DE4205975C2

DE4205975C2 - Verfahren zur Herstellung einer Kammer

Info

Publication number: DE4205975C2
Application number: DE4205975A
Authority: DE
Inventors: Joern E Karg
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1992-02-27
Filing date: 1992-02-27
Publication date: 2000-08-10
Anticipated expiration: 2012-02-28
Also published as: DE4205975A1; DE4205975C5

Description

Diese besteht aus einer tiefgezogenen Schale aus speziellen Verbundfolien zur Aufnahme des flüssigen Aroma-Duftkonzentrates. Diese Schale ist mit einer Membrane verschlossen, die eine regelmässige Diffusion der Aromastoffe in den Geschirrspüler ermöglicht. Um eine Diffusion während der Lagerung zu verhindern, ist die Membrane mit einer wasserlöslichen Schutzschicht ganzflächig fest verbunden. Diese Schutzschicht ist beständig und undurchlässig für die verwendeten Aroma- und Desodorierungsstoffe. Sie löst sich bei der erste Wäsche im Geschirrspüler auf und erlaubt dadurch die Diffusion durch die nunmehr freigelegte Membrane.

Um eine gute Desodorierung zu erreichen, muss man leichtflüchtige etherische Öle und/oder deren Inhaltstoffe verwenden. Diese sind im aggressiven Geschirrspülreinigungsmittel für die Geschirrspülmaschine nicht stabil.

Die beschriebene Erfindung ermöglicht die Herstellung von Geschirrspülerdeodorantien, die verglichen mit dem bisherigen Stand der Technik, in der Handhabung und Herstellung einfacher, billiger und umweltfreundlicher sind.

Die DE 34 90 012 T1 beschreibt eine Vorrichtung zum Parfümieren der umgebenden Luft oder geschlossener Räume, die eine Kammer mit mindestens einer Wand aus polymerem Material aufweist, die das Diffundieren der Dämpfe der aktiven Duftsubstanz in die Umgebung, bei Raumtemperatur erlaubt. Die polymere Wand ist mit einer dünnen Papierschicht bedeckt, welche wiederum mittels eines Haftvermittlers mit einer für Dämpfe der aktive Substanz undurchlässigen Schutzfolie (Metallfolie, vorzugsweise Aluminiumfolie) berschichtet ist.

Dieser Folienverbund ist nur für Raumluftdeodorantien geeignet und ist nicht hitzebeständig. Für die Desodorierung von Geschirrspülmaschinen die bei 40-95°C arbeiten, ist er nicht geeignet. Er verformt sich und wird porzellanähnlich, weisstrüb und zerbricht beim folgenden Spülgang.

Die Geschirrspülmaschine weist, bedingt durch Speisereste, einen unhygienischen, fäulnisartigen Geruch auf und steift einen Nährboden für Schimmelpilze und Bakterien dar. Aufgabe der Erfindung ist, eine ideale Desodorierung von Geschirrspülern zu erreichen.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Am folgenden Beispiel, eines Verbundfolienaufbaus, soll die Erfindung genauer beschrieben werden:

1. Tiefziehfolie

Ein Tiefziehfolienverbund wird nach üblicher Weise aus 30-70 µm PA (Polyamid), 250-350 µm PP (Polypropylen) und 30-60 µm eines Ethylencopolymer mit 6% Ethylacrylat = EEA, geblasen und laminiert. Dieser Aufbau ist für etherische Öle und/oder Essenzen nicht diffusionsfähig.

Beim Tiefziehen zur Herstellung des Reservoirs für die Parfüm- oder Aromastoffe wird die Seite mit dem Copolymerfilm als Innenseite verwendet.

2. Membranfolie

Die unter 1. beschriebene Tiefziehfolie lässt sich dann mit der im folgenden beschriebenen Membranfolie, zu einem Kammer-Behälter verschweissen, die als Inhalt etherische Öle und/oder wasserunlösliche Essenzen beinhaltet.

Eine Membranfolie aus einem Copolymer von Ethylene und 6% EA (Ethylen-ethylacrylat) 80-140 µm dick wird mit Hilfe eines speziellen Haftvermittlers, der nicht durch etherische Öle und/oder Essenzen (nicht wasserlösliche) angegriffen werden kann, mit einer wasserlöslichen Folie von 10-35 µm Dicke laminiert. Dieser Verbund wird bei maximaler Extrusionstemperatur von 200-250°C mit 10-45 µm Haftvermittler hergestellt. In Frage kommt z. B. ein Polyethylenhaftvermittler, ADMER L 2000 der Firma Mitsui & Co., Deutschland, 4000 Düsseldorf. Diese wasserlösliche Beschichtung kann z. B. aus folgender Basis-Imprägnierlösung hergestellt werden:

1-3% Glycerin
70-85% destilliertes Wasser
9-10% Ethanol oder reine Essigsäure
10-15% Mowiol 10/98 (= Polyvinylalkohol) von der Firma Clariant- Hoechst und/oder ein ähnliches kaltwasserlösliches Harz.

Nach Verdunsten der Lösungsmittel auf einer entsprechenden Folienanlage wird ein dünner, wasserlöslicher Film erhalten, der, wie oben beschrieben, heiss auf die Membrane laminiert wird. Nach neuer Technik kann der wasserlösliche Film auch mit dem Folienblasverfahren oder gleich in der Extrusionsblas- oder Extrusionskaschieranlage hergestellt werden.

