DE41943C - Wechselhahn zur Benutzung zweier Gasmesser für den Tages- und Abendgasverbrauch - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen einfach zu handhabenden Wechselhahn behufs Benutzung zweier gewöhnlicher Gasmesser in der Weise, dafs das Tages- und Abendgas getrennt und durch den dazu bestimmten Gasmesser registrirt wird. Die Gasleitung zur Abendbeleuchtung, kurz Abendleitung genannt, ist am Tage von den Gasmessern abgeschlossen, wahrend die Gasleitung für die Nutz- und event. Tagesflammen, kurz Tagesleitung genannt, nur mit Tagesgasmesser in Verbindung steht und aus diesem gespeist wird, wohingegen bei der Abendbeleuchtung der. Tagesgasmesser abgesperrt und die Tagesleitung gleichzeitig mit der Abendleitung . aus dem Abendgasmesser gespeist wird. Durch diese Einrichtung wird es ermöglicht, den Tagesverbrauch vom Abendverbrauch getrennt ablesen zu können, und ist dieselbe für alle Orte von grofser Bedeutung, an denen zu industriellen Zwecken bei Tage verbrauchtes Gas niedriger berechnet wird als das zur Beleuchtung dienende Gas, wobei noch der Vortheil hervorzuheben ist, dafs die vorhandenen gewöhnlichen Gasmesser hierbei benutzt werden können. - '■ ■■

Der diesem Zwecke dienende Wechselhahn ist auf beiliegender Zeichnung, Fig. 1 bis 7, bei verschiedenen KUkenstellungen dargestellt. Die Fig. 8 und 9 zeigen eine Abänderung dieses Hahnes im Lungen- und Querschnitt, und ebenso stellen die Fig. ι ο und 11 im Längen-, schnitt und in der oberen Ansicht eine weitere Abänderung des Wechselhahnes dar.

Das Hahngehäuse a, Fig. r, besitzt vier Stutzen, von denen zwei A G, T G in einer Höhe liegen und zum Anschlufs der beiden Gasmesser dienen, während die anderen beiden Stutzen A L, TL, in verschiedenen Höhen liegend, mit der Abend- und Tagesleitung verbunden sind. Das .Hahnküken b wird von einer Ueberwurfmutter c oder dergleichen am Platz gehalten, ist hohl (Fig. 1 und 2) und _ reicht, sofern es unten offen ist, wie in der Figur dargestellt, nur bis zum Stutzen TL der Tagesleitung, so dafs diese Leitung also bei keiner Stellung des Kükens abgeschlossen werden kann. Das Küken b besitzt zwei Bohrungen, die aber nicht durch dasselbe quer hindurchgehen, sondern nur einen Weg in das hohle Kükeninnere herstellen. Das Gas kann demnach bei keiner ' Stellung des Kükens von einem der Stutzen direct zu einem anderen gelangen, sondern strömt stets zunächst in das Innere des Kükens.

Bei der Tagesstellung, bei welcher also· der Abendgasmesser und die Abendleitung abgeschlossen, dagegen der Tagesgasmesser mit der Tagesgaslehung verbunden sein soll, hat das Küken die in den Fig. 1 bis 3 gezeichnete Stellung. Die obere Bohrung des Kükens b (Fig. 2, Schnitt nach I-1, Fig. 1) steht mit dem Stutzen T G für den Tagesgasmesser in Verbindung, während die tiefer liegende, zu dieser Bohrung um 90° versetzte Kükenbohrung von dem Stutzen A L für die Abendleitung abgewendet ist (Fig. ! und 3, Schnitt nach H-II,

Fig. ι), so dafs diese Leitung durch das Küken verschlossen wird.

Das von dem Tagesgasmesser kommende Gas gelangt also durch Stutzen TG (Fig. 2, Schnitt nach I-I, Fig. 1) in das Innere des Kükens b und schliefslich zu dem unteren Kükenende (Fig. 1) heraus in den Stutzen TL der Tagesleitung. _%

Soll nun die Abendleitung in Benutzung genommen werden, so wird das Küken b um i8o° gedreht, so dafs \i\e obere Bohrung des Kükens mit der Oeffnung des Stutzens A G die untere, aber mit der Oeffnung des Stutzens AL zusammenfallt (Fig. 4 bis 6). Damit jedoch bei dieser Umstellung ein Verlöschen der Nutz- und event. Tagesflammen nicht erfolgen kann, mufs der Einlafs vom Abendgasmesser geöffnet werden, bevor der Einlafs vom Tagesgasmesser ganz geschlossen ist.

Diese Sicherung gegen das Verlöschen der Flammen der Tagesleitung während der Umstellung des Hahnes besteht darin, dafs die beiden Hahnbohrungen derart gestaltet und so zu einander und zu den beiden Einlassen von den Gasmessern angeordnet sind, dafs· kurz vor Abschlufs des Einlasses vom Tagesgasmesser der Einlafs vom Abendgasmesser bereits geöffnet ist und in demselben Verhältnifs, als jener sich schliefst, dieser weiter geöffnet wird, Fig. 7. Dahingegen darf der Auslafs nach der Abendleitung A L, wahrend dieser Zwischenstellung noch nicht geöffnet sein, so dafs das Gas zwar aus dem Tages- und Abendgasmesser 4 G und T G in die Tagesleitung T L, nicht aber in die Abendleitung A L gelangen kann. Die Abendleitung darf vielmehr erst dann geöffnet sein, nachdem der Einlafs des Tagesgasmessers ganz geschlossen ist. Auf diese Weise ist es also wohl möglich, die Tagesleitung ununterbrochen mit Gas' zu speisen, nie kann aber die Abendleitung mit billiger berechnetem Gas aus dem Tagesgasmesser gespeist werden.

