DE4204926A1 - Verfahren zur entoelung von rueckstaenden aus der metallverarbeitung - Google Patents
Verfahren zur entoelung von rueckstaenden aus der metallverarbeitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entölung von
Rückständen aus der Metallbearbeitung, insbesondere von
Spänen und Schlämmen, bei dem die Rückstände nach einer
Vorbehandlung, bei der sie ohne Zugabe von Wasser mit einem
Emulgator vermischt werden, in einem Waschprozeß unter
Verwendung einer wäßrigen Spülflüssigkeit gewaschen werden,
wobei das Öl in der Spülflüssigkeit emulgiert, und bei dem
die Spülflüssigkeit vom gewaschenen Feststoff gut abgetrennt
wird.
Ein Verfahren der angegebenen Art ist aus der WO 91/11 543
bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren werden die vor
behandelten Rückstände in einem Behälter mit der Spülflüssig
keit vermischt und unter Rühren der Einwirkung von Ultra
schall unterworfen. Durch die Einwirkung von Ultraschall bei
gleichzeitigem Rühren konnte eine wirksame Entölung der
Produktionsrückstände erreicht werden. Die Verweilzeit in den
Rührreaktoren erwies sich jedoch als noch zu hoch.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art die Wirksamkeit des Waschvorgangs zu
steigern und die Verweilzeit in der Waschstufe zu reduzieren.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
die Rückstände nach der Vorbehandlung ohne vorherige Wasser
zugabe in einen Hochdruckwasserstrahl gegeben werden. Es hat
sich überraschend gezeigt, daß durch die Einwirkung eines
Hochdruckwasserstrahls selbst feinste Rückstandspartikel mit
einem Durchmesser von 5 bis 50 µm von anhaftendem Öl gerei
nigt werden, wobei das Öl in die wäßrige Phase übertragen
wird und darin emulgiert. Die Verweilzeit des Waschguts in
der Waschstufe, in der es der Einwirkung von Hochdruck
wasserstrahlen unterliegt, konnte gegenüber dem eingangs
genannten, bekannten Verfahren um den Faktor 10-20 verkürzt
werden.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann das Waschgut
mehrfach der Einwirkung eines Hochdruckwasserstrahls ausge
setzt werden, wobei zwischen den einzelnen Waschstufen
jeweils eine Entwässerung vorgesehen ist. Im Hochdruckwasser
strahl kann weiterhin erfindungsgemäß eine geringe Menge
eines Tensides beigegeben werden, um das Emulgieren der
Öltröpfchen zu beschleunigen.
Gemäß einer Verfahrensvariante kann weiterhin vorgesehen
sein, daß das vorbehandelte Rückstandsgut vor dem Eingeben in
den Hochdruckwasserstrahl zunächst in einem Behälter unter
Rühren mit einer wäßrigen Spülflüssigkeit gewaschen und
anschließend entwässert wird. Der im Behälter befindlichen
wäßrigen Spülflüssigkeit kann hierbei ebenfalls ein Tensid
beigegeben werden. Nach dem Verlassen des Hochdruckwasser
strahls wird der gereinigte Feststoff, beispielsweise durch
Zentrifugieren, entwässert und getrocknet. Das so erhaltene,
entölte Produkt kann beispielsweise durch erneutes Ein
schmelzen wieder in einen Produktionsprozeß zurückgeführt
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden an Hand
zweier Beispiele näher beschrieben. Bei beiden Verfahrensbei
spielen wurde ein ölbehafteter Stahlschleifschlamm mit einem
Ölgehalt von 21% entölt. Zur Vorbehandlung wurde der
Schleifschlamm zunächst in einem Mischer mit Emulgator
vermischt. Die Weiterbehandlung erfolgte gemäß folgender
Beispiele:
Das Mischprodukt wurde ohne Zusatz weiterer Stoffe in einen
Hochdruckwasserstrahl mit einem Treibdruck zwischen 50 und
100 bar fallengelassen. Die hierbei entstandene Suspension
wurde nach einer Verweilzeit von unter 10 Sekunden in einer
Zentrifuge getrennt. Der gewonnene Feststoff wurde nochmals
in einen Hochdruckwasserstahl gegeben und nach einer nochma
ligen Verweilzeit von unter 10 Sekunden von der Spülflüssig
keit getrennt und getrocknet. Dem Wasserstrahl wurden hierbei
geringe Mengen von Tensid zugegeben. Nach der Trocknung hatte
der gewonnene Schleifstaub einen Restgehalt an Öl von ca. 0,5%.
