DE4207142A1 - Schieblehre - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schieblehre nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Unter dem Begriff Schieblehre im Sinne der vorliegenden Erfin
dung soll dabei nicht nur der herkömmliche Taschenmeßschieber
verstanden werden; vielmehr gehören dazu alle Arten von Meß
werkzeugen, bei denen ein mit mindestens einem Meßschenkel
versehener Meßschieber auf einer Führungsschiene verschiebbar
gelagert ist, beispielsweise Nutenmeßschieber, Lochabstandmeß
schieber, Tiefenmeßschieber und dergleichen. Dabei können auf
der Führungsschiene nur einer oder auch mehrere bewegliche
Meßschieber angeordnet sein.
Bei den bekannten Schieblehren ist der Meßschieber nach Art
einer Gleitlagerung auf einer meist rechteckigen Führungs
schiene geführt. Die Gleitlagerung erfolgt dabei über die
gesamte Länge des Meßschiebers insbesondere im Bereich der
beiden schmäleren Seitenflächen der rechteckigen Führungs
schiene. Eine derartige Flächen-Gleitlagerung mit Transla
tionsbewegung neigt, abhängig vom verwendeten Werkstoff,
leicht zur Verkantung, dem sogenannten Fressen; dies ist ins
besondere dann der Fall, wenn, wie üblicherweise, die
Führungsschiene und der Meßschieber aus demselben Material
hergestellt sind, beispielsweise aus einem rostfreien Stahl.
Derartige Verkantungen führen auf die Dauer zu einer Aufrau
hung und damit Zerstörung der Gleitflächen. Weiter ist bei
derartigen Gleitlagerungen häufig der sogenannte Stick-Slip-
Effekt aufgrund des ständigen Betriebes im Mischreibungs
bereich zu beobachten.
Zur Verringerung der oben beschriebenen Nachteile ist es
bekannt, die die Führungsschiene aufnehmende Ausnehmung im
Meßschieber mit einem gewissen Übermaß zu fertigen und in dem
dadurch entstehenden Spalt im Gleitbereich eine Messingfeder
anzuordnen, die über Druckschrauben im Meßschieber gegen die
Führungsschiene vorgespannt werden kann. Dadurch kann zum
einen die Fertigungstoleranz bei der Herstellung von Meß
schieber und Führungsschiene größer gewählt werden und zum
anderen wird durch die Gleitpaarung Messing-Stahl das Gleit
verhalten verbessert. Nachteilig bei einer derartigen Schieb
lehre ist jedoch, daß, wenn die Messingfeder zu stark gegen
die Führungsschiene vorgespannt wird, die zur Verschiebung des
Meßschiebers notwendigen Kräfte so groß werden, daß die für
derartige Meßgeräte, die ja im 1/100-Bereich arbeiten, notwen
dige Sensibilität nicht mehr gewährleistet ist. Wird hingegen
die Vorspannkraft zu gering gewählt, wird zum einen das Meß
ergebnis durch das entstehende Spiel in der Führung verfälscht
und zum anderen neigt die Gleitführung erneut zum Fressen und
zum Rattern.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, eine Schieblehre zu schaffen, die eine
hohe Genauigkeit bei gleichzeitig leichter Bedienbarkeit auf
weist und bei der insbesondere die Neigung zum Fressen und
Rattern verringert ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Schieblehre nach der Lehre des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die Schieblehre gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen
aus einer Führungsschiene und mindestens einem auf der
Führungsschiene verschiebbar gelagerten Meßschieber, der
mindestens einen Meßschenkel bzw. mindestens eine Meßschneide
aufweist. Im Falle der wohl häufigsten Ausgestaltung einer
erfindungsgemäßen Schieblehre als sogenannter Taschenmeß
schieber ist lediglich ein Meßschieber auf der Führungsschiene
verschiebbar gelagert, der zwei einander hinsichtlich der
Führungsschiene gegenüberliegende Meßschenkel aufweist. Diese
Meßschenkel wirken in bekannter Weise mit zwei an der
Führungsschiene fest angeordneten entsprechenden Meßschenkeln
zusammen. Im Fall eines Tiefenmeßschiebers ist üblicherweise
ebenfalls lediglich ein Meßschieber als sogenannte Meßbrücke
vorgesehen, die auf die Ränder beispielsweise einer Bohrung
aufgelegt wird, während eine Tiefenmeßstange, die auch aus der
Führungsschiene selbst bestehen kann, bis auf den Grund der
Bohrung eingeführt wird. Weiter kann für bestimmte Anwendungs
fälle, beispielsweise bei Lochabstandmeßschiebern, die Schieb
lehre mit zwei oder mehreren Meßschiebern versehen sein. Auch
sogenannte Höhenreißer, die auf denselben konstruktiven
Prinzipien beruhen, fallen unter die Erfindung.
