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Finanzielle
Mittel für
die vorliegende Erfindung wurden von der Regierung der Vereinigten
Staaten aufgrund des Vertrags Nr. 68D60019 mit der US-Behörde für den Umweltschutz
erhalten. Folglich hat die Regierung der Vereinigten Staaten gewisse
Rechte an und aus der hierin beanspruchten Erfindung.
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Beschichtungszusammensetzungen auf der Basis
von Polyester/Vinyldioxolan, die keine oder im Wesentlichen keine
flüchtigen
organischen Bestandteile (VOCs) enthalten, und daraus gebildete
Beschichtungen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
besteht großes
Interesse an der Verringerung, vorzugsweise der Entfernung von VOCs,
wie organischen Lösungsmitteln,
insbesondere in sprühfähigen Beschichtungszusammensetzungen.
Ein Umstand, der dieses Interesse gefördert hat, ist die Notwendigkeit
die Luftverschmutzung zu vermindern, die durch das Verdampfen dieser
Lösungsmittel
während
des Auftragens und des Härtens
von Beschichtungszusammensetzungen, die diese enthalten, verursacht
wird. Solche organischen Lösungsmittel
werden in sprühfähigen Beschichtungszusammensetzungen
verwendet, um die für
Beschichtungsanwendungen gewünschte
Viskosität zu
erreichen.
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Beschichtungszusammensetzungen
für die
Verwendung bei der Beschichtung von Transportfahrzeugen, wie Lastwagen
und Kraftfahrzeugen, setzen gegenwärtig während des Auftragens und Härtens wesentliche
Mengen an VOCs an die Atmosphäre
frei. Da VOCs normalerweise giftig, Smog produzierend und schädlich sind,
kann ihre fortwährende
Freisetzung schädliche
Auswirkungen auf die Sicherheit der Arbeiter und der Umwelt haben.
Neue Verfahren zur bedeutsamen Verringerung oder Beseitigung von
VOCs während
des Auftragens solcher Beschichtungen werden dringend benötigt, um
eine Verletzung der Arbeiter zu vermeiden und um gegenwärtige und
anhängige
Umweltbestimmungen zu befolgen. Von gleicher Bedeutung sind die
Kosten, das Betriebsverhalten und die Haltbarkeit von solchen Beschichtungsformulierungen.
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Beschichtungsformulierungen,
die auf den Oberflächen
von allen Arten von kommerziellen Kraftfahrzeugen und Transportfahrzeugen
zum Schutz gegen die Elemente verwendet werden, und die ein ansprechendes,
unverwechselbares Aussehen bereitstellen, beinhalten aliphatische
Polyurethan-Zweikomponentensysteme, die als Kraftfahrzeugbeschichtungen
nach dem Trocknen und Härten
ein ausgezeichnetes Betriebsverhalten bereitstellen. Diese Beschichtungssysteme
verwenden jedoch gegenwärtig
große
Mengen an brennbaren, giftigen und umweltgefährdenden organischen Lösungsmitteln
als Verdünner,
um die Viskosität
zu erniedrigen und um Sprühvorgänge zu ermöglichen.
Außerdem
verwenden die Polyurethan-Beschichtungssysteme reine aliphatische
Diisocyanate als einen der reaktiven Bestandteile. Die Dämpfe dieses
flüchtigen
Materials, die sich während
des Auftragens und Härtens
der Beschichtung entwickeln, sind für Arbeiter giftig und reizend
und gefährden
die Umwelt. Es werden neue Kraftfahrzeugschutzbeschichtungssysteme
benötigt,
die eine ausgezeichnete Verarbeitung und Betriebsverhalten bereitstellen,
ohne die Notwendigkeit für
flüchtige
organische Bestandteile (VOCs), die die Sicherheit der Arbeiter
und die Umwelt gefährden.
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Eine
Anzahl von Beschichtungsherstellern entwickelt momentan Beschichtungsformulierungen
mit wenigen/keinen VOCs, einschließlich blockierten Isocyanat-Polyurethanen
mit hohem Feststoffgehalt und Polyurethandispersionen auf wässriger
Basis. Jede dieser neu herauskommenden Beschichtungsformulierungen besitzt
gewisse Eigenschaften, aber jedoch nicht ohne spezielle Nachteile.
Formulierungen mit hohem Feststoffgehalt verwenden wenige VOCs,
stellen ein Betriebsverhalten bereit, das Urethanen mit niedrigem
Feststoffgehalt entspricht, können
aber nicht mittels Sprühverfahren
aufgetragen werden. Blockierte Isocyanat-Polyurethane verwenden
auch wenige VOCs, weisen ein geringes Toxizitätsniveau und gute Eigenschaften
auf. Diese Materialien müssen
jedoch bei erhöhten
Temperaturen (150 bis 200°C)
gehärtet
werden, die bei der Beschichtung von Fahrzeugen nicht praktikabel
sind. Polyurethane auf wässriger
Basis verwenden keine VOCs, sind ungiftig und durch Sprühen einfach
aufzutragen, aber sie haben bis heute nicht die Eigenschaften bereitgestellt,
die zur Erfüllung
der militärischen
Anforderungen, wie Haftvermögen
und Feuchtigkeitsbeständigkeit, benötigt werden.
Gegenwärtig
gibt es für
derzeitige Polyurethan- Fahrzeugbeschichtungssysteme,
die auf Lösungsmitteln
basieren, keinen kostenkonkurrenzfähigen Ersatz mit hoher Leistung
und wenigen oder keinen VOCs.
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Polyester
sind Polymere, die durch Umsetzen von aliphatischen oder aromatischen
Polyolmonomeren mit aromatischen oder aliphatischen Dicarbonsäuren in
Gegenwart eines Katalysators, normalerweise Metallacetaten, wie
z.B. Calciumacetat, gebildet wurden. Diese Materialien haben sich
aufgrund ihrer Kombination an nützlichen
Eigenschaften, einschließlich
Klarheit, Transparenz, Abwesenheit von Farbe, Flexibilität, ausgezeichneter
Haftvermögen
gegenüber
den meisten Substraten, Abriebfestigkeit, Wasserbeständigkeit,
Kraftstoff- und Ölbeständigkeit,
UV-Beständigkeit,
Wetterbeständigkeit,
variabler Härte – von Elastomer
bis Hartkunststoff, moderaten Kosten, Flexibilität bei niedrigen Temperaturen
und Verfügbarkeit
als mit einer Esterkappe versehene difunktionelle Prepolymere mit
variablem Molekulargewicht, als viel versprechende Kandidaten für den Einschluss
als Bestandteile in fortschrittlichen Flugzeugbeschichtungen erwiesen.
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Polyesterpolymere
können
selbst nicht als Beschichtungen verwendet werden, da ihre hergestellte Funktionalität bei der
Bildung von harten, vernetzten Beschichtungen nicht förderlich
ist. Um vorteilhaft als fortschrittliche Beschichtung verwendet
zu werden, werden die Polymere zuerst mit reaktiven Gruppen, wie
Hydroxylgruppen, funktionalisiert und anschließend durch chemische Umsetzung
mit anderen Comonomeren, wie Polyurethandiisocyanatmonomeren, zu
harten, zähen
Polymerharzen gehärtet,
die als Schutzbeschichtungen verwendet werden können. Hydroxyfunktionelle,
reaktive Prepolymere auf der Basis von Polyestern werden gegenüber Polyether-
und andersartigen Polymeren häufig
zur Verwendung als Bestandteile in Polyurethan-Beschichtungen ausgewählt, da
sie der Beschichtung eine überragende
Lösungsmittelbeständigkeit, mechanische
Zähigkeit
und Klarheit verleihen und bei Belichtung mit intensivem UV-Licht
nicht Gelb werden.
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Die
Hauptprobleme, die mit der Verwendung von aus Polyester stammenden
Polyurethanen in Zusammenhang stehen, betreffen den Bedarf für die Zugabe
von wesentlichen Mengen an entzündlichen,
giftigen Lösungsmitteln
zu den Polyurethan-Beschichtungsformulierungen, um die Viskosität für die Sprühlackierungsvorgänge ausreichend
zu erniedrigen. Ein weiteres Problem betraf die Verwendung von giftigen,
reizenden und flüchtigen
Diisocyanatmonomer-Bestandteilen
als Hauptbestandteile in der Polyurethan-Beschichtung. Die Dämpfe, die
bei den Polyurethan-Beschichtungsvorgängen freigesetzt wurden könnten bei
den Arbeitern, die die Dämpfe
einatmen, ernsthafte Verletzungen verursachen, wenn sie keine Schutzausrüstung getragen
haben.
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Eine
Anzahl von Polyester-Polyurethan-Beschichtungsherstellern haben
aktiv die Entwicklung von Polyurethan-Beschichtungsformulierungen
mit wenigen oder keinen VOCs weiterverfolgt. Bis heute hat jedoch keine
dieser Beschichtungen die benötigte
Verarbeitbarkeit oder Eigenschaften für die Verwendung bei z.B. Fahrzeugbeschichtungen
gezeigt.
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Folglich
werden sprühfähige Beschichtungszusammensetzungen
auf der Basis von Polyestern gewünscht,
die keine flüchtigen
organischen Bestandteile enthalten und trotzdem zu Beschichtungen
mit nützlichen
Eigenschaften führen.
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US 3 053 792 und
US 3 196 118 offenbaren
Besichtungszusammensetzungen, die ein Katalysatorsystem, das Kobalt
enthält,
verwenden.
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BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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1 zeigt
beispielhafte Carbomethoxy funktionalisierte reaktive Polyester
und chemische Reaktionen, die dazu führen;
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2 zeigt
eine Apparatur für
die Synthese des Bis(methylvinyldioxolan)-1,4-cyclohexandicarboxylat-Prepolymers
(PEVD);
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3 zeigt
das IR-Spektrum von 2-Vinyl-4-hydroxymethyl-1,3-dioxolan (HMVD);
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4 zeigt
das IR-Spektrum von Dimethyl-1,4-cyclohexandicarboxylat;
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5 zeigt
das IR-Spektrum der Reaktionsdispersion vor jeglicher Prepolymerbildung;
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6 zeigt
das IR-Spektrum der Reaktionsdispersion nachdem sich beträchtliche
Mengen an PEVD-Prepolymer gebildet haben;
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7 zeigt
die chemische Struktur des PEVD-Prepolymers, das für die NMR-Analyse
gekennzeichnet wurde;
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8 zeigt
das H-NMR-Spektrum des gereinigten PEVD-Prepolymers;
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9 zeigt
das C-NMR-Spektrum des gereinigten PEVD-Prepolymers;
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10 zeigt
das IR-Spektrum des PEVD-Prepolymers;
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11 zeigt
das IR-Spektrum des PEVD-Prepolymers 9 (kein Katalysator) nach 24
Stunden bei Raumtemperatur, 50 und 100°C;
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12 zeigt
das RAIR-Spektrum des Prepolymers (a) und der Formulierung Nr. 3
nach Erhitzen auf 50°C
(b) und 100°C;
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13 zeigt
das RAIR-Spektrum des Prepolymers (a) und der Formulierung Nr. 13
nach Erhitzen auf 50°C
(b) und 100°C.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine neue Klasse von umweltverträglichen
Beschichtungszusammensetzungen auf der Basis von Polyester/Vinyldioxolan
mit gutem Betriebsverhalten und keinen oder im Wesentlichen keinen
VOCs bereit (nachfolgend manchmal als „PEVD" bezeichnet), die ohne Gefahr für Arbeiter
oder Umwelt ökonomisch
und einfach aufgetragen werden.
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Die
erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
umfassen ein oder mehrere Polyestervinyldioxolan-Prepolymere, die
durch Wirkung eines Katalysatorsystems, das Kobalt, Aluminium und
Zink umfasst, zu einer Beschichtung gebildet werden. Man hat gefunden,
dass das Katalysatorsystem der Schlüssel beim Erhalt einer Beschichtung
ist, die die gewünschten
Betriebsverhaltenseigenschaften aufweist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen diese VOC-freien Beschichtungszusammensetzungen:
- (a) wenigstens ein Prepolymer, das das Reaktionsprodukt
von
- (i) wenigstens einem substituierten Vinyldioxolanmonomer mit
der folgenden Formel: worin R1 und
R1' unabhängig voneinander
Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
sind, n eine Zahl von 0 bis etwa 10 ist und R2,
R3, R4 und R5 unabhängig
voneinander Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis etwa 10
Kohlenstoffatomen sind; und
- (ii) wenigstens einem Ester einer Polykarbonsäure; und
- (b) ein Katalysatorsystem, das Kobalt, Aluminium und Zink umfasst,
um die Polymerisation des Prepolymers aus Schritt (a) zur Bildung
einer Beschichtung einzuleiten.
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Bei
einigen Ausführungsformen
umfassen die Beschichtungszusammensetzungen ferner einen Peroxidinitiator
und/oder einen Löslichkeitsverbesserer.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
weist der Ester der Polycarbonsäure
folgende Formel auf:
worin R
6 eine
verzweigte oder unverzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkyl-
oder Alkoxygruppe mit 1 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen oder eine
cyclische Alkyl- oder Alkoxygruppe mit etwa 1 bis 20 Kohlenstoffatomen ist;
und R
7 und R
8 gleich
oder unabhängig
ausgewählt
sind aus -CH
3 oder einer Alkylgruppe mit
bis zu etwa 10 Kohlenstoffatomen; und R
9 -H
oder eine verzweigte oder unverzweigte Alkyl- oder Alkoxygruppe
mit 1 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen oder eine cyclische Alkyl- oder
Alkoxygruppe mit 1 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen ist.
