DE4202961A1 - Meisselhalter - Google Patents
MeisselhalterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meißelhalterung mit einer
Aufnahme für einen Meißelschaft, in deren oberen und unteren
Öffnungsbereich jeweils ein Ring aus Hartmetall eingesetzt
ist.
Meißel, die in im Berg- oder Tunnelbau auf
Schrämmaschinen verwendet werden, sind nicht starr in
den Schaftaufnahmen ihrer Meißelhalterung fixiert, sondern
führen während ihres Einsatzes in axialer Richtung
Bewegungen aus, die durch die infolge der unterschiedlichen
Beschaffenheit des bearbeiteten Gesteins wechselnden
Belastungen des Meißels verursacht werden. Darüber hinaus
ist der Meißel auch durch die Arbeitsbewegung der
Schrämmaschine hervorgerufenen Belastungen in radialer
Richtung unterworfen. Die Überlagerung dieser Belastungen
führt zu einer Verkantung des Meißels in der Schaftaufnahme,
durch die die Öffnungsbereiche am oberen und unteren Ende
der Schaftaufnahme Verschleiß ausgesetzt sind.
Es ist versucht worden, diesen Verschleiß durch eine in
die Schaftaufnahme eingesetzte oberflächen- oder
durchgehärteten Lagerbüchse zu mindern. Diese Lagerbüchsen
erweisen sich jedoch bei längerer Einsatzdauer ebenfalls als
nicht ausreichend standfest. Daher ist in dem deutschen
Gebrauchsmuster DE 96 31 108 U1 vorgeschlagen worden, die
gehärteten Lagerbüchsen durch Büchsen aus Hartmetall zu
ersetzen. Solche Büchsen zeichnen sich durch eine extreme
Oberflächenhärte aus und ermöglichen bei sicherem Halt in
der Schaftaufnahme lange Einsatzzeiten der Meißelhalter. Die
Verwendung der Hartmetallbüchsen führt jedoch
wegen der für ihre Herstellung erforderlichen großen
Hartmetallmengen zu hohen Herstellkosten.
Alternativ zu der Verwendung von Hartmetallbüchsen ist in
dem obengenannten Gebrauchsmuster auch vorgeschlagen worden,
die Schaftaufnahmeöffnungen im Bereich ihres oberen und
unteren Endes mit Ringen aus Hartmetall auszukleiden. Beim
Einsatz von Hartmetallringen besteht aber das Problem, daß
diese nur ungenau in der Schaftaufnahmeöffnung positioniert
und befestigt werden können und nur einen unzureichenden
Halt für den Schaft des Meißels bieten.
Die Aufgabe der Erfindung besteht dagegen darin, mit
einfachen Mitteln die Schaftaufnahme des Meißelhalters
derart zu verbessern, daß der Meißel bei geringen
Herstellungskosten für die Auskleidung der Schaftaufnahme
sicher in der Schaftaufnahme geführt und gehalten wird und
gleichzeitig eine hohe Lebensdauer der Schaftaufnahme bei
geringem Verschleiß sichergestellt ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Ringe jeweils an der oberen bzw. unteren Schulter von
mindestens einem Vorsprung abgestützt sind, der zwischen den
Ringen einstückig mit der Meißelhalterung an der Innenseite
der Schaftaufnahme ausgebildet ist.
Ein solcher Vorsprung, der von den Innenwänden der
Schaftaufnahmeöffnung vorsteht und sich von der Unterseite
des oberen Ringes bis zur Oberseite des unteren Ringes
erstrecken kann, bildet mit seiner dem oberen bzw. unteren
Ende der Schaftaufnahme zugewandten Schulterfläche beim
Einsetzen der Ringe der Öffnung einen Anschlag, durch die
der endgültige Sitz der Ringe im fertig montierten Zustand
der Meißelhalterung festgelegt ist. Zudem dienen die
Schultern des Vorsprungs während des Schrämmbetriebes des
Meißels als Stützfläche für den in axialer Richtung des
Meißels jeweils belasteten Ring. So ermöglicht es die
Erfindung durch Ausnutzen der Erkenntnis, daß die
Innenflächen der Schaftaufnahme nur im Bereich ihres oberen
und unteren Endes besonders großem Verschleiß unterworfen
ist, die für die Verschleißfestigkeit der Schaftaufnahme
erforderlichen Hartmetallringe so genau zu positionieren,
daß der Schaft des Meißels ohne die Gefahr einer Verkantung
in Richtung seiner stärksten Belastung genau geführt ist.