Im Gegensatz zu den bekannten Schieblehren, bei denen der Meß
schieber ausschließlich nach Art einer Gleitlagerung auf der
Führungsschiene geführt ist, wird gemäß der Erfindung der Meß
schieber zumindest einseitig über Wälzlager an der Führungs
schiene geführt. Dabei sind mindestens zwei in Achsrichtung
der Führungsschiene beabstandete Wälzlager vorgesehen, um eine
möglichst große Kippstabilität zu bewirken.
Im einfachsten Fall weist der Meßschieber einen eigentlichen
Schieberbereich mit einer Führungslänge L, der als Führungs
körper auf der Führungsschiene dient, und einen dazu im
wesentlichen rechtwinklig verlaufenden Meßschenkel auf. Durch
den Meßschenkel und den Führungskörper wird dabei die Haupt
ebene des Meßschiebers aufgespannt. Die Wälzlager sind dabei
im wesentlichen zwischen dem Meßschieber und der Führungs
schiene in dem Berührungsbereich vorgesehen, der zum Meß
schenkel weist oder der dem Meßschenkel gegenüberliegt, da
aufgrund der beim Messen über den Meßschenkel aufgebrachten
Kippmomente dort die größte Verkantungsgefahr besteht. Es
spielt dabei letztendlich keine Rolle, auf welcher Seite die
Wälzlager angeordnet sind; dies liegt vielmehr im Belieben des
Fachmanns und hängt im wesentlichen von den konstruktiven
Gegebenheiten ab. Es hat sich gezeigt, daß bereits bei einer
hinsichtlich der Führungsschiene einseitigen Anordnung der
Wälzlager, wobei die gegenüberliegende Seite wie beim Stand
der Technik nach Art einer Gleitpaarung geführt ist, die
Neigung zum Rattern und zum Verkanten praktisch auf Null
gesunken ist. Um, insbesondere bei größeren Schieblehren, den
Lauf des Meßschiebers auf der Führungsschiene noch ruhiger und
leichter zu gestalten, können in einer alternativen Ausgestal
tung auch auf beiden einander gegenüberliegenden Seiten der
Führungsschiene im Spalt zwischen Meßschieber und Führungs
schiene jeweils mindestens zwei Wälzlager angeordnet sein.
Die Wälzlager können an der Führungsschiene entlang der
gesamten Meßlänge in regelmäßigen Abständen angeordnet sein.
Vorzugsweise jedoch sind die Wälzlager am Meßschieber ortsfest
angeordnet und gegen die Führungsschiene vorspannbar. Bei
dieser Ausgestaltung sind zum einen für die meisten Anwen
dungsfälle zwei axial beabstandete Wälzlager durchaus ausrei
chend und zum anderen können durch die Vorspannung sowohl
Fertigungstoleranzen ausgeglichen als auch die Leichtgängig
keit des Meßschiebers in weiten Bereichen eingestellt werden.
Als Wälzlager können beispielsweise Rollenlager, Nadellager
oder Kugellager verwendet werden. Vorzugsweise werden jedoch
in der vorliegenden Erfindung Rillenkugellager eingesetzt, die
in der hier erforderlichen Miniaturausführung kostengünstig zu
beschaffen sind. Derartige Wälzlager bestehen üblicherweise
aus einem Innen- und einem Außenring, zwischen denen in einem
Käfig eingeschlossen die eigentlichen Wälzkörper angeordnet
sind. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die
verwendeten Wälzlager, beispielsweise Rillenkugellager, mit
ihrem Innenring auf einer am Meßschieber angeordneten als
Drehzapfen wirkenden Buchse gelagert, d. h. im wesentlichen
aufgesteckt, wobei die Längsachse der Buchse und damit die
Drehachse des Wälzlagers senkrecht zur vorstehend definierten
Hauptebene des Meßschiebers verläuft. Die Buchse ist dabei ein
separat gefertigtes Teil, das in entsprechenden Ausnehmungen
des Meßschiebers gelagert ist.