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Bei
einigen Ausführungsformen
umfasst R6 ferner wenigstens eine Amidbindung.
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Katalysatorsysteme,
die bei der Einleitung der Polymerisation des Prepolymers unter
Bildung der erfindungsgemäßen Beschichtungen
nützlich
sind, umfassen Kobalt, Aluminium und Zink. Kobalt ist bis zu etwa 1,0
Gew.-%, Zink bis zu etwa 0,5 Gew.-% und Aluminium bis zu etwa 0,6
Gew.-% vorhanden.
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Bei
einem bevorzugten Katalysatorsystem ist Kobalt als Kobaltoctoat
von etwa 0,01 bis etwa 0,5 Gew.-% vorhanden; Zink von etwa 0,01
bis etwa 0,5 Gew.-% und Aluminium von etwa 0,01 bis etwa 0,06 Gew.-%.
Der Gesamtgewichtsanteil des Kobalt/Zink/Aluminium-Katalysatorsystems
beträgt
weniger als etwa 1,5 Gew.-%, vorzugsweise weniger als etwa 1,0 Gew.-%.
Im Sinne der Erfindung bedeutet % den Anteil des Metallkatalysators,
des kontinuierlichen Trocknungsmittels, des Kobaltaktivitätsvermittlers,
der gemeinsamen organischen Katalysatorbestandteile, des PEVD-Prepolymers
und jeglicher weiterer Bestandteile am Gesamtgewicht.
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Bei
einem besonders bevorzugten Katalysatorsystem ist Kobalt als Kobaltoctoat,
Zink als Zinkoctoat und Aluminium als organischer Aluminiumkomplex
vorhanden.
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Bei
einigen bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Katalysatorsystem ferner einen Peroxidinitiator und/oder
einen Löslichkeitsverbesserers.
Bevorzugte Peroxidinitiatoren umfassen Dibenzoylperoxid oder Methylethylketonperoxid.
Bevorzugte Löslichkeitsverbesserer
umfassen N,N'-Dimethylanilin
und N,N',N'',N'''-Tetramethylethylendiamin (TMEDA). Der
Peroxidinitiator ist vorzugsweise von etwa 0,10 bis etwa 5,0 Gew.-%
vorhanden, und die Löslichkeitsverbesserer
sind von etwa 0,01 bis etwa 1,0 Gew.-% vorhanden.
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Ester
von Polycarbonsäuren
sind bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung nützlich.
Bevorzugte difunktionelle, trifunktionelle und polyfunktionelle
Ester beinhalten hydroxyfunktionelle, gesättigte und ungesättigte Alkylester,
wie Adipat-, Phthalat- und Malonatester; Cyclohexandicarbonsäureester
und verschiedene Alkylpolyole, wie Polyester auf der Basis von Ethylenglycol.
Polyester-Prepolymere,
die bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung nützlich
sind, beinhalten auch diejenigen mit Cyclohexangruppen entlang dem
Grundgerüst
sowie Amid enthaltende Oligomere.
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Difunktionelle
gesättigte
Polyesteroligomere sind bevorzugte Bestandteile der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen.
Gesättigte
Ester sind für
farblose Beschichtungen besonders bevorzugt, da sie weniger lichtempfindlich
sind und folglich weniger zum Gelbwerden neigen. Besonders bevorzugte
gesättigte
Ester beinhalten Adipat- und Cyclohexandiester.
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Bei
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung
ist das substituierte Vinyldioxolanmonomer 2-Vinyl-4-hydroxymethyl-1,3-dioxolan
(HMVD) oder 2-Vinyl-4-hydroxybutyl-1,3-dioxolan (HBVD) oder eine
Mischung davon. Bei einer besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung
ist das substituierte Vinyldioxolanmonomer HMVD und der Alkylester
ist Dimethyl-1,4-cyclohexandicarboxylat.
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Bevorzugte
erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzungen
sind sprühfähig. Derartige
Beschichtungszusammensetzungen weisen eine Viskosität von etwa
10 bis etwa 150 mPa·s
auf, bevorzugter von etwa 20 bis etwa 150 mPa·s.
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Erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzungen
können
ferner wenigstens einen Reaktivverdünner umfassen, um die Viskosität oder andere
Eigenschaften wie gewünscht
anzupassen. Derartige Reaktivverdünner sind, wenn sie verwendet
werden, von etwa 1 bis etwa 50 Gew.-% vorhanden. Bevorzugte Reaktivverdünner beinhalten
Vinylgruppen enthaltende Zusammensetzungen, wie Trimethylolpropantriacrylat.
Andere bevorzugte Vinyl enthaltende Reaktivverdünner umfassen wenigstens ein
substituiertes Vinyldioxolanmonomer mit der folgenden Formel:
worin R
10 eine
verzweigte oder unverzweigte, gesättigte oder ungesättigte,
aliphatische Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen
ist. Bei einigen Ausführungsformen
kann R
10 ferner eine oder mehrere Urethan-,
Ester- oder Amidbindungen umfassen. Die erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
können
auch HMVD oder HBVD oder eine Mischung davon als den Reaktivverdünner beinhalten.
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Andere
bevorzugte Reaktivverdünner
beinhalten monofunktionelle Ester.
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Bei
den erfindungsgemäßen Hochleistungs-PEVD-Beschichtungszusammensetzungen
tragen die Polyesterbestandteile die folgenden wichtigen Eigenschaften
bei: starkes Haftvermögen,
UV-Stabilität,
Feuchtigkeitsbeständigkeit,
Kraftstoff-, Öl-
und hydraulische Flüssigkeitsbeständigkeit,
hohe Regenerosionsbeständigkeit,
Flexibilität
bei niedrigen Temperaturen, Härte,
Abwesenheit von Farbe, Transparenz und das Vermögen, Eigenschaften über einen
großen
Bereich zu variieren. Diese PEVD-Beschichtungszusammensetzungen beseitigen
auch folgende Mängel,
die üblicherweise
bei Polyurethanbeschichtungssystemen auf der Basis von Lösungsmitteln
gefunden werden: die Notwendigkeit eines hohen VOC-Gehalts zum Sprühen, die
Entwicklung von giftigem, reizendem Isocyanat und die Notwendigkeit
für eine
Hochtemperaturhärtung.
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Die
Vinyldioxolanbestandteile der erfindungsgemäßen PEVD-Zusammensetzungen
tragen die folgenden positiven Eigenschaften der Beschichtung bei:
niedrige Viskosität
zum Sprühen,
ein Beschichtungssystem ohne VOC, Lufttrocknen bei Raumtemperatur,
geringere Kosten als Polyurethan, keine Entwicklung von giftigen
Dämpfen,
erhöhen
die Beschichtungshärte
gegen Regenerosion und UV-Beständigkeit.
Weitere wesentliche Kostenreduktionen werden durch Beseitigung der
Notwendigkeit für
eine komplexe, teure Verschmutzungsüberwachung und für Lösungsmittelwiedergewinnungssysteme
erreicht, da die PEVD-Beschichtungserfindung im Wesentlichen keine
VOCs entwickelt. Die ungesehenen Kosten für die Verschmutzung der Unwelt werden
ebenfalls beseitigt.
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Die
erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
wurden durch Handbeschichtungsverfahren entweder auf Stahlplatten
oder zink- phosphatierte/elektrobeschichtete/grundierte Stahlplatten
aufgetragen und bei verschiedenen Temperaturen gehärtet. Im
Gegensatz zu herkömmlichen
VOC enthaltenden Beschichtungssystemen haben die innovativen Beschichtungszusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung keine flüchtigen, giftigen oder entzündlichen
Bestandteile während
des Auftragens oder des Härtens durch
Lufttrocknen bei Raumtemperatur an die Umgebung abgegeben. Dieses
Merkmal führt
gemeinsam mit dem ausgezeichneten Verhalten als Schutzbeschichtung
zu einer äußerst erstrebenswerten
Beschichtungszusammensetzung.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bei
der Herstellung der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
werden einfache Vinyldioxolane, die flüssig sind und eine geringe
Viskosität
aufweisen, mit Oligomeren auf der Basis von Polyestern unter Bildung
von Polyester-Prepolymeren umgesetzt, die an den Enden mit Vinyldioxolan
versehen sind und die die gewünschten
Eigenschaften, z.B. die richtige Viskosität, das Filmbildungs- und Oberflächenbenetzungsvermögen, zur
Verwendung als Beschichtungszusammensetzungen aufweisen, um Schutzbeschichtungen
zu bilden.
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Die
Auswahl des richtigen Katalysatorsystems ist der Schlüssel, um
Beschichtungen zu erhalten, welche die gewünschten Eigenschaften aufweisen.
Das Katalysatorsystem kann zu dem PEVD-Prepolymer vor oder während des
Auftragens der Beschichtungszusammensetzung auf die zu beschichtende
Oberfläche
hinzugefügt
werden.
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Man
hat festgestellt, dass ein Katalysatorsystem, das Kobalt, Aluminium
und Zink umfasst, das PEVD-Prepolymer unter Bildung von Beschichtungen
mit erstrebenswerten Eigenschaften härtet. Kobalt wirkt als ein
Oxidationspolymerisationskatalysator, der freie Radikale aus einer
Peroxidquelle (Sauerstoff) erzeugt, um Moleküle, die eine ungesättigte Gruppe
(die Vinyl-Seiten-Gruppen des PEVD) enthalten, zu polymerisieren.
Während
der Polymerisation des PEVD werden durch die Wechselwirkung des
Dioxolanrings mit dem Katalysator, dem Sauerstoff und Wärme Peroxide
erzeugt, wobei als ein Nebenprodukt Hydroxylgruppen erzeugt werden.
Das Aluminium wirkt als kontinuierliches Trocknungsmittel. Man glaubt,
dass es chemische oder koordinative Bindungen mit funktionellen
Gruppen, wie Amin, Hydroxyl (während
der Polymerisation des PEVD hergestellt) und Estergruppen (vorhanden
im PEVD), bildet und so die benachbarten Moleküle zusammen in einer Netzwerkstruktur
verbindet.
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Oxidationspolymerisationskatalysatoren
auf der Basis von Kobalt, Mangan, Vanadium und Cer wurden bewertet.
Siehe nachfolgend Tabelle 5 und die Beispiele. Kobalt wurde aufgrund
seiner erstrebenswerten Eigenschaften, es verursacht z.B. während der
Beschichtungsformulierung keine Teilchenbildung in dem Ausmaß wie Mangan-,
Vanadium- und Cer-Katalysatoren, und es weist eine hohe Aktivität auf, als
Oxidationspolymerisationskatalysator ausgewählt. Die hohe Aktivität des Kobalts
verursacht jedoch eine Häutung
der Beschichtung, d.h. die Bildung einer Haut über einer flüssigen Beschichtungsschicht
und Teilchenbildung innerhalb der Beschichtung.
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Die
Hautbildung („Skinning") war das Ergebnis
der hohen Kobaltaktivität,
die eine rasche PEVD-Polymerisierung an der Beschichtung/Luftgrenzfläche verursacht
hat. Die Hautbildung verhindert die Sauerstoffmigration in den Kern
der Beschichtung und verursacht aufgrund einer fehlenden Peroxidquelle
eine verminderte Prepolymervernetzungsgeschwindigkeit, was zu einer
flüssigen
(ungehärteten)
Schicht zwischen dem Substrat und der Beschichtungshaut führt. Die
Härtung
der Beschichtung kann deshalb bis zur Beendigung extrem lange Zeiten
oder erhöhte
Temperaturen erfordern, oder sie kann niemals vollständig gehärtet werden.
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Um
die Hautbildung bei Kobalt zu minimieren, wurde Zink als Kobaltaktivitätsvermittler
für die
Verwendung bei den erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
bewertet, und man hat festgestellt, dass es die Hautbildung und
Teilchenbildung auf ein annehmbares Ausmaß vermindert, d.h., um Beschichtungen
mit erstrebenswerten Eigenschaften zu erzielen.
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Die
Teilchenbildung könnte
teilweise der Unlöslichkeit
des Katalysators im PEVD, dem schnellen Festwerden um den Katalysatortropfen
(hohe lokale Konzentration) bevor er Zeit hat, den Metallkomplex
im Prepolymer zu dispergieren und zu lösen oder dem schnellen Festwerden
aufgrund zu hoher Katalysatoraktivität zuzuschreiben sein. Der Katalysator
wurde zum Prepolymer flüssig,
in Tropfenform als Katalysatorlösung
(Metallkomplex gelöst
in einem organischen Träger)
hinzugefügt
und durch mechanisches Rühren
in das Prepolymer untergemischt. In den meisten Fällen haben
sich die Katalysatoren anfangs im PEVD gelöst, wobei Lösungen gebildet wurden, in
denen sich Teilchen niedergeschlagen haben, was darauf hinweist,
dass die Unlöslichkeit
des Katalysators nicht die Ursache war. Das Festwerden könnte entweder
durch Polymerisation der Vinylgruppen oder durch Bildung von chemischen/koordinativen
Bindungen, die Vernetzungen zwischen den PEVD-Prepolymermolekülen bilden,
verursacht werden. Das Ausmaß der
Teilchenbildung wurde bis zu einem annehmbaren Ausmaß durch
Einstellen der Kobaltkonzentration, Einstellen des Kobaltaktivitätsniveaus,
Entfernen jeglichen gelösten
Sauerstoffs aus dem Prepolymer vor der Kobaltzugabe und Zugeben
des Kobalts zum Prepolymer in einer sauerstofffreien Umgebung, gesteuert.