Dieses Beispiel entspricht dem in Fig. 1 schematisch
dargestellten Verfahrensablauf.
Das Mischprodukt aus der Vorbehandlungsstufe wurde mit der
zehnfachen Menge Wasser mit einem geringen Gehalt an Tensid
ca. 1 Minute gerührt und dann zentrifugiert. Der auf diese
Weise gewonnene Feststoff wurde dann in einen Hochdruck
wasserstrahl gegeben und nach einer Verweilzeit von unter 10
Sekunden wurde der Feststoff aus der entstandenen Suspension
getrennt und getrocknet. Nach der Trocknung ergab sich auch
hier ein Restölgehalt von 0,4 bis 0,6%. Diesem Beispiel
entspricht der im Fig. 2 dargestellte Verfahrensablauf.
Bei dem zweiten Beispiel überschreitet zwar die Verweilzeit
des gesamten Waschvorgangs eine Minute. Es ergibt sich aber
der Vorteil, daß das Prozeßwasser ohne Zwischenbehandlung im
Gegenstrom geführt werden kann, indem das schwach ölbeladene
Wasser, das aus der durch den Hochdruckwasserstrahl gebilde
ten Suspension abgetrennt wird, in der ersten Waschstufe zum
Beispiel zum Waschen durch Rühren eingesetzt wird.
Bei beiden geschilderten Verfahrensbeispielen kann das mit Öl
beladene Wasser nach der Ableitung aus dem Waschprozeß
gereinigt und danach in den Waschprozeß zurückgeleitet
werden.
Die Beaufschlagung des Mischprodukts mit einem Hochdruck
wasserstrahl kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung
in einem Reaktor erfolgen, der aus einem langgestreckten Rohr
besteht, in das an einem Ende aus einer dort angeordneten
Düse ein Hochdruckwasserstrahl eintritt, dessen Durchmesser
in einem Abstand von der Düse im wesentlichen den Innendurch
messer des Rohres erreicht. Die Eintrittsöffnung am Ende des
Rohres ist größer als der Außendurchmesser der Düse, so daß
neben dem Wasserstrahl auch Luft in das Rohr eintreten kann.
In einem Abstand von der Düse befindet sich seitlich an dem
Rohr eine Einfüllöffnung, durch die das Mischprodukt aus
ölbeladenen Rückständen und Emulgator bzw. der nach einer
ersten Waschstufe entwässerte Feststoff in den Hochdruck
wasserstrahl geleitet wird. Das zugeführte Material wird
hierbei von dem mit hoher Strömungsgeschwindigkeit an der
Einfüllöffnung vorbeischießenden Hochdruckwasserstrahl
mitgerissen und dabei so stark verwirbelt, daß auch feinste
Teilchen von dem daran anhaftenden Öl getrennt werden und das
Öl in der wäßrigen Phase emulgiert. Auf der sich an die
Einfüllöffnung anschließenden, durch das Rohr gebildeten
Reaktionsstrecke verlangsamt sich die Strömungsgeschwin
digkeit bei stark turbulenten Strömungsverhältnissen, die
ebenfalls für eine wirksame Reinigung der Feststoffpartikel
sorgen. Am Ende der Reaktionsstrecke, deren Länge aufgrund
der herrschenden Strömungsverhältnisse einer Einwirkdauer von
wenigen Sekunden entspricht, ist das Rohr abgebogen, um eine
Strömungsberuhigung zu erreichen, und an eine Entwässerungs
station angeschlossen. Der Waschprozeß wird dabei so gesteu
ert, daß die das Rohrende verlassende Suspension einen
Wassergehalt von etwa 80-90 Gewichtsprozent hat. Zur Errei
chung längerer Verweilzeit in dem Reaktor kann es nach einem
weiteren Vorschlag der Erfindung zweckmäßig sein, hinter der
Einfüllöffnung in einem Abstand voneinander durch in der
Rohrwand angeordnete und in Strömungsrichtung geneigte Düsen
noch weitere Hochdruckwasserstrahlen in das Rohr eintreten zu
lassen.
