DE4204918C2 - Verfahren zur Wiederaufbereitung gebrauchter fester Adsorptionsmittel mit Adsorbatrückgewinnung - Google Patents
Verfahren zur Wiederaufbereitung gebrauchter fester Adsorptionsmittel mit AdsorbatrückgewinnungInfo
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Description
Der Einsatz von Adsorptionsmitteln, vornehmlich Aktivkoh
len und Harzen, für die Entfernung von Lösemitteldämpfen
aus Prozeß- und Abluft nimmt im Interesse des Umwelt
schutzes stark zu. Grundlage dafür sind die immer stren
ger gefaßten gesetzlichen Regelungen vor allem für die
Emissions- und Immisionsgrenzwerte organischer Lösemit
teldämpfe in der Umgebungsluft. Um diese Grenzwerte ein
halten zu können, sind immer effektiver arbeitende Ent
fernungsverfahren erforderlich. Angestrebt werden Adsorp
tionsverfahren, bei denen neben der Wiedergewinnung der
Lösemittel auch das Adsorbens dem Kreislauf wieder zuge
führt werden kann.
Für die Aufbereitung von Aktivkohlen sind die folgenden
Regenerationsverfahren bekannt:
- - Aufheizen unter Umgebungsdruck
- - Zugabe von überhitztem Wasserdampf
- - Durchleiten von heißem Inertgas
- - Lösemittelextraktion
- - Desorption mit Unterdruck
- - Reinigung durch biologischen Abbau.
Für die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens ist es neben
der Ausbeute von entscheidender Bedeutung, wie oft ein
Adsorptions-Desorptionszyklus wiederholt werden kann und
welche Qualität das wiedergewonnene Lösungsmittel auf
weist. Bei der thermischen Reaktivierung der Kohle werden
die Schritte
- - Trocknung der Kohle bei 100°C
- - Desorption flüchtiger Verbindungen zwischen 100 und 500°C
- - Pyrolyse der schwerflüchtigen Verbindungen bei 700°C
und selektive Entfernung des Pyrolysekokses oberhalb
700°C mit Wasserdampf unterschieden.
Der derzeitige Stand der Technik weist bei allen Verfah
ren noch Nachteile auf, die einer effektiven Regenerie
rung der Adsorbentien und der damit verbundenen schonen
den Rückgewinnung des Adsorbates entgegenstehen.
Diese Nachteile sind:
- - Zu starkes Erhitzen während der Desorptionsphase führt zu Schädigung der Lösungsmittel
- - Zusatz von Wasserdampf vermindert die Lösungsmittel qualität
- - Die Lösungsmittelextraktion bedingt einen zusätzli chen, aufwendigen Destillationsschritt
- - Beim biologischen Abbau werden die Lösemittel eben falls irreversibel verändert
- - Die Vakuumdesorption führt zu Lösemitteln guter Qualität, aber die Ausbeute und die Regenerationsraten sind wegen der geringen Wärmeleitfähigkeit der Aktivkohle in Verbindung mit dem fehlenden Wärmeübertragungsmedium sehr gering.
Aus der DE 26 49 967 B1 ist weiterhin ein Verfahren zum Re
konzentrieren eines wasserhaltigen Glykols, d. h. zur destill
ativen Trennung von einer Mischung aus zwei Lösungsmitteln,
bekannt. Dabei wird jedoch nicht ein Gemisch von zwei Lö
sungsmitteln, welche auf einem festen Träger adsorbiert sind,
unter bestimmten Verfahrensbedingungen desorbiert, wobei
nicht nur die beiden Lösungsmittel gegebenenfalls getrennt
gewonnen werden, sondern vor allem das Adsorptionsmittel in
einen wiederverwendbaren Zustand gebracht.
Dieser Stand der Technik beschreibt somit eine an sich be
kannte fraktionierte Destillation, wobei durch Zufuhr äußerer
Wärme das Gemisch bis über den Siedepunkt der jeweiligen Mi
schung erhitzt wird, wodurch überwiegend die niedriger sieden
de Komponente in die Gasphase übergeht und abgeführt wird,
während sich die Sumpfphase an dem höher siedenden Mittel an
reichert und entsprechend dem Siedepunkt langsam ansteigt.
Daher führt, wenn der Siedepunkt der Restmischung zu hoch
ist, ein weiteres Abdestillieren zu einer thermischen Zer
setzung (vgl. Spalte 2, Abs. 1). Es wird daher ein Nachde
stillation unter Vakuum bei einem entsprechend niedrigeren
Siedepunkt durchgeführt, um somit auch den Rest Wasser abzu
treiben und ein "fertig regeneriertes hochkonzentriertes Gly
kol" abzuziehen. Um die notwendige Siedetemperatur einzuhal
ten, ist auch dieser zweiten Stufe ein Wärmeaustauscher zur
Zuführung der nötigen Energie zugeordnet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, die schonende,
quantitative Rückgewinnung von Lösungsmitteln und eine mög
lichst energiesparende Regenerierung der Aktivkohle zu verei
nigen, wobei eine hohe Anzahl von Adsorptions-Desorptions
zyklen angestrebt wird, um eine hohe Wirtschaftlichkeit zu
gewährleisten.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt in der im Hauptanspruch
dargelegten Weise. Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich
in den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die schonende Löse
mittelrückgewinnung und eine weitestgehende Regenerierung des
Adsorbens in der Weise, daß während der Desorptionsphase eine
spezielle Temperatur-Druck-Technik ausgeführt wird. Durch
diese unten näher beschriebene Verfahrensweise wird erreicht,
daß das zu regenerierende Adsorbens die notwendige Wärmemenge
aufnimmt, die zu einer schonenden und dennoch wirtschaftli
chen Desorption der Lösungsmittel erforderlich ist. Mit dem
Verfahren ist darüber hinaus eine Auftrennung des Adsorbens
in verschiedene Chargen möglich.