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Das
Aluminium wirkt in Hydroxyl- oder Carboxylgruppen enthaltenden Systemen
als kontinuierliches Trocknungsmittel und wird verwendet, um die
Beschichtungshärtung
bei Raumtemperatur zu erhöhen
(OM Group, Inc., nachfolgend „OMG"). Hydroxyl wird
während
der PEVD-Polymerisation gebildet und Carboxyl findet man in der
-C=O-Gruppe im Ester des PEVD. Man hat festgestellt, dass Aluminium
ein bevorzugtes kontinuierliches Trocknungsmittel zu Verwendung
bei erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen ist.
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Verschiedene
Kombinationen von Kobalt/Aluminium/Zink mit PEVD wurden auf ihren
gemeinsamen Effekt auf die Teilchenbildung, die Beschichtungshärtung nahe
Raumtemperatur und die Endeigenschaften der Beschichtung untersucht.
Ein bevorzugtes Katalysatorsystem zur Verwendung bei der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung
umfasst bis zu etwa 1,0 Gew.-% Kobalt, bis zu etwa 0,5 Gew.-% Aluminium und
bis zu etwa 0,5 Gew.-% Zink. Ein besonders bevorzugtes Katalysatorsystem
zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung umfasst Kobalt, das
von etwa 0,001 bis etwa 0,5 Gew.-% vorhanden ist, Aluminium, das von
etwa 0,01 bis etwa 0,1 Gew.-% vorhanden ist, und Zink, das von etwa
0,01 bis etwa 0,1 Gew.-% vorhanden ist.
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Weitere
bevorzugte Katalysatorsysteme zur Verwendung bei der vorliegenden
Erfindung beinhalten diejenigen, die einen Peroxidinitiator und/oder
einen Löslichkeitsverbesserer
enthalten. Bevorzugte Peroxidinitiatoren umfassen Dibenzoylperoxid
und Methylethylketonperoxid. Bevorzugte Löslichkeitsverbesserer umfassen
Dimethylanilin und N,N',N'',N'''-Tetramethylethylendiamin (TMEDA). Die
ausgewählte
Menge an TMEDA entspricht vorzugsweise dem Doppelten des Gewichtsanteils
an Kobalt, um in etwa äquimolare
Mengen bereitzustellen. Peroxidinitiatoren sind von etwa 0,1 bis
etwa 5,0 Gew.-% und Löslichkeitsverstärker von
etwa 0,01 bis etwa 1,0 Gew.-% vorhanden. Der Initiator hängt von
der Kobaltkonzentration ab, und die Konzentration des Löslichkeitsverstärkers wird
basierend auf der Konzentration des Kobalts, des Aluminiums und
des Zinks ausgewählt.
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Bei
bevorzugten Beschichtungszusammensetzungen macht das Katalysatorsystem
nicht mehr als etwa 1,5 Gew.-% aus.
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Die
PEVD-Beschichtungskatalyse und Beschichtungen werden nachfolgend
in Verbindung mit den Tabellen 5 bis 8 und den Beispielen 4 bis
6 ausführlicher
beschrieben.
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Vinyldioxolane
sind Flüssigkeiten
mit geringer Viskosität,
die ohne weiteres durch die Umsetzung von preisgünstigen Ausgangsmaterialien
synthetisiert werden, die sich aus dem flüssigen Zustand zu harten, zähfesten,
flexiblen Filmen umwandeln, welche stark auf Metallsubstraten haften,
wenn sie Luft bei Raumtemperatur in Gegenwart eines Katalysators,
wie z.B. Kobalt, ausgesetzt werden. Der Härtungsmechanismus beinhaltet
eine Ringöffnungsreaktion
in Gegenwart von Luft und einem Katalysator, wobei Hydroxylseitengruppen (tragen
starke Hafteigenschaften bei) gebildet werden und die Vinylgruppen
zu einer hochvernetzten, harten Beschichtung polymerisieren. Da
Vinyldioxolane eine Flüssigkeit
mit geringer Viskosität
sind, erfordern sie keine Lösungsmittel
oder unreaktiven Verdünner
für ihre
Anwendung als Sprühbeschichtungen
und sind daher vollständig
VOC-frei.
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Reaktive
Vinyldioxolanmonomere können
durch Kondensieren eines ungesättigten
Aldehyds, wie Acrolein, mit einem passenden 1,2-Diol oder -Triol,
wie Glycerin, in Gegenwart eines sauren Katalysators, wie p-Toluolsulfonsäure, hergestellt
werden.
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Obwohl
die einfachen Vinyldioxolane eine Härtung an Luft bei Raumtemperatur
unter Bildung von harten Beschichtungen eingehen, sind sie sehr
flüssig
und weisen eine zu geringe Viskosität für das alleinige Auftragen auf
(die Beschichtungen wären
zu dünnflüssig). Bei
den Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden Erfindung werden
sie mit viskositätserhöhenden Bestandteilen,
wie Phthalat-, Adipat-, Malonat- und weiteren funktionellen, gesättigten
oder ungesättigten
Polycarbonsäureestern,
durch Umestern unter Bildung von Polyestermonomeren, die an den
Enden mit Vinyldioxolan versehen sind, umgesetzt, welche zur Verwendung
als Schutzbeschichtungen ausreichend viskos sind. Diese luftgetrockneten,
bei Raumtemperatur gehärteten
Systeme der vorliegenden Erfindung können als klare Beschichtungen
verwendet werden, oder sie können
mit Pigmenten in vielfältigen
Farben formuliert werden. Ein paar Pigmente könnten den Trocknungsprozess
bei Raumtemperatur verzögern,
aber dies kann durch eine Wärmebehandlung
der Beschichtung bei niedrigen Temperaturen überwunden werden.
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Erfindungsgemäß werden
ein oder mehrere substituierte Vinyldioxolanmonomere und ein oder
mehrere Polyester-Prepolymere mit einem Katalysatorsystem in einem
Reaktionsmedium, das die Vinyldioxolane und Polyester-Prepolymere
umfasst, unter Bildung von Polyester-Prepolymeren, die an den Enden
mit Vinyldioxolan versehen sind, copolymerisiert.
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Die
Wahl des substituierten Vinyldioxolanbestandteils bzw. der substituierten
Vinyldioxolanbestandteile, des Esterbestandteils bzw. der Esterbestandteile
und des Katalysatorsystems zur Verwendung bei den erfindungsgemäßen Beschichtungen
wird nachfolgend erörtert.
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Bei
bevorzugten Beschichtungszusammensetzungen wird die Viskosität des erfindungsgemäßen Polyester-Prepolymers,
das an den Enden mit Vinyldioxolan versehen ist, kontrolliert, um
diese durch Wahl der passenden Kombination von Vinyldioxolanmonomer
oder Mischungen davon, Alkylester oder Mischungen davon und Katalysatorsystem
sprühfähig zu machen.
Die Viskosität
kann auch durch Beifügen
von Reaktivverdünnern
zu den erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
modifiziert werden.
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Vinyldioxolane,
die zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
sind zum Beispiel im US-Patent 3 010 923 (das '923-Patent) beschrieben, dessen Lehre
durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist und das substituierte Vinyldioxolanverbindungen
für Beschichtungsanwendungen
offenbart, die eine Vielzahl an 2-Vinyl-1,3-dioxolangruppen enthält. Obwohl
das '923-Patent
lehrt, dass die dort beschriebenen Beschichtungszusammensetzungen
in wässrigem
Medium aufgetragen werden können,
lehrt das '923-Patent, dass
das Sprühen
der beschriebenen Zusammensetzungen durch Verdünnen mit einem flüchtigen
organischen Lösungsmittel,
wie Toluol, erzielt wird. Siehe z.B. Spalte 15, Zeilen 26 bis 29
und Zeilen 40 bis 49. Darüber
hinaus hat es den Anschein, dass die einzige im '923-Patent vorgeschlagene Beschichtungszusammensetzung,
die lösungsmittelfrei
sein soll, in Beispiel 68 gefunden wird. Siehe ebenfalls die verwandten
US-Patente 3 010 918, 3 055 766, 3 058 933 und 3 245 927.
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Bevorzugte
substituierte Vinyldioxolanmonomere zur Verwendung bei der Bildung
von Polyester-Prepolymeren, die an den Enden mit Vinyldioxolan versehen
sind, zur Verwendung bei den erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen,
weisen eine rasche Reaktionsgeschwindigkeit mit dem Alkylesterbestandteil
auf, haben eine geringe Flüchtigkeit
und Toxizität
und stellen Beschichtungen mit Transparenz und passender Farbe bereit,
die an Luft bei Raumtemperatur in Gegenwart eines Katalysators härten.
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Bevorzugte
substituierte Vinyldioxolanmonomere zur Verwendung bei der vorliegenden
Erfindung sind vorstehend in Formel I gezeigt.
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Substituierte
Vinyldioxolanmonomere zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung
werden ohne weiteres durch bekannte Verfahren hergestellt, z.B.
durch Kondensieren eines ungesättigten
Aldehyds, wie Acrolein, mit einem passenden 1,2-Diol oder -Triol,
wie Glycerin, in Gegenwart eines sauren Katalysators, wie p-Toluolsulfonsäure. Derartige
substituierte Vinyldioxolanmonomere sind autooxidierbar, d.h. beim
Aussetzen an Luft geht das Monomer eine Vernetzungsreaktion ein.
Man denkt und es wurde berichtet, dass am Härtungsmechanismus eine Ringöffnungsreaktion
in Gegenwart von Luft und einem Katalysator beteiligt ist, wobei herabhängende Hydroxylgruppen
(die starke Hafteigenschaften beitragen) gebildet werden und die
Vinylgruppen zu einer hochvernetzten, harten Beschichtung polymerisieren.
Folglich muss sich bei der Bildung von substituierten Polyester-Prepolymeren
zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung, welche an den Enden
mit Vinyldioxolan versehen sind, darum gekümmert werden, die Verwendung
von Reaktanden zu vermeiden, die eine vorherige Öffnung des Rings verursachen.
Beispielsweise sollten die substituierten Vinyldioxolanmonomere
gegenüber
den zur Bildung der Polyester-Prepolymere,
die an den Enden mit Vinyldioxolan versehen sind, ausgewählten Reaktionskatalysatoren
stabil sein. Bevorzugte Vinyldioxolanmonomere sind in Gegenwart des
Katalysatorsystems der vorliegenden Erfindung stabil.
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2-Vinyl-4-hydroxymethyl-1,3-dioxolan
(HMVD) und 2-Vinyl-4-hydroxybutyl-1,3-dioxolan (HBVD), wie nachfolgend
gezeigt, sind besonders bevorzugte substituierte Vinyldioxolane
zur Verwendung bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen.
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HMVD
und HBVD werden herkömmlicherweise
aus zwei Ausgangsmaterialien, nämlich
Acrolein und Glycerin im Fall von HMVD und 1,3-Hexantriol im Fall
von HBVD, durch Verwenden einer chemischer Standardapparatur synthetisiert,
wie nachfolgend gezeigt ist:
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Besonders
bevorzugte erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzungen
können
durch Sprühbeschichtung
aufgetragen werden. Bei der Formulierung derartiger sprühbeschichtbarer
Zusammensetzungen wird die Viskosität des Vinyldioxolanmonomers
in Betracht gezogen sowie der Vernetzungsgrad, den das besondere
Vinyldioxolanmonomer wahrscheinlich beitragen wird.
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Die
Viskosität
der Polyester-Prepolymere, die an den Enden mit Vinyldioxolan versehen
sind, kann eingestellt werden, um z.B. durch Zufügen von Reaktivverdünnern fürs Sprühen geeignet
gemacht zu machen. Die Reaktivverdünner reagieren mit den Bestandteilen
der Beschichtungszusammensetzungen und liefern keine flüchtigen
organischen Bestandteile nachdem sie einmal reagiert haben. Besonders
bevorzugte Reaktivverdünnermonomere
beinhalten substituierte Vinyldioxolane, wie vorstehend in Formel
III gezeigt ist.
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Vinyldioxolanmonomere,
wie sie vorstehend in Formel I gezeigt sind, einschließlich HMVD
und HBVD, können
ebenfalls als Reaktivverdünner
verwendet werden. In einem solchen Fall wird ein Überschuss
des Vinyldioxolanmonomers der Formel I verwendet, das zur Umsetzung
mit Estergruppen des Polyester-Prepolymers
benötigt
wird.
