DE4201941A1 - Lacksystem mit einem filmbildner auf polyvinylbutyralbasis zur erzeugung abziehbarer, filmfoermiger beschichtungen und verfahren zur herstellung des filmbildners - Google Patents

Lacksystem mit einem filmbildner auf polyvinylbutyralbasis zur erzeugung abziehbarer, filmfoermiger beschichtungen und verfahren zur herstellung des filmbildners

Info

Publication number
DE4201941A1
DE4201941A1 DE19924201941 DE4201941A DE4201941A1 DE 4201941 A1 DE4201941 A1 DE 4201941A1 DE 19924201941 DE19924201941 DE 19924201941 DE 4201941 A DE4201941 A DE 4201941A DE 4201941 A1 DE4201941 A1 DE 4201941A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
film
mass
pref
paint
solvent
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19924201941
Other languages
English (en)
Inventor
Erfinder Wird Nachtraeglich Benannt Der
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ANGYAL PAUL V
Original Assignee
ANGYAL PAUL V
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ANGYAL PAUL V filed Critical ANGYAL PAUL V
Priority to DE19924201941 priority Critical patent/DE4201941A1/de
Publication of DE4201941A1 publication Critical patent/DE4201941A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D129/00Coating compositions based on homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an alcohol, ether, aldehydo, ketonic, acetal, or ketal radical; Coating compositions based on hydrolysed polymers of esters of unsaturated alcohols with saturated carboxylic acids; Coating compositions based on derivatives of such polymers
    • C09D129/14Homopolymers or copolymers of acetals or ketals obtained by polymerisation of unsaturated acetals or ketals or by after-treatment of polymers of unsaturated alcohols
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F8/00Chemical modification by after-treatment
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D5/00Coating compositions, e.g. paints, varnishes or lacquers, characterised by their physical nature or the effects produced; Filling pastes
    • C09D5/20Coating compositions, e.g. paints, varnishes or lacquers, characterised by their physical nature or the effects produced; Filling pastes for coatings strippable as coherent films, e.g. temporary coatings strippable as coherent films