Daher ist es nicht erforderlich, den mittleren Bereich der
Schaftaufnahme mit Hartmetall auszukleiden. Darüber hinaus
kann der Meißelhalter in ausreichender Genauigkeit
beispielsweise durch Schmieden ohne besondere
Nachbearbeitung hergestellt werden. Dieses einfache
Herstellverfahren und der geringe Bedarf an Hartmetall für
die Hartmetallringe, deren Dicke auf das zur Aufnahme der
Belastung durch den Meißel erforderliche Minimum reduzierbar
ist, ermöglichen die kostengünstige Herstellung des
erfindungsgemäßen Meißelhalters.
Das Auswechseln der verschlissenen Hartmetallringe kann
dadurch vereinfacht werden, daß im Bereich der Kanten des
Vorsprungs zwischen der Stirnfläche und der oberen bzw.
unteren Schulter Ausnehmungen ausgeformt sind, in die
Werkzeuge zum Ausziehen der Ringe einsetzbar sind.
Auf diese Weise können beim Auswechseln der verschlissenen
Hartmetallringe die Werkzeuge den Ring untergreifen und aus der
Schaftaufnahme ziehen. Dabei haben diese sich nur über einen
Teilbereich der Breite der Schultern des Vorsprunges erstreckenden
Ausnehmungen den Vorteil, daß die übrigen zwischen den Ausnehmungen
liegenden Bereiche der Schultern den ihnen zugeordneten Ring während
des Einsatzes des Meißels weiterhin unterstützen. Stellt sich
heraus, daß eine solche Unterstützung nicht erforderlich ist, kann
das Untergreifen der Ringe mit Ausziehwerkzeugen auch dadurch
ermöglicht werden, daß die Stirnseite des Vorsprungs gegenüber der
Öffnung der Ringe zurückversetzt ist. Auf diese Weise stehen die
den Schultern des Vorsprungs zugeordneten Flächen der Ringe über
die Stirnseite des Vorsprungs heraus und bilden in dem
überstehenden Bereich eine Angriffsfläche für die
Ausziehwerkzeuge.
Der Halt des Meißels in der Meißelhalterung kann dadurch
sichergestellt werden, daß in der Schaftaufnahme mindestens ein
zwischen den Ringen einsitzendes elastisches Element angeordnet
ist, durch das der eingesetzte Meißelschaft reibschlüssig in der
Schaftaufnahme gehalten ist. Durch entsprechende Dimensionierung
der durch das elastische Element ausgeübten Haltekraft kann bei
dieser Ausgestaltung der Erfindung auf weitere Sicherungsmittel,
durch die das unbeabsichtigte Herausfallen oder -ziehen des Meißels
während seines Einsatzes verhindert wird, verzichtet werden.
Vorzugsweise sollte das elastische Element als eine in radialer
Richtung elastische Büchse ausgebildet sein, deren Durchlaßöffnung
einen geringeren Durchmesser aufweist als die Durchlaßöffnung der
Ringe. Ist eine solche Büchse in axialer Richtung biegesteif, so
kann sie bei axialer Belastung der Ringe deren über den Vorsprung
hinaus ragenden Bereich abstützen und gleichzeitig den Meißel in
der Schaftaufnahme halten. Dabei ist die Büchse in axialer Richtung
durch die über den Vorsprung ragenden Bereichs der Ringe
festgelegt. Alternativ dazu kann das elastische Element als
elastischer Sicherungsring ausgebildet sein, der durch das
Einschieben des Meißelschaftes in die Schaftaufnahme
gespreizt wird.
Werden elastische Mittel in die Schaftaufnahme eingesetzt,
so ist es sinnvoll, wenn auch diese mit Ausnehmungen
versehen sind, in die Ausziehwerkzeuge zum Ausziehen der
Hartmetallringe bzw. der elastischen Büchse einsetzbar sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein
Ausführungsbeispiel zeigenden Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine teilweise aufgebrochene Aufsicht auf einen
Meißelhalter und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Meißelhalter nach Fig. 1
entlang der Linie I-I.
Der Meißelhalter 1 weist eine kreisrunde Schaftaufnahme 2
auf. Am oberen Ende 3 und unteren Ende 4 der
Schaftaufnahme 2 sind Ringe 5, 6 aus Hartmetall von
unterschiedlicher Dicke und Durchmesser mit Preßsitz
eingesetzt. Dabei ist der obere, stärker belastete Ring 5 in
seinen Abmessungen größer dimensioniert als der untere,
weniger stark belastete Ring 6. Der obere Ring 5 schließt
mit seiner Oberseite 5a bündig mit der Oberseite 1a des
Meißelhalters 1 ab, während der untere Ring 6 mit seiner
Unterseite 6a bündig mit der Unterseite 1b des Meißelhalters
1 abschließt.
Mit ihrer Unterseite 5a bzw. Oberseite 6b liegen die Ringe
5, 6 an Schultern 7a, b eines auf der Innenseite der
Schaftaufnahme umlaufenden, einstückig mit der
Meißelhalter 1 ausgebildeten Vorsprungs 7 auf.
