DE4204336A1 - Hydrostatische lenkeinrichtung - Google Patents
Hydrostatische lenkeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Steuergerät nach dem
Drehschieberprinzip für eine hydrostatische Lenkeinrichtung.
Derartige Lenkeinrichtungen werden in vollhydraulischen
Lenkeinrichtungen eingesetzt und dienen vorzugsweise zum
Lenken von schweren, langsamfahrenden Fahrzeugen.
Hydrostatische Lenkeinrichtungen mit Drehschieberventil und
Orbit-Verdränger wurden aus der US-PS 29 84 215 bekannt und
werden seither in großen Stückzahlen und vielen Variationen
hergestellt und vertrieben.
Das Drehschiebersteuerventil besteht aus einer äußeren, im
Gehäuse eingepaßten Steuerhülse und einem inneren in der
Steuerhülse eingepaßten Steuerkolben.
Der Steuerkolben ist einerseits über ein Zahnnabenprofil mit
dem Orbit-Verdränger und andererseits über eine
Stiftverbindung mit der Steuerhülse verbunden. Die mit einer
Antriebswelle starr verbundene Steuerhülse ist mittels eines
Federelementes gegenüber dem Steuerkolben lagezentriert.
Gegen die Kraft des Federelementes sind Steuerkolben und
Steuerhülse relativ zueinander ein begrenztes Stück
verdrehbar. Zwischen dem Drehschiebersteuerventil und dem
Orbit-Verdränger besteht über sogenannte Kommutatorbohrungen
im Gehäuse der Lenkeinrichtung eine hydraulische Verbindung.
Die hydrostatische Lenkeinrichtung besitzt Anschlüsse für
eine Zulaufleitung, eine Rücklaufleitung und zwei zum
Stellzylinder führende Zylinderleitungen.
Die Drehschiebersteuerventile weisen verschiedene parallele
Drosseln auf, die in Neutralstellung offen und in
Arbeitsrichtung geschlossen werden und in bekannter Weise
aus Kurzschlußbohrungen in der Steuerhülse und Kurzschluß
schlitzen im Steuerkolben gebildet werden (DD 2 47 421).
Diese für andere Funktionen günstige Gestaltungsform besitzt
aber den Nachteil einer großen Geräuschabstrahlung insbe
sondere im Schließbereich.
Mit dem DD 2 76 460 ist eine weitere Lösung bekannt. Dabei
wird der nicht dosierte, gedrosselte Kurzschlußölstrom
getrennt und spätestens im Innenraum des Steuersystems
wieder zusammengeführt.
Dazu sind in der Steuerhülse mehrere Reihen von Kurzschluß
bohrungen in gleicher Teilung und in gleicher axialen Ebene
zu den Zulaufbohrungen und ein oder mehrere Reihen von
Kurzschlußbohrungen in gleicher Teilung aber winkelversetzt
zu den Zulaufbohrungen angeordnet. Den beiden Arten von
Kurzschlußbohrungen in der Steuerhülse sind jeweils axiale
Nuten im Steuerkolben zugeordnet.
Diese Lösung hat aufgrund der konstruktiven Gestaltung den
Nachteil, daß in bestimmten Frequenzbereichen eine große
Geräuschabstrahlung eintritt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Strömungsge
schwindigkeit des gedrosselten Kurzschlußölstromes so zu
beeinflussen, daß keine störenden Geräusche auftreten.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß den in bekannter
Weise gestalteten mehreren Reihen von Kurzschlußbohrungen in
der Steuerhülse erfindungsgemäß gestaltete Nuten im
Steuerkolben zugeordnet sind.
Diese Nuten bestehen aus vorzugsweise halbrundförmigen
Kurzschlußnuten die keine unmittelbare Verbindung zum
Innenraum des Steuerkolbens aufweisen und sich anschließen
den flachen Nuten, die in Verbindung mit der Steuerhülse
Konstantdrosseln bilden und über eine Umfangsnut und
radiale Schlitze Verbindung mit dem Innenraum haben.
Den Kurzschlußbohrungen in der Steuerhülse ist eine über den
Arbeitsweg unabhängige Konstantdrossel nachgeschaltet,
deren Querschnitt auf der einen Seite durch die
Mantelfläche der Innenbohrung der Steuerhülse und auf der
anderen Seite im Steuerkolben vorzugsweise durch eine
rechteckige Nut gleicher Breite wie die aufgesetzte
Steuernut begrenzt ist. Dabei besitzen alle Nuten im
Steuerkolben die gleiche geometrische Form.