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein sprühfähiges, lineare Polymere enthaltendes Lacksystem und ferner ein Verfahren zur Her­ stellung eines neuartigen Filmbildners. Mit dem erfindungs­ gemäßen Lacksystem können bei Bedarf folienartig abzieh­ bare, nach Gebrauch wieder aufarbeitbare, filmförmige, korrosionsfeste und wetterbeständige Beschichtungen auf einem Gegenstand, insbesondere einem lackierten Kraftfahr­ zeug, erzeugt werden. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer bei Bedarf folienartig abziehbaren, wiederaufarbeitbaren, filmförmigen Beschich­ tung auf einen Gegenstand, insbesondere auf einem lackier­ ten Fahrzeug.
Zum vorübergehenden Schutz von Fahrzeugen, z. B. beim Transport, tragen die Fahrzeughersteller auf den Lacküber­ zug der neuen Fahrzeuge im allgemeinen eine äußere, vorüber­ gehenden Schutz gewährleistende Schicht auf, die von dem Fahrzeug mit heißem Wasser oder mit Dampf einfach und schnell entfernt werden kann. Derartige Schutzschichten sind meistens aus natürlichen und/oder synthetischen Harzen und/oder Wachsen aufgebaute Stoffe mit niedrigem Erweichungspunkt und können bei Temperaturen von oberhalb 60 bis 80°C unter der Einwirkung von heißem Wasser oder Dampf in Form kleiner Stückchen, kleiner Tröpfchen oder als wäßrige Suspension von der Oberfläche entfernt werden.
Bei der Entfernung dieser Schutzüberzüge werden die Abwäs­ ser mit bedeutenden Mengen schwer abbaubarer organischer Stoffe belastet. Eine Möglichkeit, die Umweltbelastung gering zu halten, besteht darin, die Lackschicht des neuen Wagens mit einer abziehbaren Schutzfolie (einem abziehba­ ren Schutzlackfilm) verringerter Haftung zu überziehen. Zu diesem Zweck wird eine filmbildende Flüssigkeit aufgesprüht, aus der durch Verdunsten des Lösungsmittels und/oder Wärme­ behandlung und/oder Bestrahlung eine Schutzfolie entsteht.
Abziehbare Schutzfolien mit verringerter Haftung werden schon seit längerem für unterschiedliche Zwecke benutzt. Über die unterschiedlichsten Typen abziehbarer Lacke und ihre Anwendungsmöglichkeiten gibt U. Zorll (Adhesion, 9, 236 (1975)) eine ausführliche Zusammenfassung. Die in dem Artikel von Zorll referierten Patente betreffen in der Regel flüssige Einkomponentensysteme, die einen aus linea­ ren Copolymeren (z. B. Ethylen-vinyl-acetat, Ethylen-acryl­ ester) und Wachsen bestehenden Film bilden. Nachteilig an dieser Lösung ist, daß die gebildete abziehbare Folie nur eine mittlere bis geringe Festigkeit aufweist und des­ halb in mehreren Sprüharbeitsgängen eine ziemlich dicke Schicht aufgetragen werden muß. Wegen des hohen Anteils niedermolekularer Wachse hängen die mechanischen Para­ meter des Films, so auch seine Abziehfestigkeit, stark von der Temperatur ab. Den für die Lagerung und den Transport von Kraftfahrzeugen im allgemeinen typischen Temperatur­ belastungen von -20 bis +70°C sind die erwähnten Einkompo­ nentensysteme nicht gewachsen. Nachteilig ist auch, daß die optischen und ästhetischen Parameter des Films nur innerhalb eines engen Bereiches eingestellt werden können.
Ein Lack, aus dem eine zum provisorischen Schutz der Karos­ serien oder Karosserieteile von Kraftfahrzeugen dienende abziehbare Folie hergestellt werden kann, ist in WO 89/07 079 beschrieben. Die Beschichtung besteht aus zwei unterschied­ lichen Lagen und hat den Nachteil, daß der Feststoffgehalt der nur beschränkt haftenden, mit dem Originallack in Berührung stehenden Schicht verhältnismäßig gering ist und das Aufsprühen dieser Schicht deswegen wenigstens einmal wiederholt werden muß. Auch so ist die Trennschicht noch dünn, und wenn nicht genügend gleichmäßig gesprüht wird, so kann an Stellen von Kontinuitätsmangel (an Löchern) die Lackschicht des Autos mit der Oberschicht verfließen und ein schnelles, vollständiges Entfernen der Folie unmög­ lich machen. Die Haftfähigkeit kann nur begrenzt einge­ stellt werden, und Glas- und Kunststoffflächen von Kraft­ fahrzeugen müssen vor dem Aufsprühen der die abziehbare Folie bildenden Flüssigkeit abgedeckt werden, was kosten- und zeitaufwendig ist.
Auch hat die Lösung einen Nachteil, der ihr mit allen ver­ netzte Filme oder vernetzte Filmschichten enthaltende Mehr­ schichtsysteme bildenden Verfahren gemeinsam ist: Eine Wiederverwertung des abgezogenen Films ist in wirtschaft­ licher Weise nicht möglich. Das ist selbst dann problema­ tisch, wenn die abgezogene Folie zusammen mit dem kommu­ nalen Müll ohne die Bildung gefährlicher Zersetzungspro­ dukte verbrannt werden kann.
Gegen die bisher erwähnten Lösungen bedeutet das in DE 22 63 311-B2 beschriebene Lacksystem einen gewissen Fortschritt. Neben filmbildenden linearen Polymeren (Poly­ vinylbutyral und/oder Polyvinylacetat) enthält dieses Lack­ system zum Einstellen der Haftfähigkeit herkömmliche Weich­ macher vom Polyestertyp, die eine durchschnittliche Mol­ masse von 1000 bis 3000 haben. Diese Weichmacher haben im Vergleich zu den in der Lackindustrie üblichen, eine geringe Molmasse aufweisenden Weichmachern den großen Vorteil, kaum zu migrieren. Auch ist die Temperaturabhängigkeit der Haft­ fähigkeit geringer, und die Filmüberzüge zeigen bei Berüh­ rung mit organischen Lösungsmitteln eine geringere Quellung.
Nachteilig ist jedoch, daß die Struktur der herkömmlichen Polyester dieses Typs nicht optimal mit der Struktur des Polymers in Einklang gebracht werden kann. Zur Erzielung einer bestimmten Haftfähigkeit wird von diesen eine Struk­ tur statistischer Verteilung aufweisenden Polyestern im allgemeinen mehr benötigt als dies bei einem Weichmacher optimaler Struktur der Fall wäre.
Einen Fortschritt brachte die Lösung gemäß P 41 10 136.7, gemäß der die Weichmacher abhängend vom Typ des Filmbild­ ners und von den Anforderungen mit einer optimalen Struk­ tur hergestellt und eingesetzt werden. Nachteilig ist jedoch, daß selbst die Polyvinylbutyrale mit geringerem Polyvinylalkoholgehalt (10 bis 14%) eine beträchtliche Auf­ nahmefähigkeit für Wasser haben (etwa 4 bis 6% innerhalb von 24 h). Infolgedessen erleiden die Überzüge, wenn sie zur Beurteilung der Wetterfestigkeit in die Sprühkammer bzw. die Salzwassersprühkammer eingebracht werden, inner­ halb weniger Tage gut sicht- und meßbare Veränderungen. Ihre Klima- und Korrosionsbeständigkeit ist nicht zurei­ chend. Diese Parameter lassen sich zwar durch Wachs bzw. Wachskombinationen etwas verbessern, aber auch dann sind die Überzüge nicht völlig befriedigend.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Lacksystem anzugeben, das es ermöglicht, Gegenstände mit einer verbessert wetter­ festen und korrosionsschützenden Beschichtung zu versehen, die den beschichteten Gegenstand bzw. dessen beschichtete Bereiche nicht nur gegen Wettereinflüsse, sondern auch gegen mechanische Einwirkungen schützt, aber nach einer gewissen Zeitspanne wieder von Hand abgezogen werden kann, so daß der Originaluntergrund in unbeschädigtem, neuwertigem Zu­ stand freigelegt wird; außerdem soll die Beschichtung weder bei ihrer Aufbringung noch bei ihrer Entsorgung zu nennens­ werten Umweltbelastungen führen, d. h., sie sollte erfin­ dungsgemäß wiederaufgearbeitet werden können. Ein Kraft­ fahrzeug, das mit einer solchen Lackschicht überzogen ist, könnte als eine umwelthygienisch verpackte Ware betrachtet werden, deren Verpackungsmaterial schnell und leicht ent­ fernt und das wiederverwendet werden kann. Eine solch effektive und wirtschaftliche Verpackung konnte bisher nicht erreicht werden.
