DE202011103635U1 - Gehhilfe - Google Patents

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Abstract

Gehhilfe, umfassend einen Schaft, einem im oberen Bereich des Schaftes angeordneten Handgriff, einer am oberen Ende des verlängerten Schaftes vorgesehenen Unterarmstütze sowie einem am unteren Ende des Schaftes angeordneten Fußelement, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterarmstütze (1) an ihrem unteren Ende abgebogen ist und in einem als Handgriff (2) ausgebildeten Abschnitt übergeht an den sich nach nochmaliger Abbiegung der vertikal verlaufende Schaft (3) anschließt, wobei der Übergang vom Handgriff (2) zur Unterarmstütze (1) sowie der Übergang vom Handgriff (2) zum vertikal verlaufenden Schaft (3) jeweils gelenkartig (4; 5) ausgebildet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Gehilfe, bisweilen auch Unterarmstütze oder Krücke genannt.
  • Der Mensch, mit seinem komplizierten Muskel-Bänder-Sehnen Apparat ist geschaffen, um aufrecht zu gehen. Zahllose Muskeln halten seine Wirbelsäule in ständig wechselnder Spannung und Bewegung und sichern so ihre komplizierte Statik. Muskeln sind lebendes Gewebe und müssen ein Leben lang bewegt werden, um sich nicht zurückzubilden. Durch einen passiven Lebensstil verlieren ältere Menschen zusätzlich an Muskelmasse.
  • Ältere Menschen aber auch Menschen mit Hüftschäden, mit operierten Hüften, mit gebrochenen oder anderweitig verletzten Beinen sind auf Gehhilfen angewiesen.
  • Bekannte Gehhilfen haben ein Oberteil bestehend aus einem Handgriff und einer Armschale, die zur Fixierung des Unterarms in der vorgesehenen Lage und zur Vermeidung von Seitwärtsbewegungen des Unterarms dient. Unterhalb dieser Armschale ist ein Handgriff zum einhändigen Halten der Gehhilfe angeordnet. Das Oberteil schließt meist an einem in der Länge einstellbaren Teleskoprohr an, um an die Körpergröße des Benutzers angepasst werden zu können. Am unteren Ende des Rohres ist meist ein Endstücks aus Gummi- oder eine Abschlusskappe aus rutschfestem Material mit einer kreisrunden Aufsetzfläche zur Verbesserung der Bodenauflage angebracht. Das Oberteil ist zum Rohr in der Regel in einem festen Winkel angebracht. Die meisten Gehhilfen sind starr ausgebildet, wodurch die Gehhilfe sehr hart auf dem Boden aufsetzt, was von Nutzern als Nachteil und als unangenehm empfunden wird. Diese Stöße in die Gelenke verursachen Rücken- und Gelenkschmerzen.
  • Aus EP 0 148 576 B1 geht eine Gehhilfe hervor, bei der der Griff mit dem Oberteil in Bezug auf das untere Rohr verschwenkbar angeordnet und durch ein Drehblockierungsmittel in der vorgesehenen Stellung fixiert werden kann. Gemäß DE 299 07 993 U1 ist der Handgriff um einen bestimmten Winkel gesondert schwenk- und feststellbar. Nach dem Einstellen der jeweiligen Winkel und der Fixierung der Teile zueinander wird die Gehhilfe wieder zu einem starren Gebilde. So rotiert die Gehhilfe beim Gehen, als ein langer starrer Hebelarm um den Aufsetzpunkt am Boden und hebelt die betroffenen Personen meist bis in die Schulter aus. Daraus resultieren extrem hohe Druckbelastungen in Hand, Handgelenk, Unterarm, bis in die Schulter.
  • Zur Reduzierung dieser Druckbelastung sehen G 87 08 377 U1 , G 91 12 593 U1 , DE 195 03 565 A1 und EP 1 410 781 A1 vor, im unteren Ende des Metallrohres der Gehhilfe bzw. unterhalb des Handgriffes ein federndes Element bzw. ein elastisch nachgiebiges Dämpfungsteil anzuordnen. DE 201 08 176 U1 offenbart zur Minderung der Druckbelastungen die Anordnung einer Gasdruckfeder.
