DE4202936A1 - Verfahren und vorrichtung zum foerdern einer fluessigkeit - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum foerdern einer fluessigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Fördern einer Flüssigkeit, wie Heizöl EL, von
einem entfernt liegenden Vorratstank über eine Förder
leitung mittels Unterdruck zu einem Lagerbehälter, bei
dem der Unterdruck durch eine am Ende der Förderleitung
angeordnete, mechanisch betreibbare Pumpe erzeugt wird.
Um z. B. Heizöl EL (EL = extra leicht) oder andere Flüs
sigkeiten von einem entfernt liegenden Vorratstank zu
fördern, besteht die Vorschrift, daß eine Förderung mit
tels Unterdruck erfolgt. Hierdurch soll verhindert wer
den, daß durch ein Fördern mit Druck, d. h. durch eine
Pumpe, die direkt am Vorratstank angebracht ist, es zu
Verunreinigungen des Erdreiches kommt, wenn die Förder
leitung undicht wird. Insbesondere bei Heizöl besteht
daher die Vorschrift, daß bei getrennt liegenden Vor
ratstank und Lagerbehälter eine Unterdruck-Förderung vor
genommen wird. Die dabei verwendeten Pumpen sind bei
spielsweise Zahnrad- oder Schraubenspindelpumpen an sich
bekannter Bauart. Wird allerdings der für die Förderung
erforderliche Unterdruck kleiner als -0,4 bar, so be
ginnt beispielsweise das Heizöl zu sieden, so daß zu
sogenannten Ausgasungen kommen kann. Hierdurch wird der
Förderstrom unterbrochen, wobei insbesondere das gefürch
tete Trockenlaufen der Förderpumpen zu beobachten ist.
Hierdurch werden die Förderpumpen relativ schnell be
schädigt, so daß ihre Leistung weiter absinkt und es zu
Betriebsunterbrechungen kommt. Ähnliches wird dann be
obachtet, wenn die Förderleitung undicht wird.
Bekannt ist ein Verfahren und eine Vorrichtung der vor
genannten Art aus der DE-A1-35 34 723. Bei dieser Vor
richtung wird die Flüssigkeit mit einem Unterdruck ge
fördert, der durch eine von der Flüssigkeit betriebenen
Strahlpumpe als Förderaggregat erzeugt wird, wobei die
Flüssigkeitsvorlage zum Betreiben der Strahlpumpe der
Ölvorrat ist, der sich im Lagerbehälter befindet.
Bei diesem Stand der Technik ist nachteilig, daß zum
einen eine Strahlpumpe einen geringen Wirkungsgrad hat
und das Fördervolumen gegenüber der eigentlichen Nutz
förderung unverhältnismäßig groß ist. Außerdem entstehen
große Mengen an Gas, die in den Lagerbehälter eingetra
gen werden und zu Störungen führen können.
Es stellt sich demnach die Aufgabe, gegenüber dem Stand
der Technik eine verbesserte Betriebsweise unter Verwen
dung herkömmlicher, mechanisch zu betreibender Pumpen
oder Pumpengruppen anzugeben, bei dem trotzdem Betriebs
störungen der vorgenannten Art mit an Sicherheit grenzen
der wahrscheinlich ausgeschlossen werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst bei einem Verfahren der ein
gangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
kurz vor Eintritt der Förderleitung in die Pumpe über
eine in die Förderleitung einmündende Hilfsleitung mit
gegenüber der Förderleitung wesentlich geringerem Förder
querschnitt Flüssigkeit derselben Art wie die der geför
derten Flüssigkeit in die (Haupt-)Förderleitung einspeis
bar ist.
Vorzugsweise wird die in der Hilfsleitung geförderte
Flüssigkeit aus dem Lagerbehälter entnommen, dem auch
die von der Pumpe geförderte Flüssigkeit zugeführt wird.
Es sei aber nicht ausgeschlossen, daß ein zusätzlicher
Vorratsbehälter speziell für die Hilfsleitung eingesetzt
wird.