Die oben genannte Aufgabe wird gelöst durch das erfindungs­ gemäße Lacksystem und die erfindungsgemäße Herstellung des in dem Lacksystem enthaltenen Filmbildners.
Die Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung des erfindungsgemäßen Lacksystems zur Beschichtung von Gegen­ ständen, insbesondere Kraftfahrzeugkarosserien, ein Ver­ fahren zum Erzeugen der Beschichtung auf den Gegenständen, einen beschichteten Gegenstand und auf ein Verfahren zur Wiederaufarbeitung der Beschichtung.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die freien alko­ holischen Hydroxylgruppen des Polyvinylbutyrals bzw. ein überwiegender Teil davon mit Monoepoxyverbindungen umge­ setzt werden. Bei der Addition entstehen zwar wieder OH- Gruppen, aber diese vermögen aus sterischen bzw. Struktur­ gründen wesentlich weniger Wasser zu binden und verringern gleichzeitig auch die Haftfähigkeit.
Je langkettiger und apolarer die verwendete Monoepoxyver­ bindung ist, umso geringer wird die Haftfähigkeit des Films. Durch die chemische Modifizierung löst sich das entstehende Polymer besser in aromatischen Kohlenwasserstoffen, ist mit den herkömmlichen apolaren Wachsen besser verträglich, und all dies erleichtert die Anwendung.
Da mit dem Polyvinylbutyral gleichzeitig oder unmittelbar nacheinander auch mehrere unterschiedliche Monoepoxyverbin­ dungen umgesetzt werden können, lassen sich sämtliche wichtigen Parameter des Filmbildners den Ansprüchen gemäß einstellen, d. h., die Lösung ist unter jedem Aspekt opti­ mal.
Der Einbau der modifizierenden Gruppen kann mit der Wirkung eines inneren Weichmachers verglichen werden. Gleichzeitig wirken sie in Richtung einer Verminderung der Haftfähigkeit. Die Verringerung der Haftfähigkeit auf diese Weise hat gegen­ über den bekannten Lacksystemen den Vorteil, daß der Film­ bildner über bessere mechanische Eigenschaften verfügt (größere Zerreißfestigkeit bei gleicher oder geringerer Reißdehnung, größere Weiterreißfestigkeit, bessere Kratz­ beständigkeit usw.), seine Haftfestigkeit weniger von der Temperatur und dem Klima (Wassergehalt) abhängig ist und der Film eben wegen des geringeren Vermögens zur Wasser­ dampfaufnahme einen besseren Korrosionsschutz bietet als die bisher bekannten Filme auf Polyvinylbutyralbasis oder auf der Basis eines anderen linearen Filmbildners.
Das erfindungsgemäße Lacksystem enthält
  • a) 5 bis 30 Masse-% mindestens einer aus den Bausteinen (a), (b), (c), sowie mindestens einem der Bausteine (d) und (e) gemäß der Formel (I) aufgebauten Verbindung als Filmbildner, worin
    • - der Anteil von (a) 65 bis 85 Gewichts-%, von (b) höchstens 16 Gewichts-%, bevorzugt höchstens 8 Gewichts-% und von (c) höchstens 5 Gewichts-% beträgt, jeweils bezogen auf das Gewicht der Ver­ bindung (I),
    • - R¹ eine Alkylgruppe und/oder eine Aralkylgruppe jeweils mit 4 bis 21 Kohlenstoffatomen und/oder eine aliphatische Acylgruppe mit 3 bis 18 Kohlenstoff­ atomen bedeutet,
    • - R² und/oder und/oder bedeutet, wobei
      RX eine aliphatische Gruppe mit 1 bis 12 Kohlen­ stoffatomen und
      y und z unabhängig voneinander 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 10 sind,
    • - Ac -COCH3 bedeutet und
    • - n im Bereich von 40 bis 1000 liegt;
  • b) 0 bis 15 Masse-% mindestens eines weiteren Filmbildners;
  • c) 0 bis 20 Masse-% mindestens eines Weichmachers;
  • d) 0 bis 20 Masse-% mindestens eines Wachses; und
  • e) 60 bis 95 Masse-% Lösungsmittel.
Bevorzugt ist n eine ganze Zahl im Bereich von 40 bis 800.
Die Reihenfolge der Anordnung der Bausteine (a), (b), (c), (d) und (e) in der Verbindung (I) ist beliebig.
Handelsübliches Polyvinylbutyral enthält herstellungsbedingt neben den Vinylacetaleinheiten (a) sowohl Vinylalkoholein­ heiten (b) als auch Vinylacetateinheiten (c) in von der Art des verwendeten Polyvinylbutyrals abhängigen Mengen. Bei der Modifizierung des Polyvinylbutyrals mit Epoxiden zur Bildung der Verbindung (I) werden Einheiten (b) zu (d) und/oder (e) umgesetzt unter Verringerung der Anzahl an Poly­ vinylalkoholgruppen im Vergleich zum ursprünglichen Poly­ vinylbutyral.
Das Lacksystem wird auf den zu beschichtenden Gegenstand aufgebracht und anschließend die filmbildende Flüssig­ keit zur Bildung eines Films mit unvernetzten, löslichen Polymeren getrocknet. Dabei entstehen in wirtschaftlicher Weise wiederverwertbare, abziehbare Filme mit über einen weiten Temperaturbereich guten mechanischen Parametern und genau einstellbarer Haftkraft.
Die Beschichtungen können nicht nur auflackierte Gegen­ stände, sondern auf alle Materialien, die von der Beschich­ tung nicht angegriffen werden und von denen die Beschich­ tung leicht wieder abziehbar ist, aufgetragen werden, bei­ spielsweise Glas-, Gummi- oder Kunststoffflächen. Dabei eignet sich das erfindungsgemäße Lacksystem besonders für die Beschichtung bereits lackierter Kraftfahrzeuge. Erfin­ dungsgemäß beschichtete Fahrzeuge können beispielsweise bei Lagerung und Transport kurzfristig zuverlässig vor schädigenden äußeren Einwirkungen geschützt werden, ohne daß beim Aufbringen der Beschichtung aufwendiges Abdecken von Glas-, Gummi-, Chrom- oder Kunststoffflächen erforder­ lich wäre. Die Beschichtung kann auch über mehrere Jahre auf dem beschichteten Gegenstand verbleiben.
Nach dem Abziehen der Schutzfolie befindet sich die Originaloberfläche in fabrikneuem Zustand.
Die Beschichtungen aus dem erfindungsgemäßen Lacksystem besitzen eine bessere Qualität als übliche Systeme, wes­ wegen auch eine dünnere Schicht ausreichend ist, ergänzende Arbeitsgänge (z. B. Abdecken einzelner Flächen, nachträg­ liche lokale Anwendung spezieller Trennmittel) an den Glas-, Gummi-, Kunststoff- oder Chromflächen sind nicht erforderlich. Die Folien können außerdem schnell und zuver­ lässig entfernt werden, und ihre Wiederaufarbeitung zwecks erneuter Verwendung ist einfach, weshalb die Anwendung des erfindungsgemäßen Lacksystems insgesamt gesehen sehr ökono­ misch ist.
Kraftfahrzeuge, sonstige Fahrzeuge bzw. Gegenstände, die zu vorübergehendem Schutz mit dem erfindungsgemäßen Lack­ system überzogen werden können, sind in den unterschied­ lichen Klimazonen der Erde den unterschiedlichsten Bedin­ gungen ausgesetzt. Der erzielbare Effekt ist dann ein wirt­ schaftliches und technisches Optimum, wenn aus strukturell gleichen oder sehr ähnlichen Filmbildnern 2 bis 3 verschie­ dene Lacktypen hergestellt und eingesetzt werden können. Dabei ist es zweckmäßig, den für die größte Belastung (tropische Bedingungen) entwickelten Filmbildner, wenn er in einem für gemäßigte Klimazonen entwickelten Lacksystem zum Einsatz kommt, durch den Zusatz einer gewissen Menge von in der Lackindustrie üblichen Weichmachern (weniger als in herkömmlichen Systemen) und/oder spezieller oligo­ merer Weichmacher geschmeidiger zu machen.