In Fig. 3 ist der beschriebene Reaktor schematisch darge
stellt. Der rohrförmige Reaktor ist mit 1, die den Hochdruck
wasserstrahl erzeugende Düse mit 2, die Einfüllöffnung mit 3
und die Austrittsöffnung mit 4 bezeichnet.
Auch das Rühren des Waschguts in der ersten Waschstufe gemäß
Beispiel 2 kann mit Hilfe eines Hochdruckwasserstrahls
erfolgen, in dem dieser mit hoher Strömungsgeschwindigkeit in
die in einem Behälter befindliche Waschflüssigkeit geleitet
wird, um dort die erforderlichen Strömungsturbulenzen
hervorzurufen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Entölung von Rückständen aus der Metall
bearbeitung, insbesondere von Spänen und Schlämmen, bei
dem die Rückstände nach einer Vorbehandlung, bei der sie
ohne Zugabe von Wasser mit einem Emulgator vermischt
werden, in einem Waschprozeß unter Verwendung einer
wäßrigen Spülflüssigkeit gewaschen werden, wobei das Öl
in der Spülflüssigkeit emulgiert, und bei dem die
Spülflüssigkeit vom gewaschenen Feststoffgut abgetrennt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstände nach
der Vorbehandlung ohne vorherige Wasserzugabe in einen
Hochdruckwasserstrahl gegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die vorbehandelten Rückstände in mehreren Waschstufen
der Einwirkung eines Hochdruckwasserstrahls ausgesetzt
werden, wobei zwischen den einzelnen Waschstufen eine
Entwässerung des Waschguts durchgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Hochdruckwasserstrahl eine
geringe Menge eines Tensids beigegeben wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die vorbehandelten Rück
stände vor dem Eingeben in einen Hochdruckwasserstrahl
zunächst in einem Behälter unter Rühren mit einer
wäßrigen Spülflüssigkeit gewaschen und anschließend
entwässert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der wäßrigen Spülflüssigkeit ein Tensid zugesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstände nach dem
Waschen entwässert und getrocknet werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Entwässern der Rück
stände durch Zentrifugieren erfolgt.
8. Reaktor zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein
langgestrecktes Rohr, in das an einem Ende aus einer
dort angeordneten Düse ein Hochdruckwasserstrahl
eintritt, dessen Strahldurchmesser in einem Abstand von
der Düse im wesentlichen den Innendurchmesser des Rohres
erreicht, und daß in einem Abstand von der Düse in der
Wand des Rohres eine Einfüllöffnung vorgesehen ist,
durch die das Waschgut in den Hochdruckwasserstrahl
geleitet wird.
9. Reaktor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Eintrittsöffnung am Ende des Rohres größer ist als der
Außendurchmesser der Düse, und daß der Zwischenraum
zwischen der Rohrwand und der Düse an eine Luftzuführung
angeschlossen ist.
10. Reaktor nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das der Eintrittsöffnung entgegen
gesetzte Rohrende abgebogen und an eine Entwässerungs
station angeschlossen ist.
11. Reaktor nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß stromab der Einfüllöffnung in der
Rohrwand in Strömungsrichtung geneigte Düsen zur
Erzeugung von Hochdruckwasserstrahlen angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924204926 DE4204926A1 (de) | 1992-02-19 | 1992-02-19 | Verfahren zur entoelung von rueckstaenden aus der metallverarbeitung |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4204926A1 true DE4204926A1 (de) | 1993-09-02 |
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ID=6452021
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DE19924204926 Ceased DE4204926A1 (de) | 1992-02-19 | 1992-02-19 | Verfahren zur entoelung von rueckstaenden aus der metallverarbeitung |
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