Die Membranfolie kann aus 2 oder 3 Schichten wie vorgehend beschrieben bestehen.

Die Aussenschicht besteht immer aus einer wasserlöslichen Folie, vorwiegend aus Polyvinylalkohol von 10-45 µm Dicke, die Mittelschicht - bei 3 Schichten -, aus einem geeigneten Haftvermittler, die Innenschicht aus 80-150 µm Polyethylen oder einer Folie mit EEA - 4-10% EA Gehalt.

Zur Formung des Blisters wird die EEA - 4-10% Seite der Tiefziehfolie (Innenseite) gegen die EEA Innenseite der Membranfolie geschweisst. Die wasserlösliche Schutzschicht befindet sich auf der Aussenseite des Blisters.

Die unter 1 und 2 beschriebenen Folien sind miteinander verschweissbar und dadurch auch erst zur Herstellung eines nicht diffundierenden, geschlossenen Behältnis, das etherische Öle und/oder wasserunlösliche Essenzen als Inhalt haben kann, verwendbar.

Kommt nun z. B. dieser Verbund zum Einsatz als Geschirrspülmaschinendeo, so wird die nach 2 hergestellte wasserlösliche Schutzfolie abgewaschen und der Inhalt kann nun erst durch die verbleibende Membranfolie diffundieren.

Um eine kontinuierliche Diffusion zu erreichen, sind zwei weitere Fakten von Bedeutung:

1. Die Grösse der Oberfläche der Membrane (siehe Citronzeichnung).
2. Die Zusammensetzung der etherischen Öle und/oder der wasserunlöslichen Essenz.

2a Beispiel Citrone

40% Citronenessenz Beispiel 2e
30% Terpinylacetat
30% Citral

2b Beispiel Orange

30% Limonen
70% Orangenöl

2c Beispiel Grapefruit

40% Grapefruitöl
5% Terpinylacetat
55% Limonen

2d Beispiel Apfel

15% Phenylethylalkohol
10% α-Amylzimtaldehyd
10% Geraniol
10% Linalool
10% Terpinylacetat
5% Terpineol
5% Citronellol
5% Benzylacetat
3% Orangenöl
3% Lilial (Givaudan)
3% Isocyclocitral
2% Aldehyd C 16
2% Amylsalicylat
1,5% Galbanum harz
0,5% Aldehyd C 20
3% Heliotropin
12% Oryclon H

2e Beispiel Citronen-Essenz

10% Benzylsalicylat 10%ige Lösung in Ethylcitrat
10% Benzylacetat 10%ige Lösung in Ethylcitrat
10% Diethylphthalat 10%ige Lösung in Ethylcitrat
5% α-Amylzimtaldehyd 10%ige Lösung in Ethylcitrat
2,5% Benzylbenzoat 10%ige Lösung in Ethylcitrat
2,5% Jasmorange BASF 10%ige Lösung in Ethylcitrat
5% Bergamotteöl
4% Citronellal
14% Citral
5% Phenylethanol
5,5% Dorisyl Dow Chem.
2% Eugenol
2% Lilial
2% Galbanum Essenz
2% Sandela (Givaudan)
2% α-iso-Methylionon
3% Terpineol
1% Styrolylacetat
0,2% Hydratropaldehyd
0,2% Undecylacetat
0,2% Dihydromyrcenol
0,1% Phenylallylether
0,5% Exaltex Firmenich
0,5% Agrumvert H + R
0,8% Rose Wadria Firmenich
10% Terpinylacetat

Die Beispiele 2a bis 2c sind für die Diffusion in 12-7 ml Kammern (siehe Zeichnung) erprobt und geben z. B. beim Einsatz als Geschirrspüldeo bei jedem Spülvorgang 0,1-0,2 g ab. Die Beispiele 2d und 2e sind für kleinere Kammern mit 3-6 ml erprobt und geben 0,1 g pro Spülgang ab.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung einer Kammer zur Desodorierung von Geschirrspülmaschinen, bei dem eine 80-150 µm dicke Polyethylenfolie oder aus Copolymeren mit Ethylen und 4-10% Ethylacrylat (Ethylenethylacrylat (EEA)) bestehende Folie über einen Haftvermittler, vorzugsweise PE-Haftvermittler, mit einer 10-45 µm dicken wasserlöslichen Folie laminiert und eine damit Membran hergestellt wird und diese Membran an ihrer PE- oder EEA-Seite mit einer aus 30-60 µm Polyethylen oder Copolymer mit Ethylen mit 4-10% Ethylacrylat, einer 250-350 µm Polypropylen und 30-70 µm Polyamid bestehenden tiefziehfähigen Folie über die Polyethylen- bzw. Copolymerschicht der tiefgezogenen Folie an den Rändern mit der Membran verschweißt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliche Folie eine Folie aus Polyvinylalkohol auflaminiert wird.

3. Kammer hergestellt nach dem Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer ein Volumen von 3-12 ml aufweist.

4. Kammer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Membrane eine Oberfläche von 25-38 cm² aufweist, wobei bei einem Geschirrspüldeo pro Spülvorgang 0,1-0,25 g wasserunlösliche Agrumenöle und/oder Essenzen diffundieren.