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Obwohl
bevorzugte Reaktivverdünner
die Vinyldioxolangruppe aufweisen, können andere Vinyl enthaltende
Monomere mit geringer Viskosität,
wie Trimethylolpropantriacrylat (TMPTA), auch als Reaktivverdünner verwendet
werden. Ferner können
Ester auch als Verdünner
verwendet werden.
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Die
Viskosität
der verschiedenen, synthetisierten PEVD-Prepolymere wurde visuell
durch Vergleich mit herkömmlichen
Flüssigkeiten
bestimmt. Jeder Anhaltspunkt für
ein Festwerden oder für
Feststoffe wurde anfangs wahrgenommen und das Auftreten des Prepolymers
wurde mit der Zeit verfolgt. Man hat dies als ausreichend erachtet,
um eine Bewertung bezüglich
der Geeignetheit für
die Sprühauftragung
des Prepolymers zu gestatten.
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Die
erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen,
die Polyester-Prepolymere
umfassen, die an den Enden mit HMVD versehen sind, wiesen erstrebenswerte
Eigenschaften und Verarbeitungsvorteile auf, einschließlich sehr
geringer Viskosität,
einer raschen Reaktion mit Polyestercomonomeren und Bildung von
zähen,
haftenden, farblosen Beschichtungen, die an Luft bei Raumtemperatur
härteten.
Aus diesen Gründen
ist HMVD ein besonders bevorzugtes substituiertes Vinyldioxolan
zur Verwendung bei den erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen.
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Ester
von Polycarbonsäuren,
die zur Verwendung bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, sind zum Beispiel im vorstehenden '923-Patent
offenbart. Bevorzugte difunktionelle, trifunktionelle und polyfunktionelle
Ester beinhalten hydroxyfunktionelle gesättigte und ungesättigte Alkylester,
wie Adipat-, Phthalat- und Malonatester, Cyclohexandicarbonsäureester
und verschiedene Alkylpolyole, wie Polyester auf der Basis von Ethylenglycol.
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Der
Begriff „Polyester" wie er hier verwendet
wird, beinhaltet auch Polymere, die nicht vollständig aus Polyesterbindungen
bestehen. Andere Bindungen, die beispielsweise auch bei einem erfindungsgemäßen Polyester-Prepolymer,
das an den Enden mit Vinyldioxolan versehen ist, vorhanden sein
können,
beinhalten, abhängig
von den verwendeten Bestandteilen und Reaktionsbedingungen, diejenigen
mit Cyclohexanbindungen entlang des Grundgerüsts sowie Amidbindungen.
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Beispielhafte
chemische Reaktionen, die zu Carbomethoxy funktionellen reaktiven
Polyesteroligomeren führen,
sind in 1 gezeigt.
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Aliphatische
Polyester werden gegenüber
aromatischen Polyestern bei der Herstellung der reaktiven Oligomere
oder Prepolymere der vorliegenden Erfindung bevorzugt, besonders
bei der Bildung von farblosen Beschichtungen, auch wenn aromatische
Polyestergruppen aus einer Vielzahl von Gründen beträchtlich reaktiver sind als
die aliphatischen Polyestergruppen. Beschichtungsprodukte, die aus
aromatischen Polyestern hergestellt wurden, weisen den Nachteil
auf, dass sie sich leichter zersetzen als diejenigen, die aus aliphatischen
Polyestern hergestellt wurden, insbesondere wenn sie UV-Licht ausgesetzt
werden. Die höhere
Beständigkeit
der aus aliphatischen Polyestern hergestellten Produkte gegenüber UV-Licht
induzierter Zersetzung bedeutet, dass auf diesen basierende Beschichtungen
eine bessere Beständigkeit
gegenüber
Gelbfärbung
und kalkigem Beschlag aufweisen als diejenigen, die auf aromatischen
Polyestern basieren.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst der Ausdruck „aliphatisch" „cycloaliphatische" und gesättigte und
ungesättigte
Gruppen. Bevorzugte aliphatische Polyester zur Verwendung bei der
Bildung von Polyester-Prepolymeren, die an den Enden mit Vinyldioxolan
versehen sind, zur Verwendung bei den erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
weisen mit dem substituierten Vinyldioxolanmonomer eine rasche Reaktionsgeschwindigkeit
auf, haben eine geringe Flüchtigkeit
und Toxizität,
stellen Beschichtungen mit Transparenz und passender Farbe bereit,
die bei Raumtemperatur in Gegenwart eines Katalysators härten, und
bei besonders bevorzugten Ausführungsformen
unter Bildung von sprühbeschichtbaren
Polyester-Prepolymeren, die an den Enden mit Vinyldioxolan versehen
sind, reagieren.
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Bevorzugte
Polyester zur Verwendung bei den erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
weisen vorstehende Formel II auf. Dimethyl-1,4-cyclohexandicarboxylat ist ein bevorzugtes
Polyester-Prepolymer zur Verwendung bei den erfindungsgemäßen Beschichtungen
und kann durch Umsetzen von HMVD mit Dimethyl-1,4-cyclohexandicarboxylat
hergestellt werden, wie nachfolgend gezeigt ist:
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Es
sei angemerkt, dass bei der Bildung der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen Gemische
von substituierten Vinyldioxolanmonomeren verwendet werden können. Gemische
von aliphatischen Polyestern können
ebenfalls verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
werden durch Beschichtungszusammensetzungen veranschaulicht, die
ein Polyester-Prepolymer enthalten, das durch Umsetzen von 4-(Hydroxymethyl)-2-vinyl-1,3-dioxolan (HMVD) mit
Dimethylcyclohexandicarboxylat in Gegenwart von Kobaltoctoat, einem
kontinuierlichen Trocknungsmittel auf der Basis von Aluminium und
einem Kobaltaktivitätsvermittler
auf der Basis von Zink hergestellt wurde. Es ist jedoch nicht beabsichtigt,
den Schutzumfang der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
auf diese Bestandteile zu begrenzen.
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Die
Reaktionsbedingungen wurden angepasst, um die Bildung des PEVD-Prepolymers zu maximieren,
während
ungewollte und unerwünschte
Nebenreaktionen minimiert wurden. Die schädigenste Nebenreaktion ist
die Öffnung
des Dioxolanringsystems bei erhöhten
Temperaturen, was zur Bildung von freien Radikalen führt, die
eine Vernetzungsreaktion durch die anhängenden Vinylgruppen induzieren
können
und ein Festwerden des Prepolymers verursachen. Die Einführung von
Farbe in das Prepolymer durch thermischen Abbau der Reaktanden oder
des PEVD-Prepolymers ist eine unerwünschte Nebenreaktion aufgrund
der beabsichtigten Verwendung der erfindungsgemäßen PEVD-Beschichtungszusammensetzungen
als ein klarer und farbloser Deckanstrich. Folglich wird die Zeitdauer,
während
der die Reaktion bei erhöhten
Temperaturen ausgeführt
wird sowie die maximale Reaktionstemperatur auf einem Minimum gehalten.
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Bei
den meisten chemischen Reaktionen ist eine Gleichgewichtssituation
beteiligt, bei der die Reaktion, bei der sich die Reaktanden unter
Bildung von Produkten vereinigen (i) in Konkurrenz mit der Abbaureaktion
des Produkts in die Reaktanden (ii) steht, wobei die Produktbildung
leicht bevorzugt ist. Ein Weg, die Bildung von PEVD zu begünstigen,
ist der, ein Reaktionsnebenprodukt zu erzeugen, das aus der Reaktionsumgebung
entfernt werden kann und diese Gleichgewichtssituation zugunsten
der Produktbildung (i) verschiebt.
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Wenn
das PEVD-Prepolymer durch eine Umesterungsreaktion hergestellt wird,
bei der beispielsweise der Austausch der Methoxygruppen des Dimethyl-1,4-cyclohexandicarboxylats
gegen Methoxyvinyldioxolangruppen beteiligt ist, entwickelt sich
Methanol als Reaktionsnebenprodukt. Methanol kann bei den verwendeten
erhöhten
Reaktionstemperaturen aus der Reaktionsapparatur als sein Toluol-Azeotrop
abdestilliert werden.
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Die
erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzungen
können
als klare, unpigmentierte Beschichtungszusammensetzungen verwendet
werden oder sie können
pigmentiert werden, durch Verwenden von Anteilen, die auf dem Fachgebiet
wohl bekannt sind, mit Pigmenten die gewöhnlich in der Beschichtungsindustrie
verwendet werden, wie Metalloxide, -sulfide, -sulfate, Silicate,
Chromate, Eisenblaupigmente, organische Farben und Metallflockenpigmente.
Da einige Pigmente das Trocknen verzögern, werden diese vorzugsweise
vermieden, da die erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
Materialien sind, die an Luft trocknen. Die verzögernden Effekte können jedoch
durch beschleunigte Trocknung oder durch Einbringen von geeigneten
Additiven minimiert werden, wie auf dem Fachgebiet bekannt ist.
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Die
Beschichtungszusammensetzungen können
mit anderen wohlbekannten Filmbildnern, wie Pflanzenölen, ölmodifizierten
Polyesterharzen, ölharzigen
Lacken, alkylierten Harnstoffaldehydharzen, alkylierten Melaminaldehydharzen,
Polyepoxy-polyhydroxyharzen, Phenolaldehydharzen, Celluloseacetat,
Celluloseacetatbutyrat, Polymeren und Copolymeren von Vinyl- und
Vinylidenverbindungen, wie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylacetat,
Acryl- und Methacrylsäure
sowie deren Ester, Styrol, Butadien und dergleichen, Elastomere, wie
Neopren, Styrol-Butadien-Kautschuke und Silicone, vermischt werden.
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Weitere
herkömmliche
Bestandteile von organischen filmbildenden Zusammensetzungen können auf die
Art und in den Anteilen verwendet werden, die auf dem Gebiet wohl
bekannt sind. Diese beinhalten Weichmacher, Katalysatoren, Härter, Anti-Hautbildungsmittel
und oberflächenaktive
Mittel.
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Die
klaren unpigmentierten Zusammensetzungen der Erfindung können durch
einfaches Mischen der Bestandteile hergestellt werden, wie es in
der Beschreibung gelehrt wird. Wenn eine Pigmentierung beteiligt ist,
wird ein gewöhnlicher
Pigmentzerkleinerungs- oder Dispergierungsschritt benötigt. Die
erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
sind zum Schutz und/oder Dekorieren von Gegenständen nützlich, die aus Materialien
wie Holz, Metall, Keramik, Leder oder Gewebe hergestellt sind. Die
erfindungsgemäßen Beschichtungen
werden durch Sprühen
aufgetragen, gefolgt von normalem Lufttrocknen durch einfaches Aussetzen
an Luft bei normalen Raum- oder atmosphärischen Temperaturen oder durch
beschleunigte Trocknung bei einer geeigneten Temperatur oberhalb
der Raumtemperatur, aber unterhalb der Temperatur, bei der die Zersetzung
oder einige weitere unangenehme Ergebnisse auftreten oder eine Kombination
aus beidem.
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Die
erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
werden durch Sprühen
aufgetragen, einschließlich
luftlosem und elektrostatischem Sprühen.
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Die
erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
und Beschichtungen werden weiterhin mit Bezug auf die nachfolgenden
Beispiele veranschaulicht, die zur Verständnishilfe der vorliegenden
Erfindung dienen, aber nicht als Begrenzung betrachtet werden sollen.
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BEISPIELE
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Materialien
-
Die
nachfolgenden Metallcarboxylate wurden als Proben von OM Group,
Inc., Cleveland, OH erhalten und verwendet wie empfangen (nachfolgende
Tabelle 1).
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Dimethyl-1,4-cyclohexandicarboxylat
(97% Reinheit, Mischung aus cis- und trans-Isomeren) wurde von Aldrich
Chemical Co. (Nr. 20, 643-1) erhalten und verwendet wie empfangen.
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4-(Hydroxymethyl)-2-vinyl-1,3-dioxolan
(Hydroxymethylvinyldioxolan, HMVD) wurde als eine Probe von Degussa
Corporation, Chemicals Division, Ridgefield Park, NJ, erhalten und
verwendet wie empfangen.
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Natriummethanolat
(NaOCH3), Toluol (wasserfrei), Dichlormethan,
Hexan, aktiviertes neutrales Aluminiumoxid (60 bis 50 mesh), Hydrochinon,
Methylethylketonperoxid, Dimethylanilin, Dicumylperoxid wurden aus gewerblichen
Quellen erhalten und verwendet wie empfangen.
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Metallsubstrate
waren entweder 3 Zoll × 5
Zoll Stahl- (niedriger Kohlenstoffgehalt, kaltgewalzt, SAE 1010)
oder 4 Zoll × 6
Zoll Aluminium(„gelbchromatierte" 2024-T3 Legierung)
Platten von Q-Panel Lab Products, Cleveland, OH.
