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Durchgenähter Schuh. Bei den gebräuchlichen durchgenähten Schuhen
werden Brandsohle, Schaft und Außensohle nach dem Aufzwicken durch eine Durchnähnaht
vereinigt. Die Zwickstifte verbleiben im Schuh, und ihre durch die Brandsohle hindurchtretenden
tongenieteten Spitzen verursachen häufig Unbequemlichkeiten beim Tragen und müssen
durch eine eingeklebte Decksohle verkleidet werden.
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Es ist nun bereits vorgeschlagen, an Stelle der Durchnähnaht U-förmige
Metallklammern anzuwenden, welche Außensohle, Schaft und Brandsohle vereinigen und
so gestaltet sind, daß sie mit den Spitzen nicht «durch die Brandsohle hindurchdringen,
sondern sich in dieser verankern. Derartige Klammern machen aber die Anwendung von
Zwickstiften nicht überflüssig, da andernfalls eine Wiederbesohlung der Schuhe unmöglich
wäre. Würden die Teile nur durch die Klammern zusammengehalten, so würde beim Abtrennen
der durchgelaufenen Außensohle der ganze Schuh den Zusammenhang verlieren.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein durchgenähter Schuh,
bei welchem Oberleder und Brandsohle für sich durch metallene Heftklammern vereinigt
werden, die sich in der Brandsohle verankern, ohne diese völlig zu durchdringen,
indem die Enden der Klammern gegeneinander gerichtet werden. Die Außensohle wird
dann in üblicher Weise durch eine Durchnähnaht, zweckmäßig eine Doppelsteppstichnaht,
mit Schaft und Brandsohle verbunden. Hierbei können die Zwickstifte in Wegfall kommen
oder vor Fertigstellung des Schuhes wieder entfernt werden, ohne daß die Reparaturfähigkeit
des Schuhes beeinträchtigt wird. Die Außensohle kamt nach dem Durchtrennen der Durchnähnaht
abgelöst und durch eine neue ersetzt werden, «-elche gleichfalls wieder durch eine
Naht befestigt werden kann. Zweckmäßig stehen die Klammern annähernd senkrecht zur
Sohlenkante, so daß der eine Schenkel Schaft und Brandsohle vereinigt, während der
andere nur die Brandsohle faßt, indem dabei die Biegsamkeit der Sohle weniger beeinträchtigt
wird.
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Abb. i ist eine Draufsicht auf einen Schuh, der ,auf einen Leisten
aufgezogen ist, vor der Befestigung der Außensohle.
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Abb. 2 ist ein Querschnitt durch den Schuh nach Befestigung der Außensohle.
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Abb.3 ist eine Ansicht der Heftklammer zur Befestigung des Oberleders
an der Brandsohle.
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Abb. ¢, 5 und 6 zeigen die Eintreibung der Klammer in verschiedenen
Lagen.
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Abb. 7 ist ein teilweiser abgebrochener Schnitt in vergrößertem Maßstabe
mit der Klammer verankert in der Brandsohle.
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Abb. 8 ist eine Ansicht ähnlich der Abb. i, wobei die Klammern parallel
zum Rand des Oberleders verlaufen.
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Das Oberleder 25 des in. den Abbildungen veranschaulichten durchgenähten
Schuhes ist am Rande an gewöhnlichen Brandsohlen 26 durch Klammern S befestigt,
und eine Außensohle 27 ist mit der Brandsohle und dem Oberleder durch eine vollkommen
hindurchgehende N4ht 28 verbunden, die außerhalb der Klammern verläuft.
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Die Klammern S (Abb. 3) besitzen einen geraden Kopfteil i o, der an
den Enden in vorzugsweise
gekrümmte Schenkel i i ausläuft. Die
Schenkel i i liegen mit ihrer konkaven Seite zueinander und verlaufen tangential
zum Kopfstück io. Die Schenkel verlaufen von den Eckteilen 12 der Klammer nach außen,
und die Endteile 13 verlaufen nach innen und besitzen Spitzen i¢. Die Klammer besitzt
also die größte Weite in der Mitte der Schenkel zwischen den Ecken 12 und den Schenkelteilen
13, während die Weite des Kopfes io oder die Entfernung der Spitzen iq._
etwas kleiner ist.
