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Aus Vulkanfiber und Füllplatten gebildeter Deckel. Die Deckel von
Geschäftsbüchern größeren Formates, inbesondere von sogenannten Dauerbüchern, für
gelochte und in eine Mechanik einzuschließende lose Blätter wurden bisher ge«ülmlich
in der allgemein gebräuchlichen Weise aus Pappe hergestellt, die finit einem äußeren
Überzug von Stoff, z. B. Velvct, und an den Ecken finit Lederüberzug versehen wurden.
Nun ist aber die in dein Bucht ücken angebrachte Mechanik nahezu unverwüstlich,
`vührcnd
die Deckelüberzüge sehr stark der Abnutzung und dein Durchstoßen vier Ecken und
Ränder ausgesetzt sind, so dal) die Buchdeckel verhältnismäßig oft erneuert werden
müssen.
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Es sind nun wohl auch Buchdeckel bekannt geworden, die an Stelle der
sonst gebräuchlichen Stoffüberzüge einen Vberzug aus Vulkanfiber erhalten haben.
Bei diesen bekannten Büchern handelt es sich aber immer um die Anwendung von Fiberplatten
dünnster Art, die mit dem dickeren Pappdeckel verleimt und vernietet sind und scharfbeschnittene
Ränder haben. An diesen Rändern werden die Buchdeckel aber ebenfalls sehr leicht
bestoßen, da die Vulkanfiberplatten mit ihrem Querschnitt an den Rändern den Einwirkungen
der Stöße ausgesetzt sind und deingemäß leicht zerfasern.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet nun ein Buchdeckel, der unter
Benutzung von starken Vulkanfiberplatten so eingerichtet ist, daß ein Zerfasern
von Rändern nicht stattfnden kann und eine Wirlerstandsfähigkeil gegen Bestoßen
und Abnutzung geschaffen «ird, die den Buchdeckel ebenso unverwüstlich macht, wie
es die Mechanik ist. Die Ertindung bietet dabei den Vorteil, daß die Herstellung
der Buchdeckel trotz der großen 1-laltbarkeit ganz bedeutend vereinfacht und verbilligt
wird, so daß neben denn technischen Erfolge auch ein wirtschaftlicher Vorteil in
Betracht kommt, der für den Geschäftsverkehr von größter Bedeutung ist.
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Auf der Zeichnung sind der Buchdeckel und die zu seiner Herstellung
erforderliche Vorrichtung dargestellt.
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Abb. i zeigt den Buchdeckel in Vorderansicht.
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Alb. z ist eine Oberansicht.
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Abb. 3 veranschaulicht den Buchdeckel im Guerschnitt in der zti seiner
Herstellung dienenden Form.
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Abb. d. zeigt die eine Deckelhälfte in schaubildlicher Darstellung.
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Gemäß der Erfindung werden die zur Herstellung der beiden Buchdeckelhälften
dienenden Vulkanfiber platten rr an drei Rähdern derart umgebördelt, claß Schiebefalze
h, hl, b= entstehen, in die eine Versteifungstafel aus Pappe, Sperrholz o. dgl.
eingeschoben «erden kann. Die Herstellung der Falze erfolgt zweckmäßig in einer
Form c, auf welcher von drei Seiten her Schieber d bewegbar sind, die beim Vorstoß
die hochstehenden Ränder der Vulkanfiberplatte über einer Formplatte e umbördeln.
Als Formplatte kann evtl. gleich die Versteifungstafel benutzt werden, doch kann
die Formplatte auch aus Metall bestehen und nach Herstellung der Falze durch eine
andere ''ersteifungstafel ersetzt werden. Nach Einschieben der Versteifungstafel
liegt die obere Ebene derselben in Beziehung zu den umgebördelten Rändern der Vulkanfiberplatte
noch etwas vertieft. Der zwischen den unigebördelten Rändern vorhandene Raum wird
nun zweckmäßig durch eine genau eingepaßte Füllpappe eingenommen, so daß diese und
die umgebördelten Ränder der Vulkani':l)e rl>latten bündig liegen. Hierauf kann
das Ganze mit Glanzpapier, gemustertem Papier oder auch mit dünnem Stoff überklebt
werden.
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Die Verbindung der so hergestellten Dekkelhälften finit dem Buchrücken
f wird durch Scharniere g bewirkt, die zweckmäßig zwischen der Vulkanfiberplatte
und der Versteifungstafel eingelassen und dann mit diesen Teilen vernietet «-erden
können. Der Buchrücken selbst wird ebenfalls mit einem Vulkanfiberüberzug versehen.
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Dadurch nun, daß die Ränder der Vulkanfiberplatten zu Falzen umgebördelt
sind, entstehen verhältnismäßig dicke und abgerundete Deckelränder. Infolgedessen
können die Buchdeckel den etwaigen Stößen einen weit stärkeren Widerstand entgegensetzen
als die bekannten, mit Vulkanfiberplatten überzogenen Buchdeckel, da bei diesen
die Vulkanfiberplatten mit ihren Schnittflächen den Stößen ausgesetzt sind und infolgedessen
leicht und schnell zerfasern.
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Bezüglich der Herstellung der Falze b, bl, b`= soll noch erwähnt werden,
daß die Vulkanfiberplatten an den Biegestellen befeuchtet und erwärmt werden müssen
und daß es nötig ist, die Falze eine Zeitlang in der Preßform 711 belassen, bis
die durch das Biegen gezerrten Fasern in der neuen Lage wieder erstarrt sind.