Die in den erfindungsgemäßen Lacksystemen ggf. einzuset­ zenden Spezialweichmacher vom Oligoestertyp weisen die folgende chemische Struktur auf:
R₁-CO-O-R₂-O-OC-R₃-CO-O-R₂-O-OC-R₁
oder
R₁-CO-O-R₂-O-OC-R₃-CO-O-R₄-O-OC-R₅,
worin
R1 und R5 für einen aliphatischen Carbonsäurerest mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen stehen, die Bedeutung von
R3 aliphatischer, cycloaliphatischer oder aromatischer Dicarbonsäurerest ist und
R2 und R4 für aliphatisches Diol oder Polyetherglycol mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen stehen, d. h. die Weichmacher sind oligomere Verbindungen mit einer durch­ schnittlichen Molmasse zwischen 300 und 1000, vorzugs­ weise zwischen 500 und 1000.
Diese Weichmacher vom Oligoestertyp unterscheiden sich von üblichen Polyester-Weichmachern dadurch, daß zur Bil­ dung eines Moleküls Oligoesterweichmacher jeweils nur 1 Molekül Dicarbonsäure, 2 Moleküle Di- bzw. Polyol und 2 Moleküle Monocarbonsäure dergestalt zur Reaktion gebracht werden, daß dabei 4 Esterbindungen ausgebildet werden und das Kondensationsprodukt von den Monocarbon­ säureresten begrenzt wird.
Weichmacher dieses Typs sind zur Feineinstellung der Haft­ fähigkeit besonders geeignet, da sie zwar die Haftfähig­ keit des Films stark verändern, seine sonstigen Eigenschaf­ ten jedoch im wesentlichen unbeeinflußt lassen.
Abhängig von dem Filmbildner und den sonstigen Zusätzen werden die Weichmacher, auf die Masse des Polymers bezogen, in Mengen von 0 bis 40%, vorzugsweise 0 bis 20%, angewen­ det. Neben diesen Weichmachern können auch Lackweichmacher des üblichen Estertyps mit einer Molmasse von unter 300 ein­ gesetzt werden. Die Menge der herkömmlichen Weichmacher beträgt, auf den Filmbildner bezogen, 0 bis 10 Masse-%.
In das filmbildende System können, falls Bedarf an spezi­ ellen Eigenschaften besteht, auch auf den Filmbildner bezo­ gen etwa 0 bis 20 Masse-%, vorzugsweise 0 bis 10%, der her­ kömmlichen Wachse, in erster Linie raffinierte Montanwachse, gegebenenfalls partiell hydrolysierte Esterwachse auf Mon­ tanbasis, apolare oder polare (oxidierte) Polyethylen­ wachse, mikronisierte Wachse auf Montanbasis, gegebenen­ falls mikronisierte Polyethylenwachse, mikronisierte Fischer-Tropsch-Wachse, sonstige synthetische Oligomer- und Polymerwachse, mikronisierte Paraffine, natürliche Wachse oder beliebig Gemische der aufgeführten Wachse eingebaut werden. Unter mikronisierten Wachsen sind Wachse in Form eines Mikropulvers mit durchschnittlichen Teilchengrößen unter 40 µm zu verstehen. Diese reichern sich infolge ihrer geringen Dichte in der obersten Schicht des Lackfilms an und erhöhen dadurch die Wasserbeständigkeit bzw. die was­ serabweisende Wirkung. Wenn der Filmbildner auch herkömm­ liche Wachse enthält, so ist, damit eine entsprechende Haftung erzielt wird, die Menge der oligomeren Weichma­ cher zu verringern.
Als zusätzliche Filmbildner kommen in erster Linie in Betracht: Ethylcellulose, Polyvinylacetale, z. B. Polyvinyl­ butyral, Polyvinylformal und Gemische der aufgeführten Polymeren. Die durchschnittliche Molmasse der verwendeten Polymeren liegt zweckmäßig zwischen 20 000 und 300 000. Ab­ hängend von der Molmasse hat das Lacksystem einen Trocken­ substanzgehalt von 5 bis 40 Masse-%, insbesondere von 10 bis 35%, Rest Lösungsmittel. Der Trockensubstanzgehalt des Lacksystems kann im allgemeinen umso höher sein, je nie­ driger die durchschnittlichen Molmassen der Komponenten sind bzw. je höher der Anteil an Komponenten mit niedrigen durchschnittlichen Molmassen ist.
Werden zusätzliche Filmbildner verwendet, so sollte der Massenanteil an Verbindung (I) mindestens doppelt so hoch sein wie der Massenanteil der anderen Filmbildner bzw. des weiteren Filmbildners.
Die Dicke des entstehenden Films wird durch ein- oder mehr­ maliges Aufsprühen auf 10 bis 100 µm, insbesondere 30 bis 60 µm, eingestellt. In der Regel ist es ausreichend, höch­ stens zweimal aufzusprühen.
Obwohl bei der physikalischen Trocknung keine Vernetzung der Filmbildner stattfindet, verfügt die gebildete Beschich­ tung über eine Zerreißfestigkeit, die ausreicht, die Folie problemlos abzuziehen, und eine mechanische Festigkeit, die ausreicht, die beschichteten Gegenstände vor schädigenden äußeren Einwirkungen zu schützen.
Die verwendeten Lösungsmittel dürfen den unbeschichteten Gegenstand nicht angreifen, seine mechanischen und opti­ schen Eigenschaften nicht verändern. Als Lösungsmittel kommen in erster Linie Gemische aus Alkoholen und alipha­ tischen, cycloaliphatischen und aromatischen Kohlenwasser­ stoffen in Betracht.
Die Haftfähigkeit der Filme kann mit den Weichmachern vom Oligoestertyp so eingestellt werden, daß der Film von den betreffenden Flächen mit einer überall gleichen, zwischen 0,5 und 10 N/cm, zweckmäßig zwischen 1 und 6 N/cm, liegen­ den Kraft abgezogen werden kann.
Die restlose Entfernung kann durch einen Druckwasserstrahl gefördert werden.
Neben den filmbildenden Komponenten, den gegebenenfalls verwendeten Weichmachern, Wachsen und inaktiven Lösungs­ mitteln kann die filmbildende Flüssigkeit noch an sich bekannte Pigmente, Lichtstabilisatoren, das Verfließen erleichternde Zusätze enthalten. Die Teilchengröße der festen Zusätze (z. B. der Pigmente) darf höchstens 30 betragen und liegt bevorzugt unter 10 µm. Im Falle trans­ parenter Lacke - und in den meisten Fällen sind die trans­ parenten Lacke für den Verwender vorteilhafter - muß der Brechungsindex der festen Zusätze so gewählt werden, daß er so dicht wie möglich am Brechungsindex des Films liegt.
Nach Gebrauch kann die abgezogene Folie wieder aufgear­ beitet werden: Zur Wiederverwendung der abziehbaren Folie unter industriellen Bedingungen wird die abgezogene Folie in Containern gesammelt, dann zusammengepreßt und an einen Wiederaufbereiter, z. B. den Herstellerbetrieb des Lacks, zurückgeschickt.
Dort wird die abgezogene Folie gelöst, zweckmäßigerweise in dem ursprünglichen Lösungsmittel, die Lösung gereinigt und ihre Zusammensetzung geeignet neu eingestellt. Es hat sich bewährt, die abgezogene Folie vor dem Lösen zu zer­ kleinern, mit Wasser zu waschen und anschließend vom Wasser zu trennen, beispielsweise durch Zentrifugieren. Eventu­ elles Restwasser kann anschließend abdestilliert werden. Ist eine solche Destillation beabsichtigt, muß ein Lösungs­ mittel oder Lösungsmittelgemisch mit einem Siedepunkt über 100°C verwendet werden. Wenn erforderlich, kann das Lösen unter erhöhtem Druck erfolgen. Eventuell noch vorhandene Verunreinigungen werden anschließend entfernt, z. B. durch Filtrieren oder Zentrifugieren, wobei es günstig ist, die Lösung vor dem Reinigungsschritt zu verdünnen. Die gerei­ nigte Lösung wird analysiert und durch Zusatz der fehlenden Bestandteile ein zur Erzeugung abziehbarer, filmförmiger Beschichtungen erneut verwendbares Lacksystem geschaffen.