Um mit einer derartigen Buchse eine Vorspannung zwischen Meß
schieber bzw. Wälzlager und Führungsschiene zu erreichen, ist
die Buchse gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung als
Exzenterbuchse ausgeführt, die verdrehbar und feststellbar im
Meßschieber gelagert ist.
Die Exzenterbuchse weist dabei in einer möglichen Ausgestal
tung einen ersten im wesentlichen zylindrischen Bereich auf,
der zur Lagerung der Buchse im Meßschieber dient. Sich axial
daran anschließend weist die Exzenterbuchse einen zweiten
ebenfalls im wesentlichen zylindrischen Bereich zur Aufnahme,
d. h. zum Aufstecken des Wälzlagers auf, wobei der Außendurch
messer des zweiten zylindrischen Bereichs im wesentlichen dem
Innendurchmesser des Innenrings des Wälzlagers entspricht. Die
beiden zylindrischen Bereiche der Exzenterbuchse sind gegen
einander zumindest geringfügig radial versetzt. Mit anderen
Worten, die Mittelachse des ersten zylindrischen Bereichs ist
gegenüber der Mittelachse des zweiten zylindrischen Bereichs
um das Exzentermaß e parallel versetzt. Die Exzenterbuchse
weist weiter eine Durchgangsbohrung auf, die beide zylindri
schen Bereiche durchgreift, wobei die Durchgangsbohrung
koaxial zum ersten zylindrischen Bereich verläuft. Diese
Durchgangsbohrung dient dabei zur Aufnahme einer Befestigungs
schraube, mit der die Exzenterbuchse in genau definierter
Drehstellung am Meßschieber befestigbar ist.
Vorzugsweise weist die Exzenterbuchse in der nach außen, d. h.
vom zweiten zylindrischen Bereich wegweisenden Stirnseite des
ersten zylindrischen Bereichs Ausnehmungen zum Ansetzen eines
Werkzeugs auf. Dieses Werkzeug dient dabei ausschließlich zum
Verdrehen der Buchse zur Einstellung der Exzentrizität und
damit verbunden zur Einstellung der Vorspannung der Wälzlager
gegenüber der Führungsschiene.
Die Führungsschiene kann grundsätzlich ein nahezu beliebiges
Querschnittsprofil aufweisen. Gemäß einer bevorzugten Ausge
staltung weisen jedoch sowohl die Führungsschiene als auch der
Meßschieber im Bereich der Führungsschiene einen im wesentli
chen rechteckigen, insbesondere flach rechteckigen Querschnitt
auf. Dabei ist der Meßschieber mit einer axial über seine
gesamte Länge durchgehenden Ausnehmung versehen, deren Quer
schnitt im wesentlichen dem Querschnitt der Führungsschiene
entspricht. Im wesentlichen bedeutet dabei insbesondere, daß
Fertigungstoleranzen und beabsichtigte Lagerspalte selbstver
ständlich zugelassen werden sollen. Der Meßschieber kann dabei
die Führungsschiene als geschlossen umlaufendes Profil
umschließen. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfin
dung jedoch ist der Meßschieber unter Freigabe eines Ober
flächenbereichs der Führungsschiene entlang seiner Längsachse
zumindest bereichsweise aufgebrochen, wodurch sich für den
Meßschieber im Querschnitt ein die Führungsschiene um- oder
übergreifendes im wesentlichen C-förmiges Profil ergibt. Der
Meßschieber kann dabei über seine gesamte Länge ein derartiges
Querschnittsprofil aufweisen; er kann jedoch auch einen Durch
bruch nach Art eines Fensters lediglich über einen bestimmten
Bereich seiner Länge aufweisen. Eine derartige zumindest
bereichsweise Öffnung des Meßschiebers ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn auf der freigegebenen Oberfläche der
Führungsschiene eine Meßskala angeordnet ist, die mit einer
Markierung des Meßschiebers, beispielsweise einem Nonius, zur
Ablesung des gemessenen Längenwertes dient.