  • Ein ständiges Nutzen von Gehhilfen bzw. Krücken und Unterarmstützen ist nicht selten mit erheblichen Nachteilen verbunden. Wenn sich zum Beispiel ältere Menschen mit diesen Hilfsmitteln bewegen, wird der Körper unnatürlich beansprucht.
  • Herkömmliche Gehhilfen entlasten die Beine, erfordern dafür aber Kraft in Händen und Armen des Benutzers und ermöglichen oder verleiten sogar zum passiven Gehen, für das nur ein Teil des Körpers bewegt werden muss. Der Gang vollzieht sich in kleinen Schritten, der restliche Schwung geht verloren. Bei einer nicht ausbalancierten Belastung des Bewegungsapparates, werden einige Teile des Körpers übermäßig und andere gar nicht beansprucht. Daraus resultieren hohe Belastungen in den Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken der Hand, des Unterarms, über die Schulter, bis in die Wirbelsäule. Das kann Gelenk- und Rückenprobleme verursachen. Wird die Muskulatur von ihren Aufgaben entlastet, wird der Körper geschwächt. So kann es leicht passieren, dass sich der Nutzer durch die starre und statische Korrektur seiner Gehbewegung eine Fehlhaltung angewöhnt.
  • Die dynamische Änderung des Bewegungsapparates wurde bisher wenig bis gar nicht beachtet. Keine der vielen zu Gehhilfen bekannten technischen Lösungen wird der Forderung, den ganzen Körper durch aktives Gehen einsetzen zu müssen, gerecht.
  • Die gebräuchlichen ungelenkigen, starren Gehhilfen haben sich dem natürlichen Gehen kaum angepasst. Bestenfalls sind Gehhilfen, die Stöße abfangen können auf dem Markt, aber eine Gehhilfe, die den Nutzer zum aktiven Einsatz seines Bewegungsapparates fordert, und damit die für seinen Körper so wichtige ganzheitliche Bewegung ermöglicht, gibt es nicht. Darüber hinaus sind die gefederten Lösungen meist konstruktiv aufwendig, montageaufwendig, wartungsaufwendig, kostenintensiv und/oder schwer im Gewicht.
  • Die vorhandenen Mittel geben den Betroffenen nicht die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum zu gehen, ohne zu ermüden. Sie sind daher ungeeignet den Bewegungsapparat zu trainieren.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gehhilfe so auszubilden, dass sie einen natürlichen Bewegungsablauf mit einer daraus resultierenden gleichmäßigen Belastung des ganzen Körpers und eine angenehme, ermüdungsarme Fortbewegung über längere Zeiträume unterstützt und ermöglicht.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Gehhilfe gelöst, die einen Schaft, einem im oberen Bereich des Schaftes angeordneten Handgriff, einer am oberen Ende des verlängerten Schaftes vorgesehenen Unterarmstütze sowie einem am unteren Ende des Schaftes angeordnetes Fußelement umfasst, wobei die Unterarmstütze an ihrem unteren Ende abgebogen ist und in einem als Handgriff ausgebildeten Abschnitt übergeht an den sich nach nochmaliger Abbiegung der vertikal verlaufende Schaft anschließt, wobei der Übergang vom Handgriff zur Unterarmstütze sowie der Übergang vom Handgriff zum vertikal verlaufenden Schaft jeweils gelenkartig ausgebildet ist.
  • Mit der Erfindung verbindet sich der besondere Vorzug, dass die dreifach vorhandene ohne mechanische Bauteile vorhandene Gelenkigkeit der Gehhilfe dem Menschen in ergonomischer Hinsicht eine ermüdungsarme Gehbewegung ermöglicht, die der natürlichen sehr nahe kommt, die ihm ein weiches Gefühl beim Gehen gibt, die Stöße abfedert und ein Pendeln der Arme sowie ein natürliches Abrollen des Fußes zulässt. Die Sturzgefahr wird durch die leicht im Gewicht, kostengünstig herstellbare und konstruktiv einfache erfinderische Gehhilfe weitgehend minimiert.