Bevorzugt werden die zusammengepreßten Folienballen zu Scheiben von etwa 5 bis 50 mm Dicke zerkleinert. Die Schei­ ben werden mit Wasser gewaschen und dann z. B. durch Zentri­ fugieren vom Wasser getrennt. Dann werden die Scheiben im Autoklaven in Lösungsmitteln mit einem Siedepunkt höher als 100°C aufgelöst, vorhandene Wasserreste werden durch Destillation unter vermindertem Druck entfernt. Nach Zusatz weiteren Lösungsmittels wird die verdünnte Lösung durch Fil­ trieren und/oder Zentrifugieren gereinigt. Die Zusammenset­ zung der Lösung wird mittels quantitativer Analyse ermit­ telt, die gewünschte Zusammensetzung wird durch Zusatz der fehlenden Mengen eingestellt. Die Fähigkeit zur Folienbil­ dung wird durch probeweises Ziehen einer Folie getestet. Abhängig vom Ergebnis der Qualitätskontrolle wird der rege­ nerierte Lack entweder wieder für seinen ursprünglichen Zweck oder aufs anderen Gebieten eingesetzt, denn die in ihm enthaltenen Filmbildner können auch auf zahlreichen ande­ ren Gebieten der Lackindustrie mit Erfolg verwendet werden.
Der OH-gruppenreduzierte Filmbildner wird aus handelsüblichem Polyvinylbutyral durch eine polymeranaloge Reaktion folgen­ dermaßen hergestellt: Mindestens ein Polyvinylbutyral be­ stehend aus den Bausteinen (a), (b) und (c) der Verbindung (I) mit einer durchschnittlichen Molmasse von 20 000 bis 300 000 wird in einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch in Gegenwart mindestens eines tertiären Amins als Katalysator bei Temperaturen zwischen 20°C und 120°C, bevorzugt 60 bis 100°C (handelsübliche Polyvinylbutyrale sind bis mindestens 120°C stabil; wenn das verwendete Polyvinylbutyral es er­ laubt, kann auch bei höheren Temperaturen gearbeitet werden) mit mindestens einer Monoepoxyverbindung umgesetzt, bis der Gehalt an polyvinylischen OH-Gruppen unter 16%, vorzugsweise unter 8%, gesunken ist. Der Gehalt an polyvinylischen OH-Gruppen wird ausgedrückt als Masse-% Polyvinylalkohol. Bei der Umsetzung entstehen aus der Gruppe (b) die Gruppen (d) und/oder (e). Die Summe der Anteile der Molekülbausteine (d) und (e) am Gesamtgewicht der Verbindung (I) sollte 5 bis 70 Gewichts-%, bevorzugt 10 bis 50 Gewichts-%, betragen, wobei der Anteil von (d) oder (e) 0% betragen kann.
Die einsetzbaren Monoepoxyverbindungen sind bevorzugt aliphatische oder araliphatische Glycidylether, Glycidyl­ ester, epoxidierte Olefine, die Ester epoxidierter unge­ sättigter Carbonsäuren oder Gemische dieser Verbindungen. Insbesondere eignen sich Butylglycidylether, 4-Butyl­ phenylglycidylether, 3-(Pentadecyl)phenylglycidylether, 2-Ethylhexylglycidylether, Butylepoxystearat, Versatic®­ säureglycidylester, Stearinsäureglycidylester, Glycidyl- methacrylat, Epoxyoctan, Olefinoxide oder Gemische daraus.
Das Polyvinylbutyral wird zweckmäßigerweise als 5 bis 40 masse-%ige, bevorzugt 10 bis 30 masse-%ige Lösung in übli­ chen, inaktiven Lösungsmitteln und/oder Verdünnern einge­ setzt.
Beispiel 1 1.1 Herstellung des filmbildenden Polymers
Das filmbildende Polymer wurde unter Laboratoriumsbedin­ gungen aus handelsüblichem Polyvinylbutyral (Mowital B30 HH, Hersteller: Hoechst AG, Frankfurt/Main) hergestellt. Zur Umwandlung des Polymers wurde Versaticsäureglycidyl­ ester (Cardura E, Hersteller: Shell) verwendet. Die Umset­ zung wurde in einem 1 : 1-Gemisch aus Methyl-n-propylketon und Xylol, in Gegenwart von Triethylendiamin (Dabco) als Katalysator bei 80°C vorgenommen. Das Gemisch wurde in einem Dreihalskolben unter ständigem Rühren 6 bis 8 h lang am Rückflußgehalten. Ab und zu wurde das Epoxy­ äquivalent (Gewicht an Verbindung in g, die 1 Grammäqui­ valent an Epoxy enthält) gemessen. Nachdem es ca. das Hundertfache seines Ausgangswertes erreicht hatte, ließ man den Kolben abkühlen. Die entstandene Lösung war was­ serklar und farblos.
Die Rezeptur war folgende:
176 g Mowital B30 HH (100 g enthalten 13 g Polyvinylalko­ holeinheiten)
 24,5 g Cardura E (Epoxyäquivalent 250)
  1,0 g Dabco
300 g Xylol
300 g Methyl-n-propylketon.
19% der Anzahl an alkoholischen OH-Gruppen wurden mit der Monoepoxyverbindung umgesetzt.
1.2 Die Herstellung des Lacks
Die gemäß 1.1 hergestellte und auf Raumtemperatur abgekühlte Lösung wird mit so viel n-Butanol versetzt, daß der Trocken­ substanzanteil des Lacks noch 15% beträgt und der Lack gut sprühbar ist. Dazu müssen 800 g der Polymerlösung mit 533 g n-Butanol verdünnt werden. Aus dem mit einer 4 mm-Düse aus­ rüsteten DIN-Becher fließt der Lack in 50 s aus.
1.3 Filmbildung und Filmbewertung
Aus dem gemäß 1.1 hergestellten Lack wurde auf zweierlei Weise ein Film bereitet. Einmal wurde der Lack mittels einer üblichen, mit Preßluft arbeitenden Spritzpistole in je zwei Schichten auf vorher entfettete Glas- bzw. Stahl­ flächen aufgesprüht. Die Flächen wurden bei Raumtemperatur 30 min lang gelagert und dann im Trockenschrank bei 80°C weitere 30 min lang wärmebehandelt. Dann wurde an den selbsthaftenden Folien in bekannter Weise die Abziehkraft gemessen (in einem Winkel von 180° zur Folie). Mit Hilfe einer Mikrozerreißmaschine wurde auch die Reißfestigkeit der abgezogenen Folie geprüft. Die Ergebnisse sind in der Tabelle entalten.
Auch wurden mit der Lacklösung 2 Mercedes Motorhauben besprüht. Die Motorhauben waren vorher mit Reparaturlack lackiert und gemäß den Vorschriften des Herstellers wärme­ behandelt worden. Nach zweimaligem Aufsprühen der erfin­ dungsgemäßen Lacklösung wurden die Motorhauben zuerst 30 min lang bei Raumtemperatur getrocknet und dann für 30 min in eine auf 80°C aufgeheizte Wärmkammer gebracht. Der entstandene Film war wasserklar, durchsichtig und glänzend. Weder durch intensives Waschen mit Wasser noch durch kleinere Schläge oder Kratzen wurde der Film beschä­ digt. Von der einen Motorhaube wurde der Film sofort ent­ fernt, indem mit einem Messer ein Einschnitt gemacht und dann ein scharfer Wasserstrahl auf den Film gerichtet wurde. Dabei ließ sich der Film leicht von Hand abziehen. Die freigewordene Lackschicht hatte die gleichen ästheti­ schen, optischen und mechanischen Kennwerte wie der unbe­ handelte Teil. Die Folie war auch ohne Förderung durch einen Wasserstrahl von Hand abziehbar.
Das andere Karosserieelement wurde in Stadtumgebung ein Jahr lang im Freien gelagert. Nach einem Jahr wurde die Entfernbarkeit des Films untersucht; die Folie ließ sich genau so gut entfernen wie im frischen Zustand. Ein durch Witterungseinflüsse verursachter Schaden des Films war nicht zu beobachten.
Letzteres wurde auch durch die Wiederverwendbarkeit der Folie erhärtet. Die abgezogene Folie wurde in dem ursprüng­ lichen Lösungsmittelgemisch gelöst, die Lösung wurde durch Zentrifugieren und/oder Filtrieren gereinigt, ihr Fest­ stoffgehalt wurde auf den ursprünglichen Wert eingestellt, und unter den beschriebenen Bedingungen wurde aus der rege­ nerierten Lösung eine Folie gesprüht und anschließend ge­ prüft. Die mechanischen Kennwerte dieser Folie stimmten innerhalb dar Fehlergrenzen mit den Werten der vor einem Jahr frisch bereiteten Folie überein.
Beispiel 2
Gemäß Beispiel 1 wurde ein Filmbildner hergestellt, wobei 2-Ethylhexylglycidylether (AH-17, Hersteller: Institut für Kunststofforschung, Ungarn) anstelle von Cardura E verwen­ det wurde. Die Rezeptur war folgende:
176 g Mowital B30 HH
 57 g AH-17 (Epoxyäquivalent 230, Hersteller: Institut für Kunststofforschung, Ungarn)
  1,2 g Dabco
300 g Xylol
300 g Methyl-n-propylketon.
Nachdem das Epoxyäquivalent auf etwa 20 000 angewachsen war, wurde die Lösung gekühlt und mit 726 g n-Butanol versetzt.
Mit diesem Filmbildner wurden die im Beispiel 1 beschriebe­ nen Laboratoriumsuntersuchungen vorgenommen. Ferner wurden auch Versuche mit ganzen Fahrzeugen wie folgt vorgenommen.
Zwei neue Mercedes 190 D wurden mit Wasser gewaschen und die Oberfläche wurde getrocknet. Anschließend wurde die Lacklösung mittels einer üblichen Niederdruckspritzpistole aufgesprüht. Eine zweite Schicht wurde nach etwa 10 bis 15 min aufgetragen. Der Überzug wurde 1 h lang an der Luft getrocknet. Dann wurde der Wagen in einen Trockentunnel geschoben, wo er bei 80°C etwa 30 min verblieb. Einer der beiden Wagen wurde 1 Monat lang, der andere 12 Monate lang als Taxi im Verkehr benutzt; die Wagen standen während der ganzen Zeit im Freien. Von beiden Wagen konnte die Schutz­ folie nach dem Test unter dem Wasserstrahl restlos entfernt werden. Die Folie war nirgends beschädigt, und auch opti­ sche Veränderungen wurden nicht bemerkt. Für den ange­ strebten Zweck war die Folie demnach völlig geeignet.
Beispiel 3
Das filmbildende Polymer und die Lacklösung wurden auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise nach der folgenden Rezep­ tur hergestellt:
176 g Mowital B30 H (Polyvinylbutyral, Hersteller: Hoechst AG, Frankfurt/Main; 100 g enthalten 20 g Polyvinylalkoholeinheiten)
125 g Cardura E (Epoxyäquivalent 250)
  1,5 g Dabco
400 g Xylol
400 g Methyl-n-propylketon, und nach Modifizierung des Polymers, d. h. nach seiner Umsetzung mit Cardura E,
911 g n-Butanol.
Von der Anzahl der OH-Gruppen des Polyvinylbutyrals wurden 63% mit der Monoepoxyverbindung umgesetzt.
Die aus dieser Zusammensetzung bereitete Schutzschicht ließ sich im Laufe der Laboratoriumsuntersuchungen nicht von einer Glasplatte bzw. Metallfläche abziehen, da das Material klebrig und von geringer Festigkeit war. Infolge der hohen Menge an Epoxyverbindung kam es zu einer inneren Erweichung. In dieser Form war das Material für den Zweck der Erfin­ dung noch nicht geeignet, als polymerer Weichmacher ergibt es jedoch mit nicht modifiziertem Polyvinylbutyral zusam­ men einen hochwertigen Film (s. Beispiel 6).
Beispiel 4
Das filmbildende Polymer und die Lacklösung wurden auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise nach der folgenden Rezep­ tur hergestellt:
176 g Mowital B30 HH
 25,7 g Cardura E
 38,7 g AH-5 (Butylglycidylether mit einem Epoxyäquiva­ lent von 150, Hersteller: Institut für Kunst­ stofforschung, Ungarn)
  1,3 g Dabco
400 g Xylol
400 g Methyl-n-propylketon.
Bei diesem Polymer wurden etwa 70% der Anzahl der OH-Grup­ pen mit den Monoepoxiden umgesetzt.
Der Lösung des Polyvinylbutyrals wurde zunächst nur die Epoxyverbindung Cardura zugesetzt. Nach 3 h Reaktionszeit wurde auch der Butylglycidylether zugegeben und die Umset­ zung noch 3 bis 4 h fortgesetzt. Nachdem das Epoxyäquiva­ lent auf 15 000 gestiegen war, wurde das Gemisch gekühlt und mit 503 g n-Butanol versetzt. Aus der Tabelle 2 ist ersichtlich, daß das erhaltene filmbildende Polymer sehr gute Eigenschaften aufweist. Insbesondere die Klimabestän­ digkeit erwies sich als ausgezeichnet; durch Wasserdampf oder kondensierendes Wasser erlitt der Lacküberzug keiner­ lei optisch wahrnehmbare Veränderungen, und auf der darun­ terliegenden Stahlfläche zeigte sich nicht der kleinste Rostpunkt. Diese guten Ergebnisse wurden auch durch ähnlich wie im Beispiel 2 beschrieben vorgenommene Dauertests in der Praxis bestätigt.
Beispiel 5
Zum Vergleich wurde ein Lackansatz mit dem ursprünglichen Mowital B30 H mit 15 Masse-% Trockensubstanzgehalt berei­ tet, wobei als Lösungsmittel Xylol, Methyl-n-propylketon und n-Butanol im Verhältnis 1 : 1 : 1 Verwendung fanden. Die damit auf Glas- und Metallflächen aufgebrachte Schicht ließ sich nicht entfernen. Die Untersuchungen in der Klimakam­ mer zeigten, daß bei Einwirkung von Wasserdampf der durch­ sichtige, wasserklare Polymerfilm infolge von Wasserauf­ nahme weiß wird und die unter ihm befindliche Stahlfläche an zahlreichen Stellen zu rosten anfängt. Das unmodifi­ zierte Polymer ist demnach für den Zweck der Erfindung un­ brauchbar.
Beispiel 6
Die Lacklösung wurde unter Verwendung von zwei Filmbild­ nern bereitet:
200 g Lacklösung gemäß Beispiel 3
100 g Lösung von B30 HH in dem gleichen Lösungsmittelge­ misch, Trockensubstanzgehalt 30 Masse-%.
Mit der Lacklösung wurden die beschriebenen Laboratoriums­ versuche und praktischen Tests vorgenommen. Wie aus der Tabelle ersichtlich, wies die Folie gute mechanische Eigen­ schaften auf, und auch ihre Klimabeständigkeit war wesent­ lich besser als die des Ausgangspolymers, jedoch nicht so gut wie die der Folie gemäß Beispiel 4.
Beispiele 7, 8, 9
In diesen Beispielen wurde von der Lacklösung gemäß Beispiel 6 ausgegangen. Im Falle des Beispiels 7 wurde bezogen auf den Lack 1 Masse-% (das sind auf das Polymer bezogen 5 Masse-%) eines Ether- und Esterbindungen enthaltenden oligo­ meren Weichmachers (GAA-4, Hersteller: Galiko BT., Ungarn) zugesetzt, dessen durchschnittliche Molmasse 550 beträgt und der aus Stearinsäure, 2-Ethylbuttersäure, Dipropylenglycol und Maleinsäureanhydrid im Molverhältnis 1 : 1 : 2 : 1 bereitet wird. Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß sich durch den Weichmacher die Eigenschaften des Films nicht wesentlich ändern, die Haftfähigkeit jedoch stark geändert wird. Des­ halb sind Weichmacher dieses Typs zur Feineinstellung der Haftfähigkeit vorzugsweise geeignet.
In Beispiel 8 wurden der Lacklösung gemäß Beispiel 6 noch 0,8 Masse-% Wachs R 21 (Tropfpunkt 105°C, Hersteller: Hoechst AG) zugesetzt, um die Hydrophobie zu erhöhen. Wie aus der Tabelle ersichtlich, wird die Wasser- bzw. Wasserdampffestigkeit dadurch bedeutend erhöht.
In Beispiel 9 wurden der Lacklösung gemäß Beispiel 6 1 Masse-% Weichmacher GAA-4 und 0,8 Masse-% Wachs R-21, bezogen auf die Masse an Polymer, gleichermaßen zuge­ setzt. Diese Folie zeigte gute Wasserbeständigkeit und gute physikalische Eigenschaften; sie ließ sich am leich­ testen abziehen.
Beispiel 10
Der Lack wurde aus unmodifiziertem Polymer (Mowital B30 HH) mit dem gleichen Lösungsmittelgemisch wie in Beispiel 6 bereitet und zusätzlich mit auf Polymer bezogen 20 Masse-% Weichmacher GAA-4 und 4 Masse-% Wachs R-21 versetzt. Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß die Folie gut abzieh­ bar ist und auch ihre mechanischen Werte befriedigen, die Klimabeständigkeit jedoch nicht zureichend ist, sondern trotz des Wachszusatzes die Wasserfestigkeit der mit Mono­ epoxyverbindungen modifizierten Polyvinylbutyrale nicht erreicht.
Zur Tabelle:
Die Klimabeständigkeit wurde als die in vier Stufen bewer­ tete Veränderung bestimmt, die sich an der Probe nach 72 h Wasserdampfkammer zeigen.
0 Keine Veränderung
1 schwache Schleierbildung
2 weiße Schleier
3 starkes Weißwerden
Äquiv.-%: Äquivalent-%

