittel umfassen je eine Mutter 7 und ein
zwischen den jeweiligen Körpern 1 bzw. 2 und der Mutter 7
formschlüssig angeordnetes Halteteil 8. Das Halteteil 8 ist
an der dem Körper 1 bzw. 2 zugewandten Seite trichterförmig
mit konkaver Außenseite gestaltet, so daß es sich in diesem
Bereich an den jeweiligen Körper 1 bzw. 2 anlegt. Weiterhin
weist das Halteteil 8 an seiner vom jeweiligen Körper 1
bzw. 2 abgewandten Stirnseite einen ringförmigen Flansch 9
auf, an dem ein ringförmiger Haltegriff 10 angeordnet ist.
Um ein Ablösen der Muttern 7 von der Achse 3 zu verhindern,
kann eine geeignete Sicherung (in der Zeichnung nicht
dargestellt) vorgesehen sein.
Claims (10)
1. Entspannungsgerät zur Geburtsvorbereitung, ge
kennzeichnet durch zwei im wesent
lichen gleich gestaltete ballon- oder ringförmige
elastische Körper (1, 2), die im wesentlichen
rotationssymmetrisch bezüglich einer Achse ausgebildet
sind, die die Verbindungslinie zwischen den beiden
Körpern bildet und in Gebrauchslage horizontal verläuft,
wobei die Körper (1, 2) so angeordnet und
miteinander verbunden sind, daß sie bei Auflage auf
einer Bodenfläche in ihrem oberen Bereich durch einen
sich nach unten verengenden Spalt (5) voneinander
getrennt sind und an ihrer Oberseite eine Sitzfläche
für eine sich auf beide Körper (1, 2) niederlassende
Person bilden.
2. Entspannungsgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Körper (1,
2) im wesentlichen spiegelsymmetrisch bezüglich der zur
Symmetrieachse senkrechten Mittelebene sind.
3. Entspannungsgerät nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Körper (1,
2) im wesentlichen die Gestalt eines Rings mit
kreisförmigem oder ovalem Querschnitt aufweisen.
4. Entspannungsgerät nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den beiden
ringförmigen Körpern (1, 2) ein Zwischenring (4)
kleinerer Abmessungen angeordnet ist.
5. Entspannungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Körper (1, 2) zumindest im Bereich des Spaltes
(5) ringförmige Abstufungen oder Rippen aufweisen.
6. Entspannungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Körper (1, 2) durch eine Achse (3) miteinander
verbunden sind, die durch Durchgangsöffnungen in den
beiden Körpern (1, 2) geführt ist und an ihren Enden
Befestigungsmittel zur Anlage an die beiden voneinander
abgewandten Seiten der Körper (1, 2) unter Preßdruck
aufweist.
7. Entspannungsgerät nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Achse (3) an ihren
beiden Enden ein Gewinde (6) aufweist und die Be
festigungsmittel je eine Mutter (7) und ein zwischen
dem jeweiligem Körper (1, 2) und der Mutter (7)
formschlüssig angeordnetes Halteteil (8) umfassen.
8. Entspannungsgerät nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Halteteil (8) an
seiner vom jeweiligen Körper (1, 2) abgewandten
Stirnseite einen ringförmigen Flansch (9) aufweist, der
als Griff (10) ausgebildet ist.
9. Entspannungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Körper (1, 2) durch Verschweißen miteinander
verbunden sind.
10. Entspannungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Körper (1, 2) hohl und mit Luft gefüllt sind.
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