Sowohl im Falle des geschlossen umlaufenden Meßschieberprofils
als auch im Falle des C-förmig offenen Querschnittsprofils des
Meßschiebers weist dieser gemäß einer bevorzugten Ausge
staltung an seinen einander gegenüberliegenden Schmalseiten im
wesentlichen über die gesamte Länge verlaufende Randstege auf,
in denen senkrecht zur Hauptebene verlaufende axial einseitig
offene Ausnehmungen zur Aufnahme der Exzenterbuchsen vorgese
hen sind. Es spielt dabei hinsichtlich der Funktion der
Schieblehre keine Rolle, in Richtung welcher Hauptfläche die
Ausnehmungen geöffnet sind. Die Ausnehmungen sind dabei weiter
radial zur Führungsschiene bzw. zur die Führungsschiene auf
nehmenden Ausnehmung hin offen, wobei der Außenring der ver
wendeten Wälzlager durch diese radialen Öffnungen zumindest
geringfügig hindurchgreift. Die Tiefe der axialen Ausnehmung
entspricht dabei im wesentlichen der gesamten axialen Länge
der Exzenterbuchse. Am Grund der Ausnehmung ist gemäß einer
Ausführung der Erfindung eine Gewindebohrung vorgesehen, in
die bei eingelegter Exzenterbuchse die die Buchse durchgrei
fende Befestigungsschraube zur Klemmung und Feststellung der
Exzenterbuchse eingeschraubt werden kann.
Wenn, wie es zur Erzielung der mit der Erfindung angestrebten
Zwecke durchaus ausreicht, die Wälzlager lediglich einseitig
hinsichtlich der Führungsschiene angeordnet sind, kann die den
Wälzlagern gegenüberliegende Gleitpaarung aus den zugeordneten
Berührungsflächen von Meßschieber und Führungsschiene beste
hen. Vorzugsweise jedoch weist die die Führungsschiene aufneh
mende Ausnehmung im Meßschieber ein gewisses Übermaß gegenüber
der Führungsschiene auf, wobei in den dadurch entstehenden
Spalt ein Klemm- und Gleitelement, vorzugsweise ein Messing
plättchen, eingelegt werden kann. Dieses Klemm- und Gleit
element kann dabei über mindestens zwei axial beabstandete im
Meßschieber geführte Klemmschrauben gegenüber der Führungs
schiene mit einer genau definierbaren Anpreßkraft beaufschlagt
werden. Dabei dient dieses Klemm- und Gleitelement zum einen
sowohl der verschleißmindernden Verminderung der Reibungskraft
zwischen Meßschieber und Führungsschiene und zum anderen kann
durch die aufgebrachte Klemmkraft sowohl das Lagerspiel des
Meßschiebers auf der Führungsschiene eingestellt werden als
auch die Leichtgängigkeit des Meßschiebers in weiten Bereichen
entsprechend den Anforderungen des Benutzers eingestellt
werden.
Weiter kann in an sich bekannter Weise am Meßschieber eine
Feststellschraube, vorzugsweise in Form einer Rändelschraube
vorgesehen sein, mit der der Meßschieber auf der Führungs
schiene festklemmbar ist. Vorzugsweise ist eine derartige
Feststellschraube bei Verwendung eines Gleit- und Klemm
elementes, wie vorstehend beschrieben, zwischen den zwei axial
beabstandeten Klemmschrauben angeordnet und bewirkt ein gleit
hinderndes Anpressen des Gleit- und Klemmelementes an die
Führungsschiene.