Der maximale Querschnitt der Konstantdrossel beträgt 2,5 mm2
und die Länge der Konstantdrossel mindestens 1 mm.
Der erfindungsgemäß gestaltete Querschnitt der Kurzschlußnut
im Steuerkolben ist dabei an seiner größten Stelle größer
als der Querschnitt der nachgeschalteten Konstantdrossel und
beträgt maximal den 2-fachen Wert des maximalen Querschnit
tes der Konstantdrossel.
Die erforderliche Öffnungs- und Schließcharakteristik
zwischen Steuerhülse und Steuerkolben wird durch auf die
Kurzschlußnuten aufgesetzten Steuernuten erreicht.
Die erfinderische Lösung zeichnet sich dadurch aus, daß der
Kurzschlußölstrom nach seiner veränderliche Drosselstelle in
die Kurzschlußnuten mündet, umgelenkt wird und durch die
sich anschließenden Konstantdrosseln eine Strömungsberuhi
gung erfährt, bevor der Kurzschlußölstrom in eine Umfangsnut
eintritt und über radiale Schlitze in den Innenraum des
Steuerkolbens gelangt.
Fig. 1 Schnittdarstellung der hydrostatischen Lenkein
richtung,
Fig. 2 Steuerhülse der hydrostatischen Lenkeinrichtung,
Fig. 3 Steuerkolben der hydrostatischen Lenkeinrichtung,
Fig. 4 Teillängsschnitt durch Steuerkolben und Steuerhülse,
Fig. 5 Teilquerschnitt durch Steuerkolben und Steuerhülse.
Die Lenkeinrichtung nach Fig. 1 besteht aus einem Gehäuse 1,
das einen Steuerkolben 2 und eine Steuerhülse 3 aufnimmt.
Steuerkolben 2 und Steuerhülse 3 werden durch ein Feder
element 4 gegeneinander zentriert. Die axiale Abstützung von
Steuerkolben 2 und Steuerhülse 3 erfolgt durch ein Lager 5.
Eine Nabenverzahnung 6 des Steuerkolbens 2 dient zur Ein
leitung des Lenkmonentes. Ein Stift 7 begrenzt das Radial
spiel von Steuerkolben 2 und Steuerhülse 3. Eine Antriebs
welle 8 verbindet den Steuerkolben 2 mit dem Orbit-Verdrän
ger 9, der im wesentlichen aus einem innenverzahnten Außen
ring 10 und einem außenverzahnten Läuferzahnrad 11 besteht.
Der Orbit-Verdränger 9 wird axial von einer Anlaufscheibe 12
und einem Deckel 13 begrenzt. Die Befestigung am Gehäuse 1
übernehmen Zylinderschrauben 14.
Die Lenkeinrichtung besitzt vier Fluidanschlüsse, den
Zulaufanschluß 15, den Ablaufanschluß 16, den Zylinderan
schluß 17 bei Rechtsdrehung und den Zylinderanschluß 18 bei
Linksdrehung.
Die Steuerhülse 3 der hydrostatischen Lenkeinrichtung nach
Fig. 2 besitzt verdrängerseitig eine oder mehrere Reihen von
Kurzschlußbohrungen 19 und Zulaufbohrungen 20.
Diese sind über einen Ringkanal 21 mit dem Zulaufanschluß 15
des Gehäuses 1 verbunden.
Eine Reihe von Kommutatorbohrungen 22 in der Steuerhülse 3
und Bohrungen 23, 24 und 25 stellen die hydraulische
Verbindung zum Orbit-Verdränger 9 her. Eine Reihe von Zylin
derbohrungen 26 ist über einen Ringkanal 27 mit dem Zylin
deranschluß 17 bei Rechtsdrehung, und eine Reihe von Zylin
derbohrungen 28 ist über einen Ringkanal 29 mit dem Zylin
deranschluß 18 bei Linksdrehung verbunden.