  • Die bewusst weich gestaltete Gehhilfe trainiert die Tiefenmuskulatur, weil der Körper aktiv im Gleichgewicht gehalten wird. Die aus der Benutzung der Erfindung resultierende gleichmäßige Belastung des ganzen Körpers ermöglicht eine angenehme, ermüdungsarme Fortbewegung über längere Zeiträume und dient damit der Gelenkschonung, dem Muskelerhalt und der Beibehaltung der natürlichen Körperhaltung. So kann der Gang natürlich schwungvoll bleiben und damit die Gesundung des Bewegungsapparates fördern bzw. dessen Gesundheit erhalten.
  • Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Gehhilfe sehen vor, dass der gelenkartige Übergang vom Handgriff zum Schaft und der gelenkartige Übergang vom Handgriff zur Unterarmstütze jeweils eine nachgiebige Struktur aufweisen, die durch parallel übereinander verlaufende elastische Elemente gebildet sind, von denen das untere Element im Querschnitt jeweils stärker als das obere Element ausgebildet ist und diese elastischen Elemente vorzugsweise eine zwischen den Elementen gebildete Öffnung aussparen, wobei die elastischen Elemente jeweils einen rechteckigen Querschnitt aufweisen und flach ausgeführt sind.
  • Gemäß weiteren Ausführungen der Erfindung sind zwischen den elastischen Elementen des gelenkartigen Überganges von der Unterarmstütze zum Handgriff elastische Zugseile oder Bänder vorgesehen, die sich bei Belastung straffen und so zugleich dämpfend wirken und ist in der Öffnung zwischen den elastischen Elementen des gelenkartigen Überganges vom Handgriff zum Schaft ein elastisches, zusammendrückbares Dämpfungselement vorgesehen, das vorzugsweise massiv ausgebildet und in Bezug auf seine Druckaufnahmefähigkeit an das Körpergewicht des Benutzers anpassbar ist.
  • Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sehen vor, dass das Fußelement Streben umfasst, die in einer Pantografen- oder Schlaufenform eine Öffnung umschließen und auf diese Weise gelenkartig ausgebildet sind, wobei die Streben durch vorgespannte Seile oder Bänder miteinander verbunden sind oder in der Öffnung ein elastisches, zusammendrückbares Dämpfungselement vorgesehen ist, das vorzugsweise an das Körpergewicht des Benutzers anpassbar ist.
  • Bevorzugt ist die Unterarmstütze halbschalenförmig mit einer siebartigen Struktur ausgebildet und besteht aus einem elastischen Material.
  • Vorzugsweise weist das Fußelement in seiner annähernd Pantografen- oder Schlaufenform an seinem unteren Ende einen in Gehrichtung bogensegmentartig oder ballig geformten Abschnitt auf, der mit einer austauschbaren Sohle versehen ist, die ein Profil aufweist.
  • Gemäß einer speziellen Ausführung der erfindungsgemäßen Gehhilfe weisen der Schaft, das untere Ende der Unterarmstütze und das obere Ende des eine Pantografen- und Schlaufenform bildenden Fußelementes einen kreisförmigen Querschnitt auf und besitzen an ihren Enden vorzugsweise eine passfähige Zylinder- und Hülsenform.
  • Nach weiteren Ausführungsformen der Erfindung weist der Handgriff einen Kern auf, der mindestens auf seiner oberen Fläche mit einem weichen und/oder schaumigen rutschfesten Material versehen und vorzugsweise als Auflagefläche für den Handteller ausgebildet ist und der an seinem vorderen oberen Ende vor der Abwinklung zum Schaft eine Erhöhung besitzt und sind der Schaft die mehrfach gebogene Unterarmstütze und das Fußelement mittels Zapfen, durch Verkleben oder mittels Rastelementen miteinander verbunden.