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Tabelle
1 Metallcarboxylat-Katalysatoren für die PEVD-Vernetzungsreaktion
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Beispiel 1: PEVD-Synthese
und Reinigung
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Die
HMVD-Polyester-Prepolymersynthese umfasst den Austausch der Methoxygruppe
des Dimethyl-1,4-cyclohexandicarboxylats mit Methoxyvinyldioxolan,
wobei Natriummethanolat als Katalysator bei erhöhten Temperaturen verwendet
wird. Es wurden einige Reaktionen durchgeführt, wobei jede nachfolgende Reaktion
Modifikationen unterzogen wurde, die auf vorherigen Er gebnissen
und Erfahrungen basierten, bevor das letztendliche Herstellungsverfahren
entwickelt wurde. HMVD (505,09 g, 2,522 Mol), Dimethyl-1,4-cyclohexandicarboxylat
(656,66 g, 5,045 Mol) und wasserfreies Toluol (656 g, als Lösungsmittel)
wurden eingewogen und in einer Glovebox unter einer inerten Schutzgasatmosphäre zu einem
Dreihalsrundkolben hinzugefügt,
der mit einem Thermometer, einem mechanischen Rührer und einem Dean-Stark-Wasserabscheider
ausgerüstet ist,
an dem ein Kühler/Stickstoff-Einlass
angebracht ist (2).
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Die
Reaktionsapparatur wurde aus der Glovebox entfernt und das Gemisch
wurde bei Raumtemperatur unter einem Stickstoffüberdruck gerührt, bis
sich eine Lösung
gebildet hat.
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Es
ist wesentlich, für
wasserfreie Bedingungen vor der Prepolymerbildung zu sorgen, um
eine Umkehr der Umesterungsreaktion bei erhöhten Reaktionstemperaturen
zu vermeiden. Jegliches Restwasser wurde vor der Zugabe des Katalysators
aus der Reaktionslösung
durch Abdestillieren des Wasser/Toluol-Azeotrops (85°C Siedepunkt) entfernt. Toluol
wurde dann bei 145°C
in den Dean-Stark-Wasserabscheider destilliert, um jegliches Restwasser
aus der Reaktionslösung
als Toluol/Wasser-Azeotrop zu entfernen, wobei das Azeotrop durch
den Absperrhahn am Boden des Wasserabscheiders entfernt wurde. Nach
Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde Natriummethanolat (7,56 g, 0,140 Mol) zu
der farblosen, wasserfreien Lösung
hinzugefügt,
und die resultierende orangefarbene Dispersion wurde zum Rückfluss
erhitzt, um die Bildung des Prepolymerprodukts einzuleiten.
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Das
Prepolymer wurde hergestellt durch Erhitzen der Reaktionsdispersion
für ungefähr 7 Stunden
auf etwa 110 bis 155°C.
Der Reaktionsverlauf wurde durch die Entwicklung von Methanol, Infrarotspektroskopie und
Dünnschichtchromatographie
verfolgt, wie nachfolgend in Beispiel 4 ausführlicher erörtert wird. Das gebildete Methanol
wurde gesammelt und im Dean-Stark-Wasserabscheider als sein Methanol/Toluol-Azeotrop
abgemessen, wobei das Azeotrop wieder durch den Absperrhahn entfernt
wurde. Die dunkelorange gefärbte
Dispersion wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, nachdem ermittelt wurde,
dass die Reaktion beendet war.
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Das
Verschwinden der Hydroxylgruppe von HMVD, als das Dioxolan in das
Esterprodukt eingebaut wurde, wurde durch Infrarotspektroskopie
(IR) verfolgt. Organische funktionelle Gruppen, wie Hydroxyl (-OH), Ester
[-C(O)O-) und Vinyl (H2C=CH-) absorbieren
Licht im IR-Bereich des elektromagnetischen Spektrums. Die Positionen
dieser Absorptionskurven sind sehr charakteristisch für die Arten
der organischen funktionellen Gruppen im Material, und ihre Anwesenheit,
Abwesenheit oder Veränderung
in der Intensität
können
mit der chemischen Struktur des Materials oder Änderungen, die es aufgrund
chemischer Reaktionen eingeht, in Verbindung gebracht werden. Proben
der Reaktionsdispersion wurden zu verschiedenen Zeiten nach der
Zugabe des Natriummethanolat-Katalysators entnommen. Einige Tropfen
der Dispersion wurden auf eine Natriumchlorid-IR-Scheibe platziert und zur Trockne verdampfen
lassen. Das IR-Spektrum des Dispersionsrückstands wurde aufgenommen
und auf die Abwesenheit der Hydroxylgruppen (die -OH-Bande von HMVD
erscheint bei 3433 cm–1) und Retention der
Ester- (die C=O-Bande von aliphatischen Esters erscheint bei 1750
bis 1735 cm–1),
Vinyl- (die =CH2 δip erscheint
bei 1438 cm–1)
und Dioxolan- (-C-O-C-Ring-Bande
erscheint bei 984 und 943 cm–1) Gruppen analysiert
(Fresenius, W., vorstehend). IR-Spektroskopie wurde nicht nur zur
Verfolgung des Reaktionsverlaufs verwendet, sondern auch um die
Anwesenheit von gewünschten
funktionellen Gruppen im Material nach dem Aussetzen an die reaktive
Umgebung zu bestätigen.
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Dünnschichtchromatographie
(DC) wurde zum Detektieren des Auftretens des Produkts und dem Verschwinden
des Dioxolans und des Dimethylcyclohexandicarboxylats verwendet.
Löslichkeits-
und DC-Experimente wurden anfangs ausgeführt, und die Ergebnisse wurden
verwendet, um eine 4/1 Volumenmischung aus CH2Cl2/Hexan als Eluent auszuwählen. Lösungen, die das bzw. die Materialien
von Interesse enthalten, wurden ungefähr 0,5 Zoll vom Boden einer
Aluminiumoxid-DC-Platte „aufgetüpfelt", die „Spots" wurden an der Luft getrocknet,
und die mit den Spots versehene Platte wurde dann so in ein abgeschlossenes
Glasgefäß gestellt, dass
der Plattenboden in das Eluent eintauchte. Man gestattete dem Eluent
auf der Platte bis 0,5 bis 1 Zoll vor den oberen Rand der Platte
zu wandern. Da das Eluent über
die DC-Platte wandert, löst
es zuerst das bzw. die Materialien, die eine Lösung bilden, die Verbindung
bzw. Verbindungen absorbieren/desorbieren auf dem Aluminiumoxid,
da die Wanderung des Lösungsmittels
andauert, wobei die individuelle Wanderungsgeschwindigkeit der Verbindungen
durch die Stärke
ihrer Absorption/Desorption bestimmt wird, und man gestattet der Wanderung
fortzufahren, bis das Eluent den oberen Rand der Platte erreicht.
Ein passendes Eluent würde
allen Verbindungen gestatten, von ihrem Ausgangspunkt zu wandern,
wobei eines der Materialien bis nahe an den Rand der Platte wandert
und ausreichend Trennung im Abstand zwischen den anderen Verbindungs-"Spots" für eine gute
Auflösung
erlaubt. Das Sichtbarmachen der Wanderung der Verbindungen) wurde entweder
durch Verwenden einer UV-Quelle oder eines Ioddampffärbeverfahrens
erreicht. Individuelle Lösungen,
die jeden der Reaktanden enthalten, wurden zu Vergleichszwecken
gemeinsam mit der Reaktionslösung eluiert.
Auf diese Art kann das Auftreten eines neuen Spots (Reaktionsprodukt)
und das Verschwinden von Reaktanden-Spots mit der Zeit verfolgt
werden. Diese Verfahren werden nachfolgend in Beispiel 4 weiter
erörtert.
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Zwei
verschiedene PEVD-Reinigungsverfahren wurden untersucht. Eines umfasste
das Waschen einer Dichlormethanlösung
des Harzes mit Wasser, um restliches Natriummethanolat und jegliches
Natriumhydroxid zu extrahieren, welche sich in der Reaktion in der
wässrigen
Phase gebildet haben können.
Die Dichlormethanlösung
wurde mit wasserfreiem Magnesiumsulfat zur Entfernung von Restwasser
behandelt, filtriert, um das Trocknungsmittel zu entfernen, und
anschließend
wurde das klare, schwach gelbliche Filtrat bei 70°C unter verminderten
Druck eingeengt. IR-Spektroskopie wurde verwendet, um die Abwesenheit
von Lösungsmittel
und die Anwesenheit des PEVD-Prepolymers zu bestätigen. Dieses Verfahren benötigte jedoch
zahlreiche Schritte, eine wesentliche Menge an Zeit und wurde daher,
verglichen mit dem nachfolgenden Reinigungsverfahren, als unbefriedigend
eingestuft.
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Das
rohe HMVD/Dimethylcyclohexandicarboxylat-PEVD-Prepolymer wurde gereinigt,
indem es zuerst in einem entsprechenden Volumen CH2Cl2 gelöst
und die orangefarbene Lösung
zur Entfernung des Natriummethanolat-Katalysators und jeglicher
Gele, die sich gebildet haben, durch einen Büchner-Trichter und jeglicher
Gele, die sich gebildet haben, filtriert wurde. Das Filtrat wurde
zur Entfernung restlicher farbiger Verunreinigungen durch eine Säule aus
neutralem Aluminiumoxid eluiert und bei 50 bis 100°C unter vermindertem Druck
(76 mm Hg) eingeengt. Das gereinigte Prepolymer war klar, von gelber
Farbe und wies eine sirupartige Viskosität auf. Typische Ausbeuten des
gereinigten PEVD-Prepolymers reichten von 89 bis 77 Gew.-%. Das PEVD-Prepolymer
ist bei Raumtemperatur sehr stabil, wenn es unter einer inerten
Atmosphäre
gelagert wird, wobei seine Farbe und Viskosität über mehrere Monate unverändert bleiben.
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Beispiel 3: PEVD-Charakterisierung
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IR-Spektroskopie
und DC wurden zur Charakterisierung des PEVD-Prepolymers verwendet.
Das DC zeigt die Anwesenheit von Reaktanden im Prepolymer sowie
seine Reinheit an, wobei es als gereinigt betrachtet wird, wenn
nach der Behandlung ein Fleck auf der DC-Platte erscheint. Ein Boemem
Michaelson FTIR-Spektrometer, das von 4000 bis 600 cm–1 arbeitet,
wurde verwendet, um den Verlauf der PEVD-Prepolymersynthese zu verfolgen
und um seine chemische Struktur zu bestimmen. IR-Spektren wurden
durch Verwenden einer Natriumchlorid IR-Scheibe erhalten, die entweder
mit dem Reaktionsdispersionsrückstand
oder PEVD beschichtet ist. 1H- und 13C-Kernspinresonanzspektroskopie (NMR) wurde
an einer Probe eines PEVD-Prepolymers, das in deuteriertem Chloroform
gelöst
war, durchgeführt,
durch Verwenden eines 300 MHz Varian FR-NMR, das sich an der Brandeis
Universität,
Waltham, MA, befindet. Die Bestimmung der chemischen Struktur von
PEVD aus seinen IR- und NMR-Spektren wird nachfolgend erörtert.
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Der
Verlauf der Synthesereaktion wurde durch Beobachten der Veränderungen
im IR-Spektrum von HMVD verfolgt, während bestätigt wurde, dass andere - Teile
der HMVD- und Cyclohexandicarboxylat-Spektren unverändert blieben.
Absorptionskurven von Interesse bestehen aus dem Cyclohexandicarboxylatester [-C(O)O-]
und HMVD-Hydroxyl (-OH), Vinyl (H2C=CH-)
und Dioxolanring (-C-O-C-). Die Zuweisungen der Absorptionspeaks
wurden auf der Basis der IR-Spektren
von ähnlichen
bekannten Verbindungen und Spektraldatentabellen durchgeführt. Die
Absorption, die der -OH-Bande des HMVD zugeschrieben wird, erscheint
bei 3433 cm–1,
während
Absorptionen, die für
Dioxolanring (-C-O-C-)-Bande
typisch sind, bei 984 und 943 cm–1 erscheinen
(3) (Fresenius, W.; Huber, J.F.K.; Pungor; E.;
Rechnitx, G.A.; Simon, W.; West, Ths.S., Tables of Spectral Data
for Structure Determination of Organic Compounds, 2. Ausgabe, Springer-Verlag,
NY, 1989). Absorptionen, die der C=O-Bande von aliphatischen Estern
zugeschrieben werden, treten bei 1750 bis 1735 cm–1 in
Erscheinung (Fresenius, W. et al., vorstehend), wobei Dimethyl-1,4-cyclohexandicarboxylat
eine Absorption bei 1734 cm–1 (4)
aufweist (Pouchert, C.J., The Aldrich Library of FT-IR-Spectra,
Ausgabe 1, Aldrich Chemical Company, Inc., WI, 1985). Dies sind
genügend
Spektraldaten um den Verlauf der PEVD-Bildung zu verfolgen.