Die Hilfsleitung benötigt auch keine weitere zusätzliche
Pumpe, da die vorgenannte Pumpe die Förderung über die
Hilfsleitung mit übernimmt. Wesentlich ist, daß das Ver
hältnis der zuführbaren Mengen zwischen Haupt-Förderlei
tung und Hilfsleitung einstellbar ist. Vorzugsweise
sollte die über die Hilfsleitung zugeführte Menge zwi
schen 0,3 bis 10% der durch die Haupt-Förderleitung
zuführbaren Menge eingestellt werden.
Ein weiterer Vorteil ist, daß durch Vergleich der Druck
verhältnisse und der in der Zeit geförderten Mengen, was
beispielsweise mit Hilfe von Vakuum-Metern und Durchfluß
messern geschehen kann, eine sehr einfache Überwachung
des Fördersystems durchgeführt werden kann. Durch einen
Vergleich der geförderten Mengen und der in den Leitun
gen vorhandenen Drücke lädt sich schon frühzeitig eine
Betriebsstörung prognostizieren.
Kommt es zu den gefürchteten Förderunterbrechungen, so
reicht der durch die Hilfsleitung geförderte Flüssig
keitsstrom aus, die Selbstschmierung üblicher mechani
scher Pumpen aufrecht zu erhalten, so daß diese nicht
zerstört werden. Üblicherweise kann der über die Hilfs
leitung zugeführte Ölstrom auch nicht unterbrochen wer
den, da er immer wieder in den Lagertank zurückgeführt
wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist ge
kennzeichnet durch eine Hilfsleitung, die kurz vor Ein
tritt der Förderleitung in die Pumpe in die Förderlei
tung einmündet. Die Hilfsleitung ist mit einem Vorrats
behälter der geförderten Flüssigkeit im Bereich des
Lagerbehälters verbunden, so daß das von der Pumpe er
zeugte Vakuum, auch bei Absinken des Unterdruckes in der
Hauptleitung, ausreicht, den Förderstrom durch die Hilfs
leitung aufrecht zu erhalten.
Vorzugsweise wird vor der Mündung der Hilfsleitung in
diese eine Mengenregulierungsschieber oder ein ähnlicher
Mengenregulator eingebaut.
Um auf jeden Fall sicher zu sein, daß in die Hilfslei
tung kein Gas eintritt, wird vorgeschlagen, vor das Auf
nahmeende der Hilfsleitung eine über die Füllstandshöhe
reichende vertikale flüssigkeitsdurchlässige Ausperlwand
in den Lagerbehälter einzubauen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich
nung dargestellt.
Verfahren und Vorrichtung bedienen sich dabei an sich
bekannter, bewährter Aggregate, so daß auf deren Be
schreibung nicht im einzelnen eingegangen werden muß.
Von einem entfernt liegenden Vorratstank 12 wird über
eine längere, beispielsweise 100 m lange Förderleitung 7
Heizöl gefördert. Die Förderleitung kann beispielsweise
im Erdreich verlegt sein. Über die Förderleitung 7, die
über ein Vakuum-Meter 8 überwacht wird, gelangt das
Heizöl in eine Pumpe 11, die mechanisch angetrieben ist.
Bei der Pumpe handelt es sich beispielsweise um eine
Zahnrad- oder Schraubenspindelpumpe an sich bekannter
Art. Es kann auch eine sogenannte Pumpengruppe sein, wie
dies an sich in der Fördertechnik bekannt ist. Anstelle
von Heizöl kann beispielsweise auch Abwasser, Lösung
oder dergleichen gefördert werden. Vor Eintritt in die
Pumpe 11 ist die Förderleitung 7 mittels eines Durch
flußmessers 16 in Bezug auf die Durchflußmenge überwach
bar.
Die von der Pumpe 11 geförderte Flüssigkeit gelangt über
die Einlaufleitung 6 in einen Lagerbehälter 1. Aus dem
Lagerbehälter 1 kann sie mit Hilfe einer Entnahmeleitung
3 je nach Bedarf für einen Ölbrenner (nicht dargestellt)
entnommen werden. Der Dauerfüllstand des Lagerbehälters
1 wird mit Hilfe eines Schwimmerschalters 5 überwacht.