Claims (30)

1. Lacksystem, dadurch gekennzeichnet, daß es folgende Bestandteile enthält:
  • a) 5 bis 30 Masse-% mindestens einer aus den Bausteinen (a), (b), (c), sowie mindestens einem der Bausteine (d) und (e) gemäß der Formel (I) aufgebauten Verbindung als Filmbildner, worin
    • - der Anteil von (a) 65 bis 85 Gewichts-%, von (b) höch­ stens 16 Gewichts-%, bevorzugt höchstens 8 Gewichts-% und von (c) höchstens 5 Gewichts-% beträgt, jeweils bezogen auf das Gewicht der Verbindung (I),
    • - R¹ eine Alkylgruppe und/oder eine Aralkylgruppe jeweils mit 4 bis 21 Kohlenstoffatomen und/oder eine aliphatische Acylgruppe mit 3 bis 18 Kohlenstoffato­ men bedeutet,
    • - R² und/oder und/oder bedeutete wobei
      RX eine aliphatische Gruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen und
      y und z unabhängig voneinander 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 10 sind,
    • - Ac-COCH3 bedeutet, und
    • - n im Bereich von 40 bis 1000 liegt;
  • b) 0 bis 15 Masse-% mindestens eines weiteren Film­ bildners;
  • c) 0 bis 20 Masse-% mindestens eines Weichmachers;
  • d) 0 bis 20 Masse-% mindestens eines Wachses; und
  • e) 60 bis 95 Masse-% Lösungsmittel.
2. Lacksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe der Anteile der Molekülbausteine (d) und (e) am Gesamtgewicht der Verbindung (I) 5 bis 70 Gewichts-%, bevorzugt 10 bis 50 Gewichts-%, beträgt.
3. Lacksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Anteil einer der beiden Molekülbausteine (d) und (e) am Gesamtgewicht der Verbindung (I) Null beträgt.
4. Lacksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß darin der Massenanteil der Verbindung (I) mindestens doppelt so hoch ist wie der Masseanteil weiterer Filmbildner.
5. Lacksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es als weiteren Filmbildner Polyvinyl­ butyral, Polyvinylformal, Ethylcellulose oder Gemische der aufgeführten Filmbildner enthält.
6. Lacksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es als Weichmacher die in der Lackin­ dustrie üblichen Weichmacher und/oder spezielle Weich­ macher vom Oligoestertyp enthält.
7. Lacksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es als Lösungsmittel aliphatische oder cycloaliphatische Alkohole, aliphatische oder cyclo­ aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe oder son­ stige Lösungsmittel der Lackindustrie oder beliebige Gemi­ sche der aufgeführten Lösungsmittel enthält.
8. Lacksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es auf die Masse des Filmbildners bezogen höchstens 40 Masse-%, bevorzugt 0 bis 20 Masse-% Weichmacher vom Oligoestertyp mit einer Molmasse zwischen 300 und 1000 enthält.
9. Lacksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es auf die Masse des Filmbildners bezogen 0 bis 10 Masse-% in der Lackindustrie üblicher Weichmacher einer durchschnittlichen Molmasse von unter 300 enthält.
10. Lacksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es auf die Masse des Filmbildners bezogen 0 bis 20 Masse-% Wachse enthält.
11. Lacksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wachs raffinierte Montanwachse, gegebenenfalls partiell hydrolysierte Esterwachse auf Mon­ tanbasis, mikronisierte Wachse auf Montanbasis, apolare oder polare Polyethylenwachse, gegebenenfalls mikroni­ sierte Polyethylenwachse, mikronisierte Fischer-Tropsch- Wachse, sonstige synthetische Oligomer- und Polymerwachse, mikronisierte Paraffine, natürliche Wachse oder beliebige Gemische der aufgeführten Wachse enthält.
12. Lacksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß es weiterhin Pigmente und/oder Licht­ stabilisatoren und/oder das Verfließen erleichternde Zu­ sätze und/oder Antistatika enthält, wobei die Teilchen­ größe der unlöslichen, festen Zusatzstoffe höchstens 30 µm, bevorzugt weniger als 10 µm, beträgt.
13. Verfahren zur Herstellung der Verbindung (I) des Lack­ systems nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man mindestens ein Polyvinylbutyral einer durchschnittlichen Molmasse von 20 000 bis 300 000 in einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch in Gegen­ wart mindestens eines tertiären Amins als Katalysator bei Temperaturen zwischen 20°C und 120°C, bevorzugt 60 bis 100°C, mit mindestens einer Monoepoxyverbindung um­ setzt, bis der Gehalt an polyvinylischen OH-Gruppen unter 16%, vorzugsweise unter 8% gesunken ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man als Monoepoxyverbindung aliphatische oder aralipha­ tische Glycidylether, Glycidylester, epoxydierte Olefine, die Ester epoxydierter ungesättigter Carbonsäuren oder Gemische der aufgeführten Monoepoxyverbindungen verwendet.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man als Monoepoxyverbindung Butylglycidyl­ ether, 4-Butylphenylglycidylether, 2-Ethylhexylglycidyl­ ether, Butylepoxystearat, 3-(Pentadecyl)phenylglycidyl­ ether, Versatinsäureglycidylester, Stearinsäureglycidyl­ ester, Glycidylmethacrylate, Epoxyoctan, Olefinoxyde oder Gemische der aufgeführten Monoepoxyverbindungen verwendet.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel in der Lackin­ dustrie übliche Lösungsmittel und Verdünner verwendet.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß man eine 5 bis 40 masse-%ige, vorzugs­ weise 10 bis 30 masse-%ige Polyvinylbutyral-Lösung umsetzt.
18. Verfahren zum Erzeugen einer bei Bedarf folienartig abziehbaren, wiederaufarbeitbaren, filmförmigen Beschich­ tung auf einem Gegenstand, insbesondere einem lackierten Fahrzeug, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
  • a) Bereitstellen eines Lacksystems, das die in mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 angegebenen Bestandteile enthält;
  • b) Aufbringen des Lacksystems auf den Gegenstand;
  • c) Trocknen der filmbildenden Flüssigkeit zur Bildung eines Films mit unvernetzten, löslichen Polymeren.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbringen des Lacksystems in ein oder zwei Arbeits­ gängen erfolgt.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Aufbringen des Lacksystems durch Auf­ sprühen erfolgt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Trocknen der filmbildenden Flüssig­ keit bei einer Temperatur von 50 bis 100°C, vorzugsweise 80°C, durchgeführt wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Trocknen bei erhöhter Tempera­ tur bei einer niedrigeren Temperatur, bevorzugt bei Raum­ temperatur, vorgetrocknet wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 30 min bis 120 min lang getrock­ net wird.
24. Verwendung des Lacksystems nach einem der Ansprüche 1 bis 12 als Schutzabziehlack, vorzugsweise für Kraft­ fahrzeugkarosserien.
25. Beschichteter Gegenstand, dadurch gekennzeichnet, daß er vollständig oder bereichsweise mit einer filmförmigen Beschichtung versehen ist, die
  • - sich beim Trocknen eines Lacksystems ergibt, das die in mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 angegebenen Bestandteile enthält,
  • - bei Bedarf folienartig abziehbar ist und
  • - wiederaufarbeitbar ist.
26. Beschichteter Gegenstand nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die filmförmige Beschichtung eine Dicke von 10 bis 100 µm, bevorzugt 30 bis 60 µm, aufweist.
27. Beschichteter Gegenstand nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, daß die filmförmige Beschichtung von Hand mit einer Kraft von 0,5 bis 10 N/cm, bevorzugt 1 bis 6 N/cm abziehbar ist.
28. Beschichteter Gegenstand nach einem der Ansprüche 25 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand ein lackiertes Fahrzeug mit oder ohne Gummi- und/oder Kunststoffflächenbereichen ist.
29. Verfahren zum Wiederaufarbeiten einer folienartig abziehbaren, filmförmigen Beschichtung, die sich beim Trocknen eines Lacksystems ergibt, das die in mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 angegebenen Bestandteile enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die abgezogene Beschichtung
  • - zerkleinert, mit Wasser gewaschen und anschließend vom Wasser getrennt wird,
  • - in Lösungsmittel gelöst und die Lösung anschließend gereinigt und quantitativ analysiert wird, und
  • - durch Zusatz der jeweils fehlenden Mengen der ein­ zelnen Bestandteile eine Lackzusammensetzung herge­ stellt wird, die die in mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 angegebenen Bestandteile enthält.
30. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösen unter erhöhtem Druck in einem Lösungsmittel mit einem Siedepunkt von über 100°C erfolgt, Restwasser aus der Lösung abdestilliert und die Lösung anschließend verdünnt wird.
DE19924201941 1992-01-24 1992-01-24 Lacksystem mit einem filmbildner auf polyvinylbutyralbasis zur erzeugung abziehbarer, filmfoermiger beschichtungen und verfahren zur herstellung des filmbildners Withdrawn DE4201941A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19924201941 DE4201941A1 (de) 1992-01-24 1992-01-24 Lacksystem mit einem filmbildner auf polyvinylbutyralbasis zur erzeugung abziehbarer, filmfoermiger beschichtungen und verfahren zur herstellung des filmbildners