Zur Ablesung des gemessenen Längen-, Tiefen- oder Abstands
wertes können der Meßschieber und/oder die Führungsschiene mit
einer Skala bzw. einer entsprechenden Anzeigemarkierung verse
hen sein. Alternativ dazu ist jedoch eine Schieblehre gemäß
der vorliegenden Erfindung auch in Verbindung mit einer analo
gen oder digitalen Meßuhr zur Anzeige der Stellung des Meß
schiebers relativ zur Führungsschiene verwendbar.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, daß eine
derartige Wälzlagerung des Meßschiebers auf der Führungs
schiene nicht nur bei Neuanfertigungen verwirklicht werden
kann; vielmehr ist auch eine Nachrüstung bereits bestehender
Meßwerkzeuge mit einem mit Wälzlagern versehenen Meßschieber
durchaus möglich.
Die Erfindung ist im folgenden anhand eines Ausführungs
beispiels in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 in teilweiser Darstellung und teilweise
aufgebrochen ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Schieblehre gemäß der Erfindung;
Fig. 2 den Meßschieber gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 in seitlicher, teilweise aufge
brochener Ansicht; und
Fig. 3 im Längsschnitt eine Exzenterbuchse zur Lagerung
der Wälzlager gemäß dem Ausführungsbeispiel nach
den Fig. 1 und 2.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung
gezeigt. Die dort dargestellte Schieblehre besteht im wesent
lichen aus einer flach rechteckigen Führungsschiene 1 und
einem auf dieser Führungsschiene 1 verschiebbar gelagerten
Meßschieber 2. Der Meßschieber 2 weist eine im Querschnitt
ebenfalls flach rechteckige Ausnehmung 12 (siehe Fig. 2) auf,
deren Querschnitt im wesentlichen dem Querschnitt der
Führungsschiene 1 entspricht. Diese Ausnehmung 12 erstreckt
sich dabei über die gesamte axiale Länge des Meßschiebers 2.
Der Meßschieber 2 ist auf die Führungsschiene 1 diese C-förmig
um- bzw. übergreifend aufgesteckt, wobei die Führungsschiene 1
die Ausnehmung 12 mit beiderseitigem Spiel durchgreift.
Der Meßschieber 2 weist an einem Ende einen Meßschenkel 3 und
am selben Ende, dem Meßschenkel 3 bezüglich der Führungs
schiene 1 gegenüberliegend, eine Meßschneide 21 auf. Auf der
zum Meßschenkel 3 weisenden Seite sind am Meßschieber 2 zwei
axial beabstandete lediglich schematisch dargestellte Wälz
lager 4, 5 in Form von Miniatur-Rillenkugellagern angeordnet.
Die Drehachse dieser Wälzlager 4, 5 verläuft dabei in der
Darstellung nach Fig. 1 senkrecht zur Zeichenebene.
Die Wälzlager 4, 5 ragen in radialer Richtung zumindest gering
fügig in die Ausnehmung 12 des Meßschiebers 2 und sind gegen
über der Führungsschiene 1 zumindest geringfügig vorgespannt.
Die Seitenfläche 22 der Führungsschiene 1 ist somit unter
Belassung eines Spaltes 23 ausschließlich auf den Außenringen
der Wälzlager 4, 5 gelagert.
An der den Wälzlagern 4, 5 gegenüberliegenden Seite der
Führungsschiene 1 wird die Seitenfläche 24 der Führungsschiene
1 reibschlüssig gegen die zugeordnete Innenfläche der Aus
nehmung 12 gepreßt, wobei insbesondere zur Reibungs
verminderung zwischen der Seitenfläche 24 und der zugeordneten
Fläche der Ausnehmung 12 ein Gleit- oder Klemmelement 16 in
Form eines Messingplättchens angeordnet ist. Über zwei ledig
lich schematisch dargestellte Klemmschrauben 17 in Form von
Madenschrauben kann das Gleit- oder Klemmelement 16 mit genau
definierter Anpreßkraft gegen die Seitenfläche 24 der
Führungsschiene 1 gepreßt werden. Dadurch ist zum einen eine
spielfreie Einstellung der Führung der Führungsschiene 1 im
Meßschieber 2 möglich und zum anderen kann die zur Bewegung
des Meßschiebers 2 auf der Führungsschiene 1 notwendige Kraft
auf den jeweils gewünschten Wert eingestellt werden.
Zwischen den beiden Klemmschrauben 17 ist eine ebenfalls
lediglich schematisch dargestellte Feststellschraube 18 in
Form einer von Hand zu betätigenden Rändelschraube angeordnet.