  • Im Folgenden soll die Erfindung an Hand von Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
  • 1 die perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Gehhilfe;
  • 2 die Explosionsdarstellung einer Gehhilfe gemäß 1;
  • 3 die Vorderansicht einer Gehhilfe;
  • 4 die gebogene Unterarmstütze mit Handgriff in Seitenansicht;
  • 5 eine Unterarmstütze mit Handgriff im Längsschnitt;
  • 6 die Explosionsdarstellung einer Unterarmstütze mit Handgriff;
  • 7 die prinzipielle Darstellung der Funktionsweise der Gehhilfe;
  • 8 die Seitenansicht eines Fußelementes;
  • 9 die Explosionsdarstellung eines Fußelementes;
  • 10 die Explosionsdarstellung eines Fußelementes mit Dämpfungselement;
  • 11a bis c Seitenansichten des Fußelementes ohne sowie mit Dämpfungselement und vorgespannten Seilen.
  • 12 Darstellung einer Gangstudie mit der erfindungsgemäßen Gehhilfe.
  • Wie aus 1 ersichtlich ist, besteht die erfindungsgemäße Gehhilfe aus der Unterarmstütze 1, deren unteres Ende zweifach abgebogen den Handgriff 2 einschließt. Über die Verbindung 8 ist die Unterarmstütze mit dem Schaft 3 verbunden, an dessen unteres Ende sich mittels der Verbindung 9 das Fußelement 26 anschließt. In der hier vorliegenden Ausführung ist der Schaft 3 teleskopartig höhenverstellbar ausgeführt, so dass die Gehhilfe problemlos unter Verwendung geeigneter Rast- oder Klemmmittel der Körpergröße des Benutzers angepasst werden kann. Das erfindungsgemäß Besondere dieser Ausführung der Gehilfe besteht darin, dass sie über drei integrierte Gelenke 4, 5 und 6 verfügt, die dem Benutzer in ergonomischer Hinsicht eine der natürlichen Bewegung nahe kommende Gangart ermöglichen. Der Übergang von der Unterarmstütze 1 zum Handgriff 2 und der Übergang vom Handgriff 2 zum Schaft 3 ist jeweils bogenförmig mit einer nachgebenden elastischen Struktur ausgeführt und bildet so die Gelenke 4 und 5. Die Verbindungen 8, 9 werden zweckmäßiger Weise durch passfähige Zylinder- und Hülsenformen der Enden des Schaftes 3 bzw. der Unterarmstütze 1 und des Fußelementes 26 hergestellt. Als Schaft 3 kann ein herkömmlicher Standard-Aluminiumschaft eingesetzt werden.
  • 2 zeigt in einer Explosionsdarstellung eine Gehhilfe, bei der der Handgriff 2 eine obere Abdeckung 11 und eine untere Abdeckung 12 aufweist. Zweckmäßigerweise ist der Handgriff als Auflagefläche für einen Handteller entsprechend ausgeformt. Das als Gelenk 6 wirkende Fußelement 26 weist eine geknickte Schlaufenform mit den Streben 14 und 15 auf und besitzt an seinem unteren Ende eine austauschbare Sohle 7, die entsprechend den jeweiligen Witterungsverhältnissen ausgewählt wird. 3 zeigt die Vorderansicht der erfindungsgenmäßen Gehhilfe ohne eine teleskopartige Ausführung des Schaftes 3.