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Die Klammern werden durch ein Halsstück 15 durch einen Eintreiber
in das Oberleder und die Brandsohle getrieben.. Der Eintreiber besteht aus einem
Paar Hebel 15, die an einen hin und her gehenden Kolhen 17 angelenkt sind. Das Halsstück
hat ein- offenes Ende, das so weit ist wie das Kopfstück io der Klammer und daher
enger als die größte Weite der Klammer. Nahe der Öffnung verlaufen die Seitenwände
18 gegeneinander und sind ungefähr genau so gekrümmt wie die Schenkelteile
13 der Klammer. Die gekrümmten Seitenwände 18 verlaufen nach oben in parallele
Teile i9, die in einem Abstand voneinander liegen, der gleich der größten Weite
der Klammer ist, und zur Führung der letzteren dienen. Die Hebel 16 besitzen an
den äußeren Seiten der unteren Enden Vorsprünge 2o, welche die Ecken 12 der Klammer
zum Teil seitlich umfassen.
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In Abb. q. befindet sich die Klammer in dem Halsstück in einer Stellung,
in welcher sie gerade anfängt, in das Oberleder und die Brandsohle einzudringen.
Beim Senken der Hebel 16 dringen die Spitzen 1q. in das Material ein und werden
zu gleicher Zeit durch die Seitenwände 18 nach innen abgelenkt. Beim weiteren Senken
der Eintreibhebel 16 (Abb. 5) werden die Schenkelteile 13 in das Material eingedrückt,
und diese Teile werden ebenfalls in stärker werdendem Maße nach innen abgebogen,
und die Anordnung ist eine solche, daß die Spitzen i ¢ der Schenkel entlang von
Kurven in das Material hineindringen, die durch Pfeile in der Abb.3 angedeutet sind.
Die Eckteile 12 der Schaukel nahe dem Kopf i o werden allmählich umgebogen, um einen
kleineren Winkel mit dem Kopf zu bilden. Zu diesem Zweck und um ein Ausbiegen zu
vermeiden, sind die Vorsprünge 2o an den Hebeln 16 vorgesehen. Diese Vorsprünge
umfassen die Ecken und werden durch die Seitenwände 18 bei der Abwärtsbewegung mit
zunehmender Geschwindigkeit gegeneinandergedrückt. Dadurch wird die Klammer seitlich
zusammengedrückt, und die Schenkel i i werden gegeneinander bewegt, so daß die Klammer
durch die Öffnung des Halsstückes hindurchtreten kann, während auf die Schenkel
in Bewegungsrichtung der Spitze 1q. eine Kraft ausgeübt wird. In der Endstellung
(Abb. 7, 6) wird der Kopf io durch die Öffnung des Halsstückes geschoben, und die
Schenkelteile 13 befinden sich ungefähr parallel zum Kopf io im Abstand von der
Innenseite der Brandsohle, während de Eckteile 12 ungefähr parallel zueinander und
senkrecht zum Kopfteil io verlaufen.
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In der bevorzugten Ausführungsform (Abb. i und 2) verlaufen die Klammern
quer zum Rand des Oberleders, und ein Schenkel durchdringt das Oberleder und teilweise
die Brandsohle, und der andere: Schenkel dringt nur in die Brandsohle ein. Bei dieser
Anordnung verlaufen -die Köpfe -der Klammern in Richtung des Zuges, welcher durch
das gespannte Oberleder ausgeübt wird, während die umgebogenen Schenkel als Haken
wirken, die in das Überleder und die Brandsohle eingebettet sind, um die Teile fest
zusammenzuhalten. Die Klammern S' können jedoch, wie in Abb.8 gezeigt, auch parallel
zur Kante des Oberleders 250 verlaufen, um dasselbe mit der Brandsohle 6o
zu befestigen.
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Gemäß der Erfindung werden also die Klammerschenkel nur teilweise
in die Brandsohle eingetrieben und darin sicher umgebogen, ohne daß Platten. zur
Abbiegung der Klammern oder geschlitzte Brandsohlen usw. erforderlich sind. Die
Innenfläche der Brandsohle bleibt unberührt, und die Klammern können sich nicht
durch die Innensohle hindurcharbeiten und so den Fuß des Trägers verletzen. Die
Klammern 5S können mit derselben Leichtigkeit eingeführt werden wie die üblichen
Zwecken und stellen gewissermaßen einen metallischen blinden Saum an der Außenseite
der Brandsohle dar. Sie verbinden das Oberleder fest mit der Brandsohle, verbleiben
im Schuh und machen das Einlegen einer besonderen Einlegesohle zum Abdecken der
üblichen Zwecken überflüssig.