DE419247C - Verfahren, um Rohre mit Gewinde von annaehernd gleicher oder groesserer Tiefe als die Wandstaerke des Rohres zu versehen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 3. OKTOBER 1925.

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 49 c GRUPPE (B 113257 I\4qc)

Robert Bosch Akt-Ges. in Stuttgart.

Verfahren, um Rohre mit Gewinde von annähernd gleicher oder größerer Tiefe als die Wandstärke des Rohres zu versehen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. März 1924 ab.

Auf Rohren konnte man bisher Gewinde,

deren Tiefe sich der Wandstärke des Rohres nähern oder sie gar übersteigen soll, nur dadurch anbringen, daß man die Rohrwand

S an der betreffenden Stelle durch aufgesetzte Ringe auf eine größere Wanddicke als die Gewiadetiefe bringt.

Die Erfindung gibt einen neuen Weg an, auf dem Rohre ohne jeden Verstärkungsring mit Gewinde von annähernd gleicher oder von

größerer Tiefe als die Wandstärke versehen werden können. Zu diesem Zweck werden an der Rohrwand an einzelnen Stellen Erhöhungen angebracht, auf welche das Gewinde aufgeschnitten wird. Besonders vorteilhaft kann das neue Verfahren in der Form angewandt werden, daß die Erhöhungen zum Aufschneiden des Gewindes aus der Rohrwand selbst herausgearbeitet werden. ίο Ein Rohr, welches nach dem neuen Verfahren mit Gewinde versehen ist, ist auf der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. ι in Ansicht und Abb. 2 im Querschnitt ein Rohr mit Außengewinde und Abb. 3 im Querschnitt ein Rohr, an das Innen- und Außengewinde angeschnitten ist.

Die Erhöhungen der Rohrwand können natürlich auch eine andere Gestalt und Anordnung haben, z. B. können sie auch schräg ao verlaufen usw. Das Verfahren, nach dem die Erhöhungen hergestellt werden, ist für die Erfindung belanglos, sie können also durch Ziehen, Pressen, Drücken, Aufschweißen usw. gebildet werden.

Das Gewinde wird auf die erhöhten Stellen gleichfalls mit bekannten Mitteln aufgeschnitten.

In derselben Weise können an Rohren natürlich auch Innengewinde anstatt eines Außengewindes angeschnitten werden. Die Erhöhungen für das Gewinde müssen dann natürlich am Innenumfang des Rohres angebracht werden. Ferner kann man auf ein Rohr sowohl ein Innen- wie auch ein Außengewinde zugleich anschneiden, wenn man die Erhöhungen auf dem Außen- und auf dem Innenumfang anordnet. Dabei müssen die Erhöhungen, wenn sie aus der Rohrwand selbst herausgearbeitet werden sollen, natürlieh außen an anderen Stellen des Rohrumfangs angebracht werden als innen, wie die ^; Abb. 3 zeigt.

Das Verfahren ist in erster Linie zur Herstellung solcher Rohrgewinde bestimmt, die nicht unbedingt dicht zu halten brauchen, so daß es unbedenklich ist, wenn der Gewindegrund die Rohrwand durchdringt. Da diese gegebenenfalls vorhandenen Durchdringungsstellen sich nur an den aus der Rohrwand herausgearbeiteten Erhöhungen befinden, besteht auch keine Gefahr, daß der Zusammenhang des Rohres durch die aufgeschnittenen Gewindegänge gestört wird.

Bei entsprechender Wahl der Rohrwandstärke, der Gewindetiefe und der die Gewindegänge tragenden Längsleisten ist das Verfahren jedoch auch für die Herstellung von Rohrgewinden verwendbar, von denen ein Dichthalten gegen flüssige oder gasförmige Stoffe gefordert wird.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Verfahren, um Rohre mit Gewinde von annähernd gleicher oder größerer Tiefe als die Wandstärke des Rohres zu versehen, dadurch gekennzeichnet, daß an einzelnen Stellen aus der Rohrwand herausgearbeitete Erhöhungen angebracht werden, auf welche das Gewinde aufgeschnitten wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhungen zum Aufschneiden des Gewindes aus Längsleisten bestehen.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhungen an bestimmten Stellen des Rohrumfangs nach außen und an anderen Stellen des Rohrumfangs nach innen herausgearbeitet werden, so daß an eine Stelle des Rohres sowohl Innen- wie auch Außengewinde angeschnitten werden kann.

Abb. i.

Abb.

AbL₃.

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