  • Aus 4 geht in Seitenansicht eine gebogene Unterarmstütze 1 mit Handgriff 2 hervor. Deutlich ist zu sehen, dass das Gelenk 4 durch die parallel übereinander bogenförmig verlaufenden elastischen Elemente 16 und 17 gebildet wird, die als gekrümmte Bögen die Öffnung 28 aussparen. Die Elemente 16 und 17 sind durch elastische Zugseile 21 verbunden, die sich bei Belastung straffen und so dämpfend wirken. Das Gelenk 5 wird durch die ebenfalls parallel übereinander bogenförmig verlaufenden elastischen Elemente 18 und 19 gebildet, die gleichfalls als gekrümmte Bögen die Öffnung 27 aussparen. Für beide Gelenke 4 und 5 ist zutreffend, dass die unteren elastischen Elemente 17 und 19 einen größeren Querschnitt aufweisen als die über ihnen parallel verlaufenden Elemente 16 und 18. Der Querschnitt der Elemente 16, 17, 18 und 19 ist annähernd rechteckig und flach ausgeführt. In den Übergängen zur Unterarmstütze 1 und zum Schaft 3 nehmen sie wieder eine kreisrunde kompakte Form an. Zur Formierung eines Kerns 23 für den Handgriff 2 nehmen die elastischen Elemente 16, 17, 18 und 19 zur Mitte des Handgriffes 2 hin eine etwas größere Breite und kompaktere Form an. Um dem Benutzer einen besseren Halt mit dem Handgriff 2 zu ermöglichen, weist dieser an seinem vorderen Ende vor der Abbiegung eine kleine Erhöhung 22 auf. 5 zeigt im Längsschnitt eine Unterarmstütze 1 mit Handgriff 2 und dem gebogenen Übergang zum Schaft 3. Deutlich hebt sich der voluminös ausgebildete Kern 23 des Handgriffes 2 ab. Seine Enden kragen über den Beginn der Biegebereiche hinaus. In der Öffnung 25 ist das elastische und zusammendrückbare Element 13 gelagert und verleiht der Gehhilfe bei deren Benutzung eine zusätzliche Dämpfung. Das Dämpfungselement 13 ist austauschbar. Zweckmäßigerweise sollten dem Körpergewicht des Benutzers angepasste Dämpfungselemente 13 ausgewählt und eingesetzt werden. Der Übergang zum Schaft 3 weist die Form eines zylindrischen Zapfens auf und kann leicht mit dem eine Hülse bildenden Ende des Schaftes 3 verbunden werden.
  • 6 zeigt in einer Explosionsdarstellung die Unterarmstütze 1 mit Handgriff 2 gemäß 5. Zur Erhöhung der Grifffestigkeit und seiner Flexibilität ist der vordere Abschnitt der oberen Abdeckung 11 zusätzlich noch mit Kerben 24 versehen. Die halbschalenförmig ausgebildete Unterarmstütze 1 wölbt sich bei Belastung dank ihrer siebartigen Struktur und ihres elastischen Materials entgegen der Krafteinwirkung und umschließt die Unterarmkontur sozusagen wie ein Kissen, was dem Benutzer einen stärkeren Halt gibt und die Sicherheit verbessert. Bei Entlastung verformt sich die Unterarmstütze 1 wieder in ihren Ausgangszustand. Darüber hinaus bewirkt die siebartige Struktur eine angenehm weiche und atmungsaktive Fläche. Durch die gelenkartige Verbindung der Unterarmstütze 1 mit dem Handgriff 2 wird zugleich das Handgelenk bei erhaltener Beweglichkeit entlastet.
  • Aus der schematischen Darstellung in 7 geht die prinzipielle Funktionsweise der Gehhilfe hervor. Bei Belastung der Unterarmstütze 1 wird sich deren Winkel zum Handgriff 2 – dargestellt durch die Pfeile – vergrößern und gleichzeitig der durch den Handgriff 2 zum Schaft 3 gebildete Winkel – ebenfalls durch Pfeile dargestellt – verringern. Die Öffnung 28 wird vergrößert und die einen Hohlraum bildende Öffnung 27 wird zusammengedrückt. Um die damit verbundene Deformation gezielt steuern zu können, sind – wie beschrieben – sind in der Öffnung 28 die Zugseile oder Bänder 21 vorgesehen und ist in der Öffnung 27 das Dämpfungselement 13 aus Gummi oder Kunststoff angeordnet. Auf Grund einer Verjüngung des Querschnitts im etwa mittleren Bereich der Strebe 15 und auf Grund des stärkeren mittigen Querschnittes der Strebe 14 gegenüber der Strebe 15 kann das Fußelement 26 bei Belastung als Gelenk 6 wirken, wie es die Pfeile zum Gelenk 6 in der 7 zum Ausdruck bringen. Die Schlaufenform wird unter Krafteinwirkung deformiert und die Öffnung 20 in ihrer Breite vergrößert. Bei Entlastung geht das Fußelement 26 in seinen Ausgangszustand zurück.
