-
Walfisch-Aufbereitungsschiff. Die Erfindung bezweckt, die Verarbeitung
der bei dem Fang großer Fische, insbesondere Walfische, erzielten Beute-unmittelbar
auf See zu ermöglichen, a'.so unter -Umgehung von Landstationen oder Verarbeitungsschiffen,
die auf ruhiges Wasser angewiesen sind und deshalb eine Basis in Häfen haben müssen.
Man wird dadurch von Konzessionen unabhängig, kann den jeweils günstigsten Schiffsplatz
aufsuchen und ist deshalb auch nicht auf bestimmte Jahreszei:en beschränkt. Außerdem
werden dadurch beträchtliche wirtschaftliche Vorteile durch Ersparnisse bei der
Zubringung des Fangs, Schonung desselben und Erhöhung der Ausbeute durch die schnellere
Verarbeitung erzielt. Man hat nun zum gleichen Zwecke bereits versucht, Walfischschiffe
mit Einrichtungen zum Heraufziehen des Fangs oder der größeren Teile desselben in
See auszurüsten. Diese Einrichtungen haben jedoch versagt, da sie selbst und die
Arbeit des Heraufziehens den unmittelbaren Einwirkungen des Seegangs ausgesetzt
sind. Gemäß der Erfindung werden demgegenüber ein oder mehrere Teile des Schiffes
als Vorrichtung zur Hereinholung des Fangs in das Schiff unter Schutz gegen den
Seegang, ausgebildet. Die Vorrichtung dient zugleich als erste Bearbeitungsstelle
für den Fant im Schiff, wobei große Hubhöhen vermieden werden, indem die Tragfläche
für den Fang tief im Schiff und selbst unter der Wasserlinie liegen kann. Die
Einrichtungen
werden zweckmäßig innerhalb einer zweiteiligen Ausbildung eines Schiffsteiles fest
oder schwimmend oder fest gestützt und zweckentsprechend beweglich, heb- und senkbar
(tauchbar), gegebenenfalls auch ganz oder teilweise aus- und einfahrbar sowie festlegbar
angeordne:. Auf diese Weise ist es möglich, den Fang ganz bequem, in der Hauptsache
schwimmend oder auch getaucht, in den Schutzbereich des Schiffes zu bringen und
ihn dort so weit trocken zu legen, als dies für die Inangriffnahme der Bearbeitung
erforderlich ist. Dies kann mit verhältnismäßig geringen Kräften geschehen, indem
der Fang auf beliebige bekannte Weise mittels geeigneter Hebe- oder Zugvorrichtungen
auf den tiefgelegenen Arbeitsplatz befördert, oder der als Dock oder wasserdichter
Behälter ausgebildete Aufnahme- und Arbeitsplatz in bekannter Weise entwässert wird.
-
Die bauliche Ausbildung der erforderlichen Einrichtungen eines solchen
Schiffes ist in verschiedenen Ausführungsformen denkbar. Einige solche sind als
Beispiel an Hand der schematischen Darstellungen nach Abb. i bis 5 beschrieben.
-
Gemäß Abb. i und 2 kann das Kochereischiff a mit einem schwimmenden
und zugleich die Bearbeitungsstelle bildenden Aufnehmer in Form e_'n°s mittels beliebiger,
geeigneter und an sich bekannter Mittel heb-und senkbaren und gegebenenfalls ein-
und ausfahrbaren dockartigen Behälters b ausgerüstet sein. Dieser Behälter, der
innerhalb einer Gabelung des Hinterschiffes angebracht wird, nimmt den Fang unmittelbar
aus der See im ganzen oder in großen Teilstücken auf und wird alsdann mit diesem
in das Schiff gehoben, gegebenenfalls eingefahren. Der Fang kann dann dort nach
Trockenlegung durch Auspumpen des Behälters sofort in Bearbeitung genommen werden.
Statt eines dockartigen Aufnehmers, der zugleich als Wasserbehälter dient, kann
auch ein mittels Haken o. dgl. ein- und ausfahrbarer und heb- und senkbarer schütten-
oder plattenartiger Träger für den Fang vorgesehen sein, der die gleiche Aufgabe
in bezug auf Aufnahme und Trockenlegung des Fangs erfüllt wie der Behälter b. Ferner
können, in ähnlicher Weise wie bei Trockendocks, Abschlußkörper vorgesehen sein,
um den Aufnehmer bei Nichtbenutzung oder bei Verarbeitung des Fangs, vor allem aber
auch als Schutz gegen den Seegang, nach außen hin abzuschließen. Bei der Ausführungsform
nach Abb. 3 und ¢ ist am Heck des Schiffes a ein heb- und senkbares schwimmendes
Netz c angebracht, das während des Hebens und Senkens geführt sein kann, beispielsweise
mittels Ringend auf Stangen e. Abb.3 zeigt das Netz aufgezogen. Zwecks Einbringung
des Fangs wird das Netz vollständig gesenkt, gegebenenfalls auch noch getaucht,
oder der Fang damit unterfahren. Alsdann kann der Fang durch entsprechende Einstellung
des Netzes mittels seiner Hub- und Führungsvorrichtungen in eine die Trockenlegung
herbeiführende und die Verarbeitung ermöglichende Lage gebracht werden. Auch bei
dieser Ausführungsform können Abschlußvorrichtungen, insbesondere Endwände, ähnlich
einem Docktor, angebracht sein.
-
Abb. 5 zeigt einen tief im Schiff, größtenteils unter Wasserlinie,
gelegenen Aufnehmer f, der eine schräge Aufgleit- oder Aufzugs- und Bearbeitungsfläche
bildet. Er ist an seinen Endseiten g, 1z oder auch an seinen Längsseiten oder an
beiden so aufgehängt oder gestützt, daß er nach Belieben gehob-en oder gesenkt oder
im ganzen geschwenkt werden kann, um den Fang bequem aufzunehmen. Die tiefe Lage
auch dieses Aufnehmers erfordert nur verhältnismäßig geringe Hub- und Zugarbeit
für die Einlagerung des Fangs. Zum weiteren Schutze gegen den Seegang können beliebige
Vorrichtungen zum Abschluß nach außen, beispielsweise ein auf-und niederklappbarer
besonderer Endteil i, vorgesehen sein, der als End- bzw. äußere Abschlußwand dient.