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19924201941 DE4201941A1 (de) 1992-01-24 1992-01-24 Lacksystem mit einem filmbildner auf polyvinylbutyralbasis zur erzeugung abziehbarer, filmfoermiger beschichtungen und verfahren zur herstellung des filmbildners

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE4201941A1 true DE4201941A1 (de) 1993-08-12

Family

ID=6450195

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19924201941 Withdrawn DE4201941A1 (de) 1992-01-24 1992-01-24 Lacksystem mit einem filmbildner auf polyvinylbutyralbasis zur erzeugung abziehbarer, filmfoermiger beschichtungen und verfahren zur herstellung des filmbildners

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4201941A1 (de)

Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19538675A1 (de) * 1994-10-17 1996-05-09 Mitsubishi Chem Corp Overheadprojektorfolie
EP1055686A1 (de) * 1999-05-27 2000-11-29 Vianova Resins AG Wässrige Korrosionsschutzgrundierungen auf Basis von Polyvinylbutyral
EP1081164A1 (de) * 1999-09-01 2001-03-07 Xerox Corporation Bindemittelharz mit reduziertem Hydroxylgehalt
EP1801132A1 (de) * 2005-12-21 2007-06-27 Kuraray Europe GmbH Verfahren zur Modifizierung von Polyvinylbutyralen
US8524825B2 (en) 2007-02-08 2013-09-03 Valspar Sourcing, Inc. Peel-coat compositions
DE102014215482A1 (de) 2014-08-06 2016-02-11 Kuraray Europe Gmbh Verfahren zur Modifizierung von Polyvinylalkoholen

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2263311B2 (de) * 1971-12-28 1979-08-02 Kao Soap Co., Ltd. Überzugsmasse aus Polyvinylbutyral und/oder Polyvinylacetat

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2263311B2 (de) * 1971-12-28 1979-08-02 Kao Soap Co., Ltd. Überzugsmasse aus Polyvinylbutyral und/oder Polyvinylacetat

Cited By (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19538675A1 (de) * 1994-10-17 1996-05-09 Mitsubishi Chem Corp Overheadprojektorfolie
EP1055686A1 (de) * 1999-05-27 2000-11-29 Vianova Resins AG Wässrige Korrosionsschutzgrundierungen auf Basis von Polyvinylbutyral
US6433079B1 (en) 1999-05-27 2002-08-13 Solutia Austria Gmbh Aqueous anticorrosion primers based on polyvinylbutyral
EP1081164A1 (de) * 1999-09-01 2001-03-07 Xerox Corporation Bindemittelharz mit reduziertem Hydroxylgehalt
EP1801132A1 (de) * 2005-12-21 2007-06-27 Kuraray Europe GmbH Verfahren zur Modifizierung von Polyvinylbutyralen
WO2007071770A1 (de) * 2005-12-21 2007-06-28 Kuraray Europe Gmbh Verfahren zur modifizierung von polyvinylbutyralen
US8178618B2 (en) 2005-12-21 2012-05-15 Kuraray Europe Gmbh Process for production of a modified acetalated polyvinyl alcohol
US8524825B2 (en) 2007-02-08 2013-09-03 Valspar Sourcing, Inc. Peel-coat compositions
DE102014215482A1 (de) 2014-08-06 2016-02-11 Kuraray Europe Gmbh Verfahren zur Modifizierung von Polyvinylalkoholen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3434591C2 (de) Lichtempfindliches photographisches Silberhalogenid-Aufzeichnungsmaterial
DE1404358B2 (de) Verwendung von polypropylen zur herstellung von formkoerpern
EP0730011B1 (de) UV-härtbare Kratzfestlacke mit einpolymerisierendem Verdicker
DE2552636C2 (de) Verwendung einer Polymermasse als Grundierung
WO2001005897A1 (de) Mit nanopartikeln modifizierte bindemittel für überzugsmittel und deren verwendung
EP0700421B1 (de) Verfahren zur herstellung einer metallpigmentdispersion zur verwendung in einem lack oder einer farbe und dadurch erhaltene metallpigmentdispersion
DE2263311B2 (de) Überzugsmasse aus Polyvinylbutyral und/oder Polyvinylacetat
DE2149219B2 (de) Stoß- und schlagfester Glasbehälter mit einer direkt auf der Glasoberfläche haftenden Kunststoffschicht
DE1229218B (de) Verfahren zur Herstellung von UEberzugsmitteln auf Polyaethylenbasis
DE1013427B (de) Verfahren zur Herstellung von leichtloeslichen und mit Alkydharzen vertraeglichen Vinylchloridmischpolymerisaten
DE4201941A1 (de) Lacksystem mit einem filmbildner auf polyvinylbutyralbasis zur erzeugung abziehbarer, filmfoermiger beschichtungen und verfahren zur herstellung des filmbildners
DE4110136C2 (de)
DE69836034T2 (de) Beschichtungszusammensetzungen auf der basis von polyester/vinyl dioxolan
DE2342601A1 (de) Verbessertes folienmaterial
EP0941291B1 (de) Verfahren zur herstellung temporärer schutzüberzüge
DE2615881A1 (de) Polymere filmbildende massen
DE4325566A1 (de) Lacksystem und Verfahren zur Herstellung eines neuartigen Filmbildners zur Erzeugung folienartig abziehbarer, erneut verarbeitbarer filmförmiger Beschichtungen
DE4110098C2 (de)
EP0302240B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen schützenden und/oder dekorativen Überzugs und wasserverdünnbare Beschichtungszusammensetzungen
DE2900293A1 (de) Beschichtungszusammensetzung fuer polyolefinprodukte
EP0859668A1 (de) Polyolefinteile und folien mit permanent verbesserten oberflächeneigenschaften
DE4110097C2 (de)
WO2006089955A1 (de) Abziehbare schutzfilme
EP0373256A1 (de) Verfahren zur Herstellung einer polymeren Korrosionsschutz-Schlauchfolie
EP0407796B1 (de) Lufttrocknende Alydharze sowie ihre Verwendung in Beschichtungsmitteln, insbesondere für die Beschichtung von Holz

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8139 Disposal/non-payment of the annual fee
8181 Inventor (new situation)

Free format text: ANGYAL, PAUL V., 80997 MUENCHEN, DE BIRO, BARNABAS, 82031 GRUENWALD, DE KONRAD, FRANZ, 80637 MUENCHEN, DE NAGY, GABOR, BUDAPEST, HU GAL, ARPAD, BUDAPEST, HU

8170 Reinstatement of the former position
8139 Disposal/non-payment of the annual fee