  • Die 8 bis 10 sowie 11a bis 11c zeigen das Fußelement 26 in Seitenansicht, in Explosivdarstellungen (9 und 10) sowie in Ausführungen, bei denen die Öffnung 20 zur Anpassung an das Körpergewicht des Benutzers mit einem Dämpfungselement in Gestalt verspannter Zugseile 21 (11b) oder bestehend aus einem elastischen zusammendrückbaren Material, wie Gummi oder einem Kunststoff 30 (11c) ausgeführt ist. An Stelle eines solchen Dämpfungselementes kann die Öffnung 20 auch mit einem mit Luft oder einem anderen Gas gefüllten Hohlkörper bestückt sein. Die für das Fußelement 26 gewählte Geometrie lässt dieses Element bei Krafteinwirkung definiert nachgeben. Der vordere Steg 15 funktioniert auch im Sinne eines Schutzbügels, um nicht an Unebenheiten oder Hindernissen, wie zum Beispiel Bordsteinen, hängen zu bleiben. Zur Gewährleistung eines besseren Abrollens weist das Fußelement 26 an seinem unteren Ende einen in Gehrichtung bogensegmentartig oder ballig geformten Abschnitt auf, an dem austauschbar eine mit einem Profil 32 versehene Sohle 7 angebracht werden kann, um besser auf verschiedene Wettersituationen und Jahreszeiten reagieren zu können.
  • Die Unterarmstütze 1 mit ihren bogenförmigen Übergängen und das Fußelement 26 können aus einem Kunststoff bekannter Art, dessen physikalische Eigenschaften einstellbar sind, vorzugsweise aus einem glas- oder kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff, so zum Beispiel Polypropylen, gefertigt werden.
  • 12 zeigt in einer Gangstudie die Wirkungsweise der Gelenke der erfindungsgemäßen Gehhilfe in den unterschiedlichen Situationen der Be- und Entlastung. Deutlich zu erkennen ist die durch die Gehhilfe unterstützte aufrechte Körperhaltung und die ungestörte Pendelbewegung der Arme.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Unterarmstütze
    2
    Handgriff
    3
    Schaft
    4
    Gelenk
    5
    Gelenk
    6
    Gelenk
    7
    Sohle
    8
    Verbindung
    9
    Verbindung
    10
    teleskopartige Verbindung
    11
    obere Abdeckung
    12
    untere Abdeckung
    13
    Dämpfungselement
    14
    Strebe
    15
    Strebe
    16
    elastisches Element
    17
    elastisches Element
    18
    elastisches Element
    19
    elastisches Element
    20
    Öffnung
    21
    Zugseil
    22
    Erhöhung
    23
    Kern
    24
    Kerbung
    25
    Öffnung mit Dämpfungselement 13
    26
    Fußelement
    27
    Öffnung
    28
    Öffnung
    29
    Dämpfungselement
    30
    Öffnung mit Dämpfungselement 29
    31
    vorgespanntes Seil, Band
    32
    Profil
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 0148576 B1 [0005]
    • DE 29907993 U1 [0005]
    • DE 8708377 U1 [0006]
    • DE 9112593 U1 [0006]
    • DE 19503565 A1 [0006]
    • EP 1410781 A1 [0006]
    • DE 20108176 U1 [0006]

Claims (14)

  1. Gehhilfe, umfassend einen Schaft, einem im oberen Bereich des Schaftes angeordneten Handgriff, einer am oberen Ende des verlängerten Schaftes vorgesehenen Unterarmstütze sowie einem am unteren Ende des Schaftes angeordneten Fußelement, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterarmstütze (1) an ihrem unteren Ende abgebogen ist und in einem als Handgriff (2) ausgebildeten Abschnitt übergeht an den sich nach nochmaliger Abbiegung der vertikal verlaufende Schaft (3) anschließt, wobei der Übergang vom Handgriff (2) zur Unterarmstütze (1) sowie der Übergang vom Handgriff (2) zum vertikal verlaufenden Schaft (3) jeweils gelenkartig (4; 5) ausgebildet ist.