Weiterhin besitzt die Steuerhülse 3 eine Durchgangsbohrung
30 zur Aufnahme des Stiftes 7 und eine Reihe Ablaufbohrungen
31, die über einen Ringkanal 32 mit dem Ablaufanschluß 16
des Gehäuses 1 verbunden ist. An der dem Orbit-Verdränger 9
abgewandten Stirnseite der Steuerhülse 3 befindet sich
ein radialer Durchbruch 33 der das Federelement 4 aufnimmt
und dieses abstützt.
Im Steuerkolben 2 nach Fig. 3 befinden sich analog zur
Steuerhülse 3 erfindungsgemäß Nuten 34, die mit den Kurz
schlußbohrungen 19 der Steuerhülse 3 Drosselstellen bilden.
Die Nuten 34 stehen über die Umfangsnut 35 und radiale
Schlitze 36 mit dem Innenraum des Steuerkolbens 2 und damit
mit den Ablaufbohrungen 31 der Steuerhülse 3 in Verbindung.
Eine Reihe von axialen Kanälen 37, die in einen Einstich 38
münden, stellen die Verbindung zwischen den Zulaufbohrungen
20 und den Kommutatorbohrungen 22 der Steuerhülse 3 her.
Weitere axiale Steuernuten 39 bewirken die Verbindung der
Kommutatorbohrungen 22 mit den Zylinderbohrungen 26, 28 der
Steuerhülse 3.
Die axialen Steuernuten 40 stellen die Verbindung der
Zylinderbohrungen 26, 28 mit den Ablaufbohrungen 31 der
Steuerhülse 3 her. Eine keglige Bohrung 41 begrenzt im
Zusammenwirken mit dem Stift 7 die maximale Drehbewegung
des Steuerkolbens 2 gegenüber der Steuerhülse 3.
Die Nut 34 nach Fig. 4 und 5 setzt sich erfindungsgemäß aus
einer halbrundförmigen Kurzschlußnut 42, die mit den Kurz
schlußbohrungen 19 der Steuerhülse 3 eine veränderliche
Drossel bilden und einer Konstantdrossel 43, die aus einer
flachen Nut im Steuerkolben 2 und der Mantelfläche der
Innenbohrung der Steuerhülse 3 gebildet wird, zusammen. Auf
der halbrundförmigen Kurzschlußnut 42 ist über den gesamten
Bereich der veränderlichen Drosselstelle symmetrisch eine
Steuernut 44 mit geringer Tiefe aufgesetzt.
Alle Nuten 34 haben über die bekannte Umfangsnut 35 und den
radialen Schlitzen 36 Verbindung mit dem Innenraum des
Steuerkolbens 2.
Bei nicht betätigter Lenkung ist der Steuerkolben 2 gegen
über der Steuerhülse 3 durch das Federelement 4 in Mittel
stellung zentriert. Das Fluid fließt vom Zulaufanschluß 15
und dem Ringkanal 21 über die Kurzschlußbohrungen 19 der
Steuerhülse 3, den Nuten 34, der Umfangsnut 35 und den
radialen Schlitzen 36 des Steuerkolbens 2 und damit in
dessen Innenraum. Von dort gelangt das Fluid über die Ablauf
bohrungen 31 der Steuerhülse 3 und den Ringkanal 32 zum
Ablaufanschluß 16.
Durch die Drehung des Steuerkolbens 2 über die Nabenver
zahnung 6 z. B. nach rechts und bei Vorhandensein eines
Lenkwiderstandes erfolgt in Abhängigkeit vom Zulaufstrom
eine relative Verstellung von Steuerkolben 2 und Steuer
hülse 3 gegen die Kraft des Federelementes 4. Dabei wird der
Kurzschlußquerschnitt soweit verringert, bis der erforder
liche Lenkdruck am Zulaufanschluß 15 anliegt.
Das Fluid teilt sich dabei in einen ersten Teilstrom, der
durch die Zulaufbohrungen 20 in der Steuerhülse 3, den
Einstich 38 und den axialen Kanälen 37 des Steuerkolbens 2
zu den Kommutatorbohrungen 22 der Steuerhülse 3 geführt wird
und über die Bohrungen 23, 24 und 25 zum Orbit-Verdränger 9
fließt.
Durch die Wirkung des bekannten Kommutatorsystems gelangt
das entsprechend der Drehzahl dosierte Fluid vom Orbit-
Verdränger 9 über die bereits beschriebenen Bohrungen im
Gehäuse 1 und den Kommutatorbohrungen 22 der Steuerhülse 3
zu den axialen Steuernuten 39 im Steuerkolben 2.