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Es
ist das Verschwinden der ausgeprägten
Absorption von HMVD bei 3433 cm–1,
wenn das HMVD an die 1,4-Cyclohexandicarboxylateinheit unter Ausbildung
der Esterbindung gebunden wird, das verwendet wird, um den Verlauf
der Reaktion zu verfolgen. Die ersetzten Methoxygruppen bei den
Reaktionsbedingungen werden in Methanol umgewandelt, als Methanol/Toluol-Azeotrop
aus der Reaktionslösung
in den Dean-Stark-Wasserabscheider destilliert, über den Absperrhahn am Wasserabscheiderboden
entfernt, und das Azeotropvolumen wird durch Verwenden eines geeichten
Zylinders gemessen. Die Azeotropdestillation wurde durch IR-Spektroskopie
und Siedepunkt bestätigt,
der eher bei 63,7°C
als bei 64,7°C
(Methanol) oder 110,6°C
(Toluol) auftritt (Weast, R.C., Handbook of Chemistry and Physics,
49. Auflage, The Chemical Rubber Co., Cleveland, OH, 1968). Die
Menge des entwickelten Methanols kann aus dem Azeotropvolumen und
seiner bekannten Zusammensetzung errechnet werden (Weast, R.C.,
vorstehend). IR-Spektroskopie wurde ebenfalls verwendet, um die
Retention von anderen funktionellen Gruppen im PEVD zu bestätigen, die
anfangs im HMVD, im Dioxolanring (-C-O-C-Absorptionen bei 984 und
943 cm–1)
und Vinyl (=CH2 δip Absorption bei
1438 cm–1)
vorhanden sind. Die Reformierung der Esterbindung [-C(O)O-] wurde
durch Beobachten einer Absorption bei 1732 cm–1,
die der C=O-Bande zugeschrieben wird, bestätigt.
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Das
IR-Spektrum der Reaktionsdispersion vor jeglicher Prepolymerbildung
(5) zeigte Absorptionen bei 3493 (-OH), 1733 (C=O),
987 (-C-O-C-) und 940 (-C-O-C-) cm–1,
was darauf hindeutet, dass beide Reaktanden vorhanden sind. Der
Katalysator wurde dann hinzugefügt
und die Reaktionstemperatur wurde schrittweise bis zum Beginn der
Methanol/Toluol-Azetropdestillation erhöht. Das Reaktionsgemisch wurde
ungefähr 5
Stunden lang bei 100 bis 125°C
gehalten bis die Azeotropdestillation zum Erliegen kam. Nachdem
die Reaktion bis fast zur Vervollständigung weitergeführt wurde,
hatte das IR-Spektrum der Reaktionsdispersion die -OH-Absorption
bei 3490 cm–1 verloren,
während
eine Ester C-O- Absorption
bei 1732 cm–1 und
Vinyldioxolanabsorptionen bei 1483, 982 und 940 cm–1 erhalten
blieben, was darauf hindeutet, dass der Dioxolanring und anhängende Vinylgruppen
am Ende der Reaktion noch intakt sind (6). Die
Reaktionstemperatur wurde ungefähr
2 Stunden lang auf 140 bis 155°C
erhöht,
um sicher zu gehen, dass die Reaktion vollständig beendet ist, und wurde
dann auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die Zeit, während
der die Reaktanden und PEVD-Prepolymer den erhöhen Temperaturen ausgesetzt
sind, muss minimiert werden, um unerwünschte Nebenreaktionen zu vermeiden,
welche Farbe und Vernetzungen erzeugen, die zum Festwerden führen. Die
Vollständigkeit der
Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatographie
(DC) und IR-Spektroskopie bestätigt.
-
1H- und 13C-Kernresonanzspektroskopie
(NMR) wurde an einer Probe von HMVD/Cyclohexandicarboxylat-PEVD-Prepolymer,
das in deuteriertem Chloroform gelöst war, mittels eines 300 MHz
Varian FT-NMR durchgeführt.
Die Spektren sind aufgrund der Anwesenheit von Verunreinigungen
und Isomeren in sowohl HMVD als auch Dimethyl-1,4-Cyclohexandicarboxylat
kompliziert. Eine Zuweisung von jedem Absorptionpeak zu einer Struktureinheit
im PEVD-Prepolymer (7) wurde nicht durchgeführt. Das 1H-NMR-Spektrum (8) enthält zahlreiche
Absorptionspeaks, die in Bereiche aufgeteilt wurden, wie es in Tabelle
2 aufgelistet ist. Ein Vergleich der Intensität der Vinylgruppenbereiche
bei 5,95-5,75 und
bei 5,60-5,29 ppm (1,5 + 3,1 = 4,6 Intensität) mit dem CI-Bereich
der Cyclohexylgruppe bei 2,70-1,30 ppm (Intensität 8) lässt vermuten, dass nicht jede
Methoxygruppe des Dimethyl-1,4-cyclohexandicarboxylats durch Hydroxymethyldioxolangruppen
ersetzt wurde. Diese Schlussfolgerung wird durch das 13C-NMR-Spektrum
von PEVD (9) gestützt, das eine Absorption bei
51,4 ppm zeigt, ein Wert, der für
Methoxyester typisch ist (Fresenius, W. et al., vorstehend). Die Anwesenheit
von Esterbindungen [-C(O)O-], Vinylgruppen (H2C=CH-),
Dioxolan- und Cyclohexylringsystemen im PEVD basiert auf dem 13C-NMR-Spektrum, wie es in Tabelle 3 aufgelistet
ist (Fresenius, W., et al., vorstehend). Die NMR-Daten unterstützen generell
die vorgeschlagene chemische Struktur von PEVD, aber sie zeigen
auch, dass ein vollständiger
Austausch der Methoxygruppen durch Hydroxymethylvinyldioxolangruppen nicht
stattgefunden hat.
-
Die
Prepolymersynthesebedingungen können,
falls gewünscht,
modifiziert werden, um durch Verändern
der Reaktionsbedingungen, z.B. um die Aktivität des Polymers zu erhöhen, durch
Entfernen von Nebenprodukten oder weiteren Veränderungen, die einem Fachmann
geläufig
sind, eine vollständigere
Umsetzung zum PEVD-Prepolymer zu erhalten. Tabelle
2
1H-NMR-Spektraldaten und Zuordnung
Tabelle
3
13C-NMR-Spektraldaten und Zuordnung
-
Beispiel 4: PEVD-Beschichtungskatalysatorexperimente
-
Nur
die Beispiele, die Kobalt, Aluminium und Zink umfassen, liegen innerhalb
des Schutzumfangs der Erfindung.
-
Das
PEVD-Prepolymer muss eine freie Radikalvernetzungsreaktion eingehen,
an der die anhängenden
Vinylgruppen der benachbarten Prepolymermoleküle beteiligt sind, um Beschichtungen
mit guten Qualitäten
zu bilden.
-
Peroxidradikale
werden von der Dioxolangruppe durch einen Ringöffnungsprozess aufgrund seiner Wechselwirkung
mit Luft (O2), Katalysator und erhöhten Temperaturen
gebildet. Diese Reaktion tritt in Anwesenheit von Luft und ohne
die Hilfe von Katalysatoren nur bei Erwärmen der Beschichtungen für 24 Stunden auf
100°C auf.
Bei dem PEVD-System der vorliegenden Erfindung wird die Peroxiderzeugung
durch Bildung von funktionellen Hydroxyl-(-OH)-Gruppen bewerkstelligt,
mit dem entsprechenden Verschwinden der Dioxolanringe (-C-O-C-),
und der Verlauf dieser Reaktion kann mittels IR-Spektroskopie durch
das Auftreten einer Absorption bei etwa 3450 cm–1 und
der Abnahme der Absorptionen bei 980 und 940 cm–1 verfolgt
werden (Fresenius, W. et al., vorstehend). Spektrale Änderungen,
die während
des Erhitzens des PEVD-Prepolymers bei erhöhten Temperaturen auftreten,
sind in den 10 und 11 gezeigt,
wobei die Werte und vorläufigen
Zuordnungen in Tabelle 4 aufgelistet sind.
-
PEVD-Polymere
werden durch die Reaktion von aus Dioxolan hergestellten Peroxidradikalen
mit den anhängenden
Vinylgruppen gebildet, die Vernetzungen zwischen benachbarten Prepolymermolekülen, die aus
gesättigten
C-C-Bindungen aufgebaut
sind, erzeugen, was gestattet, dass der Verlauf der Beschichtungshärtungsreaktion
(Vernetzung) mittels IR-Spektroskopie durch das Verschwinden der
Vinylabsorption (=CH2 δip)
bei 1438 cm–1 verfolgt
werden kann. IR-Spektroskopie sowie das Auftreten von Beschichtung
wurde verwendet, um die Wirksamkeit des Katalysators auf die Einleitung
der PEVD-Härtung
zu verfolgen.
-
Untersuchungen
wurden anfangs an Oxidationspolymerisationskatalysatoren auf der
Basis von Kobalt, Mangan, Vanadium und Cer durchgeführt, um
die Wirksamkeit jedes auf Metall basierenden Katalysators in Bezug
auf die Härtung der
erfindungsgemäßen PEVD-Beschichtungszusammensetzungen
zu untersuchen sowie deren Fähigkeiten,
teilchenfreie Beschichtungslösungen
zu bilden. Die Zusammensetzung der getesteten PEVD-Beschichtungszusammensetzungen
Nr. 1 bis 22 und das Aussehen bei verschiedenen Bildungsstadien
ist in den nachfolgenden Tabellen 5 bis 8 dargelegt.
-
Mangan,
Vanadium und Cer mit Konzentrationen von 1,0, 0,1 und 0,1 Gew.-% (Formulierungen
Nr. 6, 12 und 14) verursachten wesentliche Teilchenbildungen im
Harz (Tabelle 5). Vanadiumoctanoat hat angeblich die Fähigkeit,
die Zersetzung von Peroxiden zu katalysieren, und wurde verwendet,
um die Härtung
von einigen ungesättigten
Polyesterharzen bei ≤ 0°C (OMG) zu
beschleunigen. Beschichtungen, die Vanadium und Dicumylperoxid in
Konzentrationen von 0,2 und 1,0 Gew.-% enthalten, härteten jedoch
nicht vollständig
bis sie für
24 Stunden auf 100°C
erhitzt wurden (Formulierung Nr. 13). Mangan mit einer Konzentration
von 0,5 Gew.-% härtete
die PEVD-Prepolymere nicht vollständig, die nach 24 Stunden bei
Raumtemperatur und 50°C getestet
wurden, und die nur nach Erwärmen
auf 100°C
für 24
Stunden vollständig
härteten
(Tabellen 6, 7 und 8). Tabelle
4 IR Spektraländerungen,
die beim PEVD-Prepolymerhärten
bei erhöhten
Temperaturen auftreten.
-
Ein ähnlicher
Effekt wurde für
PEVD-Prepolymere beobachtet, die überhaupt keinen Katalysator
enthalten, was darauf hindeutet, dass Mangan einen unwesentlichen
Effekt auf die PEVD-Härtung
bei dieser Konzentration hat.
-
Im
Gegensatz dazu wurde bestimmt, dass Kobaltkonzentrationen zwischen
0,12 und 1,0 Gew.-% zu einer Beschichtungslösung führen sollten, die nach dem
Aussetzen an Temperaturen von 50 bis 100°C für 24 Stunden zum Härten fähig sein
sollte (Formulierungen Nr. 3 und 4). Deshalb ist Kobalt, insbesondere
Kobaltoctoat, der bevorzugte Oxidationspolymerisationskatalysator
für die
erfindungsgemäßen PEVD-Beschichtungszusammensetzungen.
-
Untersuchungen
wurden durchgeführt,
um festzustellen, ob die Reflexions/Absorptions-IR-Spektroskopie
(RAIR) mit einer von Foster-Miller entwickelten Fern-Sonde effektiv
zum Verfolgen der Beschichtungshärtung
verwendet werden kann, was ein einfaches und schnelles Verfahren
zur Bestimmung des Katalysatorverhaltens liefert, ohne das Aussehen
der Beschichtung zu beeinträchtigen.
Unglücklicherweise
können Spektralbereiche
unter 1000 cm–1 aufgrund
des Typs des optischen Kabels, das bei der Sonde verwendet wird, nicht
gesehen werden, und folglich können
jegliche Änderungen
im Dioxolanringsystem (erscheinen bei 980 und 940 cm–1)
nicht verfolgt werden.
-
Beschichtungsformulierungen
(Nr. 3 und Nr. 13) wurden mit einer Dicke von 2 bis 3 Milli-Inch
auf chromierte Aluminium- und Stahlplatten in einer Reinraumumgebung
aufgebracht. Die Plattenoberfläche
wurde mit Aceton gereinigt, mit einem Tuch abgewischt und vor der
Beschichtung 1 Stunde lang bei 100°C getrocknet. Die beschichteten
Platten wurden sofort in eine Kammer mit geringer Luftfeuchtigkeit
gebracht und 24 Stunden lang bei Raumtemperatur getrocknet, wobei
beide Beschichtungen zu diesem Zeitpunkt unvollständig gehärtet waren.