Diese Feststellschraube 18 dient dabei im wesentlichen zur
Fixierung des Meßschiebers 2 auf der Führungsschiene 1, um
nach Durchführung einer Messung den gemessenen Wert besser
ablesen zu können.
Auf ihrer Oberseite 25 weist die Führungsschiene 1 eine ledig
lich schematisch angedeutete Skala 20 auf, an der an einem
Zeiger in Form einer Einkerbung 26 der gemessene Längen- oder
Tiefenwert abgelesen werden kann.
Die Wälzlager 4 und 5 in Form von Rillenkugellagern sind mit
ihrem Innenring auf einer Exzenterbuchse 6 gelagert bzw. auf
diese aufgesteckt. Die Exzenterbuchse 6, die in Fig. 3 darge
stellt ist, weist dabei einen ersten im wesentlichen zylindri
schen Bereich 7 auf, dessen Außendurchmesser möglichst genau
dem Innendurchmesser der Ausnehmung 14 in Form einer axial
einseitig offenen Bohrung im Meßschieber 2 entspricht. Dabei
dient dieser erste zylindrische Bereich 7 im wesentlichen der
paßgenauen Lagerung der Exzenterbuchse 6 und damit des auf ihr
angeordneten Rillenkugellagers im Meßschieber 2.
An diesen ersten zylindrischen Bereich 7 schließt sich in
axialer Richtung ein zweiter zylindrischer Bereich 8 an,
dessen Außendurchmesser paßgenau dem Innendurchmesser des
Innenrings des Rillenkugellagers entspricht. Der zweite zylin
drische Bereich 8 ist dabei in radialer Richtung gegenüber dem
ersten zylindrischen Bereich 7 versetzt, so daß sich insgesamt
eine Exzentrizität e ergibt.
Weiter weist die Exzenterbuchse eine axial durchgehende Boh
rung 9 auf, durch die eine nicht dargestellte Befestigungs
schraube durchgreifen kann. Beim Zusammenbau des Meßschiebers
2 wird das Wälzlager 4, 5 in Form eines Miniatur-Rillenkugel
lagers auf den zweiten zylindrischen Bereich 8 der Exzenter
buchse 6 aufgesteckt. Anschließend wird diese vormontierte
Einheit in der Darstellung nach Fig. 2 von links in die
Ausnehmung 14 eingesteckt und mit der nicht dargestellten
Befestigungsschraube mittels der Gewindebohrung 15 gegen den
Grund der Ausnehmung 14 leicht verklemmt. Nach Aufschieben des
Meßschiebers 2 auf die Führungsschiene 1 wird nun die
Exzenterbuchse 6 mittels eines nicht dargestellten Werkzeugs,
das in die Ausnehmungen 10 in der Stirnseite 11 der Exzenter
buchse einsetzbar ist, verdreht, bis aufgrund der Exzentrizi
tät e des zweiten zylindrischen Bereichs 8 mit dem Wälzlager
4, 5 die gewünschte Spielfreiheit bzw. Vorspannung zwischen
Führungsschiene 1 und dem Wälzlager 4, 5 bzw. dem Meßschieber 2
erreicht ist. Dann wird die Befestigungsschraube endgültig
festgezogen, so daß sich die Exzenterbuchse nicht mehr lösen,
insbesondere nicht mehr verdrehen kann.
Claims (14)
1. Schieblehre mit einer Führungsschiene und mindestens
einem auf der Führungsschiene verschiebbar gelagerten mit
mindestens einem Meßschenkel versehenen Meßschieber,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßschieber (2) an der zum Meßschenkel (3)
weisenden und/oder der dem Meßschenkel (3)
gegenüberliegenden Seite über jeweils mindestens zwei in
Achsrichtung der Führungsschiene (1) beabstandete
Wälzlager (4, 5) an der Führungsschiene (1) geführt ist.
2. Schieblehre nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wälzlager (4, 5) am Meßschieber (2) ortsfest
angeordnet und gegen die Führungsschiene (1) vorspannbar
sind.
3. Schieblehre nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wälzlager (4, 5) Rillenkugellager, Rollenlager
oder Nadellager sind.