Die Unterseite 5a des oberen Rings 5 bzw. die Oberseite 6b
des unteren Rings 6 stehen über die Innenseite 7c
des Vorsprungs 7 hinaus. Ausnehmungen 7d, deren Tiefe
einen Teil der Breite der Schulter 7a, b entspricht, sind in
regelmäßigen Abständen am oberen Randbereich der Innenseite
7d ausgeformt. In die Ausnehmungen 7e sind Werkzeuge zum
Ausziehen der Ringe 5, 6 aus der Schaftaufnahme einsetzbar,
um die Ringe 5, 6 nach ihrem Verschleiß auszuwechseln.
Zwischen dem oberen und unteren Ring 5, 6 ist eine durch
einen axialen Einschnitt 8a geschlitzte Büchse 8 aus Metall
mit Spiel eingesetzt. Ihr innerer Durchmesser 8b ist
geringfügig kleiner als der Durchmesser 5c der Ringe 5, 6
während ihr äußerer Durchmesser 8c kleiner als der
Durchmesser 9 der durch den Vorsprung 7 umfaßten Öffnung
ist. Axial ist die Büchse 8 durch die über den Vorsprung 7
hinausstehenden Seiten 5a, 6b der Ringe 5, 6 festgelegt. Die
Büchse 8 weist Ausnehmungen 8d auf, in die Werkzeuge zum
Ausziehen der Büchse 8 bzw. des oberen Ringes 5 nach deren
Verschleiß einsetzbar sind.
Beim Einführen des Meißelschaftes in die Schaftaufnahme 2
wird die Büchse 8 in radialer Richtung gedehnt, so daß bei
eingesetztem Meißel eine elastische Rückstellkraft auf den
Umfang des Meißelschaftes gerichtet ist. Diese Kraft
bewirkt in Abhängigkeit der zwischen der Innenfläche der
Büchse 8 und der Seitenfläche des Meißelschaftes
herrschenden Reibung eine Haltekraft, deren Stärke
ausreicht, um den Meißel in der Meißelhalterung zu halten
und gegen unbeabsichtigtes Herausfallen während des
Schrämmeinsatzes zu sichern.
Während des Betriebs nimmt der obere stärkere Ring 5 die
axiale Belastung des Meißels auf. Dabei ist er an der oberen
Schulter 7a des Vorsprungs abgestützt. Gleichzeitig bildet
die Büchse 8 und der untere Ring 6 eine seitliche Führung
für den Meißelschaft, durch die die Belastung der Innenwände
der Schaftaufnahme durch das Verkanten des Meißels und damit
deren Verschleiß auf ein Minimum reduziert wird.
Claims (8)
1. Meißelhalterung mit einer Aufnahme (2) für einen
Meißelschaft, in deren oberen und unteren Öffnungsbereich
(3, 4) jeweils ein Ring (5, 6) aus Hartmetall eingesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ringe
(5, 6) jeweils an der oberen bzw. unteren Schulter (7a, b) von
mindestens einem Vorsprung (7) abgestützt sind, der zwischen
den Ringen (5, 6) einstückig mit der Meißelhalterung (2) an
der Innenseite der Schaftaufnahme (2) ausgebildet ist.
2. Meißelhalterung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Kanten (7c) des Vorsprungs (7) zwischen der Stirnfläche
(7d) und der oberen bzw. unteren Schulter (7a, b)
Ausnehmungen (7e) ausgeformt sind, in die Werkzeuge zum
Ausziehen der Ringe (5, 6) einsetzbar sind.
3. Meißelhalterung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Stirnseite (7c) des Vorsprungs (7) gegenüber der Öffnung der
Ringe (5, 6) zurückversetzt ist.
4. Meißelhalterung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in der
Schaftaufnahme (2) mindestens ein zwischen den Ringen (5, 6)
einsitzendes elastisches Element angeordnet ist,
durch das der eingesetzte Meißelschaft reibschlüssig in der
Schaftaufnahme (2) gehalten ist.
5. Meißelhalterung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das
elastische Element als in radialer Richtung elastische
Büchse (8) ausgebildet ist, deren Durchlaßöffnung einen
geringeren Durchmesser aufweist als die Durchlaßöffnung
der Ringe (5, 6).
6. Meißelhalterung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das
elastische Element als elastischer Sicherungsring
ausgebildet ist.
7. Meißelhalterung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das
elastische Element in eine sich axial auf der Stirnseite
(7c) des Vorsprungs (7) erstreckende Nut eingesetzt ist.
8. Meißelhalterung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das
elastische Element Ausnehmungen (8b) aufweist, in die
Werkzeuge zum Ausziehen des elastischen Elementes aus der
Schaftaufnahme (2) einsetzbar sind.
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