Wird also das Küken b aus der Stellung Fig. 7 weitergedreht, so wird der Tagesgasmesser durch Verschlufs des Stutzens T G (Fig. 5, Schnitt nach I-1, Fig. 4) abgeschlossen, wohingegen die Abendleitung infolge des Zusammenfallens der unteren Kükenbohrung mit dem Stutzen AL (Fig. 4 und 6, Schnitt]nach II—II, Fig. 4) geöffnet ist. Da, wie erv|ähnt, die Tagesleitung T L durch Drehung des Kükens nicht selbst abgeschlossen werden kann, sondern stets mit dem Kükeninnern in Verbindung steht, so gelangt das Gas aus dem Abendgasmesser in das Innere des Kükens b und von hier aus sowohl durch Stutzen A L in die ■Abendleitung, als auch durch Stutzen TL in die Tagesleitung.

Eine Abänderung des soeben beschriebenen Hahnes stellen die Fig. 8 und 9 dar, von denen Fig. 9 ein Schnitt nach Linie I-I der Fig. 8 ist.

Die Construction des Hahnes ist dadurch vereinfacht, dafs die Abschlufsplatte des Hahngehäuses als vierter Stutzen ausgebildet ist und die übrigen drei Stutzen in ein und derselben Ebene liegen. Das Küken ist auch hier hohl, besitzt aber nur eine Bohrung, die zum Umwechseln des Tages- und Abendgasmessers dient. An den unter dem Hahngehäuse angeordneten Stutzen T L (Fig. 8) ist die Tagesleitung angeschlossen, während an dem vorderen Stutzen (TG), Fig. 9, welcher senk recht zu den beiden einander gegenüberliegenden Stutzen AL, AG angeordnet ist, der Tagesgasmesser angeschlossen ist. Der Abendgasmesser kann dann beliebig an einen der beiden einander gegenüberliegenden Stutzen angeschlossen werden, und ist dies im vorliegenden Falle an den Stutzen A G geschehen, während mit ,Stutzen AL die Abendleitung verbunden ist.

Bei der ip Fig. 9 dargestellten Stellung des Kükens ist also die Tagesleitung mit dem Tagesgasmesser in Verbindung gesetzt; wird aber Küken b um i8o° gedreht, so sind wiederum die Abendleitung A L und die Tagesleitung TL mit dem Abendgasmesser verbunden, während der Tagesgasmesser bei T G abgeschlossen ist.

Eine der in Fig. 1 bis 6 dargestellten sehr ähnliche Ausführungsform des Hahnes zeigen die Fig. io und 11, bei der besondere Rücksicht auf das leichte Einbauen des Hahnes in die Leitungen genommen ist, infolge dessen sämmtliche Stutzen in einer Verticalebene liegend angeordnet sind und bei dem ein bequemer Anschlufs der Gasmesser und der Gasleitung ermöglicht ist. .

Die Stufzen für die Gasmesser liegen auf einer Seite rechs (Fig. 10), und zwar ist der obere der Stutzen T G zum Anschhifs des Tagesgasmessers und der untere A G der Stutzen zum Anschlufs des Abendgasmessers. Die Stutzen A L für die Abendleitung und TL für die Tagesleitung liegen den Stutzen zum Anschlufs der Gasmesser gegenüber, wobei der Stutzen TL für die Tagesleitung wieder unterhalb des hohlen, unten offenen Kükens b angeordnet ist.

Bei der in Fig. 10 dargestellten Stellung des Kükens b ist der Tagesgasmesser mit der Tagesleitung verbunden, wahrend Abendgasmesser und Abendleitung abgeschlossen sind. Bei Drehung des Kükens um i8o° wird der Tagesgasmesser abgeschlossen und der Abendgasmesser mit der Tages- und Abendleitung in Verbindung gebracht.

Anstatt dafs das hohle Küken unten geöffnet ist, könnte dasselbe auch geschlossen sein, wenn man in der Wandung des Kükens einen Ausschnitt von solcher Gestaltung anbringt, dafs der Stutzen TL für die Tagesleitung in

allen Stellungen' des Hahnes stets geöffnet bleibt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Wechselhahn zur Benutzung zweier gewöhnlicher Gasmesser zur ■ Brennung von Tages- und Abendgas, gekennzeichnet durch die Verbindung eines mit zwei Stutzen (T G und A G) für den Anschlufs der Gasmesser und zwei Stutzen (TL und A L) für den Anschlufs der Tages- und Abendleitung versehenen Hahngeha'uses (d) mit einem hohlen Küken (b), das durch Bohrungen in der einen Stellung den Tagesgasmesser, ausschliefslich mit der Tagesleitung, in der anderen Stellung aber den Abendgasmesser mit beiden Leitungen verbindet, während eine Verbindung des Tagesgasmessers mit. der Abendleitung unter allen Umstünden ausgeschlossen ist.

   «Hierzu ι Blatt Zeichnungen.