4. Schieblehre nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenring der Wälzlager (4, 5) auf einer am
Meßschieber (2) angeordneten Buchse gelagert ist, deren
Achse senkrecht zur Hauptebene des Meßschiebers (2)
verläuft.
5. Schieblehre nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Buchse eine Exzenterbuchse (6) ist, die
verdrehbar und feststellbar im Meßschieber (2) gelagert
ist.
6. Schieblehre nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exzenterbuchse (6) einen ersten im wesentlichen
zylindrischen Bereich (7) zur Lagerung der Buchse im
Meßschieber (2), einen zweiten sich axial daran
anschließenden ebenfalls im wesentlichen zylindrischen
Bereich (8) zur Aufnahme des Wälzlagers (4, 5) und eine
axial beide Bereiche (7, 8) durchgreifende durchgehende
Bohrung (9) zur Aufnahme einer Befestigungsschraube
aufweist, wobei der zweite zylindrische Bereich (8)
gegenüber dem ersten zylindrischen Bereich (7) zumindest
geringfügig radial versetzt ist und die Durchgangsbohrung
(9) koaxial zum ersten zylindrischen Bereich (7)
verläuft.
7. Schieblehre nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
Ausnehmungen (10) in der nach außen weisenden Stirnseite
(11) des ersten zylindrischen Bereichs (7) der
Exzenterbuchse (6) zum Ansetzen eines Werkzeugs.
8. Schieblehre nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsschiene (1) und der Meßschieber (2) im
Bereich der Führungsschiene (1) einen im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt aufweisen, wobei der Meßschieber
(2) eine axial durchgehende Ausnehmung (12) aufweist,
deren Querschnitt im wesentlichen dem Querschnitt der
Führungsschiene (1) entspricht.
9. Schieblehre nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die Führungsschiene (1) um- oder übergreifende
Meßschieber (2) unter Freigabe eines Oberflächenbereichs
der Führungsschiene (1) entlang seiner Längsachse
zumindest bereichsweise aufgebrochen ist.
10. Schieblehre nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßschieber (2) im Bereich des zum Meßschenkel
(3) weisenden Randstegs (13) senkrecht zur Hauptebene
verlaufende axial einseitig offene Ausnehmungen (14) zur
Aufnahme der Exzenterbuchsen (6) aufweist, die zur die
Führungsschiene (1) aufnehmenden Ausnehmung (12) hin
radial offen sind.
11. Schieblehre nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßschieber (2) im Bereich des zum Meßschenkel
(3) weisenden Randstegs (13) am Grund der Ausnehmung (14)
eine Gewindebohrung (15) zur Aufnahme der
Befestigungsschraube zur Fixierung der Exzenterbuchse (6)
aufweist.
12. Schieblehre nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet durch
ein im Bereich gegenüber den Wälzlagern (4, 5) zwischen
Führungsschiene (1) und zugeordneter Seitenwand (19) des
Meßschiebers (2) eingelegtes Klemmelement (16),
insbesondere aus Messing, das über mindestens zwei axial
beabstandete im Meßschieber (2) geführte Klemmschrauben
(17) gegenüber der Führungsschiene (1) mit einer genau
definierbaren Anpreßkraft beaufschlagbar ist.
13. Schieblehre nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
gekennzeichnet durch
eine Feststellschraube (18), vorzugsweise in Form einer
Rändelschraube, mit der der Meßschieber (2) auf der
Führungsschiene (1) festklemmbar ist.
14. Schieblehre nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
gekennzeichnet durch
eine Skala (20) am Meßschieber (2) und/oder an der
Führungsschiene (1) oder eine Meßuhr zur Anzeige der
Stellung des Meßschiebers (2) relativ zur Führungsschiene
(1).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924207142 DE4207142A1 (de) | 1992-03-06 | 1992-03-06 | Schieblehre |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924207142 DE4207142A1 (de) | 1992-03-06 | 1992-03-06 | Schieblehre |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4207142A1 true DE4207142A1 (de) | 1993-09-09 |
Family
ID=6453413
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924207142 Withdrawn DE4207142A1 (de) | 1992-03-06 | 1992-03-06 | Schieblehre |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4207142A1 (de) |
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1992
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