Von dort gelangt es bei der genannten Rechtsdrehung über die
Zylinderbohrungen 26 der Steuerhülse 3, den Ringkanal 27 und
den Zylinderanschluß 17 zu einem Stellzylinder, dessen
Kolben entsprechend bewegt wird und über bekannte zwischen
geschaltete Elemente die Betätigung der Fahrzeugräder be
wirkt.
Das drucklose Rücklauffluid vom Stellzylinder kommt zum
Zylinderanschluß 18 und fließt über den Ringkanal 29, eine
Reihe Zylinderbohrungen 28 der Steuerhülse 3 und axialen
Steuernuten 40 des Steuerkolbens 2 zu den Ablaufbohrungen 31
der Steuerhülse 3.
Von dort gelangt es über den Ringkanal 32 zum Ablaufanschluß
16 des Gehäuses 1.
Der zweite Teilstrom wird durch das nichtdosierte Fluid ge
bildet. Es fließt über die Drosselstellen, die durch die
Kurzschlußbohrungen 19 der Steuerhülse 3 und den Nuten 34
des Steuerkolbens 2 gebildet werden, der Umfangsnut 35 und
den radialen Schlitzen 36 des Steuerkolbens 2 in dessen
Innenraum und von dort - wie schon beschrieben - in den
Ablaufanschluß 16 des Gehäuses 1.
Bei der durch den Stift 7 begrenzten maximalen Verdrehung
von Steuerkolben 2 und Steuerhülse 3 werden die Drossel
stellen geschlossen und der gesamte Zulaufstrom gelangt als
dosiertes Fluid über die Lenkeinrichtung zum Stellzylinder.
Nach Ende des Lenkvorganges bzw. Drehung des Steuerkolbens 2
läuft infolge der Krafteinwirkung des Federelementes 4 die
Steuerhülse 3 soweit nach, bis beide wieder in Mittelstel
lung zentriert sind.
Claims (3)
1. Hydrostatische Lenkeinrichtungen, die im wesentlichen
ein Drehschiebersteuerventil und ein Orbit-Verdränger
besitzt, wobei das Drehschiebersteuerventil aus einem
Steuerkolben und einer Steuerhülse besteht, die konzen
trisch zueinander angeordnet sind, in einem begrenzten
Umfang relativ verdrehbar sind und miteinander korres
pondierende und in Ebenen angeordnete radiale Reihe von
gleichmäßig am Umfang verteilten Kurzschlußbohrungen in
der Steuerhülse und den Kurzschlußbohrungen zugeordnete
Nuten im Steuerkolben mehrere parallele Drosselstellen
bilden, dadurch gekennzeichnet,
daß den in bekannter Weise gestalteten mehreren Reihen
von Kurzschlußbohrungen (19) in der Steuerhülse (3) Nuten
(34) im Steuerkolben (2) zugeordnet sind, die im Bereich
der veränderlichen Drosselstelle als halbrunde Kurz
schlußnuten (42) ausgebildet sind, die keine unmittelbare
Verbindung zum Innenraum des Steuerkolbens (2) aufweisen
und das diesen Kurzschlußnuten (42) jeweils eine über den
Arbeitsweg unabhängige Konstantdrossel (43) nachgeschaltet
ist, deren Querschnitt auf der einen Seite durch die Man
telfläche der Innenbohrung der Steuerhülse (3) und auf
der anderen Seite im Steuerkolben (2) durch eine recht
eckige Nut gleicher Breite wie die aufgesetzte Steuernut
(44) begrenzt wird.
2. Hydrostatische Lenkeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß einer
seits der maximale Querschnitt der Konstantdrossel (43)
2,5 mm2 ist und andererseits, daß die Länge der Konstant
drossel (43) mindestens 1 mm beträgt.
3. Hydrostatische Lenkeinrichtung nach Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Querschnitt der Kurzschlußnut (42) an seiner größten
Stelle größer als der Querschnitt der Konstantdrossel (43)
ist, jedoch maximal den 2-fachen Wert des maximalen
Querschnittes der Konstantdrossel (43) entspricht.
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- 1992-02-14 DE DE4204336A patent/DE4204336C2/de not_active Expired - Fee Related
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