Die Platten wurden für
24 Stunden bei 50°C
in einen vorgeheizten statischen Luftofen gegeben, wobei Beschichtung
Nr. 3 zu einer harten Oberfläche
aushärtete,
während
Beschichtung Nr. 13 eine dicke Haut über einer flüssigen Harzschicht
aufwies. RAIR-Spektren für
diese Beschichtungen zeigen nach der 50°C-Härtung (Tabelle 9, 12,
Spektrum B und 13, Spektrum B) eine wesentliche Veränderung,
die nach dem Erhitzen (Spektrum B) aufgetreten ist, im Vergleich
zu einer nicht erhitzten PEVD-Kontrolle (Spektrum A). Das IR-Spektrum von Beschichtung
Nr. 13 war demjenigen der PEVD-Kontrolle sehr ähnlich, mit Ausnahme der Absorptionen
geringer Intensität,
die bei 1700 und 1635 cm–1 erschienen, im dem
Bereich, der normalerweise mit -C=O-Banden in Verbindung gebracht
wird. Mehrere Änderungen
wurden im Spektrum der Beschichtung Nr. 3 nach dem Erhitzen beobachtet,
wobei wesentliche Unterschiede bei 1830, 1755, 1630, 1252 und 1209
und 1103 cm–1 auftraten.
-
Die
Estergruppenkonzentration nimmt ab, basierend auf der Absorption
bei 1755 cm
–1 mit
verminderter Intensität,
was darauf hinweist, dass sie in eine andere Art von Gruppe umgewandelt
wurde. Das Verschwinden der Absorption bei 1252 cm
–1 kann
ebenfalls mit der Abnahme des Esters verbunden sein, da sie in einem Spektralbereich
auftritt, der normalerweise mit der -C-O-Bande von Estern (1330
bis 1050 cm
–1)
in Verbindung gebracht wird. Absorptionen treten bei 1830 und 1630
cm
–1 auf,
was darauf hinweist, dass neue Gruppen erzeugt wurden, aber ihre
Identität
ist aufgrund unzureichender Daten unbekannt. Die Absorption bei
1463 cm
–1 war
nach dem Erwärmen
nur leicht weniger intensiv, was darauf hinweist, dass eine begrenzte
Vernetzung der anhängenden
Vinylgruppen stattgefunden hat, aber die Beschichtung war zu einer
harten Oberfläche
gehärtet. Eine
mögliche
Erklärung
für die
Beschichtungshärtung
kann die Beteiligung der umgeesterten Estergruppen bei der Vernetzung
der PEVD-Moleküle sein. Tabelle
5 Aussehen der Beschichtungsformulierung nach dem Mischen der Bestandteile
(Fortsetzung)
Tabelle
6 Aussehen der Beschichtung nach Härten bei Raumtemperatur für 24 Stunden
(Fortsetzung)
Tabelle
7 Aussehen der Beschichtung nach zusätzlichem Härten bei 50° C für 24 Stunden
(Fortsetzung)
Tabelle
8 Aussehen der Beschichtung nach zusätzlichem Härten bei 100° C für 24 Stunden
(Fortsetzung)
Tabelle
9 Änderung
der RAIR-Spektren nach dem Härten
der Beschichtung bei 50° C
-
Zusätzliche Änderungen
wurden nach Erhitzen dieser Beschichtungen auf 100°C für 24 Stunden
beobachtet (Tabelle 10, 12, Spektrum
C und 13, Spektrum C). Beschichtung Nr. 13 war nun zu einer harten Oberfläche ausgehärtet; ihr
IR-Spektrum weist wesentliche Änderungen
bei 1830, 1750, 1660, 1289, 1226 und 1110 cm–1 auf.
Absorptionen bei 1110 cm–1, verschwanden, nahmen
bei 1750 und 1226 cm–1 deutlich in der Intensität ab, und
erschienen bei 1830 und 1289 cm–1.
Das Spektrum von Beschichtung Nr. 3 war seinem vorherigen, bei 50° C gehärteten sehr ähnlich,
mit Ausnahme der großen
Intensitätsabnahme
für die
Absorption bei 1063 cm–1, die sich im Spektralbereich
befindet, der normalerweise mit der -CO-Bande von Estern (1330 bis
1050 cm–1)
in Verbindung gebracht wird. Die Ähnlichkeit von Spektrum C,
bis auf die eine Änderung,
weist darauf hin, dass für
das Kobalt/PEVD-System eine Art von Härtungsprozess bei 50°C arbeitet
und ein anderer bei höheren
Temperaturen aktiv wird. Auch kann der 50°C-Härtungsprozess nicht vom Kobalt
abhängen,
aufgrund der Ähnlichkeit
bei den Spektraländerungen
beim Vergleich der Spektren in den 12b mit 13b und 13c.
Die Härtungsmechanismen
bzw. der Härtungsmechanismus
der bei verschiedenen Temperaturen mit verschiedenen Katalysatorsystemen
arbeitet, ist nicht vollständig
erklärbar.
-
Abschließend kann
die PEVD-Härtung
mittels RAIR-Spektroskopie verfolgt werden, durch Verfolgen der
Absorptionsintensitätsänderungen
bei 1830 (Zunahme), 1760 (Abnahme), 1230 (Abnahme), 1110 (Abnahme)
und 1060 (Abnahme) cm
–1. Eine Zuordnung der
chemischen Änderungen
im PEVD zu diesen Absorptionen war nicht notwendig. Tabelle
10 Änderungen
der RAIR-Spektren nach Härten
der Beschichtung bei 100°C
(Fortsetzung)
-
Eine
freie-Radikalquelle (Methylethylketonperoxid, Nr. 7), ein Beschleuniger
(Dimethylanilin, Nr. 8 und Nr. 9) oder ein Chelatisierungsmittel/Beschleuniger
(2,2'-Bipyridin,
Nr. 10) wurden zum PEVD-Prepolymer, das Kobaltoctoat enthält, hinzugefügt, um die
Beschichtungshärtung
nahe Raumtemperatur (Tabelle 5) zu verbessern. Die Zugabe des Peroxids
oder Dimethylanilins führte
jedoch zu einer umfangreichen Teilchenbildung im Harz.
-
Die
Zugabe von 2,2'-Bipyridyl
(OMGs Dri-RxTM) lieferte eine dunkel gefärbte Lösung, die
eine geringe Menge eines Niederschlags enthält, welche Beschichtungen lieferte,
die einen Viskositätsanstieg
und ein gutes Aussehen nach 24 Stunden bei Raumtemperatur (Tabelle
6), eine harte Oberfläche
nach 24 Stunden bei 50°C
(Tabelle 7), aber eine gelbfarbene und runzlige Oberfläche nach
24 Stunden bei 100°C
(Tabelle 8) lieferte. Es wird berichtet (OMG), dass von den Chelatkomplexen
mit Übergangsmetallen,
wie Kobalt, viele äußerst farbig
sind. Da 2,2'-Bipyridin
eine Farbe geliefert hat, wird es bei den erfindungsgemäßen Beschichtungen,
die in Deckschichtanwendungen (insbesondere klarer Überzug)
verwendet werden sollen, die insbesondere glatte und im wesentlichen
farblose Beschichtungen erfordern, nicht verwendet.
-
Beschichtungsformulierungen,
(Nr. 15 bis Nr. 18, Tabellen 6 bis 8, vorstehend) die Kobalt und
Aluminium enthalten, lieferten Lösungen,
die keine oder minimale Teilchenbildung mit Kobaltkonzentrationen
von 0,5 bis 0,25 Gew.-% aufweisen, die aber mit einer Kobaltkonzentration
von 0,5 wesentlich Teilchen gebildet haben. Formulierungen Nr. 15
und Nr. 16, Tabellen 6 bis 8 vorstehend, lieferten glatte und glänzende Beschichtungen, die
nach 24 Stunden bei Raum temperatur bei Berührung klebrig waren. Ähnliche
Beschichtungen, die nur Kobalt enthalten, waren jedoch in ihrem
Aussehen flüssig
(Nr. 2, Tabellen 6 bis 8 vorstehend), was darauf hindeutet, dass
Aluminium einen deutlichen Effekt auf die Beschichtungshärtung hat.
Beschichtungen von Nr. 17, Tabellen 6 bis 8 vorstehend, waren unter
den gleichen Bedingungen glatt und glänzend und zusätzlich klebefrei, was
darauf hindeutet, dass eine zusätzliche
Härtung
stattgefunden hat. Zu schnelles Härten der Oberflächen fand
bei Raumtemperatur mit Beschichtung Nr. 18 statt, Tabellen 6 bis
8 vorstehend, was durch die Bildung von runzliger dicker Haut über einer
gelatineartigen inneren Schicht bewiesen wird. Zusätzliches
Erhitzen all dieser Beschichtungen bei erhöhten Temperaturen führte zu
einer zusätzlichen
Härtung
der Beschichtung mit harten Oberflächen. Folglich ist die Zugabe
eines kontinuierlichen Trocknungsmittels, insbesondere eines kontinuierlichen
Trocknungsmittels auf der Basis von Aluminium, zu den erfindungsgemäßen PEVD-Beschichtungszusammensetzungen
aufgrund des gesteigerten Ausmaßes
der Beschichtungshärtung
nahe Raumtemperatur vorteilhaft.
-
Die
kobaltinduzierte Teilchenbildung und Beschichtungshautbildung bei
den erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
wurde durch Verwendung eines Kobaltaktivitätsvermittlers verringert.
-
Die
Teilchenbildung trat in Harzen auf, die Kobalt in einer Konzentration
von 1,0 Gew.-% enthalten, aber die entstehenden Beschichtungen weisen
eine wesentliche Härtung
bei Raumtemperatur auf, bilden eine dicke Haut über einer flüssige Harzschicht
(Formulierung Nr. 4, Tabellen 6 bis 8 vorstehend). Diese Beschichtungen
wurden nach Erhitzen auf 50°C
für 24
Stunden fast vollständig
ausgehärtet
und waren nach 24 Stunden bei 100°C
vollständig
ausgehärtet.
-
Verschiedene
Kombinationen von Kobaltaktivitätsvermittlern
auf der Basis von Zink mit Kobalt und einem kontinuierlichen Trocknungsmittel
auf der Basis von Aluminium wurden auf ihren gemeinsamen Effekt
auf die Teilchenbildung und Beschichtungshärtung nahe Raumtemperatur untersucht
(Formulierungen Nr. 19 bis Nr. 22, Tabellen 6 bis 8 vorstehend).
Der Kobaltaktivitätsvermittler
auf der Basis von Zink wurde mit Konzentrationen von 0,1 bis 0,3
Gew.-% verwendet. Wesentlich höhere
Zinkkonzentrationen wurden aufgrund der Möglich keit der Verringerung
der Kobaltaktivität
bis zum Punkt, bei dem die Beschichtungshärtung verhindert wird, nicht
getestet.
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Zinkzugabe
verringerte das Ausmaß der
Teilchenbildung im Harz. Dies konnte durch Vergleichen der Formulierungen
Nr. 18 mit Nr. 22 und Nr. 17 mit Nr. 20 und Nr. 21 aus Tabelle 5
entnommen werden. Die Beschichtungen Nr. 21 und Nr. 22 wiesen nach
dem Härten
bei Raumtemperatur für
24 Stunden ein matt glänzendes
Aussehen auf, waren bei Berührung
klebrig und opak sowie verfärbt,
was darauf hindeutet, dass eine Zinkkonzentration von 0,3 Gew.-%
zu einer Verschlechterung des Beschichtungsaussehen führt. Sowohl
Beschichtung Nr. 19 als auch Beschichtung Nr. 20 waren bei gleichen
Bedingungen glatt, glänzend
und bei Berührung
klebrig, wobei Beschichtung Nr. 20 leicht härtere Eigenschaften aufwies.
Alle diese Beschichtungen gingen bei erhöhten Temperaturen eine zusätzliche
Härtung
zu einer harten Oberfläche
ein. MEK-Wisch- und Bleistiftritzhärtetest weisen darauf hin,
dass Beschichtung Nr. 20 die am vollständigsten gehärtete Beschichtung
der Überprüften war.
Basierend auf diesen Ergebnissen und denjenigen aus den Tabellen
5 bis 8, hat man festgestellt, dass Beschichtungsformulierung Nr.
20 Beschichtungen mit der besten Qualität bei Raumtemperatur oder erhöhten Temperaturen
liefert, und wurde zur Bewertung von Tests in großem Maßstab ausgewählt. Tabelle
11 Beschichtungszusammensetzung von Formulierung Nr. 20
![Figure 00460001](https://patentimages.storage.googleapis.com/91/90/0d/0a963afb35ad34/00460001.png)
Tabelle
12 Berechnete und tatsächliche
Katalysatorkonzentration in Beschichtungen, die aus Formulierung
Nr. 20 hergestellt wurden
-
Die
Analyse für
Kobalt/Aluminium/Zink in einer filtrierten Probe von Beschichtungsformulierung
Nr. 20 wurde durchgeführt,
um die Katalysatorenkonzentrationen in der Beschichtung, die tatsächlich auf
das Substrat aufgetragen wurde (Tabelle 12), zu bestätigen. Diese
Probe wurde jeweils Härtungen
für 24
Stunden bei Raumtemperatur, 50 und 100°C unterzogen. Die Ergebnisse
deuten daraufhin, dass die Metallkonzentration in der Beschichtungsformulierung
gleich derjenigen der Beschichtung ist, folglich wurden keine Metalle
durch den Filtrationsvorgang entfernt.