Bei Absinken des Flüssigkeitsniveaus unter den Dauerfüll
stand schaltet der Schwimmerschalter 5 die Pumpe 11 ein,
die dann erneut zu fördern beginnt und gestoppt wird,
wenn der Schwimmerschalter eine Höchstposition (gestri
chelt dargestellt) erreicht hat.
Wesentlicher Bestandteil der Erfindung ist eine Hilfs
leitung 14, die mit ihrem freien Ende 24 unterhalb des
Dauerfüllstand-Niveaus im Lagerbehälter 1 endet und dazu
geeignet ist, eine gewisse Flüssigkeitsmenge dem Lager
behälter zu entnehmen. Die Hilfsleitung 14 mündet bei 15
in die (Haupt-)Förderleitung 7, und zwar unmittelbar vor
Eintritt der Förderleitung 7 in die Pumpe 11. Es handelt
sich um eine einfache T-Verbindung, ohne spezielle Düsen
konfiguration oder dergleichen. In die Leitung 14 ist
vor Eintritt in die Mündung 15 noch ein Filter 10 und
ein Mengenregulierungsschieber 9 eingebaut. Ferner ist
hinter den Regulierungsschieber 9 noch ein Durchflußmes
ser 17 eingebaut.
Das Verhältnis der Querschnitte zwischen den beiden
Leitungen 7 und 14 ist so bemessen, daß die über die
Hilfsleitung zugeführte Menge etwa das 0,003 bis 0,1-
fache der durch die Hauptleitung 7 geförderten Menge
beträgt, mit anderen Worten, sie ist um wenigstens eine
Größenordnung niedriger als die der Hauptleitung. Vor
zugsweise beträgt das Verhältnis etwa 2 : 100 bis
3 : 100. Diese Werte haben sich für die Förderung von
Heizöl EL als ausreichend erwiesen. Es sei nicht ausge
schlossen, daß bei Wechsel der Flüssigkeitsart auch an
dere Verhältnisse sinnvoll sein können. Führt ein zu
hoher Unterdruck, beispielsweise unterhalb vom 0,4 bar,
zu einer Ausgasung, so wird der Förderstrom durch die
Hauptleitung unterbrochen, obwohl ein ausreichender
Unterdruck vorhanden ist. In diesem Falle saugt die
Pumpe eine ausreichende Menge der zur Selbstschmierung
erforderlichen Flüssigkeit über die Hilfsleitung an, so
daß die Schmierung nicht unterbrochen wird und auch der
Unterdruck aufrecht erhalten bleibt. Sobald die Gas
blasen durch den Pumpe gewandert sind, wird die Förde
rung über die Förderleitung 7 wieder aufgenommen. Eine
Schaumbildung im Bereich der Pumpenflügel-Wand-Übergänge
wird daher eindeutig vermieden. Versuche haben gezeigt,
daß ein permanenter, der Pumpenleistung angepaßter Film
im Bereich der beweglichen Kanten innerhalb der Pumpe
bestehen bleibt, so daß die Pumpenleistung niemals zu
sammenbricht.
Ein weiterer Vorteil ist, daß über einen Vergleichsrech
ner 19 die Werte für Vakuum über die Vakuum-Meter 8 in
der Förderleitung 7 und Vakuum-Meter 18 in der Hilfslei
tung 14 und durch die entsprechenden Durchflußmesser 16
und 17 ein ständiger Wertevergleich vorgenommen werden
kann. Bei Auftreten kleinster Undichtigkeiten in der
Förderleitung 7 kommt es beispielsweise zu einem Rück
gang der Förderleistung beim gleichem Vakuum. Dies wird
durch Vergleich der Durchflußleistung schon sehr früh
zeitig ermittelt, so daß Gegenmaßnahmen und Überwachun
gen frühzeitig eingeleitet werden können. Insofern bie
tet die Hilfsleitung 14 eine Möglichkeit, dort für die
Förderung relevante Parameter abzunehmen.