Erreicht werden diese ausreichenden Desorptionsraten nicht
lediglich durch das Aufheizen des beladenen Adsorbens bei ei
nem bestimmten Vakuum, sondern durch eine stufenweise Auf
heizphase bei unterschiedlichen System
drücken. Dazu wird das in den Verdampfer (vorzugsweise
ein Drehrohr) eingebrachte beladene Adsorbens zur Entfer
nung des Sauerstoffs kurzzeitig mit einem Inertgas bei
Umgebungstemperatur gespült. Nach dem Abstellen der
Inertgaszufuhr erfolgt eine erste Aufheizphase bei
Normaldruck. Erst nachdem sich das Adsorbens genügend
aufgeheizt hat, wobei das Inertgas als Wärmeüberträger
mitgenutzt wird, ist eine Druckabsenkung auf ca. 1/5 bis
1/10 des Ausgangsdruckes vorgesehen. In dieser Phase
desorbieren die leichteren Kohlenwasserstoffe aus dem
Adsorbens, ohne daß eine thermische Überlastung dieser
Lösemittelanteile eintritt. Am Ende dieses ersten Desorp
tionsschrittes wird der Druck wieder auf Umgebungsdruck
erhöht, vorzugsweise indem Inertgas eingesaugt wird. Wäh
rend der zweiten Aufheizphase unter Normaldruck wird die
Temperatur auf den etwa 2,0-fachen Wert angehoben. Nach
einer vorgegebenen Aufheizzeit wird erneut ein Vakuum an
gelegt, das einen Endwert annimmt, der bei ca. 1/10 des
vorangegangenen Wertes liegt. Dadurch wird erreicht, daß
das bei Anwesenheit von Inertgas weiter erhitzte Adsor
bens bei einem hohen Vakuum auch den größten Teil der
höher siedenden Komponenten abgibt.
Zurück bleibt ein Adsorbens, welches bis auf eine ver
nachlässigbare Restbelastung wieder für neue Adsorptions
schritte zur Verfügung steht. Das wiedergewonnene
Lösungsmittel weist wegen der schonenden Desorption die
Qualität der Ausgangsprodukte auf.
Nachfolgend wird das Desorptionsverfahren anhand eines
typischen Ausführungsbeispiels näher erläutert, der Tem
peratur-Druck-Verlauf ist aus den beiliegenden Figuren
ersichtlich.
2 t einer mit 40 Gew.-% eines Gemisches aus Ethyl- und
Butylacetat beladenen Aktivkohle aus einer Abluftreini
gungsanlage wird in ein als Vakuumverdampfer ausgelegtes
Drehrohr eingebracht. Nach dem Spülen mit Stickstoff bis
auf einen Sauerstoffgehalt unter 1 Vol-% wird die Kohle
unter leichter Bewegung im Inertgasmedium bei Normaldruck
(1013 mbar) auf 100°C aufgeheizt (Kurventeil A → B).
Die Aufheizzeit beträgt 60 Minuten. Durch Anlegen von Va
kuum auf einen Wert von 200 mbar Restdruck wird das
Ethylacetat aus der Aktivkohle desorbiert. Anschließend
an diese erste Desorptionsphase, die etwa 30 Minuten dau
ert (B → D) wird die Temperatur auf 200°C erhöht, wobei
zum Aufheizen der Aktivkohle erneut der Druck auf Normal
druck unter Einsaugen von Stickstoff angehoben wird. Nach
dieser zweiten Aufheizphase von ca. 30 Minuten (D → F)
erfolgt durch starke Druckabsenkung auf einen Wert von
10 mbar die Desorption des höhersiedenden Butylacetates
(G → H). Die Desorption ist beendet, wenn kein Destillat
mehr in die Vorlage gelangt. Bei Aufrechterhaltung eines
Unterdruckes von ca. 100 mbar wird die regenerierte
Aktivkohle abgekühlt und nach dem Druckausgleich aus dem
Behälter entnommen. Neben dieser desorbierten Aktivkohle
werden zwei Lösemittelfraktionen erhalten, in denen
jeweils eine der Komponenten sehr stark angereichert ist.
Die Aktivkohle wies nach der Behandlung noch 5 Gew.-%
Lösemittelanteile auf.
Claims (4)
1. Verfahren zur Regenerierung von mit Lösungsmitteln
beladenen Adsorbentien durch Erwärmung des Adsorbens
und Verdampfen des Lösemittels unter vermindertem
Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man das beladene
Adsorbens unter Normaldruck auf eine erste Tempe
raturstufe von 100°C erwärmt, dann den Druck auf
200 mbar absenkt, nach Beendigung dieser ersten
Desorptionsphase bei Normaldruck auf 200°C aufheizt
und daß unter Beibehaltung dieser Temperatur die Druck
stufen 100 mbar und 10 mbar für die Desorptionspha
sen 2 und 3 durchfahren werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß vor der ersten Aufheizphase die Anlage mit einem
Inertgasvolumen, welches dem doppelten Rauminhalt
der Anlage entspricht, gespült wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lösungsmittel fraktioniert
aufgefangen werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß nach Desorptionsende
das Adsorbens unter dem Vakuum von 10 mbar bis auf
100°C abgekühlt und dann bei Normaldruck entnommen
wird.
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US6251164B1 (en) * | 1999-08-27 | 2001-06-26 | Praxair Technology, Inc. | Fluid separation process and separation system therefor |
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