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Beispiel 5: PEVD-Handbeschichtungsexperimente
-
Das
HMVD/Cyclohexandicarboxylat-PEVD-Prepolymer (800g) wurde synthetisiert,
gemäß den vorstehend
und in den nachfolgenden Beispielen 1 und 2 erörterten Verfahren gereinigt
und in Beschichtungsformulierung 20 verwendet. Die geeignete Menge
an Aluminium (AOC 1020X) wurde unter einer inerten Atmosphäre zu dem
gereinigten PEVD-Prepolymer so zugefügt, dass eine Aluminiummetallkonzentration
von 0,5 Gew.-% erhalten wurde, und das Gemisch wurde bis eine Lösung erhalten
wurde gerührt.
Zink (Zinc Hex-Chem, OMG) wurde dann in ähnlicher Weise in einer Konzentration
von 0,10 Gew.-% Zinkmetall, hinzugefügt, gefolgt von Catalyst 510
mit 0,25 Gew.-% Kobaltmetall. Die sich ergebende violettfarbene
Lösung
wurde statisch entgast (man ließ Blasen
an die Oberfläche
kommen und aufbrechen) und durch eine 5 μm A/E Glasfasermatte filtriert, um
eine kleine Menge eines Niederschlag noch vor dem Auftragen der
Beschichtung zu entfernen.
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Zwei
getrennte Beschichtungsexperimente wurden mittels Beschichtungsformulierung
Nr. 20 durchgeführt,
die auf Stahlplatten und Stahlplatten, die einem Zinkphospatierungs-,
Elektrobeschichtungs- (BSASF Electrocoat ED214) und Grundierung-
(Red Primer, U28 Serie) Verfahren bei einem Automobilhersteller
unterzogen wurden, aufgetragen wurden.
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Die
Beschichtungsformulierungen wurden entweder auf eine „gelbchromatierte" 2024-T3-Aluminiumlegierung
oder SAE 1010 Stahlplatten aufgebracht, wobei der Großteil der
Beschichtungen auf Stahlplatten beurteilt wurde. Die zu beschichtende
Plattenoberfläche
wurde vor dem Auftragen der Beschichtung gereinigt und getrocknet,
wie in Tabelle 13 auflistet ist.
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Ein
Kapton-Band (2 bis 3 Milli-Inch dick) wurde so auf die gereinigte/getrocknete
Plattenoberfläche
geklebt, dass ein rechteckiger Behälter gebildet wurde, in den
die Beschichtungsformulierung gegossen wurde. Ein teflonbeschichtetes
Rakelmesser wurde dann über
den mit dem Harz gefüllten
Behälter
geführt,
um jegliche überschüssige Beschichtungslösung zu
entfernen. Die beschichtete Platte wurde vor der Nachhärtung bei erhöhten Temperaturen
auf eine nivellierte Oberfläche
in einer Kammer mit geringer Luftfeuchtigkeit gestellt, mit relativen
Luftfeuchtigkeiten im wesentlichen ≤ 15%, die sich in einem Reinraum
befindet. Tabelle
13 Substratreinigungsverfahren vor dem Auftragen der Beschichtung
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Die
Verwendung der Kammer mit geringer Luftfeuchtigkeit gestattet, dass
die sehr geringen Mengen an restlichen Lösungsmitteln von den Katalysatorlösungen langsam
verdampfen und die Beschichtungen teilweise zu einer stabilen aber
geringfügig
klebrigen Oberfläche
aushärten
ohne Feuchtigkeit aus der umgebenden Luft zu absorbieren. Man glaubt,
dass die Feuchtigkeitsabsorption durch die Beschichtung vor dem
Härten aufgrund
der Beschaffenheit des HMVD/Cyclohexandicarboxylat-PEVDs sehr gering
ist und folglich der Beschichtungshärtung keine Probleme bereitet,
aber es wurden Schritte unternommen, um die Aussetzung an Feuchtigkeit
zu minimieren. Dass man jeglichem zurückbleibenden Lösungsmittel
das Verdampfen gestattet und dass man die Beschichtungen vor dem
Aussetzen erhöhter
Temperaturen teilweise härtet,
sollte die Festigung der Beschichtungslösung zu einer Beschichtung
mit guter Qualität
sicherstellen.
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Beschichtete
Platten wurden ferner auf nivellierten Regalen in einem Umluftofen
gehärtet,
wobei Platten aus dem Hochtemperaturhärtungszyklus entfernt wurden,
wie es in Tabelle 15 nachfolgend spezifiziert ist. Insgesamt wurden
75 beschichtete Stahlplatten und 24 beschichtete zinkphosphatierte/elektrobeschichtete/grundierte
Stahlplatten während
des Phase I-Programms hergestellt, und die Beschichtungen wurden
gemäß den in
Tabelle 14 aufgelisteten Verfahren beurteilt. Tabelle
14 Beschichtungsbeurteilungstests
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Beispiel 6: Beurteilung
der PEVD-Beschichtung
-
HMVD/Cyclohexandicarboxylat-PEVD-Beschichtungen,
hergestellt in Beispiel 6 und unter verschiedenen Bedingungen, die
in Tabelle 15 aufgeführt
sind, gehärtet,
wurden von Foster-Miller auf ihre MEK-Beständigkeit, Bleistiftritzhärte, Gitterschnitthaftvermögen mit
trockenem Klebeband, Wasserbeständigkeit,
Glanz und Farbe beurteilt. Beschichtete Stahlplatten wurden ursprünglich für die Beurteilung
von physikalischen Beschichtungseigenschaften wie Härte, Glanz,
Farbe usw. hergestellt und nicht für die Haftfestigkeitsprüfung. Die Haftfestigkeitseigenschaften
der HMVD-Cyclohexandicarboxylat-PEVD-Beschichtung an das Substrat
wurden nur mittels grundierter Platten beurteilt, weil diese Oberfläche denjenigen ähnlich ist,
die bei der tatsächlichen Verwendung
als Deck- oder Klaranstrich dienen. Beide Arten von beschichteten
Prüfkörpern wurden
ebenfalls an Mr. Dan Bernard von Deft, Inc. und Mr. Anthony Eng
vom Zentrum für
Luft- und Seekriegsführung
(NAWC) zur unabhängigen
Beurteilung geschickt.
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Die
Lösungsbeständigkeit
der Beschichtungen Nr. 20, die auf grundierte Platten aufgebracht
wurden, wurde nach dem Aussetzen an Methylethylketon (MEK) gemessen,
wie es in ASTM D5402 spezifiziert ist. Änderungen des Aussehens und
der Dicke der Beschichtung wurden nach 25x doppeltem Reiben (Tabelle
16) gemessen. Die Anfangsdicke der PEVD-Beschichtung wurde mittels
eines Oberflächenmessgeräts auf 3
Milli-Inch bestimmt, und nach dem Aussetzen an MEK traten nicht
nachweisbare Änderungen
der Dicke auf. Beschichtungen, die bei 100°C gehärtet wurden, wurden durch MEK überhaupt
nicht angegriffen und bestanden den Test. Die bei 75°C gehärteten Beschichtungen
zeigten eine sehr geringe Tendenz, angegriffen zu werden, und haben
den Test gerade eben bestanden. Beschichtungen, die bei 50°C gehärtet wurden,
zersetzen sich nach dem Kontakt mit MEK und fielen dadurch durch
den Test. Tabelle
15 Härtungsplan
für beschichtete
Stahlplatten
![Figure 00510001](https://patentimages.storage.googleapis.com/d5/d6/bd/610f3a124e5383/00510001.png)
Tabelle
16 MEK-Beständigkeit
der Beschichtungen Nr. 20 auf grundierten Stahlplatten
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Sowohl
die Rill- als auch Ritzhärte
von Beschichtungen aus Formulierung Nr. 20, die auf grundierte Platten
aufgebracht wurde, wurden gemäß ASTM D3359 gemessen.
Bleistifte mit abnehmender Härte
wurden in einem 45 Grad-Winkel zur beschichteten Platte gehalten,
fest gegen die Beschichtung gepresst und dann glatt vom Betreiber
hinweg bewegt, wobei jegliche Beschichtungsbeschädigung notiert wurde (Tabelle
17). Alle drei Beschichtungen wiesen eine Rillhärte von 3H auf. Unterschiede
bei der Beschichtungshärtung
wurden jedoch durch Vergleich mit Ritzhärtedaten beobachtet, mit Werten,
die bei der Härteskala
dieses Verfahrens in der Mitte liegen. Beschichtungen, die bei 75°C gehärtet wurden,
bestanden das Kratzen besser als solche Beschichtungen, die bei
100°C gehärtet wurden,
die jedoch kratzbeständiger
waren als die Beschichtungen, die bei 50°C gehärtet wurden.
-
Die
Haftfestigkeit der Beschichtung aus Formulierung Nr. 20 auf grundierten
Oberflächen
wurde gemäß ASTM D3359
gemessen. Ein quadratisches Gitter wurde durch die Beschichtungen
bis zum Metallsubstrat geschnitten. Das Gitter wurde mittels eines
weichen Pinsels gereinigt und Klebeband wurde dann auf das Gitterzentrum
aufgebracht. Das Klebeband wurde mit dem Radiergummiende eines Stifts
fest gegen die Oberfläche
gedrückt,
um einen guten Kontakt sicherzustellen und das Klebeband wurde gleichmäßig innerhalb
von 90 Sekunden nach der Aufbringung entfernt. Die Gitterfläche wurde
auf Entfernung von Beschichtung untersucht und eine Klassifizierung
der Testergebnisse wurde erstellt, wie es vom ASTM-Verfahren empfohlen
wird. Zwei Haftfähigkeitstests
wurden auf jeder Platte durchgeführt,
deren Ergebnisse in Tabelle 18 aufgelistet sind. Sowohl die bei
75°C gehärteten Beschichtungen
als auch die bei 100°C
gehärteten
Schichten wiesen eine ausgezeichnete Haftfestigkeit zu der roten
Grundierung (U28 Serie) auf und bestanden den Test. Die bei 50°C gehärtete Beschichtung
fiel aufgrund einer umfangreichen Entfernung der Beschichtung durch
den Test.
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Die
Wassereintauchprüfung
der Beschichtungen, die auf grundierte Platten aufgebracht wurden,
wurde durch Eintauchen der beschichteten Platten für bis zu
7 Tage in gerührtes
deionisiertes Wasser bei Raumtemperatur durchgeführt (ASTM D 870). Die Platten
wurden jeden Tag kurz aus dem Wasser entnommen, untersucht und das
Aussehen der Beschichtung gemäß dem System,
das in Simaskald, M. und Hegedus, C.R., „A Methodology for Evaluating
the Total Performance of Coatings and Coating Systems", J. Coatings Technology
1993, 51-58, verwendet wurde, abgestuft. Die Testergebnisse (Tabelle
19) zeigen alle Beschichtungen, die nach 24 Stunden Eintauchen ein
trübes
Aussehen entwickelt haben, wobei die bei 50°C gehärtete Beschichtung überraschenderweise
einen weniger deutlichen Effekt aufweist. Beschichtungen, die bei
Temperaturen ≥ 75°C gehärtet wurden,
hafteten stark am Substrat, während
die bei 50°C
gehärteten
Beschichtungen leicht vom Substrat entfernt werden konnten. Tabelle
17 Bleistifthärte
der Beschichtungen Nr. 20 auf grundierten Stahlplatten
![Figure 00530001](https://patentimages.storage.googleapis.com/21/2c/2a/9fff718ccd933a/00530001.png)
Tabelle
18 Ergebnisse des Haftfestigkeitsklebestreifentests für Beschichtung
Nr. 20 auf grundierten Stahlplatten
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Das
Aussehen der Beschichtung in Abhängigkeit
von der maximalen Härtungstemperatur
wurde ebenfalls untersucht. Alle drei Beschichtungen wiesen ein ähnliches
visuelles Glanzniveau auf. Eine leichte Gelblichfärbung wurde
jedoch bei der bei 100°C
gehärteten
Beschichtung beobachtet, was darauf hindeutet, das die Härtungstemperatur
und/oder Härtungszeit
verringert werden sollte, da Beschichtungen klar und farblos sein
sollten, um bei Klaranstrichsanwendungen verwendet zu werden.
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Basierend
auf den Testergebnissen, führten
Beschichtungshärtungstemperaturen ≥75°C zu vollständig gehärteten PEVD-Beschichtungen
aus Formulierung Nr. 20. Die Wasserimmersions-, Glanz-, Haftfestigkeitsklebebandtest-
und die Rillhärteergebnisse
deuten darauf hin, dass die bei 75 und 100°C gehärteten Beschichtungen sich ähnlich verhalten
haben. Die bei 100°C
gehärtete
Beschichtung weist eine geringfügig
bessere MEK-Beständigkeit
auf, war aber geringfügig
weniger kratzbeständig
als die bei 75°C
gehärteten
Beschichtungen. Die Entwicklung einer leicht gelblichen Farbe wurde
jedoch beim Erhitzen der Beschichtungen auf 100°C beobachtet. Diese Ergebnisse
deuten daraufhin, dass Beschichtungen aus Formulierung Nr. 20, die für 24 Stunden
bei 75°C
oder für ≤ 24 Stunden
bei Temperaturen ≤ 100°C gehärtet wurden,
zu einem verbesserten Aussehen und Verhalten führen.