  2. Gehhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der gelenkartige Übergang (5) vom Handgriff (2) zum Schaft (3) und der gelenkartige Übergang (4) vom Handgriff (2) zur Unterarmstütze (1) jeweils eine nachgiebige Struktur aufweisen, die durch parallel übereinander verlaufende elastische Elemente (16; 17; 18; 19) gebildet ist, von denen das untere Element (17; 19) im Querschnitt jeweils stärker als das obere Element (16; 18) ausgebildet ist und diese elastischen Elemente (16; 17; 18; 19) vorzugsweise eine zwischen den Elementen gebildete Öffnung (27; 28) aussparen.
  3. Gehhilfe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die elastischen Elemente (16; 17; 18; 19) jeweils einen rechteckigen Querschnitt aufweisen und flach ausgeführt sind.
  4. Gehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den elastischen Elementen (16; 17) des gelenkartigen Überganges (4) von der Unterarmstütze (1) zum Handgriff (2) elastische Zugseile oder Bänder (21) vorgesehen sind, die sich bei Belastung straffen und so zugleich dämpfend wirken.
  5. Gehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Öffnung (27) zwischen den elastischen Elementen (18; 19) des gelenkartigen Überganges (5) vom Handgriff (2) zum Schaft (3) ein elastisches, zusammendrückbares Dämpfungselement (13) vorgesehen ist.
  6. Gehhilfe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische, zusammendrückbare Dämpfungselement (13) massiv ausgebildet und in Bezug auf seine Druckaufnahmefähigkeit an das Körpergewicht des Benutzers anpassbar ist.
  7. Gehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußelement (26) die Streben (14; 15) umfasst, die in einer Pantografen- oder Schlaufenform eine Öffnung (20) umschließen und so gelenkartig (6) ausgebildet sind.
  8. Gehhilfe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Streben (14; 15) vorzugsweise mittig einen unterschiedlichen Querschnitt aufweisen und der Querschnitt der Strebe (14) größer ist als der Querschnitt der Strebe (15).
  9. Gehhilfe nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet ist, dass die Streben (14; 15) durch vorgespannte Seile oder Bänder (31) miteinander verbunden sind oder in der Öffnung (20) ein elastisches, zusammendrückbares Dämpfungselement (29) vorgesehen ist, das vorzugsweise an das Körpergewicht des Benutzers anpassbar ist.
  10. Gehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterarmstütze (1) halbschalenförmig mit einer siebartigen Struktur ausgebildet ist und aus einem elastischen Material besteht.
  11. Gehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußelement (26) in seiner Pantografen- und Schlaufenform an seinem unteren Ende einen in Gehrichtung bogensegmentartig oder ballig geformten Abschnitt aufweist, der mit einer austauschbaren Sohle (7) versehen ist, die ein Profil (32) aufweist.
  12. Gehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (3), das untere Ende der Unterarmstütze (1) und das obere Ende des eine Pantografen- und Schlaufenform bildenden Fußelementes (26) einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen und an ihren Enden vorzugsweise eine passfähige Zylinder- und Hülsenform besitzen.
  13. Gehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (2) einen Kern (23) aufweist, der mindestens auf seiner oberen Fläche mit einem weichen und/oder schaumigen rutschfesten Material (11) versehen und vorzugsweise als Auflagefläche für den Handteller ausgebildet ist und an seinem vorderen oberen Ende vor der Abwinklung zum Schaft (3) eine Erhöhung (22) aufweist.
  14. Gehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (3), die mehrfach gebogene Unterarmstütze und das Fußelement (26) mittels Zapfen, durch Verkleben oder mittels Rastelementen miteinander verbunden sind.
DE202011103635U 2011-07-25 2011-07-25 Gehhilfe Expired - Lifetime DE202011103635U1 (de)

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