Abweichend von der vorliegend beschriebenen Ausführungs
form sei darauf hingewiesen, daß der Übergang von Hilfs
leitung in Haupt-Förderleitung 7 auch anders gestaltet
werden kann, beispielsweise durch schräg geführte Ein
läufe. Es sei auch nicht ausgeschlossen, daß eine Zu
führung innerhalb des Pumpengehäuses in die Hauptförder
leitung erfolgt. Anstelle der Entnahme aus dem Lager
behälter 1 kann auch ein separater Lagerbehälter mit
Flüssigkeit in Vorrat gehalten werden, beispielsweise
speziell gereinigter Flüssigkeit, um bei Betriebsunter
brechung keine Verschmutzungen in die Pumpe einzutragen.
Es sei auch die Möglichkeit genannt, in die Hilfsleitung
14 eine weitere kleine Hilfspumpe einzubauen, wenn dies
z. B. aus Sicherheitsgründen erforderlich erscheint.
Ferner sei noch darauf hingewiesen, daß in den Lager
behälter 1 zwischen dem Ende der von der Pumpe 11 kom
menden Einlaßleitung 6 und dem Aufnahmeende 24 der Hilfs
leitung 14 eine über die Füllstandshöhe reichende verti
kale flüssigkeitsdurchlässige Ausperlwand 2 angeordnet
ist, die verhindert, daß eingetragene Gasperlen bis zum
Aufnahmeende der Hilfsleitung gelangen können.
Claims (10)
1. Verfahren zum Fördern einer Flüssigkeit, wie Heizöl
EL, von einem entfernt liegenden Vorratstank (12)
über eine Förderleitung (7) mittels Unterdruck zu
einem Lagerbehälter (1), bei dem der Unterdruck
durch eine am Ende der Förderleitung angeordnete,
mechanisch betreibbare Pumpe (11) erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß kurz vor Eintritt der
Förderleitung (7) in die Pumpe (11) über eine in die
Förderleitung einmündende (bei 15) Hilfsleitung (14)
mit gegenüber der Förderleitung (7) wesentlich gerin
gerem Förderquerschnitt Flüssigkeit derselben Art
wie die der geförderten Flüssigkeit in die (Haupt-)
Förderleitung (7) einspeisbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hilfsleitung (14) frei im Lagerbehälter (1)
unterhalb von dessen Mindestfüllstand endet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die über die Hilfsleitung (14) zu
führbare Flüssigkeitsmenge regulierbar ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die über die
Hilfsleitung (14) zugeführte Flüssigkeitsmenge auf
eine Menge von 0,3 bis 10% der durch die (Haupt-)
Förderleitung zuführbaren Flüssigkeitsmenge einge
stellt wird.
5. Vorrichtung zum Fördern einer Flüssigkeit, wie Heiz
öl EL, von einem entfernt liegenden Vorratstank (12)
über eine Förderleitung (7) mittels Unterdruck zu
einem Lagerbehälter (1), mit einer am Ende der För
derleitung angeordneten, mechanisch betreibbaren
Pumpe (11),
dadurch gekennzeichnet, daß
kurz vor Eintritt der Förderleitung in die Pumpe
eine Hilfsleitung (14) in die Förderleitung einmün
det, die einen gegenüber dem der Förderleitung (7)
wesentlich geringeren Förderquerschnitt besitzt,
und dadurch, daß die Hilfsleitung (14) mit einem Vor
ratsbehälter (Lagerbehälter 1) der geförderten Flüs
sigkeit im Bereich des Lagerbehälters verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hilfsleitung mit einem offenen Ende in den
Lagerbehälter (1) hineinragt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die Hilfsleitung (14) vor der Mün
dung in die Förderleitung (7) ein Mengenregulierungs
schieber (9) eingebaut ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß das Mengenverhältnis der
bei gleichem Druck geförderten Flüssigkeitsmenge bei
(Haupt-)Förderleitung (7) und Hilfsleitung (14) sich
wie 100 : 0,3 bis 100 : 10, vorzugsweise 100 : 1 bis
100 : 3, verhält.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (11)
eine Zahnrad- oder Schraubenspindelpumpe ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in den Lager
behälter (1) zwischen dem Ende einer von der Pumpe
kommenden Einlaßleitung (6) und dem Aufnahmeende
(24) der Hilfsleitung (14) eine über die Füllstands
höhe reichende vertikale flüssigkeitsdurchlässige
Ausperlwand (6) angeordnet ist.
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